2006, Folge 532–551

  • Folge 532
    Ob es sich um die längst fällige Steuererklärung handelt, die Prüfung, für die man dringend büffeln sollte oder auch nur das Wohnzimmer, das unbedingt gestrichen werden müsste: Unangenehme Aufgaben verdrängen wir oftmals nur allzu leicht und allzu ungern. Mittlerweile beschäftigten sich Psychologen und Therapeuten mit dem Phänomen des permanenten Aufschiebens – und haben einen Begriff dafür gefunden: Prokrastination! Neu ist dieses Verhalten nicht, aber in den letzten Jahren hat es extrem zugenommen.
    Mit verstärktem Leistungsdruck, zunehmender Orientierungslosigkeit und immer größer werdender Zukunftsangst in unserer Gesellschaft erklären Experten diese Entwicklung. Ein besonders notorischer Aufschieber ist Michael aus Frankfurt: In seiner Wohnung funktioniert weder die Küche noch das Bad, dafür schimmeln die Wände. Die notwendige Konfrontation mit seinem Vermieter schiebt Michael seit Monaten vor sich her. Zum Duschen fährt er stattdessen zu seiner Ex-Freundin. Und jährlich bekommt er – immer zum gleichen Zeitpunkt – Post vom Finanzamt: Man droht mit Stilllegung des Fahrzeugs, weil er die Steuer mal wieder nicht überwiesen hat.
    Und dies, obwohl er den Termin sehr genau kennt. „Ich kann meine Zeit nicht gut einschätzen und mich für Unangenehmes schlecht motivieren. Deshalb kriege ich Dinge, die ich mir vornehme, oft nicht geregelt“, so beschreibt Yvonne Lilie ihr größtes Problem. So kommt die 30-Jährige auch mit ihrem Studium der Heil- und Sonderpädagogik einfach nicht voran: Die Klausuren schiebt sie vor sich her, ebenso wie sie Rechnungen nicht rechtzeitig bezahlt und Arzttermine verstreichen lässt.
    Stattdessen spielt sie lieber Klavier, schaut Fernsehen oder räumt zur Not sogar auf. „Eigentlich bin ich ja nicht so ordentlich, aber wenn ich dringend was für die Uni machen müsste, kann ich auch schon mal’n Putzanfall kriegen.“ Weil sie alleine nicht mehr zurechtkommt, sucht Yvonne jetzt Hilfe bei einer Organisationsberaterin, die mit Arbeitsplänen Ordnung in das Leben der jungen Frau bringen soll. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere Di. 25.07.2006 ZDF
  • Folge 533
    Vier von Millionen Jugendlichen. Sie wollen mithalten, wagen erste Schritte in ihr Leben, treffen eigenständig Entscheidungen. Sarah, die sich in ein teures Handy verliebt, Jessica, die auf Markenklamotten steht, Peter, der mit Freundin in die erste Wohnung zieht, und Maik, der mit Ratenzahlungen einige Anschaffungen macht. Doch dann passieren die unvorhergesehenen Dinge wie eine zu hohe Telefonrechnung, der Auszug der Freundin oder ähnliche alltägliche Ereignisse. Die Jugendlichen verlieren die Balance zwischen dem, was sie wollten und dem, was für sie möglich ist. Und plötzlich sind sie da. Die Schulden. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere Di. 01.08.2006 ZDF
  • Folge 534
    Plötzlich ist sie da, die Pubertät. Waren die Kinder eben noch pflegeleicht, zielstrebig und friedlich, gab es eben noch die üblichen harmlosen Streitereien, die sofort wieder vergessen waren, ist jetzt nichts mehr so, wie es war. „Das kam bei uns praktisch über Nacht“, sagt Sabine Spelthahn (46). Tochter Isi, wie sie von allen genannt wird, wurde empfindlich, zog sich immer mehr zurück, reagierte nur noch gereizt, vor allem auf ihre Mutter, fühlte sich ständig bevormundet und provoziert. Seit einem Jahr geht das nun schon so, und Sabine Spelthahn ist am Rand ihrer Kräfte. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere Di. 08.08.2006 ZDF
  • Folge 535
