2025 (Folge 3486⁠–⁠3510)

  • Folge 3486 (46 Min.)
    Bild: Arte
    Ein Rückblick auf zwei wichtige Ereignisse der Woche: Ukraine: Muss man die Halbinsel Krim abgeben, um den Frieden zu erreichen? Mittwoch, den 23. April, hat Donald Trump auf seiner Social-Media-Plattform Truth Social geschrieben, dass die Halbinsel Krim für die Ukraine „verloren“ sei. Diese Erklärung des US-Präsidenten kommt während die Ukraine, Frankreich, und das Vereinigte Königreich Gespräche über eine Waffenruhe führen, und nachdem bei einem weiteren russischen Luftangriff auf Kiew 10 Menschen getötet und 64 verletzt wurden.
    Die Krim, die 2014 annektiert wurde, steht im Mittelpunkt der Verhandlungen zwischen Russland und den USA, auch wenn Kiew sich unmissverständlich weigert, die Krim abzugeben. Eine Position, die von London und Paris unterstützt wird; man versucht, bei außereuropäischen Verhandlungen, Einfluss zu nehmen. Sollte die Ukraine territoriale Zugeständnisse an Russland in Erwägung ziehen, um ein Ende der Kämpfe zu erreichen, wie es Putin und Trump wollen? Sollte das laizistische Frankreich um den Papst trauern? Dies ist eine neue Episode in der Debatte über den Laizismus in Frankreich.
    Nach dem Tod von Papst Franziskus am Montag, den 21. April, hat Frankreich angekündigt, seine Flaggen auf Halbmast zu setzen. Emmanuel Macron wird an der Beerdigung des Papstes teilnehmen, begleitet von Außenminister Jean-Noël Barrot und Innenminister Bruno Retailleau, der auch für Glaubensfragen zuständig ist. Letzterer begründete seine Anwesenheit mit der „wichtigen christlichen Prägung“ in Frankreich.
    Eine Haltung, die den Zorn der Linken provozierte, dabei herrschte ausnahmsweise von der PS bis zur LFI Einigkeit. „In einer laizistischen Republik setzt man die Flaggen für den Tod eines Kirchenvertreters nicht auf Halbmast“, kritisierte Manuel Bompard, dem sich Jérôme Guedj anschloss, der darin eine „Verfehlung“ sah. Sind diese politischen Huldigungen angesichts der religiösen Funktion des Papstes ein Angriff auf den Laizismus nach französischem Vorbild? Hortense Belhôte ist Schauspielerin und Kunsthistorikerin.
    Vom 29. April bis zum 17. Juni wird ihr neuestes Theaterstück „1664“ im Théâtre de l’Atelier in Paris aufgeführt. Mit Schwung und Ernsthaftigkeit blickt sie auf dieses für Frankreich entscheidende Jahr zurück, in dem Ludwig XIV. begann, die absolute Monarchie zu etablieren, wobei er auch einen Umweg über das Schloss Vaux-le-Vicomte machte. Am Montag, den 21. April, griff Donald Trump den Chef der US-Notenbank Fed an, weil er verdächtigt wurde, Trumps Wirtschaftspolitik zu schaden und mit den Demokraten gemeinsame Sache zu machen.
    Jerome Powell, der seit 2018 an der Spitze der US-Notenbank steht, wurde vom amerikanischen Präsidenten als „Mr. Zu Spät“ sowie „großer Loser“ bezeichnet. Man ging davon aus, dass Powell bereit sei, seinen Posten zu verlassen. Trotz seiner jüngsten Kritik hat Donald Trump am Dienstag gesagt, er hätte „nie die Absicht, ihn zu entlassen“. Im Duell der Woche lässt Frédéric Says die beiden gegeneinander antreten.
    US-Vizepräsident JD Vance war der letzte Staatsbesuch vor dem Tod von Papst Franziskus. Die Begegnung dauerte nur wenige Minuten, da die beiden Staatsmänner ganz unterschiedliche Wertvorstellungen haben. Auf verschiedenen Online-Plattformen spekulieren – humorvoll – Menschen über einen möglichen Zusammenhang des Treffens mit JD Vance und dem Tod des Kirchenoberhaupts. Paola Puerari berichtet. An der katholischen Privatschule Bétharram in Frankreich kam es zu schwerem Missbrauch.
    Und jetzt ist auch unter den Opfern die Tochter des französischen Premierminister François Bayrou. Sie zweifelt teils an den Aussagen zur Verteidigung ihres Vaters. So wird aus dem politischen ein privater Fall. Davon erzählt Claude Askolovitch in seiner Geschichte der Woche. Und schließlich zeigen wir Ihnen die internationale Schlagzeile über das Wiederaufflammen der Spannungen zwischen Indien und Pakistan, die von unseren Gästen ausgewählten Fotos der Woche und den humorvollen Beitrag „Kontinentaldrift“ von Benoît Forgeard. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 30.04.2025 arte
  • Folge 3487 (43 Min.)
    Deutsche TV-Premiere Do. 01.05.2025 arte
  • Folge 3488 (46 Min.)
    „Das Brot der Franzosen“ erinnert an die schmerzhafte Vergangenheit zwischen Frankreich und Algerien. „Wir verkaufen hier kein französisches Brot an Araber!“, ruft eines Tages ein Bäcker dem Vater des jungen Hamid zu. Hamid, der heute Xavier Le Clerc heißt, eröffnet mit dieser Szene seinen neuen Roman „Le pain des Français“, der im April bei Gallimard erscheint. Die Grundlage dieses Buches ist die Erfahrung des alltäglichen Rassismus’ und eine makabre Entdeckung, eine Entdeckung, die von „einem tief verwurzelten Gefühl der Überlegenheit“ zeugt: Unter dem Musée de l’Homme in Paris lagern Hunderte Schädel algerischer Opfer – dorthin gebracht als Trophäen oder für wissenschaftliche Experimente.
    Xavier Le Clerc stieß dort auf den Schädel eines siebenjährigen Mädchens, das 1845 in einem Fass transportiert wurde. Er nennt sie Zohra und nimmt sich ihrer Geschichte an, die er in seinem Buch anhand historischer Quellen erzählt. Seine Figur wird von der kolonialen Erinnerung heimgesucht.
    Xavier Le Clerc verspricht ihr Versöhnung: „Zohra, früher oder später wirst du weit weg von diesen Kellern sein.“ Nichts wird verschwiegen, weder die Grausamkeiten noch die Momente der Menschlichkeit. Denn für den Autor gilt: Nur wer sich der Geschichte stellt, kann sich mit ihr versöhnen. Krieg in der Ukraine: Gibt es Hoffnung auf eine Wende nach dem Treffen zwischen Trump und Selenskyj in Rom? Es ist eines der starken Bilder bei der Beisetzungsfeier für Papst Franziskus: Am Samstag, dem 26. April, saßen Donald Trump und Wolodymyr Selenskyj einander gegenüber – zum ersten Mal seit ihrem öffentlichen Wortgefecht im Weißen Haus im vergangenen Februar.
    Diesmal jedoch schien das Gespräch für die Ukraine deutlich erfolgreicher zu verlaufen. „Vielleicht will er den Krieg gar nicht beenden, sondern hält mich nur hin“, schrieb der US-Präsident auf Truth Social im Hinblick auf Wladimir Putin. Eine Kehrtwende zugunsten der Ukraine, die im scharfen Kontrast zu den jüngsten Aussagen von Sergej Lawrow, dem russischen Außenminister, steht: Er macht die Anerkennung der annektierten Krim und weiterer ukrainischer Regionen durch Russland zur Vorbedingung für jede Verhandlung.
    Bedeutet dieser Kurswechsel der amerikanischen Diplomatie das Ende der einstigen Nähe zwischen Trump und Putin? Xavier Mauduit macht einen Zeitsprung und erinnert an die allererste Wahl, an der Frauen in Frankreich vor 80 Jahren teilnehmen durften. Marie Bonnisseau schlägt Alarm angesichts der zunehmenden Zahl von Wanderern, die sich wegen der allgegenwärtigen GPS-Nutzung verirren. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 02.05.2025 arte
  • Folge 3489 (46 Min.)
    Dieser Landarzt kann nicht in Rente gehen, weil es keinen Nachfolger gibt Seit dem 28. April befinden sich Teile der französischen Ärzteschaft – darunter junge Ärztinnen und Ärzte sowie Medizinstudenten in einem unbefristeten Streik. Aufgerufen dazu haben mehrere Gewerkschaften. Am Dienstag, dem 29. April, demonstrieren sie landesweit gegen eine Maßnahme aus dem sogenannten „Garot-Gesetz“, einer überparteilichen Initiative, die dem Ärztemangel in ländlichen Regionen entgegenwirken soll. Demnach dürften junge Mediziner keine Praxis mehr in Gebieten eröffnen, in denen bereits mehrere Ärztinnen und Ärzte praktizieren.
