2024, Folge 219–228
Reit im Winkl
Folge 219 (45 Min.)Reit im Winkl liegt im Chiemgau. Die 2.400-Einwohner-Gemeinde ist ein wahrer Sehnsuchtsort und weit über die Grenzen Bayerns für Schneesicherheit und sanften Tourismus bekannt. Reit im Winkl lebt fast zu 100 % vom Tourismus, und so treffen den Ort Klimawandel und Fachkräftemangel besonders. Wie gehen die Reit im Winkler mit diesen Herausforderungen um? Was tun sie, damit ihr Ort auch in Zukunft attraktiv bleibt? Eines ist klar: Sie sind sich der Aufgaben der Zukunft bewusst und packen sie an. An der Grenze zu Tirol und Salzburg liegt Reit im Winkl. Das idyllische Dorf ist weit über die Grenzen Bayerns hinaus bekannt für sanften Tourismus und seine schon fast sprichwörtliche Schneesicherheit.
Doch dieses Jahr ist alles anders. Es ist Januar, die Wiesen sind grün, die Loipen im Tal sind außer Betrieb, und die Skilifte auf der berühmten Winklmoosalm stehen still. Doch die Reit im Winkler sind fest entschlossen, ihren Heimatort lebenswert und attraktiv zu erhalten. Wie gehen sie mit Herausforderungen der Zukunft, wie Klimawandel, Fachkräfte- und Wohnungsmangel um? Was tun sie, um ihren Ort für die Zukunft zu rüsten? Marinus Höflinger ist 34 Jahre alt und in Reit im Winkl aufgewachsen.
10 Jahre hat er als Freeskiprofi und Skifilmer die Welt bereist. Mit selbst produzierten Filmen erregte er große Aufmerksamkeit, als Skikameramann wurde er sogar für große Hollywoodproduktionen engagiert. Doch vor vier Jahren hat der studierte Architekt seine Filmer-Karriere an den Nagel gehängt und ist an seinen Heimatort zurückgekehrt. Er will etwas schaffen, das bleibt. Nebenbei möchte er das Klettern in Reit im Winkl populär machen – eine umweltfreundliche Alternative zum Skifahren für eine Zukunft ohne Schnee.
Zusammen mit einem Freund erschließt er vergessene Kletterrouten neu und gibt ehrenamtlich Kletterunterricht für Kinder. Antonia Wolfenstetter ist 26 Jahre alt und eine der jüngsten Unternehmerinnen im Ort. Die gelernte Floristin hat ein für Reit im Winkl äußerst ungewöhnliches Café aufgemacht: Das BluBaBi ist eine Kombination aus Bistro und Blumengeschäft, die man so eher in einer Großstadt erwarten würde. Dank Antonia gibt es jetzt wieder Blumen in Reit im Winkl und ein Café, das mit cooler Musik und veganen Speisen auch junge Einheimische und Gäste anzieht.
Peter Sichert entstammt einer Reit im Winkler Schuhmacherdynastie. Schon sein Großvater hat den Ort mit Schuhen versorgt. Aber in den letzten 30 Jahren hat es kein Schuhmachergeschäft mehr gegeben. Das hat Peter Sichert nun geändert und stellt nun mitten im Ortszentrum seine Maßschuhe her. Aber auch die Alltagsschuhe der Reit im Winkler repariert er gerne. Denn es geht ihm nicht nur ums Geschäft, sondern auch um Nachhaltigkeit. Andi Mühlberger ist in Reit im Winkl für die Loipen zuständig. Für den passionierten Langläufer ist sein Sport eher eine Lebenseinstellung als eine Freizeitbeschäftigung.