    Wenn in der katholischen Kirche alles nach römischem Willen laufen würde, dann gäbe es sie gar nicht: die drei katholischen Geistlichen, die sich in „37°“ der Kamera stellen. Denn Pater Theo Koster OP (55), Diakon Christian L. (41) und Pfarrer Sebastian (52) sind homosexuell veranlagt. Homosexuelle aber dürfen keine Priester werden, wie der Vatikan erst jüngst wieder offiziell betont hat. Was dabei verschwiegen wird: seriösen Schätzungen zufolge sind (je nach Jahrgang und Ort) zwischen 20 und 40 Prozent aller katholischen Priester „schwul“, wie heute die gängige Selbstbezeichnung lautet. Die Kirche duldet das stillschweigend – solange die Betreffenden sich nicht outen. Tun sie es, müssen sie um ihre berufliche Existenz fürchten. Und die ist für sie, wie für ihre heterosexuellen Kollegen auch, weit mehr als ein Job: Sie ist „Berufung“. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere Di. 15.08.2006 ZDF
  • Folge 536
    Feiern oder trauern? Eine Frage, die sich nicht wenige Jubilare stellen, bei denen mal wieder ein „runder“ Geburtstag ansteht. Viele folgen unbewusst einem seltsamen Ritual, das ja, nüchtern betrachtet, nur durch die gnadenlose Unterwerfung unter das Diktat des Dezimalsystems zustande kommt – eigentlich. Doch die Null hinter der Altersangabe scheint wie eine ständige Zäsur im Leben zu wirken und rückt – manchmal ungewollt – mit zunehmendem Alter immer stärker ins Bewusstsein der Betroffenen. Aber warum eigentlich? Die Angst vor dem Älterwerden kann es alleine nicht sein.
    Sind möglicherweise Erwartungen an das Leben nicht in Erfüllung gegangen? Will man sich noch nicht „altersgerecht“ verhalten, weil man sich noch gar nicht so fühlt? Oder ist es die Erkenntnis, das „carpe diem“ viel zu oft sträflich vernachlässigt zu haben, verbunden mit der bitteren Konsequenz: Jetzt ist alles zu spät? Drei Jubilare aus drei Generationen stellen sich in dieser „37°“-Dokumentation einem Problem, das eigentlich keines sein sollte, aber an dem doch nicht wenige zu knabbern haben. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere Di. 22.08.2006 ZDF
  • Folge 537
    Bevormundet und drangsaliert vom Heimpersonal, der Zwänge überdrüssig, kündigte das Rentnerehepaar Hannelore und Herbert S. seine Wohnung im Altenheim und zog in ein Hotel im Allgäu. Dort stehen sie auf, wann sie wollen, lassen sich das Essen ans Bett bringen, wann sie wollen, laufen bis nachmittags und manchmal sogar rund um die Uhr im Schlafanzug herum. Er, ehemaliger Kleinunternehmer, sie, ehemalige Haushälterin, leben fernab jeglicher Vormundschaft, anonym in den Tag hinein in ihrem Doppelzimmer. Mitgebracht haben sie fast nichts Privates und so leben sie seit neun Jahren aus ihrem Koffer. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere Di. 29.08.2006 ZDF
  • Folge 538
    Viel Geld besitzen, vermögend sein, vielleicht sogar reich – Traum und Lebensziel für viele. Was aber, wenn man eines Tages tatsächlich finanziell völlig unabhängig ist? Müssen dann neue Lebensinhalte gefunden werden? Ist die Luft raus oder beginnt ein neues Leben in Saus und Braus? „37°“ porträtiert zwei Menschen, die auf unterschiedliche Weise reich geworden sind. Die eine erbte ein großes Vermögen, der andere hat sich seinen Reichtum selbst erarbeitet. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere Di. 05.09.2006 ZDF
  • Folge 539
    Noch einen Monat hat Volker Dunz (39) Zeit. Dann ist die Wohnung geräumt und sein neues, einfaches Leben soll beginnen. Seinen gut bezahlten Job als Software-Entwickler hat er gekündigt. „Ein Sprung ins kalte Wasser und ein endgültiger Schritt“, sagt er. Keine Flugreisen mehr, kein Essen im Restaurant. Dafür hat Volker auf einmal viel Zeit, leider aber kaum noch soziale Kontakte. „Es ist so, wie ich es befürchtet habe. Ich habe so ein dumpfes Gefühl von Existenzangst und bin ziemlich allein.“ Seinen Freunden scheint er völlig wahnsinnig geworden zu sein. Seit mehr als zehn Jahren zweifelt er am Leben im Wohlstand. Viel arbeiten und wenig Zeit haben, nur um sich ein wenig Luxus leisten zu können, das erschien ihm immer sinnloser.
