2020, Folge 528–551

  • Folge 528 (32 Min.)
    Oliver Christ arbeitet seit mehr als 20 Jahren auf dem Demeterhof Piluweri in Müllheim. Seine große Leidenschaft ist das natürliche Vermehren von Pflanzensaatgut. Dafür muss er jedes Jahr die Herausforderungen der Natur meistern: Kälte, Dürre, Mäusefraß. Die Mühe lohnt sich, da ist er sich sicher. Eigenes Biosaatgut zu erzeugen, bedeutet für ihn unabhängig sein von der Chemieindustrie und vor allem, die Nahrungserzeugung in der eigenen Hand zu behalten. Agrarwissenschaftlerin Eva-Maria Schüle pflegt mit Herz und Seele seit zwei Jahrzehnten den Klostergarten der ehemaligen Freiburger Kartause.
    Als das Gelände 2014 zum Schulgarten des Robert-Bosch-Colleges wird, initiiert sie Workshops für Schüler und Interessierte. So kann sie ihr Wissen über Anbau und Saatgutgewinnung der teils vom Aussterben bedrohten Pflanzen weitergeben. Biolandwirt Giuseppe Li Rosi fühlt sich wie alle sizilianischen Bauern tief mit der Insel und ihren Feldfrüchten verbunden. Als die Abhängigkeit von Industriesaat, Dünge- und Pflanzenschutzmitteln viele seiner Kollegen in den Ruin treibt, gründet er den Verein Simenza.
    Ziel ist es: mit alten einheimischen Getreidesorten wieder profitabel wirtschaften zu können. Frank Blattner ist Evolutionsbiologe. Im Auftrag des Leibnitz-Instituts für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung reist er auf die griechische Insel Euböa. Er will dort die Samen der an Hitze gewöhnten Knollengerste sammeln. Wenn es ihm gelingt, die Wildpflanzenart zu entschlüsseln, könnte das helfen, unsere Kulturgerste für den Klimawandel fit zu machen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 27.03.2020arte
    ursprünglich für den 17.042.2020 angekündigt
  • Folge 529 (35 Min.)
    Eine gespenstische Ruhe liegt über Stadt, das Wasser in den Kanälen ist so klar wie schon lange nicht mehr. Mit einer Sondergenehmigung der Behörden bereisen die beiden TV-Reporter Markus Frings und Marco Polo den vom Virus besonders betroffenen Norden Italiens. Von Venedig aus machen sie sich auf den Weg nach Bergamo, das Zentrum der europäischen Corona-Pandemie. Hier sind leider die meisten Toten in ganz Italien zu verzeichnen. Unterwegs treffen die beiden auf Ärzte, Kioskbesitzer und Gastronomen, die versuchen das Beste aus der schwierigen Situation zu machen. Marco Polo zeigt zudem wie seine Familie mit drei kleinen Kindern mit dem neuen Alltag in Südtirol zurechtkommt. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 30.03.2020arte
  • Folge 530 (30 Min.)
    „Atmen ist in Tarent das Gefährlichste, was man tun kann“, sagt die Kinderärztin Grazia Parisi. Ihre Patienten leiden unter chronischem Husten. Viele haben schon seit ihren ersten Lebensjahren Asthma. Die dioxinhaltigen Schadstoffe haben die Einwohner krankgemacht. Die Wahrscheinlichkeit an Krebs zu erkranken, ist in Tarent deutlich höher als in anderen Teilen des Landes. Der Umweltaktivist Luciano Manna filmt jede Woche mit einer Kleinbildkamera die Wolke von Schadstoffen, die von der Industrieanlage ausgestoßen wird. Seine Aufnahmen veröffentlicht er im Internet, um seine Mitbürger mit den Beweisen der Kontamination zu konfrontieren.
    Immer mehr folgen seinen Enthüllungen. Doch bis hierhin war es ein langer Weg. Früher habe er oft vergeblich versucht, die Einwohner Tarents auf die Luftverschmutzung aufmerksam zu machen. Denn das Stahlwerk ist der größte Arbeitgeber in der Region. Zurzeit arbeiten über 8.000 Menschen direkt für das Stahlwerk. Andere Jobs gibt es kaum in der strukturschwachen Region. „Entweder Arbeitsplätze oder saubere Luft“ war in Tarent lange das Argument, um alles beim Alten zu belassen. Und deshalb schreitet auch die Politik bisher nur zögernd ein.
    Es stehen einfach zu viele Jobs auf dem Spiel. Alessandro ist Stahlarbeiter in Tarent. Seit 20 Jahren arbeitet der Vater von zwei Kindern im Stahlwerk. Er will seine Kollegen überzeugen, endlich für bessere Arbeitsbedingungen zu kämpfen. Dafür kritisiert er offen das Management und riskiert seine Stelle. Doch Angst um seinen Job hat er nicht mehr. Er ist überzeugt, dass beides möglich ist: sichere Arbeitsplätze und saubere Luft. Für Grazia, Luciano und Alessandro ist die Zeit des Schweigens vorbei. Die Reportage „Re: Allein gegen das Stahlwerk“ begleitet sie in ihrem täglichen Kampf für ein gesundes Leben in Tarent. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 31.03.2020arte
  • Folge 531 (32 Min.)
