In der Coronakrise reagierten viele in Politik und Medien mit den alten Reflexen. Wenn’s eng wird, will man doch lieber wieder den starken Mann, bzw. die starken Männer. Im eigentlich emanzipatorischen Frankreich bestand der Krisenstab von Präsident Macron aus 16 alten, weißen Männern. Auch bei uns erklärten uns zunächst mal Männer das Geschehen. Sei es bei den Virologen, oder bei den Politikern. Frauen dagegen besorgten das Homeschooling und blieben zu Hause. Dabei hat das Thema gerade in der Medizin Auswirkungen. Viele Medikamente werden in den Wirkstoffen nach dem durchschnittlichen Männerkörper dosiert, obwohl Frauen oft
weniger oder andere Wirkstoffe bräuchten. Die Crashtest-Dummies bei Fahrzeugtests orientieren sich ebenfalls am männlichen Körper, weswegen prozentual mehr Frauen schwer verunfallen. Die Leiterin des Berliner Lehrstuhls für Frauenspezifische Gesundheitsforschung sagt: „Ärztinnen verabreichen seltener schwere Medikamente, raten häufiger von teuren Operationen ab. Und haben damit zumeist bessere Ergebnisse. Es ist für eine Epidemie unerlässlich, ihre Expertise anzuhören.“ Sind die Erfolge der Frauenbewegung also letztlich nur Schönwettererfolge, die in der Krise gleich wieder verloren gehen? (Text: One)
Deutsche TV-PremiereDo. 14.04.2022One
Sendetermine
Sa. 04.03.2023
02:10–02:15
02:10–
Do. 14.04.2022
20:35–20:45
20:35– NEU
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