    Nun endlich will er sich trauen, allen Ballast abzuwerfen. Am liebsten würde er in einer Selbstversorger-Gemeinschaft, einem einfachen Bauernhof in Österreich, aufgenommen werden. Darüber schütteln seine beiden Geschwister den Kopf. „Der wird sich noch wundern, wie hart das ist mit dem einfachen Leben“, meint seine ältere Schwester. „Andere wären froh, sie hätten Arbeit und Volker gibt sie freiwillig auf“, auch sein Bruder ist ratlos. Genauso wie Volkers Chef, der ihm gesagt hat, dass er nie mehr ins Berufsleben zurückfinden wird. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere Di. 12.09.2006 ZDF
  • Folge 540
    Jeden Morgen übt Lena ihr Lächeln vor dem Spiegel. Das ist ihr Kapital für den ganzen Tag. Lena arbeitet als Kellnerin für eine Personalagentur. Ihr Lächeln und ihre Arbeitskraft werden an Hotels, Fußballstadien und Messehallen entliehen. Die Dienstleistungsbranche des immer freundlichen Service wächst unaufhaltsam. Die Zeitarbeitsfirmen beschäftigen inzwischen rund 500.000 Arbeitnehmer und haben zweistellige Wachstumsraten von jährlich über 20 Prozent. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere Di. 19.09.2006 ZDF
  • Folge 541
    Nicola geht in die vierte Klasse einer Berliner Grundschule und ist eine gute Schülerin. Nur in Mathe hat sie große Schwierigkeiten. Während ihre Mitschüler schon im Zahlenraum bis 10.000 rechnen, quält sie sich mit Aufgaben, die Stoff der ersten Klasse sind. Nicola leidet unter Dyskalkulie, einer Rechenschwäche, der nur mit einer Therapie beizukommen ist. Erst als sie vor einem halben Jahr mit der Therapie begann, hat sich ihr Leben wieder normalisiert. Bis dahin war Nicola unglücklich und sehr aggressiv. Sie kam nicht damit zurecht, in Mathe komplett zu versagen, zweifelte an sich und ihren Fähigkeiten.
    Von den Mitschülern gehänselt, die Zwillingsschwester immer als leuchtendes Beispiel vor Augen, mochte Nicola am Ende gar nicht mehr in die Schule gehen. Seit ihre Rechenschwäche diagnostiziert ist, wurde die Mathenote ausgesetzt, und Nicola gewinnt wieder Selbstvertrauen. Mit Hilfe der Therapie kann sie in zwei Jahren hoffentlich genauso gut rechnen wie ihre Klassenkameraden. Bei Sandy (25) wurde die Rechenschwäche erst nach ihrer Schulzeit entdeckt. Von den anderen immer verspottet, hielt sie sich am Ende selbst für dumm.
