bisher 1295 Folgen, Folge 1267–1291

  • Folge 1267
    Der Filmbericht von Rüdiger Proske begleitet den Start von Apollo 12 am 10.11.1969 und deren anschließende Mondlandemission. Der Film zeigt Aufnahmen von Apollo 8, als zum ersten Mal der Mond umrundet und fantastische Bilder von der Mondoberfläche gemacht wurden. Und es gibt selbstverständlich Aufnahmen von Neil Armstrong und dessen ersten Schritten auf dem Mond. Gegen Ende spricht Proske mit Georg von Tiesenhausen über eine geplante Raumstation, die die Amerikaner einrichten wollen. (Text: ARD alpha)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 22.02.2025 ARD alpha
  • Folge 1268
    Die „Romantische Straße“ ist der Name von Deutschlands bekanntester Ferienstraße. Die Route verläuft von Würzburg bis nach Füssen; zu entdecken sind Weinkulturen, Burgen und Schlösser. (Text: ARD alpha)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 28.02.2025 ARD alpha
  • Folge 1269
    Im ersten Teil seiner Reise durch die BRD entlang des 10. Längengrades von Eiben bei Oberstaufen an der Grenze zu Österreich bis Leutkirch begegnet Franz Xaver Gernstl besonderen, aber auch ganz „normalen“ Menschen, so einem Zöllner mit seinem Hund und eine Frau, die die Telefonzelle des Dorfes putzt. In Oberstaufen stellt der Besitzer seine Diskothek für ein „besseres“ Publikum vor, auf dem Marktplatz von Isny trifft Gernstl Punks. Außerdem besucht er in einem Gasthaus ein Museum für Uniformen und Orden, trifft einen jungen Zimmermann auf Wanderschaft in alter Handwerkskleidung und die „Geißenhanni“, eine junge Frau, die bei Leutkirch mit ihren Ziegen in einem alten Zirkuswagen wohnt. (Text: ARD alpha)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 28.02.2025 ARD alpha
  • Folge 1270
    Der Film von Hugo Murero aus dem Jahre 1959 zeigt die Technik und Organisation des Straßenbaus in den Gebirgszügen der Alpen. (Text: ARD alpha)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 28.02.2025 ARD alpha
  • Folge 1271
    Bericht von Percy Adlon aus dem Jahr 1971 über das „Nomadenleben“ der Bauarbeiter an den Autobahnen und Autobahnbrücken, hier am Beispiel von Großweil an der Loisach. Es gibt Gespräche mit Arbeitern und Bauleitern zu den Tätigkeiten bei den Bauarbeiten, zu Unfällen, dem Alkoholkonsum auf der Baustelle, zu den jugoslawischen Gastarbeitern sowie über das Leben in den Baracken oder im Wohnwagen am Bauort. (Text: ARD alpha)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 28.02.2025 ARD alpha
  • Folge 1272
    1975, als dieser Film gedreht wurde, glaubten die meisten Bürger, alle Motorradfahrer seien Rocker. Aber das waren sie nicht. Es fahren in diesem Club auch nicht alle eine schon damals sehr teure Harley-Davidson. Für sie ist das Motorrad Freizeit-Instrument Nummer eins. Sie sagen, es vermittle ihnen Freiheit – und das in Berlin, der damals ummauerten Stadt. Man sollte auch nicht den Kopf schütteln, wenn man die Motorradfahrer sieht: Die Helmpflicht wurde erst 1976 eingeführt. (Text: ARD alpha)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 08.03.2025 ARD alpha
  • Folge 1273
    Parkende LKWs auf dem Autohof Geiselwind.
