2020, Folge 480–503

  • Folge 480 (32 Min.)
    Man strandet auf einer einsamen Insel und baut sich dort alleine eine Existenz auf. Für Mauro Morandi ist das weder Wunsch- noch Alptraum, sondern gelebte Realität. Seit sage und schreibe drei Jahrzehnten ist der inzwischen 80 Jahre alte Aussteiger der einzige Bewohner des kleinen Mittelmeer-Eilands Budelli. Ein italienischer Robinson Crusoe? „Nein, das bin ich sicher nicht“, sagt Mauro. „Robinson Crusoe wollte ja wieder weg von seiner Insel. Ich aber will hier sein.“ Ein Film über ein Leben in selbstgewählter Einsamkeit. Wie schnell vergeht die Zeit, wenn man selbst das Tempo vorgibt? Wie viel Natur verträgt der Mensch, wie viel Mensch die Natur? Und was braucht man eigentlich alles zum Glücklichsein? Es sind die großen Fragen, die in der Welt von Mauro eine zentrale Rolle spielen.Doch da ist auch die Sorge, nicht für immer auf der Insel bleiben zu dürfen. Denn, wenn es schlecht für ihn läuft, könnte Mauro Morandi schon bald aus seinem Paradies vertrieben werden. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 01.01.2020arte
  • Folge 481 (32 Min.)
    Kamil Biernat ist aufgeregt. In wenigen Tagen beginnt die „Pride of Poland“ – eine weltbekannte Pferde-Auktion. Seit Monaten bereitet Kamil seine Pferde darauf vor. Er ist Trainer in dem polnischen Nationalgestüt Janów Podlaski, berühmt für die Zucht von Araber-Pferden. Haltung, Bewegung, Eleganz – Biernat will, dass seine Pferde zu den Besten gehören. 1,4 Millionen Euro zahlte ein Züchter hier noch vor wenigen Jahren für eine einzelne Stute – der bisherige Rekord.Doch hinter dem Glanz des Araber-Gestüts bröckelt die Fassade. 2016 entließ der damalige Landwirtschaftsminister der nationalkonservativen Regierungspartei PiS den langjährigen Direktor Marek Trela – trotz internationaler Proteste von Kunden und Auktionären.
    Später sind zwei teure Stuten gestorben. Das Gestüt bangt seither um seinen guten Ruf und hat finanzielle Sorgen.Trainer Kamil Biernat und Züchterin Anna Stefaniuk haben vor der diesjährigen Auktion alle Hände voll zu tun. Der Druck ist groß: Damit die Arbeit im Gestüt wie bisher weiter gehen kann, muss die „Pride of Poland“ dieses Mal ein Erfolg werden. Kann das Vertrauen der Kunden zurückgewonnen werden? Nicht nur für Kamil und Anna steht viel auf dem Spiel. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 02.01.2020arte
  • Folge 482 (33 Min.)
    Semir Osmanagic weist einen neuen Reiseleiter ein. Das, was er ihm am Fuße eines Berges im bosnischen Visoko zeigt, sei ein Indiz dafür, dass hier die ältesten Pyramiden der Welt zu finden seien. Sie heißen „Sonnenpyramide“ oder „Pyramide des bosnischen Drachens“ und ihre Erbauer sollen vor 30.000 Jahren gelebt haben.Seit der studierte Politik- und Geschichtswissenschaftler die pyramidenförmigen Formationen nördlich von Sarajevo zum ersten Mal sah, lässt er nichts unversucht, um die Welt von der vermeintlichen Sensation zu überzeugen. Hunderte Freiwillige helfen ihm gerade dabei, dem Geheimnis der Pyramiden auf die Spur zu kommen.
    Obwohl Wissenschaftler aus aller Welt längst übereingekommen sind, dass die doch eher ein Mythos sind. Ein Mythos, der Leben in die Region bringt. In diesem Jahr sind gut 50.000 Touristen in die Kleinstadt Visoko gereist – mehr als die Stadt Einwohner hat. Das ist ein neuer Rekord. Stefan Paul Gruschwitz ist gerade auf dem Weg zum Flughafen, um die nächste Reisegruppe aus Deutschland abzuholen. Der 53-Jährige bietet spirituelle Reisen an. Die Pyramiden und die besondere Energie an diesem Ort, gehören zum Programm. Wie werden seine Gäste auf den rätselhaften Ort reagieren? Einer der Höhepunkte ist eine persönliche Begegnung mit Semir Osmanagic. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 06.01.2020arte
  • Folge 483 (33 Min.)
    Schlankheitskur statt Völlerei: Galizien im Nordwesten Spaniens ist bekannt für seine üppige Küche, doch in der Kleinstadt Narón setzen viele Bewohner jetzt auf fettarme Kost. Die Bürger haben sich seit 2018 einer Gemeinschaftsdiät verschrieben: Alle Bewohner sollen möglichst auf eine kalorienbewusstere Ernährung umschwenken und sich wenigstens eine Stunde am Tag bewegen, so die Idee von Hausarzt Carlos Piñeira. Er hat es sich zur Lebensaufgabe gemacht, die sich ausbreitende Fettleibigkeit in seiner Stadt zu bekämpfen. Narón soll aus seiner Sicht zum Vorbild für andere Kommunen in Europa werden. Rund 40.000 Menschen leben in dem kleinen Städtchen – und davon specken inzwischen 8.000 ab.
