2024, Folge 1166–1182

    • ZDFmediathek: Soldat in vier Wochen?
    Folge 1166 (12 Min.)
    Michael will sich in vier Wochen zum Reservisten bei der Bundeswehr ausbilden lassen – ganz ohne Vorerfahrung. In der aktuellen politischen Situation in Europa möchte er für den Ernstfall vorbereitet sein und sein Land verteidigen können. Auch Ungediente können sich bei der Bundeswehr zur Reservistin oder zum Reservisten ausbilden lassen. In Friedenszeiten sind sie jedoch nicht aktiv im Einsatz und verfolgen berufliche Karrieren außerhalb des Militärs. Reservistinnen und Reservisten haben vielfältige Aufgaben: von der Landes- und Bündnisverteidigung über den Schutz wichtiger Infrastruktur bis hin zur Hilfe im Katastrophenfall. (Text: Phoenix)
    Deutsche TV-Premiere Di. 16.07.2024 PhoenixDeutsche Streaming-Premiere Do. 04.07.2024 ZDFmediathek
  • Folge 1167 (30 Min.)
    Elaine ist eine brasilianische erfahrene Krankenpflegerin. Sie ist gut ausgebildet. Probleme gibt es allenfalls mit der Sprache. Im Brasilien war sie Stationsschwester, hier macht sie vor allem Grundpflege.
    Deutschland hat einen Fachkräftemangel. Kliniken und Logistiker etwa werben daher weltweit Personal an. So wie Elaine und Yassine. „37°“ begleitet die beiden bei ihrem Start in Deutschland. Arbeitskräfte sind keine Ware. Die Menschen, die zu uns kommen, haben Familien, Gefühle und Lebensgewohnheiten. Wie kommen sie bei uns zurecht, welche Hürden müssen sie nehmen? Bis 2035 fehlen 350.000 Pflegekräfte. Und schon heute bereits 70.000 Lkw-Fahrer. Elaine (37) aus Brasilien hat Pflege studiert, sie war leitend in der Notaufnahme in einer Klinik in São Paulo tätig.
    Sie ist verheiratet, hat einen achtjährigen Sohn, die Familie wohnt in einer Siedlung am Rande der Stadt. Sie und ihr Mann möchten gern etwas Neues kennenlernen, Europa ist ein Traum. Die hohe Kriminalitätsrate in ihrem Land macht ihr Angst. „Ich kann als Frau nicht alleine morgens zur Arbeit gehen. Entweder werde ich vergewaltigt oder ausgeraubt.“ Sie sucht für ihre Familie Sicherheit. Sie hofft, diese in Deutschland zu finden.
    Zunächst geht sie allein, später soll die Familie nachkommen. Der Weg dahin ist beschwerlich. Obwohl Deutschland dringend Pflegekräfte aus dem Ausland braucht, sind die Hürden hoch: Für die Bewältigung der in Brasilien durchgeführten Sprachkurse bis zum Niveau B1, für die Anträge und Genehmigungen sowie das nötige Arbeitsvisum braucht es Monate. Die mittelständische Spedition Kirchner in Südhessen sucht dringend Fahrer und Auszubildende. Nur wenige Deutsche wollen eine Ausbildung zum Berufskraftfahrer machen.
    Von den sechs Auszubildenden kommen drei aus Marokko und Tunesien. Über die Bundesagentur für Arbeit wurde Yassine der Spedition vermittelt. Nach dem Abitur in Sousse, einer Stadt an Tunesiens Küste, arbeitete Yassine (26) als Lkw-Fahrer. Er machte den Führerschein, und los ging es. In Deutschland eine richtige Ausbildung zu machen, reizte ihn. In einem Intensivkurs lernte er Deutsch in Tunesien, und weil Lkw-Fahrer dringend gebraucht werden, erhielt er relativ schnell ein Visum.
    Da sein tunesischer Führerschein aber nicht anerkannt wird, muss er in Deutschland nochmals den Lkw-Schein machen. Und es gibt weitere Hürden: Es müssen zum Beispiel Wohnungen gefunden werden. Die Spedition unterstützt, wo sie kann, um den jungen Menschen das Ankommen in ihrer neuen Heimat so leicht wie möglich zu machen. Aber manchmal wissen die Logistiker auch nicht, wie sie der deutschen Bürokratie Herr werden können: viele unterschiedliche Ämter, unterschiedliche Anforderungen und mitunter wenig Bereitschaft, sich flexibel zu zeigen. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere Di. 23.07.2024 ZDF
  • Folge 1168 (30 Min.)
    Zurzeit leben 1,8 Millionen Menschen mit Demenz, im Jahr 2050 werden es voraussichtlich über 2,8 Millionen sein. Viele erkennen ihre Angehörigen nicht mehr und vergessen, wo sie wohnen. Die meisten werden spätestens dann in einem Pflegeheim untergebracht. Doch welches Umfeld ist für Menschen mit Demenz das richtige? „37°“ hat Menschen begleitet, die sich für ein besseres Betreuungskonzept für Demenzerkrankte einsetzen. Julia Bernsee beschäftigt sich seit vielen Jahren mit dem Thema Demenz. 2019 wurde bei ihrer Mutter die Krankheit diagnostiziert.
    Darauf folgte eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Ihre Mutter kam zunächst aus ihren eigen vier Wänden zu Julia nach Hause, dann in die Kurzzeit-, kurz darauf in die Langzeitpflege. Doch als in Zeiten von Corona jeglicher Besuch untersagt wurde, verzweifelte Julia an den Bedingungen des Pflegeheims. Sie holte ihre Mutter zurück zu sich nach Hause und war geschockt, wie wenig von ihrer Mutter noch übriggeblieben war und wie sie mit Medikamenten (ohne Absprache) ruhiggestellt wurde. Nach sieben Monaten in der Pflege bei Julia und ihrer 25-jährigen Tochter Pauline, ist ihre Mutter mittlerweile in einer kleineren Einrichtung untergebracht.
    Heute besucht Julia ihre Mutter dort fast täglich. Wie schwer es ist, eine gute Betreuung für die Mutter zu finden, hat Julia „37°“ erzählt. Sophia (19) befindet sich gerade im dritten Ausbildungsjahr zur Pflegefachkraft. Für ihren nächsten Praxiseinsatz kann sie sich keinen besseren Ort vorstellen als das Resi-Stemmler-Haus in Euskirchen. Menschen mit fortgeschrittener Demenz finden in dem Seniorenzentrum ein Zuhause.
    Unter der Leitung von Lydia Kassing wird dort das Betreuungskonzept von Tom Kitwood umgesetzt. Der von dem britischen Psychologen Kitwood entwickelte Ansatz stellt die Einzigartigkeit der Person in den Mittelpunkt. „Wir verzichten auf die Gabe von jeglichen Psychopharmaka. Unsere Bewohner werden nicht durch Medikamente „einrichtungsfit“ gemacht“, betont Lydia Kassing. Für Sophia steht jetzt schon fest, dass sie nach ihrer Ausbildung gerne vom Resi-Stemmler-Haus übernommen werde möchte.
