2020, Folge 504–527

  • Folge 504 (32 Min.)
    Trás-os-Montes, im äußersten Nordosten Portugals, ist ein Paradies auf Erden: hügeliges Bergland mit einer einzigartigen Natur, Bäche und Flüsse mit kristallklarem Wasser: eine jahrhundertealte, von der UNO anerkannte Kulturlandschaft mit kleinbäuerlicher Bevölkerung. Doch seit einigen Monaten beobachten die insgesamt 150 Bewohner des Dorfs Covas do Barroso mit Schrecken, wie ihr Paradies von einem multinationalen Lithiumabbau-Konsortium namens „Savannah Ressources“, mit Sitz in London, in eine „Hölle auf Erden“ verwandelt wird: Riesige Lkws und Bagger fallen über die Dörfer her und bohren Löcher in die Erde. Ganze Felsen werden mit Dynamit weggesprengt: Prospektionsarbeiten. Die Bewohner fürchten den Verlust ihrer Heimat, die Vergiftung des Wassers, Staubbelastung, das Ende des ParadiesesDie Reportage begleitet den scheinbar aussichtslosen Kampf der Dorfbewohner gegen das Lithium-Konsortium und für den Erhalt ihrer Heimat – ein ungleicher Kampf – David gegen Goliath. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 12.02.2020arte
  • Folge 505 (32 Min.)
    Die Istanbulerin Ilgın Nazlı Bartuçu (32) ist eine der bekanntesten Lindy Hop-Tanzlehrerinnen der Türkei. Für den aus den USA stammenden Swing-Tanz gab sie 2017 sogar ihren Job als Ingenieurin auf. Nun will sie ihr Leben erneut auf den Kopf stellen: Sie zieht in die Kurdenhochburg Diyarbakır im Südosten der Türkei, in die Heimat ihres Mannes, um dort eine Lindy Hop-Tanzschule aufzubauen. Ihr zur Seite steht Hakan Durak (41), der 2010 als Erster den Lindy Hop in die Türkei brachte. In Istanbul veranstaltet er große Partys und Tanzfestivals, doch das ist ihm nicht genug.
    Auch außerhalb der Metropolen sollen Menschen mit dem Tanz neue Perspektiven und mehr Freiheit erleben. Diyarbakir ist seit Jahren geprägt vom Kurdenkonflikt. Terroranschläge, Verhaftungen; der Krieg im Nachbarland Syrien sowie massiver politischer Druck der Erdoğan-Regierung überschatten die Region. In dieser angespannten Atmosphäre kann der leichtfüßige, ironisch-selbstbewusste Swing-Tanz schon als politische Meinungsäußerung aufgefasst werden. Doch Nazlı will mit Lindy Hop eine alternative Ausdrucksform anbieten und ihre Tanzschule zum sozialen Treffpunkt machen.
    Das ist allerdings kein leichtes Unterfangen. Diyarbakir liegt in einer sehr konservativen Region, Paartanz ist bei streng religiösen Muslimen verpönt. Nazlis neue Tanzschülerin Azra Bulus stammt aus einer konservativen Familie, die das Hobby der Tochter argwöhnisch beäugt. Die junge Frau tanzt zum ersten Mal in ihrem Leben einen Paartanz – ist aber fest entschlossen, sich aus mancher traditionellen Fessel zu befreien. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 14.02.2020arte
  • Folge 506 (32 Min.)
    Deutsche TV-PremiereMo 17.02.2020arte
  • Folge 507 (32 Min.)
    Die Kleiderschränke sind voll, doch die Nachfrage reißt nicht ab. Fast Fashion und Überproduktion führen dazu, dass jährlich Millionen Tonnen Altkleider in den Container geworfen werden. „Es gibt sicherlich einen Trend in Richtung Wegwerfmode“, meint auch Roland Lindner. Der Textilverwerter aus Bremerhaven sortiert den Textilmüll und verkauft ihn dann weiter ins Ausland. Ein Drittel der weltweit entsorgten Kleidung landet schließlich in Afrika. An dem Altkleiderhandel verdienen viele mit. Togo importiert jährlich Secondhandkleidung im Wert von rund 50 Millionen Euro. Der Hédzranawoé-Markt in Togos Hauptstadt Lomé ist der wichtigste Handelsplatz für Altkleider. Hier sucht der französische Designer Amah Ayivi aus den ausrangierten Textilien Einzelstücke aus, die er dann wieder zurück nach Europa bringt.
    In seinem Pariser Designer-Laden werden die einst von Europäern aussortierten Teile wieder angeboten. Die Kleidung hat nun den halben Erdball umreist: in Indien, China oder Bangladesch hergestellt, in Europa getragen, nach Afrika verschifft und dann wieder zurück nach Europa gebracht – eine irrsinnige Reise. Der Designer Amah Ayivi will mit seinem Konzept auf diesen Modezirkus aufmerksam machen. „Die Leute sollen verstehen, dass ich das, was als Müll nach Afrika geschickt wird, als Schatz zurückbringe. Wir sollten Secondhand und Vintage-Mode wieder mehr in den Fokus rücken und das Tragen salonfähig machen. Es wird viel zu viel produziert und weggeworfen.“ (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 19.02.2020arte
  • Folge 508 (32 Min.)