    Für Lkw-Fahrer sind nicht Barcelona, Paris und Berlin Eckpunkte der europäischen Routen, sondern Ellwangen, Sittensen und Geiselwind. Seit die Warenmärkte immer globaler werden und sich Lastwagen ungehindert durch Europa bewegen können, ist am Ortsrand des unterfränkischen 800-Seelen-Dorfes Geiselwind Europas größter Autohof entstanden. Beim Strohofer Toni parken nachts bis zu 1000 Trucker zu gleicher Zeit ihre 40-Tonnen-Vehikel. Um zu tanken, zur Toilette zu gehen, eine Dusche zu nehmen, Koteletts und Schnitzel mit Pommes Frites zu bestellen, mit Kollegen immer nur über das Fahren und Polizei-Schikanen zu reden und sich anschließend mit Soft-Porno aus der Tankstellen-Boutique in die Schlafkajüte ihres Brummis zu legen. Autohöfe sind Lagerplätze für Waren und Menschen, die unsere Wünsche nach frischen Erdbeeren mitten im Dezember mit einem postmodernem Lebensstil bezahlen. (Text: ARD alpha)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 14.03.2025 ARD alpha
  • Folge 1274
    „Der Michel“, sagt ein Stammtischfreund, „hat’s nicht richtig gemacht“. Michel Meier könnte heute im Geld schwimmen, könnte weit mehr auf dem Konto haben, als er in seinem ganzen Arbeitsleben verdient hat. Aber Meier hat auf Reichtum verzichtet und stattdessen lieber etwas für die Bewahrung seiner Heimat getan – er hat gegen die atomare Wiederaufbereitungsanlage Wackersdorf geklagt und den Bau der Plutonium-Fabrik in der bayerischen Oberpfalz gestopt. „Geld ist nicht alles“, sagt Michel Meier, er spricht damit dem Anton Mayer im Altmühltal und dem Franz Mittermeier in Niederbayern aus der Seele. Meier, Mayer und Mittermeier haben sich nie getroffen, aber vieles gemeinsam: den von den Eltern ererbten Bauerhof, die Heimatliebe und die Entschlossenheit, sich weder das eine noch das andere abkaufen lassen. (Text: ARD alpha)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 14.03.2025 ARD alpha
  • Folge 1275
    „Die Interessen unserer Männer sind unsere Interessen“, sagen die Seemannsfrauen. Sie machten mobil gegen die Einführung des 2. Deutschen Schiffsregisters, das Reedern erlaubt, ausländische Seeleute auf deutschen Schiffen nach Billigtarifen ihrer Heimatländer anzuheuern. Sie gingen auf die Straße, setzten Gespräche mit Politikern durch, warnten vor den sozialen Folgen. Doch das 2. Register ist inzwischen Realität. Unter den deutschen Seeleuten und ihren Familien herrscht Katastrophenstimmung. Ein deutscher Matrose muss seither von einer Heuer zur nächsten um die blanke Existenz fürchten.
    Manche Seemannsfrau denkt mit Sorge an ihren Mann, wenn er auf See ist, von Isolation und Vereinsamung der Männer an Bord über acht bis neun Monate hinweg ist die Rede. Mit einer aus verschiedenen Nationen zusammengewürfelten Mannschaft, da sind nicht einmal Gespräche möglich. Die Folgen: der Alkohol- und Drogenkonsum auf den Schiffen nimmt zu. Die Selbstmordrate steigt. Niemand kann – bei solch extremen Arbeitsbedingungen – für die Sicherheit von Schiff und Ladung garantieren. Unglücksfälle auf See, wie das Inferno auf dem Fährschiff Scandinavian Star oder die von der Exon Valdez verursachte Ölpest vor Alaska, sind exemplarische Beispiele.
    Seemannsfrauen leben überall: im Ruhrgebiet, im Harz, im Schwarzwald, in der Großstadt und auf dem Lande. Oft in die Rolle der moralisch nicht ganz integren Außenseiterin gedrängt, geraten diese Frauen leicht ins gesellschaftliche Abseits. Monatelang auf sich allein gestellt, müssen sie fertig werden mit Kindererziehung, finanziellen Sorgen sowie argwöhnischen Nachbarn. Deshalb treffen sie sich einmal im Jahr in der Kimmer Heide, um zu reden, sich kennenzulernen und auf der Suche nach Gemeinsamkeiten. (Text: ARD alpha)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 14.03.2025 ARD alpha
  • Folge 1276
    Italienisches Eis, sehnsüchtig erwartet.
    Bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts lebten die Bewohner des Val di Zoldo und des Valle di Cadore vom Holzreichtum und von der Eisenerzgewinnung. Doch als der Eisenbahnbau in der Donaumonarchie zu Ende ging, mussten sich die Menschen nach neuen Erwerbszweigen umsehen. Ein Filmteam erfuhr, dass die meisten Gelatieri, die in Deutschland leben, aus diesen Tälern in den Dolomiten stammen. (Text: ARD alpha)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 28.03.2025 ARD alpha
  • Folge 1277
    Der Sprachforscher Hugo Resch besuchte die Cimbern, die in Oberitaliens altbairischen Sprachinseln ihre altertümliche Sprache lebendig halten.
