2025 (Folge 3506⁠–⁠3529)

  • Folge 3506 (46 Min.)
    Durch Lateinamerikas auf den Spuren von Che Guevara François-Henri Désérable veröffentlicht „Kummer eines unvollendeten Liedes. Auf den Spuren von Che Guevara“ (Gallimard Verlag), seinen zweiten Reisebericht. Für ihn ist das Reisen „die beste Möglichkeit, den Blick für die Welt zu richten und nicht nur auf sich selbst zu schauen“. In seinem neuesten Werk befindet er sich auf den Straßen Südamerikas auf den Spuren von Ernesto Guevara – noch ist er nicht die revolutionäre Ikone, noch nicht der Che, sondern ein 23-jähriger Mann, der nach und nach während er reist, sein politisches Bewusstsein schärft.
    Wer kann Benjamin Netanjahu in seinem Bestreben, Gaza zu besetzen, aufhalten? Am Sonntag, dem 18. Mai, startete Israel offiziell eine Großoffensive mit dem Namen „Operation Gideons Wagen“. Das Ziel sei es, „die Kontrolle über alle Gebiete des Gazastreifens“ zu übernehmen, so die Worte von Benjamin Netanjahu. Die Operation setzt die seit 19 Monaten andauernden israelischen Angriffe auf die palästinensische Enklave fort. Dabei wurden laut Angaben des Gesundheitsministeriums der Hamas, die von der UNO als zuverlässig eingestuft werden, 53.339 Menschen getötet, die Mehrheit davon Zivilisten.
    Diese Offensive wurde nach dem Massaker vom 7. Oktober 2023 eingeleitet, bei DEM 1.218 Israelis getötet wurden. 57 Geiseln befinden sich weiterhin in der Gewalt der Hamas, von denen 34 laut der israelischen Armee als tot erklärt wurden. Während Israel seit dem 2. März jegliche humanitäre Hilfe in den Gazastreifen blockierte, kündigte Benjamin Netanjahu an, die Lieferung einer „Grundmenge an Lebensmitteln“ aus „diplomatischen Gründen“ zu erlauben.
    Diese Kehrtwende kommt nach einem weltweiten Aufschrei über die Kriegsführung Israels in Gaza, den UN-Generalsekretär Antonio Guterres als eine „Politik der Belagerung und des Aushungerns, die das Völkerrecht verhöhnt“ bezeichnete. Angesichts der zunehmenden internationalen Kritik an der Intensivierung der israelischen Offensive stellt sich mehr denn je die Frage: Wer kann Benjamin Netanjahu in seinem Bestreben, Gaza zu besetzen, aufhalten? Xavier Mauduit geht auf den Vorschlag von Gérald Darmanin ein, in Französisch-Guyana ein Hochsicherheitsgefängnis einzurichten – ein Vorhaben, das unweigerlich an die Geschichte der Straflager in Guyana erinnert.
    Diese Orte der Bestrafung und des Exils existierten dort bereits seit dem 18. Jahrhundert und sind tief in der Geschichte der Region verankert. Marie Bonnisseau spricht über ein neues Protokoll der Nationalen Gesellschaft der französischen Eisenbahnen: Künftig darf ein Zug angehalten werden oder sich verspäten, wenn sich ein Tier auf die Gleise verirrt – eine Maßnahme, die bei den Fahrgästen für geteilte Meinungen sorgt (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 23.05.2025 arte
  • Folge 3507 (46 Min.)
    Sind Intellektuelle vom Aussterben bedroht? Samuel Fitoussi veröffentlicht „Warum Intellektuelle sich irren“ (im Verlag L’Observatoire). Der Kolumnist der französischen Zeitung „Le Figaro“ stellt gleich zu Beginn die Frage, die sein Buch durchzieht: Warum begeistert sich die gesellschaftliche Elite so oft für absurde Ideen? Der Autor versucht diese Frage zu beantworten, indem er sich auf den französischen Kontext ab 1945 konzentriert. Seiner Ansicht nach zeigt sich diese Fehlentwicklung besonders deutlich bei den linken Intellektuellen, die beispielsweise Mao Zedong oder die Roten Khmer unterstützten. Ohne jedoch in ein generelles Misstrauen gegenüber Intellektuellen zu verfallen, zieht Samuel Fitoussi Erkenntnisse aus der Psychologie und den Kognitionswissenschaften heran, um zu analysieren, was zu einer ideologischen Verblendung führen kann.