    Die Umweltschützer beschuldigen die Landwirte des Mordes an Mensch und Natur, die Überdüngung durch die Massentierhaltung provoziere das ungehemmte Algenwachstum. Die konventionellen Landwirte verteidigen sich, sie hätten doch schon eine Menge getan in den letzten Jahren, um die Belastung von Grundwasser, Flüssen und Meer durch Nitrate zu vermindern. In der Bretagne leben 300.000 Menschen und 6 Millionen Schweine – 60 Prozent aller französischen Schweine werden hier in Massen gezüchtet, sowie 40 Prozent aller Hühner. Inès Léraud hat sich in den letzten vier Jahren intensiv mit dem Phänomen der Grünalgenpest befasst und ihre Arbeitsergebnisse in einem Comicbuch zusammengefasst: „Die verfluchten Algen sind Symptome einer tief sitzende Krankheit“, list man auf der Rückseite.
    „Ein Übel, das seinen Ursprung in der Industrialisierung nach dem Zweiten Weltkrieg hatte.“ Sie sagt „Wie bei vielen großen Gesundheitsskandalen wird zum Thema Grünalgen falsch informiert, wissenschaftliche Arbeiten wurden eingestellt und Gegenargumente der Industrie wurden von der Politik gedeckt“. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 20.02.2020arte
  • Folge 509 (32 Min.)
    Ron Hendrix beschäftigt sich seit vielen Jahren mit Infektionskrankheiten in Krankenhäusern. Der Niederländer ist Hygienearzt und berät einen deutschen Klinikverband im Münsterland. „Wir haben in den Niederlanden früh erkannt, dass wir die Verbreitung der Keime genauso kompromisslos bekämpfen müssen wie die eigentlichen Infektionen. Dazu müssen wir aber möglichst schnell wissen, mit welchen Keimen wir es zu tun haben.“ Hendrix hat dafür gesorgt, dass auch deutsche Kliniken ihre Labore wieder öffnen. Viele deutsche Krankenhäuser hatten die eigene Labordiagnostik Anfang der 2000er Jahre aus Kostengründen aufgegeben.
    Ein Irrweg meint Hendrix. In Dänemark sind, nach der nachgewiesenen Vermehrung von antibiotikaresistenten Keimen durch die Massentierhaltung, die Bauern unter Druck geraten. Freiwillig haben sie sich dazu entschlossen, den Einsatz von Antibiotika massiv zu reduzieren. Schweinebauer Sören Bonde ist einer von 2.000 Viehzüchtern, die versuchen, ihre Mastschweine völlig ohne Antibiotika großzuziehen, mit großem Erfolg. In Belgien hat der Mediziner Patrick Soentjens das Gesundheitsministerium davon überzeugen können, „Phagen“ als Therapie gegen hartnäckige antibiotikaresistente Keime zuzulassen.
    Phagen sind spezielle Viren, die Bakterien töten. Soentjens ist sicher, dass diese altbekannte, aber fast in Vergessenheit geratene Medizin viele Menschenleben retten wird: „Wenn wir den Kampf gegen die Resistenzen gewinnen wollen, müssen wir alle erfolgsversprechenden Methoden anwenden, und Phagen gehören eindeutig dazu. Es gibt zahlreiche nachgewiesene Erfolgsgeschichten aus Osteuropa.“ Belgien ist das erste westeuropäische Land, das die Phagen als Medikamente anerkannt hat. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 21.02.2020arte
  • Folge 510 (32 Min.)
    Im Ukraine-Konflikt sind bisher 13.000 Menschen gestorben. Allein 2000 Menschen wurden im Osten des Landes durch Minen oder nicht explodierte Kampfmittelrückstände getötet oder schwer verletzt. Weltweit ist die Ukraine heute auf dem 5. Platz der Länder, in denen es die meisten Unfälle mit Minen und Blindgängern gibt. Junge Ukrainer versuchen daher in akribischer und gefährlicher Arbeit die Böden in der Ostukraine wieder zu säubern. Jelena Tschisch ist eigentlich studierte Juristin, doch seit zwei Jahren arbeitet sie als Minenräumerin für die Danish Demining Group. Zusammen mit ihren Kollegen säubert sie sechs Tage die Woche händisch die Böden, um den Menschen ihre Bewegungsfreiheit wiederzugeben und ein sicheres Leben zu ermöglichen.