    Zusammengerechnet haben die Teilnehmer schon mehr als 50.000 Kilo verloren. Für Carlos Piñeira steht fest: Abnehmen bringe den Menschen mehr Lebensqualität. Zudem spare das Gesundheitssystem Kosten für teure Behandlungen. Denn die Bekämpfung des Übergewichts, eine der Hauptursachen für Herz- und Kreislaufprobleme, spiele bei der Krankheitsvorbeugung eine entscheidende Rolle, so Piñeira. Der Schlüssel zum Erfolg ist für den Arzt dabei die gemeinsame Herangehensweise. Bis zum Jahr 2020 sollen so 100.000 Kilo Körperfett abgespeckt werden. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 07.01.2020arte
  • Folge 484 (32 Min.)
    Im Mittelpunkt der Reportage steht Pantelis Georgantis, einer der letzten Erben der alten Schwammtaucher-Tradition. Der Film dokumentiert seinen täglichen Überlebenskampf, zeigt einen Alltag, der so hart wie gefährlich ist. Seinen Bruder Nikolas hat Pantelis vor Jahren bei einem Tauchgang verloren. Auch er selbst kam bei einem Tauschgang in 60 Meter Tiefe zu schnell nach oben, ohne den Druck auszugleichen: Wegen der Dekompressionskrankheit hat er heute ein gelähmtes Bein. Trotzdem taucht er jeden Tag in die Tiefe. Weil seine Familie von etwas leben muss, aber auch weil er selbst nicht ohne das Tauchen leben kann. „Da unten ist eine andere Welt, ein anderes Leben.
    Da vergesse ich alle Sorgen. Da bin ich wie ein König“, sagt er. Früher war Pantelis Bankangestellter. Aber in der Bank konnte er nicht „atmen“. So hat er seinen Job hingeschmissen und sich ein Schiff gekauft. „Das Schwammtauchen ist über die Generationen ins Blut der Kalymnioten übergegnangen“, sagt der Schwammfabrikant Manolis Makryllos. „Es ist wie Haschisch. Sie können es einfach nicht lassen.“ Heute, da die harte und gefährliche Arbeit des Schammtauchers so wenig einbringt, setzen viele Kalymnioten ihre Hoffnung statt dessen auf den Tourismus: Ist die Schwammtaucherein bald nur noch ein Mythos, der Tauch-Touristen nach Kalymnos zieht? (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 08.01.2020arteDeutsche Online-PremiereDi 07.01.2020arte.tv
  • Folge 485 (32 Min.)
    Kristina Ampeva, eine 31-jährige Textil-Aktivistin, kämpft für die Rechte der Näherinnen in Nordmazedonien. Fast im Alleingang, denn es gibt weder Betriebsräte noch funktionierende Gewerkschaften im Land. Die Textilarbeiterinnen werden nicht nur ausgebeutet, sondern arbeiten oft unter unzumutbaren Bedingungen, bei brütender Hitze im Sommer, in fast unbeheizten Räumen im Winter. Viele müssen unbezahlte Überstunden machen und an den Wochenenden arbeiten. Die internationalen Bekleidungskonzerne verlangen zwar immer häufiger die Einhaltung der Sozialstandards für die Arbeiterinnen, aber die Kosten dafür übernehmen sie nicht. Die sollen die Betriebe vor Ort tragen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 13.01.2020arte
  • Folge 486 (32 Min.)
    Gor Hovhannisyan will dem Kahlschlag im Dilijan-Nationalpark nicht länger tatenlos zuschauen. Der 37-Jährige kennt das Naturschutzgebiet seit frühester Kindheit. Bei seinen Wanderungen durch den Park stieß er immer öfter auf gefällte und angesägte Bäume. Die offiziellen Parkbehörden sind von Korruption betroffen und taten in seinen Augen zu wenig, um die illegale Abholzung einzudämmen. Gor Hovhannisysan beschloss zu handeln. Der Politologe schmiss seinen Job an der Universität Jerewan und zog mit seiner Familie in die Gegend des Nationalparks, um etwas gegen das Baumsterben zu unternehmen.
    Er leitet ein kleines Team von selbsternannten Parkwächtern, das ausgestattet mit Motocross-Maschinen, Flug-drohnen und GPS-Geräten Jagd auf illegale Holzfäller macht. Diese kommen zumeist aus dem Ort Haghartsin in der Umgebung. Gor Hovhannisysan glaubt, dass viele Bewohner das illegal gefällte Holz nicht nur zum Heizen benutzen, sondern damit handeln. Daran hätte auch die Samtene Revolution wenig geändert.
    Im April 2018 protestierten Hunderttausende Armenier gegen Korruption und Vetternwirtschaft. Seitdem ist der frühere Journalist und Oppositionspolitiker Nikol Paschinjan an der Macht. Das hätte die Situation im Dilijan-Nationalpark zwar ein wenig verbessert, aber Bäume würden weiterhin von der Holz-Mafia illegal gefällt, behauptet Gor Hovhannisysan. Der Direktor des Nationalparks, Suren Aghajanyan, hält das für kompletten Unsinn. Korrupte Beamte, gar eine Holz-Mafia gäbe es nicht mehr. Wer hat Recht? (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 14.01.2020arte
  • Folge 487 (32 Min.)