    Können wir dem Wasser, das wir trinken, noch vertrauen? Am Montag, dem 19. Mai, veröffentlichte der französische Senat einen Bericht der parlamentarischen Untersuchungskommission über die Praktiken der Industrie für den Verkauf von Mineralwasser. Anlass war eine gemeinsame Recherche von der Zeitung Le Monde und Radio France, die illegale Methoden bei Nestlé Waters aufgedeckt hatte.
    Der Berichterstatter der Kommission spricht von „gefährlichen Verflechungen zwischen Nestlé und dem Staat“. Tatsächlich stellten sowohl der Bericht als auch die journalistische Untersuchung eine Verquickung fest- die den Präfekten des Départements Gard bis hin zum Kabinett der damaligen Staatssekretärin für Gesundheit einschließt. Ziel von Nestlé Waters war es demnach, die Ergebnisse des Berichts der regionalen Gesundheitsbehörde abzuschwächen, die auf Verunreinigungen und illegale Aufbereitungsverfahren der Quelle in Vergèze hinwiesen- jener Quelle also, aus der das Mineralwasser Perrier stammt.
    Angesichts der Tatsache, dass mehr als die Hälfte der Franzosen täglich Mineralwasser konsumiert, stellt sich eine drängende Frage: Können wir dieser Industrie noch trauen? Xavier Mauduit wird über die Geschichte von Nicuşor Dan sprechen, Gewinner der Präsidentschaftswahlen in Rumänien, der in den 1990er-Jahren in Frankreich unterrichtet hat. Marie Bonnisseau nimmt uns mit in die USA, wo der FBI-Direktor ins Visier einer Untersuchung geraten ist, weil er ein Foto auf Instagram veröffentlicht hat, auf dem die Zahl „8647“ zu erkennen ist. Für die Geheimdienste besteht kein Zweifel: Es handelt sich um einen Aufruf zur Ermordung von Donald Trump. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 24.05.2025 arte
  • Folge 3508 (46 Min.)
    Fatma Hassona, ein posthumes Zeugnis über die Hölle von Gaza Die engagierte iranische Filmemacherin Sepideh Farsi ging mit 17 Jahren ins Exil nach Frankreich, nachdem sie im Iran inhaftiert worden war, weil sie einer demonstrierenden Freundin Unterschlupf gewährt hatte. Mit dem Geld, das sie als Mathematiklehrerin verdiente konnte sie ihre ersten Filmprojekte finanzieren. Ihr neuester Dokumentarfilm mit dem Titel „Put Your Soul on Your Hand and Walk“ wurde beim Festival von Cannes vorgestellt und kommt am 24. September in die Kinos. Man lernt Fatma Hassona kennen, eine junge Fotojournalistin, die in Gaza lebt.
    Fast ein Jahr lang führen die beiden Frauen Gespräche per Telefon und Video. Sepideh Farsi filmt diesen Austausch – der ein Zeugnis für ein Leben inmitten des grausamen Krieges darstellt. Am 15. April teilt die Regisseurin Fatima mit, dass der Film in Cannes ausgewählt wurde. Am nächsten Tag wird die palästinensische Fotojournalistin zusammen mit sieben Familienmitgliedern durch eine israelische Rakete in Gaza getötet – eine Nachricht, die weit über die Grenzen hinaus Erschütterung auslöst.
    Investitionen aus dem Ausland: Ist Frankreich immer noch attraktiv? Der 8. Gipfel „Choose France“, zielt darauf ab, ausländische Investoren für den Standort Frankreich zu gewinnen. Er fand am Montag, den 19. Mai, im Schloss von Versailles statt. Diese jährliche Veranstaltung scheint zu beweisen, dass Frankreich nach wie vor für Unternehmen attraktiv ist: Investitionen in Höhe von 20 Milliarden Euro wurden angekündigt, und weitere 17 Milliarden Euro, die zuvor beim Gipfel zur künstlichen Intelligenz genehmigt wurden, wurden auch bestätigt. So erfreulich diese Zahlen für die wirtschaftliche Lage Frankreichs auch sind, die Lage bleibt doch unsicher, denn Frankreich liegt lediglich auf Platz 9, wenn man den Anteil neu geschaffener Arbeitsplätze pro Investitionsprojekt betrachtet.