Wenn er um 6 Uhr morgens, noch vor Sonnenaufgang über die Loipen gleitet und den Zustand der Spuren prüft, dann ist er in seinem Element. In diesem so schneearmen Winter steht er vor einer besonderen Herausforderung. Wie kann er Tourismus und Nachhaltigkeit unter einen Hut bekommen? Reit im Winkl steht beispielhaft für einen Wandel, wie er sich in vielen Alpendörfern vollzieht. Wie die Menschen in dem kleinen Ort an der österreichischen Grenze vor der bedruckenden Kulisse der Chiemgauer Berge mit diesen Herausforderungen umgehen, ist spannend und inspirierend zugleich. (Text: BR Fernsehen)Deutsche TV-Premiere Mo. 15.01.2024 BR Deutsche Streaming-Premiere Fr. 12.01.2024 ARD Mediathek Andechs
Folge 220 (45 Min.)Majestätisch thronen das Kloster und die Wallfahrtskirche von Andechs hoch über dem Ammersee. Darunter wohnen fast 4.000 Menschen, die hier zu Hause sind – an einem Platz, der jedes Jahr Hunderttausende von Touristen anzieht. Während die Besucher auf dem „Heiligen Berg“ das bekannte Bier und die Aussicht genießen, entwickeln die jungen Einheimischen ihre Traditionen weiter und geben Andechs ein neues Gesicht. Wie lebt es sich zwischen Touristenmagnet und Traumidylle? Der sprichwörtliche „Heilige Berg“ vor den Toren von München verbindet seit über einem Jahrtausend das Spirituelle mit dem Irdischen.
Heute ist Andechs eines der beliebtesten Ausflugsziele in Bayern. Wie ist es, in einem Dorf zu leben, das von einem hohen Freizeitwert profitiert und dessen Name fast in der ganzen Welt bekannt ist? Der Preis dafür ist für die knapp 4.000 Einwohner hoch und buchstäblich teuer. Denn im Fünf-Seen-Land und so nahe am Speckgürtel von München sind die Grundstückspreise hoch und die Arbeitsmöglichkeiten knapp. Etliche Andechser können sich in Andechs keinen Wohnraum mehr leisten. Service-Betriebe tun sich schwer, Personal zu finden und dies beim Ansturm von knapp einer Million Tagestouristen jährlich.
Kreativität und Durchhaltevermögen sind von den Andechsern gefragt, um ihr Dorf erfolgreich in der Gegenwart für die Zukunft zu rüsten. Stephanie und Sebastian Reiser gehört der Andechser Familienbetrieb Ludwig Eisenschmid, der seit mehr als 100 Jahren die Spieltische für die berühmtesten Orgeln der Welt fertigt: Mit seiner Mechanik und Elektronik, der Tastatur und den Pedalen macht erst der Spieltisch die Orgel zu einem Instrument, denn ohne ihn gibt es keine Töne.
Doch es werden immer weniger Orgelbauer ausgebildet. Wie kann das erfolgreiche Familienunternehmen weiterbestehen? Die Hoffnung der Familie Reiser liegt auf den eigenen Kindern. Auch Julian Holzinger ist nach Jahren in der Sterneküche zurückgekommen nach Andechs. Die Philosophie des jungen Spitzenkochs ist es, immer eine ehrliche und authentische Küche anzubieten. Er ist zurückgekehrt, um hier mit ambitionierter Küche ein eigenes Restaurant zu gründen und auf dem Grund und Boden des alten Bauernhofes seiner Urgroßeltern seine eigene Zukunft zu bauen. Im Frühjahr 2023 hat er es mit seinem Bernhardhof sogar in den Guide Michelin geschafft – nur Personal zu finden, ist sogar für ihn schwer in Andechs.
Das Konzept des Gärtners Stefan Dorn mit Events und den schönen Schauräumen seiner malerischen Gärtnerei geht für ihn und seine Familie auf. Die Manufaktur für Grünes ist eine kleine Blumenoase und Einkaufsort für heimisches Obst und Gemüse. Für Stefan Dorn ist es der Kampf, mit innovativen Ideen eine Möglichkeit zu finden, in der Heimat bleiben zu können. Auch viele junge Andechser versuchen, in der Heimat bleiben zu können.