    Philippe Villeneuve ist Chefarchitekt der schwierigsten Baustelle Europas und leitet den Wiederaufbau der bei dem Brand am 15.04.2019 schwerbeschädigten Notre-Dame. Etwa 120 Bauarbeiter arbeiteten zunächst bis zum 25. Juli an der Sicherung der Kathedrale. Dann wurde die Baustelle für einen Monat wegen des Bleistaubs geschlossen, der beim Brand des Dachstuhls freigesetzt worden war. Wegen der komplizierten Auflagen gehen die Arbeiten nur sehr schleppend voran. Für Philippe Villeneuve eine Katastrophe, da „seine“ Kathedrale weiterhin einsturzgefährdet ist.
    Die Kathedrale vom hochgiftigen Bleistaub zu befreien – das ist Véronique Vergès-Belmins Aufgabe. Jedes neue Reinigungsverfahren muss aufwändig getestet werden, denn die Kunstwerke von Notre-Dame dürfen auf keinen Fall weiter beschädigt werden. Seit 40 Jahren ist Mado, wie sie liebevoll genannt wird, die Seele des Restaurants „A l’Ombre de Notre-Dame“, direkt neben der Kathedrale gelegen. Mit 72 steht sie noch selbst am Herd und kocht französische Hausmannskost.
    Eigentlich wollte sie dieses Jahr in den Ruhestand gehen. Nach dem Brand hat sie jedoch beschlossen, weiterzumachen. Wie alle Geschäftsleute rund um die Kirche muss Mado einen Umsatzrückgang von gut 80% verkraften. Dabei hat sie noch Glück: Ihr Restaurant wurde zur „Kantine“ der Bauarbeiter und Architekten. „Re:“ begleitet die Menschen von Notre-Dame bei ihrem Kampf, ihre geliebte Kathedrale zu retten. Denn das Überleben von Notre-Dame ist für jeden von ihnen von existenzieller Bedeutung. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 02.04.2020arte
  • Folge 532 (32 Min.)
    Das baden-württembergische Unternehmen Richard Henkel GmbH stellt Badeliegen aus Stahlrohr her. Vor einigen Jahren hat die Geschäftsführerin Susanne Henkel beschlossen, dass ihr Betrieb nicht mehr wachsen soll. Seither geht es dem Unternehmen besser als vorher. Die Arbeitsplätze der Mitarbeiter sind sicher, die Rendite stimmt und Geschäftsführerin wie Belegschaft fühlen sich gut. Das Unternehmen konzentriert sich auf den Erhalt und Ausbau des Kundenstammes durch einen umfassenden Kundendienst. Das überzeugt nicht nur die Kunden, die Henkel GmbH hat so auch die Kosten für sich und die Umwelt gesenkt: „Wir haben den Energieverbrauch halbiert, Abfallerzeugung sogar um 90 Prozent reduziert.
    Das Unternehmen produziert nicht mehr auf Kosten des Planeten.“, so Susanne Henkel. In der Tourismusbranche werden alljährlich Wachstumsraten verkündet. Doch immer mehr setzen auf Reduktion – wie das Hotel Post im österreichischen Bezau. Letztes Jahr haben Direktorin Stephanie Rist und Inhaberin Susanne Kaufmann das Geschäftsmodell komplett umgekrempelt: Business-Seminare wurden gestrichen, der Restaurantbetrieb eingeschränkt, die Speisekarte reduziert: zugunsten von familienfreundlicheren Arbeitszeiten und der Umwelt zuliebe.
    Der Outdoor-Ausrüster Patagonia aus Kalifornien setzt auf Nachhaltigkeit, Upcycling, klimabewusste Produktion und transparente Lieferketten. Ein Prozent des Umsatzes fließt in Umweltprojekte. Die Kleidung wird auf bestmögliche Haltbarkeit angelegt, die Kunden sollen nicht alle paar Jahre eine neue Jacke kaufen müssen. „Und sollte doch mal was kaputt gehen, reparieren wir die Kleidungsstücke.“, erklärt Ryan Gellert, Geschäftsführer für Patagonia Europa. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 03.04.2020arteDeutsche Online-PremiereDo 02.04.2020arte.tv
  • Folge 533 (33 Min.)
    Was bei den Kunden beliebt ist und für die Händler lästig, hat Dinko Muhic zum erfolgreichen Geschäftsmann gemacht. Palettenweise kauft und verkauft er das, was Kunden an Amazon, Zalando & Co.zurückgeschickt haben, Retouren. Mittlerweile ersticken die Onlinehändler darin, Kosten und Aufwand wachsen ihnen über den Kopf. Jedes sechste online bestellte Paket geht retour, bei Kleidung sogar jedes zweite. Die Rücksendung kostenpflichtig machen, davor schrecken die Onlinehändler in Deutschland noch zurück.
    Stattdessen ist, um die Paketflut in den Griff zu bekommen, eine ganz neue Branche entstanden. Auch Andreas Kalina verdankt seinen Job der Retourenflut. Prüfen, aufbügeln, neu verpacken -140.000 Artikel großer Versandhäuser checken er und seine Kollegen täglich in Europas größtem Retourenzentrum. So einen Service kann sich Sabine Grosse nicht leisten. In ihrem kleinen Sportwarengeschäft bearbeitet sie die Retouren nach Ladenschluss und am Wochenende. „Re“ über eine Kehrseite des Onlinehandels. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 06.04.2020arte
  • Folge 534 (33 Min.)
