• Folge 1214 (30 Min.)
    Unsichtbar, unterschätzt und oft missverstanden: die Depression. Mehr als fünf Millionen Erwachsene in Deutschland sind aktuell von dieser psychischen Erkrankung betroffen. Michelle, Thorsten und Thomas sprechen offen über ihre Erfahrungen mit Depression und zeigen, wie unterschiedlich die Symptome, Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten sein können, aber auch wie sehr sie das Leben der Betroffenen und ihrer Angehörigen verändern. Mindestens 20 Prozent der Deutschen erleben einmal im Leben eine Depression, so das Bundesgesundheitsministerium. Wer eine Depression hat, ist nicht einfach nur „ein bisschen traurig“ – die Depression ist eine ernsthafte Störung der mentalen Gesundheit.
    Michelle (33) ist alleinerziehend, berufstätig und kämpft nicht nur mit depressiven Phasen, sondern auch mit Schuldgefühlen ihren Kindern gegenüber und dem Druck, im Alltag zu funktionieren. Ihre Depression ist für Außenstehende kaum sichtbar: Sie lächelt und funktioniert, obwohl sie innerlich oft leer ist. Schon mit 20 Jahren erhält sie die Diagnose Depression. In der Therapie lernt Michelle, was ihr in den schweren Phasen guttut: Sport, Sauna – kleine Auszeiten nur für sich. Ihre Mutter versucht, für sie da zu sein, kann die Krankheit aber nicht verstehen.
    Thorsten (58), Betriebswirt und leidenschaftlicher Feuerwehrmann, ist seit Jahren gefangen in seiner Depression. Zurückgezogen lebt er bei seinen Eltern, hat durch die Krankheit nicht nur seinen Job, sondern auch seine Familie verloren. Die klassische Therapie – Medikamente und Psychotherapie – hat bei ihm nicht angeschlagen: Thorsten gilt als therapieresistent. Doch seine Mutter gibt nicht auf und stößt bei ihren Recherchen auf die Transkranielle Magnetstimulation (TMS) an der Charité Berlin. Die TMS hilft rund 50 Prozent der Patienten mit therapieresistenter Depression.
    Kann sie auch Thorsten helfen? Thomas (41) hatte eigentlich alles erreicht: Topjob bei einem globalen Technologieunternehmen, eine Familie und gesellschaftliche Anerkennung. Scheitern gehörte in seinem Leben nicht zu seiner Vita. Doch dann der Zusammenbruch. Von außen hat keiner erkannt, wie es in ihm aussah – bis er nicht einmal mehr lesen konnte. Zwei Aufenthalte in der Psychiatrie folgten. Erst als er erkennt, dass er nie wieder „der Alte“ sein wird, beginnt die Heilung und er krempelt sein Leben komplett um. Seine Frau ist dabei immer an seiner Seite. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere Di. 21.10.2025 ZDFDeutsche Streaming-Premiere Mo. 06.10.2025 ZDFmediathek
  • Folge 1215 (30 Min.)
    Streetworker Burak aus Berlin auf dem Weg zu seiner täglichen Kiez-Runde.
    Wohnungslos, arbeitslos, Probleme mit dem Elternhaus – Streetworker begegnen jungen Menschen mit vielfältigen Herausforderungen. Wie können Sie helfen? Was motiviert sie für Ihre Arbeit? Anna Lena, Trucy und Burak geben Einblicke in ihren Berufsalltag als Streetworkerinnen und Streetworker. Sie begegnen jungen Menschen auf Augenhöhe, geben Halt im Chaos und eröffnen Wege zurück in ein selbstbestimmtes Leben. In Berlin kennt Burak (30) als Sohn von türkischen Gastarbeitern die Fallstricke eines Lebens „am Rande“. „Ich hätte um ein Haar die falsche Ausfahrt genommen“, sagt der Sozialarbeiter rückblickend.
    Ein Lehrer, der ihn ernst nahm, veränderte sein Leben – Abitur, Studium, Beruf. Heute will er weitergeben, was er selbst erfahren hat: „Dass jemand an dich glaubt, macht den Unterschied.“ Für junge Männer mit Migrationshintergrund ist er Mentor und Vertrauter. Er ist überzeugt: Kleine Erfolge bei den Jugendlichen – ein guter Tag in der Schule, ein starker Lauf auf dem Basketballplatz – werden für sie zu wichtigen Schritten in ein stabileres Leben. In Wiesbaden arbeitet die 26-jährige Anna Lena.