    Im geografischen Dreieck zwischen Trient, Verona und Vicenza lebt eine kleine Gemeinschaft: die Cimbern. Sie sind die Nachfahren von Bauern aus Bayern, die vor über 1000 Jahren nach Oberitalien gekommen sind. Der Sprachforscher Hugo Resch besuchte 1978 erneut. Innerhalb einer Dekade hatte auch die Bevölkerung Anschluss an die Gegenwart gesucht und über den Fremdenverkehr gefunden. (Text: ARD alpha)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 28.03.2025 ARD alpha
  • Folge 1278
    Mönche im Kloster Marienberg im Vinschgau leben das benediktinische Ora et Labora, das Bete und Arbeite.
    Marienberg ist das höchstgelegene Kloster in den Alpen. In barocker Fülle erhebt es sich auf 1400 Metern an der Bergflanke über Burgeis im Oberen Vinschgau, nahe am Reschenpass. Seit 900 Jahren leben dort Mönche. Der Filmemacher Hans-Dieter Hartl begleitete sie beim ersten Gebet im Morgengrauen, in der uralten Backstube, in der Bibliothek, beim Schweigen des Kreuzgangs und beim Salve Regina in der Abenddämmerung. (Text: ARD alpha)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 28.03.2025 ARD alpha
  • Folge 1279
    Walter Sedlmayr ist in England, zunächst einmal auf dem Land, denn dort ist es billiger und man kann sich selbst versorgen. Er kocht, der Kameramann steht im Bach und versucht Gold herauszuwaschen. Der Assistent fischt. So geht das, denn der Spesenetat ist zu klein! Dann geht es doch mitten hinein nach London. Auch die Engländer maulen über die EG, weil alles so teuer ist und Kontinentaleuropäer maulen, sagt Sedlmayr, weil sie die EG wegen der Engländer so teuer kommt. Das war alles 1981. Zu den Aufnahmen in London meint er, die Ablösung der Wache am Buckingham Palace mache er im Film erst, wenn Prince Charles König wird.
    Auch das war im Jahr 1981. Sedlmayr hat selbstverständlich jede Menge Tipps parat. Einer lautet, dass der versierte Reisende nicht dorthin geht, wohin auch die Touristen gehen. Aber Ludwig Wüchner macht doch immerhin ein paar kleine Aufnahmen von der Tower Bridge oder dem Markt in der Portobello Road. Walter Sedlmayr sucht etwas anderes. Was sucht er denn eigentlich in England? Irgendwie weiß er das selbst noch nicht so genau.
    Bei Sotheby’s jedenfalls wird Silber versteigert, das ist gut anzuschauen und typisch britisch. Als die Kamera in Brixton sehr gut gekleidete dunkelhäutige Menschen einfängt, kommentiert er dies in seiner gewohnt lakonischen Art: „Auch wir haben dort den Hochmut gespürt – den die Schwarzen einige Jahrhunderte lang ertragen mussten. Der weiße Mann machte bei der Eroberung der anderen Erdteile die Erfahrung, dass diese Erdteile ja bewohnt sind – von Lebewesen. Dass diese Lebewesen auch Menschen waren, diese Entdeckung machte der Weiße erst später.“ An seiner Freude darüber, dass die Städte in Europa diverser werden, wie man heute sagen würde.
    lässt Sedlmayr jedenfalls keinen Zweifel. Er besucht auch einen Hexenkurs bei einer angeblich approbierten Hexe und ist froh, nicht selbst die Versuchsperson gemacht zu haben. Und dann stellt sich Sedlmayr selbst in den Hyde Park. Am Speaker’s Corner spricht er, logischerweise, über das fürchterliche Essen in England. Aber zuhören will ihm niemand, obwohl er sehr lustig ist und die Küche Englands schwer auf den Arm nimmt: Anstatt beim Dinner die Suppe zu löffeln, sollte man lieber gleich die Blumen vom Tisch essen, die wären schmackhafter, sagt er.