    Die Grafschaft Leitrim im Norden Irlands: John O’Reilly arbeitet beim irischen Forstunternehmen Green Belt. In Zeiten des Klimawandels sieht er im Wald ein Business mit Zukunft. Auch weil die Aufforstung neue Jobs in der strukturschwachen Region bringt. So sieht das auch Brendan Lynch. Der 46-Jährige stammt aus einer Bauernfamilie, die ihren Lebensunterhalt lange mit der Viehzucht bestritten hat. Doch weil das Einkommen in den letzten Jahren drastisch gesunken ist, pflanzt er seit ein paar Jahren Fichten auf seinem Grundstück an. Die Gewinne sind steuerfrei und sollen auch seine Kinder absichern. Die Sorgen der Umweltschützer findet er übertrieben. Denn nicht alle Einwohner in Leitrim können sich mit den Fichtenwäldern anfreunden.
    Die Künstlerin Edwina Guckian hat vor zwei Jahren die Bürgerinitiative „Save Leitrim“ ins Leben gerufen. Guckian und die ihre Mitstreiter führen keine Kampagne gegen Bäume, aber statt der Fichtenplantagen verlangen sie von der Politik mehr Mischwälder mit einheimischen Arten. Edwina treibt auch die Angst um, ihre grüne Heimat könne zum reinen Spekulationsobjekt von Investoren werden. Wirtschaftlich, so scheint es, ist die Fichte für Irland ein Gewinn. Aber gilt das auch für die Umwelt? Kann die kleine Bürgerinitiative die irische Forstpolitik zum Umdenken zu bewegen? „Re:“ blickt auf die kleine Grafschaft Leitrim, die sich den großen Fragen der aktuellen Klimakrise stellt und mit der Vereinbarkeit von Umwelt und Wirtschaftsinteressen kämpft. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 15.01.2020arte
  • Folge 488 (32 Min.)
    Johannes Wurm leitet den Forstbetrieb Nürnberg. Das Baumsterben ist auch in seinem Revier sichtbar, vor allem bei Nadelholzbeständen, aber auch bei Buchen, die bisher als robust galten. Jedes Jahr lässt Johannes Wurm rund 200.000 neue Bäume pflanzen. Je nach Standorteignung wird entschieden, welche Baumarten in den Waldboden eingesetzt werden. Ziel ist ein robuster, klimatoleranterer Mischwald.In den mit Fichtenbeständen dominierten Wäldern Tschechiens hat der Vater des Forstwissenschaftlers Pavel Bednar schon vor Jahrzehnten erkannt, dass Monokulturen anfällig für Schäden sind.
    Als Förster begann er, in seinem Revier den Fichtenwald in einen resilienten Mischwald umzubauen. Mit Erfolg. Pavel Bednar ist überzeugt, dass Wirtschaftswald und ökologische Stabilität kein Widerspruch sein muss. Da ursprüngliche Naturwälder mit einer hohen Artenvielfalt in Europa kaum noch existieren, muss der Mensch die Waldbestände dem Klimawandel anpassen.Im Bayrischen Wald macht die Klimakrise vor allem der Fichte zu schaffen. Jahrzehnte galt die schnell wachsende Fichte als Favorit im Forst.
    Jetzt ist sie ein Problembaum. Katharina Schwarz ist Försterin im Revier Schönberg. Sie ist zuständig für die Betreuung der privaten und kommunalen Waldbesitzer. Der Schwerpunkt ihrer Arbeit in diesem Herbst: der Kampf gegen den Borkenkäfer. Langfristig sind viele Waldbesitzer existenziell von der Klimakrise bedroht. Katharina Schwarz ist gefordert, ihnen Empfehlungen für geeignete Baumarten zu geben.Wird der Wald der Zukunft ein anderer sein? Vieles spricht dafür, aber keiner weiß, wie genau ein erfolgversprechendes, nachhaltiges Konzept für den Wald aussieht. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 16.01.2020arte
  • Folge 489 (32 Min.)
    Viele Opfer ärgern sich über sich selbst und ihre eigene Leichtgläubigkeit. Doch die kriminelle Energie hinter der Betrugsmasche des Abzockerclans des Rainer von Holst hat auch Menschen mit Erfahrung in der Finanzbranche überrascht. So sollten mit Hilfe einer sogenannten Halbstromtechnik, die von Holst angeblich in Deutschland und den USA vermarktete, technische Geräte bis zu 58% Strom sparen. Angeblich hätte die Hilton Kette schon tausende dieser Geräte bestellt und verbaut.Darauf fiel nicht nur Rentner Günther J. rein, der 50.000 € seiner Ersparnisse einzahlte und bis heute keinen Cent zurückbekam, sondern auch hunderte andere Kleinanleger.