    Zwar hat sie den Realschulabschluss geschafft, bekommt aber wegen ihrer Mathe-Fünf keine Lehrstelle in einem Beruf, der sie interessiert. Sandy erlebt ihre Rechenschwäche im Alltag oft als Belastung, weil sie ihr beispielsweise unmöglich macht an der Kasse normal zu bezahlen. Sie kann die Münzen nicht zusammenzählen und muss deshalb immer große Geldscheine dabeihaben. Sandy macht seit kurzem eine Therapie und löst einfache Aufgaben mittlerweile schon ohne Zuhilfenahme ihrer Finger. Julia (13) kann zwar rechnen, aber dafür bereiten ihr das Lesen und die Rechtschreibung große Probleme.
    Sie ist Legasthenikerin und geht in die 7. Klasse einer Berliner Realschule. Jeden Tag übt ihre Mutter, die selbst Lehrerin ist, vier Stunden mit Julia, um ihr den Schulstoff zu vermitteln. Alles dreht sich ums Lernen, Freizeit hat Julia nie. Die Mutter investiert alle Zeit und Energie in ihr Kind, weil sie weiß, dass Julia es schaffen kann. Julias ältere Schwester, die gerade Abitur macht, fühlt sich oft vernachlässigt, weil die Mutter immer nur mit Julia beschäftigt ist. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere Di. 26.09.2006 ZDF
  • Folge 542
    Als Berit aus Bochum, 25 Jahre alt, nach der Geburt ihr Söhnchen Finn auf den Bauch gelegt bekam, ahnte sie gleich, dass etwas total schief läuft. „Da waren gar keine Muttergefühle. Ich habe ihn nicht mal als meinen Sohn betrachtet.“ Ein paar Tage später, wieder zu Hause, stand Berit am Rande des Zusammenbruchs: „Sobald ich fünf Minuten allein war, dachte ich: Mein Mann muss allein erziehen. Ich setze mich jetzt ins Auto und fahre vor einen Baum …“. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere Di. 10.10.2006 ZDF
  • Folge 543
    Wird es ein Junge oder ein Mädchen?“ Nichts nervt werdende Eltern mehr als die Neugier von Verwandten und Bekannten. Umso schlimmer, wenn diese Frage um ein leicht ironisches „Schon wieder“ ergänzt wird, besonders dann, wenn sich aus der einseitigen Fruchtbarkeit fast so etwas wie eine Großfamilie entwickelt. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere Di. 17.10.2006 ZDF
  • Folge 544
    „Zuhause, da war mein Leben“, der 76-jährige Klaus Hübner strahlt, wenn er an frühere Zeiten denkt. Für ihn stand immer fest: alles, nur nicht ins Altenheim. Seit einem Schlaganfall sitzt er im Rollstuhl. Zuerst pflegte ihn die Ehefrau. Nach deren Tod eine polnische Pflegerin. Schließlich hat es der Sohn selbst versucht, aber die intensive Pflege wuchs ihm schnell über den Kopf. Anziehen, Waschen, Toilettengang, Kochen, Nachtwache. Der Vater versteht das nicht. „Es ist doch gar nicht so viel mit der Pflege.“ Doch dann gab es keine andere Lösung mehr.
    Er musste ins Heim. Hin- und hergerissen zwischen Erleichterung und schlechtem Gewissen macht sich der Sohn nach dem Umzug erneut auf die Suche, denn der Vater ist nicht zufrieden: „Es muss doch noch etwas Besseres geben, etwas wo er sich wohler fühlt.“ Wenn die Kräfte der älter werdenden Eltern nachlassen, sie ihren Haushalt nicht mehr eigenständig führen können, stellt sich die schwer-wiegende Frage: Was geschieht mit Vater und Mutter? Eine zwiespältige Frage, denn schließlich möchte man den Eltern das zurückgeben, was sie einst selbst für uns getan haben.
