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Milchflut. Melken bis zum Ruin
Jeden Morgen pünktlich um sechs hat Doris Buhl eine feste Verabredung mit ihren Kühen. Denn dann ist Melkzeit. Und Melken, das war schon immer ihr Job. Zusammen mit ihrem Mann bewirtschaftet sie das Hofgut Homboll hoch über Weiterdingen am Bodensee. Doris Buhl kennt und liebt ihre Tiere, ihren Bauernhof, die Natur. Doch sie hat große Sorgen: Die Einnahmen aus dem Milchbetrieb reichen hinten und vorne nicht mehr. Sie weiß nicht, wie es weitergehen soll. Der Preis für Rohmilch ist im freien Fall: Von 40 Cent im Januar 2014 auf 28 Cent Ende 2015. Tendenz: weiter fallend in Richtung der 20 Cent Marke.
„Wachse oder Weiche“ – nach diesem Muster haben sich viele Milcherzeuger in der Vergangenheit massiv verschuldet und in größere Tierbestände und moderne Stalltechnik investiert. Berater und Politik hatten sie dazu ermutigt, in der Hoffnung, dass Milch aus Deutschland und Europa weltweit immer ihre Abnehmer finden werde. Auch darum war im April 2015 die sogenannte „Milchquote“ gefallen – eine Produktionsbeschränkung, die 31 Jahre lang die Milcherzeugung in Europa drosseln sollte. Peter und Wilhelm Habbena zum Beispiel haben sich fit gemacht für den Weltmarkt.
Die beiden Brüder aus Krummhörn in Ostriesland haben mehr als eine Million Euro investiert und müssen nun massive Einkommenseinbußen hinnehmen. Obwohl ihr Betrieb hocheffizient arbeitet, stehen sie finanziell mit dem Rücken zur Wand. Denn der freie Markt lässt die erzeugten Mengen weiter steigen und die Preise für Milch noch weiter sinken. Viele Bauern sitzen in der Schuldenfalle und melken sich immer tiefer in den Ruin. Trotzdem wollen Europas Agrarpolitiker keine Rückkehr zu einer staatlichen Mengensteuerung und vertrauen weiterhin dem freien Spiel der Kräfte.
„Die Lösung der Milchkrise muss im Markt selbst und durch die Beteiligten gefunden werden“, sagt Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt und empfiehlt als Ausweg unverdrossen den Export – auch in Länder der Dritten Welt. Mit bedrückenden Folgen für die dortige Landwirtschaft. Eine „Sintflut“ billiger Milch überschwemme die Länder Afrikas, konstatiert Volker Riehl, Entwicklungshilfe-Experte bei Misereor. Es sei „verheerend zu sehen, wie durch eine verfehlte Exportpolitik in Afrika Armut gefördert“ werde. Somit zahlten auch die Menschen dort einen bitteren Preis für die billige Milch in Europa. (Text: Tagesschau24)Deutsche TV-Premiere Mi. 29.06.2016 SWR Fernsehen Milch – wie gesund ist sie wirklich?
Milch fast jeder ist mit ihr aufgewachsen und kennt den Ratschlag, man solle viel davon trinken, „um groß und stark zu werden“. Das ist nicht überraschend, denn die Milchindustrie versucht, das gute Image der Milch seit Generationen aufrechtzuerhalten. Zudem kennt jeder die Werbebotschaften, die Milch als gesundes Naturprodukt mit vielen wichtigen Inhaltsstoffen darstellen. Aber ist die industrielle Milch überhaupt noch ein Naturprodukt? Das lange Zeit saubere Image der Milch bröckelt. Milch und Milchprodukte gehören heute zu den umstrittensten Lebensmitteln überhaupt.
Kritische Wissenschaftler und Ärzte führen klare Argumente gegen den Milchkonsum auf. Welche Auswirkungen haben Milchprodukte auf den Körper? Autor Winfried Oelsner stellt diese Frage in „betrifft: Milch wie gesund ist sie wirklich?“ Befürworter und Gegner diskutieren seit Jahren über die Vor- und Nachteile des Milchkonsums ein Glaubenskrieg, in dem beide Seiten stichhaltige Argumente aufführen. Von Befürwortern werden Milch und Milchprodukte als sauber, gesund und als essentieller Bestandteil einer ausgewogenen Ernährung deklariert.
Auch von staatlicher Seite wird die Milchindustrie durch Ernährungsinstitute unterstützt, die den täglichen Verzehr von Milch und Milchprodukten empfehlen. Milchkritiker sind aus der Perspektive der Befürworter ideologisch geprägte Stimmungsmacher. Dagegen berufen sich kritische Wissenschaftler und Ärzte auf neue Studienergebnisse sowie persönliche Erfahrungen mit Patienten. Ein Schweizer Klinikarzt beobachtet beispielsweise, dass nach einem kompletten Verzicht auf Milchprodukte eine Grippeanfälligkeit nachlassen oder ganz verschwinden kann.
Außerdem findet er heraus, dass Milch viel umfänglicher allergen wirkt, als die offiziellen Zahlen es vermuten lassen. In diesen Fällen von Allergien führen Milchprodukte zu Immunstörungen und zu chronischen Infekten. Andere Wissenschaftler und Ärzte warnen, dass Milchkonsum für zahlreiche Zivilisationskrankheiten wie Diabetes und sogar Krebs mitverantwortlich sei. Im Disput um die Milch werden Verbraucher zunehmend verunsichert. Was stimmt? Die Dokumentation sucht nach Antworten und trifft dazu Wissenschaftler, Mediziner, Milchbauern und Branchenvertreter in Deutschland sowie Europa. (Text: SWR)Deutsche TV-Premiere Mi. 25.10.2017 SWR Fernsehen Mit dem Trecker nach Mallorca
Gut zwei Stunden dauert der Flug nach Mallorca. Doch wie lange ist man dorthin mit dem Trecker unterwegs? Winfried Langner weiß es – er hat für die Reise 24 Tage eingeplant. Der pensionierte Baumaschinenmechaniker aus Lauenförde will die 1.900 Kilometer mit seinem Oldtimer-Trecker „Deutz D 15“ zurücklegen. Fliegen kommt nicht in Frage, denn der 77-Jährige hat Flugangst. Seine Ehefrau, die im vergangen Jahr verstarb, musste immer allein auf ihre geliebte Sonneninsel reisen. Die Tour hat Langners Sohn Wolfgang, eines seiner sechs Kinder, akribisch durchgeplant.