    Die Berufe im Bereich Gesundheit sehen in diesem Gesetzesentwurf einen massiven Eingriff in ihre Niederlassungsfreiheit und befürchten eine sinkende Attraktivität ihres Berufs. Um den Protest zu besänftigen, schlug Premierminister François Bayrou einen Maßnahmenplan gegen medizinische Unterversorgung vor. Dieser sieht unter anderem eine Solidaritätsregelung vor: Ärztinnen und Ärzte sollen bis zu zwei Tagen im Monat in Gebieten arbeiten, die medizinisch unterversorgt sind.
    Doch der Widerstand bleibt groß: Ärzte fordern den kompletten Rückzug des Gesetzes, während auch einige Abgeordnete den Kompromiss als unzureichend kritisieren. Um die Lage besser zu verstehen, sprechen wir mit François Weil-Picard, einem Hausarzt aus dem Département Loiret. Obwohl er bereits im Ruhestand sein könnte, arbeitet er weiter – weil in seiner Region kein Nachfolger in Sicht ist. Gazastreifen: Wer kann die humanitäre Katastrophe beenden? Seit Montag, dem 28. April, muss sich Israel vor dem Internationalen Gerichtshof (IGH) wegen seiner humanitären Verpflichtungen als Besatzungsmacht im Gazastreifen verantworten.
    Seit dem 2. März blockiert Israel jegliche Einfuhr humanitärer Hilfe in das palästinensische Gebiet, in dem die Bevölkerung unter extrem schwierigen Bedingungen ums Überleben kämpft. Das Welternährungsprogramm (WFP), auf das die Menschen in Gaza dringend angewiesen sind, erklärte am Montag, die Vorräte seien vollständig aufgebraucht – die Gefahr einer verbreiteten Hungersnot bedroht die Menschen.
    Laut der IPC (Integrated Food Security Phase Classification), sind rund 91 % der Bevölkerung unterernährt. Israels Verteidigungsminister rechtfertigt die Blockade als militärisches Mittel. Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International sprechen hingegen offen von „Völkermord“. Die französische Regierung forderte ein Ende des „Massakers“. Im Laufe dieser Woche werden 39 Staaten vor dem IGH das Wort ergreifen, um Israel an seine Verpflichtungen im Rahmen des humanitären Völkerrechts zu erinnern.
    Doch da die Entscheidungen des Gerichts keine bindende Wirkung haben, ist Israel völkerrechtlich nicht verpflichtet, seine Strategie im Gazastreifen zu ändern – unabhängig vom Ausgang der Anhörungen. Wie lässt sich die humanitäre Katastrophe in Gaza beenden? Hat das Völkerrecht überhaupt noch Gewicht? Xavier Mauduit erinnert im Anschluss an die Erklärungen von Minister Darmanin an die Geschichte der Gefängniswärter. Marie Bonnisseau nimmt uns mit nach Japan, wo das Kartenspiel „Ojisan“ neue Verbindungen zwischen den Generationen schafft. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 03.05.2025 arte
  • Folge 3490 (46 Min.)
    Ein Einblick mitten in die Revolution der sudanesischen Jugend Hind Meddeb begann ihre Karriere als Journalistin in Frankreich, wandte sich jedoch bald von diesem Beruf ab – in der Meinung, dass „man gewisse Dinge nicht sagen darf, dass man die eigenen Berichte nicht bestimmen kann und oft unter Zeitdruck steht“. Seither dreht sie Dokumentarfilme. In ihrem neuesten Werk, Sudan, Remember Us, zeigt sie den Aufstand der sudanesischen Jugend gegen das Regime von Omar al-Baschir – von der friedlichen Revolution im Jahr 2019 bis zum Beginn des Bürgerkriegs 2023. Der wenig beachtete Konflikt hat seit 2023 rund 150.000 Todesopfer gefordert und 13 Millionen Menschen in die Flucht getrieben.
    Die Hälfte der Bevölkerung leidet zudem infolge der Kämpfe unter akuter Hungerkrise. Massiver Stromausfall in Spanien und Portugal: Können wir ohne Strom leben? Am Dienstag, dem 29. April um 12:33 Uhr, reichten fünf Sekunden aus, um Spanien und Portugal in Dunkelheit zu stürzen. Zwölf Stunden lang erlebte die iberische Halbinsel einen noch nie dagewesenen Stromausfall: Keine Ampeln, keine Züge, kein Fernsehen.
    Am nächsten Tag wurde die Stromversorgung zu 99 % in Spanien und zu 95 % in Portugal wiederhergestellt. Die Ursachen des Blackouts sind bislang jedoch unklar. Während ein Cyberangriff unwahrscheinlich ist, richtet sich der Blick auf das spanische Stromnetz. Dieses ist nur unzureichend mit den Nachbarländern verbunden und kann daher überschüssige Energie nicht weiterleiten. Ein Teil des spanischen Stroms stammt aus erneuerbaren Energien, deren Produktion sich nicht steuern lässt.
    Welche Lehren kann Frankreich aus diesem Vorfall ziehen? Xavier Mauduit nimmt uns mit nach Kaschmir und zeichnet die Geschichte dieser umkämpften Region nach, die seit letzter Woche erneut Schauplatz wachsender Spannungen zwischen Indien und Pakistan ist. Marie Bonnisseau berichtet von dem Wiederaufleben des französischen Unternehmens Duralex: Nach dem Insolvenzverfahren vor einem Jahr, feiert das Unternehmen heute sein 80 jähriges Bestehen. Die von den Mitarbeitern gegründete Genossenschaft hat den Glashersteller gerettet. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 05.05.2025 arte
  • Folge 3491 (46 Min.)
    Antoine de Caunes und sein Vater: Die Möglichkeit einer Insel Antoine de Caunes ist ein Multitalent: Moderator, Autor, Regisseur, Komiker und Chefredakteur des Magazins „Vieux“ – nun wagt er sich auch an den Graphic Novel. Im vergangenen März veröffentlichte er beim Verlag Dargaud „Il déserte – Georges ou la vie sauvage“, eine persönliche Erzählung, illustriert von Xavier Coste. [Im Französischen spielt der Ausdruck mit der lautgleichen Aussprache von „île déserte“ (einsame Insel) und „il déserte“ (er zieht sich zurück) – ein Wortspiel, das auf Einsamkeit und Distanz zugleich anspielt.] Es handelt von seinem Vater, Georges de Caunes, und dessen Abenteurergeist.
    Die Graphic Novel erzählt von dessen Aufbruch im Jahr 1962 zur unbewohnten Insel Eiao im Herzen des Marquesas-Archipels von Französisch-Polynesien – Antoine de Caunes war zu dem Zeitpunkt gerade acht Jahre alt. Um diese außergewöhnliche Geschichte zu erzählen, greift er auf die damaligen Radiochroniken seines Vaters sowie auf dessen Tagebuch zurück. In seinem ihm eigenen Erzählstil beschreibt er, wie er den Abschied erlebt hat: „Ich verstehe es nicht.
    Er geht für ein ganzes Jahr! Wenn man acht ist, ist das eine Ewigkeit.“ Stirbt das Lesen aus? Laut der neuesten Studie des französischen Nationalen Buchzentrums (Centre national du livre, CNL), die am 8. April veröffentlicht wurde, lesen nur noch 45 % der Französinnen und Franzosen täglich – so wenig wie nie seit Einführung des Lese-Barometers vor zehn Jahren. In einer Pressemitteilung äußerte sich CNL-Präsidentin Régine Hatchondo besorgt: „Das Lesen ist bedroht.“ Wie lässt sich der Rückgang des Lesens von Printmedien erklären? Sind Bildschirme daran schuld, potenzielle Leserinnen und Leser abzulenken? Das CNL-Barometer liefert Hinweise: 27 % der Befragten geben an, beim Lesen gleichzeitig andere Aktivitäten auszuüben – etwa Nachrichten schreiben, Videos schauen oder soziale Medien nutzen.
    Die Studie zeigt zudem deutliche Unterschiede zwischen den Generationen, auch wenn der Reiz der Bildschirme alle Altersgruppen betrifft.
    Die unter 25-Jährige verbringen über 35 Stunden pro Woche an Bildschirmen, aber nur 3 Stunden und 18 Minuten mit Printmedien. Im Durchschnitt wenden alle Befragten wöchentlich 23 Stunden und 27 Minuten am Bildschirm auf – dem stehen lediglich 3 Stunden und 40 Minuten fürs Lesen gegenüber. Zum Schluss will Xavier Mauduit herausfinden, warum das Maiglöckchen am 1. Mai als Glücksbringer verschenkt wird. Mit Marie Bonnisseau geht es weiter in die Niederlande, wo bei Renovierungsarbeiten im Rathaus einer kleinen Gemeinde möglicherweise ein Werk von Andy Warhol versehentlich im Müll gelandet ist. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 06.05.2025 arte
  • Folge 3492 (46 Min.)