    Daran arbeitet auch Aleksej Jaresko. Als Kriegsflüchtlinge in seine Stadt kamen, wollte der gelernte Psychologe sich engagieren. Jetzt arbeitet er in der Konfliktzone und hat sich zum Experten für Erkennung und Entschärfung von explosiven Objekten weitergebildet. Das größte Problem dabei: Die Gefahr ist zwar allgegenwärtig, aber unsichtbar. Tatjana Welschina arbeitet daher daran, die Menschen und vor allem Kinder auf diese unsichtbare Gefahr aufmerksam zu machen. Sie klärt schon Grundschüler darüber auf, wie Kampfmittelrückstände zu erkennen sind. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 24.02.2020arte
  • Folge 511 (32 Min.)
    Meeresbiologe Thilo Maack auf Expedition mit der Arctic Sunrise.
    Die Nachfrage an Rohstoffen wächst. Seltene Metalle sind mehr denn je gefragt, um die steigende Produktion von Elektrofahrzeugen erfüllen zu können. Elektroautos brauchen allein dreimal mehr Kupfer als herkömmliche Fahrzeuge. Verschiedene Industrienationen stehen schon in den Startlöchern, um den Tiefseebergbau zu starten. Die IMB, die Internationale Meeresbodenbehörde, hat bislang 30 Lizenzen zur Exploration von Rohstoffen am Ozeangrund erteilt. In der Schatzkammer Tiefsee lagern wertvolle Rohstoffe, um die längst ein Wettlauf der Hightech-Industrie begonnen hat. Den wollen Umweltschützer verhindern. Und setzen dabei auf das Bewusstsein der Weltöffentlichkeit und Verhandlungen mit der UN. Auch Deutschland hat zwei Lizenzen bekommen.
    Der Zugang zu begehrten Rohstoffen lockt, dafür hat sich der Lobbyverbund „Deep Sea Mining Alliance“ gegründet. Der sieht keine großen Risiken für die Natur. Mit ihrer Erfahrung und einem besonderen umweltschonenden Konzept wollen sie den Bergbau in der Tiefsee angehen. Nachhaltigkeit habe da oberste Priorität. Dabei sind die bis zu 11 Kilometer tiefen Meeresgebiete bisher so gut wie gar nicht erforscht. Umweltschützer und Wissenschaftler sind alarmiert. Aus ihrer Sicht sind solche Visionen eine neue, weitere Bedrohung für die Natur. Die Tiefsee dürfe nicht ausgebeutet werden. Am Tiefseeberg Mount Vema wollen die Umweltschützer exemplarisch aufzeigen, wie wichtig eine nahezu unberührte Unterwasserwelt für das ökologische Gleichgewicht ist. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 25.02.2020arte
  • Folge 512 (32 Min.)
    Nie zuvor stand die französische Polizei so sehr im Mittelpunkt des Interesses. Es sind Szenen einer städtischen Guerilla-Kriegsführung: die Demolierung des Arc de Triomphe und zerstörte Schaufensterscheiben im ganzen Land, schwer verletzte Demonstranten und Polizisten. Die Krise der Gelb-Westen und die Gewalt zwischen Polizei und Demonstranten zerrütteten die Beziehung zwischen den Franzosen und ihren Ordnungskräften. Hingegen wirkte die deutsche Polizei beim G-20 Gipfel in Hamburg überfordert von den Gewalttätern in der friedlichen Menge. Hat dort die Strategie des Dialogs und der Deeskalation versagt, die nach den harten Einsätzen der deutschen Polizei unter anderem bei den Anti-Atom-Demos in Wackersdorf, Dannenberg oder Brokdorf entwickelt wurde? Frankreich verfügt über 7 unterschiedliche Polizeieinheiten, jeweils unter eigenem Kommando, mit unterschiedlichen Ausbildungen und Zuständigkeiten.
    Polizeigewerkschafter beklagen eine mangelnde Koordination unter den verschiedenen Polizeikräften im Einsatz. Wer bestimmt eigentlich welche Einheit eingesetzt wird und welche Mittel gegen die Demonstranten angewendet werden? (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 26.02.2020arte
  • Folge 513 (32 Min.)
    Matthias Schulz ist 50 Jahre alt und gelernter Speditionskaufmann. Jahrelang arbeitete der Hamburger im Frachtgewerbe, dann führte er ein Fitnesscenter. Doch wirklich glücklich war er in seinem Berufsleben nie. Irgendwann erfuhr er von der „International Butler Academy“. Hier kann man sich für 14.500 Euro zum Serviceprofi ausbilden lassen. Der Gedanke, Butler zu werden, elektrisiert Matthias Schulz. Er kündigt seinen Job und beginnt im September 2019 einen achtwöchigen Ausbildungskurs an der niederländischen Diener-Schule.
    Die Kurse sind meist ausgebucht, die Teilnehmer kommen aus aller Welt. „Re:“ begleitet Matthias Schulz bei seiner Ausbildung, die Ehrgeiz und Ausdauer verlangt. Die Tage sind bis zu 16 Stunden lang, freie Wochenenden gibt es nicht. Auf dem Stundenplan stehen der korrekte Umgang mit Antiquitäten, Schmuck- und Zigarrenkunde und internationale Etikette – natürlich. Doch das Berufsbild hat sich verändert. Ein Butler muss heute auch Bodyguard sein – vor allem, wenn die Arbeitgeber Industrielle oder Adlige sind, deren Familien von Entführung und Erpressung bedroht sind.