    Die Regierung versucht den Schaden, den der Ausbruch des Corona-Virus verursacht, bestmöglich aufzufangen. Die Schuldenbremse wird ausgesetzt und mit einem Rettungsschirm über 40 Milliarden Euro sollen Klein- und Solo-Selbstständige vor der Privatinsolvenz gerettet werden. Doch viele freiberuflich arbeitende Menschen können nicht warten. Stefan Streck ist einer von ihnen. Er ist Musiker, DJ und Tontechniker. Von einem auf den anderen Tag wurden alle Veranstaltungen und damit Aufträge für ihn abgesagt. Auf seinem Konto hat er noch 700 Euro und keine Ahnung, wie er in den kommenden Monaten seine Miete bezahlen soll. Ähnlich ergeht es dem Berliner Taxifahrer Thomas Dahl, dem die Fahrgäste ausbleiben und somit auch jegliches Einkommen.
    Auch die Tafeln in Deutschland sind stark betroffen. Durch die Hamsterkäufe der Deutschen erhalten sie im Schnitt 50 Prozent weniger Lebensmittel von den Supermärkten, weil dort vieles leergekauft wird. Und die meisten Ehrenamtlichen, die normalerweise einen Großteil der Arbeit leisten, sind aufgrund ihres Alters hochgefährdet und können nicht mehr helfen. Eine Idee, wie Menschen in dieser Zeit schnell geholfen werden kann, kommt von Tonia Merz. Die Berliner Modedesignerin ist von der Krise selbst stark betroffen, ihre Angestellten muss sie vermutlich bald in Kurzarbeit schicken. Sie startete eine Petition für ein zeitlich begrenztes bedingungsloses Grundeinkommen. Knapp 400.000 Menschen haben bereits unterschrieben. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 08.04.2020arte
  • Folge 535 (32 Min.)
    „Wir sind im Krieg; in einem Gesundheitskrieg. Wir kämpfen weder gegen eine Armee noch gegen eine andere Nation, aber der Feind ist da, unsichtbar, flüchtig und auf dem Vormarsch. Und das erfordert unsere allgemeine Mobilisierung. Wir sind im Krieg.“ Emmanuel Macron am Montag, 16. März 2020. Vom Elsass über Paris bis zur Bretagne: „Re:“ erhielt mehrere Tage lang Einsicht in den Alltag von Franzosen, die gegen das unsichtbare Virus kämpfen. „Re:“ war bei den Ärzten und Pflegefachkräften des Universitätskrankenhauses von Mülhausen im Elsass und filmte den Alltag eines Arztes und Bürgermeisters in der Bretagne. „Re:“ blickt in den Alltag der Franzosen in Paris, die eingesperrt und gezwungen sind, Familienleben und Homeoffice irgendwie unter einen Hut zu bringen. Auf dieser Reise durch ein Land in Quarantäne entdeckt „Re:“ auch ganz neue Formen von Solidarität in den Zeiten der Pandemie, ganz im Sinne von „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 09.04.2020arte
  • Folge 536 (32 Min.)
    Zu Ostern sind die Hotels in Jerusalem für gewöhnlich ausgebucht. Die ganze Welt will zur Karwoche den Kreuzweg Jesu, die Via Dolorosa, ablaufen. Doch dieses Jahr ist alles anders. Die Reisefreiheit ist stark eingeschränkt, Menschenansammlungen verboten und auch große Gottesdienste müssen abgesagt werden. Die Al-Aqsa-Moschee – nach Mekka und Medina die drittheiligste Stätte im Islam – und die Klagemauer, die heiligste Stätte der Juden, sind praktisch leer. An der Grabeskirche, Ort der Kreuzigung und Auferstehung Jesu, beträgt die übliche Wartezeit um einen Blick auf die Grabplatte zu werfen, ein bis zwei Stunden.
    Jetzt ist fast niemand mehr da. Die Menschen in der Altstadt von Jerusalem haben schon oft leere Straßen gesehen, aber weder 6-Tage-Krieg noch 9/​11 sind mit den Auswirkungen des Coronavirus vergleichbar. Pater Mathias J. Karl ist Prior der Dormitio Abtei auf dem Zionsberg. Dort harrt er mit sechs anderen deutschen Mönchen aus. Sie schicken gerade alle Freiwilligen und Theologie-Studenten nach Hause, doch sie wollen die Kirche für Ostern offen lassen.
    In den morgendlichen Messen drängeln sich normalerweise die Gläubigen, nun sind es nur noch die sieben Priester. Wie gehen sie mit der Krise um? Und wie geht es für sie weiter? Am härtesten trifft das Virus die lokale Wirtschaft. Wassim Razzouks Tattoo-Shop ist auf der ganzen Welt berühmt. Doch sein Beruf erfordert engen Körperkontakt, das Ansteckungsrisiko ist hoch. Sein Geschäft musste, wie fast alle in Jerusalem, schließen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 10.04.2020arte
  • Folge 537 (32 Min.)
    „Die Krankenwagen kommen nicht mehr. Wenn unsere Bewohner sterben, öffnen wir die Fenster und lassen sie in Ruhe, bis jemand kommt, um sie zu holen.“ Raquel Rubio, Altenpflegerin in der „Residencia La Alameda“ 40 km von Madrid entfernt, ist direkt an der tödlichsten Front. In den vergangenen zwei Wochen sind in ihrem Heim acht Bewohner gestorben. Spezialeinheiten der spanischen Armee durchkämmen Altersheime im ganzen Land. In Raquels Altersheim desinfizieren sie die Zimmer der Verstorbenen.Extrem ist auch die Situation in vielen Krankenhäusern. In der katalanischen Kleinstadt Igualada kämpfen die Intensivschwestern Susanna Ribos und Anjelina Asaldi: „Wenn das alles vorbei ist, werden die Therapeuten viel zu tun haben.