    Ein Rückblick auf zwei wichtige Ereignisse der Woche: Trump und Zelensky einigen sich: Eine Ohrfeige für Putin? Am Mittwoch, dem 30. April, unterzeichneten die USA und die Ukraine nach monatelangen, schwere Verhandlungen das Abkommen über die ukrainischen Bodenschätze. Es enthält für die Ukraine günstigere Klauseln als ursprünglich vorgesehen, sichert den Vereinigten Staaten jedoch gleichzeitig eine führende Rolle beim Abbau und der Nutzung dieser natürlichen Ressourcen. Im Gegenzug ist unter anderem die Einrichtung eines amerikanisch-ukrainischen Investitionsfonds zur Finanzierung des Wiederaufbaus in der Ukraine vorgesehen.
    Allerdings enthält das Abkommen keine klaren Sicherheitsgarantien. Die Unterzeichner zeigten sich erfreut über die Einigung. Scott Bessent, US-Finanzminister, lobte das Abkommen als ein Zeichen an Russland, dass „die Trump-Regierung sich langfristig für einen Friedensprozess einsetzt, der auf einer freien, souveränen und wohlhabenden Ukraine basiert“. Die ukrainische Vizepremierministerin Iulia Svyrydenko begrüßte das Abkommen als ein „für beide Länder vorteilhaftes Abkommen“.
    Steht die amerikanische Außenpolitik vor einem Kurswechsel? Warum ist der Begriff „Islamophobie“ so umstritten? Am Freitag, dem 25. April, wurde Aboubakar Cissé in einer Moschee in Frankreich während des Gebets mit Messerstichen ermordet. Der Verdächtige filmte die Tat und sagte dabei: „Ich habe es getan, euer Scheiß-Allah.“ Er wurde in Italien festgenommen und soll bis Mitte Mai an Frankreich ausgeliefert werden. Der zuständige Staatsanwalt erklärte, dass derzeit ein islamfeindliches Motiv als wahrscheinlich gilt.
    Premierminister François Bayrou verurteilte die Tat als „islamfeindliche [“islamophobe“ auf Französisch] Abscheulichkeit“. Einige Regierungsmitglieder lehnten es hingegen strikt ab, von „Islamophobie“ zu sprechen, und zogen stattdessen den Begriff „anti-muslimische Tat“ vor. Die Debatte über die Begriffsverwendung hat inzwischen auch die französische Politik erreicht und spaltet sowohl die Linke als auch Teile der Regierung. Pierre Michon ist Historiker und Schriftführer der Debatten im französischen Senat.
    Er veröffentlicht „Eine kleine Geschichte vom Kalbskopf“ (Tallandier Verlag), ein Werk, in dem er wörtlich und im übertragenen Sinne „den Kalbskopf seziert. Symbolisch für den ehemaligen Präsidenten Jacques Chirac, als königliches Mahl oder Sonntagsgericht – der Autor benutzt den Kalbskopf, um eine soziale und politische Geschichte Frankreichs zu erzählen. Innerhalb der französischen Regierung haben sich der Premierminister und Innenminister heftig gestritten, als François Bayrou die Möglichkeit in Erwägung zog, eine Verhältniswahl bei den Parlamentswahlen einzuführen.
    Im Duell der Woche lässt Frédéric Says die beiden gegeneinander antreten. Am 29. April blieb es in Spanien und Portugal nach einem massiven Stromausfall stundenlang dunkel. Einige nutzten im Nachhinein die Gelegenheit, um in den sozialen Netzwerken Ratschläge zu verbreiten – darunter auch Survivalisten. Dieses Ereignis beweist die Abhängigkeit unserer modernen Gesellschaft von der Energiequelle Strom. Paola Puerari berichtet. Am Montag, dem 28. April, hat der Prozess gegen die Räuber von Kim Kardashian begonnen.
    Auf der Anklagebank: eine Gruppe alter und gesundheitlich angeschlagener Ganoven, die sich dafür verantworten müssen, dem US-Reality-TV-Star Schmuck im Wert von mehreren Millionen Euro gestohlen und sie dabei gefangen gehalten zu haben. Das Mitgefühl scheint sich diesmal eher den Angeklagten als dem Opfer zu gelten. Davon erzählt Claude Askolovitch in seiner Geschichte der Woche. Und schließlich zeigen wir Ihnen die internationale Schlagzeile über ein verletztes Amerika nach 100 Tagen Trump-Regierung, die von unseren Gästen ausgewählten Fotos der Woche und den humorvollen Beitrag „Kontinentaldrift“ von Benoît Forgeard. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 07.05.2025 arte
  • Folge 3493 (43 Min.)
    Deutsche TV-Premiere Do. 08.05.2025 arte
  • Folge 3494 (46 Min.)
    Umwelt-DNA – die stille Revolution zum Schutz bedrohter Arten Benjamin Allegrini ist Geschäftsführer des Unternehmens Spygen, das sich auf die Erfassung und Analyse von Umwelt-DNA (environmental DNA, kurz eDNA) spezialisiert hat. eDNA ist eine wissenschaftliche Meisterleistung, mit der sich die Biodiversität eines Lebensraums anhand einer einfachen Probe kartieren lässt – ganz ohne invasive Eingriffe, die empfindliche Ökosysteme schädigen könnten. Besonders bemerkenswert: Mithilfe der eDNA-Analyse lässt sich eine nahezu vollständige Liste aller im Umfeld vorhandenen Tier- und Pflanzenarten erstellen.
    Diese wissenschaftliche Innovation setzt sich nach und nach durch – und wirft dabei grundlegende Fragen auf, die Benjamin Allegrini in seinem Buch „Das Phantom-DNA – Wenn das Unsichtbare Spuren hinterlässt“ (erschienen im Verlag Les Liens qui Libèrent) behandelt. Unterstützt von Alain Damasio und Vinciane Despret eröffnet der Autor ein neues Feld der Möglichkeiten. Wahlmanipulationen in Europa: Ist Russland schuld daran? Am Sonntag, dem 4. Mai, sicherte sich George Simion der rechtsextreme Kandidat und Fan von Trump den Einzug in die zweite Runde der rumänischen Präsidentenwahl.
    Mit über 40 % der Stimmen liegt der Rechtspopulist deutlich vor seinem liberalen und europafreundlichen Kontrahenten Nicuşor Dan, der lediglich 21 % erreichte. Bereits im Dezember 2024 hatte der Rechtsradikale Călin Georgescu überraschend die erste Runde bestimmt. Das Verfassungsgericht erklärte das Ergebnis jedoch wegen des Verdachts auf Wahleinmischung Russlands für ungültig, und Georgescu wurde von der Wahl ausgeschlossen.
    Solche Eingriffe sorgen in Europa zunehmend für Besorgnis. Am 17. April warnte der diplomatische Dienst der Europäischen Union vor möglichen Angriffen des russischen Geheimdienstes bei der bevorstehende Präsidentenwahl in Polen. Doch Russland ist nicht das einzige Land, das sich in europäische Wahlen einmischt. Während der deutsche Verfassungsschutz die Ideologie der AfD als „nicht mit der Demokratie vereinbar“ einstuft, eilt nun die Trump-Administration der deutschen Rechten zu Hilfe – allen voran der US-Außenminister Marco Rubio, der von einer „verkleideten Tyrannei“ spricht.
    Welche Schritte kann Europa angesichts dieser vielschichtigen Einflussversuche unternehmen? Xavier Mauduit wird uns von Hagelstürmen im Mittelalter erzählen – einer Zeit, in der sogenannte „Wetterzauberer“ das Wetter angeblich beeinflussen konnten. Das Videotelefonie-Programm Skype wird am 5. Mai für immer ausgeschaltet. Marie Bonnisseau erzählt uns das Ende einer Ära. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 09.05.2025 arte
  • Folge 3495 (46 Min.)
    Beginn des Konklaves in der Sixtinischen Kapelle zur Wahl des Nachfolgers von Papst Franziskus Am 7. Mai um 16:30 Uhr treten die 133 wahlberechtigten Kardinäle unter 80 Jahren in der Sixtinischen Kapelle zum Konklave zusammen, um den Nachfolger von Papst Franziskus zu bestimmen. Sie stimmen so lange ab, bis einer von ihnen die erforderliche Zweidrittelmehrheit erreicht – also mindestens 89 Stimmen. Sobald die Entscheidung gefallen ist, steigt weißer Rauch aus dem kleinen Schornstein der Kapelle auf.
    Bei den letzten beiden Päpsten, Benedikt XVI. und Franziskus, wurde in weniger als 48 Stunden abgestimmt – allerdings kann sich der Prozess auch über mehrere Tage hinziehen. Im 13. Jahrhundert dauerte eine Papstwahl sogar fast drei Jahre – die bislang längste der Geschichte. Einen französischen Papst gab es zuletzt im 14. Jahrhundert. Bei der jetzigen Wahl gilt der Erzbischof von Marseille, Jean-Marc Aveline, als einer der Favoriten. Vor einigen Tagen berichtete die italienische Presse, dass Emmanuel Macron versucht habe, Einfluss auf die französischen Kardinäle zu nehmen, nachdem er mit einigen von ihnen zu Abend gegessen hatte.