    „37°“ begleitet Sophia und die Bewohner des Heims inklusive deren Angehörige. Der 25-jährige Teun Toebes hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Situation für Demenzkranke zu verbessern. Der Niederländer ist der Meinung, dass jeder Mensch das Recht auf ein schönes und inklusives Zusammenleben hat. Darum ist der ausgebildete Altenpfleger in die geschlossene Abteilung eines Demenz-Pflegeheims gezogen. Er ist einer von 130 Bewohnern, die dort in der Regel die letzten acht Monate ihres Lebens verbringen.
    „Meine Mitbewohner und ich schaffen gemeinsam besondere Erinnerungen. Mit ihnen habe ich meinem Gefühl nach erfahren, was den Kern der menschlichen Existenz ausmacht.“ Teun gibt zu, dass es fast jeden Tag Momente des Zweifelns gibt, ob er die Lebenssituation, in der er sich befindet, noch weiter aushält. Aber dann wird er sich immer wieder seiner Mission bewusst: Menschen helfen, die seine Hilfe brauchen, die keine Stimme mehr erheben können, um gegen ein menschenunwürdiges System zu protestieren.
    „Ich hoffe, es gibt eine Zukunft in der wir Menschen mit Demenz als vollwertige Personen anerkennen und dafür stehe ich jeden Morgen auf. Solange wir den Menschen sehen, geht er nicht verloren.“ „37°“ begleitet Teun, bis hin zu einem Auftritt auf einer Pflegekonferenz in Berlin. Demenzbetroffene verschwinden für Angehörige oft hinter der Krankheit. Und das erschwert es, in ihrem Sinn bestmögliche Entscheidungen zu fällen. „37°“ geht der Frage nach, welches Umfeld ist das richtige, um Menschen mit Demenz ein Zuhause zu bieten, in dem sie sich sicher und geborgen fühlen können? (Text: 3sat)
    Deutsche TV-Premiere Di. 06.08.2024 ZDF
  • Folge 1169 (30 Min.)
    Das erste Jahr in Freiheit ist eine Bewährungsprobe für alle ehemaligen Inhaftierten. Fast jeder Zweite von ihnen wird wieder straffällig. Wie kann der Weg zurück in die Gesellschaft klappen? Das Schwierigste an der Freiheit ist für René, 44, sich von Drogen fernzuhalten. Gleichzeitig ist er auf Wohnungssuche. Alex, 32, will so viel wie möglich nachholen – Schule, Job, Familie. Beide sind nach langjährigen Haftstrafen auf Bewährung entlassen. Alexander, 32, aus Berlin ist früh auf die schiefe Bahn geraten: Mit zwölf klaut er das erste Moped und beginnt, Drogen zu konsumieren – und später zu verkaufen.
    Mehrere Überfälle auf Tankstellen bringen ihn ins Gefängnis. Seit Dezember 2022 ist er nach acht Jahren Haft auf freiem Fuß. Und lebt ein Kontrastprogramm: Alex macht jetzt sein Fachabitur, arbeitet als Trainer bei einer Organisation für Gewaltprävention. Er führt eine Beziehung und ist Vater geworden. Nach außen hin sieht das zu schön aus, um wahr zu sein. Und Alex gibt zu: „Ich muss mich jeden Tag aufs Neue entscheiden, nicht kriminell zu sein.“ Die größte Herausforderung ist er selbst.
    Schubsen ihn die ersten Familienprobleme und Selbstzweifel zurück in alte Muster, oder findet er das glückliche Familienleben, nach dem er sich immer gesehnt hat? René, 44, aus Leipzig hat insgesamt 16 Jahre hinter Gittern verbracht, aufgeteilt in neun Haftstrafen wegen Diebstahls, Raubs und Körperverletzung. Seit Januar 2023 ist er draußen, unter der Auflage, sich in eine Langzeittherapie zu begeben. „37°“ begleitet ihn auf der Suche nach einer Wohnung, einem Therapieplatz und dem Anschluss an die Gesellschaft.
    Termine, Bewährungsauflagen und seine Schulden überfordern René. Die größte Herausforderung ist seine Drogenabhängigkeit. „Ich fühle mich, als ob ich einen Ölwechsel brauche, um wieder normal zu laufen“, sagt René. Halt gibt ihm seine 16-jährige Tochter Kilischa, die nach jahrelanger Trennung von ihrem Vater jetzt bei ihm wohnt. Wird René es schaffen, eine Wohnung zu finden und sich ein neues Leben aufzubauen? Oder setzt sich seine Biografie wie bisher fort, und er landet wieder im Gefängnis? (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere Di. 13.08.2024 ZDF
  • Folge 1170 (15 Min.)
    Früher belächelt und als peinlich abgestempelt, heute eine der stärksten Fangemeinschaften der Welt: Die Swifties. Taylor Swift, eine der erfolgreichsten Popkünstlerinnen unserer Zeit, hat nicht nur Millionen von Alben verkauft, sondern auch eine treue und leidenschaftliche Fanbasis aufgebaut. Doch wie sieht das Leben eines Swifties wirklich aus? Kim begann 2012/​13 Taylor Swift zu hören und erlebte zunächst Hänseleien und Ablehnung in ihrem Umfeld. Doch auf Konzerten fand sie eine Gemeinschaft, die sie akzeptierte und ihr das Gefühl gab, Teil von etwas Großem zu sein. Jeden Tag ist sie dankbar, ein Swiftie zu sein, besonders wegen der starken Community und der gegenseitigen Unterstützung.
    Kim arbeitet im Marketing für ein mittelständisches Unternehmen und hat das Ziel, Vorurteile gegen das Fangirl-Dasein zu entkräften. Die Swifties sind für Kim mehr als nur eine Fangemeinschaft; sie sind eine Gruppe, die sich gegenseitig unterstützt und aus der innige Freundschaften entstehen. Kim erzählt, wie sie ihre beste Freundin Sophie kennengelernt hat – durch ihre gemeinsame Leidenschaft zu Taylor Swift. Bei Konzerten fühlen sie sich akzeptiert und verstanden. Trotz ihrer Begeisterung für Taylor Swift bleibt Kim realistisch. Sie ist sich der Marketingstrategien der Künstlerin bewusst und kritisiert den Konsum von Merch, auch wenn sie selbst Freude daran hat. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 19.08.2024 ZDF
  • Folge 1171 (30 Min.)
    Mehr als 40 Prozent der 2,6 Millionen Alleinerziehenden in Deutschland leben unterhalb der Armutsschwelle. „37°“ begleitet drei alleinerziehende Mütter in ihrem Alltag. Wie viel Unterhalt gezahlt werden soll, legt die „Düsseldorfer Tabelle“ fest. Sie orientiert sich am Gehalt des Mannes und am Bedarf eines Kindes. Fast jeder fünfte Unterhaltspflichtige weigert sich, den erforderlichen Unterhalt zu zahlen. Cindy (45) hat vier Söhne. Ihre Aufgabe als Mutter und Hausfrau ist ein Vollzeitjob, Zeit für einen Beruf ist nicht übrig. Die Reparatur für das Auto kann sie nicht bezahlen, also erledigt sie in Oldenburg alles mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Wege zur Schule, zum Einkaufen, zur Beratungsstelle.