    Andere Firmen des windigen Unternehmers operierten ebenfalls mit leeren Versprechungen.Als die Anleger Strafanzeigen erstatteten, setzte sich von Holst in die USA ab. Seine erwachsenen Kinder, die als Geschäftsführer seiner Unternehmen fungierten, wurden 2019 zu teilweise mehrjährigen Haftstrafen verurteilt.Bis heute fragen sich die Geschädigten: Wo ist der Gründer und einstige Firmenchef Rainer von Holst? Und wo sind die fast 12 Millionen, die seine Unternehmen von Kleinanlegern einsammelten? Die Hoffnung von Günther J. und anderen ruht auch auf dem Inkasso Unternehmer Dieter Morscheck. Er sucht nach von Holst und nach dem Geld. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 17.01.2020arte
  • Folge 490 (32 Min.)
    Extinction Rebellion – kurz XR – existiert erst seit einem Jahr und ist überaus erfolgreich. Allein in Deutschland gibt es bereits rund 80 Ortsgruppen mit rund 4.000 aktiven Mitgliedern. Das Städtchen Stroud in Südwest-England gilt als Geburtsort der Bewegung. Der Ort ist seit langem Anziehungspunkt für ökologisch bewusst lebende Menschen. Die gesamte Gründungsriege der XR lebt dort. Eine der Gründerinnen ist Skeena Rathor. Die dreifache Mutter sagt, dass sie für ihre Überzeugungen auch ins Gefängnis gehen würde. Diese Ansicht teilen auch Gail Bradbrook und Simon Bramwell, die ebenfalls Gründungsmitglieder sind.
    Auch sie haben Kinder und sind über 40 Jahre alt. Die Extinction Rebellion motiviert auch Erwachsene – im Gegensatz zur reinen Schülerbewegung um Greta Thunberg. XR-Gruppen blockieren mit Sit-ins Brücken, Straßen und Plätze und legen den Verkehr lahm. Sie ketten sich an den Eingängen von Firmen und Behörden fest und überschreiten dabei die Grenzen der Legalität. XR glaubt an die Theorie der kritischen Masse, die erreicht werden muss, um eine Revolution in Gang zu setzen. In Berlin werden darum permanent neue Anhänger rekrutiert und auf den Protest durch zivilen Ungehorsam vorbereitet.
    Anna ist eine der Trainerinnen. Sie vermittelt beispielsweise eine Verhaltenstaktik für den Fall einer Festnahme. Oder wo man in der Hauptstadt effektiv den Verkehr lahmlegen kann. Schon bald wollen die Protestler diese Strategien bei Blockaden in ganz Berlin anwenden. Außergewöhnlich an der Gruppe ist ihre politische Neutralität. XR ist weder liberal, links noch konservativ. Jeder kann mitmachen, wenn er das Grundsatzstatut anerkennt. Gehen hier also Linke gemeinsam mit AfD-Sympathisanten gegen den Klimawandel vor? „Re:“ begleitet die schlagzeilenträchtige Klimaschutz-Bewegung in Deutschland und England bei ihren aktuellen Aktionen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 20.01.2020arte
  • Folge 491 (33 Min.)
    Thomas Cook ist pleite. 22.000 Menschen haben für den ältesten Reisekonzern der Welt gearbeitet. Auf Teneriffa geht die alleinerziehende Yolanda noch jeden Tag ins Büro, obwohl es kein Geld mehr gibt. Aber sie hofft noch auf ein Wunder. Kellnerin Vanesa hatte nur einen Zeitvertrag. Sie ist ohne jede finanzielle Unterstützung – wie die meisten Tourismus-Arbeiterinnen auf den Kanaren. Einige Einheimische hoffen, dass die Pleite eine Chance für nachhaltigeren Tourismus ist. Auch die deutsche Thomas Cook meldete Insolvenz an. Auch Reiseverkehrskaufmann Peter Laufer ist mit 53 Jahren plötzlich arbeitslos. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 21.01.2020arte
  • Folge 492 (32 Min.)
    Es gilt in Bulgarien als mystisches Elixier für langes Leben: Joghurt aus den Rhodopen. Damit werden nun auch Milchprodukte der chinesischen Staatsmolkerei „Bright Dairy“ in China beworben. Eine Delegation aus China kam vor neun Jahren und hat sich genau angeschaut wie Milch und Joghurt in Bulgarien produziert werden. Die Joghurt-Kultur mit „Lactobacillus bulgaricus“ aus dem kleinen bulgarische Bergdorf Momchilovtsi hat es den Chinesen besonders angetan. Die haben sie dann mitgenommen und in China mit Milch von Chinesischen Kühen das Joghurt einfach kopiert.
    Seitdem machen sich jedes Jahr mehr Chinesen auf – zum Ort des langen Lebens – in das Dorf Momchilovtsi, das sie aus der TV-Werbung kennen. Die Bewohner von Momchilovtsi lernen inzwischen Mandarin und begrüßen die bis zu 8000 Besucher jährlich aus dem Reich der Mitte mit einem dreitägigen Joghurt-Festival im September. Sie hoffen, dass der Joghurt-Boom die Abwanderung stoppt und planen ein Hotel und ein paar kleine Pensionen für die Besucher, die selbst den Pfad es langen Lebens erkunden wollen.