    Kann die Politik Druck auf die Kardinäle ausüben, die in der Sixtinischen Kapelle eingeschlossen sind? Um die Lage einzuordnen, begrüßen wir Caroline Pigozzi, Vatikan-Expertin und Autorin. Ökosteuer, Autobahnen: Eine Geldquelle für die zukünftige Finanzierung der Mobilität in Frankreich? Frankreich will das Modell zur Finanzierung seiner Verkehrsinfrastrukturen grundlegend überdenken, um die Mobilität bis 2040 nachhaltiger zu gestalten.
    Ein zentrales Ziel ist es, die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel bis 2030 um 25 % zu steigern – ein wichtiger Schritt zur Erreichung der Klimaziele, denn der Verkehrssektor ist für etwa ein Drittel der Treibhausgasemissionen im Land verantwortlich. Gefragt sind Lösungen für die Instandhaltung alter, beschädigter Straßen und des Schienennetzes sowie für den Ausbau neuer Verkehrsinfrastrukturen. Nach Angaben des Schienennetzbetreibers SNCF Réseau wären allein für die Modernisierung des Bahnnetzes jährlich 1,5 Milliarden Euro zusätzlich notwendig.
    Auch der Erhalt des Straßennetzes erfordert Investitionen in Milliardenhöhe. Diskutiert wird unter anderem die stärkere Einbindung privater Autobahnbetreiber, die jährlich hohe Umsätze erzielen, sowie die mögliche Wiedereinführung einer Ökosteuer auf schwere LKW – eine Maßnahme, die ursprünglich 2009 beschlossen, aber später aufgrund von Protesten verworfen wurde.
    Angesichts wachsender Mobilitätsbedürfnisse stellt sich die Frage: Wer soll künftig für den Ausbau und die Modernisierung der Verkehrsinfrastruktur aufkommen? Xavier Mauduit berichtet über bislang unveröffentlichte Aufnahmen des ehemaligen SS-Offiziers Klaus Barbie aus dem Jahr 1979 – eine davon, kürzlich von der Stanford-Universität veröffentlicht, betrifft den Tod des Widerstandskämpfers Jean Moulin. Marie Bonnisseau nimmt uns mit in die USA, wo Starbase – der Industriekomplex von SpaceX – offiziell zu einer neuen Stadt in Texas geworden ist. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 10.05.2025 arte
  • Folge 3496 (46 Min.)
    Untersuchung deckt die Hintergründe der industrielle Massentierhaltung in Frankreich auf Caroline du Saint ist Journalistin und Regisseurin. Im Jahr 2023 strahlte ARTE ihren Dokumentarfilm „Tierleid vom Fließband“ aus, der die Welt der Massentierhaltung weltweit – von Deutschland bis China zeigt. Doch ein blinder Fleck bleibt bestehen: die industrielle Tierhaltung in Frankreich, wo 60 % dieser Tiere in nur 3 % der Betriebe gehalten werden. In Frankreich ist es jedoch schwierig, mit laufender Kamera einen Bauernhof zu betreten, so stark ist das Schweigen darüber verbreitet.
    Für Caroline du Saint gibt es „eine allgemeine Verleugnung in Frankreich, was die dominierenden Haltungsformen betrifft – nämlich die industrielle Massentierhaltung“. Dieses Ausmaß an Verdrängung motivierte sie für ihre Untersuchung. Sie veröffentlichte „Eine französische Wahrheitsverweigerung- Untersuchung der Massentierhaltung“ (Récamier Verlag), ein Buch, in dem sie die Realität des von Lobbyisten unterstützten industriellen Systems enthüllt.
    Konflikt zwischen Indien und Pakistan: Steht eine militärische und nukleare Eskalation bevor? In der Nacht vom 6. auf den 7. Mai führte Indien eine Reihe von Angriffen auf Pakistan in der Region Kaschmir durch, bei denen 38 Zivilisten auf beiden Seiten ums Leben kamen. Pakistan reagierte mit Artilleriefeuer und versprach eine „schlagkräftige Antwort“. Dieser Angriff, der laut indischen Behörden „neun terroristische Infrastrukturen“ zum Ziel hatte, folgte auf einen Anschlag in Indien am 22. April, bei dem 26 Menschen getötet wurden.
    Indien machte das Nachbarland Pakistan für diesen Anschlag verantwortlich, was von Pakistan dementiert wurde. 1947 entließen die Briten den indischen Subkontinent in die Unabhängigkeit und teilten diesen auf. Aus der Teilung entstand neben dem überwiegend hinduistischen Indien der neue fast ausschließlich muslimische Staat Pakistan. Die gewaltvoll verlaufene Teilung nährt bis heute eine erbitterte Rivalität um die Region Kaschmir. Für Pakistan ist sie strategisch wichtig, da sie den Zugang zu Süßwasser sichert.
    Indien und Pakistan besitzen beide Atomwaffen, haben deren Einsatz jedoch trotz zahlreicher Konflikte bislang vermieden. Angesichts eines Völkerrechts, das zunehmend an Bedeutung verliert, stellt sich die Frage: Welches Ausmaß kann dieser Konflikt noch annehmen? Marjorie Adelson warnt uns vor einer wenig bekannten Folge des Klimawandels: Er verändert … den Geschmack von Käse! Marie Bonnisseau beschäftigt sich mit Gamern, die sich leidenschaftlich für das Konklave interessieren und auf den nächsten Papst wetten. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 12.05.2025 arte
  • Folge 3497 (46 Min.)
    Marie-Christine Barrault verkörpert eine Ikone der Frauenbewegung Marie-Christine Barrault spielt im Theaterstück „Gisèle Halimi, eine unbeugsame Freiheit“, inszeniert von Lena Paugam, und basiert auf dem Interviewbuch „Eine unbeugsame Freiheit“, die Gespräche zwischen der Journalistin Annick Cojean und der Anwältin Gisèle Halimi. Neben Marie-Christine Barrault steht Hinda Abdelaoui auf der Bühne. Abwechselnd verkörpern sie beide die Figur von Gisèle Halimi und enthüllen dabei alle Facetten ihrer Persönlichkeit – von der Politikerin bis zur Großmutter. In anderthalb Stunden zeichnet das Stück mehr als 70 Jahre Engagement und Kampf für die Frauenrechte nach.
    Marie-Christine Barrault hat in über 60 Filmen und 40 Theaterstücken mitgewirkt. Im Jahr 1977 wurde sie für den Oscar als beste Schauspielerin für ihre Darstellung in „Cousin, Cousine“ nominiert. Ob auf der Leinwand oder auf der Bühne, sie verkörperte oft starke Frauen mit außergewöhnlichen Schicksalen, wie Jenny Marx, Marie Curie oder Marguerite Yourcenar. Kann das Verhältniswahlrecht die Demokratie einen wiederbeleben? Am Mittwoch, den 30. April, begann der Premierminister Unterredungen mit politischen Verantwortungsträgern, um die Einführung des Verhältniswahlrechts bei der Wahl der Abgeordneten einzuführen.
    Seit Entstehung der Republik werden die Abgeordneten im Rahmen eines Mehrheitswahlrechts in zwei Wahlgängen gewählt. Lediglich 1986 wurden die Parlamentswahlen ausnahmsweise im Verhältniswahlrecht durchgeführt. Das Verhältniswahlrecht soll die Volksvertretungen im Parlament erhöhen, indem jede Kandidatenliste eine Anzahl von Sitzen entsprechend ihrem Stimmenanteil erhält. In den meisten europäischen Ländern wie Belgien, Irland oder Dänemark, werden die Abgeordneten bereits nach diesem Prinzip gewählt.
    Das Projekt sorgt für Diskussionen, da es unterschiedliche Vorstellungen darüber gibt, wie es umgesetzt werden könnte. Während einige Parteien Vorbehalte äußern, befürworten andere eine Einführung, allerdings oft mit verschiedenen Ansätzen: Einige sprechen sich für eine regionale Ebene aus, andere für eine nationale oder lokale Umsetzung. Marjorie Adelson erzählt uns, wie Innereien dank konservativer und maskuliner Influencer ein neues Comeback erleben. Marie Bonnisseau stellt uns eine amerikanische Okularistin vor, die ungewöhnlich originelle Augenprothesen herstellt. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 13.05.2025 arte
  • Folge 3498 (46 Min.)
    Ein Rückblick auf zwei wichtige Ereignisse der Woche: Macron/​Merz: ein Wiederaufleben der deutsch-französischen Beziehungen? Am Dienstag, dem 6. Mai, wurde Friedrich Merz zum Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland gewählt – ein Ergebnis, das fast einem Rückschlag glich: Aufgrund fehlender Unterstützung innerhalb seiner Koalition war ein zweiter Wahlgang nötig, um das Regierungsamt antreten zu können. Bei seinem traditionellen Antrittsbesuch in Paris setzte Merz gemeinsam mit Emmanuel Macron ein starkes Zeichen: In einem Gastbeitrag für die Zeitung „Le Figaro“ beschworen sie das Wiederaufleben des „deutsch-französischen Reflexes“ – insbesondere in den Bereichen Verteidigung, Energie- und Wirtschaftssouveränität.