    Daher gehören auch Sicherheits- und Fahrtrainings zur Ausbildung. Und wie schlägt sich ein frischgebackener Butler im echten Leben? Dieser Frage geht die Reportage im Chateau Wittem nach, dessen Hausherrin gerade auf der Suche nach dem richtigen dienstbaren Geist für sich und ihr Anwesen ist. „Re:“ über einen Beruf, der anachronistisch anmutet – wegen der weltweiten Nachfrage und einem veränderten Sicherheitsbedürfnis steht den Dienern in Livree allerdings eine rosige Zukunft bevor. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 27.02.2020arte
  • Folge 514 (32 Min.)
    Frederieke Schouten ist studierte Tierärztin und kämpft dafür, die Verhältnisse in der Fleischindustrie zu verbessern. Sieben Jahre lang hat sie in der Schweinemast gearbeitet, hat versucht, innerhalb des Systems für mehr Tierwohl zu sorgen – ohne Erfolg. Dann schmiss sie ihren Job hin, wechselte die Seiten und gründete mit anderen Tierärzten die Organisation „Caring Vets“. Der Tierärzte-Verband weist nicht nur auf schlimme Zustände in den Ställen hin – die Mitglieder überprüfen auch jene Betriebe, die als vorbildlich gelten. Dabei werden sie manchmal auch positiv überrascht, wie tierfreundlich Bauern sein können. Während ein Schweinezüchter mit seinen Tieren über ein Feld joggt, spricht sich ein Hühnerbauer für vegane Ernährung aus.
    Tierärzte und Landwirte in den Niederlanden versuchen, neue Wege zu gehen. Der Polizist Erik Smit ist im Auftrag des niederländischen Staates für das Wohl von Haustieren zuständig. Er gehört zur „Dierenpolitie“, zur Tier-Polizei. Seit 2011 sorgt diese Abteilung für die Einhaltung von Tierrechten. Während seiner Arbeit erlebt er kuriose Momente und manchmal grobe Tierquälerei. In manchen Situationen sind Smit die Hände gebunden, denn nicht alles, was verwerflich erscheinen mag, ist auch illegal – noch nicht. Das zu ändern, ist Anliegen der Tierschutz-Partei, die seit einigen Jahren sogar im niederländischen Parlament sitzt. Und deren Einfluss auf die Öffentlichkeit und Politik scheint zu wachsen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 28.02.2020arte
  • Folge 515 (32 Min.)
    Jakob „Jake“ Falker ist österreichischer Bergbahnbetreiber. Er investiert in den 130 Millionen Euro schweren Zusammenschluss der Skigebiete von Pitz- und Ötztal. Falkner glaubt, dass das Projekt notwendig ist, um im hart umkämpften Business des Skitourismus mithalten zu können. Dass dafür rund 120.000 Tonnen Gestein weggesprengt werden müssen, sei eben unvermeidlich in einem Geschäft, das in den Alpen seit Jahrzehnten erfolgreich betrieben wird: neue Skipisten und Lifte, immer höher hinauf. Täler werden per Seilbahn verbunden, Straßen, Hotels und Skihütten gebaut – alles zum Wohl der Bevölkerung vor Ort, denn sie profitiert von Einnahmen und neuen Arbeitsplätzen.
    So sieht Jakob Falkner das, und nicht nur er. Doch die Fans der „Gletscherehe“ sehen sich einem ungewohnt heftigen Gegenwind ausgesetzt. Eine Allianz aus Bürgern und Umweltaktivisten kämpft erfolgreich gegen das Projekt. Auch die Australierin Jessie Pitt ist dabei. Sie ist vor einigen Jahren nach Sölden gezogen und arbeitet dort als Skilehrerin. Obwohl Jessie vom Geschäft mit den Touristen lebt, hält sie den geplanten Zusammenschluss für einen schlimmen Fehler.
    Und auch im kleinen Pitztal gehen die Meinungen auseinander. Melanie Wiegele leitet eine Pension und möchte auch in Zukunft vom Tourismus leben können. Wie viele Bürger fühlt sie sich von „grünen Städtern der Ferne“ bevormundet und fürchtet, ohne das neue Skigebiet zurück in die Zeit versetzt zu werden, in der viele hier noch arme Bergbauern waren. Familie Prechtl hingegen ist froh, dass ihr Ort nicht in Scharen von feiernden Skifahrern gestürmt wird. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 02.03.2020arte
    ursprünglich für den 09.03.2020 angekündigt
  • Folge 516 (32 Min.)