    Jetzt halten wir noch durch. Wir motivieren uns gegenseitig. Aber es ist sehr, sehr hart.“ Zwei Wochen lang war Igualada hermetisch von der Außenwelt abgeschnitten. Zu viele Menschen waren dort am Virus erkrankt und verstorben.Fast alle versuchen zu helfen. Man näht Schutzmasken, Restaurants liefern Essensspenden an Krankenhäuser. Und jeden Abend feiern die Spanier ihre Helden. Diejenigen, die an vorderster Front der Pandemie die Stirn bieten: Ärzte, Pfleger, Soldaten und Polizisten. Denn die Freude am Leben versuchen sich die Spanier auch im nationalen Notstand nicht nehmen zu lassen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 14.04.2020arte
  • Folge 538 (33 Min.)
    Pawel Martinek kennt eigentlich keine Grenzen. Seit ein paar Jahren arbeitet der Tscheche im Dreiländereck Polen-Tschechien-Deutschland als Landarzt. Die Menschen hier in der Lausitz mögen ihn und er mag sie. Hier sieht er seine Zukunft und die seiner kleinen Familie. Seine Frau erwartet im Juni ihr erstes Kind. Seine und ihre Eltern wohnen nur wenige Kilometer entfernt in Tschechien. Doch jetzt sind sie unerreichbar. Corona hat die Grenzen für sie geschlossen.Zuzana Cizkova ist Hausärztin in Zittau. Sie pendelt täglich nach Tschechien.
    Normalerweise ist es nur ein Arbeitsweg von 30 Minuten. Ihre Tochter geht in Deutschland in den Kindergarten. Die Patienten in Zittau brauchen sie. Doch auf einmal heißt es: Die Grenze ist zu.Mike Krause ist ein Bauer wie er im Buche steht mit 60 Kühen und großen landwirtschaftlichen Geräten. Der Stall wird von seiner Schwägerin Lenka gemanagt; Milchkühe mit ihren Kälbern. Alle sind auf dem Hof geboren, viele haben einen Namen und sind kuschlig wie rollige Katzen. Lenkas Eltern wohnen in Tschechien.
    Sie gehören zur Risikogruppe. Und Lenka ist sich sicher: Wenn sie krank werden, geht sie zu ihnen. Mike hat noch andere „Corona-Probleme“. Seit einem halben Jahr engagiert er sich in einem Verein, der die Politik auf die Missstände auf dem Lande aufmerksam macht. Wenn die Bauern in der Lausitzer Region ein Problem haben, wenden sie sich an ihn. Und es gibt viele: Was tun, wenn die Melker wegen Corona zuhause bleiben müssen? Was tun, wenn die Helfer für Aussaat und Ernte ausbleiben? Kämpft dann jeder für sich allein? (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 16.04.2020arte
  • Folge 539 (32 Min.)
    Für Cornelia und Juliane Heidrich wird es immer schwieriger, die Löcher im Dienstplan zu stopfen. In ihrem Seniorenheim in Bitterfeld herrscht Personalnot. Früher arbeiteten hier 110 Mitarbeiter, inzwischen sind es nur noch 50, die sich um die 200 Patienten im Haus am See kümmern. Die Heidrichs suchen händeringend nach Verstärkung. Denn wenn die offenen Stellen nicht bald besetzt werden können, befürchtet Leiterin Cornelia Heidrich, dass sie bald sogar noch ihre bisherigen Mitarbeiter verlieren könnte. Denn das Personal arbeitet längst an der Belastungsgrenze.Deshalb reisen Cornelia und ihre Tochter Juliane nun zur Pflegersuche nach Sarajevo.
    In einem Hotel in der Innenstadt haben sie zu Vorstellungsgesprächen geladen. Sechs Bewerber wollen sie nach dem Sichten der Unterlagen nun persönlich kennenlernen. Schnell wird klar: Alle Kandidaten wollen nach Deutschland: Doch kommen sie für den Job in Frage? Eine der Bewerberin ist Alma Vrazalica. Die 34-Jährige ist aufgeregt. Schließlich versucht sie in Bosnien schon seit fünf Jahren vergeblich einen Job zu finden.
    Jetzt soll sie auch noch in einer Fremdsprache von sich überzeugen. Wie werden die Heidrichs auf sie reagieren?Für Alma steht fest, dass sie ihre Zukunft nicht mehr in ihrer Heimat Bosnien sieht. Die Einladung aus Bitterfeld zum Bewerbungsgespräch ist für die 34-Jährige nun die Chance, auf die sie seit Jahren gewartet hat. Ihr Ehemann kann kein Deutsch, ihn würde sie später nachholen, das haben sie so beschlossen. Bekommt Alma die Zusage? Und welche Hürden tun sich auf, um sie tatsächlich nach Bitterfeld zu holen? (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 17.04.2020arte
  • Folge 540 (32 Min.)