    Um den beidseitigen Willen nach einer vertieften Zusammenarbeit auszudrücken, ist für diesen Sommer ein deutsch-französischer Ministerrat geplant. Trotz der harmonischen diplomatischen Beziehungen stehen beide Staatschefs vor politischen Herausforderungen: Emmanuel Macron mit einer Parlamentsauflösung, die vielerorts als Misserfolg betrachtet wird, und Friedrich Merz mit einer instabilen Koalition.
    Wird dieses Tandem in der Lage sein, Europa neu auszurichten und die Weichen für die Zukunft zu stellen? Machtdemonstration in Moskau: Will Putin Europa bedrohen? An diesem Freitag, dem 9. Mai feiert Russland den 80. Jahrestag seines Sieges über den Nationalsozialismus. Diese patriotische Großveranstaltung umfasst eine Militärparade, an der zahlreiche Staatschefs teilgenommen haben: Lula, Xi Jinping, aber auch Europäer wie der serbische Präsident Aleksandar Vucic oder der slowakische Premierminister Robert Fico.
    Hier treten die Spannungen innerhalb der Europäischen Union zu Tage, denn die EU hat sich seit der Invasion der Ukraine klar gegen Russland positioniert. Xi Jinping stand direkt in der ersten Reihe neben Wladimir Putin – ein eindeutiges Zeichen ihres gemeinsamen Willens, den Westen, den sie als „hegemonial“ betrachten, zu schwächen und herauszufordern.
    Ist diese Nationalfeier eine Machtdemonstration gegenüber den Europäern? Constance Rivière ist die Direktorin des Palais de la Porte Dorée in Paris und leitet die Ausstellung „Banlieues chéries“, die bis zum 17. August im Museum für Migrationsgeschichte zu sehen ist. Die Ausstellung beleuchtet die Geschichte der Vororte mit einem starken künstlerischen Ansatz, um sensible politische Fragen anzusprechen, erklärt Constance Rivière. Die Schau lädt dazu ein, einen neuen Blick auf urbane Randgebiete zu werfen.
    Am Mittwoch, dem 7. Mai, sorgte der französischer Premierminister François Bayrou im französischen Parlament für Aufsehen, als er ein Referendum über die öffentlichen Finanzen erwähnte. – ein Vorschlag, der überraschend kam, während die Regierung versucht, 40 Milliarden Euro zur Reduzierung des Haushaltsdefizits zu finden. Bereits am folgenden Tag griff Emmanuel Macron die Diskussion auf und sprach von möglichen Bürgerkonsultationen, deren Details er am kommenden Montag näher erläutern will.
    Im Duell der Woche lässt Valérie Brochard die beiden gegeneinander antreten. Donald Trump hat angekündigt, das berühmte Gefängnis Alcatraz wieder zu öffnen, [ …] um dort die gewalttätigsten und grausamsten Kriminellen der Vereinigten Staaten unterzubringen“. Die mögliche Wiederinbetriebnahme dieses seit 1963 geschlossenen und durch Hollywood zum Mythos gewordenen Gefängnisses sorgt in den sozialen Netzwerken für Empörung – und für reichlich Ironie unter den Nutzern.
    Paola Puerari berichtet. Im Jahr 1944 gelang es zwei Marineoffizieren, einem Franzosen und einem Deutschen, sich im Tumult des Zweiten Weltkriegs zu verständigen, damit die französische Stadt La Rochelle nicht zerstört würde. Davon erzählt Claude Askolovitch in seiner Geschichte der Woche, anlässlich der Gedenkfeiern zum 8. Mai, 80 Jahre nach dem Ende des Krieges. \“ Und schließlich zeigen wir Ihnen die internationale Schlagzeile über die Wahl des neuen Papstes, Leo XIV., die von unseren Gästen ausgewählten Fotos der Woche und den humorvollen Beitrag „Kontinentaldrift“ von Benoît Forgeard. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 14.05.2025 arte
  • Folge 3499 (43 Min.)
    Deutsche TV-Premiere Do. 15.05.2025 arte
  • Folge 3500 (46 Min.)
    Insekten verschwinden … und unser Leben mit ihnen Philippe Grandcolas ist Ökologe und stellvertretender wissenschaftlicher Direktor des Instituts für Ökologie und Umwelt am CNRS. 2024 ist sein Buch „Biodiversität“ in der Reihe „Fake or not“ beim Tana Verlag erschienen. In diesem Werk warnt er vor dem Mangel an einem „echten Bewusstsein angesichts des Zusammenbruchs der Ökosysteme“, denn die Lage verschlechtert sich weiter. Eine Studie mit dem Titel „Bugs Matter“, die am 30. April veröffentlicht wurde, berichtet von einem Rückgang der Insektenpopulation in Groβbritanien um 63 % innerhalb von nur drei Jahren.
    Eine Zahl, die Philippe Grandcolas als „erschreckend“ bezeichnet, die jedoch die Nationalversammlung nicht davon abhalten wird, das Duplomb-Gesetz zu prüfen, das die Wiederzulassung bestimmter Neonikotinoide vorsieht: Pestizide, die für den Rückgang der Bestäuberinsekten verantwortlich sind. Kann der Westen wieder eine geschlossene Front gegen Putin bilden? Am Samstag, den 10. Mai, trafen sich fünf europäische Staatschefs in Kiew: Keir Starmer, Emmanuel Macron, Friedrich Merz, Donald Tusk und Wolodymyr Selenskyj.
    Nach ihrem Treffen riefen sie Donald Trump an, um sich auf eine gemeinsame Linie gegenüber Russland zu einigen: Von Wladimir Putin soll ein „bedingungsloser“ 30-tägiger Waffenstillstand gefordert werden, verbunden mit „massiven Sanktionen [ …] koordiniert von Europäern und Amerikanern“ im Falle einer Weigerung auf russischer Seite. Daraufhin lud Wladimir Putin seinen ukrainischen Amtskollegen zu „direkten Verhandlungen“ und „ohne Vorbedingungen“ am Donnerstag, den 15. Mai nach Istanbul ein, um „die Ursachen des Konflikts zu besprechen“. Ein Angebot, das widererwartend von Volodymyr Selenskyj angenommen wurde, obwohl es keine Waffenstillstandsvereinbarung zwischen den beiden Konfliktparteien gibt, die eigentlich als Voraussetzung für Gespräche galt.
    Wird der Westen in dieser neuen Runde der Verhandlungen eine geeinte Front zeigen können? Marjorie Adelson nimmt uns mit nach Andorra, wo der „Hund Tourismus“, die Möglichkeit bietet, Urlaub mit vierbeinigen Gefährten zu verbringen, und das mit großem Erfolg. Marie Bonnisseau spricht über den Citroën C15 und andere Wagen wie den Peugeot 206: Diese alten Modelle begeistern junge Menschen, die von den modernen, seelenlosen Autos genug haben. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 16.05.2025 arte
  • Folge 3501 (46 Min.)
    Cédric Klapisch zum ersten Mal in der offiziellen Auswahl außer Konkurrenz Der französische Regisseur Cédric Klapisch wird am 22. Mai gemeinsam mit dem Produktionsteam seines neuesten Films „La venue de l’avenir“ die Stufen des Filmfestivals in Cannes erklimmen. Es ist das erste Mal in seiner Karriere, dass er die Ehre hat, beim Festival vertreten zu sein und zwar mit seinem fünfzehnten Spielfilm, der nicht im Rahmen des Wettbewerbs gezeigt wird. Klapisch ist der Filmemacher, der von Film zu Film die Jugend mit den älteren Generationen konfrontiert hat – von „Le Péril jeune“ im Jahr 1994 über „Un air de famille“ im Jahr 1996 bis hin zu „L’Auberge espagnole – Barcelona für ein Jahr“ im Jahr 2002. In seinem neuen Film erzählt Cédric Klapisch von einem Erbe, die Geschichte spielt zwischen der Normandie des Jahres 2025 und dem Paris des späten 19. Jahrhunderts.
    Zahlreiche bekannte Gesichter des französischen Kinos sowie neue Talente sind in diesem Film zu sehen: Vincent Macaigne, Paul Kircher, Vassili Schneider, Cécile de France, François Berléand und Sara Giraudeau.
    Letztere wurde durch die Serie „Le Bureau des légendes“ bekannt und machte anschließend durch ihre Rolle in dem Film „Le Discours“ auf sich aufmerksam. Heute Abend empfangen wir Cédric Klapisch und Sara Giraudeau anlässlich der Eröffnung des 78. Filmfestivals von Cannes, das am 13. Mai beginnt. Zollabgaben: Hat China, mächtiger denn je, Trump zum Einlenken gebracht? Die Vereinigten Staaten und China haben eine Unterbrechung eines Teils ihrer Zollgebühren für 90 Tage ab dem 14. Mai angekündigt.