    Cindy kann sich kaum eine Zahnfüllung leisten, führt Haushaltsbücher, die sie immer wieder auf Sparmöglichkeiten überprüft. Die Hilfe der Sozialarbeiterin sucht sie erst, als sie kurz vor der totalen Erschöpfung ist. „Arm ist, wenn man jeden Cent mehrfach umdrehen muss“, sagt Janine (33). Sie ist nicht nur alleinerziehend, sondern auch Witwe. Im April 2022 verlor sie ihren Mann Dominik durch eine Lungenembolie. Sie trauert still, versucht, ihrer knapp dreijährigen Tochter Halt zu geben.
    Sie muss um jeden Euro kämpfen. Witwenrente, Waisenrente, was ist mit Unterhalt? Es reicht hinten und vorne nicht. Bislang arbeitete sie als Stallgehilfin, fuhr jeden Tag 60 Kilometer zur Arbeit. Leisten konnte sie sich diese Berufstätigkeit nicht mehr und wagte einen Neuanfang: Sie lernt Erzieherin und arbeitet mehrere Tage parallel zur Berufsschule. Renata (49), gebürtige Polin, lebt mit ihrem Sohn Julian (12) in München. Julian kam mit einem Herzfehler zur Welt und braucht nach zwei Schlaganfällen intensive körperliche Betreuung. Sein Vater verließ in der Coronazeit die Familie.
    Plötzlich fehlte ein Verdiener. Die komplette Betreuung, zu der auch die Arzt- und Therapiebesuche des Sohnes gehören, lasten auf Renata. Die Betriebswirtin arbeitet in der Energiewirtschaft aus dem Homeoffice. Ihr Alltag ist herausfordernd und immer ein Spagat zwischen Berufs- und Familienleben. Sie ist die einzige Bezugsperson für Julian. Der Vater und die Verwandtschaft leben in Polen. „37°“ zeigt das Leben von Alleinerziehenden – wie sie um jeden Cent kämpfen, an Anträgen scheitern, ums Überleben ringen, damit sie ihren Kindern ein halbwegs glückliches Leben ermöglichen können. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere Di. 20.08.2024 ZDFDeutsche Streaming-Premiere Di. 20.08.2024 ZDFmediathek
  • Folge 1172 (30 Min.)
    Rettungs- und Einsatzkräfte machen traumatische Erfahrungen in ihren Einsätzen, oft riskieren sie ihr Leben. Gleichzeitig werden sie immer häufiger bedroht, beleidigt und angegriffen. Helfer werden immer häufiger zur Zielscheibe und sind dadurch schneller am Ende ihrer Kräfte. Nicht wenige werfen das Handtuch. Personalmangel führt zu mehr Einsätzen zu noch mehr Druck. Wer kümmert sich um die Helfer? Welche Maßnahmen ergreifen die Verantwortlichen? Adrian ist Feuerwehrmann und Pressesprecher der Berliner Feuerwehr.
    Im Jahr 2022 gab es bundesweit rund 80.000 Angriffe auf Einsatzkräfte. Höhepunkt war die Silvesternacht in Berlin 2022/​2023 mit einigen hundert Angriffen. Die Helfer wurden mit Pyrotechnik, Pflastersteinen, Bierkisten, Latten und Pfefferspray angegriffen. Feuerwehrleute und Polizisten wurden in Hinterhalte gelockt, in ihrer Arbeit behindert, viele verletzt. Einige mussten vor der Gewalt flüchten. Wir begleiten Adrian durch die Silvesternacht 2023. Im vergangenen Jahr ist er im Einsatz angegriffen worden.
    Das Warum kann er bis heute nicht beantworten. Er und seine Kollegen sind nervös: Die Gewalt wird mehr und massiver. Sind ihre Maßnahmen ausreichend? Bijan ist der Chefarzt der Notaufnahme im Krankenhaus Frankfurt-Sachsenhausen. Volle Behandlungsräume, wenig Personal und ungeduldige Patienten. Das Team muss viele Anfeindungen ertragen. Bijan kennt Bedrohungen und Beleidigungen schon aus seiner Zeit als Notarzt. In seinem neuen Job steht er nun Patienten gegenüber, von denen rund 20 Prozent unter Drogeneinfluss zur Behandlung gebracht werden.
    Das Krankenhaus in Frankfurt-Sachsenhausen befindet sich nahe der Frankfurter Partymeile. Kranke, Verletzte, Betrunkene, Drogenabhängige und Patienten mit Bagatellerkrankungen ergeben dort eine gefährliche Gemengelage. Nachdem es bereits Verletzte gegeben hat, wurden Notschalter installiert und Panic Rooms eingerichtet. Für die Mitarbeitenden werden Deeskalations- und Selbstverteidigungskurse angeboten. Durch bauliche Veränderungen sollen weitere Verbesserungen für die Mitarbeitenden erreicht werden.
    Ilona und Angela von der Beratungsstelle der Polizeidirektion Oldenburg unterstützen Polizistinnen und Polizisten, die durch ihren belastenden Berufsalltag in Not geraten sind. Verweste Leichen, Kindesmisshandlungen, das Überbringen von Todesnachrichten, Unfallopfer, Suizide oder private Probleme: Bestimmte Erlebnisse können nicht immer allein verarbeitet werden. Die speziell ausgebildeten Fachkräfte unterstützen ihre Kolleginnen und Kollegen in Krisensituationen.
    Im Einsatz sind sie immer zu zweit. Geht es um Einzelgespräche, können ihre Klienten Ort, Zeit und Dauer bestimmen. Damit es ihnen selbst nicht zu viel wird, nehmen sie an Supervisionen und Teamtagen mit dem Polizeiseelsorger teil. Mittlerweile haben sie volle Terminkalender und sind oft im Einsatz und das, obwohl zahlreiche Polizeibeamte noch nicht den Zugang zu psychologischer Beratung gefunden haben. Sie befürchten Repressalien und denken, dass sie stark sein und jede Situation meistern müssen. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere Di. 27.08.2024 ZDF
  • Folge 1173 (30 Min.)
    Schwanger werden mit Mitte 50. Das war früher unvorstellbar. Doch immer mehr Frauen in Deutschland werden spät Mutter. Warum ist das so? Und wie geht es den Familien damit? Die Zahl der Frauen, die mit über 40 ein Kind bekommen, hat sich seit 1990 vervierfacht. Für ihr spätes Mutterglück nehmen manche Frauen viel in Kauf: jahrelange Kinderwunschbehandlungen, eine risikobehaftete Schwangerschaft – und missbilligende Kommentare. Nadine ist 47 Jahre alt – und zum ersten Mal schwanger. Durch das Alter ist ihre Schwangerschaft automatisch eine Risikoschwangerschaft.