    In den syrisch-kurdischen Städten Qamishli, Amude und Al-Hasakah will Joachim Gerhard zum ersten Mal Zugang zu Gefängnissen mit IS-Gefangenen erhalten. Er hofft auf diese Weise unter tausenden internationalen IS-Gefangenen seinen Sohn Fabian (27) finden und identifizieren zu können. Auch seinen jüngeren Sohn Manuel (24) vermutet er im kurdisch kontrollierten Nordosten Syriens. Beide hatten sich 2014 nach Syrien abgesetzt und dem IS angeschlossen. Aus mehreren Quellen hatte Joachim Gerhard erfahren, dass sich seine Söhne bei der letzten Schlacht der Kurden gegen den IS im Osten Syriens vor einem Jahr ergeben hätten und jetzt in IS-Gefängnissen der kurdischen Autonomieverwaltung sitzen würden.
    Falls seine Söhne noch am Leben sind, ist die Zeit sie zu finden, günstiger als jemals zuvor. Die kurdische Regionalverwaltung braucht internationale Hilfe und öffnet daher ab und an die IS-Gefängnisse und die Lager der IS-Familienangehörigen für Besucher, um auf die prekäre Sicherheitslage vor Ort aufmerksam zu machen.
    Neben der emotional aufwühlenden Suche von Joachim Gerhard nach seinen Söhnen thematisiert der Film auch die problematische Situation im kurdisch kontrollierten Nordosten Syriens. Viele europäische Staaten, auch Deutschland, schieben das Problem, was mit den IS-Gefangenen und Familienangehörigen aus Europa passieren soll, auf die lange Bank. In der kurdischen Region Rojava ist die Sicherheit der Gefängnisse kaum mehr zu gewährleisten. Der Film macht die Dringlichkeit des Problems bewusst. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 20.04.2020arte
    ursprünglich für den 22.04.2020 angekündigt
  • Folge 541 (32 Min.)
    Gut 13.000 Geflüchtete sind seit Anfang März im Grenzgebiet zwischen der Türkei und Griechenland gestrandet, fast die Hälfte davon Familien mit Kindern. Die Menschen sind zur Verhandlungsmasse im Kräftemessen zwischen der türkischen Regierung und der Europäischen Union geworden. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan droht der EU, den Flüchtlingspakt nicht mehr einzuhalten. Als Reaktion hat Griechenland seine Grenze zur Türkei abgeriegelt. Nicht nur an den Grenzposten, auch entlang des 200 Kilometer langen Flusses Evros patrouillieren Polizei und Militär, ergänzt durch griechische Anwohner als selbsternannte Grenzschützer.Seit 2015 hat sich die Stimmung in der Region gewandelt.
    Während die Mehrheit der Griechen damals die flüchtenden Menschen noch willkommen hieß und unterstützte, herrschen heute Angst und Überforderung. Seit Anfang März hat die griechische Regierung das Asylrecht ausgesetzt – ein klarer Bruch des EU-Rechts. Rund 90.000 Asylanträge bleiben liegen. Besonders schlimm ist die Situation auf den griechischen Inseln.
    Mehr als 36.000 Asylsuchende leben hier derzeit in Aufnahmezentren, die ursprünglich für maximal 5.400 Menschen angelegt waren. Die Corona-Pandemie verstärkt die Ängste noch zusätzlich. Während auf Lesbos zwischenzeitlich die Gewalt eskalierte und ein rechter Mob Flüchtlinge und Mitarbeiter von Hilfsorganisationen jagte, ist es aber auf der Ägäis-Insel Samos weitgehend ruhig. Noch. Doch die Anwohner fürchten, dass ihre Insel zum „zweiten Lesbos“ werden könnte. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 22.04.2020arte
  • Folge 542 (32 Min.)
    Corona stand nicht auf dem Urlaubsplan. Touristen aus allen Ländern Europas sind fassungslos und verunsichert, seitdem die portugiesische Regierung verkündet hat, sie müssten verschwinden. Viele ältere Menschen, also zur Risikogruppe gehörend, wähnten sich in Portugal in Sicherheit, da die Region anfangs nur wenige Infektionsfälle hatte. Andere Camper wiederum sind seit einem Jahr auf Europareise. Sie alle fühlen sich wie aus dem Paradies vertrieben. Aber auch die Portugiesen können die Entscheidung ihrer Regierung nicht begreifen. Der Inhaber eines Öko-Campingplatzes, Joaquim Lourenço sagt, bei ihm seien ältere Menschen am sichersten, in ihren Wohnwägen voneinander getrennt, jeder Wagen auf einer Fläche von mehr als 100 Quadratmetern.
    Algarve ohne Touristen, wie soll das gehen? Er musste 20 Mitarbeiter nach Hause schicken, will aber teilweise finanziell weiter für sie aufkommen. Das Projekt seines Lebens, das er mit seiner Frau aufgebaut hat, ist in Gefahr.In seiner Naivität will ein einsamer Einheimischer, André Dias, den Campern helfen und hat einen Blog ins Leben gerufen: „Host the Camper COVID-19 Support“, der zu einer Art Corona Booking-Plattform geworden ist. Denn viele wittern hier ein Geschäft, nachdem die bisherigen Buchungen eingebrochen sind, und vermieten einen Platz auf dem eigenen Grundstück, oder sogar Zimmer im eigenen Haus – Coronavirus hin oder her. Wo sind die Camper hingekommen? – „Re:“ sucht nach ihnen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 23.04.2020arte
  • Folge 543 (35 Min.)