    Die Chinesen sind fasziniert von den vielen über 90-jährigene Bewohnern. Doch nicht alle in Momchilovtsi sind begeistert vom China-Boom. Einzelne fürchten, dass der Ort seine Identität verliert und plädieren für mehr Nachhaltigkeit. Wie gehen die Bewohner mit den chinesischen Touristenmassen um? Und was ist der wahre Grund warum die Menschen in Momchilovtsi so lange leben? „Re:“ begleitet zwei Bewohner aus Momchilovtsi bei den Vorbereitungen auf das alljährliche Joghurt-Festival und zeigt wie sich das Bergdorf verändert. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 22.01.2020arte
  • Folge 493 (32 Min.)
    Als die deutschen Handwerker vor seiner Tür stehen, ist Josef Aron erstaunt. Der 85-Jährige ist Holocaust-Überlebender – einer von knapp 200.000, die noch in Israel leben. Über 40.000 leben wie er unterhalb der Armutsgrenze. Große Renovierungsarbeiten kann Josef Aron sich nicht leisten. Doch jetzt sind die Maler, Fliesenleger und Klempner aus Sachsen da, um den Wasserschaden in seiner Wohnung unentgeltlich zu reparieren. Die Handwerker haben zwei Wochen Urlaub genommen, Flug und Unterkunft selbst bezahlt, um jetzt anzupacken. Sie alle eint der Wunsch nach Wiedergutmachung. Die Idee für dieses Projekt hatte Michael Sawitzki, der in Chemnitz eine Firma für Naturstein führt.
    Als er vor 15 Jahren zum ersten Mal Israel bereist, ist er fasziniert von dem Land. Doch dass viele der Holocaust-Überlebenden in Armut leben, lässt ihn nicht in Ruhe. Er will helfen und zwar mit dem, was er am besten kann: seinem Handwerk. In Israel erlebt Michael Sawitzki nun, wie Überlebende nach Jahrzehnten ihr Schweigen brechen. Josef Aron bietet den Handwerkern zunächst Kaffee an. Dann beginnt er zu erzählen, wie er als Siebenjähriger in das Konzentrationslager Bergen-Belsen kam, wie die Wachen ihn bis zum Kriegsende jeden Tag geschlagen und vergewaltigt haben.
    Auch wenn es ihm schwerfällt, von seinem Martyrium erzählen: Josef Aron will, dass seine Geschichte nicht in Vergessenheit gerät. Die Handwerker treibt nicht nur ihr christlicher Glaube an. Oft kommt die eigene Familiengeschichte dazu und die aktuelle Stimmung in Deutschland. Uwe Schramm ist Dachdeckermeister. Mit Sorge beobachtet er den wachsenden Antisemitismus: „Als Deutscher habe ich eine Verantwortung. Wir können das, was passiert ist, nicht wiedergutmachen. Aber wir können zeigen, dass wir uns verändert haben.“ (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 24.01.2020arte
  • Folge 494 (32 Min.)
    Agnieszka Tanistra-Różanowska und ihr Team arbeiten seit Wochen an Baracke 124. Ihre Aufgabe ist es, die ehemalige KZ-Häftlingsunterkunft auf dem Gelände der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau für die Nachwelt zu erhalten. Die Baracke ist eins von 150 Gebäuden, die zu der Gedenkstätte gehören. Dazu kommen Wege, Straßen, Bahngleise, Stacheldraht – stumme Zeugen der Naziverbrechen an diesem Ort. 75 Jahre nach der Befreiung des ehemaligen Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau durch die Rote Armee verfallen die Gebäude und Anlagen auf dem 200 Hektar großen Gelände zunehmend. Ein Team von Spezialisten soll das verhindern. Ihr Ziel ist es, den Ort so authentisch wie möglich zu erhalten. Wie schwierig das ist, zeigt sich, als an Baracke 124 eine neue Dachrinne angebracht werden soll.
    Gleichzeitig müssen sie die emotionale Belastung aushalten, Tag für Tag an dem Ort zu arbeiten, an dem während des Nazi-Terrors Massenmorde verübt wurden. Margit Bormann ist gerade damit beschäftigt, einen Koffer zu restaurieren. Denn das Museum Auschwitz-Birkenau beherbergt auch eine Sammlung persönlicher Gegenstände ehemaliger KZ-Häftlinge. Darunter sind 3.800 Koffer, 5.000 Zahnbürsten, 110.000 Schuhe, Brillen und Kämme. Und auch sie drohen zu verfallen. Restauratorin Margit Bormann arbeitet seit neun Jahren hier. Mit ihrer Arbeit will die Deutsche dazu beitragen, die Erinnerung an die Opfer des Nazi-Regimes wach zu halten. Es ist eine Arbeit gegen das Vergessen und ein Wettlauf mit der Zeit. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 27.01.2020arte
  • Folge 495 (32 Min.)
    Laurent und Pascale Laraud sind seit 35 Jahren leidenschaftliche Rinderzüchter in Fleurat und arbeiten 16 Stunden am Tag. Auszeiten kennen Sie nicht – doch gesundheitliche und finanzielle Probleme machen es immer schwieriger, den täglichen Herausforderungen standzuhalten. Ein Präventionsprogramm der französischen Sozialversicherung für Landwirte, ermöglicht Laurent und Pascale erstmals Urlaub. Mit einem Dutzend Leidensgenossen verbringen sie fünf Tage an der Atlantikküste. Einfach mal durchatmen, sich austauschen und erkennen, dass man mit seinen Problemen nicht allein ist.
