Dokumentation in 13 Teilen, Folge 1–13

  • Folge 1
    Im Allgäu haben die Hubers ihren Hof. Auf über 1.000 Metern Höhe ist Ackerbau nicht möglich, also wird Grünlandwirtschaft betrieben. „Landwirt zu sein ist Berufung, kein Beruf. Den Hof kann man nicht zuschließen wie eine Fabrik,“ sagt Joachim Huber, „aber es macht Spaß, man braucht jedoch einen unheimlichen Idealismus.“ Frau Becker aus Argenthal, einer kleinen Gemeinde im Hunsrück, ist stolz auf ihre drei Jungs: „Sie haben sich zusammengerauft und sind sich einig. Die Familientradition wird weitergeführt.“ Während Manfred und Willi eher kaufmännisch und organisatorisch wirken, hat Andreas seit 1994 auf dem Hof kontinuierlich den Schlachtbetrieb und die Wurstküche aufgebaut. Das eigene Vieh wird hier geschlachtet und vermarktet. Norbert Mast ist Geschäftsführer der Spantekower Agrar AG. „Ich bin ein zum Manager gewandelter Landwirt.“ Doch allzu lange hält er es im Büro nicht aus, er muss raus – Hand anlegen an Weizen und Raps, rein ins Abenteuer Landwirt­schaft.
    Ein Jahr lang begleiten fünf Kamerateams das Leben auf fünf deutschen Bauernhöfen. Von den Alpen bis zur Nordsee, von Rheinland-Pfalz bis nach Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. In jeder Folge sind alle Bauernhöfe mit einer Episode vertreten. Die Bauernhöfe sind nicht repräsentativ, aber doch beispielhaft für die deutsche Landwirtschaft. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 07.04.20023sat
  • Folge 2
     … sagt Rita Neumann, denn Gut Schmerwitz liegt auf einem Endmoränengebiet, auf dem die Steine quasi nach oben wachsen. Zweimal im Jahr müssen sie per Hand von den Feldern abgelesen werden, da sonst der Materialverschleiß an den Maschinen zu groß ist. Eine Neuinvestition ist die 50.000 Euro teure Drillmaschine, eine „Alleskönnerin“, der ganze Stolz von Rita Neumann. Wenn Norbert Mast mit seinem Chemieberater eine Flurbegehung macht, um zu sehen, was zu tun ist, hat er immer das Endprodukt vor Augen. Auch Jochen von Stemmen betreibt auf dem Wochenmarkt Aufklärung in eigener Sache, um das Rindfleisch dem Verbraucher wieder schmackhaft zu machen. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 14.04.20023sat
  • Folge 3
    Joachim Huber macht sich auf den Weg zu benachbarten Bauern. Dort verpasst er rund 200 Rindern pro Jahr eine „Pediküre“, offiziell Klauenpflege genannt. Durch seine handwerklichen Fähigkeiten kann Joachim Huber auf dem Hof viel Geld sparen. Zusätzlich arbeitet er im Frühsommer als Schlosser. Für die Aufbesserung der Finanzen sorgen auch seine Frau und Feriengäste.
    Auf Gut Schmerwitz gibt es eine eigene Schäferei. Der junge Schäfer hat sein Abitur mit Eins gemacht. Seine Eltern waren von seinem Berufswunsch nicht angetan, er hätte Arzt werden sollen. Aber seine Arbeit findet er angenehm, nur abends müsse er etwas unter die Leute, um vor lauter Einsamkeit nicht komisch zu werden, meint er.
    Rau geht es im Hunsrück zu: Bei den Beckers kommen die Tiere auf die acht Kilometer entfernte Weide. Das bedarf einer eigenen Logistik, damit die Kühe glücklich nach draußen und die drei Brüder heil wieder nach drinnen kommen. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 21.04.20023sat
  • Folge 4
    Joachim Huber tauscht auf 1.200 Metern Höhe morsche Zaunpfähle aus. Der Schnee hat im Winter viel Schaden angerichtet, und bevor die Kühe im Früh­sommer auf die Alp getrieben werden, muss alles in Ordnung sein. Der atem­beraubende Blick ins Tal entschädigt ihn für die mühsame Arbeit.