    Chinesische Produkte werden mit 30 % besteuert, während US-Importe mit 10 % belegt werden. Seit Anfang April lagen die Zölle bei jeweils 145 % für chinesische und 125 % für amerikanische Waren – das Ergebnis eines unermüdlichen Handelskonflikts zwischen den beiden Großmächten. Dieser „Handelsfrieden“ wurde nach zwei intensiven Verhandlungstagen zwischen den jeweiligen Gesandten der Länder in Genf, Schweiz, beschlossen. Zur gleichen Zeit, am Dienstag, den 13. Mai, empfängt China mehrere Staatschefs aus Lateinamerika zu einem großen Forum mit der Gemeinschaft der Lateinamerikanischen und Karibischen Staaten (CELAC, die 33 Länder umfasst).
    Die brasilianischen Exporte nach China überstiegen im vergangenen Jahr 94 Milliarden Dollar. Die Verstärkung seiner Beziehungen zu Lateinamerika könnte es China ermöglichen, sich noch stärker gegen Donald Trump zu behaupten. Xavier Mauduit beleuchtet die Ursprünge von Geschlechterstereotypen. Und Marie Bonnisseau nimmt uns mit nach Deutschland, um über eine Gesprächsgruppe für Angehörige von Verschwörungstheoretikern zu berichten. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 17.05.2025 arte
  • Folge 3502 (46 Min.)
    Als Astronomen „Wissensentdecker“ waren Yaël Nazé ist Astrophysikerin und Spezialistin für massereiche Sterne. Seit 2009 ist sie als Forscherin und Lehrende beim Fond für wissenschaftliche Forschung (FNRS) und an der Universität Lüttich tätig. Neben ihrer Forschung widmet sie sich mit großem Erfolg der wissenschaftlichen Vermittlung ihres Fachgebiets mittels zahlreicher Veröffentlichungen. Sie verfasste „Den Himmel, die Planeten und die Erde erkunden: Die großen Expeditionen der Astronomen“ (Odile Jacob Verlag), in dem sie auf die astronomischen Entdeckungen seit dem 16. Jahrhundert zurückblickt.
    Dank Aufzeichnungen der Geschichte dieser riskanten Expeditionen, die von den Tropen bis zu den Polen führten. Yaël Nazé ehrt ihre Vorgänger sowie die Frauen, die sie begleitet haben, was zu einem unschätzbaren Wert für die Arbeiten beigetragen hat. Referenden: Ein Weg zur Wiederbelebung der Demokratie? Am Dienstag, den 13. Mai, wandte sich Emmanuel Macron im Fernsehen an die Franzosen und beantwortete Fragen von Journalisten, Persönlichkeiten und Bürgern.
    Unter den vielen angesprochenen Themen wurde auch die Frage nach einem Referendum gestellt, zu dem sich der Staatspräsident bisher nicht geäußert hat. Zwar schloss der Staatschef ein Referendum über Renten oder Migration aus, brachte jedoch die Idee von „mehreren Referenden gleichzeitig in den kommenden Monaten“ ins Gespräch, ohne deren Themen näher zu benennen. Das Referendum bleibt bei den Franzosen beliebt. Diese Maßnahme der Fünften Republik, die seit 1961 neunmal eingesetzt wurde, stellt jedoch ein zweischneidiges Schwert für die Präsidenten dar, die eine öffentliche Ablehnung fürchten.
    Kann dieses verfassungsmäßige Mittel die französische Demokratie neu beleben? Anlässlich der Aussage von Kim Kardashian im Prozess gegen die Schmuckdiebe erzählt Xavier Mauduit eine Geschichte über den Raubüberfall eines Stars. Marie Bonnisseau nimmt uns mit nach China, wo viele Dreißigjährige vorzeitig in den Ruhestand gehen – sehr zum Missfallen der Kommunistischen Partei Chinas. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 19.05.2025 arte
  • Folge 3503 (46 Min.)
    Prostitution Minderjähriger in Frankreich – Ein Blick hinter die Kulissen Jennifer Pailhé ist die Mutter eines Opfers von Kinder- und Jugendprostitution und Gründerin des Vereins „Nos ados oubliés“ [“Unsere vergessenen Jugendlichen“], der Opfer von Prostitution und deren Familien unterstützt und begleitet. Der Journalist Claude Ardid recherchiert seit 2018 zu diesem Thema. Im Februar veröffentlichte er gemeinsam mit seiner Kollegin Nadège Hubert das Buch „À cœurs perdus – Ermittlungen über die Prostitution Minderjähriger“, in dem das Ausmaß dieses Problems in Frankreich aufgedeckt wird.
    Claude Ardid und Jennifer Pailhé stellen fest, dass die minderjährigen Opfer von Zuhältern immer jünger werden. Beide kritisieren den Mangel in der Kinder- und Jugendhilfe, die als „Rekrutierungszentren“ für Prostitutionsnetzwerke dienen, sowie die Auswirkungen der Digitalisierung und den mangelnden politischen Willen, das Phänomen einzudämmen. Der Staat schätzt, dass 60 % der prostituierten Frauen in Frankreich minderjährig sind. Claude Ardid geht davon aus, dass es landesweit etwa 20.000 minderjährige Prostituierte gibt.
    Trump in den Golfstaaten: Eine diplomatische Tournee im eigenen Interesse? Am Dienstag, den 13. Mai, begann Donald Trump, begleitet von führenden Persönlichkeiten der amerikanischen Tech-Industrie, seine erste diplomatische Reise seiner Amtszeit. Er besuchte zunächst Saudi-Arabien, gefolgt von Katar und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Eines der Hauptziele dieser Tournee war es, Investitionen in die USA zu sichern, darunter ein Waffendeal im Wert von 142 Milliarden Dollar mit Mohammed bin Salman, dem saudischen Kronprinzen.
    Doch für Donald Trump, der sich als Friedensstifter präsentiert, war es unmöglich, die diplomatischen Fragen zu ignorieren. Am Dienstag kündigte er nach einem Treffen mit dem syrischen Interimspräsidenten die Aufhebung der US-Sanktionen gegen Syrien an und forderte im Gegenzug, dass Syrien dem „Abraham-Abkommen“ zustimmt, also seine Beziehungen zu Israel normalisiert. Parallel dazu verhandelte er direkt mit der Hamas über die Freilassung der israelisch-amerikanischen Geisel Edan Alexander. Zudem kündigte er an, den Gazastreifen „einnehmen“ zu wollen, um daraus eine „Freiheitszone“ zu machen, was Israel in eine schwierige Lage versetzt, da der jüdische Staat international wegen der Ausweitung des Krieges im Gazastreifen kritisiert wird.
    Ist der Nahe Osten das ideale Spielfeld für Donald Trump, um seine Deals abzuschließen? Fühlt sich die israelische Regierung von seiner Reise gestört? Xavier Mauduit berichtet von dem „Code Noir“: Ein Gesetzestext, der die Sklaverei in Frankreich regelte und immer noch nicht formell abgeschafft ist! Marie Bonnisseau führt uns nach Corrèze, in Frankreich, wo Millionen von Mücken freigelassen werden, um gegen … Mücken zu kämpfen. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 20.05.2025 arte
  • Folge 3504 (46 Min.)
    Emmanuel Macron: Was tun mit den verbleibenden zwei Jahren? Am Dienstag, den 13. Mai, wandte sich Emmanuel Macron im Fernsehen an die Franzosen und beantwortete Fragen von Journalisten, Persönlichkeiten und Bürgern. Für den französischen Staatspräsident kommt es nicht in Frage, sich „zu präzise“ auf die Organisation eines Referendums festzulegen, dessen Ankündigung dennoch stark in Erwägung gezogen wurde. Welche Trümpfe bleiben Emmanuel Macron, um das Ende seiner Amtszeit neu zu beleben? Wird seine proaktive Rolle auf der internationalen Bühne ausreichen, um seine Popularität zu sichern? Wie kann die Hoffnung auf Frieden in der Ukraine wiederbelebt erreicht werden? Weder Wolodymyr Selenskyj noch Wladimir Putin sind schließlich am Freitag, dem 16. Mai, in die Türkei gekommen, um über einen Waffenstillstand zu verhandeln.
    Ihre Delegationen versuchten, mit türkischen und amerikanischen Vermittlern zu verhandeln, ohne dass jedoch Vierergespräche organisiert wurden, was ihre Erfolgsaussichten erheblich schwächte. Während diese medienwirksamen Bemühungen scheiterten, kündigten die Europäer an, die Sanktionen gegen Russland weiter zu verschärfen.
    Wladimir Putin hat nicht vor, seine Offensive zu stoppen, da er bei der Kriegsführung im Vorteil ist. Wie kann Frieden in der Ukraine erreicht werden? Wir empfangen Olivier Rajchman, Journalist und Filmhistoriker. Er veröffentlicht „L’aventure des films, histoire de vingt tournages mythiques“ [Das Abenteuer der Filme: Geschichte von zwanzig legendären Dreharbeiten] im Perrin-Verlag erschienen. Darin erzählt er die Geschichten hinter den Kulissen der Dreharbeiten großer westlicher Filme – von „Der weiße Hai“ (1975) bis „Barbie“ (2023).
