Alpenrock

Ende der 70er Jahre entstand auf kleinen Bühnen in München und Wien ein neuer Umgang mit dem eigenen Dialekt. Die ersten Interpreten dieser Musikrichtungen waren Willy Michl, die Biermösl Blosn, Ringsgwandl und Konstantin Wecker.
In Wien waren es Wolfgang Ambros, Georg Danzer, Ludwig Hirsch und Wilfried. Die Hallucination Company und Drahdiwaberl erregten Aufsehen mit ihren chaotischen Bühnenshows. Die Spider Murphy Gang tingelte – noch auf Englisch – durch die Clubs der GIs. Der Sänger der EAV hieß noch Wilfried und dann Gert Steinbäcker, später STS.
„Alpenrock“ oder „Dialektrock“ ist ein Phänomen der modernen Musikwelt, das seinen Höhepunkt mit Künstlern wie z. B. Hubert von Goisern und den Alpinkatzen fand, das überregionale Stars wie Konstantin Wecker, Wolfgang Ambros, Haindling oder die Spider Murphy Gang hervorbrachte. Rock­musik mit Dialekttexten ist auch der Ausdruck eines Lebensgefühls, ein Sich-Äußern in der Sprache, aus der man kommt und in der man lebt, und dieses Sich-Identifizieren fand ein breites Publikum. (Text: BR)

1983 tritt Hans-Jürgen Buchner mit seiner Band „Haindling“ bei Alfred Biolek in „Bios Bahnhof“ auf und sorgt mit seiner Musik bundesweit für Aufsehen. Das Publikum bestaunt den Bayern, dessen Musik ganz ohne Tümelei ist: Die Karriere eines der wichtigsten Künstler der bayerischen Dialektszene beginnt. Das Steirer Trio „STS“ startete in den Achtzigern mit seinem Megahit „Fürstenfeld“ durch. Wilfried verlässt in dieser Zeit die „Erste Allgemeine Verunsicherung“, gründet die Formation „Wilfried und die Fische“ und landet in Österreich eine Nummer 1 mit „Highdelbeeren“. Konstantin Wecker und die Spider Murphy Gang werden in den Achtzigern Plattenmillionäre und gefeierte Hitparadenkönige. Im Salzburger Land spielt ab 1987 ein Mundart-Duo in kleinen Clubs und versucht verzweifelt, die ersten Aufnahmen an eine Plattenfirma zu verkaufen. Ihr Manager Hage Hein bietet die beiden an wie Sauerbier. Einer nennt sich nach seinem Heimatort: Hubert von Goisern. (Text: BR)

Im dritten Teil konzentriert sich Annette Hopfenmüller auf österreichische Stars, besonders auf den Aufstieg des Hubert von Goisern. Zu sehen sind ebenso Rainhard Fendrich, Wolfgang Ambros, Georg Danzer – jeder einzeln und auch in der Formation Austria 3 -, Peter Cornelius, Ostbahn Kurti und die Chefpartie, Stefanie Werger und Ludwig Hirsch. (Text: BR)

Der letzte Teil der vierteiligen Dokumentation widmet sich der aktuellen Szene des Mundart-Rock, -Pop oder -Blues. Er beginnt mit der österreichischen Supergruppe der Gegenwart, mit Austria 3. In einem kurzen Rückblick sieht man die Anfänge der Karrieren von Wolfgang Ambros, Rainhard Fendrich und Georg Danzer. Die drei Protagonisten von Austria 3 sprechen über das Zusammenfinden, die Auseinandersetzung und kongeniale Ergänzung dreier österreichischer Megastars. (Text: BR)