Von Lauenförde geht es über Gemünden, Neckargemünd, Heidelberg und den Hochschwarzwald bis nach Frankreich und Spanien. In Barcelona will der aktive Rentner die Fähre nach Mallorca besteigen. Sein Trecker „Robert“, wie ihn sein Besitzer liebevoll nennt, zieht einen 50er-Jahre-Campingwagen. So wird Langner jeden Abend einen anderen Campingplatz ansteuern. Kurz vor Reisestart, als die Lokalpresse von den ungewöhnlichen Plänen des 77-Jährigen berichtet, schließt sich ein weiterer Treckerfan dem Vorhaben an: „Fendt-Erwin“ kommt aus Hildesheim.
Seinen Traktor samt Wohnwagen bringt er mit. Dann heißt es für Opa Winfried Abschied nehmen von sechs Kindern und acht Enkeln. Presse, Funk und Fernsehen wollen sich den Aufbruch nicht entgehen lassen, wollen dabei sein, wenn der Rentner und sein neuer Begleiter lostuckern. Dass mit seinem Oldie Baujahr 1961 etwas schief gehen könnte, glaubt Winfried Langner nicht. Aber vorsorglich hat er etliche Ersatzteile eingepackt: Anlasser, Lichtmaschine, Ölfilter, Keilriemen, Ersatzbirnen. Die SWR-Reporter Tilo Knops und Kirsten Waschkau begleiten Winfried Langner und seinen Kumpan „Fendt-Erwin“ auf ihrer Tour.
Sie sind dabei, wenn die beiden Abenteurer so manche Herausforderung bestehen müssen. Werden die Treckerfahrer tatsächlich in 24 Tagen auf Mallorca ankommen? Wie werden sich die beiden Weltenbummler ohne Fremdsprachenkenntnisse im Ausland durchschlagen? Schaffen sie es zusammenzubleiben? Und wie wollen sie sich während der Fahrt verständigen, wenn das laute Tuckern der Motoren alles übertönt. Eines ist jedenfalls gewiss: Die Reise hält viele Überraschungen bereit. (Text: EinsPlus)Deutsche TV-Premiere Mi. 19.02.2014 SWR Fernsehen Mut. Verzweiflung. Durchhalten – Ein Jahr im Ausnahmezustand
Im März 2020 ging Deutschland in seinen ersten Corona-Lockdown. Covid 19 wurde zu einer ständigen Bedrohung – gesundheitlich und existenziell. Für viele Menschen heißt das, nicht zu wissen, wie es morgen weiter geht. Improvisieren. Durchhalten. Maria Spengler ist Pflegerin im Altersheim Ettenheimer Höh. Nicht nur mehrere Bewohner*innen, auch Pfleger*innen sind an Covid-19 erkrankt. Über Wochen herrscht Ende 2020 akuter Notstand. Um die Pflegenot überbrücken zu können, suchen sie verzweifelt nach Personal. Beschäftigte aus der Gastronomie etwa, die wegen der Pandemie nicht arbeiten können. Aber es gibt auch Lichtblicke: Die Solidarität sei viel größer geworden, erzählen sie.
Ihre Kolleginnen und Kollegen arbeiten jetzt mehr Hand in Hand, wurden zusammen geschweißt durch diese große Krise. Das sei ein schönes Gefühl. In Bühl haben Renate Haag und ihr Sohn andere Sorgen: Wie bekommen sie ihr Hotel und ihre Leute durch den zweiten Corona-Lockdown? Ihre Idee: Hotelzimmer in „Seniorenzimmer“ umwandeln. Ob sie damit Erfolg haben? Die SWR Reportage begleitet drei Protagonistinnen und Protagonisten durch ihren schwierigen Alltag in Zeiten von Corona: eine Pflegerin in einem Altenheim in Ettenheim, einen Schüler in Mannheim und eine Hotelbesitzerin im badischen Bühl. Wie erleben sie die Pandemie? Wie kommen sie durch die Krise? (Text: SWR)Myome, Prostata und Gelenke – Wann hilft die Embolisation?
- Alternativtitel: Embolisation - Veröden statt operieren
Mendy Hanspach quälen Myome in der Gebärmutter. Eine extrem vergrößerte Prostata sorgt im Leben Werner Anstätts für Dauerstress. Sehnenschmerzen am Knie lassen Denise Ludwig keine Nacht mehr schlafen. Und Klaus Savelkouls? Ihm machen starke Arthroseschmerzen in beiden Knien zu schaffen. Diese Doku begleitet Menschen, die ein Wunsch verbindet: keine Operation! Kann die Embolisation, eine gezielte Verödung, für sie eine schonende Alternative sein? Bei einer Embolisation von Myomen in der Gebärmutter werden winzige Kunststoffkügelchen in die Arterien gespritzt, die zu den Myomen führen.
So wird die Blutzufuhr zum erkrankten Gewebe unterbrochen und es bildet sich zurück. Die minimalinvasive Methode wird bei Gebärmuttermyomen und vergrößerter Prostata bereits seit einigen Jahren eingesetzt. Vor kurzem kamen zwei neue, vielversprechende Einsatzgebiete hinzu: Begleitschmerzen bei Arthrose und schmerzhafte Entzündungen an Sehnen, Bändern und Gelenkkapseln. Die Kemara hat Menschen mit unterschiedlichen Erkrankungen, die sich gegen eine OP und für die Embolisation entschieden haben, teilweise über Jahre begleitet. Was hat ihnen die Therapie gebracht? Wie geht es ihnen heute? (Text: SWR)Deutsche TV-Premiere Mi. 15.03.2023 SWR Fernsehen Mythos Schnäppchen
Früher gab es zweimal im Jahr den Schlussverkauf. Heute ist Einkaufen eine beständige Rabattjagd, die der Handel psychologisch geschickt für sich nutzt. Hauptsache billig, das ist in Deutschland noch wichtiger als anderswo. Aber: Für wen lohnen sich Schnäppchen tatsächlich? In einem großen Möbelhaus: Überall hängen bunte Plakate, die „50% Rabatt“ versprechen, oder „Bestpreise“ garantieren. Anke H. und ihr Mann wollen hier eine neue Küche kaufen. Schön soll sie sein, aber auch günstig.