Beatrice Scheitz, genannt Trixi, ist auf dem Ziegenbauernhof Tannhof aufgewachsen. Obwohl sie in ihrem Job als Wirtschaftsfachwirtin im Qualitätsmanagement der Andechser Molkerei sehr eingespannt ist, schafft sie es noch immer nach den 200 Ziegen zu sehen und auf dem Hof mitzuarbeiten. Drei Jahre lang war sie als Bayerische Milchkönigin in ganz Deutschland unterwegs – lange genug, um zu erkennen, dass ihre Heimat und ihre Zukunft in Andechs sind. Der Film aus der Reihe „Daheim in …“ zeigt, wie sich die Andechser den großen Herausforderungen an einem der berühmtesten Touristenorte in Bayern stellen. (Text: BR Fernsehen)Deutsche TV-Premiere Mo. 22.01.2024 BR Deutsche Streaming-Premiere Fr. 19.01.2024 ARD Mediathek Daheim in … Neureichenau
Folge 221 (45 Min.)Die Gemeinde Neureichenau liegt im äußersten Südosten Niederbayerns im Landkreis Freyung-Grafenau. Und im Dreiländereck Deutschland, Tschechien und Österreich. Eine kaum bekannte Gegend, in der sich der Bayerische Wald von seiner ursprünglichen Seite zeigt. Rund 4.500 Einwohner hat Neureichenau und im Gegensatz zu anderen Gemeinden der Umgebung gibt es hier keine Abwanderung. Was machen die Neureichenauer anders? Worauf legen sie Wert, und wer sorgt dafür, dass die Gemeinde erhalten bleibt? Der Dreisesselberg mit 1.333 Metern gehört zur Gemeinde Neureichenau. Er ist der Hausberg und mit seinen besonderen Felsformationen das Wahrzeichen der Neureichenauer.
Rund 4.500 Einwohner hat Neureichenau und im Gegensatz zu manch anderen Gemeinden der Umgebung gibt es hier keine Abwanderung. Auch, weil sich die Gemeinde mit großem Engagement um die Förderung von Kindern und Familienfreundlichkeit bemüht. In den vergangenen 15 Jahren entstand mitten im Ortskern ein riesiges Dorf im Dorf für die Kleinen: ein Kindergarten mit Kinderkrippe nach der Reggio-Pädagogik. 180 Kinder werden hier betreut. Als Petra Stögbauer vor 35 Jahren im Kindergarten Leiterin wurde, sah alles noch ganz anders aus.
Auf einer Schulung erfuhr sie von der Reggio-Pädagogik und war begeistert. Auch Matthias Hoffmeisters Kinder gingen hier in den Kindergarten, gemeinsam mit seinem Vater ist er Inhaber der Dreisessel-Apotheke. Er ist nicht nur begeisterter Sportler, sondern hat für seine Apotheke und seine Kundschaft viele neue Ideen entwickelt, um die Landapotheke modern und zukunftsfähig zu gestalten. Monika Süß ist Museumsleiterin, gebürtige Neureichenauerin und liebt ihre Heimat, den Bayerischen Wald. Das Museum „Adalbert Stifter und der Wald“ ist das Pendant zum nahegelegenen Museum im tschechischen Oberplan.
Die Grenze verläuft unweit der Dreisesselhütte. Monatelang war die Hütte geschlossen und wurde aufwendig wiederhergerichtet. Philipp Schmöller ist zurückgekommen in seine Heimat und ist nun der neue Hüttenwirt. Als gelernter Koch mit Meisterprüfung, hat er zuvor in Sterneküchen gearbeitet, jetzt lässt er sich auf das Abenteuer Hüttenwirt ein. Filmautorin Anette Orth porträtiert in „Bayern erleben – Daheim in … Neureichenau“ ein kleines Dorf im Bayerischen Wald, das sich mit großer Leidenschaft und vielen kreativen Ideen gegen den Trend der Abwanderung wehrt. (Text: BR Fernsehen)Deutsche TV-Premiere Mo. 29.01.2024 BR Deutsche Streaming-Premiere Do. 25.01.2024 ARD Mediathek Rothenbuch
Folge 222 (45 Min.)Die 1.800 Seelen-Gemeinde Rothenbuch versteckt sich idyllisch gelegen mitten im Spessart, dem größten Laubmischwaldgebiet Deutschlands. Die Rothenbucher leben seit Jahrhunderten von und mit dem Wald, etwa in der Forstwirtschaft oder im Holzbau. Gelingt es ihnen, ihre besondere Kulturlandschaft zu erhalten? Ein Förster, ein Zimmerer-Paar, ein Wanderschäfer und eine Lehrerin zeigen – es geht. In Rothenbuch drehte sich schon immer alles um den Wald: Seine Bewohner waren einst Jagdfröner, die den Mainzer Kurfürsten das Wild vor die Flinte treiben mussten, der größte Held der Region ist ein verwegener Wilderer und das Wahrzeichen der Region eine 420 Jahre alte Eiche.