    Dann endlich gibt es Parks zu sehen, schöne und ruhige Parks und es geht vor allem raus aus London: Schafherden in wunderbarer Landschaft, Sedlmayr ist begeistert. Und die Menschen dort haben sogar noch Zeit. Die Beschreibung dieser Schönheit überlässt er, wie er selbst sagt, Dusty Springfield. Sie singt „If you go away“. Das ist einigermaßen erstaunlich, denn dieser Song ist nichts anderes als eine Coverversion von Jacques Brels „Ne me quitte pas“ und hat mit englischer Landschaft rein gar nichts zu tun.
    Aber noch während Springfield singt, ist die Kamera schon in Blackpool am Meer, dem britischen Vergnügungszentrum schlechthin. Gegen Ende referiert Sedlmayr über die Zukunftserwartungen der Briten: Sie glauben, es wird bis zum Jahr 2000 eh alles noch schlimmer. Wieder zurück in London meint er, dass nun viele erwarten, er würde doch bittschön auch was über den englischen Fußball sagen.
    Aber da bockt er, da geht er lieber in den Pub und hört den Hit „YMCA“ von den Village People. Weil, in England gehen ja hauptsächlich die Männer in den Pub. Es gibt, erkennt Sedlmayr, aber auch Pubs, in die Männer gehen, die gerne in Pubs gehen, in die gerne Männer gehen. Ja, ja, sagt Sedlmayr, das Anders-Sein ist in England halt anders als bei uns. Er bekommt dann eine tolle Travestie-Veranstaltung zu sehen: in einer reinen Schwulenkneipe, ohne dass der Sedlmayr dieses Wort in den Mund nehmen würde. Aber dass es ihm dort ein bisschen gefallen hat, das ist doch unverkennbar. (Text: ARD alpha)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 04.04.2025 ARD alpha
  • Folge 1280
    Schottland im Herbst. Dass es regnet ist normal. Zuerst geht es zu einem traditionellen Pferdemarkt in einem sehr, sehr kleinen schottischen Dorf. Es kommen zu diesem Markt vor allem die fahrenden Leute, also Roma- und Sinti-Familien und Hippies. Eine alte Frau von diesem fahrenden Volk liest Sedlmayr aus der Hand die Zukunft. Er soll bald Großvater werden. Na ja, das glaubt er selbst nicht so recht. Und dann geht es zum Essen in ein Lokal: Es gibt Suppe und Sandwich – und eine nur sehr leicht bekleidete Frau, die auf dem Tresen tanzt. Sedlmayr behauptet, dieser Striptease am Mittag soll den Menschen über das Mittagessen helfen.
    Denn seiner Meinung nach kam der Striptease in Schottland erst in Mode, als die Sitten verfielen – die Kochsitten. Dann aber geht es schnell nach Edinburgh, dem „Venedig des Nordens“. Edinburgh ist eine Stadt der Kultur und er besucht ein klassisches Streichquartett bei der Probe kurz vor der Konzertreise nach Deutschland. Sie spielen Mendelssohn. Aber sofort danach geht es zum Bingo, dieser „britischen Seuche“, die sich laut Sedlmayr wie eine Grippewelle über die ganze Welt ausbreitet. Aber der Saal, in dem Bingo gespielt wird, ist wunderschön: ein altes Opernhaus.
    Von dort in die Slums in Glasgow. Die Armut grassiert und jährlich verließen damals – 1981 – 25000 Menschen Glasgow! Zur Erholung geht es aber gleich weiter auf die Hebriden, also auf die atlantischen Inseln im Westen Schottlands. Sie sind fast menschenleer, außer ein paar Schafherden und ein bisschen Torf-Stecherei gibt es dort nichts zu filmen. Zurück in Edinburgh geht es in die Pubs, weil ihn halt doch die Menschen am meisten interessieren. Folk music wird dort gespielt, live.