    Eine Untersuchung des Wirtschaftsmagazins L’Usine Nouvelle zeigt zudem, dass der Großteil der Investitionen nicht in die Errichtung neuer Fabriken fließt, sondern in die finanzielle Förderung bestehender Standorte. Hinzu kommen die aktuellen Krisen, mit denen kleine und mittlere Unternehmen zu kämpfen haben, sowie der wachsende Konkurrenzdruck aus den USA, wo die ausländischen Direktinvestitionen im Jahr 2024 um 20 % gestiegen sind.
    Ist Frankreich also wirklich so leistungsstark, wie es dieser Gipfel vermuten lässt? Xavier Mauduit geht auf die Bekanntgabe von Joe Bidens Prostatakrebs-Erkrankung ein und erzählt die Geschichte von Präsident Woodrow Wilson – oder wie ein Schlaganfall zu einer der größten Krisen der präsidentiellen Nachfolge wurde. Marie Bonnisseau berichtet, wie ein britisches Ehepaar, das vom ständigen Ballregen aus einer benachbarten Schule in seinen Garten genervt war, vor Gericht Recht bekam. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 26.05.2025 arte
  • Folge 3509 (46 Min.)
    Sie spüren Krebs auf und beruhigen Pflegekräfte: Hunde, die Gutes tun Isabelle Fromentin ist Krankenschwester in der Abteilung für Versorgung und Heilung von Wunden am Institut Curie. Sie ist promovierte Wissenschaftlerin und Ingenieurin. Sie gilt als Pionierin der Integration von Hunden in medizinische Behandlungsprotokolle und ist Initiatorin des Projekts KDOG, bei dem der feine Geruchssinn der Hunde zur Früherkennung von Brustkrebs eingesetzt wird. Gemeinsam mit ihren Kolleginnen und Kollegen veröffentlichte sie das Buch „Snoopy, ein Hund, der Gutes tut“ (Solar Verlag), in dem die Einführung eines Assistenzhundes auf ihrer Station geschildert wird.
    Jedes Teammitglied beschreibt darin, wie Snoopy mit seiner sanften Art sowohl den Patientinnen und Patienten als auch dem Pflegepersonal Wohlbefinden schenkt. „Golden Dome“: Treibt Trump die Welt in ein neues Wettrüsten im All? Am Dienstag, 20. Mai, stellte Donald Trump erste Details des Projekts „Golden Dome“ vor. Nach dem Vorbild des israelischen „Iron Dome“-Systems soll die US-amerikanische Version tausende Satelliten umfassen, die in der Lage sind, jegliche Art von Raketen frühzeitig zu erkennen und zu neutralisieren.
    Das Konzept erinnert stark an die Strategische Verteidigungsinitiative von Ronald Reagan – ein nie zu Ende geführtes Vorhaben, das jedoch in den 1980er-Jahren erheblich zur wirtschaftlichen Schwächung der Sowjetunion beitrug. Die von der US-Regierung für den „Golden Dome“ bereitgestellten Mittel sind beachtlich: 175 Milliarden US-Dollar. Die Inbetriebnahme ist bereits Ende 2026 geplant. Sollte das Projekt tatsächlich umgesetzt werden, stellt sich die Frage: Welche strategischen Auswirkungen hätte dieses Abwehrschild? Erleben wir dabei gerade den Beginn einer Militarisierung des Weltraums? Xavier Mauduit beleuchtet die Ursprünge der Muslimbruderschaft, einer Bewegung, die im Mittelpunkt eines Berichts steht, der an diesem Mittwoch vom französischen Innenministerium veröffentlicht wurde.
    Marie Bonnisseau nimmt uns mit nach Japan, wo der Landwirtschaftsminister sein Amt niedergelegt hat – nachdem ein Scherz über Reis in der Öffentlichkeit für großen Unmut gesorgt hatte. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 27.05.2025 arte
  • Folge 3510 (46 Min.)
    In der Gesprächsrunde über aktuelle Themen der Woche empfängt Renaud Dély heute Abend den Historiker Pascal Blanchard, die Geografin und Schriftstellerin Sylvie Brunel, den Schriftsteller und Philosophen Nathan Devers und die Karikaturistin Coco. Steht Europa im Nahostkonflikt zwischen den Fronten? Angesichts der israelischen Militäroperation „Gideons Wagen“ kündigte die Europäische Union am Dienstag, 20. Mai an, das Assoziierungsabkommen mit Israel zu überprüfen. Am darauffolgenden Tag gerieten europäische Diplomaten, die sich im Flüchtlingslager Dschenin im Westjordanland aufhielten, durch israelische Soldaten unter Beschuss.