Ein anderes Küchenstudio hat ihnen gestern ein Angebot über 14.000 Euro gemacht. Jetzt lehnt sich der Braunschweiger Möbelverkäufer zufrieden im Stuhl zurück und erklärt den Eheleuten, die identische Küche würde laut Liste 34.000 Euro kosten. Weil er aber „gute Kontakte“ habe, würde das Paar sie für 17.000 bekommen. „Ich dachte, ich spinne“, erzählt Anke H. „Das war so dreist, da hätte ich nie mit gerechnet.“ So wie der dreifachen Familienmutter geht es immer mehr Menschen in Deutschland: Das Leben wird teurer und alle reden von Rabatten.
Da will niemand „blöd“ sein, wie es in der Werbung heißt, und den vollen Preis bezahlen. Doch was ist an Schnäppchen tatsächlich drin? Wie kommen die billigen Preise zustande? Und wo beginnt die Abzocke? Für ihre Dokumentation „betrifft: Mythos Schnäppchen“ reisen die Filmemacher Carsten Rau und Hauke Wendler durch das halbe Land. Sie besuchen Billiganbieter und Outletcenter, die mit günstigen Markenklamotten werben. Sie decken die Tricks von Anbietern im Internet auf.
Und sie treffen Experten, die erklären, was sich hinter Schnäppchen verbirgt und wer am Ende den Preis dafür bezahlt. „Letztlich ist der Kunde oft der Dumme“, meint Heinz Waldmüller, der seit 30 Jahren den ‚Schnäppchenführer‘ herausgibt. „Denn was er auf der einen Seite spart, gibt er auf der anderen zu viel aus“. Und der Hirnforscher Professor Christian Elger ergänzt: „Mit den Schnäppchen ist das wie mit Drogen: Denn letztlich aktivieren beide dieselben Belohnungszentren im Gehirn – ob wir nun wollen oder nicht.“ (Text: SWR)Deutsche TV-Premiere Mi. 13.01.2016 SWR Fernsehen Neue Waffen gegen Krebs – Was kann die Immuntherapie wirklich?
Bis vor wenigen Jahren waren Operation, Bestrahlung und Chemotherapie die einzigen Waffen der Mediziner:innen gegen Krebs. Mittlerweile gibt es eine neue Therapie, die für vielen Betroffenen eine Überlebenschance bietet: die Krebs-Immuntherapie. Dabei wird das körpereigene Immunsystem so stimuliert, dass es die Krebszellen erkennt und vernichtet. Erste bahnbrechende Erfolge gibt es bei Lungenkrebs oder schwarzem Hautkrebs. Inzwischen wird sie auch für andere Krebsarten wie Brustkrebs oder Leukämie eingesetzt. Aber kann diese Therapie auch langfristig Heilung bringen? Arzt und SWR Autor Manfred Bölk hat Patientinnen und Patienten über mehrere Jahre bei ihrem Kampf gegen den Krebs begleitet.
Ist es ihnen gelungen, mithilfe der Immuntherapie die Krankheit zu besiegen? Eine der Patientinnen ist Helga Kröner-Schock. Im Winter 2018 war die damals 57-Jährige an Lungenkrebs erkrankt. Im Gehirn hatten sich bereits Metastasen gebildet. Als eine der ersten Patientinnen in Deutschland wurde sie mit monoklonalen Antikörpern behandelt. Tatsächlich zog sich der Krebs dank der Immuntherapie zurück. Doch konnten die Antikörper den Krebs dauerhaft abwehren? Mehr als drei Jahre begleitet die Kamera Helga Kröner-Schock und zwei weitere Krebspatienten. „betrifft“ zeigt, wieviel Hoffnung die Immuntherapie Betroffenen sowie Ärztinnen und Ärzten macht.
Die Zuschauer:innen werden aber auch Zeugen von Rückschlägen und sind dabei, wenn sich trotz der Immuntherapie Metastasen gebildet haben, die von den Mediziner:innen mit neuen Immunpräparaten bekämpft werden müssen. In den vergangenen Jahren hat sich die Immuntherapie rasant weiterentwickelt. Mittlerweile gibt es auch für Patientinnen mit Brustkrebs neue Hoffnung. Eine ebenfalls vielversprechende Form der Immuntherapie, die so genannte CAR-T-Zell-Therapie, kommt bei Leukämie zum Einsatz. Die SWR Dokumentation zeigt, welche neuen Behandlungsmöglichkeiten es gibt und welche Langzeitwirkung die Krebs-Immuntherapie hat. (Text: SWR)Deutsche TV-Premiere Mi. 17.11.2021 SWR Fernsehen Nie wieder Rückenschmerzen
Wenn es Oscar Roser wieder einmal in den Rücken fährt, kann sich der 60-jährige Landwirt nur noch auf allen Vieren vorwärts bewegen – langsam und unendlich mühsam. Ute Schappachers Rücken schmerzt, seit sie denken kann. Ihr chronisches Rückenleiden hat ihr ganzes Leben bestimmt, radikal und unerbittlich. Ihren Job als Landschaftsgärtnerin musste sie aufgeben, ebenso wie ihre Träume, Leistungssportlerin zu werden. Auch Margit Seifried kann ohne Schmerzmittel nicht mehr leben, ihr Wirbelkanal ist zu eng und drückt auf die Nerven – ununterbrochen und gnadenlos.
Und doch haben alle drei ihren Lebensmut und den Willen zur Veränderung niemals aufgegeben, zum Glück! Denn es gibt Wege aus dem Schmerz, und die sind individuell ganz verschieden. Herauszufinden, welcher nun der jeweils richtige ist, erfordert Geduld, Fingerspitzengefühl und gute Experten, die sich kümmern. In der Initiative „Gesundes Kinzigtal“ in Gengenbach im Schwarzwald arbeiten Rückenschmerzspezialisten unterschiedlichster Fachrichtungen zusammen, tauschen sich mit den Patienten, aber auch miteinander aus und beraten sich gegenseitig.
