Der Überfall auf Polen vor 70 Jahren, später Flucht und Vertreibung – längst sind nicht alle Wunden aus dieser Zeit verheilt. Das zeigt ein neuer Streit, der das Verhältnis zwischen Deutschen und Polen belastet. Stein des Anstoßes ist die Nominierung der Präsidentin des Bundes der Vertriebenen, Erika Steinbach, für den Stiftungsrat des Zentrums gegen Vertreibungen. ?Ein Problem für unser Land“ sei dies, sagt Polens Staatspräsident Kaczynski. Auch deutsche Politiker
fordern jetzt, dass Steinbach auf eine Nominierung verzichten solle. Sollte die Bundesregierung auf den polnischen Nachbarn zugehen und die Mitgliedschaft Steinbachs im Stiftungsrat verhindern? Oder würde sie damit das Anliegen der deutschen Vertriebenen missachten? Welche Rolle spielen die Vertriebenen-Verbände und ihre Forderungen wirklich im deutsch-polnischen Alltag? Inwiefern belasten Klischees und Vorurteile das deutsch-polnische Verhältnis bis heute? (Text: ARD)