Auch heute noch leben viele der Rothenbucher vom Wald, sei es in der Forstwirtschaft oder im Holzbau, der gerade in Zeiten des Klimawandels immer mehr an Bedeutung gewinnt. Filmautor Reinhard Kungel präsentiert in „Bayern erleben – Daheim in … Rothenbuch“ ein Dorf, das ganz eng verwoben mit seinem Wald lebt. Maximilian Joemann hat erst kürzlich die Stelle des Revierförsters in Rothenbuch angetreten und darf nun mit seiner Frau Ann-Christin das frei gewordene alte Forsthaus beziehen.
Für beide geht damit ein Traum in Erfüllung. Maximilian Joemann hat neben Forstwirtschaft auch Umweltwissenschaften studiert und möchte seine 37-jährige Amtszeit für eine klimagerechte Umgestaltung seines Waldes nutzen. Auch Philip und Celine Stegmann leben vom Wald. Sie führen eine Holzbaufirma in vierter Generation mit Zimmerei und eigenem Sägewerk. Dabei verarbeiten sie, soweit möglich, vor allem heimische Hölzer. Philip Stegmann ist Zimmerermeister und gelernter Hochbautechniker. Celine Stegmann hat in Nürnberg Wirtschaftsrecht studiert und musste sich die Arbeitsprozesse erst einmal aneignen.
Inzwischen ergänzen sich die beiden ideal. Ihr wichtigstes Kredo: moderne Technik und Naturverbundenheit zu vereinen. Wanderschäfer Klemens Ross hat die Aufgabe, mit seinen rund 700 Merinoschafen die Rothenbucher Flur offenzuhalten. Eigentlich ist er im über 130 Kilometer entfernten Landkreis Erlangen zu Hause, doch seit seiner Jugend verbringt er jeden Sommer in Rothenbuch, draußen bei seinen Schafen. Früher konnte Klemens Ross mit seiner Herde das von Weideflächen umgebene Dorf Rothenbuch dreimal umrunden.
Mit zunehmend trockener werdenden Sommern sind jedoch nur noch zwei Runden drin. Ellen Günther unterrichtet in der örtlichen Grundschule. Ihr ist es wichtig, den Kindern auch die Natur vor Ort und die Landwirtschaft nahezubringen, beispielsweise mit einem Ausflug zum Wanderschäfer Klemens Ross. Dass Rothenbuch überhaupt noch über eine Grundschule verfügt, ist dem Engagement seiner Bürgerinnen und Bürger geschuldet. Ganz ohne Kompromisse kann man sich den Luxus einer eigenen Dorfschule aber nicht leisten, deshalb gibt es jahrgangsübergreifende Klassen. (Text: BR Fernsehen)Deutsche TV-Premiere Mo. 05.02.2024 BR Deutsche Streaming-Premiere Do. 01.02.2024 ARD Mediathek Ja Servus! – Treffen auf dem Autohof
Folge 223 (45 Min.)Rasthöfe sind Orte der Einkehr und der Begegnung. Ganz besonders gilt das für den Autohof Berg im Bayerischen Vogtland. Dort rollen seit Jahr und Tag Stammgäste mit ihren 40-Tonnern ebenso ein und aus wie die Mitglieder der örtlichen Feuerwehr. 2017 hat Sabine Kniebaum, deren Großeltern den ursprünglichen Betrieb führten, den Geist des damaligen Autohofs mit dem Gastronomiebetrieb „Berg-Hütte“ und einem Trucker-Shop wieder aufleben lassen. (Text: BR Fernsehen)Deutsche TV-Premiere Mo. 12.02.2024 BR Ja Servus! – Leben auf dem Friedhof
Folge 224 (45 Min.)Es ist ein Ort für die Toten, der dennoch voller Leben ist: Auf dem Evangelischen Zentralfriedhof im oberpfälzischen Regensburg sollen sich die Menschen entschleunigt, aufgehoben und verstanden fühlen. Der Evangelische Zentralfriedhof im oberpfälzischen Regensburg ist nicht nur für die Toten da, sondern auch ein Ort für die Lebenden: Das ist zum Beispiel das Café Vielfalt, das Friedhofscafé, in dem Kollegen und Kolleginnen mit und ohne Behinderung arbeiten und für ihre Gäste da sind. Und auch sonst arbeiten auf diesem Friedhof viele Menschen voller Herzblut daran, dass Angehörige, Freunde und Besucher einen Platz für ihre Trauer, aber auch für den positiven Blick nach vorne finden.