    Begleitet wird die Gruppe von zwei Sozialarbeiterinnen, denn nicht wenige fallen in der ersten Auszeit ihres Lebens erstmal in ein tiefes Loch. Für Landwirt Christoph Rothhaupt aus Bayern wurde die Belastung zu groß. Nach dem Tod seines Vaters musste der Jungbauer den Milchviehbetrieb der Familie weiterführen und hätte sich „fast zu Tode geschafft“. Kurz vor dem totalen Zusammenbruch beschloss er sich Hilfe zu suchen und fand sie bei einer landwirtschaftlichen Familienberatung.
    Ein Jahr lang standen ihm Berater zur Seite und halfen ihm, das Burnout zu überwinden. Seine Milchkühe hat er aufgegeben, Landwirt ist er heute nur noch im Nebenerwerb. Patrick Maurin kennt viele dieser Schicksale. Durch den Selbstmord seines besten Freundes, einem Milchbauern, tief erschüttert, ist er 2.000 Kilometer durch Frankreich von Bauernhof zu Bauernhof gewandert. Er will die Öffentlichkeit aufrütteln und trägt die oft dramatischen Geschichten seiner Begegnungen bis zum französischen Präsidenten. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 28.01.2020arte
  • Folge 496 (32 Min.)
    Für Nikolay Viktorov bedeutet der Wald alles. Er verbreitet den Widerstand der Menschen aus Urdoma im Internet und in den Medien; russlandweit wird inzwischen berichtet. „Die Menschen die hier wohnen, haben den Protest gestartet. Aber jetzt brauchen wir jede Unterstützung. Denn Urdoma schafft das nicht allein,“ sagt der 52-Jährige. Nikolay und seine Mitstreiter befürchten, dass vor ihrer Haustür die größte Mülldeponie Europas entstehen wird – mit gefährlichen Konsequenzen für ihre Umwelt. Das Sumpfgebiet um die blockierte Deponie mündet in Bäche und Flüsse, und die fließen bis ins Weiße Meer.
    Die Natur ist wild und unberührt, reich an Nahrung für die Region. Tag und Nacht wachen die Aktivisten darüber, dass der Bau nicht fortgeführt wird. Doch immer wieder droht dem Protestcamp die Räumung durch die Polizei. Russland steckt in einer Müllkrise, nur 7 % der Haushaltsabfälle werden recycelt. Im ganzen Land schießen Mülldeponien aus dem Boden, viele davon illegal. Rund um die zwölf- Millionen-Stadt Moskau sind die Deponien randvoll. Die Aktivistin Anna Lennikova kritisiert die russische Regierung wegen der fehlenden Abfallwirtschaft. Sie kämpft gegen Deponien und für mehr Recycling. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 29.01.2020arte
  • Folge 497 (32 Min.)
    In Deutschland gibt es viele Krankenhäuser – insgesamt rund 1.400 oder im Schnitt eines für weniger als 60.000 Einwohner. Ihre schnelle Erreichbarkeit gibt eine gefühlte, jedoch falsche Sicherheit. In nur zwei von fünf Häusern gibt es einen Herzkatheterarbeitsplatz oder eine Schlaganfalleinheit. Wenn der Bürger also das nächsterreichbare Krankenhaus wählt, liegt er in der Regel falsch – er muss entweder weiter verlegt werden oder erhält eine inadäquate Therapie. Deutschland hat gegenüber dem EU-Schnitt 65% mehr Betten pro Kopf (gegenüber Dänemark sogar rund 180%).
    Häufig werden diese Betten gefüllt, auch wenn keine offensichtliche Indikation vorliegt. Diese Betten stehen in verhältnismäßig vielen Krankenhäusern, wobei diese teils nur über eine mangelhafte Ausstattung für den Ernstfall verfügen. Wie Patienten in diesen Häusern diagnostiziert und therapiert werden, ein Rätsel. Ungewöhnlich ist auch die niedrige Personalausstattung pro Patient. Die dänische Krankenhausstruktur ist das Resultat einer landesweit abgestimmten Reform, die für rund 1.000 Euro pro Kopf der Bevölkerung viele kleinere ältere Krankenhäuser durch wenige neue ersetzt hat, die allerdings personell und technisch hochqualitativ ausgestattet sind.
    Gleichzeitig ist die digitale Infrastruktur mit 20% der Investitionssumme grundlegend verbessert worden. Deshalb fordern Experten eine starke Verringerung der Klinikanzahl von aktuell knapp 1.400 auf unter 600 Häuser, um die Qualität der Versorgung für Patienten verbessern und Engpässe bei Ärzten und Pflegepersonal mindern. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 31.01.2020arte
  • Folge 498 (32 Min.)