    Trisomien, Fehlbildungen, Komplikationen wie Schwangerschaftsdiabetes, Bluthochdruck oder sogar Totgeburt: Das alles tritt bei älteren Müttern deutlich häufiger auf als bei jungen. Doch Nadine lässt sich nicht entmutigen. Sie wünscht sich schon seit 20 Jahren ein Kind und glaubt fest daran, dass alles gut geht. „Ich wäre lieber jung Mutter geworden. Aber ich habe nie den passenden Partner dafür gefunden“, sagt sie. In der Nacht zu ihrem 45. Geburtstag hat sie entschieden: „Ich kann nicht länger auf den richtigen Partner warten – ich mache das jetzt alleine!“ Der Vater des Kindes ist ein anonymer Samenspender.
    Wie wird ihre Risikoschwangerschaft verlaufen? „Ist das deine Oma?“ Das wird die 11-jährige Philippa manchmal gefragt, wenn sie mit ihrer Mutter unterwegs ist. Isabella ist 66 Jahre alt, ihr neun Jahre jüngerer Mann Josef ist ein bekannter Restaurantbesitzer aus Berlin. Aus ihrem Umfeld und aus der Öffentlichkeit kam Kritik, als Isabella mit 54 ihre Schwangerschaft verkündete.
    Es sei unverantwortlich, in diesem Alter Mutter zu werden. Aber Isabella wollte mit ihrem zweiten Mann unbedingt ein Kind bekommen. Wie findet es Philippa, dass ihre Mutter so viel älter ist als die Mütter ihrer Freundinnen? Ist es egoistisch, spät Mutter zu werden? Und warum gilt eine späte Mutterschaft fast schon als Affront? Die „37°“-Reportage porträtiert zwei Frauen in unterschiedlichen Phasen ihrer Mutterschaft und zeigt, wie späte Mütter und ihre Familien mit den Herausforderungen umgehen. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere Di. 03.09.2024 ZDF
  • Folge 1174 (30 Min.)
    Für manche Paare ist Adoption der einzige Weg zum eigenen Kind. Doch der Weg zum Familienglück birgt viele Herausforderungen – für die Wunscheltern, aber auch für die Adoptivkinder. Fast jedes zehnte deutsche Paar zwischen 25 und 59 ist ungewollt kinderlos. „37°“ begleitet ein Paar im ersten Adoptionspflegejahr und ein Paar, das sich mit Geduld und Liebe den Problemen seiner 13-jährigen Adoptivtochter stellt. „Ich habe Ängste gehabt, ganz wilde Gedanken, was ist, wenn Du dieses Kind nicht lieben kannst, wenn du es siehst, und Du findest es blöd – oh Gott.
    Und ich bin in dieses Zimmer rein, in dem Linnéa lag, und es hat keine Sekunde gedauert, dass ich wusste, ich will und werde für diesen Wurm den Rest meines Lebens da sein. Ich bin direkt in Tränen ausgebrochen“, erinnert sich der 52-jährige Marc an die Fahrt ins Krankenhaus und den ersten Augenblick mit seiner Adoptivtochter Linnéa. Das kleine Mädchen wurde ein paar Tage zuvor geboren und lag mit einer Entzugsproblematik in der städtischen Kinderklinik. Ihre leibliche Mutter hat sie zur Adoption freigegeben, weil sie aus gesundheitlichen Gründen nicht in der Lage war, ihr Kind großzuziehen.
    Marc, der selbst adoptiert wurde, und seine Frau Katja sind bei ihrer Familienplanung sehr offen gewesen. „Wir haben aufgehört zu verhüten und uns gleichzeitig beim Jugendamt als Adoptiveltern beworben und gedacht, mal sehen, was schneller geht“, erinnert sich Katja, 49 Jahre. Der Anruf vom Jugendamt kam schließlich schneller als eine Schwangerschaft. Nicolina (33) und Martin (38) dagegen können selbst keine Kinder bekommen.
    Doch ihr Wunsch nach einem eigenen Kind ist riesengroß – und Adoption ihre einzige Hoffnung auf Familienglück. Sie sind im Bewerberpool der Koblenzer Vermittlungsstelle des Sozialdienstes katholische Frauen (SkF) und hoffen täglich auf einen Anruf, der ihr Leben verändert. Als das ersehnte Klingeln ertönt, stehen ihre Gefühle Kopf, und sie erleben glückliche Tage mit ihrer kleinen Tochter. Doch schon bald meldet sich die leibliche Mutter, die ihre Entscheidung rückgängig machen möchte und ihr Kind wieder zu sich nehmen will.
    Das darf sie nach geltendem Recht innerhalb der ersten acht Wochen. Nicolina und Martin freuen sich für das Kind – „aber für uns ist auch eine kleine Welt zusammengebrochen“, erzählt Nicolina traurig. Ihren Weg wollen sie trotzdem weitergehen. Sie hoffen, über den SkF ein anderes Kind vermittelt zu bekommen, das zur Adoption freigegeben wurde. So wie Linnéa, die 13-jährige Tochter von Marc und Katja. Sie hat bereits in der Schwangerschaft Traumatisches erlebt und durch den Drogenkonsum ihrer leiblichen Mutter verschiedene gesundheitliche Probleme mitgebracht.
    Sie war ein Schreibaby, hatte schweres Asthma und war Stammgast in der Kinderklinik. Hinzu kam mit zunehmendem Alter ein erhebliches Aufmerksamkeitsdefizit. Der Umstand, dass sie nicht das leibliche Kind ihrer Eltern ist, wurde ihr nie verschwiegen, und sie fordert, wie für angenommene Kinder typisch, die bedingungslose Liebe ihrer Eltern immer neu heraus. Nicht zuletzt aufgrund der eigenen Geschichte kann Marc ihr stets versichern, dass er und Katja sie immer lieben werden, egal was passieren wird.
    Die Auseinandersetzung mit den leiblichen Eltern ist immens wichtig. „Der Umstand, dass sie nicht ‚gewollt‘ waren, verursacht sehr häufig ein Trauma bei Adoptivkindern. Jede noch so kleine Information über die Eltern ist oft wie ein Schatz“, betont Claudia Iland, die seit 30 Jahren die Adoptions- und Pflegekindervermittlungsstelle des Sozialdienstes katholischer Frauen in Koblenz leitet. Darum versuchen sie und ihre Kolleginnen und Kollegen, auch unter den abgebenden Müttern immer für eine offene Form der Adoption zu werben.
    Das bedeutet, dass leibliche Eltern und Adoptionseltern sich kennenlernen und die annehmenden Eltern ihren Kindern von ihren leiblichen Müttern erzählen können. Noch schöner ist es natürlich, wenn regelmäßige Besuchskontakte zwischen den Kindern und ihren leiblichen Eltern stattfinden können. Das ist für Nicolina und Martin selbstverständlich, als sie zum zweiten Mal das Glück haben, ein kleines Mädchen vermittelt zu bekommen. „Wir erzählen ihr von Anfang an, dass sie eine Bauchmama hat“, berichten die jungen Eltern.