    Die 24-jährige Lisa Böhle hatte anfangs keine Ahnung, was eigentlich mit ihr los war: „Ich habe gedacht, ich habe eine Grippe“. Doch wenige Stunden später verschlimmerte sich ihr Zustand, sie kam auf die Intensivstation, wurde in ein künstliches Koma verlegt. Erst zwei Tage später stand die Diagnose fest: schwere Sepsis. In Deutschland mit etwa 80.000 Opfern pro Jahr die dritthäufigste Todesursache.Eine Sepsis entsteht, wenn Erreger wie Bakterien durch eine äußere Verletzung ins Blut kommen. Oder durch eine Ansteckung, ähnlich wie bei einer Grippe. Breiten sich die Erreger im Körper weiter aus, gerät die Immunabwehr außer Kontrolle. Sie greift nun nicht nur die Erreger an, sondern auch die gesunden Organe.
    Diese Überreaktion gegen die eigenen Organe nennt man Sepsis. Die Folge: Die Blutbahnen verstopfen, Organe und sogar Gliedmaßen können absterben.Auch bei Lisa mussten die Milz und beide Unterschenkel entfernt werden. Nun muss sie sich an ein Leben mit Bein-Prothesen gewöhnen, ihr gesamter Alltag ist auf den Kopf gestellt. Die Ursache für ihre Sepsis ist inzwischen bekannt: eine bakterielle Infektion durch Meningokokken. Wie in ihrem Fall werden die Symptome von Sepsis häufig zu spät erkannt und die richtige Behandlung zu spät eingeleitet. Schnelligkeit sei jedoch bei der Bekämpfung von Sepsis das A und O, sagt Dr. Matthias Gründling, einer der führenden Sepsis-Experten: „Wenn ich den Verdacht auf eine Sepsis habe, dann tickt die Uhr“. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 03.03.2020arte
  • Folge 517 (32 Min.)
    Delikatesse der Nordsee Die Auster kommt zurück Sie möchte die europäische Auster in der Deutschen Nordsee wieder ansiedeln: Meeresbiologin Karen Wiltshire Copyright: SRF/​Peter Prestel
    Die heimische, die Europäische Auster, ist schon seit Jahrzehnten in der Nordsee ausgestorben. Eines der letzten natürlichen Vorkommen findet sich an der irischen Atlantikküste. Dort untersuchen Meeresbiologen, unter welchen Bedingungen sich die Austern am besten vermehren oder welche Krankheiten ihnen schaden – wichtige Daten auch für ihre Kollegen am deutschen Alfred-Wegener-Institut. Denn Karen Wiltshire, Wissenschaftlerin auf der Insel Sylt, hat eine Vision: Sie möchte die Europäische Auster in der Deutschen Bucht wieder ansiedeln. Ein Projekt, das sich über viele Jahre hinzieht – aber die ersten Versuche stimmen optimistisch. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 05.03.2020arte
  • Folge 518 (32 Min.)
    Verlassene Dörfer gibt es in Spanien viele. Eines der schönsten ist Jánovas in den aragonischen Pyrenäen. Es ist eingebettet in atemberaubende Natur. Doch jetzt regt sich dort neues Leben. „Re:“ begleitet Kinder und Enkel der enteigneten Familien, wie sie ihre Häuser wiederaufbauen. Die Reportage folgt ihrem emotionalen Kampf für ihre Heimat.Die Einwohner von Jánovas wurden ab den 60er Jahren enteignet. Ihr Dorf sollte einem Staudamm weichen. Der Kampf wurde erbittert geführt und einige Familien leisteten lange Jahre Widerstand. Manche Häuser wurden gesprengt oder zerstört. Es war ein generationenübergreifender Kampf gegen den staatlichen Wahnsinn. Ende der 80er Jahre war der Kampf verloren und alle Bewohner waren vertrieben.
    Der Staudamm aber wurde nie gebaut.Vor zwei Jahren begann die Rückeroberung der Heimat: Die Enteignungen konnten teilweise rückgängig gemacht werden. „Re“ zeigt, wie wichtig Heimat ist und wie groß die Wunden der Entwurzelung sein können. Vor allem für den Protagonisten Jesus, der den erbitterten Kampf seiner Eltern nun mit spätem Erfolg zu Ende bringt. Die Liebe zu ihrem Dorf treibt sie an. Es geht um die Ehre ihrer Verwandten und die Erinnerungen. Jánovas ist ein klares Beispiel was staatliche Großprojekte konkret für die betroffenen Menschen bedeuten. Der Fall zeigt aber auch, wie solche Projekte scheitern und dass es sich immer lohnt weiterzukämpfen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 06.03.2020arte
  • Folge 519 (32 Min.)