    Aber wie soll das gehen? Wer kann für die Pflege der Eltern schon den Beruf aufgeben? Und welche Einschnitte würde dies für die eigene Familie bedeuten? Ein Dilemma, für das es keine optimale Lösung gibt. Nur den Versuch, doch noch etwas zu finden, mit dem beide Seiten, Eltern und Angehörige gut, oder zumindest zufrieden leben können – ein Heim also, in dem die Eltern sich wohl fühlen – auch wenn es das Zuhause nie ersetzen kann. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere Di. 31.10.2006 ZDF
  • Folge 545
    Die zwölfjährige Alexandra, die zwölfjährige Frauke, die zehnjährige Aida und der elfjährige Florian haben eins gemeinsam: Sie wollen arbeiten. Und zwar gegen Geld. Alexandra, Frauke und Florian sind zufrieden. Sie finden immer wieder Beschäftigungen. Frauke geht z.B. kellnern, Florian hilft nachmittags auf einem benachbarten Bauernhof aus, während Alexandra sich gern um alte kranke Leute kümmert. Nur die kleine Aida sucht noch verzweifelt nach einer Arbeit. Doch niemand will sie einstellen, denn damit macht sich ein Arbeitgeber strafbar. Wirklich jobben dürfen nach dem Gesetz Jugendliche erst ab 15 Jahren. Nur in Ausnahmefällen darf man schon ab 13 Jahren geringfügigen Tätigkeiten nachgehen. So muss sich Aida weiterhin am Nachmittag langweilen. Sie würde lieber arbeiten, statt zu spielen, denn beim Spielen „kriegt sie gar nichts mit von der Welt“, sagt sie. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere Di. 07.11.2006 ZDF
  • Folge 546
    „Im Grunde sind die Kinder, die Tiere und alte Menschen die Schwächeren, denen man Hilfe angedeihen lassen muss“, so Ottfried Fischer, der „Bulle von Tölz“ im Interview mit 37°. Er ist keiner, der sich lautstark für den Tierschutz einsetzt,und hat doch eine klare Meinung, zum Beispiel zur Käfighaltung von Hühnern:“Es ist unverantwortlich, absolut unmenschlich und auch nicht tiergerecht, die Tiere so zu halten. Sie gut zu behandeln, ist eine Forderung der Humanität.“ (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere Di. 14.11.2006 ZDF
  • Folge 547
    Was der Datz schafft, schafft Lia auch. Lia wird bald drei, und Datz (so spricht sie „Schatz“ aus) ist ihr Kuschelschaf. Der Arzt weiß es schon: Zuerst muss er dem Datz in Mund und Ohren leuchten und mit dem Stethoskop die Brust abhorchen, dann kann es Lia auch bei sich selbst zulassen. Lia hat Leukämie. Als die Ärzte von Station 32–4 der Frankfurter Uniklinik ihrer Mutter Patricia am 18. Januar die Diagnose mitteilen, bricht der Boden unter ihren Füßen weg. „Wie lange noch?“, entfährt es ihr, ehe sie zu weinen beginnt. Die bisherige Alltagswelt verschwindet im Irgendwo. Von nun an spielt sich das Leben in der Klinik ab. Untersuchungen, Punktionen, Chemotherapie, Nebenwirkungen … Doch würde man Lia nicht behandeln, wäre das ihr sicherer Tod.