    Für zahllose kleine und mittelständische Unternehmen in Deutschland ist derzeit ungewiss, wie sie die Corona-Krise überstehen sollen – wenn überhaupt. Mindestens 25 Prozent von ihnen werden ihre Angestellten in den kommenden Wochen in Kurzarbeit schicken. Nun werden viele kreativ – wie Hartmut Funke aus Sachsen. Bis vor wenigen Wochen wurden in seiner Stickerei Tischdecken, Gardinen, Bekleidung und Maßanfertigungen hergestellt. Als die Bundesregierung den Kampf gegen das Virus aufnahm, spürten sie dort die Folgen sofort – das Geschäft brach zusammen.
    Der Unternehmer beschloss, sein Wissen und seine Maschinen im Kampf gegen Corona einzusetzen. 19 Angestellte produzieren nun jeden Tag 1000 Schutzmasken aus Baumwolle.Da medizinische Atemschutzmasken bisher kostengünstig überwiegend aus China importiert wurden, ist der Bedarf in Deutschland momentan grenzenlos. 20 Millionen Masken hat die Bundesregierung kürzlich an die Länder ausgeliefert. Zu wenig, beklagen Kliniken und Pflegeheime.Auch an Neutralalkohol für die Herstellung von Desinfektionsmitteln mangelt es den Apothekern mittlerweile.
    Die Inhaber der Schnapsbrennerei Bärwurz-Quelle, Christina und Johannes Anleitner aus dem bayrischen Bad Kötzting, stellen deshalb nun auch neben Gin Neutralalkohol her. Die Anfrage ist so hoch, dass auch ihnen bald der Alkohol auszugehen droht.“Re:“ begleitet mittelständische Unternehmerinnen und Unternehmer in den ersten Wochen der Krise. Wie gehen sie mit der Verantwortung für ihre Mitarbeiter um? Wie lösen sie die vielen Probleme, die eine sofortige Produktionsumstellung mit sich bringt? (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 24.04.2020arte
  • Folge 544 (32 Min.)
    Seit über fünf Jahren leben sie als Flüchtlinge im eigenen Land – Swetlana und Wolodymyr Tarakahlo. Als der Krieg in der Ostukraine begann, flohen sie in den Westen des Landes. Eine neue Umgebung, eine neue Sprache, eine andere Kultur- für die Tarakahlos war die Eingewöhnung nicht leicht. Unter dem neuen ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj schöpfen sie wieder Hoffnung. Die Hoffnung auf Frieden- und darauf, vielleicht doch nochmal in die alte Heimat zurückkehren zu können.Wolodymyr Selenskyjist jetzt seit gut einem Jahr Präsident. Der ehemalige TV- Entertainer wollte vor allen Dingen die Korruption in der Ukraine bekämpfen. Wie sehen ihn die Menschen in der Ukraine heute? Hat er ihre Erwartungen erfüllt oder überwiegt die Enttäuschung?Swetlana und Wolodymyr machen sich auf den Weg in die besetzten Gebiete in der Donbass-Region, wo Swetlanas Mutter immer noch lebt. Die beiden haben die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass die zerrissene Familie eines Tages wieder vereint wird. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 28.04.2020arte
  • Folge 545 (32 Min.)
    Franziska Gehrer hat sich geschworen, die festen Jobs auf dem Hof zu retten. „Wenn die Ernte in Schwung kommt, helfen alle auf dem Acker“, sagt sie. Die Seniorchefs, ihre Eltern, machen im Hofladen mit. Auch Freiwillige haben sich gemeldet, Studierende und Arbeitsuchende. Gehrer freut sich über die Solidarität, ist aber skeptisch: „Spargelstechen lernt man nicht eben so,“ sagt die 33-Jährige. Der Job ist körperlich zehrend, erfordert Anstrengung und Sensibilität. Und rechnen muss es sich natürlich auch. Erstmal will das kleine Team es so versuchen.
    Aber wer weiß, sagt Gehrer, vielleicht wird sie doch Hilfe brauchen. Peter Eisold aus der Oberlausitz probiert das bereits aus: In seiner Verzweiflung hat der Hopfenbauer erst bei ebay Kleinanzeigen Leute gesucht. Dann kamen überraschend doch fünf seiner polnischen Mitarbeiter. Sie harren in Deutschland aus und lernen die Neulinge aus der Stadt an. Benjamin und Phillip, die bisher in der Gastronomie arbeiteten. Doch als ausgerechnet der Chef wegen Corona-Verdachts in Quarantäne muss, wird alles durcheinandergewirbelt. Es sind Ausnahmezeiten, in denen Landwirte mit Kreativität versuchen, die schwierige Situation zu meistern.
    Franziska Gehrer musste ihr Restaurant mit 180 Plätzen schließen. Etwa die Hälfte des Umsatzes bricht ihr so weg, sagt sie. Also liefern sie jetzt Essen aus, um einen Teil des Verlusts aufzufangen. Und sie hofft auch auf staatliche Unterstützung. 2020 soll nicht das Jahr sein, in dem der Betrieb eingeht. Tatsächlich scheint sich im April alles zum Guten zu wenden: Erntehelfer dürfen nun doch einreisen. Mehr als 30 zusätzliche Saisonkräfte aus Rumänien kommen auf ihrem Hof an. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 30.04.2020arte
  • Folge 546 (32 Min.)