    Sie stammt aus einem behüteten Elternhaus und kennt die Probleme ihrer Schützlinge nicht aus eigener Erfahrung. „Ich komme aus einer anderen Welt und gehe auch jeden Abend in eine andere Welt“, sagt sie. „Aber ich finde es wichtig, den Jugendlichen etwas aus meiner Welt mitzugeben.“ Ihr Ansatz: Zuhören, klare Strukturen schaffen, individuelle Ziele entwickeln, die erreichbar sind und motivieren. Ihre Teamleiterin Trucy weiß, wie es sich anfühlt, früh Verantwortung zu tragen. Mit 13 verließ sie ihr Elternhaus, um der Überforderung zu entkommen, und fand in einer Wohngruppe erstmals Sicherheit.
    Heute betreut sie gemeinsam mit Anna Lena das Projekt „upstairs“: ein bunt bemaltes Wohnmobil direkt am Wiesbadener Hauptbahnhof. Es steht dort dauerhaft, ist vier Nachmittage pro Woche geöffnet und über eine 24-Stunden-Hotline erreichbar. Neben Lebensmitteln, Kleidung und Fahrkarten gibt es dort vor allem Zeit und einen geschützten Raum – für Gespräche, Unterstützung bei Behördengängen, Arztterminen, Schuldenregulierung oder Bewerbungen.
    Niemand wählt Obdachlosigkeit freiwillig. Hinter jedem Schicksal steht eine Geschichte von Entwurzelung, Suche und Hoffnung. Der Film zeigt, wie Vertrauen, Nähe und Ausdauer den Unterschied machen und wie drei junge Menschen mit Empathie und Engagement Jugendlichen die Tür zu einem neuen Leben öffnen. Wohnungslosigkeit bei Jugendlichen bleibt oft unsichtbar. Fast 400.000 junge Menschen unter 25 in Deutschland haben zeitweise kein Zuhause. Die Ursachen sind vielfältig: familiäre Konflikte, Gewalt, Armut, Perspektivlosigkeit. Wer in dieser Situation landet, braucht Menschen, die zuhören und nicht verurteilen. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere Di. 04.11.2025 ZDF
  • Folge 1216 (30 Min.)
    Ein Auslandseinsatz ist mehr als ein Auftrag: Trennung von Familie, Verantwortung im Ernstfall und der Versuch, Normalität zu bewahren. Wie gehen Soldaten mit dieser Belastung um? Alina und Peter gehen für die Bundeswehr in den Kosovo, wo die NATO seit 1999 Spannungen eindämmt. Alinas Herausforderung ist es, sich als Offizierin in einer männlich dominierten Welt zu behaupten. Peter trägt die Belastung der Trennung von seiner Familie. Für Alina (33) ist es der erste Auslandseinsatz bei der Bundeswehr. Als Zugführerin bei den Gebirgsjägern plant sie die Patrouillen und ist für 34 Soldaten verantwortlich.
    Alina muss im Kosovo täglich Entscheidungen treffen, die Leben schützen oder gefährden können. Sie möchte im Kosovo ein sicheres Umfeld schaffen. Peter (39) ist erfahrener Soldat – nach mehreren Auslandseinsätzen kommt jetzt der Kosovo. Als Ausbilder gibt er sein Wissen und seine Erfahrung an jüngere Soldaten weiter. Er kennt die Routinen und Belastungen solcher Missionen. Seine Motivation gilt nicht der großen Politik, sondern konkreter Hilfe für die Menschen vor Ort. „37°“ begleitet Alina und Peter sechs Monate lang, von den Vorbereitungen in Deutschland über den feierlichen Abschiedsappell bis hin zum Alltag im Camp Bondsteel im Kosovo und den dortigen Einsätzen.
    Training, Patrouillen, Feldpost und einsame Abende: Die Reportage beleuchtet, wie Soldaten mit Belastung, Verantwortung und Sehnsucht umgehen und was der Einsatz im Kosovo für sie persönlich bedeutet. Beide wünschen sich mehr Anerkennung in der Gesellschaft für die Bundeswehr und die Arbeit der Soldatinnen und Soldaten, die sich tagtäglich für Sicherheit und Stabilität einsetzen.
    Die Film fängt die Atmosphäre vor Ort direkt und eindrücklich ein: den Kontrast zwischen strikter militärischer Ordnung und den wenigen privaten Momenten, die den Soldatinnen und Soldaten bleiben. Der KFOR-Einsatz im Kosovo ist die am längsten andauernde Mission der Bundeswehr. Seit 1999 unterstützt Deutschland mit derzeit rund 300 Soldaten die NATO-Truppe vor Ort. Der Auftrag: Stabilität sichern und verhindern, dass alte Konflikte neu aufflammen. Noch heute sind die Auswirkungen des Kosovokrieges spürbar, in dem die Kosovo-Albaner für ihre Unabhängigkeit von Serbien kämpften. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere Di. 18.11.2025 ZDF

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