    Bei der Spantekower Agrar AG ist Heidi Fuhrmann verantwortlich für die Kühe und die Milchwirtschaft. Sie kennt jede Kuh, kümmert sich um jedes Kalb. Sie spricht mit den Tieren und ist fest davon überzeugt, dass diese sie auch verstehen.
    Neben Gut Schmerwitz besitzt Herr von Schoonhoven noch zwei Handelsbetriebe, die für die Vermarktung von Obst und Gemüse zuständig ist. Nicht nur die eigene Ernte wird vermarktet, sondern auch zugekaufte Ware wie die Kirschen von Herrn Berger.
    Die drei Becker-Brüder in Argenthal wollen ihre Landwirtschaft auf einen ökologischen Bioland-Betrieb umstellen. Dazu holen sich fachmännischen Rat bei Bioland in Bad Kreuznach.
    Nachbarn und Freunde helfen Jochen von Stemmen, sein Vieh auf den Deich zu bringen. Dabei ist Vorsicht geboten: Nach dem langen Stallaufenthalt werden die Tiere oft übermütig und können sich auch mal die Beine brechen. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 28.04.20023sat
  • Folge 5
    Nach sieben Monaten Stallaufenthalt kommen die Kühe der Hubers wieder auf die Alp. Wegen der intensiven Sonneneinstrahlung müssen die empfindlichen Euter vor Sonnenbrand geschützt werden. Joachim Huber schmiert sie deshalb mit Sonnencreme ein.
    Die Sauberkeit der Ställe, die Größe der Liegeboxen, das Wohlbefinden der Tiere, eventuelle Verhaltensstörungen, der Einsatz von Schädlingsbekäm­pfungsmitteln und eine gute Buchführung sind einige von vielen Kriterien, die einer Demeter-Prüfung zugrunde liegen. Rita Neumann erntet höchste Aner­kennung von den Fachleuten.
    Die Beckers stehen vor der Mahd: Kurz vor der Grasblüte ist der optimale Zeitpunkt. Dann wird die Qualität der Silage am besten.
    Auf dem Hof von Stemmen trifft sich der Arbeitskreis Ackerbau, um über die richtige Führung der Felder zu beraten. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 05.05.20023sat
  • Folge 6
    Auf Gut Schmerwitz genießen die Schweine das Leben in freier Natur und die Ferkel die 42-tägige Säugezeit. Der Trend geht hin zum „deutschen Edel­schwein“. Der größte Teil der rund 800 auf Schmerwitz gehaltenen Schweine gehört dieser Rasse an.
    In Argenthal ist Kirmes. Familie Becker versorgt die Besucher während des dreitägigen Festes an einem kleinen Imbissstand. Ohne Andreas, der im Hof eine Metzgerei eröffnet hat und gerade im unteren Geschoss des Hauses eine Wohnung für sich und seine Freundin ausbaut, wäre Landwirtschaft als Neben­erwerb für die drei Becker-Brüder nicht möglich: Während Willi und Manfred ihren Feierabend genießen, ist Andreas immer vor Ort und kann sich um die Tiere kümmern.
    Präzisionsarbeit ist gefragt beim Pflanzen und Düngen – Jochen von Stemmen baut Weißkohl an. Eine Spezialmaschine setzt die sechs bis acht Wochen alten Pflanzen im exakten Abstand von 66 Zentimetern. Dadurch wird jeder Kohlkopf so groß, dass er bei keiner Hausfrau in den Topf passt. Abnehmer ist eine Sauerkrautfabrik.
    In Spantekow ist die Maisernte in vollem Gang. Der gehäckselte Mais wird zum Silo gefahren, verdichtet und luftdicht abgeschlossen. Nach acht Wochen ist der Silierprozess beendet, die Maissilage kann an die Tiere verfüttert werden. Joachim Huber zeigt voller Stolz seinen Heukran, der das Füttern erleichtert. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 12.05.20023sat
  • Folge 7
    Zurzeit leben 700 Hühner auf Schmerwitz, im Frühjahr werden nochmals 800 dazu gekauft. Alte Hühner werden geschlachtet, so dass der Be-
    stand immer bei 1.000 Tieren liegt. Ein junges Huhn legt jährlich 200 bis 220 Eier und das für rund anderthalb Jahre.