Mit Erfolg. Und der liegt häufig in den kleinen Dingen des Lebens: Oskar Roser hat gelernt, dass Walken seinem Rücken wirklich gut tut, ein langer Überzeugungskampf mit seiner Physiotherapeutin ging voraus. Ute Schappacher staunte nicht wenig, als sie – nach jahrelangem vergeblichen Suchen – entdeckte, dass Akupunktur ihre Schmerzen deutlich lindert. So sanft kam Margit Seifried nicht davon. Sie musste unters Messer des Neurochirurgen.
Eine knifflige Operation, doch sie half! Jetzt braucht sie keine Schmerzmittel mehr und kann sogar wieder tanzen! Inge Bachl und Patrick Hünerfeld haben drei Patienten, die Jahrzehntelang unter höllischen Rückenschmerzen gelitten haben, über ein Jahr begleitet. Sie waren dabei, wenn sie mutlos waren, weil der Schmerz mal wieder ihr Leben bestimmte, waren dabei als die Therapeuten einen guten Weg suchten und fanden, haben die Höhen und Tiefen miterlebt. Ihr Film zeigt, dass es lohnt niemals aufzugeben, und dass auch kleine Erfolge Großes bewirken. (Text: SWR)Deutsche TV-Premiere Mi. 15.06.2011 SWR Fernsehen Die Nikotin-Falle – Die gefährliche Kampagne der Tabakindustrie
Laut WHO wollen alleine in Deutschland von den rund 13 Millionen Raucher:innen etwa 7 Millionen aufhören. Weltweit sollen es sogar rund 780 Millionen Menschen sein. Die Tabakindustrie fürchtet enorme finanzielle Verluste. Seit einigen Jahren gibt es parallel zur klassischen Tabakzigarette elektrische Alternativen zu kaufen. Sogenannte E-Zigaretten und Tabakerhitzer werden von den Konzernen intensiv als schadstoffreduzierte Alternative zu Zigaretten beworben. Wird mit den elektrischen Geräten der Traum vom „gesünderen Rauchen“ wahr? Oder ist das Ganze vielmehr ein Marketingtrick, um Raucher:innen bei der Stange zu halten und neuen Konsumenten den Weg in die Sucht zu ebnen? Der SWR Film deckt Mechanismen auf, mit deren Hilfe sich die Tabakindustrie seit Jahrzehnten Milliardengewinne sichert. Er geht der Frage nach, wie viele chemische Substanzen tatsächlich in den sogenannten „E-Liquids“ stecken und welche Krankheiten der Konsum von E-Zigarettendampf womöglich auslösen kann. (Text: SWR)Deutsche TV-Premiere Mi. 30.11.2022 SWR Fernsehen Notaufnahme – warten bis der Arzt kommt
Wenig Personal, viele Überstunden, lange Wartezeiten, gereizte Patienten: „Es ist halt ziemlich viel los. Und man wartet und niemand sagt einem was. Und die Schmerzen lassen nicht nach. Und man regt sich etwas auf „, klagt die Angehörige eines Patienten – Alltag in den deutschen Notaufnahmen. „Früher war das vielleicht einmal die Woche, dass wir gesagt haben, jetzt sind wir aber am Limit, inzwischen ist es gut und gerne täglich so“, beschreibt eine Ärztin die Lage. „betrifft“ hat im Südwesten recherchiert, hat mit Ärzten und Patienten gesprochen und Kliniken besucht, die neue Wege gehen wollen, um dem Ansturm der Patienten Herr zu werden und die Hilfesuchenden besser und schneller zu behandeln.
Gründe für die Überfüllung: Es kommen doppelt so viele Patienten wie vor zehn Jahren. Gut die Hälfte könnte auch zum Hausarzt gehen, den haben viele Patienten aber nicht mehr. Und viele wollen einfach nicht Wochen oder Monate auf einen Arzttermin warten. In der Notaufnahme gibt es die Rundumversorgung sofort. Vor Ort ist dies aber in der Regel mit langen Wartezeiten verbunden.
Gerade weniger schwer Erkrankte bringen die dazu notwendige Geduld häufig nicht mit. Auch Übergriffe auf Pflegekräfte gehören inzwischen zum Alltag. Einige Kliniken beschäftigen zum Schutz der Mitarbeiter bereits Sicherheitsdienste. Denn nicht immer bleibt es bei verbalen Attacken -besonders häufig, wenn Alkohol und Drogen im Spiel sind. „Von einem Patienten niedergeschlagen zu werden und trotzdem helfen zu müssen, ist durchaus an der Tagesordnung.“ Ein Sicherheitsmitarbeiter fiel mehrere Wochen aus, weil ihm ein Patient das Nasenbein gebrochen hat.
Ein großer Teil der Patienten, die in die Notaufnahmen kommen, könnte auch die ärztlichen Bereitschaftsdienste nutzen. Die werden aber nicht ausreichend in Anspruch genommen, aus Unkenntnis oder Bequemlichkeit. Diese Patienten binden Kapazitäten. Unter all den Patienten den lebensbedrohlichen Notfall sofort zu erkennen, wird immer schwieriger für die meist jungen Assistenzärzte. Die Angst, Fehler zu machen, ist stets dabei. Und Fehler passieren immer wieder – mit schwerwiegenden Folgen. (Text: SWR)Deutsche TV-Premiere Mi. 16.05.2018 SWR Fernsehen Erstausstrahlung ursprünglich für den 11.04.2018 angekündigtOhne Auto mobil – Wie geht das?
45 Min.Die Automobilindustrie steht am Anfang eines bedeutsamen Umbruchs. Noch in diesem Jahrzehnt soll im Verkehrssektor fast die Hälfte des CO2-Ausstoßes eingespart werden. Doch mit dem E-Auto allein ist es nicht getan. Der Film von Stefan Tiyavorabun begleitet Menschen bei ihrem Versuch, eine Verkehrswende umzusetzen. So wirbt Michaela Hausdorf in Riol an der Mosel für ein elektrisches Gemeinschaftsauto in ihrem Ort. Dafür muss sie 20 Autofahrer*innen zum Umsteigen bewegen – und das in einer Region, in der kaum Busse oder Bahnen fahren. In Luxemburg ist seit 1. März 2020 der gesamte öffentliche Bus- und Bahnverkehr kostenlos.