    Niendorf an der Ostsee: Im Frühjahr kommen die Besucher normalerweise in Scharen. Jetzt sind die Strände wie leergefegt, die Restaurants geschlossen. Nur Fischer Peter Dietze hat seinen kleinen Verkaufsstand noch geöffnet; auch wenn er mit ein paar Kunden kaum noch Umsatz macht. Es kommen keine Touristen mehr, die Restaurants nehmen den Fisch nicht mehr ab. Peter Dietze steht vor dem Bankrott. Nicht viel besser geht es Sternekoch Max Strohe. Es hat Jahre gedauert, sich mit dem eigenen Restaurant „Tolus Lotrek“ in Berlin ein Stammpublikum aufzubauen. Von einem Tag auf den anderen mussten Max Strohe und seine Partnerin Ilona Scholl schließen.
    Doch statt Däumchen zu drehen, will Max Strohe sich engagieren: Er hat das Projekt „Kochen für Helden“ ins Leben gerufen. Aus eigenen Lagerbeständen und mit Lebensmittelspenden kocht sein Team für Pflegekräfte und Ärzte. Für all die Leute, die in diesen Tagen Menschenleben retten. Die Caritas-Seelsorgerin Renate Stark kümmert sich weiter um die Bedürftigen in ihrem Bezirk, obwohl sie selbst zur Risikogruppe zählt. Sie schützt sich so gut es geht – die Beratungen führt sie nur noch am geöffneten Fenster durch. Gerade in der Krise stellt sie fest, dass die Menschen Zuspruch brauchen und konkrete Hilfen: Viele alleinerziehende Mütter können mit ihren Kindern nicht mehr zu den Lebensmittel-Tafeln gehen.
    Die sind ebenfalls infolge der Maßnahmen geschlossen. Die Ausgangssperre zerstört die Infektionsketten, aber offenbar nicht den Gemeinsinn: Die Studentinnen Taale, Soraya und Janka haben im Netz die Plattform „wirsindnachbarn.org“ ins Leben gerufen. Sie vermitteln Helfer an Menschen, die sich nicht mehr trauen, das eigene Heim zu verlassen. Das Angebot wird von vielen älteren Leuten angenommen, die vereinsamt in ihren Wohnungen sitzen und nicht wissen, wie sie sich versorgen sollen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 01.05.2020arte
  • Folge 547 (35 Min.)
    Schweden wählt beim Umgang mit der Corona-Pandemie einen Sonderweg: Kitas und Schulen sind geöffnet, Cafés und Restaurants bewirten Gäste, die Einkaufsstraßen sind gut besucht. Nur die alten Menschen werden isoliert und Großveranstaltungen abgesagt. Die meisten Einwohner unterstützen das Konzept, auch die Stockholmer Familie Lindstrand. Die Familie mit drei Kindern achtet auf soziale Distanz. Sie sind aber froh, dass Restaurantbesuch und Einkaufsbummel noch möglich sind. Doch es mehren sich kritische Stimmen, weiß die Journalistin Mia Pettersson. Immer mehr Ärzte kritisieren, dass das Gesundheitssystem des Landes zu schlecht vorbereitet ist. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 04.05.2020arte
  • Folge 548 (32 Min.)
    Viele Auswanderer ringen nicht nur mit den fast überall angeordneten Geschäftsschließungen oder Mobilitätseinschränkungen, sondern auch mit länderspezifischen Versorgungsengpässen und der örtlichen Bürokratie. Vor allem im Tourismus-Sektor ist jetzt verlorener Umsatz nicht mehr aufzuholen. Wer kein solides finanzielles Fundament hat, steht vor dem finanziellen Ruin.Die Deutsche Annett Schrank führte vor rund 13 Jahren die Liebe nach Rom. Nach anfänglichen Schwierigkeiten baute sie sich eine Existenz als Reiseführerin mit mehreren Angestellten auf.
    Doch seit Corona ist ihr Geschäft vollständig zum Erliegen gekommen. Die Touristen bleiben weg, die Sehenswürdigkeiten sind gesperrt. Sie sagt: „Es ist eine Katastrophe. Wir stehen nicht nur wirtschaftlich, sondern auch als Familie kurz vor dem Zusammenbruch. Aber hier streitet sich niemand um Klopapier.“Auf der thailändischen Insel Koh Samui führt Sam Gruber eine kleine Ferienanlage. Er hat das Problem, dass seine europäischen Gäste Thailand während der Corona-Krise vorerst nicht verlassen wollen.
    Am Hotelpool scheint die Krise weit weg – doch was, wenn sich die Lage zuspitzt? Grubers Sorge: „Ich kann auf Dauer die Verantwortung in einem fremden Land wie Thailand für meine Gäste nicht übernehmen“.Auf Mallorca beliefert der gebürtige Franzose Antoine Lacoste normalerweise die gehobene Hotellerie mit typisch französischen Backwaren wie Croissants oder Baguettes. Seit die Hotels geschlossen haben, versucht er jetzt Privatpersonen für seine Produkte zu begeistern. Ob das gelingt? (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 05.05.2020arte
  • Folge 549 (32 Min.)