    „Wir stehen in Kontakt mit den leiblichen Eltern und wollen unserer Tochter das Gefühl geben, dass sie von uns allen geliebt wird.“ Gleichwohl hoffen sie inständig, dass sie dieses Mal mehr Glück haben und die Kleine nach einem Adoptionspflegejahr vor dem Familiengericht offiziell als „ihre“ Tochter annehmen dürfen. „37°“ begleitet zwei Familien, die sich entschieden haben, Kinder zu adoptieren, und bietet einen Einblick in deren Alltag mit seinen emotionalen Höhen und Tiefen sowie existenziellen Fragen. Das Abenteuer Adoptivfamilie verspricht großes Glück und große Herausforderungen zugleich. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere Di. 10.09.2024 ZDF
    Deutsche TV-Premiere ursprünglich angekündigt für den 03.09.2024
  • Folge 1175 (30 Min.)
    Katharina hat das Gefühl, dass irgendwas mit ihrem Körper nicht stimmt. Es folgt ein Untersuchungsmarathon. Die Diagnose: Intravaskuläres großzelliges B-Zell-Lymphom, eine seltene Tumorform. Katharinas Überlebenschancen: sehr gering. Die Journalistin und Hundeexpertin geht die größte Herausforderung ihres Lebens mit Humor und Pragmatismus an. Der Film begleitet Katharina in den kommenden Monaten, die voller Ungewissheiten und Hoffnungen sind. Es ist ein kräftezehrender Prozess mit offenem Ende. „Wenn ich sterben muss, ist das so, ich hatte ein tolles Leben, habe immer das gemacht, was ich machen wollte.“ Die große Stütze: ihre Hunde.
    „Die geben mir Struktur, da kann ich nicht einfach im Bett liegen bleiben, die fordern mich, und wenn die Spaziergänge nur ein paar Meter lang sind.“ Die 60-Jährige ist eine weltgewandte Frau. Sie verbrachte viele Jahre im Ausland, arbeitete als Model, Redakteurin, Tierpflegerin. Vor einigen Jahren entschied sie sich, aus der Großstadt Berlin aufs Land zu ziehen, in die Nähe ihrer Heimat München. Seitdem sind neben ihren Hunden, Hühner, Ziegen und Schafe dazugekommen. Eine unabhängige Frau – bis plötzlich der Tumor ihr Leben bestimmt.
    Auch ihr kreatives Leben. Sie beginnt aufzuschreiben, was ihr widerfährt, was sie fühlt, was der Krebs in ihr auslöst. „Als ich die ersten Bilder des CTs mit dem Tumor sah, dachte ich, das könnte ich als Weihnachtskarte nehmen, das sah so hübsch aus – wie die Milchstraße.“ Katharina ist auch eine eitle Frau. Der Krebs ändert nichts daran. Es sind Inseln wie ihr Lieblingsklamottenladen, der ihr in den schwachen Phasen während der Chemotherapie ein Gefühl von Normalität gibt. §Ich wollte mich nicht aufgeben.
    Ich wollte kein Opfer sein.§ Auch ohne Haare will sie gut aussehen. Eine Krebsdiagnose und noch dazu eine, zu der es wenig Forschung und so gut wie keine Studien gibt, löst viele Fragen aus. „’Warum ich?’ Das fragen sich die meisten Menschen in einer solchen Situation. Ich frage eher: ‚Wieso denn nicht ich?‘“, sagt Katharina. Es gibt für Menschen in ihrer Situation nicht allzu viele Möglichkeiten: aufgeben, sich verlieren, verzweifeln – oder kämpfen, annehmen und leben, soweit es geht. „Plötzlich wird man sich seines Verfallsdatums bewusst.
    Und ich hätte ja auch von einem Traktor überfahren werden können. Ich bin nicht unglücklich oder verzweifelt. Es ist, wie es ist. Also ganz ehrlich: Ich habe nirgends unterschrieben, dass ich 74 werden muss.“ Monate später, nach sechs Chemotherapien, wartet sie schließlich auf neue Ergebnisse. Die Begegnung mit ihrer Ärztin wird entscheiden, ob der Krebs zurückgedrängt werden konnte, ob sie – zumindest für den Moment – den Krebs besiegt hat. Der Film zeigt das Leben mit Tumor als Kammerspiel zwischen Ziegen und Hühnern, Laptop, Friseur und Boutique. Mit Freunden und Familie. Und sehr vielen Hunden. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere Di. 17.09.2024 ZDF
  • Folge 1176 (30 Min.)
    Der Tod von Geschwistern oder eines Elternteils ist für Kinder ein traumatisches Erlebnis. Oft werden sie in ihrer Trauer missverstanden, vernachlässigt oder völlig vergessen. „37° begleitet zwei Mädchen, die ihre Mütter verloren haben, und zeigt, wie sie durch die Unterstützung von Trauerbegleiterinnen lernen, mit ihrer Trauer umzugehen. Zoe sagt, sie habe das Schlimmste erlebt, was ein Kind erleben kann. Mit 15 Jahren begleitet sie ihre Mutter in den assistierten Suizid, die seit Zoes Geburt an Multipler Sklerose litt. Zoe erzählt von dem Tag, als sie Abschied nehmen musste, und von ihrer Trauer und dem gleichzeitigen Gefühl der Befreiung, das sie danach erlebt habe.
    Unterstützung bekommt sie durch den Leipziger „Wolfsträne“ Verein, der Kinder und Jugendliche vor, während und nach dem Verlust eines Elternteils oder eines Geschwisterkindes begleitet. Auch die heute zehnjährige Ashley wird dort betreut. Sie bastelt gerade mit anderen betroffenen Kindern eine Figur aus Wolle, die ihre Traurigkeit darstellen soll – eine von vielen Aktionen, die jede Woche im Gruppenraum der „Wolfsträne“ stattfinden.
    Ashleys Mutter stirbt an Krebs, als Ashley acht Jahre alt ist. „Wie soll man es dem Kind sagen, dass die Mutter bald geht?“, fragt sich Ashleys Vater und wendet sich damals an die Wolfsträne. Durch die Unterstützung der Trauerbegleiterinnen lernen die Eltern Worte zu finden und zu begreifen, wie ihre Tochter mit dem Unabwendbaren umgeht. „Kinder trauern anders als Erwachsene. Oft wird die Trauer der Kinder verkannt oder gar missverstanden“, sagt Katrin Gärtner, die die „Wolfsträne“ 2017 gründete. Inzwischen hat der Verein über 700 Kinder und Jugendliche begleitet.
    Erwachsene verdrängen oft den Tod, weil sie Angst vor ihm haben. Sie können daher selten Kinder angemessen unterstützen. „Kinder brauchen besondere Zuwendung, um den Tod gut zu verarbeiten. Während sie nach außen die meiste Zeit normal wirken, erleben sie innerlich oft extreme Gefühle“, erzählt die ausgebildete Trauerbegleiterin. Wie wichtig es ist, Kindern Antworten auf Fragen zu Verlust, Tod und Trauer zu geben, weiß sie aus eigener schmerzvoller Erfahrung. Denn auch sie hat im Teenageralter ihre Mutter verloren.
