Folge 326

  • Einmal Amerika und zurück: Mit Walter Sedlmayr von Arizona nach San Francisco

    Folge 326
    „Um den Westen zu durchqueren, hieß es, braucht man ein gutes Gewehr, ein gutes Pferd und eine gute Frau. Dann noch einen Sack mit Salz. Also, das Salz, das hätten wir schon gekauft.“ Mit diesem Satz beginnt Walter Sedlmayr 1977 auf wie immer unnachahmliche Weise seine Reise von Arizona nach San Francisco. Aber dann fangen für ihn die Probleme bereits an: Wo beginnt er denn, der Wilde Westen der USA? In Manhattan in New York, in Texas oder gleich hinter der Tankstelle, an der er und seine Crew auf dem Weg zum Grand Canyon gerade Halt machen? Zuerst aber besuchen sie eine alte fast gänzlich verlassene Goldgräberstadt in Arizona: mit einem Saloon mit Schwingtüren und einigen alten Männern, die noch so richtig nach Goldgräber aussehen.
    Danach geht es weiter nach Flagstaff, wo er am 4. Juli das große Powwow besucht, diese große und enorm pittoreske Zusammenkunft der amerikanischen Ureinwohner, sprich der Indianer, mit viel Musik und Tänzen. Der Schmuck, der dort verkauft wird, ist zwar sogenannter Indianerschmuck und die Indianer sind auch die Verkäufer, aber sie sind nicht die Besitzer, sie sind nur die Angestellten von weißen Schmuckgroßhändlern, was Sedlmayr zu Gedankengängen über historische Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit bringt.
    Am Grantln, also am gemäßigt lustvollen Schimpfen ist Sedlmayr dann erneut bezüglich der amerikanischen Küche. Aber er beschließt, die ewige Meckerei über das Essen aufzuhören – in zehn Tagen ist er ohnehin wieder daheim. Irgendwann ist der Grand Canyon erreicht, der von seinem Kameramann bei Sonnenaufgang im Bild eingefangen wird. Aber es ist wolkig. Und dennoch ist das Ganze natürlich enorm
    beeindruckend.
    Sedlmayr aber springt auf und sagt: „Nein, jetz mog i nimmer. Da gibt’s ja noch nicht einmal Himbeeren!“ Am nächsten Tag geht es nach Las Vegas, zum angeblich gefährlichsten Ort der USA. Endlich gibt es ein Nachtleben und Sedlmayr und sein Kameramann werfen sich mitten hinein: von einer Glitzerfassade zur nächsten, von einem Casino zum nächsten. Da das Abfilmen einer großen Show in einem der Casinos zu aufwändig und umständlich wäre, lässt er eine Tänzerin in die Wüste kommen, die nur für ihn und die Crew unter den Klängen von „I wonna be loved by you“ einen Striptease hinlegt – selbstverständlich jugendfrei.
    Von Los Angeles geht es nach San Francisco. Dort wünscht sich Sedlmayr, noch einmal jung zu sein, wenigstens für einen Tag. Über die Golden Gate Brücke geht es hinein in diese sehr europäisch anmutende Stadt mit ihren schönen alten Häusern oben auf den Hügeln, die man am besten mit dem Cable Car, der Straßendrahtseilbahn, erreicht. Das wiederum bringt Sedlmayr auf die Idee, dass ihm der Beruf des Straßendrahtseilbahnoberritzenreinigungsmeisters durchaus gefallen würde.
    Das Fazit seiner Reise lautet: „Ich habe in Amerika sehr viel Freundlichkeit, selbstverständliche Freundlichkeit erlebt. Es ist durchaus möglich, dass das aus der Erfahrung kommt, dass dadurch das tägliche Leben ein bisschen glatter, ein bisschen angenehmer läuft. Aber im Endeffekt ist es egal, warum jemand freundlich zu mir ist. Die Hauptsache ist doch, dass er es ist. Und die oft gestellte Frage, ob einem Amerika gefalle, wird einem vielleicht auch nur aus Höflichkeit gestellt. Denn das Eine steht fest, es kann Amerika doch Wurst sein, ob es dem Herrn Sedlmayr gefällt oder nicht.“ (Text: ARD-alpha)
    Deutsche TV-PremiereSa 09.03.2019ARD-alpha

Sendetermine

So 04.08.2019
02:30–03:15
02:30–
Sa 03.08.2019
21:00–21:45
21:00–
So 10.03.2019
01:40–02:25
01:40–
Sa 09.03.2019
21:00–21:45
21:00–
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