    Der Plan klingt kühn: Als erster Extrembergsteiger will Jost Kobusch den höchsten Gipfel der Welt allein und im Winter besteigen. Ohne Sauerstoff. Auf einer neuen Route. Er möchte sich der Naturgewalt mit so wenigen Hilfsmitteln wie möglich stellen – ein faires Kräftemessen, der majestätischen Größe des Mount Everest angemessen. Er kritisiert die Kommerzialisierung des Extremsports und jene Menschen, die auf Grund mangelnden Könnens und fehlender Physis nicht auf den Berg gehören. Sein Vorhaben sieht der junge Deutsche daher nicht nur als persönliche Grenzerfahrung, sondern auch als Protest gegen den Massentourismus.
    Der Solo-Extrembergsteiger will sich nicht einreihen bei jenen Kletterern, die im Frühjahr, wenn die Wetterbedingungen günstig sind, mit Hilfe von Sherpas den Gipfel erklimmen: Amateur-Bergsteiger, die ihren Müll, ihre Zelte und Sauerstoffflaschen dort liegen lassen, an Leichen vorbeikraxeln, um sich dann wie am Check-in in eine Warteschlange einzureihen – ein bizarres, verstörendes Bild, aber Realität. Der Gipfel des Mount Everest liegt in der sogenannten „Todes-Zone“: In dieser Höhe ist das Risiko, an der Höhenkrankheit oder einem Ödem zu sterben, sehr groß, da der Sauerstoffgehalt zu gering ist.
    Es ist selbst für gut trainierte und akklimatisierte Bergsteiger so gut wie unmöglich, länger als 48 Stunden in dieser Höhe zu überleben. Wird es Jost Kobusch als erstem Menschen weltweit gelingen, den Mount Everest solo und im Winter zu bezwingen? Und was halten Experten und Bergsteiger-Kollegen von diesem Vorhaben und wie sehen sie den Massentourismus am Mount Everest? (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 06.05.2020arte
  • Folge 550 (32 Min.)
    Gerade Obst und Gemüse wird aufwendig verpackt, um die Frische bis zum Kunden zu erhalten. 2016 wurden allein dafür mehr als 93.000 Tonnen Kunststoff verbraucht. Für eine Revolution sorgt jetzt James Rogers aus Kalifornien: Er hat ein Spray aus Pflanzenmaterial erfunden, das direkt auf das Obst gesprüht wird und es so haltbar macht.Auf Bali kämpft Kevin Kumala für saubere Strände und ein plastikfreies Meer. Der Surfer wollte sein Brett nicht mehr über vermüllte Strände schieben. Als Biologe experimentiert Kumala lange herum.
    Er will einen ungiftigen Stoff für Becher und Tüten entwickeln, der sich im Meer auflöst. Und das klappt! Aber wird er es schaffen, die Plastiktüten und Becher mit dieser Entwicklung aus seiner Heimat zu verbannen?Am besten ist es, erst gar keinen Müll entstehen zu lassen. „Wir sind es leid, unseren Erdball vollzusauen“, sagen Anne Shemann und ihre beste Freundin Cristin Prehn. Die beiden Mütter haben in der Kleinstadt Wülfrath in Nordrhein-Westfalen vor ein paar Monaten ihren Unverpacktladen eröffnet.
    Die Kunden kommen mit ihren Dosen, Säckchen und Einmachgläsern – füllen sich Nudeln, Bohnen, Putzmittel und Kosmetik ab.Jonas Schmidle in Erlangen tüftelt ständig an einer verpackungsfreien Lieferkette. Als Zwischenhändler beliefert er fast alle Unverpacktläden in Deutschland. Gerade entwickelt er neue Pfandsysteme für passierte Tomaten und Ketchup. Die Branche wächst, 211 Unverpacktläden brauchen ständig neue Ware und 200 weitere Geschäfte sollen demnächst dazu kommen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 08.05.2020arte
  • Folge 551 (35 Min.)
    Unter den Geflüchteten auf Lesbos macht sich Panik breit. 40.000 Menschen leben auf engstem Raum, es gibt kaum fließendes Wasser: Falls sich das Corona-Virus in dem Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos ausbreitet, droht eine Katastrophe.Das Versprechen einiger europäischer Länder, wenigstens die Kinder und Jugendlichen sofort aus dem Lager zu holen, geht in den nationalen Corona-Notlagen fast unter. Und doch treiben die Zustände in Moria viele Menschen um. Der Däne Salam Aldeen gründete das „Team Humanity“, das als eines der wenigen Hilfsorganisationen noch im Lager arbeiten darf. Salam selbst wurde Anfang 2020 unter fadenscheinigen Gründen aus Griechenland abgeschoben. Er lebt in Berlin und leitet seine Hilfsorganisation per Telefon und Internet.
    Unter Hochdruck nähen seine Freiwilligen Gesichtsmasken und verteilen diese im Lager. Salams Kontakt in der Hauptstadt ist Andreas Toelke. Seine NGO „Be an Angel“ plant eine große Kampagne zur Rettung der Kinder und Jugendlichen aus Moria. Dabei hilft auch Murat Tueremis. Er hat den Geflüchteten auf Lesbos in Videoworkshops beigebracht, ihren Alltag filmisch selbst zu dokumentieren. „Re:“ zeigt exklusiv ihre Videotagebücher, die den brutalen Alltag in dem überfüllten Flüchtlingslager zeigen und klarmachen, dass ein wirksamer Schutz für die Menschen dort nicht zu gewährleisten ist. Werden die Helfer den Wettlauf gegen die politische Gleichgültigkeit, die Zeit und das Virus gewinnen? (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 11.05.2020arte

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