    Familie Perkhofer ist es gewohnt, dass in der Stadt im Winter regelmäßig Stege aufgebaut werden, damit Touristen und Einheimische trockenen Fußes durch die überschwemmte Altstadt kommen. Doch die Wucht des Hochwassers im November 2019 hat die Besitzer des Hotels Gabrielli überrascht. Das Erdgeschoss des ehemaligen Palastes aus dem 14. Jahrhundert stand unter Wasser und muss jetzt renoviert werden. Die Schäden in den Hotels, Restaurants oder Geschäften gehen in die Millionen. Noch nicht absehbar sind die Folgen des Hochwassers für die Kirchen und Kunstschätze der Lagunenstadt.
    Salz- und Schmutzwasser greifen Stein- und Holzböden sowie die kostbaren Mosaiken in den Palazzi und den mehr als 50 gefluteten Kirchen an. Der Ozeanograph Georg Umgiesser erforscht seit mehr als 25 Jahren die Auswirkungen des Klimawandels auf Küstengebiete und hat für die aktuelle Hochwasser-Situation in Venedig mehrere Problemfelder identifiziert. Eines davon sind tiefe Fahrrinnen, die für Kreuzfahrtschiffe und Öltanker in die Lagune gegraben wurden.
    Je nach Wetterlage wird dadurch deutlich mehr Wasser in die Lagune gedrückt. Dazu kommt ein kontinuierlicher Anstieg des Meeresspiegels. Die Venezianer warten seit mehr als 20 Jahren auf einen künstlichen Deich, der Venedig bei Hochwasser schützen soll. Nach der Rekordflut soll das Milliardenprojekt mit Hochdruck fertiggestellt werden. Aber wird das wirklich funktionieren? Viele befürchten, die 1.200 Jahre alte Stadt mit ihrem einzigartigen Kulturerbe sei durch den steigenden Meeresspiegel dem Untergang geweiht. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 03.02.2020arte
  • Folge 499 (32 Min.)
    Blythe Pepino (33) ist erfolgreiche Sängerin, gesund und in einer festen Beziehung. Sie hat sich immer Kinder gewünscht. Doch nachdem sie den Bericht des UN-Weltklimarates über die Konsequenzen einer weiteren globalen Erwärmung gelesen hatte, änderte sich ihre Einstellung schlagartig: Ein Kind in die Welt zu setzen, dessen Lebensraum wahrscheinlich eine kaputte Welt sein würde, kann Blythe nicht mit ihrem Gewissen vereinbaren. So nutzt die Musikerin ihre Bekanntheit und gründete die Protestbewegung BirthStrike. Auch das Ehepaar Hamilton sorgt sich um die Zukunft des Planeten. Sie haben sich deshalb eine strikte „Ein-Kind-Politik“ verordnet. Kate und Gregory Hamilton leben in der Nähe von Bristol. Nach der Geburt ihrer Tochter fällten sie eine schwerwiegende Entscheidung: Breanne soll keine Geschwister bekommen, da die Erde nicht durch weitere Kinder belastet werden soll. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 04.02.2020arte
  • Folge 500 (33 Min.)
    „Königin der Flüsse“, so nennen die Polen die Weichsel liebevoll. Noch ist sie ein weitgehend naturbelassener Strom. Nun jedoch plant die polnische Regierung die Weichsel zu regulieren, um sie für die Containerschifffahrt befahrbar zu machen. E40 nennt sich das gigantische Wasserstraßenprojekt, das die Ostsee mit dem Schwarzen Meer verbinden soll. Umweltschützer sehen darin eine Gefährdung einer der letzten urwüchsigen Flusslandschaften in Europa. Binnenschiffer hingegen setzen voll auf die E40: Sie hoffen, dass dadurch ihr Beruf endlich wieder eine Perspektive bekommen könnte. Cecylia Malik ist Künstlerin und einer der bekanntesten Umweltaktivisten in Polen.
    Sie liebt die Weichsel in ihrer wilden Schönheit. Durch die geplante Wasserstraße sieht sie Fische und die Tiere rund um den Fluss, Wasserpflanzen und Auenwälder bedroht. Um das Umweltbewusstsein der Polen mit bunten Aktionen zu wecken und gegen die E40 mobil zu machen, hat sie die Gruppe „Siostry Rzeki“ (Flussschwestern) gegründet. Doch was sich in den Augen der jungen Aktivistin und ihre Mitstreiterinnen als drohende Katastrophe für die Umwelt darstellt, erscheint für polnische Binnenschiffer – wie Czeslaw Blocki – als Chance auf das Ende eines jahrelangen Kampfes um ihre Existenz.
    Denn die Weichsel mit ihrem niedrigen Wasserstand ist schwer zu befahren und braucht – aus Perspektive der Schiffer – dringend Staustufen und Dämme, damit Containerschiffe zuverlässig vom Süden des Landes in den Norden fahren können. Europaweit stellt sich die Frage nach dem Umgang mit unseren Flüssen. Wie können wirtschaftliche Entwicklung, verkehrspolitische Konzepte und Umweltschutz miteinander vereinbart werden? Der Streit um die Weichsel steht zudem für ein erwachendes Umweltbewusstsein, insbesondere getragen von einer neuen Generation von Polen und Polinnen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 05.02.2020arte
  • Folge 501 (32 Min.)