    „Ich kenne all diese Gefühle, habe den Schmerz durchlebt und viele Jahre darunter gelitten, bin krank geworden an der nicht verarbeiteten Trauer.“ Erst als Erwachsene habe sie erkannt, wie lebenswichtig Trauerarbeit ist und sich dieser gestellt. Werden Signale der Kinder missverstanden, können nicht nur Konflikte entstehen, sondern es besteht ein erhöhtes Risiko, psychische, körperliche und soziale Probleme zu entwickeln – auch im Erwachsenenalter. „37°: Du fehlst mir! – Wenn Kinder trauern“ zeigt, wie essenziell bewusste Trauerarbeit bei Kindern ist. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere Di. 24.09.2024 ZDF
  • Folge 1177 (30 Min.)
    Deutsche Kitas sind überlastet. Wegen Personalmangels droht Kinderbetreuung zu Aufbewahrung zu werden. Zeit für Erziehung und Bildung fehlt – eine Herausforderung für Erzieher. Kitas sind geprägt von Personalmangel und Krankheitsausfällen. Öffnungszeiten werden gekürzt, Betreuungsschlüssel nicht eingehalten. „37°“ begleitet eine Kitaleiterin und eine Erzieherin – beide ringen mit ihren Kräften und um ihre pädagogischen Ansprüche. Oskar weint, weil er eine volle Windel hat. Mathilda gerät mit Milo aneinander, weil beide dasselbe Spielzeug wollen.
    Und Niklas, einem Kind mit erhöhtem Förderbedarf, ist gerade einfach alles zu viel – er muss raus aus der Gruppe, mal durchatmen. 20 Kinder, 20 Bedürfniswelten, eine Erzieherin – wie soll sie all diesen Anforderungen gerecht werden? Alltag in deutschen Kitas. Unbesetzte Stellen, allgemeine Erschöpfung der Beschäftigten und eine ungewöhnlich hohe Fluktuation in der Belegschaft sind Realität. Und wo kein Personal, da auch keine Betreuung: Bundesweit gibt es derzeit mehr als 400.000 Kitaplätze zu wenig, Betreuungsausfälle sind an der Tagesordnung, und der Betreuungsschlüssel kann nicht mehr eingehalten werden.
    „37°“ bietet Einblicke in die gewachsenen Herausforderungen im Kitaalltag und beobachtet, welche Auswirkungen dies auf Erzieherinnen und Erzieher, Eltern und Kinder hat. Claudia Fuchs (59) leitet seit Herbst 2019 den Paul-Gerhardt-Kindergarten in Bruchsal und kämpft jeden Tag mit den enormen Belastungen: „Wenn eine Kraft ausfällt, und die anderen müssen für sie mitarbeiten, dann macht das natürlich noch müder, und dann muss man aufpassen, dass es keine Kettenreaktion gibt“, sagt die gelernte Erzieherin.
    Sie sieht die gestiegenen Anforderungen an die Kolleginnen und Kollegen jeden Tag. Mit „Dienstplanpuzzle“ und viel Flexibilität schafft sie es, in ihrer Einrichtung trotz allem zu 100 Prozent besetzt zu sein. Fehlt das Personal mal wieder krankheitsbedingt, springt sie selbst regelmäßig ein. Auch mit Zusatzkräften wie FSJlerinnen und FSJlern sowie mit Rentnerinnen und Rentnern sorgt sie für Entlastung. Doch der Kampf gegen Windmühlen hinterlässt seine Spuren: „Ich weiß nicht, ob ich es noch länger machen kann.
    Und an diesem Punkt war ich nicht einmal in den letzten fünf Jahren, dagegen war Corona eine Leichtigkeit.“ Der Film begleitet Claudia Fuchs in ihrem Arbeitsalltag und zeigt die Schwierigkeiten in der Organisation einer Kita. Immer neue Vorschriften, die dramatische Personalproblematik, aber auch die modernen Erziehungsmethoden der Eltern – alles zusammen führt dazu, dass Kinderbetreuung heute alles andere als ein Kinderspiel ist und selbst eine Macherin wie Claudia Fuchs nach und nach an ihre Grenzen kommt.
    Für Diana Nowak (35) aus Halle an der Saale war Erzieherin immer ein Traumberuf – aus Liebe zu Kindern. Heute ist die zweifache Mutter in beruflicher Hinsicht so manches Mal am Ende ihrer Kräfte. Sie und ihre Kolleginnen und Kollegen der Kita „Am Stadtpark“ leiden unter der angespannten Situation: „Heute fehlen acht Fachkräfte. Trotzdem muss dieselbe Anzahl an Kindern betreut werden“, erzählt sie. Mehr Aufbewahrung als Bildung. Ein frustrierendes Trauerspiel. „Das ist ein richtig schlimmes Gefühl, man möchte ja für alle da sein.“ Schlimmer noch – die Dauerbelastung führte bei ihr zu gesundheitlichen Problemen: „Ich bin auf dem Weg zur Arbeit gewesen, und dann ging nichts mehr, ich musste rechts ranfahren.
    Ich habe meine Chefin angerufen und gesagt: Ich kann nicht kommen, ich kann nicht denken, ich weine nur noch. Ich bin nur noch am Zittern. Ich bin völlig am Ende.“ Ihr ergeht es wie vielen anderen in diesem Beruf: „Leises Burnout“, so die Diagnose im Herbst 2022. Für ihre eigenen Kinder fehlt ihr oft die Kraft.
    Doch noch möchte Diana ihren Traumberuf nicht aufgeben – allen strukturellen Problemen und Widerständen zum Trotz. Der Film ist die Bestandsaufnahme einer aktuellen sozialen und politischen Großbaustelle. Er dringt ein in das Universum Kita, geprägt von Überbelastung und strukturellen Problemen. Er reflektiert eine Realität, in der es mehr Konflikte und Emotionen als konkrete Lösungen gibt. Diese sind kaum in Sicht. Und wer garantiert, dass Menschen wie Claudia Fuchs und Diana Nowak auch künftig die Kraft für ihren Beruf haben, wenn sich am System nicht grundlegend etwas ändert? Wer betreut dann die Kinder? (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere Di. 15.10.2024 ZDF
  • Folge 1178 (30 Min.)
    Mit Verstorbenen chatten, digitale Abbilder für die Ewigkeit erschaffen – neueste Trauertechnologie und KI sollen das möglich machen. Doch wie wirkt das auf die menschliche Seele? „Trauer ist Liebe in ihrer wildesten Form“, heißt es. Ein naher Mensch ist gegangen und hinterlässt eine große Lücke. „37°“ begleitet erstmals in Deutschland zwei Frauen, Sarah und Diana, die die neuen Trauertechnologien ausprobieren wollen. Trauer tut weh. Der Tod bringt einen endgültigen Abschied, der oft eine große Leere hinterlässt. Aber vielleicht könnte der Einsatz von künstlicher Intelligenz den Schmerz lindern? Moderne Trauertechnologien, sogenannte Grief-Tech, ermöglichen es zum Beispiel, ein konventionelles Video von sich selbst oder einen Chatbot eines Verstorbenen für die Ewigkeit zu erstellen.