    Familie Huber hat Geduld im Umgang mit den Feriengästen, die Ställe ausmi­sten, melken und reiten wollen. Auch bei den von Stemmens sind Gäste. Während die Urlauber gemütlich beim Grillen sitzen, ist die Weizenernte voll im Gang. Um den optimalen Preis zu erzielen, muss der Qualitätsweizen einen bestimmten Feuchtigkeitsgrad aufweisen – derzeit 14,5 Prozent. Durch die Küstennähe des Hofes von Stemmen wird dieser Feuchtigkeitsgrad oft überstie­gen. Deshalb verfolgt von Stemmen die Preise und den Feuchtigkeitsgehalt wie andere die Börse.
    „Gras braucht die Kuh für die Verdauung,“ sagt Norbert Mast. In Spantekow wird die Futterration selbst gemischt. Mais- und Grassilage sind der Grund­stock, dazu kommen viele andere Komponenten, wie Mineralstoffgemische, Sojaschrot und Getreide. Die Beckers im Hunsrück mähen ihre Wiesen. Auch sie silieren das Gras mit moderner Technik. Die Mutter erinnert sich an die alten Zeiten, in denen alles viel mühsamer war. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 26.05.20023sat
  • Folge 8
    Joachim Huber fährt mit einer Kuh zur Versteigerung nach Kempten. Statt der erhofften 1.000 Euro bringt die Kuh nur 950. Für Huber die unterste Grenze: „Das ist draufgezahlt.“
    Die Zeit läuft Jochen von Stemmen davon. Er hofft, den Umbau vom Anbinde- zum Laufstall noch bis zum Spätherbst zu schaffen. Außerdem sind seine gut zwei Jahre alten Weidemast-Ochsen schlachtreif.
    Auf Gut Schmerwitz wird der Milchviehbetrieb verkauft. Der Gutsbesitzer will sich auf Feldbau, Schweinezucht, Legehennenbetrieb und die Schäferei spezia­lisieren. Mit Wehmut verabschiedet sich Rita Neumann von den Tieren.
    Ein Probeschlag entscheidet über die Sommergerste in Spantekow. Die Beckers müssen sich sputen, ihre Heuballen trocken in die Scheune zu bekommen. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 02.06.20023sat
  • Folge 9
    In Spantekow werden Zuckerrüben gerodet. Jochen Mast würde gern mehr Land mit Rüben bestellen. Doch ist die Zuckerrübe durch die EU quotiert, mehr darf nicht angebaut werden. Von einer nahe gelegenen Fabrik werden die Rüben abgeholt und zu „weißem Gold“ verarbeitet.
    Auf Gut Schmerwitz ist die Zwiebelernte gut ausgefallen. Die Zwiebeln werden entschlotet, sortiert und nach Kundenwunsch individuell verpackt.
    Joachim Hubers Semesterarbeit in der Landwirtschaftsschule hatte die exten­sive Bewirtschaftung seiner Bergwiese zum Inhalt: „Die Verbundenheit zur Natur war immer schon unsere Sache.“
    Bei den von Stemmens geht die Kohlernte zu Ende, und Frau Becker versucht, ihre Buben mit Pfefferminztee bei Laune zu halten. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 09.06.20023sat
  • Folge 10
    Obwohl der Stall noch nicht fertig ist, muss Jochen von Stemmen seine Tiere von der Weide holen, da der Außendeich teilweise überschwemmt ist. Ursache ist eine kleine Sturmflut. Wie immer helfen die Nachbarn mit.
    In Brandenburg behindert das schlechte Wetter die Herbstbestellung. Es ist viel zu feucht. Das einzige, was gut wächst, sind Pilze. Rita Neumann fährt zu den Apfelpflückern, die über sieben Tonnen ernten. In der nahe gelegenen Kelterei werden die Bioäpfel zu Saft vermostet.
    Während des Sommers hat Joachim Huber zehn Kühe bei einem Senner auf der Hochalpe. Im Spätsommer werden die Kühe auf die Herbstweide getrieben, wo sie bis zum ersten Schnee bleiben.
    Auch die Beckers treiben ihr Vieh auf eine andere Weide. „Wenn die nicht wollen, kannst du nichts machen, die haben ihren eigenen Kopf“, beschreibt Manfred die Sturheit der Tiere.