    Nicht nur am Valentinstag: Das Geschäft mit Schnittblumen floriert. Doch oft kommen sie aus Afrika oder Lateinamerika. Durch die langen Transportwege und den starken Einsatz von Pestiziden entsteht eine schlechte Ökobilanz. Immer mehr Blumenproduzenten wollen nun daran etwas ändern. Eine von ihnen ist Margrit de Colle, Österreichs erste Bio-Blumen-Bäuerin. Statt einer bewässerten Monokultur, die im Glashaus auf Substrat wächst, setzt sie auf Blumenvielfalt in kompostierter Erde, unter freiem Himmel und garantiert ohne Pestizide. „Wir vergessen, dass wir Teil der Natur sind. Wir vergessen die Jahreszeiten. Alles ist immer verfügbar.“ So empfiehlt sie zum Verschenken im Winter ein Blumenarrangement mit Zweigen, Beeren oder Tannenzapfen – alles, was es in der kalten Jahreszeit in der Natur so gibt.
    Regional und saisonal Blumen kultivieren und konsumieren: Das möchte auch die Pariserin Hortense Harang, die sich als Teil der Slow Flowers Bewegung sieht. „Die Menschen haben verstanden, dass man zu Weihnachten keine Erdbeeren essen sollte. Warum also Rosen zu Valentinstag, wenn es hierzulande nicht die Saison ist?“ Mit ihrem Start-up „fleurs d’ici“ hat sie einen Blumenlieferdienst auf die Beine gestellt, der die kurzen Wege nutzt. 24 Stunden nach dem Pflücken wird der Blumenstrauß ausgeliefert. Über eine App werden regionale Produzenten, Floristen und CO2-neutrale Lieferantendienste miteinander vernetzt. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 07.02.2020arte
  • Folge 502 (32 Min.)
    Ein Risiko für sein Geschäft: Immerhin macht er ein Drittel seines Umsatzes mit Mineralwasser in Plastikflaschen. „Wenn der Kunde nicht mitspielt, dann ist das das Ende der Firma“, sagt Peter Kastner. Aber er fügt hinzu: „Man darf kein Preisschild an den Umweltschutz setzen.“ Mit seiner Aktion gegen Einwegflaschen aus Kunststoff und für Mehrweg-Glasflaschen macht er bald bundesweit Schlagzeilen. Peter Kastner wird zum Gesicht im Kampf gegen Plastik. Seinen Kunden erklärt er geduldig, warum er das macht. Und die meisten gehen diesen „Mehrweg“ mit. Dem Glasflaschenrebell ist aber auch klar, dass er sich mit der Getränkeindustrie anlegt. Die setzt auf die bruchsichere PET-Flasche.
    Je mehr recyceltes Material in so einer neuen Flasche stecke, desto ökologischer sei die. Die Pet-Cycle-Industrie setzt auf einen Kunststoffkreislauf, in dem geschredderte Plastikflaschen Rohstoff für neue werden. Aber Hans-Peter Kastner will Einwegflaschen vom Markt vertreiben. Er kauft sich einen Anzug, fährt nach Brüssel, wirbt bei EU-Abgeordneten und den Händler-Kollegen in Deutschland für seine Aktion. Er organisiert sogar eine Podiumsdiskussion zum Thema „Einweg-Mehrweg“. Und er gewinnt Mitstreiter. Im Juni 2019 sagte der Glasflaschenrebell aus Spaß: „Ich verändere jetzt die Getränkeindustrie“. Gelingt ihm das tatsächlich? Und wird sein Getränkemarkt überleben? (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 10.02.2020arte
  • Folge 503 (32 Min.)
    Olegas Kojenets hat nur einen Traum: Basketballprofi werden. Dafür kämpft der junge Litauer – Tag für Tag. Schon vor der Schule trainiert der ehrgeizige 16-Jährige – am Nachmittag geht es weiter. Freizeit, Partys, Mädchen: Fehlanzeige. Für die Litauer ist Basketball viel mehr als ein Sport. Er ist Teil ihrer Identität. Allein 60 Basketballschulen gibt es in dem Land, das seit seiner Unabhängigkeit von der Sowjetunion von 3,7 Millionen Einwohnern auf 2,7 Millionen geschrumpft ist. Jedes Spiel des Erstligisten Zalgiris ist ausverkauft, das ganze Land fiebert mit. Olegas trainiert in Kaunas, der Hauptstadt des Basketballs, an der Nachwuchsschule von Zalgiris. Er ist einer der besten Basketballspieler seines Jahrgangs – spielt sogar schon in der Jugend-Nationalmannschaft.
    In nächster Zeit wird sich entscheiden, ob sich die harte Arbeit gelohnt hat. Er muss den Sprung von seiner Jugend-Karriere in den Profi-Männer-Sport meistern.Valdemaras Chomicius ist eine Basketballlegende in Litauen. Mit der Auswahl der UdSSR wurde er Olympiasieger, Welt- und Europameister – holte in den 80er Jahren Siege mit dem litauischen Team Zalgiris Kaunas – auch gegen Moskau, als viele Litauer von der Unabhängigkeit träumten. Wenn es seine Zeit zulässt engagiert er sich für Kinder aus sozial schwachen Familien, versucht ihnen Selbstbewusstsein zu vermitteln und ihnen Perspektiven aufzuzeigen. Wie? Natürlich mit Basketball! (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 11.02.2020arte

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