    Aber was hat das für Auswirkungen – ethisch, rechtlich und vor allem für die menschliche Seele? „37°“ begleitet erstmals in Deutschland zwei Frauen, Sarah (35) und Diana (35), die große Hoffnungen auf die neuen Möglichkeiten von KI setzen. Sarah (35) kämpft sehr mit dem Verlust ihrer 17-jährigen Tochter Elina.
    Diese ist vor zwei Jahren Opfer eines Gewaltverbrechens geworden und litt seitdem unter einer starken posttraumatischen Belastungsstörung. Im Januar 2024 hat sich Elina das Leben genommen. Sarah kann das als Mutter kaum ertragen. Die Berufsschullehrerin ist arbeitsunfähig und besucht regelmäßig eine Psychotherapeutin. Halt geben ihr die zwei Söhne und Ehemann Tim. Doch Sarah setzt auch große Hoffnungen in die neuen Möglichkeiten von KI. „Ich weiß, dass ich Elina nicht zurückholen kann.
    Aber vielleicht kann eine KI sie so simulieren, dass ich dadurch die Worte sagen kann, die mir noch wichtig sind – und ich bekomme noch einmal eine Antwort von ihr? Ich konnte doch nie Abschied nehmen. Das stelle ich mir tröstlich vor.“ Auch Diana (35) kennt durch den Tod ihres Vaters den tiefen Schmerz, den Trauer mit sich bringt. Deshalb will die alleinerziehende Mutter eine Conversational AI von sich erstellen: Ein digitales Video von sich selbst, mittels dessen sich ihre Tochter Ella (4) auch nach dem Tod von Diana mit ihrer Mutter unterhalten könnte.
    „Man weiß nie, wann man gehen muss. Aber warum soll man überhaupt Abschied nehmen? So muss meine Tochter vielleicht nicht den Schmerz ertragen, den ich fühlen musste“, hofft Diana. 2021 ist ihr Vater an einem Gehirntumor gestorben. Diana bereut, nicht mehr Videoaufnahmen oder Fotos von ihm zu haben und denkt nun viel über ihren eigenen Tod nach. „Meiner Tochter trotzdem noch ein wenig Mama sein zu können, nie ganz weg zu sein, wie schön wäre das? Meine Werte, meinen Humor, meine Liebe für sie zu bewahren und sagen zu können: Wir hör’n uns, wenn ich tot bin! Das ist doch etwas Gutes!“ Neben Sarah und Diana befragt der Film auch ChatGPT zu Themen der menschlichen und virtuellen Trauerbegleitung.
    Es geht um positive oder negative Auswirkungen von KI auf den Abschiedsprozess und um ein potentielles Suchtpotenzial für trauernde Angehörige. Im Gegensatz zum amerikanischen oder asiatischen Markt gibt es in Deutschland noch sehr wenige Erfahrungen mit KI-Trauerangeboten. Diese Angebote testen Sarah und Diana. „37°“ begleitet sie auf ihrem Weg in diesem Neuland. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-Premiere Di. 22.10.2024 ZDFDeutsche Streaming-Premiere Sa. 14.09.2024 ZDFmediathek
  • Folge 1179 (30 Min.)
    In Deutschland verbreiten sich zunehmend rechtsextreme Einstellungen. Es sind auffällig viele Frauen, die dagegen offen ihre Stimme erheben. „37°“ begleitet drei dieser mutigen Frauen. Was bewegt Frauen, sich öffentlich einer gewaltbereiten Szene entgegenzustellen? Wie viel Mut und Beharrlichkeit kostet es, in zahllosen Veranstaltungen und Demos Werte wie Toleranz und Menschlichkeit gegen den Rassismus der Rechtsextremen zu verteidigen? Doritta engagiert sich seit 2014 in Plauen im sächsischen Vogtland gegen die immer weiter steigende Zahl an Mitgliedern des „III.
    Wegs“. Dafür wird sie häufig bedroht, hat auch kaum Rückhalt in der Bevölkerung. Trotzdem bleibt sie dort und kämpft weiter. Bettina Wegners Lied „Sind so kleine Hände“ ist für Doritta aktueller denn je: „Menschen ohne Rückgrat haben wir schon zu viel.“ Doritta will nicht wegziehen aus ihrer Heimatstadt Plauen, will die Stadt nicht den Rechtsextremen überlassen. Bleibt sie dabei, selbst wenn rechte Parteien immer mehr Zulauf haben? Karen aus Güstrow hat schon kurz nach der Wende angefangen, sich gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit zur Wehr zu setzen.
    Lange kämpft sie scheinbar auf verlorenem Posten. Die 54-Jährige erlebt mehrere Anschläge auf ihre Person und ihre Familie. Schließlich geht sie in die Politik und setzt ihre Arbeit erfolgreich fort. Doch dann erkrankt sie an einem Hirntumor. Sie ist seither etwas ruhiger geworden, aber nicht still. Karen engagiert sich weiterhin politisch im Stadtrat und Kreistag in Güstrow, in ihrem kleinen Stadtteilladen und gegen Rechtsextremismus. Nele ist die offizielle Sprecherin des „Bündnis Schwerte gegen Rechts“. Ihr Engagement beginnt 2015. Die 26-Jährige ist schockiert über die plötzlich offen zutage tretende Fremdenfeindlichkeit von Menschen, von denen sie es nie erwartet hätte.
    Seitdem nimmt sie kein Blatt mehr vor den Mund und versucht gemeinsam mit dem Bündnis, Aufklärungsarbeit zu leisten. Die jahrelange Arbeit hat sich scheinbar ausgezahlt: Es gibt zum Beispiel keine Naziaufmärsche mehr in Schwerte. Die Menschen sind wachsamer geworden, es gibt einen großen Zusammenhalt gegen den Rechtsextremismus. Doch hat Schwerte kein Problem mehr? Was bedeutet es für die junge Frau, kontinuierlich daran weiterzuarbeiten, dass rechtes Gedankengut nicht weiter um sich greift? (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere Di. 29.10.2024 ZDFDeutsche Streaming-Premiere Di. 29.10.2024 ZDFmediathek
  • Folge 1180 (30 Min.)
    30, 60 und 90 Jahre alt – drei Generationen diskutieren die großen Fragen des Lebens. Von links: Julia, Wolfgang und Heike
    Zum 30-jährigen Jubiläum porträtiert „37°“ drei Menschen aus drei Generationen und stellt ihnen die großen Fragen des Lebens. Worauf kommt es wirklich an im Leben? Wie wichtig sind Disziplin und Struktur? Was ist wichtiger, Karriere oder Familie? Und sind wir auf der Welt, um zu lieben? Julia (30), Heike (60) und Wolfgang (90) geben Antworten. Julia wagt kurz vor ihrem 30. Geburtstag einen Neuanfang: Nach der Geburt ihrer zwei Kinder verlässt sie ihren Mann und will auch nicht mehr in einem Gartencenter arbeiten, sondern beginnt bald eine Ausbildung als Pflegehelferin.