Pfarrerin Bärbel Mayer-Schärtel bietet Seelsorge direkt am Friedhof an, ein Angebot für Trauernde – gegen die Einsamkeit. Der 23-jährige Kellner Wolfgang Oefner kennt im Café Vielfalt seine Stammgäste mit Namen und Lieblingsbestellung, so mancher Handgriff wie Kuchen aufschneiden, braucht dafür noch Geduld und Übung.
Unterstützt werden er und seine Kolleg:innen von Angelika Eckert, die diese integrative Gruppe im Café leitet. Friedhofsgärtner Hugo Beck und sein Kollege Timo Labermeyer kümmern sich nicht nur darum, dass der Friedhof top gepflegt ist, sondern heben auch die Gräber aus oder begleiten Trauerfeiern. Das Credo: Wenn Menschen bereits trauern, soll wenigstens das Drumherum für sie so schön wie möglich sein. Und schließlich Martin Baumer – Friedhofsverwalter, Problemlöser, immer erreichbare und verlässliche Anlaufstelle für alle.
Seit 25 Jahren hält er die Gewerke am Friedhof beisammen. Für ihn eine Lebensaufgabe. Und jetzt kommen noch mehr Aufgaben als sonst auf ihn zu, denn das 125-jährige Jubiläum des Evangelischen Zentralfriedhofs steht an, und das wollen alle gemeinsam feiern. „Ja Servus!“ ist eine Reportagereihe über die Orte in Bayern, an denen Menschen sich begegnen. Orte, die für alle da sind. Orte, an denen die Menschen tagtäglich eindrucksvoll zeigen, was uns als Gesellschaft zusammenhält.
„Ja Servus!“ erlebt Frauen und Männer, die sich gemeinsam großen Herausforderungen stellen, um andere abzuholen, zusammenzubringen und in den Dialog zu führen. Gemeinschaft finden wir überall in Bayern. Sei es beim Feiern auf einem Musikfestival im oberbayerischen Bad Aibling, beim Leben, das auf einem Friedhof im oberpfälzischen Regensburg herrscht. Oder wenn sich auf einem Autohof im oberfränkischen Berg viele Menschen treffen und an einen Tisch setzen, deren Wege sich sonst nie kreuzen würden … (Text: BR Fernsehen)Deutsche TV-Premiere Mo. 19.02.2024 BR Deutsche Streaming-Premiere Mo. 12.02.2024 ARD Mediathek Ja Servus! Feiern auf dem Musik-Festival
Folge 225 (45 Min.)Das Echelon ist eines der größten Musik-Festivals in Bayern mitten im Voralpenland im beschaulichen Bad Aibling. Jedes Jahr im August kommen hier rund 30.000 Menschen zusammen: Alt und Jung, Dorfbewohner und Stadtpflanzen; Bayerinnen, Bayern und Menschen aus ganz Deutschland und Europa. Eines haben alle gemeinsam: die Lust am Feiern. Da ist es auch völlig egal, welche Musikrichtung man normalerweise hört. In Bad Aibling kommen jedes Jahr im August rund 30.000 Menschen zum Echelon Musikfestival. Damit die Menschen aus den umliegenden Dörfern auf jeden Fall dabei sein können, bekommen sie Freikarten vom Veranstalter. Und so verläuft sich sogar das eine oder andere Paar aus der Umgebung hierher, das einfach mal sehen möchte, was so geboten ist.