Die Umsetzung war ein harter Job für Alex Kies, den leitenden Verkehrsplaner des Landes. Welches Potential steckt in dem Luxemburger Modell? Sollten es sich deutsche Städte und Kommunen als Vorbild nehmen? Die „Fridays for Future“-Aktivistinnen Maja und Lena kämpfen für ein autofreies Konstanz. In der Bodenseemetropole, die als erste deutsche Stadt den Klimanotstand ausgerufen hat, wird um jeden Meter Straße hart gerungen. Die Auseinandersetzungen mit dem Thema der umweltfreundlichen Mobilität stehen exemplarisch für Diskussionen, die in den kommenden Jahren überall erwartet werden. (Text: ARD-alpha)Operiert und abkassiert – Wenn Ärzte Rendite bringen sollen
45 Min.Immer mehr Mediziner*innen beklagen: In Deutschland verdienen Krankenhäuser oft mehr Geld, wenn sie Patientinnen und Patienten schlechter behandeln. Wenn Ärztinnen und Ärzte sich Zeit für ihre Patientinnen und Patienten nehmen, macht die Klinik Verluste. Den Umsatz brächten aufwändige Operationen und moderne Apparatemedizin – selbst dann, wenn die Patientinnen und Patienten darunter leiden. Patientinnen und Patienten in ganz Deutschland bekommen es zu spüren. Die Zuschauer*innen treffen eine Frau, die an der Halswirbelsäule operiert wurde, obwohl es gar nicht hätte sein müssen.
Zu allem Überfluss ging die Operation schief und sie leidet bis heute unter Lähmungen. Die Zuschauer*innen begegnen Menschen, denen Zehen und Fußglieder amputiert werden sollten, obwohl man sie hätte retten können. Angehörige älterer Menschen berichten erschüttert, wie ihre Verwandten in verschiedenen Krankenhäusern mit immer neuen Eingriffen buchstäblich zu Tode operiert wurden. Gutachter*innen bescheinigen, dass bei all diesen Operationen niemals eine Chance auf Heilung bestand.
Sie vermuten, es sei ums Geld gegangen. „betrifft“ geht auf Spurensuche in der deutschen Kliniklandschaft. Immer mehr Ärztinnen und Ärzte kritisieren das Bezahlsystem der Krankenhäuser über die sogenannten „Fallpauschalen“. Offen wie selten sprechen Ärztinnen und Ärzte über ein Gesundheitssystem in Schieflage. Sie sollen immer mehr Patientinnen und Patienten in immer kürzerer Zeit behandeln. Und das möglichst mit aufwändigen Eingriffen, die der Klinik Erlöse bringen.
Chefärztinnen und Chefärzte würden gedrängt, die Umsatzzahlen für das Krankenhaus zu erhöhen. Die Zuschauer*innen treffen eine junge Ärztin, die die Zustände in ihrem Krankenhaus nicht mit ihrem Gewissen vereinbaren konnte und ausgestiegen ist. Die SWR Autor*innen begleiten junge Berliner Klinikärzte und -ärztinnen, die mit Mut und Einsatz gegen das System aufbegehren. Dabei sehen die Zuschauer*innen, wie schwer es für Ärztinnen und Ärzte ist, diese Missstände zu benennen, ohne als Nestbeschmutzer*innen dazustehen.
Doch inzwischen ist der Leidensdruck so groß, dass sie an die Öffentlichkeit gehen. „betrifft“ beleuchtet, wie berechtigt ihre Wut ist und an welchen Stellen Patientinnen und Patienten unter dem System leiden. Politiker*innen werden damit konfrontiert. Mutige Reformer*innen zeigen, wie das Krankenhaus der Zukunft funktionieren müsste, damit Ärztinnen und Ärzte besser arbeiten und die Patientinnen und Patienten bestmöglich versorgen können. (Text: SWR)Deutsche TV-Premiere Mi. 14.07.2021 SWR Fernsehen Ordnung ist das halbe Leben – Von Schlampern und Pedanten
Ordnung ist das halbe Leben ! Aber was ist mit der anderen Hälfte? Viele Menschen haben Probleme damit, ihre Wohnung sauber zu halten oder ihren Behördenbriefe so abzuheften, dass sie im richtigen Moment wiederauffindbar sind. Schlamper! In einem Land, das viel Wert auf Ordnung legt, ein vernichtendes Urteil. Und doch ein Massenphänomen. Millionen Menschen nerven ihre Umwelt und genauso oft sich selbst mit ihrer Unordnung. Auf der anderen Seite der Skala stehen die Bleiftstiftaufreiher und Putzteufel. Alles muss feinsäuberlich geordnet sein, jede Abweichung von der Norm erscheint als eine Gefährdung der heilen, perfekten Welt.
Pedanten! Sie haben zwar das Ideal des aufgeräumten Lebens fast erreicht, aber das führt oft zu Einbußen auf der Sympathie-Skala. „betrifft“-Autor Wolfgang Luck unternimmt eine Spurensuche im deutschen Alltag. Wir erleben Ehepaare, die sich über das Schicksal der Wäsche nach dem Trocknen in die Haare kriegen, begleiten eine Profi-Aufräumerin, die einer Frau hilft, ihre Allerlei-/Murmel-/ Zeitschriften-/ Sprüchesammlungs-Kästen zu entrümpeln, und staunen über einen Filmemacher, der aus seiner Selbstbeobachtung beim Putzen Videokunst macht.
Schließlich erklärt Deutschlands Aufräumpapst Werner Tikki Küstenmacher, warum angeblich nur ein ordentlicher Mensch wahre spirituelle Größe erreichen kann. „betrifft“ schaut bei Hempels unters Sofa, und bei Ordnungsfanatikern in die Schublade. Wir erleben einen Kleinkrieg, der täglich tobt. Aufräumen gegen Liegenlassen. Ordnung gegen Unordnung. (Text: ARD-alpha)Osteoporose – Was hilft gegen Knochenschwund?