    Dann gibt Sedlmayr Geschichtsunterricht: über den Kilt, über das karierte Tuch usw. Und dass die Schotten sagen, dass Schottland nicht für immer von den Engländern erobert worden ist. Und von Maria Stuart ist selbstverständlich auch die Rede. Dazu gibt es schöne Bilder von Kameramann Ludwig Wüchner: der alte Friedhof von Kinross, der dem ersten Gefängnis von Maria Stuart in Loch Leven Castle gegenüberliegt. Und Sedlmayr gibt auch gleich einen kurzen Abriss über das schreckliche Schicksal dieser schottischen Königin. Am Ende, wieder auf dem Festland nördlich von Edinburgh, zeigt er, wie alte Möbel gemacht werden, also wie eigentlich nicht alte Möbel auf alt getrimmt werden, weil sie auf diese Weise als Antiquität gelten und mehr Geld einbringen.
    Sedlmayr meint das aber alles selbstverständlich nur ironisch. In der Schreinerwerkstatt, in der das alles geschieht, fühlt sich Sedlmayr, der ja bekanntermaßen selbst ein Antiquitätensammler war, jedenfalls sichtlich wohl. Zur Erholung und weil das Wetter endlich besser wurde, geht es ganz am Ende noch einmal an die Westküste und zu malerisch aber ganz einsam gelegenen Häusern hoch über der tosenden See. (Text: ARD alpha)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 04.04.2025 ARD alpha
  • Folge 1281
    Im Herbst 1980 reist Sedlmayr mit seinem Team nicht nur nach Holland, sondern in die Niederlande, denn Holland ist ja nur ein Teil der Niederlande, wie auch er erst seit diesem Dreh weiß. Zunächst geht es nach Amsterdam, in diese sehr freizügige Stadt, in der man fast alles sein darf nach Sedlmayr: „Alle Möglichkeiten sind erlaubt, jeder darf alles und drum zieht es die jungen Leute nach Amsterdam. Die Amsterdamer ertragen die Individualisten, die Atheisten und auch die Touristen.“ Sedlmayr kauft sich zu Beginn auch brav ein Fahrrad, weil Amsterdam mit dem Fahrrad erkundet werden soll.
    Seiner Ansicht nach bezahlt er für das gebrauchte Rad viel zu viel. Aber es ist nun einmal so, gemäß Walter Sedlmayr: „Der direkte Weg sich als Tourist beliebt zu machen, geht auch hier über die Brieftasche.“ Nach der Begutachtung von Alt-Rockern – im Hintergrund singt Jacques Brel sein berühmtes Chanson über den Hafen von Amsterdam – geht es weiter in den nicht berühmten Vondelpark mit seinen Heerscharen von jungen Menschen, von denen viele im Jahr 1980 noch sehr hippieske Züge haben.
    „Hierher ziehen die schwierigen Kinder aus Europa und Übersee. Die Eltern lassen sie manchmal ganz gern ziehen, sie sollen sich ausleben, die Kinder, und träumen. Und die tüchtigen Geschäftsleute von Amsterdam bieten ihnen die Erfüllung ihrer Träume. Seit Anfang der 70er-Jahre ist Amsterdam das Zentrum des Drogenhandels.“ Von Amsterdam aus geht es aufs Land, was aber für eine Filmreise gewisse Probleme mit sich bringt. Denn wenn man wie er Tulpenfelder, Graslandschaften und Windmühlen nicht abfilmen will, weil zu klischeebehaftet, bleibt fast nichts mehr.
    Also gibt es doch ein paar Windmühlen zu sehen: pittoresk im Sonnenuntergang stehend. Und Kameramann Bernd Schmid bemüht sich, Einstellungen zu finden, die an holländische Landschaftsmalerei denken lassen. Da es dort in der Landschaft eh so viele Kühe gibt, begibt sich Sedlmayr gleich auf einen Viehmarkt. Unter Bauern fühlt sich Sedlmayr wohl, wenn er diese auch immer ein bisschen auf den Arm nimmt. Die Gesichter der Bauern sind jedenfalls jede Aufnahme wert.
    Insgesamt plädiert Sedlmayr dafür, zuerst einmal ins benachbarte Ausland zu reisen und erst dann weit weg. Auch wenn das manchmal schwierig ist, weil wir Deutsche bei den Nachbarn nicht immer so beliebt sind, wie wir das gerne hätten. Viele Niederländer z.B. haben ein eher sprödes, ein distanziertes Verhältnis den Deutschen gegenüber, sagt Sedlmayr, was mit der Erinnerung an den letzten Krieg zu tun hat. Dann kommt wieder einer dieser weisen Sätze von Walter Sedlmayr, dem großen Reisenden: „Aber wenn man uns in der Nachbarschaft nicht mehr fürchtet, dann sind wir doch schon ein Stückerl weiter.“ Nach einem Abstecher nach Den Haag, wo er aber nur eine goldene Kutsche und keine Königing vor die Linse bekommt, fährt er weiter nach Belgien, nach Antwerpen, wo gerade ein Historienschinken gedreht wird.