Die Reportage taucht ein in die Hektik des Veranstalters Georg Smyka, der drei Tage lang Ansprechpartner für alle Belange ist und am Ende sogar selbst auflegt. Ebenfalls nicht wegzudenken: Der Festivalsupermarkt von Cemil Beyazit, in dem sich die Feiernden mit Snacks, Getränken und Eis zur Abkühlung versorgen. Und natürlich die Würstl-Bude von Lisa-Marie Braunen und ihrer Familie, an der es drei Tage lang kaum eine Pause gibt. Und nicht zuletzt machen zigtausende Besucher und Besucherinnen wie Mutter Zabine Neumaier und ihre Tochter Zoe Neumaier das Echelon zu einem unverwechselbaren Treffpunkt, an dem sie feiern, abschalten und ihr Wochenende gemeinsam mit vielen anderen Menschen zu einem einmaligen Erlebnis machen können.
„Ja Servus!“ ist eine Reportagereihe über die Orte in Bayern, an denen Menschen sich begegnen. Orte, die für alle da sind. Orte, an denen die Menschen tagtäglich eindrucksvoll zeigen, was uns als Gesellschaft zusammenhält. „Ja Servus!“ erlebt Frauen und Männer, die sich gemeinsam großen Herausforderungen stellen, um andere abzuholen, zusammenzubringen und in den Dialog zu führen. Gemeinschaft finden wir überall in Bayern. Sei es beim Feiern auf einem Musikfestival im oberbayerischen Bad Aibling, beim Leben, das auf einem Friedhof im oberpfälzischen Regensburg herrscht. Oder wenn sich auf einem Autohof im oberfränkischen Berg viele Menschen treffen und an einen Tisch setzen, deren Wege sich sonst nie kreuzen würden … (Text: BR Fernsehen)Deutsche TV-Premiere Mo. 26.02.2024 BR Deutsche Streaming-Premiere Mo. 12.02.2024 ARD Mediathek Die Iller – alles im Fluss
Folge 226 (45 Min.)Nördlich von Oberstdorf liegt der Ursprung der Iller. Seit Urzeiten formt sie diese Landschaft. Viele inzwischen seltene Tier- und Pflanzenarten leben an ihrem Ufer. Fast 150 Kilometer lang ist ihre Reise – vom oberen Allgäu bis zur Donaumündung – an der Grenze zwischen Bayern und Baden-Württemberg. Filmautorin Anette Orth porträtiert einen Fluss und die Menschen, die an seinem Ufer leben. Als Daniela Riß vor 25 Jahren aus Sachsen-Anhalt hierherzog, hat sie sich sofort in die bayerische Bilderbuchlandschaft und in die Allgäuer verliebt.
Die Künstlerin spielt mit den Klischees dieser Landschaft – die Allgäuer Kühe sind zu ihrem Lieblingsmotiv geworden. Im Schwimmreifen, beim Baden, auf dem Stand-up-Paddel-Board werden sie als Postkarten, Handtücher oder Sweatshirts im Sissi-Café in Kempten verkauft. Seit er elf Jahre alt ist, angelt Günter Bäurle an der Iller. Heute ist er im Vorstand des Fischereivereins Altenstadt. Nachwuchssorgen kennt der Verein nicht – viele Jugendliche begeistern sich für dieses Hobby – vor allem: Jungs.
Einmal im Jahr wird der Jugendfischerkönig gekrönt, beim Wettkampf an den Filzinger Seen. Nur noch wenige Paare des Flussuferläufers brüten in Bayern. Für den Schutz dieser seltenen Kiesbrüter und alle weiteren hier heimischen Vogelarten ist Tanja König zuständig, LBV Gebietsbetreuerin Allgäuer Hochalpen. Gemeinsam mit Kindern aus der Grundschule in Fischen geht sie auf die Suche nach den vom Aussterben bedrohten Vögeln und auf eine Wasser-Entdeckungstour.