Knochen brechen wie aus heiterem Himmel – oft reicht schon eine unachtsame Bewegung, ein Stolpern oder ein leichter Sturz. Die Ursache: Osteoporose, auch „Knochenschwund“ genannt. Rund sechs Millionen Deutsche leiden an Osteoporose – Tendenz steigend. Besonders bruchgefährdet sind Frauen über 70 und Männer über 80 Jahre. Die typische Alterserkrankung lässt Knochen porös werden, deshalb können sie leichter brechen. Doch es gibt neue Hoffnung im Kampf gegen den stillen Knochendieb. „betrifft“ stellt verschiedene Behandlungsmethoden vor, die den Knochenabbau stark verzögern oder sogar ganz stoppen können.
Anhand verschiedener Patientengeschichten werden einige der häufigsten Fälle von Knochenbrüchen gezeigt und wie sich diese therapieren oder gar verhindern lassen. Bisphosphonate beispielsweise lagern sich an den Knochen an und hemmen dort die Aktivität knochenabbauender Zellen. Die Folge: Knochenmasse baut sich nicht weiter ab, die Bruchgefahr wird verringert. Andere Medikamente wie Parathormon können sogar den Knochenaufbau wieder neu ankurbeln und versprechen damit einen regelrechten Durchbruch in der Behandlung von Osteoporose. Für besonders bruchgefährdete Menschen gibt es seit einigen Monaten zudem ein neues Medikament: den Antikörper Romosozumab.
Er blockiert das knochenabbauende Protein Sclerostin, wodurch selbst fortgeschrittene Osteoporose behandelt werden kann. Auch Sport, gesunde Ernährung und die Teilnahme an speziellen Trainingsgruppen können helfen, dem verheerenden Knochenschwund entgegenzuwirken. Ein weiterer Faktor: Viele Menschen nehmen Säureblocker gegen Sodbrennen – eine häufige Nebenwirkung von Schmerzmitteln wie Ibuprofen. Lange Zeit galten diese Säurehemmer als relativ harmlos. Doch mittlerweile ist bekannt, dass sie Osteoporose begünstigen können.
Um Osteoporose rechtzeitig den Kampf anzusagen, ist eine frühe Diagnostik besonders wichtig. Typische Anzeichen für den Rückgang der Knochendichte und eine veränderte Knochenstruktur sind beispielsweise akute Rückenschmerzen, Verringerung der Körpergröße, Zahnausfall, wackelnde Zähne oder Knochenbrüche ohne erkennbaren Grund. Um vorzubeugen, können ältere Menschen auch selbst aktiv werden. Viele Ärztinnen und Ärzte empfehlen beispielsweise ausreichend Vitamin D3 einzunehmen. Hilft das Vitaminpräparat tatsächlich? „betrifft“ zeigt, mit welchen Maßnahmen man Osteoporose präventiv behandeln kann, bevor es zu spät ist. (Text: SWR)Paketfahrer – Ausgebeutet für den Online-Boom?
Sie begegnen einem jeden Tag: weiße Sprinterfahrzeuge auf den Autobahnen oder in den Innenstädten. Sie sind unauffällig, meist ohne Firmenlogo, viele mit osteuropäischen Kennzeichen. Die Autos gehören häufig den Fahrern selbst, die im Auftrag von großen deutschen Logistikfirmen Pakete zustellen. Selbstständig, als Subunternehmer stehen sie am Ende der Lieferkette eines gewaltigen Online-Booms: eine Armee der Unsichtbaren, oft mit wenig Sprach- und Ortskenntnissen, zu denen der Bestellkunde im Alltag nur einen flüchtigen Kontakt an der Haustür hat. Doch wie arbeiten die Fahrer, wie leben sie? Und in welchen Strukturen sind sie als Billigstarbeitskräfte beschäftigt? Der SWR hat sich in der Branche der Paketdienste umgeschaut und die Fahrer in ihrem Alltag begleitet.
Eine Reise in ein knallhartes Business, in dem viele ausländische Fahrer oft weit unter dem Mindestlohn arbeiten. Viele sind zudem nicht versichert, haben keine Wohnung sondern leben in ihren Sprinterfahrzeugen. Denn für Schlafplätze in Pensionen oder Hotels müssen sie häufig horrende Summen bezahlen. Die Paketfahrer leben auf der Schattenseite des Zustell-Booms. (Text: SWR)Deutsche TV-Premiere Mi. 14.11.2018 SWR Fernsehen Pflege – Hilft denn keiner?
Kurt ist 69 und stark pflegebedürftig, seit er in Folge eines Herzinfarkts einen Hirnschaden erlitten hat. Seine Frau Roswitha pflegt ihn zu Hause, seit sieben Jahren, inzwischen rund um die Uhr. Mit viel Liebe und Phantasie kämpft sie täglich dafür, dass er trotz seiner Krankheit Freude am Leben hat. Sie selbst jedoch verzweifelt zunehmend an ihrer Aufgabe – weil sie für ihren Mann keinen passenden Platz in einer Tagespflege findet, der sie entlasten könnte, und sei es nur stundenweise. Weil Roswitha keine Zeit mehr hat, ihren Beruf auszuüben, ist es finanziell eng, und für ihre Rente sieht sie ohnehin schwarz.
Rund 2,5 Millionen Menschen in Deutschland sind pflegebedürftig. Ihre Zahl steigt, 2030 könnten es nach seriösen Schätzungen schon 3,5 Millionen Menschen sein. Derzeit werden zwei Drittel der Pflegebedürftigen zuhause von ihren Angehörigen gepflegt – zumeist von ihren Frauen oder Töchtern. Doch immer weniger Angehörige sind dazu bereit oder in der Lage, nicht zuletzt wegen des Armutsrisikos, dass damit einhergeht. Zugleich fehlt es an Fachkräften in den Pflegeberufen: Die Arbeit in der Pflege ist anstrengend, belastend und in der Regel schlecht bezahlt.
Ob in der ambulanten Pflege oder in den Heimen: Meist fehlt es den Pflegern an Zeit, sich um den einzelnen Menschen zu kümmern. Deutschland ist eine alternde Gesellschaft. Eine wachsende Zahl kranker, gebrechlicher Menschen würdig zu versorgen, ist eine Herausforderung. Aber dieser Herausforderung wird die Politik nicht gerecht. Ein Kernproblem: Pflege in Deutschland ist inzwischen ein Geschäft. Große Konzerne sind machtvolle Akteure auf dem Pflegemarkt. Kommerzielle Anbieter dünnen Personal aus, um die Rendite zu steigern – mit schlimmen Folgen für die Pflegebedürftigen.