    „Ich möchte eine glückliche Mama sein. Und ich weiß, in meinem alten Beruf könnte ich nicht ausgeglichen sein“, sagt Julia. Was andere über ihren mutigen Weg denken, kümmert sie heute nicht mehr so wie noch vor ein paar Jahren. „Ich war sehr darum bemüht, die Fassade der glücklichen Familie aufrechtzuerhalten“, sagt sie. Schon als Jugendliche hat sie ihr Leben danach ausgerichtet, was Mitschülerinnen und Mitschüler über sie denken – und sich selbst damit in eine lebensbedrohliche Krise gestürzt.
    „Aber man darf auch nicht wie eine Dampfwalze durchs Leben gehen“, findet Heike, die 2024 ihren 60. Geburtstag feiert. Lange hatte sie den Wunsch, Kinder zu bekommen. In mehreren Beziehungen versucht Heike, schwanger zu werden, nie klappt es. „Anfang 40 bin ich dann mit dem späten Kinderwunsch in eine Praxis gegangen und kam mit dem Verdacht auf Brustkrebs wieder raus“, erinnert sie sich. Sie besiegt nach anderthalb harten Jahren den Krebs, kann aber keine Kinder mehr bekommen.
    Die lebensbedrohliche Erkrankung hat Heikes Blick auf das Leben verändert. „Ich bin gut darin, meinen Frieden zu machen mit Dingen, auf die ich keinen Einfluss mehr habe. Das gehört zum Bodensatz meines Lebens“, sagt sie. Wolfgang aus Dresden hat ein Jahr vor seinem 90. Geburtstag seine große Liebe verloren: Annegret, mit ihr war er 45 Jahre lang verheiratet. Er lernt jetzt als alter Mann, sich selbst zu versorgen und eine Struktur im Alltag zu behalten.
    Wolfgang weiß: „Man muss rechtzeitig aufstehen morgens, denn im Bett bleibt man ganz allein, und das Kopfkino beginnt. Nicht so gut.“ Zu DDR-Zeiten hat er als Journalist für Ratgeber-Themen gearbeitet, auch heute noch liest er jeden Tag die Zeitung. „Man muss doch mitreden können, das ist mir wichtig“, sagt er. Wolfgang, Heike und Julia lernen sich am Ende der Dreharbeiten kennen und stellen fest, dass sich die drei Generationen viel zu sagen haben über das Leben. Solche Geschichten mitten aus dem Leben erzählt „37°“ nun schon seit 30 Jahren. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere Di. 05.11.2024 ZDFDeutsche Streaming-Premiere Di. 05.11.2024
  • Folge 1181 (30 Min.)
    Ein Müllplatz in der Türkei, auf dem tote Kühe aus Deutschland entsorgt werden.
    Vier Wochen lang wurde kürzlich ein Zuchttiertransport mit hochschwangeren Kühen aus Deutschland an der türkischen Grenze festgehalten. Die Tiere standen wochenlang knietief in ihren eigenen Exkrementen. Futter und Wasser waren Mangelware. Mit jedem Tag, den die Fahrer und ihre Tiere im abgeriegelten Zollbereich verbringen mussten, starben mehr Muttertiere und neugeborene Kälber. „So darf man mit Tieren nicht umgehen, da könnte ich heulen“, sagt Heinrich A., der Fahrer eines Tiertransportes aus Deutschland in die Türkei. Die Nerven liegen blank. Seit vier Wochen werden zwei Lkw, beladen mit 69 deutschen Zuchtrindern, im Zollbereich zwischen Bulgarien und der Türkei festgehalten.
    Auch die Tierschützer außerhalb des Zollbereichs der Grenze sind machtlos. In vier Stunden Schichten schlafen und wachen sie an der Straße, ob die Lkw die Grenze verlassen. „Das Schlimme ist, das passiert hier immer wieder,“ so Irene W. von der Tierschutzorganisation „Animals Angels e.V.“, „es ist überhaupt kein Einzelfall. Und wieder ist es nur ein kleiner Fehler in den deutschen Dokumenten, der Mensch und Tier hier zum Verhängnis wird.“ Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft hatte sich eingeschaltet, daneben das Auswärtige Amt und auch die deutsche Botschaft in der Türkei sowie die EU.
    Trotzdem durften die Transporte weder zurück in die Europäische Union, noch einreisen in die Türkei. Nach vier Wochen schließlich hat das zuständige Veterinäramt des Landes Brandenburg, wo die Kühe herstammten, die Euthanasie aller Tiere angeordnet. 37°-Autor Manfred Karremann ist es gelungen, die Fahrer und ihre Tiere auch in den abgeschotteten Bereichen hautnah zu begleiten. Zum ersten Mal konnte das Schicksal der Menschen und Tiere in einer solchen Situation begleitet werden. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere Di. 26.11.2024 ZDFDeutsche Streaming-Premiere Di. 26.11.2024 ZDFmediathek
  • Folge 1182 (30 Min.)
    Perfekte Präsentation: Ein Teller wie ein kleines Kunstwerk. Sterneköchin Julia Komp richtet konzentriert einen Teller an.
    Hitze, Zeitdruck und arbeiten, wenn andere frei haben – das gehört zum Kochberuf. Aber auch Kreativität und das Gefühl, Leuten mit leckerem Essen etwas Gutes zu tun. Rund 280.000 gelernte angestellte Köchinnen und Köche waren in Deutschland bis Ende letzten Jahres laut Bundesagentur für Arbeit beschäftigt. Ein Beruf, der jeden Tag Hochleistung fordert. Julia (35) ist eine von nur wenigen Sterneköchinnen in Deutschland. Mitten in der Coronazeit hat sie sich selbstständig gemacht und schnell einen Stern für ihr Gourmetrestaurant geholt.
    Ein großer Erfolg – und großer Druck: Als Unternehmerin muss sie die vielen Mitarbeiter bezahlen, die in der Spitzengastronomie benötigt werden. Quentin möchte mit seiner Ausbildung als Koch einen neuen Weg gehen. Seine erste Ausbildung als Polizist war nichts für ihn. Jetzt hat der Zwanzigjährige sich etwas Besonderes vorgenommen. Er will Koch auf einem Kreuzfahrtschiff lernen. In einer Großküche war er noch nie und auch nicht monatelang am Stück auf einem Schiff. Küchenchef Oliver (58) hat lange für einen Caterer gearbeitet.
    Nun möchte er bis zum Ruhestand in einer Sozialküche kochen. Er arbeitet dort nicht mit anderen Profis, sondern mit Menschen, die er auf den ersten Arbeitsmarkt vorbereitet. Das Team kocht nicht für ein gängiges Restaurant. In die Einrichtung, die auch eine Suppenküche betreibt, kommen Menschen mit wenig Geld. Die „37°“-Reportage zeigt die täglichen Herausforderungen eines anstrengenden, aber auch sinnstiftenden Berufs – und drei Profis am Herd, die jeden Tag ihr Bestes für die Gäste geben. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere Di. 03.12.2024 ZDF

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