    Am Mittwoch, dem 14. Mai, musste François Bayrou vor einem parlamentarischen Untersuchungsausschuss aussagen, der vom Abgeordneten der linken politischen Bewegung La France insoumise, Paul Vannier, geleitet wurde, um zu erläutern, was er über die Affäre Bétharram wusste. Für den französischen Premierminister bestand kein Zweifel: Paul Vannier war dort, um einen politischen Gegner zu Fall zu bringen. Im Duell der Woche lässt Frédéric Says die beiden gegeneinander antreten. Die sozialen Netzwerke gerieten wegen eines angeblichen Beutels mit Kokain in Aufruhr; den soll Emmanuel Macron im Zug nach Kiew schnell versteckt haben.
    Der Élysée-Palast beeilte sich, dies zu dementieren, indem er Fotos des besagten Beutels veröffentlichte – es handelte sich um ein Taschentuch. Doch die Internetnutzer ließen nicht locker und baten die KI, sich vorzustellen, welchen Höhenflug Emmanuel Macron, Keir Starmer und Friedrich Merz erlebt hätten, wenn sie das Rauschmittel konsumiert hätten. Paola Puerari berichtet. Letzte Woche wurden ein Vater und sein Sohn entführt, um ein Lösegeld zu erpressen.
    Diese Woche traf es eine schwangere Mutter und ihren Sohn – mitten auf der Straße und am helllichten Tag. Was haben die Opfer gemeinsam? Sie haben das Pech, mit großen Vermögen in Verbindung zu stehen, die durch die Kryptowährungen entstanden sind. Darüber berichtet Claude Askolovitch in seiner Geschichte der Woche. Und schließlich zeigen wir Ihnen die internationale Schlagzeile über die amerikanische diplomatische Tournee in den Golfstaaten, die von unseren Gästen ausgewählten Fotos der Woche und den humorvollen Beitrag „Kontinentaldrift“ von Benoît Forgeard. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 21.05.2025 arte
  • Folge 3505 (43 Min.)
    Deutsche TV-Premiere Do. 22.05.2025 arte
  • Folge 3506 (46 Min.)
    Durch Lateinamerikas auf den Spuren von Che Guevara François-Henri Désérable veröffentlicht „Kummer eines unvollendeten Liedes. Auf den Spuren von Che Guevara“ (Gallimard Verlag), seinen zweiten Reisebericht. Für ihn ist das Reisen „die beste Möglichkeit, den Blick für die Welt zu richten und nicht nur auf sich selbst zu schauen“. In seinem neuesten Werk befindet er sich auf den Straßen Südamerikas auf den Spuren von Ernesto Guevara – noch ist er nicht die revolutionäre Ikone, noch nicht der Che, sondern ein 23-jähriger Mann, der nach und nach während er reist, sein politisches Bewusstsein schärft.
    Wer kann Benjamin Netanjahu in seinem Bestreben, Gaza zu besetzen, aufhalten? Am Sonntag, dem 18. Mai, startete Israel offiziell eine Großoffensive mit dem Namen „Operation Gideons Wagen“. Das Ziel sei es, „die Kontrolle über alle Gebiete des Gazastreifens“ zu übernehmen, so die Worte von Benjamin Netanjahu. Die Operation setzt die seit 19 Monaten andauernden israelischen Angriffe auf die palästinensische Enklave fort. Dabei wurden laut Angaben des Gesundheitsministeriums der Hamas, die von der UNO als zuverlässig eingestuft werden, 53.339 Menschen getötet, die Mehrheit davon Zivilisten.
    Diese Offensive wurde nach dem Massaker vom 7. Oktober 2023 eingeleitet, bei DEM 1.218 Israelis getötet wurden. 57 Geiseln befinden sich weiterhin in der Gewalt der Hamas, von denen 34 laut der israelischen Armee als tot erklärt wurden. Während Israel seit dem 2. März jegliche humanitäre Hilfe in den Gazastreifen blockierte, kündigte Benjamin Netanjahu an, die Lieferung einer „Grundmenge an Lebensmitteln“ aus „diplomatischen Gründen“ zu erlauben.
    Diese Kehrtwende kommt nach einem weltweiten Aufschrei über die Kriegsführung Israels in Gaza, den UN-Generalsekretär Antonio Guterres als eine „Politik der Belagerung und des Aushungerns, die das Völkerrecht verhöhnt“ bezeichnete. Angesichts der zunehmenden internationalen Kritik an der Intensivierung der israelischen Offensive stellt sich mehr denn je die Frage: Wer kann Benjamin Netanjahu in seinem Bestreben, Gaza zu besetzen, aufhalten? Xavier Mauduit geht auf den Vorschlag von Gérald Darmanin ein, in Französisch-Guyana ein Hochsicherheitsgefängnis einzurichten – ein Vorhaben, das unweigerlich an die Geschichte der Straflager in Guyana erinnert.
    Diese Orte der Bestrafung und des Exils existierten dort bereits seit dem 18. Jahrhundert und sind tief in der Geschichte der Region verankert. Marie Bonnisseau spricht über ein neues Protokoll der Nationalen Gesellschaft der französischen Eisenbahnen: Künftig darf ein Zug angehalten werden oder sich verspäten, wenn sich ein Tier auf die Gleise verirrt – eine Maßnahme, die bei den Fahrgästen für geteilte Meinungen sorgt (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 23.05.2025 arte
  • Folge 3507 (46 Min.)
    Sind Intellektuelle vom Aussterben bedroht? Samuel Fitoussi veröffentlicht „Warum Intellektuelle sich irren“ (im Verlag L’Observatoire). Der Kolumnist der französischen Zeitung „Le Figaro“ stellt gleich zu Beginn die Frage, die sein Buch durchzieht: Warum begeistert sich die gesellschaftliche Elite so oft für absurde Ideen? Der Autor versucht diese Frage zu beantworten, indem er sich auf den französischen Kontext ab 1945 konzentriert. Seiner Ansicht nach zeigt sich diese Fehlentwicklung besonders deutlich bei den linken Intellektuellen, die beispielsweise Mao Zedong oder die Roten Khmer unterstützten. Ohne jedoch in ein generelles Misstrauen gegenüber Intellektuellen zu verfallen, zieht Samuel Fitoussi Erkenntnisse aus der Psychologie und den Kognitionswissenschaften heran, um zu analysieren, was zu einer ideologischen Verblendung führen kann.
    Können wir dem Wasser, das wir trinken, noch vertrauen? Am Montag, dem 19. Mai, veröffentlichte der französische Senat einen Bericht der parlamentarischen Untersuchungskommission über die Praktiken der Industrie für den Verkauf von Mineralwasser. Anlass war eine gemeinsame Recherche von der Zeitung Le Monde und Radio France, die illegale Methoden bei Nestlé Waters aufgedeckt hatte.
    Der Berichterstatter der Kommission spricht von „gefährlichen Verflechungen zwischen Nestlé und dem Staat“. Tatsächlich stellten sowohl der Bericht als auch die journalistische Untersuchung eine Verquickung fest- die den Präfekten des Départements Gard bis hin zum Kabinett der damaligen Staatssekretärin für Gesundheit einschließt. Ziel von Nestlé Waters war es demnach, die Ergebnisse des Berichts der regionalen Gesundheitsbehörde abzuschwächen, die auf Verunreinigungen und illegale Aufbereitungsverfahren der Quelle in Vergèze hinwiesen- jener Quelle also, aus der das Mineralwasser Perrier stammt.
    Angesichts der Tatsache, dass mehr als die Hälfte der Franzosen täglich Mineralwasser konsumiert, stellt sich eine drängende Frage: Können wir dieser Industrie noch trauen? Xavier Mauduit wird über die Geschichte von Nicuşor Dan sprechen, Gewinner der Präsidentschaftswahlen in Rumänien, der in den 1990er-Jahren in Frankreich unterrichtet hat. Marie Bonnisseau nimmt uns mit in die USA, wo der FBI-Direktor ins Visier einer Untersuchung geraten ist, weil er ein Foto auf Instagram veröffentlicht hat, auf dem die Zahl „8647“ zu erkennen ist. Für die Geheimdienste besteht kein Zweifel: Es handelt sich um einen Aufruf zur Ermordung von Donald Trump. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 24.05.2025 arte
  • Folge 3508 (46 Min.)
    Fatma Hassona, ein posthumes Zeugnis über die Hölle von Gaza Die engagierte iranische Filmemacherin Sepideh Farsi ging mit 17 Jahren ins Exil nach Frankreich, nachdem sie im Iran inhaftiert worden war, weil sie einer demonstrierenden Freundin Unterschlupf gewährt hatte. Mit dem Geld, das sie als Mathematiklehrerin verdiente konnte sie ihre ersten Filmprojekte finanzieren. Ihr neuester Dokumentarfilm mit dem Titel „Put Your Soul on Your Hand and Walk“ wurde beim Festival von Cannes vorgestellt und kommt am 24. September in die Kinos. Man lernt Fatma Hassona kennen, eine junge Fotojournalistin, die in Gaza lebt.