    Bisher wütete die für Schweine tödliche afrikanische Schweinepest, kurz ASP, in Osteuropa vor allem unter Wildschweinen. Doch in Rumänien hat die Seuche eine neue Dimension erreicht und ist auf Hausschwein-Bestände übergesprungen. Landesweit ist die ASP in Bauernhöfen, Mastbetrieben und bei den traditionellen Kleinhaltern mit einem Schwein im Hinterhof ausgebrochen. Rund 800 Sperrzonen mussten bereits errichtet werden. „Re“ besucht den Kirchensänger Ion, er hat seine drei Schweine verloren, seine Existenz ist bedroht. Mit Ion erleben die Zuschauer, wie Unwissenheit, Armut oder Not es den Behörden fast unmöglich machen, die Schweinepest einzudämmen.
    Daher führt Amtstierarzt Dragos Paun einen fast aussichtslosen Kampf – bei einer Lkw-Kontrolle entdeckt er hunderte Pakete mit Schweinefleisch in Kurier-Fahrzeugen: Das Fleisch kommt aus ASP-Gebieten, obwohl das Versenden von Fleisch strengstens verboten ist. Denn es kann das Virus übertragen und übersteht selbst tiefgefroren mehrere Monate. Ziel der Pakete: rumänische Bürger in Italien und Spanien. Und der Tierarzt weiß, dass dieser Übertragungsweg nicht die einzige Gefahr ist: Über vier Millionen Rumänen arbeiten in Westeuropa und fahren alle paar Wochen nach Hause und können von dort das Virus in den Kleidern und an den Schuhen auch nach Frankreich und Deutschland tragen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 09.03.2020arte
    ursprünglich für den 11.03.2020 angekündigt
  • Folge 520 (33 Min.)
    Anja Hagenauer und ihr Bruder Michael haben während ihrer ersten Lift-Saison in Rettenberg genug Gründe zu zittern: Wird es dieses Jahr ausreichend Schnee geben – trotz immer wärmerer Winter? Und wird der Lift, den sie aufgekauft und wiedereröffnet haben, auch angenommen – trotz des heftigen Protests einer Bürgerinitiative? Über 20 Millionen Euro möchte die Familie Hagenauer am Grünten investieren. Bis zu 30 Prozent der Kosten könnten sie mit Geldern aus der Seilbahnförderung der bayerischen Staatsregierung abdecken – für sie unverzichtbar! Sie wollen in Rettenberg etwas voranbringen! Ganz anders die Sicht von Norbert Zeberle.
    Seit 20 Jahren ist er der Wirt am Grünten. Doch dies wird voraussichtlich seine letzte Saison am Gipfel sein. Kommt es, wie es sich die Hagenauers wünschen, wird die traditionsreiche Hütte bald einer moderneren Gastronomie weichen. Das Erschließen neuer Zielgruppen durch eine Erlebnisalpe, die ganzjährig geöffnet hat -in seinen Augen der falsche Weg! Er setzt auf heimische Skitourengeher und plädiert für mehr sanften Tourismus – statt Trubel am Berg.
    Und dann gibt es noch die Landwirte. Über ihren Grund soll die neue Lifttrasse gehen. Nicht alle sind begeistert … Der 1.737 Meter hohe Grünten im Allgäu ist zum Symbolberg geworden. An ihm vollzieht sich im Kleinen, was derzeit überall in den Alpenregionen passiert: die Auseinandersetzung darüber, wie man sich im immer härteren Konkurrenzkampf um den Fremdenverkehr behaupten soll – ohne Natur und Heimat zu beschädigen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 11.03.2020arte
  • Folge 521 (32 Min.)
    Depression ist die zweithäufigste Volkskrankheit der Welt – mehr denn je sind Therapiemöglichkeiten gefragt. Ketamin, Online-Therapie, Urban Gardening: Die Reportage zeigt überraschende Einblicke in neue, zukunftsorientierte Behandlungsmethoden. Die klassische Behandlung bei einer Depression besteht aus Medikamenten und Psychotherapie. Doch bei mindestens einem Drittel der Patienten schlagen Antidepressiva nicht an, bei rund einem Viertel wirken sie gar nicht. Jetzt erobert ausgerechnet eine chemische Droge aus der Partyszene die Medizin: Ketamin.
    Seit Jahrzehnten als Narkosemittel in der Medizin verwendet, wurde die antidepressive Wirkung von Ketamin erst vor kurzem entdeckt. Ketamin wirkt schneller als alle anderen Anti-Depressiva, dafür aber nur kurzzeitig. In Finnland boomen Online- und App-basierte Therapieverfahren, die begleitend zu Gesprächstherapien, den Betroffenen das Zepter über ihr Leben zurückgeben sollen. Unabhängig von Therapieplätzen und Zugang zum Gesundheitswesen, kann so auch Menschen geholfen werden, die weitab von Städten leben.
    Über Medikation und Psychotherapie hinaus wird in vielen Metropolen Großbritanniens heute auf Grün gesetzt, um dem Sog dunkler Gedanken zu entkommen. Urban Gardening verbindet zwei Trends – die Sehnsucht nach Natur und den Wunsch etwas mit den eigenen Händen zu schaffen. Zwar bieten Aktivierungsprojekte wie Urban Gardening keine Alternativen zu klassischen Therapien, jedoch können sie begleitend unterstützend wirken und haben in den letzten Jahren stark an Bedeutung zugenommen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 13.03.2020arte
  • Folge 522 (32 Min.)
