• Folge 1203 (30 Min.)
    Trotz seines Schicksals blickt Harald (59) optimistisch auf das Leben. Seinen Kampf um eine bessere Zukunft will er nicht aufgeben. – Bild: Benedict Sicheneder /​ ZDF
    Trotz seines Schicksals blickt Harald (59) optimistisch auf das Leben. Seinen Kampf um eine bessere Zukunft will er nicht aufgeben.
    Genoveva (30) ist seit ihrer Kindheit armutsbetroffen. Manchmal, wenn sie Medizin braucht, muss sie auf Lebensmittel verzichten. Ihre Situation hat sie dazu gebracht, sich als Teil der Social-Media-Bewegung #IchBinArmutsbetroffen für arme Menschen zu engagieren. Am Ende ihrer Ausbildung zur Veranstaltungstechnikerin steht sie jetzt an der Schwelle zu einem neuen Lebensabschnitt: ein fester Job, das erste Gehalt, ein stabiles Leben. Sie möchte aus ihrer WG ausziehen, lang gehegte Träume wahr werden lassen, sich endlich frei fühlen. Doch dann ereignet sich etwas Unerwartetes.
    Auch Karl und Mandy haben sich Ziele gesetzt. Die 36-Jährigen sind Eltern von fünf Kindern. Mandy kann aufgrund einer Hüfterkrankung kein Geld verdienen. Sie betreut die Kinder und erhält Bürgergeld. Nach einer gescheiterten Selbstständigkeit hat Karl Schulden und arbeitet nun als Altenpfleger. Das Paar muss jeden Cent umdrehen, um über die Runden zu kommen, und ist auf Unterstützung sozialer Hilfsangebote angewiesen. Doch Karl und Mandy möchten ihren Kindern mehr bieten – ein ganz normales Leben statt ein Überleben.
    Harald (59) verliert nach einem Schicksalsschlag vor über zwanzig Jahren erst seine Arbeit, dann seine Wohnung. Seitdem kämpft er mit viel Kraft und Optimismus dafür, dass es ihm besser geht. Inzwischen hat er eine subventionierte Wohnung und arbeitet als Redakteur bei einer Onlinezeitung – unterstützt durch das Jobcenter. Pro Stunde verdient er 1,50 Euro. In wenigen Monaten läuft das Projekt aus. Dann entscheidet sich, ob Harald seinen Job behält und endlich regulär bezahlt wird. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere Di. 08.07.2025 ZDF
  • Folge 1204 (30 Min.)
    Die halbe Arbeit ist gemacht. Corinna räumt auf.
    Viele Deutsche leben seit Generationen in anhaltendem Wohlstand. Der Konsum nimmt immer mehr zu, doch gleichzeitig steigt auch der Verbrauch an Ressourcen. Ist Verzicht eine Lösung? Konsumenten in Industrieländern mit hohem Verbrauch an Ressourcen könnten einen Beitrag zur Reduzierung der Klimakrise leisten. Doch nur wenige sind dazu bereit, ihren Konsum einzuschränken. „37°“ begleitet Menschen, die ihr Konsumverhalten bewusst verändern. Als Corinna nach dem Tod ihres Vaters mit ihrer Mutter von einer Fünf-Zimmerwohnung in eine Ein-Zimmerwohnung umziehen muss, wird ihr klar, wie sehr materieller Besitz sie belastet.
    Sie beschließt, ihr Leben grundsätzlich zu verändern: mit wenigen Dingen, wenig Konsum und mehr Freiraum für ihre Freizeit. Sie geht sogar so weit, ihren Job als Bibliothekarin aufzugeben, um als Aufräumcoach zu arbeiten. Corinna berät Anne, die mit Mann, Kind und Hund in einem 300 qm großen Haus lebt und ihren Besitz als große Belastung wahrnimmt. Überall stapeln sich die Sachen, die Schränke sind übervoll und Anne sieht sich nicht in der Lage, sich von ihren Kleidern und Gegenständen zu trennen.
    Ganz besonders schwer fällt es ihr bei den vielen alten Dingen, an die Erinnerungen geknüpft sind. Sie sehnt sich nicht nur nach mehr Freiraum im Äußeren, sondern erhofft sich durch das Loslassen von Materiellem auch mehr Entspannung im Inneren. Corinna soll sie dabei unterstützen. Der Lehrer Janos hat früher minimalistisch gelebt. Heute glaubt er nicht mehr daran, dass Verzicht eines Einzelnen die Erde vor dem Kollaps retten kann.