    Vor dreißig Jahren noch mussten alle Kinder, die an Leukämie erkrankten, sterben. Heute überleben die meistenKinder – doch wer sind „die meisten“? Gehört Lia dazu? Erst Tage nach der Diagnose erfasst Patricia, dass es Hoffnung für ihre Tochter gibt. Mit nahezu übermenschlicher Kraft steht die alleinerziehende Mutter die Monate der harten Intensivtherapie mit ihrer Tochter durch, weicht nicht von Lias Seite. „Woher würde ich die Energie nehmen, das durchzuhalten, würden mir meine Mutter und mein Vater nicht täglich beistehen?“, fragt sie sich manchmal … doch dann hat Datz schon wieder seinen nächsten Einsatz. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere Di. 21.11.2006 ZDF
  • Folge 548
    Dörthe und Jörg Schick aus Bienenbüttel bei Lüneburg haben sieben Jahre lang versucht, ein Kind zu bekommen – vergebens. Wenn die Ergotherapeutin und der Betriebswirt, sie 40 und er 41 Jahre alt, heute einen Ausflug mit ihrer Nichte und ihrem Neffen machen, fühlen sie sich fast wie Eltern. Die Kinder sind ihnen seit Jahren ans Herz gewachsen. Der Kontakt ist innig, gerade weil sie keine eigenen Kinder haben. Wenn sie die Kleinen abends zu den eigenen Eltern zurückbringen, ist Dörthe Schick immer ein bisschen traurig, weil es sie daran erinnert, dass es bei ihnen nicht geklappt hat. „Trotzdem ist es natürlich auch Luxus, die Kinder einfach wieder abgeben zu können“, meint sie. Dörthe und Jörg Schick haben ihre ungewollte Kinderlosigkeit akzeptiert. Nachdem klar war, dass es mit dem Nach-wuchs nichts werden wird, gründete Dörthe Schick eine Selbsthilfegruppe für Paare, die keine Kinder bekommen können, machte eine Umschulung und zog mit ihrem Mann Jörg aufs Land. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere Di. 28.11.2006 ZDF
  • Folge 549
    Martin (55) und Diana (24) leben in der Nähe von Tübingen und sind seit drei Jahren ein Paar. Kennen gelernt haben sie sich im Auto. Er war ihr Fahrlehrer, sie seine Schülerin. Zuerst haben sie nur geredet, weil sie sich vom ersten Moment an so gut verstanden. Nach der Fahrprüfung hat Diana Martin dann immer wieder angerufen, weil sie ihn als Freund und Gesprächspartner vermisste. Drei Jahre später, an ihrem 21. Geburtstag, haben sie sich zum ersten Mal privat getroffen und sind seither ein Paar. Dianas Vater war außer sich, immerhin ist Martindrei Jahre älter als er. Mittlerweile hat er sich an Martin gewöhnt und seinen zukünftigen Schwiegersohn jetzt zum ersten Mal sogar zum Geburtstag ein-geladen. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere Di. 05.12.2006 ZDF
  • Folge 550
    Sonne, Strand und Meer: Immer mehr Deutsche träumen von einem Leben im Süden, von einem Dasein ohne Bürokratie und Regenwetter, dafür aber mit verlockenden Zukunftsperspektiven und mehr Lebensqualität. Doch die Hoffnung, im Ausland sei alles besser und schöner, kann sich auch als Illusion entpuppen: Wer unvorbereitet und blauäugig auswandert, den erwarten in der neuen Heimat unter Umständen nicht nur Sprachprobleme. Iris Bettray und Juliane Metten stellen Deutsche vor, die mit unterschiedlichem Erfolg einen Neuanfang im Ausland wagten. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-Premiere Di. 12.12.2006 ZDF
  • Folge 551
    Schon früh am Morgen streift Petra Roesmer durch ihren Neubaukiez in Berlin-Hohenschönhausen und angelt in dornigem Gestrüpp nach leeren Bierflaschen. Zehn Stück bringen 80 Cent, das ist eine Futterbüchse für Vinny und Jeanny. Die 50-jährige Arbeitslose lebt für ihre Hunde, ihr Herz schlägt im Rhythmus der Tiere. Sie selbst kommt mit einer Fünfminuten-Terrine durch den Tag, und manchmal pflückt sie sich Äpfel von der Streuobstwiese. Nur Tochter Jana mault: Warum kriegen immer nur die Hunde jeden Tag ihr Leckerli und so selten ich? (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere Di. 19.12.2006 ZDF

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