    Die Miss-America-Wahl wird gerade umgekrempelt – wohl zum Leidwesen der männlichen Zuschauerschaft: Die Runde, in denen die jungen Frauen mit einem Nichts von Bikini bekleidet sind, wird abgeschafft. Die Kandidatinnen sollen stattdessen anziehen dürfen, „was immer sie wollen“. Das hört sich fortschrittlich an, ist aber ein Ausdruck des Amerika, das die Prüderie nie ganz losgeworden ist. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 16.03.2020arte
  • Folge 523 (32 Min.)
    Lidia Oostvogels steckt in einem Wettlauf gegen die Zeit. Die Ärztin und ihr Team vom Tübinger Biotech-Startup CureVac zählen zu den wenigen, die an einem Impfstoff gegen das neuartige Coronavirus arbeiten. Die Forscher verfolgen einen neuen Ansatz, der auf Gentechnik basiert. Das Team hofft auf schnelle Ergebnisse in den nächsten Monaten, für den Sommer planen sie klinische Tests. Sie suchen nach internationaler Unterstützung – bei Infektionsexperten auf einem Kongress in Lyon sowie bei einer speziell eingerichteten Corona-Task-Force im Weißen Haus.
    Während sich die Lage in Mitteleuropa täglich verschärft, kehrt Peking bereits langsam zur Normalität zurück. Einen Rückgang der Infektionszahlen verbucht die chinesische Regierung bereits als Erfolg. Doch für die Einwohner und Reporter Georg Fahrion bleibt die Situation weiterhin angespannt. Die Einschränkungen des öffentlichen Lebens werden zunehmend zur Belastung. In Deutschland fühlen sich Ärzte wie Udo Pappert angesichts der wachsenden Krise von den Behörden im Stich gelassen.
    Für seine Praxis in Nordrhein-Westfalen ist Pappert dringend auf Schutzkleidung angewiesen. Weil diese kaum noch zugänglich ist und deshalb immer teurer wird, sucht der Arzt auf eigene Faust Unterstützer. Ganz andere Folgen bekommt Frankreich zu spüren. In Paris befindet sich eine der größten chinesischen Gemeinden Europas. Simeng Wang lebt seit vielen Jahren in der Stadt und hat ihre Eltern aus Wuhan zu Besuch. Eine Rückkehr ist für sie derzeit nicht möglich. Die angespannte Situation wird zusätzlich von rassistischen Übergriffen überschattet. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 17.03.2020arte
  • Folge 524 (33 Min.)
    Gerade beginnt man zu erforschen, weshalb die ägyptische „Wunderbiene“ Varroa tolerant ist, und schon droht sie zu verschwinden. Für den deutschen Imker Günter Friedmann geradezu tragisch. Darstellungen aus der Pharaonenzeit zeigen, dass in Ägypten seit mehr als 3.000 Jahren mit der sogenannten Lamarckii geimkert wurde. Das Verschwinden dieser Biene wäre also nicht nur hinsichtlich ihrer Genetik, sondern auch kulturell ein immenser Verlust. Wie auch in Europa sieht Günter Friedmann die ägyptische Imkerei in einer prekären Situation. Da sind zum einen Krankheiten und Parasiten, die den hochgezüchteten europäischen Bienen zusetzen, aber auch die Bedrohungen durch die konventionelle Landwirtschaft, die mit Pestiziden arbeitet.
    Zusammen mit seinem ägyptischen Partner, dem Imker Islam Siam, begibt sich Friedmann auf eine Reise an den Nil, um nach weiteren Beständen der robusteren Lamarckii-Bienen zu suchen. Für den überzeugten Bio-Imker ist die ans Klima angepasste Bienenart der ideale Schlüssel für Ägyptens zukünftige ökologische Imkerei. Gleichzeitig kann man vielleicht aus der traditionellen Haltung der Lamarckii Rückschlüsse gewinnen, welche Strategien im Kampf gegen die Varroa helfen. Und schließlich versuchen Friedmann und sein Partner, mit Bauern in Kontakt zu kommen, um für mehr ökologische Landwirtschaft zu werben. Wie in Europa gilt es auch bei ihnen, ein Bewusstsein für die Bedürfnisse der Bienen zu schaffen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 18.03.2020arte
  • Folge 525 (32 Min.)
    Pilzbefall und Insekten machen vielen Obstbauern zu schaffen. Konventionelle Landwirte setzen Pestizide ein, die Kollegen aus der Biobranche verwenden Schwefel und Kupfer. Doch es gibt nachhaltigere Methoden. Harald Quint ist Bankkaufmann und Jurist. Vor gut 10 Jahren beschloss er, nachhaltig zu investieren. In Grund und Boden, den er mit Obstanbau natürlich bewirtschaften wollte. Die für die Ernte schädlichen Insekten wie Apfel- oder Pflaumenwickler bekämpft er nicht mit Insektiziden, sondern mit Hühnern. Damit auch bei niedrigen Temperaturen seine Obstblüten befruchtet werden, züchtet er Wildbienen und auch für Früchte, die nicht den optischen Qualitätsansprüchen des Einzelhandels entsprechen, sucht er nach Lösungen.