Der Staat verlässt sich darauf, dass die Familien durch Eigenarbeit oder Geld die Lücken schließen. Der Film erzählt vom Kampf der pflegenden Angehörigen und von den Nöten professioneller Pfleger. Nicht zuletzt erklärt er, woran menschenwürdige Pflege oft scheitert. Aber die Doku zeigt auch Wege aus dem Notstand. Dazu braucht es eine willige Kommune, ein gut funktionierendes Netzwerk und vor allem: die Möglichkeit, jeden Pflegefall ganz individuell zu lösen. Damit möglichst viele Menschen möglichst lange zuhause leben und gepflegt werden können. (Text: SWR)Deutsche TV-Premiere Mi. 04.07.2018 SWR Fernsehen Präziser als jedes Skalpell? – Wem die neuen OP-Roboter nutzen
Trotz aller Innovation: Auch die neueste Generation der OP-Roboter operiert noch nicht selbständig. Die Geräte werden immer noch von menschlichen Chirurgen gesteuert, die an einer Konsole neben dem OP-Tisch stehen. Die Ärzte sprechen daher statt von Roboter-OPs lieber von „roboter-unterstütztem Operieren“.Die Dokumentation „betrifft:Präziser als jedes Skalpell – Wem die neuen OP-Roboter nutzen“ von Manfred Bölk untersucht, wie sicher die neuen Operationsroboter sind, bei welchen Eingriffen sie eingesetzt werden und welche Vorteile Patienten davon haben.
Für die Dokumentation wurde u. a. an der Uniklinik Heidelberg gedreht, die in Deutschland als Zentrum roboterunterstützten Operierens gilt. Ausstrahlung am Mittwoch, 20. März, 20:15 Uhr, im SWR Fernsehen. Vorteile der Operationsroboter Die Operationen können durch Roboter viel genauer vorab geplant werden; die Schnitte werden viel präziser ausgeführt, da eine aufwendige Steuerung jedes noch so kleine Zittern des Chirurgen ausgleicht. Von der Steuerungskonsole neben dem OP-Tisch aus behalten die Ärzte durch gestochen scharfe 3D-Endoskopbilder stets den Überblick über das Operationsfeld.
Während solche Roboter schon länger bei OPs von Blase oder Prostata eingesetzt werden, erlaubt die neue Generation auch Eingriffe im Bauch- und Brustraum. Selbst komplizierte Eingriffe am Darm oder sogar die Entfernung der Speiseröhre bei Krebs können dadurch minimalinvasiv durchgeführt werden – mit weniger Verletzungen und Blutverlust und einer schnelleren Erholung des Patienten. (Text: SWR)Deutsche TV-Premiere Mi. 20.03.2019 SWR Fernsehen Der Preis der Turnschuhe – Billiglohn für schicke Treter
Turnschuhe – von Modebewussten auch Sneaker genannt – sind mehr als Sportschuhe. Sie stehen für Jugendlichkeit und einen lässigen Auftritt. Vom Youngster bis zum Pensionär, von Deutschland bis nach Afrika – Sneaker werden überall getragen. Neben dem Handy sind sie inzwischen wohl der einzige Artikel, den nahezu jeder besitzt. Und manche nennen sogar mehr als 200 Paare ihr Eigen: passionierte Sammler, die in den coolen Tretern gar eine clevere Geldanlage sehen. Doch wie sieht es dort aus, wo der Kult seinen Ursprung nimmt? In den entlegenen Fabriken Asiens, in denen auch große deutsche Hersteller produzieren lassen? Die globalisierte Sneakerproduktion sucht ihre Standorte vor allem danach aus, wo es am billigsten ist.
Besonders beliebt sind Kambodscha und Vietnam, wo Stundenlöhne im Centbereich liegen. In China, wo die Löhne langsam steigen, drohen die Hersteller bereits mit Abwanderung. Während große Sportartikelkonzerne ihre Gewinne rasant steigern, zahlen andere den Preis dafür. Hungerlöhne, verpestete Luft und ein gnadenloser Wettbewerb lassen das Kultobjekt Sneaker in einem neuen Licht erscheinen. SWR Autor Christian Jentzsch begibt sich auf eine Recherchereise hinter die schönen Fassaden der Lifestyle-Industrie und fragt: Was ist drin und was ist dran – und wer zahlt den wahren Preis für die Sportschuhe? (Text: Tagesschau24)Deutsche TV-Premiere Mi. 19.10.2016 SWR Fernsehen Der Preis-Schock – wie wir für die Krise zahlen
Die alleinerziehende Mutter Nadine W. aus Meschede will ihre Wohnung modernisieren. Dabei wirken sich die Folgen von Lieferengpässen und steigenden Preisen stark auf das Leben der Familie aus. Auch in der Wirtschaft sind die Sorgen vor dem Winter 2022 groß. Das Familien-unternehmen Munk aus Günzburg stellt Leitern und Gerüste her. Seit Monaten hat Geschäftsführer Ferdinand Munk mit Lieferengpässen zu kämpfen. Dann teilt ihm sein Energieversorger mit, dass im Krisenfall bei ihm das Gas abgedreht wird. Rezessionsgefahr durch Kaufzurückhaltung: Eine gefährliche Spirale. Steigende Preise führen zu Kaufzurückhaltung. Die Folge könnte eine Rezession sein. Verbraucherschützer wie Frank Waskow aus Düsseldorf kritisieren, nicht alle Preissteigerungen seien mit Lieferengpässen und gestiegenen Herstellungskosten zu erklären. Reiten manche Hersteller:innen auf der Preiswelle mit, um mehr Profit zu machen? (Text: SWR)Deutsche TV-Premiere Mi. 07.12.2022 SWR Fernsehen Das Projekt Nationalpark: Welche Natur wollen wir?
