Folge 325

  • Einmal Amerika und zurück: Mit Walter Sedlmayr in New York

    Folge 325
    In dieser Sendung aus dem Jahr 1977 erzählt Walter Sedlmayr von seinen Entdeckungen in der Riesenstadt New York, von seinen Erlebnissen mit den New Yorkern und von der Suche nach einem Namensvetter. Da er und sein Team aufgrund des Jetlags am ersten Tag gleich um fünf Uhr morgens wach sind, drehen sie eben, wie diese Stadt erwacht, wer zuerst auf den Straßen unterwegs ist und welche Schicht von Angestellten und Arbeitern wann aus den U-Bahnen strömt. Gleich am zweiten Tag unternimmt er dann etwas, was für seine Reisen typisch ist: Er macht etwas, was für die besuchte Stadt typisch ist.
    In diesem Fall ist es eine Gesichtsbehandlung seiner eigenen „Fassade“. Denn in New York ist es gemäß Walter Sedlmayr normal, dass sich auch Männer derart verschönern lassen. Sein Gesicht wird also poliert, eingeschmiert, entfettet usw. Mit dem Ergebnis ist er dann ganz zufrieden. Nicht so zufrieden ist er mit einer Perücke mit dichtem schwarzem Haar, die man ihm aufschwatzt. Er schaut sich im Schaufenster an und meint dann, dass das nichts sei für ihn: „Nein, nein, für diesen jungen Kopf ist das Gesicht einfach zu alt!“ Die Kunst von Walter Sedlmayr bestand nicht nur darin, sich selbst auf den Arm nehmen zu können, sondern diesen Satz in bairischem Dialekt zu sprechen und trotzdem von allen verstanden zu werden.
    Anschließend macht er sich auf den Weg zur Wall Street, um den Nachkommen eines Vorfahren hinterherzuspüren, der im 18. Jahrhundert nach Amerika ausgewandert war. Sedlmayr weiß von ihm nur deshalb, weil sich nach dem Zweiten Weltkrieg daheim in Deutschland die ganze Verwandtschaft plötzlich wieder an diesen reichen Onkel in Amerika erinnerte und auf Care-Pakete von ihm hoffte.
    In New York nun trifft er auf Julius Sedlmayr und interviewt ihn – wobei ihm klar wird, dass sein Englisch fürchterlich ist und er in der Schule besser Englisch statt Latein hätte lernen sollen.
    Es stellt sich in diesem Interview leider heraus, dass Julius Sedlmayr „nur“ ein Nachfahre der ungarischen Nebenlinie der Sedlmayrs ist. In SoHo gefallen ihm die teilweise heruntergekommenen Fassaden sehr, aber er beschließt dann, keine Mülltonnenromantik drehen zu wollen.
    Auf dem Broadway – zu dieser Zeit ist das Musical „A Chorus Line“ gerade der große Renner – filmt er alte Menschen auf Bänken sitzend, die er von den alten Broadway-Zeiten träumen lässt, von Fred Astaire oder von Eleanor Powell. Denn mit 250 Dollar durchschnittlicher Rente pro Monat bleibt einem wohl nichts anderes übrig, als mitten im Broadway auf einer Parkbank zu sitzen und mit anderen Rentnern von früher zu schwärmen. Beim Fragen nach dem richtigen Weg zurück zum Hotel stellt er fest, dass man in New York von Passanten immer eine freundliche Antwort bekommt – wenn auch womöglich eine falsche.
    Vom Nachtleben hat er nichts zu berichten, sagt er, denn das ist angeblich bereits um 22.00 zu Ende – jedenfalls das sichtbare auf der Straße, da die Leute Angst haben sich ab dieser Zeit dort aufzuhalten. Da sitze man lieber zuhause und schaut fern. Nicht erwartet hat er indes das „grüne New York“, also die Tatsache, dass New York acht Millionen Bäume hat. Über das Sinnieren über die Bäume kommt er auf den Gedanken nach Williamsburg zu fahren und dort ein wenig Geschichtsunterricht zu nehmen.
    Dort wird z. B. gezeigt, wie die frühen Einwanderer Bier- und Weinfässer hergestellt hat. Nur das Wissen, wie man gutes Essen zubereitet, das scheint nach Sedlmayrs Ansicht verlorengegangen zu sein, denn er lässt durchblicken, dass die USA in kulinarischer Hinsicht ein Entwicklungsland darstellen. Am Ende fragt sich Sedlmayr, ob er selbst in New York leben möchte. Seine Antwort ist ein Vielleicht: Wenn man jung und robust und gesund ist, dann sei das sicherlich eine tolle Stadt – denn „a Gsunder hält’s aus“. Mit allem (Text: ARD-alpha)
    Deutsche TV-PremiereSa 09.03.2019ARD-alpha

Sendetermine

So 04.08.2019
01:45–02:30
01:45–
Sa 03.08.2019
20:15–21:00
20:15–
So 10.03.2019
00:55–01:40
00:55–
Sa 09.03.2019
20:15–21:00
20:15–
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