    Er sieht stattdessen die Ursache bei unserem auf Wachstum basierenden Wirtschaftssystem. Doch das Thema Konsum und Verzicht ist ihm wichtig, sodass er es mit seinen Schülern im Unterricht behandelt. Was bedeuten materielle Dinge für die Schüler? Wie stehen sie zu dem Thema Konsum? Um ihnen einen Einblick in eine ganz besondere Perspektive zu geben, lädt er einen Gast in den Unterricht ein. Joachim lebt mit minimalem Besitz, alles was er hat, passt in einen kleinen Koffer. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere Di. 29.07.2025 ZDF
  • Folge 1205 (30 Min.)
    Sie sorgen dafür, dass es in Büros, Hotels, bei Privatleuten oder öffentlichen Einrichtungen sauber ist – damit andere sich wohlfühlen. Reinigungskräfte machen einen wichtigen Job. Doch die Arbeit ist oft anstrengend und nicht immer bekommen Reinigungskräfte den Respekt, den sie verdienen. „37°“ begleitet drei Menschen, die für andere sauber machen, in ihrem fordernden, aber oft auch überraschenden Arbeitsalltag. Jenny (62) reinigt die öffentlichen Toiletten an den Landungsbrücken in St. Pauli in Hamburg. Sie hat häufig mit unfreundlichen Touristen zu tun und muss Beschwerden über die 60-Cent-Gebühr entgegennehmen.
    Die Verschmutzungen, die die Kunden hinterlassen, können sehr unangenehm sein. Trotzdem mag Jenny ihre Arbeit wegen des Kontakts zu unterschiedlichen Menschen, weil immer etwas zu tun ist und sie mit ihrem Humor auftrumpfen kann. Die gebürtige Ecuadorianerin hat Temperament, wie sie von sich selbst sagt. Am Hafengeburtstag oder bei anderen Großevents herrscht Hochbetrieb in der Toilettenanlage. Dennis (30) hat den Handwerksberuf des Gebäudereinigers gelernt.
    Eigentlich hatte er ursprünglich einen ganz anderen Berufswunsch und hat Regie studiert. Während der Pandemie entschied er sich aber dazu, den Gebäudereinigungsbetrieb seiner Eltern in der Nähe von Lüneburg zu übernehmen. Dafür hat er mittlerweile auch seinen Meister gemacht. Dennis wird nach der Betriebsübernahme für rund 100 Mitarbeiter zuständig sein. Er mag die Vielseitigkeit seines Handwerks, will mit Vorurteilen aufräumen und die Digitalisierung des Unternehmens vorantreiben.
    Die 40-jährige Andrea ist studierte Psychologin und kümmert sich mit ihren Mitarbeitern um die Sauberkeit von Ferienwohnungen in Husum und Umgebung. Sie liebt es, wenn alles strahlt, alles schön an seinem Platz steht und findet, dass sie und ihre Leute – alle kommen wie sie aus Rumänien – etwas ganz Besonderes leisten. Aber inzwischen hat sie immer mehr Probleme, Personal zu finden. Wenn es besonders stressig ist, denkt sie auch mal ans Aufhören. Ein paar Tage später hat sie sich aber beruhigt und ist stolz, wenn alle Wohnungen wieder glänzen. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere Di. 05.08.2025 ZDF
  • Folge 1206 (30 Min.)
    Monatelang hat Anja hinter dem Rücken ihres Mannes mit einem Lovescammer gechattet.
    Sie gaukeln Liebe vor, um an Geld zu kommen. Mit dieser Masche richten Love Scammer Schäden in Millionenhöhe an. Doch der Onlinebetrug hat auch schwerwiegende Folgen für die Seele. Anja, Visnja und Uschi sind Opfer von Love Scamming geworden. Betrüger spielten mit falschen Identitäten Liebe und Freundschaft vor, um an Geld zu kommen. „37°“ zeigt, wie die Frauen in eine emotionale Abhängigkeit gebracht wurden und welche Spuren das hinterließ. Es fängt harmlos an: Mit netten Freundschaftsanfragen auf Facebook und freundlichen Kommentaren auf Instagram.