    In Spantekow ist Kartoffelernte. Feste Verträge mit einem Großabnehmer sorgen dafür, dass die Kartoffeln nicht als Sondermüll enden. Norbert Mast beschreibt den Weg der Kartoffel vom Acker zum Püree. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 16.06.20023sat
  • Folge 11
    Rund 200 Lämmer wurden auf Gut Schmerwitz geboren – viel Arbeit für den Schäfer: Die Tiere werden untersucht, mit Farbe gekennzeichnet, und sie bekommen Ohrmarken.
    Nach dem halbjährigen Weideaufenthalt holen die Beckers ihre Kühe in den Stall zurück. Am 1. November sollten sie wieder „zu Hause“ sein. Denn dann wird das Wetter schlechter, die Abende werden kürzer, und es stehen auch schon wieder die ersten Geburten an.
    Die Technik hat auch in der Landwirtschaft den Menschen verdrängt, er ist größtenteils aus der eigentlichen Produktion verschwunden. „In einem Monat muss der Mähdrescher sein Geld verdienen“, so Norbert Mast. „Den Rest des Jahres steht er rum.
    Joachim Huber möchte sich mit anderen Bauern aus der Umgebung zusammen­schließen und auf Biomilch umstellen; Jochen von Stemmen werkelt an einer Maschine, die er gebraucht erstanden hat. Sie soll automatisch Stroh ausstreuen und das Futter verteilen. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 23.06.20023sat
  • Folge 12
    Die von Stemmens gestalten eine eigene Homepage, die Feriengäste anlocken soll. Die moderne Technik ist auch für die Verwaltung des Hofs unentbehr­lich: Die Lebensläufe der gekauften Tiere sind unvollständig. Zusammen mit dem Viehhändler versucht von Stemmen, die fehlenden Daten nachzuvollziehen. Die Meldekette muss stimmen, sonst gibt es keine Preisausgleichszahlung aus Brüssel.
    Apfelernte auf Gut Schmerwitz: Auf einer Streuobstwiese stehen mehr als 1.000 Bäume – doch welcher Baum trägt welche Sorte? Ein so genannter „Apfel­bestimmer“ hilft: Damit das Wissen nicht verloren geht, wird jeder Apfel fotografiert und genau beschrieben. Viele der alten Sorten sind vom Aussterben bedroht und dienen als „Gen-Reserve“ des Landes Brandenburg.
    Schnee im Allgäu – endlich kann Joachim Huber die neue Loipenmaschine einsetzen. Die Kosten von 35.000 Euro müssen sich noch amortisieren.
    80 Prozent des Landes der Spantekower Agrar AG ist Pachtland. Jochen Mast veranstaltet eine jährliche Weihnachtsfeier für die Verpächter. Andreas Becker schlachtet das Vieh – zehn Tage hängt es in der Kühlkammer, bevor es weiter verarbeitet wird. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 30.06.20023sat
  • Folge 13
    Norbert Mast hat für seine Mitarbeiter ein Arbeitszeitmodell entworfen, das sich nach den Bedingungen der Landwirtschaft richtet: Im Sommerhalbjahr wird zehn Stunden pro Tag gearbeitet, bei Bedarf auch samstags und sonntags, im Winter müssen von Montag bis Donnerstag täglich acht Stunden gearbeitet werden. Dadurch muss kein Mitarbeiter im Winter entlassen und im Sommer neu angestellt werden.
    Das vergangene Jahr hat Jochen von Stemmen viel Nerven gekostet: „Die Krise in der Landwirtschaft hat zwischen Bauern und Verbraucher einen Riesenkeil getrieben.“ Sein neuer Viehstall funktioniert, wie er es sich vorgestellt hat, doch für von Stemmen steht fest: „Ich werde den Stall in meinem Leben nicht mehr umbauen.“
    Die Tierhaltung auf Gut Schmerwitz hat Fortschritte gemacht. Rita Neumann bestellt noch einmal tausend Hühner. Bei den Beckers hat sich die Umstellung auf Bio bereits gelohnt. Joachim Huber geht in den verschneiten Wald, um Holz zu schlagen. Seine Frau denkt darüber nach, ob eines ihrer Kinder mal den Hof übernimmt.
    Alle lassen noch einmal das vergangene Jahr Revue passieren. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 07.07.20023sat

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