    Danach geht es weiter auf den Fischmarkt in Brügge, einem weiteren Eldorado für Sedlmayr. Und sofort rattert er ein Rezept herunter für das flämische Gericht Waterzooi, einer Art Fischsuppe. Um die wirklichen Schönheiten Belgiens zu entdecken, muss man laut Sedlmayr auf Nebenstraßen fahren.
    Und auch in Belgien gibt es Schafe und Windmühlen zu sehen. Nach Brüssel, dem Zentrum Europas, muss natürlich auch gefahren werden. Sedlmayr meint, dass gewisse Experten meinen, Brüssel wäre nun anstatt Paris die Hauptstadt der exquisiten Küche – worauf er aber interessanterweise nicht weiter eingeht. Stattdessen wirft er sich ins Nachtleben von Brüssel. Er besucht eine Travestie-Show, wie es sie 1980 in der BRD vermutlich noch nicht gegeben hätte. Seine Reise endet nach der Show backstage beim Abschminken der Künstler. (Text: ARD alpha)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 04.04.2025 ARD alpha
  • Folge 1282
    Frühling in Paris: Mannequin Marion aus München begibt sich in der Hauptstadt der Mode auf die Suche nach Mode zu kleinen Preisen und macht es dabei wie die Pariserinnen, die sich dabei zielbewusst von Zeitschriften wie „Elle“ beraten lassen … (Text: ARD alpha)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 11.04.2025 ARD alphaDeutsche Streaming-Premiere So. 06.04.2025 ARD Mediathek
  • Folge 1283
    Eine Holzstatue in einer schlichten Kapelle: Magnet für viele Menschen, die der in jener Statue verewigten Heiligen ihre kleinen und großen, durch alle Zeiten ähnlichen Sorgen und Nöte anvertrauen: Maria, Mutter Gottes, der „Patrona Bavariae“. Constantin Pauli hat sich 1985v mit seinem Team von Radio Bremen drei Wochen in jener heilen Glaubenswelt in Herzen Bayerns umgesehen und dabei auch zufällig Joseph Kardinal Ratzinger getroffen, den späteren Papst Benedikt. (Text: ARD alpha)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 11.04.2025 ARD alpha
  • Folge 1284
    Wallfahrt in der Nähe von Klagenfurt, Zollfeld, vom Ulrichsberg zum Veitsberg, Lorenziberg und Magdalenenberg. (Text: ARD alpha)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 11.04.2025 ARD alpha
  • Folge 1285
    Gerald Groß porträtierte 1980 die „Männerwallfahrt der Ladiner“. Unter der Bezeichnung Ladinien versteht man einige Dörfer und Täler in den Dolomiten, in denen z. T. bis heute der romanische Dialekt „Ladinisch“ gesprochen wird. (Text: ARD alpha)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 11.04.2025 ARD alpha
  • Folge 1286
    Begleitung eines Oberpfälzer Bauern bei seiner Wallfahrt nach Altötting im Jahr 1962. Ganz nebenbei gelangen dem Filmemacher Fritz Meingast dabei Aufnahmen von bäuerlich geprägten Lebensformen, wie es sie inzwischen nicht mehr gibt. (Text: ARD alpha)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 11.04.2025 ARD alpha
  • Folge 1287
    Der Beitrag von Gerhard von Ledebur zeigt Moden für die Reisesaison des Jahres 1964, vorgeführt im Deutschen Museum in München. (Text: ARD alpha)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 18.04.2025 ARD alpha
  • Folge 1288
    Adolf Amrhein aus Aschaffenburg geht einem ausgefallenen Hobby nach: er ist „Phillumenist“ und sammelt die Etiketten von Zündholzschachteln aus aller Welt. (Text: ARD alpha)
    Deutsche TV-Premiere Di. 22.04.2025 ARD alpha
  • Folge 1289
    Bergsteigen jenseits der Alpen, gar auf einem anderen Kontinent, wird für Hobbybergsteigerinnen und -bergsteiger erst ab den 1970er-Jahren ein erreichbarer Traum. Eine Gruppe des Deutschen Alpenvereins wagt das Abenteuer und macht sich auf den Weg nach Südamerika, genauer gesagt in die peruanischen Anden. Mit dabei ist auch ein bayerisches Kamerateam um den Filmemacher Hermann Magerer. In eindrucksvollen Bildern dokumentieren sie eine weitgehend noch unberührte Berglandschaft. Für heutige Ohren manchmal etwas unbeholfen versucht Magerer auch, das Aufeinandertreffen der indigenen Bevölkerung mit den europäischen Besuchern einzuordnen.