    Love Scammer suchen den Kontakt zu ihren Opfern vor allem in den sozialen Netzwerken. „Was dann kommt, kann man sich nicht ausmalen“, sagt Uschi. Die 69-jährige Rentnerin ist vor zehn Jahren an einen Love Scammer geraten. Er gab vor, in Not zu sein, sie lieh ihm Geld. 1650 Euro für ein Flugticket. Anstatt ihr das Geld zurückzuzahlen, missbrauchte er ihre Bankverbindung für Geldwäsche. Das brachte sie vor Gericht. Uschi wurde zwar freigesprochen – den Verdacht, mit dem Scammer gemeinsame Sache gemacht zu haben, konnte sie ausräumen.
    „Doch das war ein Jahr voller Angst und Panik.“ Seit dieser Erfahrung bietet sie Opfern von Scammern Beratung an. Es sind vor allem Frauen, die sich bei ihr melden, aber auch Männer. Deren Not und Verzweiflung sind groß, was Uschi belastet. Doch sie will diese Tätigkeit nicht aufgeben: „Das ist meine Art, mich zu wehren“, sagt sie. „Ich kann kein Opfer sein.“ Auch für die 52-jährige Anja entwickelte sich der Kontakt zu einem vermeintlichen Geschäftsmann aus den USA zum Albtraum.
    Er kommentierte auf Instagram Fotos ihrer Kunstwerke. Zunächst genoss die freie Künstlerin sein Interesse an ihrer Arbeit, dann meldete er sich täglich. Eine nette Bekanntschaft, dachte Anja. Die wurde aber immer intensiver. Schließlich verliebte sich die verheiratete Frau in den Unbekannten. Als er ihr Geld schenken wollte, wurde sie misstrauisch. Sie fasste Mut und beichtete alles ihrem Ehemann. Mit seiner Hilfe gelang es Anja, sich aus den Fängen des Liebesbetrügers zu befreien. Sie erlitt zwar keinen finanziellen Schaden, geriet aber in Depressionen.
    Sie brauchte mehr als ein Jahr, um von dem Scammer loszukommen: „Diese emotionale Abhängigkeit war für mich das Allerschlimmste.“ Völlig arglos war auch Visnja, als eine Autohändlerin aus den USA auf Facebook Kontakt mit ihr aufnahm. Die 50-jährige Floristin war zu dem Zeitpunkt Single, sie hatte gerade eine Trennung hinter sich und war offen für eine neue Beziehung. Schnell verliebte sie sich in die attraktive Frau. Die brachte sie mit ihren Lügen um 15.300 Euro.
    Viel schlimmer als dieser Verlust ist für Visnja die Enttäuschung: „Nächtelang habe ich geweint. Wie kann man mit Liebe so spielen?“ Eine Strafanzeige führte zu nichts. Das will sie nicht hinnehmen, die Betrüger sollen nicht ungeschoren davonkommen: „Ich will sie vor Gericht sehen.“ Seit sechs Jahren versucht sie, den Scammern den Betrug nachzuweisen. Dafür war sie schon in Nigeria und in Kanada, wo sie den Kopf der Bande vermutet. Obwohl sie sich mit ihrem kleinen Blumenladen gerade so über Wasser halten kann: Sie steckt jeden verfügbaren Cent in diese Suche.
    Love Scamming ist weltweit ein Milliardengeschäft, die Täter sitzen vor allem in Westafrika, Südostasien und Osteuropa. Mit gestohlenen Fotos erstellen sie Fakeprofile und nutzen diese, um Beziehungen zu potenziellen Opfern aufzubauen. Allein in Deutschland wurden auf diese Weise in den letzten drei Jahren mindestens 110 Millionen Euro ergaunert. Das sind nur die bekannten Fälle – die Polizei geht von einer hohen Dunkelziffer aus. Das sind nur die bekannten Fälle – die Polizei geht von einer hohen Dunkelziffer aus.
    Denn nicht alle Betroffenen erstatten Strafanzeige. Die Folgen, die der Onlinebetrug für die Opfer hat, gehen aber weit über die finanziellen Schäden hinaus: Sie reichen von Stress und Angstzuständen bis hin zu Depressionen. Der Vertrauensbruch kann Menschen nachhaltig traumatisieren. „37°“ erzählt von den seelischen Wunden, die Love Scammer schlagen. Wie schaffen es die Täter, ihre Opfer zu manipulieren? Welche Folgen hat es, wenn sich eine liebevolle Beziehung als große Lüge entpuppt? Wie kann es gelingen, sich wieder selbst zu vertrauen? (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere Di. 12.08.2025 ZDF

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