    Fast ein Jahr lang führen die beiden Frauen Gespräche per Telefon und Video. Sepideh Farsi filmt diesen Austausch – der ein Zeugnis für ein Leben inmitten des grausamen Krieges darstellt. Am 15. April teilt die Regisseurin Fatima mit, dass der Film in Cannes ausgewählt wurde. Am nächsten Tag wird die palästinensische Fotojournalistin zusammen mit sieben Familienmitgliedern durch eine israelische Rakete in Gaza getötet – eine Nachricht, die weit über die Grenzen hinaus Erschütterung auslöst.
    Investitionen aus dem Ausland: Ist Frankreich immer noch attraktiv? Der 8. Gipfel „Choose France“, zielt darauf ab, ausländische Investoren für den Standort Frankreich zu gewinnen. Er fand am Montag, den 19. Mai, im Schloss von Versailles statt. Diese jährliche Veranstaltung scheint zu beweisen, dass Frankreich nach wie vor für Unternehmen attraktiv ist: Investitionen in Höhe von 20 Milliarden Euro wurden angekündigt, und weitere 17 Milliarden Euro, die zuvor beim Gipfel zur künstlichen Intelligenz genehmigt wurden, wurden auch bestätigt. So erfreulich diese Zahlen für die wirtschaftliche Lage Frankreichs auch sind, die Lage bleibt doch unsicher, denn Frankreich liegt lediglich auf Platz 9, wenn man den Anteil neu geschaffener Arbeitsplätze pro Investitionsprojekt betrachtet.
    Eine Untersuchung des Wirtschaftsmagazins L’Usine Nouvelle zeigt zudem, dass der Großteil der Investitionen nicht in die Errichtung neuer Fabriken fließt, sondern in die finanzielle Förderung bestehender Standorte. Hinzu kommen die aktuellen Krisen, mit denen kleine und mittlere Unternehmen zu kämpfen haben, sowie der wachsende Konkurrenzdruck aus den USA, wo die ausländischen Direktinvestitionen im Jahr 2024 um 20 % gestiegen sind.
    Ist Frankreich also wirklich so leistungsstark, wie es dieser Gipfel vermuten lässt? Xavier Mauduit geht auf die Bekanntgabe von Joe Bidens Prostatakrebs-Erkrankung ein und erzählt die Geschichte von Präsident Woodrow Wilson – oder wie ein Schlaganfall zu einer der größten Krisen der präsidentiellen Nachfolge wurde. Marie Bonnisseau berichtet, wie ein britisches Ehepaar, das vom ständigen Ballregen aus einer benachbarten Schule in seinen Garten genervt war, vor Gericht Recht bekam. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 26.05.2025 arte
  • Folge 3509 (46 Min.)
    Sie spüren Krebs auf und beruhigen Pflegekräfte: Hunde, die Gutes tun Isabelle Fromentin ist Krankenschwester in der Abteilung für Versorgung und Heilung von Wunden am Institut Curie. Sie ist promovierte Wissenschaftlerin und Ingenieurin. Sie gilt als Pionierin der Integration von Hunden in medizinische Behandlungsprotokolle und ist Initiatorin des Projekts KDOG, bei dem der feine Geruchssinn der Hunde zur Früherkennung von Brustkrebs eingesetzt wird. Gemeinsam mit ihren Kolleginnen und Kollegen veröffentlichte sie das Buch „Snoopy, ein Hund, der Gutes tut“ (Solar Verlag), in dem die Einführung eines Assistenzhundes auf ihrer Station geschildert wird.
    Jedes Teammitglied beschreibt darin, wie Snoopy mit seiner sanften Art sowohl den Patientinnen und Patienten als auch dem Pflegepersonal Wohlbefinden schenkt. „Golden Dome“: Treibt Trump die Welt in ein neues Wettrüsten im All? Am Dienstag, 20. Mai, stellte Donald Trump erste Details des Projekts „Golden Dome“ vor. Nach dem Vorbild des israelischen „Iron Dome“-Systems soll die US-amerikanische Version tausende Satelliten umfassen, die in der Lage sind, jegliche Art von Raketen frühzeitig zu erkennen und zu neutralisieren.
    Das Konzept erinnert stark an die Strategische Verteidigungsinitiative von Ronald Reagan – ein nie zu Ende geführtes Vorhaben, das jedoch in den 1980er-Jahren erheblich zur wirtschaftlichen Schwächung der Sowjetunion beitrug. Die von der US-Regierung für den „Golden Dome“ bereitgestellten Mittel sind beachtlich: 175 Milliarden US-Dollar. Die Inbetriebnahme ist bereits Ende 2026 geplant. Sollte das Projekt tatsächlich umgesetzt werden, stellt sich die Frage: Welche strategischen Auswirkungen hätte dieses Abwehrschild? Erleben wir dabei gerade den Beginn einer Militarisierung des Weltraums? Xavier Mauduit beleuchtet die Ursprünge der Muslimbruderschaft, einer Bewegung, die im Mittelpunkt eines Berichts steht, der an diesem Mittwoch vom französischen Innenministerium veröffentlicht wurde.
    Marie Bonnisseau nimmt uns mit nach Japan, wo der Landwirtschaftsminister sein Amt niedergelegt hat – nachdem ein Scherz über Reis in der Öffentlichkeit für großen Unmut gesorgt hatte. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 27.05.2025 arte
  • Folge 3510 (46 Min.)
    In der Gesprächsrunde über aktuelle Themen der Woche empfängt Renaud Dély heute Abend den Historiker Pascal Blanchard, die Geografin und Schriftstellerin Sylvie Brunel, den Schriftsteller und Philosophen Nathan Devers und die Karikaturistin Coco. Steht Europa im Nahostkonflikt zwischen den Fronten? Angesichts der israelischen Militäroperation „Gideons Wagen“ kündigte die Europäische Union am Dienstag, 20. Mai an, das Assoziierungsabkommen mit Israel zu überprüfen. Am darauffolgenden Tag gerieten europäische Diplomaten, die sich im Flüchtlingslager Dschenin im Westjordanland aufhielten, durch israelische Soldaten unter Beschuss.
    Die Schüsse lösten eine einhellige Verurteilung in den europäischen Hauptstädten aus. Am Donnerstag, 22. Mai, wurden zwei Mitarbeiter der israelischen Botschaft in Washington erschossen. Der antisemitische Anschlag stieß weltweit auf scharfe Kritik. Israel bleibt jedoch bei seiner Einstellung zu Europa und erklärt, die verschärfte diplomatische Haltung gegenüber dem jüdischen Staat sei „eine Anstachelung zum Hass“. Islamismus in Frankreich: eine wirkliche Bedrohung oder bloße Einbildung? Am Dienstag, 20. Mai, veröffentlichte die Zeitung Le Figaro einen lange erwarteten Bericht über den Einfluss der Muslimbruderschaft in Frankreich.
    Bereits seit mehreren Monaten hatte Innenminister Bruno Retailleau erste Informationen aus dem Bericht genannt, der anklagend ist. Er hat das Thema Ende April mit einem „Manifest gegen den Islamismus“ öffentlich aufgegriffen. Als politische Reaktion darauf kündigte beispielsweise der Abgeordnete Gabriel Attal an, das Tragen des Kopftuchs im öffentlichen Raum für unter 15-Jährige verbieten zu wollen.
    Ist der Islamismus in Frankreich eine reale Bedrohung – oder doch nur ein Hirngespinst? Wir begrüßen Plumes, einen ungewöhnlichen Musiker, der seit drei Jahren für ein ganz besonderes Publikum singt: Tiere. Der Milliardär Pierre-Édouard Stérin ist zum dritten Mal der Vorladung durch den parlamentarischen Untersuchungsausschuss, die Wahlen in Frankreich betreffend, nicht nachgekommen. Seine Anhörung war wegen seines fiinanziellen Engagements zugunsten der extremen Rechten gefordert worden.
    Sein Fernbleiben löste den Zorn von Yaël Braun-Pivet, der Präsidentin der Nationalversammlung, aus. Im Duell der Woche lässt Frédéric Says die beiden gegeneinander antreten. Donald Trump macht kein Geheimnis aus seiner Vorliebe für Gold. Im April präsentierte er die „Gold Card“ – nun folgt der „Golden Dome“ zum Schutz der Vereinigten Staaten. Eine Wortwahl, die Trumps ausgeprägten Geschmack für das edle Metall deutlich widerspiegelt. Paola Puerari berichtet. Am 21. April gab die Schule für benachteiligte Kinder The Primary School in East Palo Alto bekannt, dass sie im Jahr 2026 schließen wird.
    Die Einrichtung war ein philanthropisches Projekt von Mark Zuckerberg und seiner Frau Priscilla Chan. Die Kehrtwende kommt nur wenige Monate, nachdem sich der Meta-Chef unterstüzend hinter Donald Trump gestellt hat. Davon erzählt Claude Askolovitch in seiner Geschichte der Woche Und schließlich zeigen wir Ihnen die internationale Schlagzeile über die Krebserkrankung des ehemaligen US-Präsidenten Joe Biden, so wie die von unseren Gästen ausgewählten Fotos der Woche und den humorvollen Beitrag „Kontinentaldrift“ von Benoît Forgeard. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 28.05.2025 arte

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