Die Kette der schrecklichen Nachrichten reißt nicht ab: Kurz nachdem in Mecklenburg-Vorpommern Lea-Sophie in einem Krankenhaus gestorben war, weil ihre Eltern sie hatten verhungern lassen, wurden in Berlin mehrere Kinder aus ihren Wohnungen befreit. Dort waren sie von ihren Eltern hilflos zurückgelassen worden. In Bremen wird unterdessen der Prozess gegen den Vater des zweijährigen Kevin fortgesetzt. Er hatte seinen Sohn quasi unter den Augen des Jugendamtes misshandelt, bis dieser qualvoll starb. Nun die Nachricht von drei toten Babys in Plauen (Sachsen) und von fünf toten Kindern in Darry (Schleswig-Holstein) – alle mutmaßlich von ihren Müttern
getötet. In Plauen fiel erst bei der Einschulungsuntersuchung auf, dass da ein Kind noch nie bei Ärzten, Behörden oder im Kindergarten erschienen war. In Darry betreute das Jugendamt die Familie seit längerem, konnte aber trotz der psychischen Erkrankung der Mutter keine Gefährdung des Kindeswohls erkennen. Versagt der Staat, wenn Eltern überfordert sind? Liegt es am fehlenden Geld, dass Jugend- und Sozialämter zu spät oder gar nicht eingreifen? Helfen verpflichtende Vorsorgeuntersuchungen und stärkere Kontrollen? Und warum ist es offenkundig so, dass immer häufiger Eltern in ihrer Überforderung die eigenen Kinder leiden lassen? (Text: ARD)