Hier verstehen die Kinder: Die Iller lebt! Einem ganz speziellen Hobby gehen die Brüder Linus und Moritz Reulein nach: dem Illersurfen. Dafür brauchen sie nur ein Brett, ein Bungee-Seil, das Brückengeländer bei Wiblingen und die Iller. Beide haben, gemeinsam mit Freunden, den Verein der Illersurfer gegründet und die haben es sich zur Aufgabe gemacht, mindestens einmal im Jahr, dem Lieblingsfluss etwas Gutes zu tun. Sauberzumachen! Filmautorin Anette Orth porträtiert einen Fluss und die Menschen, die an seinem Ufer leben. (Text: BR Fernsehen)Deutsche TV-Premiere Mo. 27.05.2024 BR Deutsche Streaming-Premiere Do. 23.05.2024 ARD Mediathek Alles für die Kerwa
Folge 227 (45 Min.)Kärwa, Kerwa, Kirwa oder Kerm – so regional unterschiedlich die fränkische Kirchweih genannt werden, so vielfältig sind die bis heute erhaltenen Bräuche. Bekannt sind die großen Feste, wie die Sandkerwa in Bamberg und die „Königin der Kirchweihen“, die Fürther Michaeliskärwa. Aber auch im Kleinen wird gefeiert: Nahezu jedes Dorf, jeder Stadt- und Ortsteil hat seine Kirchweih. Vor allem dank des hohen ehrenamtlichen Engagements haben sich bis heute alte Traditionen erhalten. Die Pflege der Rituale fördert Zusammenhalt und Miteinander.
Zur Kirchweih gehören Schottisch und Dreher genauso dazu wie örtliche Bräuche. Bei den einen ist es das Kirchweihklettern, bei anderen der Schäfertanz oder eine besondere Tracht. Immer gleich ist die Verwurzelung mit Region und Heimat. Früher hielten ausschließlich Burschen das Zepter in der Hand, heute organisieren schon auch mal die „Madli“ den alljährlichen Ausnahmezustand. Für den Film „Alles für die Kerwa“ hat ein Team des Bayerischen Rundfunks über mehrere Wochen Kerwamacher in Franken begleitet. (Text: BR Fernsehen)Deutsche TV-Premiere Mo. 23.09.2024 BR Deutsche Streaming-Premiere Fr. 20.09.2024 ARD Mediathek Diesel, Dampf und Kohle – Von der Liebe zur Eisenbahn
Folge 228 (45 Min.)Fünf „Eisenbahnfreunde“ in Warnwestern arbeiten an der Lokomotive.Bild: Rika MomeniDiesel, Dampf und Kohle – wer sich bei der Fränkischen Museumseisenbahn engagiert, der darf nicht zimperlich sein. Ganz tief in den Schlund ihrer historischen Dampflok 52 8195–1 tauchen die Eisenbahnfreunde ein. Jede Schraube, jede Feder und jeden Puffer haben sie schon geschmiert, poliert oder auch repariert. Jedes Zipperlein „ihrer“ Lokomotive kennen sie. Und wenn’s mal gar nicht weitergeht, dann springen die Museumskollegen aus Zittau helfend zur Seite. Denn aus Zittau stammt das Stahlross, die Nürnberger haben es nach der Wende für ihren Verein erstanden. Als sich 1984 der „Arbeitskreis Fränkischer Eisenbahnfreunde“ in Nürnberg gründete, da sollte eigentlich nur die Erinnerung an die glorreiche Dampflokzeit lebendig gehalten werden.
Inzwischen begeistern die rund 150 Mitglieder die ganze Region für alte Technik auf Schienen. Was sie eint, ist die Faszination für die alte Technik. Und zu tun gibt es immer etwas auf dem riesigen Gelände. Elf große und kleine Diesellokomotiven, ein Speisewagen, Zugmaschinen und Umbauwagen warten noch auf die Restaurierung. Aber in nächster Zeit wird sich fast alles um die historische Dampflokomotive von 1943 drehen. Sie tritt ihre letzte Fahrt an, ehe sie mit Volldampf in die Revision einfährt. Ein emotionaler Moment für alle. Ein Team des Bayerischen Rundfunks schaut den Eisenbahnern über die Schulter und begleitet die letzte Fahrt der Dampflok in die Revision. (Text: BR)Deutsche TV-Premiere Mo. 18.11.2024 BR Deutsche Streaming-Premiere Fr. 15.11.2024 ARD Mediathek
zurückweiter
Füge Bayern erleben kostenlos zu deinen Serien hinzu und verpasse keine Neuigkeit mehr.
Alle Neuigkeiten zu Bayern erleben und weiteren Serien deiner Liste findest du in deinem persönlichen Feed.
TV Wunschliste informiert dich kostenlos, wenn Bayern erleben online als Stream verfügbar ist oder im Fernsehen läuft.Erinnerungs-Service per
E-Mail