    Auf 1,5 Hektar will er in diesem Jahr erstmalig auf alle Mittel verzichten und setzt nur auf die Kraft von 800 Hühnern, die Pflaumen und Birnen frei von Schädlingen halten. Klaus Rummel aus Nußdorf in der Pfalz sieht die Zukunft des Weinanbaus in neuen Sorten. Auf eigenes Risiko züchtet er seit 30 Jahren pilzwiderstandsfähige Reben.
    Jetzt könnte ihm der Durchbruch gelungen sein. Mit einer Sorte, die viele Trauben hervorbringt, hat er einen fruchtigen Weißwein gekeltert. Trotzdem züchtet er weiter. Neue Sorten braucht das Land – ist sein Credo. Der Schweizer Michael Dusong bringt mit seinem Versandhandel „Ugly Fruits“ optisch minderwertige Früchte auf den Markt. Wenn derartiges Obst auch den deutschen Konsumenten schmecken würde, dann – und da sind sich viele Obstbauern einig – könnten sie den Kupfereinsatz noch weiter minimieren. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 20.03.2020arte
  • Folge 526 (32 Min.)
    Der Taucher Matthias Ardizzon hat schon viele Schweizer Seen erkundet. Die gelten als besonders sauber. Ardizzon dagegen bekommt am Seegrund regelmäßig ein anderes Bild präsentiert: Müll – wohin sein Auge reicht. Er hat deshalb den Verein „Abfalltaucher Schweiz“ gegründet und ist unermüdlich daran, die Seen von Müll zu befreien. Jeder Schweizer produziert jährlich über 700 Kilogramm Abfall. Damit rangiert die Schweiz in Europa mit an der Spitze. Da die Abfallgebühren sehr hoch sind, sucht so mancher andere Wege und entsorgt seinen Unrat in der Natur.
    Viele der kristallklaren Bergseen verkommen zu Unterwassermüllhalden. Und in den Wäldern sieht es nicht besser aus. Dort liegt nicht nur der Wohlstandsmüll der Gegenwart, dort lagern auch Sünden der Vergangenheit. Vor Jahrzehnten vergrabener Müll quillt mancherorts wieder an die Oberfläche. Marco Agostini kämpft in seiner Freizeit dafür, die schweizerische Natur von Müll zu befreien. Er nennt sich selbst „Jäger des verlorenen Abfalls“. In der Schweiz war es bis in die 70er Jahre üblich, dass fast jede Gemeinde ihren Müll im Wald vergrub.
    Heute ist diese Praxis verboten, doch die Halden sind geblieben. Und der Zustand ist teilweise besorgniserregend.Um das Problem des illegalen Mülls in der Stadt in den Griff zu kriegen, hat Basel eine Task-Force von vier Abfallkontrolleuren eingerichtet. Die Männer vom Amt für Umwelt sammeln den illegal entsorgten Abfall ein und durchsuchen die sicher gestellten Müllsäcke nach Hinweisen auf die Verursacher. So spüren sie immer wieder Umweltsünder auf und können Bußgelder verhängen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 23.03.2020arteDeutsche Online-PremiereSo 22.03.2020arte.tv
  • Folge 527 (32 Min.)
    Die Anwältin Wera Gontscharowa verteidigt jene Angeklagten und Verurteilten, die im russischen Staat ansonsten praktisch keine Hilfe erfahren. Ob politische Angeklagte oder misshandelte Häftlinge – Wera steht in ihrem Kampf einem oft politisch motivierten Staat und einem brutalen Gefangenensystem gegenüber. Der Job ist zeit- und kraftraubend, und die furchtlose Anwältin nimmt für ihre Fälle Gefahren, Unsicherheit und zahllose Rückschläge in Kauf. Wera Gontscharowa kümmert sich zum Beispiel um den Fall von Konstantin Kotow. Der Programmierer wurde zu vier Jahren Arbeitslager verurteilt.
    Sein einziges Vergehen: Er nahm dreimal an nicht genehmigten Demonstrationen teil. Schaffen es Wera Gontscharowa und ihre Kollegen, den jungen Mann doch noch aus dem Gefängnis zu holen? In der sibirischen Millionenstadt Omsk befinden sich einige der härtesten Gefängnisse Russlands. Dorthin reist Wera Gontscharowa immer wieder, denn von dort erhält sie regelmäßig Post von Gefangenen, die über Misshandlungen und Unrecht klagen. Zudem werden die Haftstrafen teilweise willkürlich verlängert. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 26.03.2020arte

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