    Anfang Juli 1977 kommen die Bergsteiger nach einer 10-stündigen Busfahrt von Lima im knapp 400 Kilometer nördlich davon gelegene Örtchen Chiquián an. 4.100 Meter über dem Meer startet hier die 15tägige Umrundung des Gebirgszugs Cordillera Huayhuash. Die Berge in diesem Andenabschnitt sind bekannt für ihre schwierigen Eiswände, zerklüfteten Gletscher und türkisfarbene Seen. (Text: ARD alpha)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 25.04.2025 ARD alpha
  • Folge 1290
    Ende der 1970er-Jahre bieten zahlreiche Reisegesellschaften, für einen Preis ab 3.000 D-Mark, Bergtouren zum Kilimandscharo an. Drei Wochen Urlaub reichen aus, um den höchsten Gipfel Afrikas, den Kibo mit seinen 5.895 Metern, zu erklimmen. Der bayerische Filmemacher Hermann Magerer und sein Team fliegen im August 1978 nach Tansania, um sich gemeinsam mit einer deutschen Reisegruppe dem Bergsteigerabenteuer zu stellen. In bezaubernden Bildern zeigt dieser Archivfilm nicht nur den kräftezehrenden Aufstieg, sondern gibt auch einen kleinen Einblick in die reiche Naturwelt Ostafrikas. Die Tour beginnt in Daressalam, von dort geht es für das Team in einer kleinen Propellermaschine zum 500 Kilometer entfernten Kilimandscharo Airport.
    Dort angekommen begeben sich die Bergfilmer erst einmal auf unbekanntes Terrain und versuchen auf einer Fotosafari die „Big 5“ vor die Linse zu bekommen. Doch eigentlich können sie es kaum erwarten, das wahre Ziel ihrer Reise anzusteuern. Damals versuchen sich 2.000 bis 3.000 Bergsteigerinnen und Bergsteiger pro Jahr am Kilimandscharo. Jedoch kommen bei weitem nicht alle davon oben an. Auch die Bergsteigertruppe um das Kamerateam muss mit Verlusten kämpfen. (Text: ARD alpha)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 25.04.2025 ARD alpha
  • Folge 1291
    Schon in den 1980er-Jahren stellt der bayerische Filmemacher Hermann Magerer die Frage: „Ist Nepal vertrekkt?“ Die höchsten Berge der Erde locken bereits damals Touristenscharen aus aller Welt in den kleinen Staat im Süden Asiens. Im November 1986 bricht Magerer zusammen mit seiner Filmcrew zu einer geführten Trekking-Tour auf, mehrere hundert Kilometer von Kathmandu Richtung Norden zum Langtang-Nationalpark. Der Archivfilm zeigt, wie sich Nepal unter dem Einfluss der Reisenden zunehmend verändert und appelliert gleichzeitig zu rücksichtsvollem und sanftem Tourismus.
    Während es das Team gewohnt ist, bei Touren durch die Alpen das schwere Kameraequipment, Bergausrüstung und Verpflegung immer selbst zu schultern, verdienen sich in Nepal Träger mit dieser Aufgabe ihren Lebensunterhalt. Wird Trekkingtourismus dadurch zu einfach und somit zu einem Massenphänomen? Das Feuerholz wird bereits knapper, der Müll hingegen nimmt zu. Genauso wie neue Hotels, die den Ankömmlingen westliche Standards bieten möchten. (Text: ARD alpha)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 25.04.2025 ARD alphaDeutsche Streaming-Premiere Mo. 14.04.2025 ARD Mediathek

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