Sie gelten als Jahrhundertvorhaben des Südwestens – doch können die neu gegründeten Großschutzgebiete „Nationalpark Schwarzwald“ und „Nationalpark Hunsrück-Hochwald“ die Anforderungen des Naturschutzes mit den Interessen des Menschen in Einklang bringen? Fünf Jahre nach dem ersten Teil einer Nationalpark-Langzeitbeobachtung aus der Sendereihe „betrifft“ untersucht der Biologe und SWR Wissenschaftsreporter Axel Wagner in der SWR Dokumentation „betrifft: Das Projekt Nationalpark – Welche Natur wollen wir?“, wie sinnvoll die Gründung der Parks aus heutiger Sicht ist. (Text: SWR)Deutsche TV-Premiere Mi. 28.03.2018 SWR Fernsehen Prostatakrebs – Hoffnung durch schonende Therapie
Prostatakrebs gehört zu den häufigsten Tumorerkrankungen bei Männern. Lange folgte auf die Diagnose die sofortige Entfernung der Prostata, mit oft gravierenden Folgen wie Inkontinenz und Impotenz. Inzwischen weiß man: Prostatakrebs wächst meist sehr langsam, sodass viele Patienten auch ohne Operation nicht daran sterben. Nur in relativ wenigen Fällen ist der Krebs so aggressiv, dass sofort operiert werden muss. „betrifft“ zeigt, wie eine präzise Diagnostik heute vielen Patienten die Operation ganz erspart und stellt neue, schonende Operationsverfahren vor, mit denen sich aggressivere Tumoren gezielt bekämpfen lassen, ohne die Prostata komplett zu entfernen. (Text: SWR)Deutsche TV-Premiere Mi. 22.07.2015 SWR Fernsehen Prostitution im Dunkeln – Das verborgene Geschäft mit dem Sex
„Er ist in meine Wohnung eingedrungen, hat mich geschlagen und vergewaltigt, weil er wusste, dass ich jetzt in der Wohnung anschaffe“, das erzählt eine junge Rumänin in Stuttgart. Sie ist erst 26 Jahre alt, arbeitet seit sieben Jahren als Prostituierte. Vor der Pandemie ging sie in einem Laufhaus dem Gewerbe nach, dort gab es Security und einen Notrufknopf neben dem Bett. Doch mit Beginn des Lockdowns im März 2020 schloss das Bordell und sie verlagerte ihre Arbeit in ein Appartement, arbeitete dort illegal weiter.
Sie ist eine von vielen Prostituierten, die diesen gefährlichen Weg gewählt haben. Die Laufhäuser, Bordelle und Clubs sind in einer ungewohnten Lage: Sie finden oft nicht mehr genügend Frauen. Frauen, die sich in Deutschland prostituieren, stammen häufig aus Osteuropa. Wegen der Pandemie sind viele zurückgekehrt in ihre Heimatländer und wollen freiwillig nicht wieder nach Deutschland zurück. Besonders in Rumänien nehmen die Versuche, Frauen durch Gewalt zur Prostitution zu zwingen, zu.
Inzwischen gibt es dort sogar eine eigene Behörde, die den Menschenhandel eindämmen soll. Auch die deutschen Ordnungsbehörden und Anlaufstellen für Prostituierte sehen eine Zunahme der Gewalt und halten zudem die Dunkelziffer für sehr hoch. Denn der Lockdown kam für sie einem Berufsverbot gleich. Die „betrifft“- Autor:innen Edgar Verheyen und Sabine Harder gehen auf Spurensuche im Südwesten. Sie sprechen mit betroffenen Frauen und bekommen bedrückende Einblicke in eine verborgene Welt. (Text: SWR)Deutsche TV-Premiere Mi. 09.02.2022 SWR Fernsehen Quälender Schmerz! Was tun? – Neue schonende Therapien
Millionen Menschen in Deutschland leiden an chronischen Schmerzen – häufig ist der Rücken betroffen. Fehlhaltung, Bewegungsmangel, sitzende Tätigkeit oder Unfallfolgen sind häufigsten Gründe. Klaus Schubert litt nach einem Unfall trotz Operationen an unerträglichen Schmerzen im Unterschenkel. Linderung brachten ihm Injektionen einer fünfprozentigen Zuckerlösung. Johanna Fischer machten quälende Rückenschmerzen im Lendenbereich das Leben zur Hölle. Durch die Implantation von zwei kleinen Muskel-Stimulations-Elektroden führt sie wieder ein normales Leben. Georg Lesch half eine spezielle Physiotherapie, bei der die für die Stabilität der Wirbelsäule verantwortlichen tiefliegenden Muskeln trainiert werden. Schonende Methoden werden noch an wenigen deutschen Kliniken praktiziert, haben jedoch schon vielen schmerzgeplagten Menschen wieder ein normales Leben ermöglicht. Viele hatten zuvor oft jahrelange kaum wirksame Behandlungen, begleitet von Schmerzmitteln. (Text: SWR)Deutsche TV-Premiere Mi. 24.05.2023 SWR Fernsehen Die Qual der Wahl beim Fahrzeugkauf – Verbrenner oder E-Auto?
Radek und Schirin Pernicky leben im Großraum Stuttgart und haben ein Baby bekommen. Ein größeres Auto soll her. Aber was für eines? Die beiden fänden die Idee gut, nur mit Strom zu fahren. „Andererseits kosten E-Autos viel Geld. Selbst Kleinwagen sind kaum unter 40.000 Euro zu haben. Und in unserer gesamten Nachbarschaft gibt es bloß zwei Ladesäulen“, so Radek. Wäre eine eigene Ladestation die Lösung? Die junge Familie wohnt zur Miete in einem Mehrfamilienhaus, wie die meisten Deutschen. Das Laden eines E-Autos ist schwierig. Es sei günstiger, mit Strom, statt mit Sprit zu fahren, versprechen viele Autokonzerne. Doch Strom wird teurer. „Die Verbraucher müssen ihr Verhalten ändern“, so Frank Reyer, Direktor des größten Stromnetzbetreibers amprion. Verbrenner oder E-Auto: Eine private Kaufentscheidung führt die Familie zu den ungelösten Fragen der Gegenwart: über Mobilität, Klimaschutz, Versorgungssicherheit und Energiepreise der Zukunft. (Text: SWR)Deutsche TV-Premiere Mi. 29.03.2023 SWR Fernsehen
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