Oz Ben David in der Küche seines Berliner Restaurants „Kanaan“, das er gemeinsam mit Jalil Dabit führt.
Bild: Jan Tenhaven / ZDF
Zwei Kriege beherrschen die Schlagzeilen: Gaza und Ukraine. Hass, Misstrauen und Sprachlosigkeit prägen das Klima auch hierzulande. Doch es gibt Menschen, die sich dem nicht beugen wollen. „37°“ erzählt von zwei Orten, an denen das scheinbar Unmögliche gelingt, wo Freundschaft statt Feindschaft gelebt wird: vom israelisch-palästinensischen Restaurant „Kanaa“ in Berlin und vom Box-Club 1932 Pirmasens, wo Ukrainer und Russen gemeinsam trainieren. Im „Kanaan“ arbeiten der Israeli Oz Ben David und der Palästinenser Jalil Dabit seit Jahren Seite an Seite. Ihr Restaurant gilt als Symbol für Verständigung und Koexistenz – „Peace by Hummus“.
Doch seit dem Massaker der Hamas und dem Gazakrieg wird ihre Freundschaft auf eine harte Probe gestellt. Oz, aufgewachsen in einer rechtsgerichteten Siedlerfamilie, und Jalil aus einer bekannten Hummus-Dynastie in Ramla, kämpfen mit ihren Ängsten und
Verletzungen – und mit der Frage, ob ihr Projekt diese Zeiten übersteht. Im pfälzischen Pirmasens stehen sich junge Russen und Ukrainer im Kampf gegenüber – aber in aller Freundschaft. Der russischstämmige Vorsitzende des Boxvereins Vitali Litz leitet den Verein und trainiert gemeinsam mit dem ukrainischen Trainer Sergej Mermis die jugendlichen Boxer.
Im Ring gilt nur eine Regel: Respekt. Keine Politik, keine Feindbilder. Hier kämpfen junge Männer aus Russland, der Ukraine, Polen, Syrien, Afghanistan und Deutschland Seite an Seite. Der Boxsport wird zum Symbol dafür, dass Menschlichkeit stärker ist als Herkunft. „Mein Freund, der Feind“ beobachtet, wie trotz großer Gegensätze und Verletzungen Vertrauen wächst, wie Wut und Trauer in Nähe umschlagen können – und wie schwer es ist, in Zeiten des Krieges Mensch zu bleiben. Ein Film über Mut, Hoffnung und die Kraft, Brücken zu bauen über alle Grenzen hinweg. (Text: ZDF)