    Die Schüsse lösten eine einhellige Verurteilung in den europäischen Hauptstädten aus. Am Donnerstag, 22. Mai, wurden zwei Mitarbeiter der israelischen Botschaft in Washington erschossen. Der antisemitische Anschlag stieß weltweit auf scharfe Kritik. Israel bleibt jedoch bei seiner Einstellung zu Europa und erklärt, die verschärfte diplomatische Haltung gegenüber dem jüdischen Staat sei „eine Anstachelung zum Hass“. Islamismus in Frankreich: eine wirkliche Bedrohung oder bloße Einbildung? Am Dienstag, 20. Mai, veröffentlichte die Zeitung Le Figaro einen lange erwarteten Bericht über den Einfluss der Muslimbruderschaft in Frankreich.
    Bereits seit mehreren Monaten hatte Innenminister Bruno Retailleau erste Informationen aus dem Bericht genannt, der anklagend ist. Er hat das Thema Ende April mit einem „Manifest gegen den Islamismus“ öffentlich aufgegriffen. Als politische Reaktion darauf kündigte beispielsweise der Abgeordnete Gabriel Attal an, das Tragen des Kopftuchs im öffentlichen Raum für unter 15-Jährige verbieten zu wollen.
    Ist der Islamismus in Frankreich eine reale Bedrohung – oder doch nur ein Hirngespinst? Wir begrüßen Plumes, einen ungewöhnlichen Musiker, der seit drei Jahren für ein ganz besonderes Publikum singt: Tiere. Der Milliardär Pierre-Édouard Stérin ist zum dritten Mal der Vorladung durch den parlamentarischen Untersuchungsausschuss, die Wahlen in Frankreich betreffend, nicht nachgekommen. Seine Anhörung war wegen seines fiinanziellen Engagements zugunsten der extremen Rechten gefordert worden.
    Sein Fernbleiben löste den Zorn von Yaël Braun-Pivet, der Präsidentin der Nationalversammlung, aus. Im Duell der Woche lässt Frédéric Says die beiden gegeneinander antreten. Donald Trump macht kein Geheimnis aus seiner Vorliebe für Gold. Im April präsentierte er die „Gold Card“ – nun folgt der „Golden Dome“ zum Schutz der Vereinigten Staaten. Eine Wortwahl, die Trumps ausgeprägten Geschmack für das edle Metall deutlich widerspiegelt. Paola Puerari berichtet. Am 21. April gab die Schule für benachteiligte Kinder The Primary School in East Palo Alto bekannt, dass sie im Jahr 2026 schließen wird.
    Die Einrichtung war ein philanthropisches Projekt von Mark Zuckerberg und seiner Frau Priscilla Chan. Die Kehrtwende kommt nur wenige Monate, nachdem sich der Meta-Chef unterstüzend hinter Donald Trump gestellt hat. Davon erzählt Claude Askolovitch in seiner Geschichte der Woche Und schließlich zeigen wir Ihnen die internationale Schlagzeile über die Krebserkrankung des ehemaligen US-Präsidenten Joe Biden, so wie die von unseren Gästen ausgewählten Fotos der Woche und den humorvollen Beitrag „Kontinentaldrift“ von Benoît Forgeard. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 28.05.2025 arte
  • Folge 3511 (43 Min.)
    Deutsche TV-Premiere Do. 29.05.2025 arte
  • Folge 3512 (46 Min.)
    Er setzt sich für Gorillas und Makaken ein – Affen, die uns so ähnlich sind Cédric Sueur ist Ethologe und Primatologe. Der Spezialist für das Verhalten von Primaten veröffentlicht mit „Der letzte Gorilla“ (Tana Verlag) ein dystopisches Werk, eine Mischung aus wissenschaftlichen Erkenntnissen und Fiktion. Sein Buch beruht auf dem Roman „Ich bin Legende“ von Richard Matheson aus dem Jahr 1954. Cédric Sueur entwirft darin die Geschichte des letzten Gorillas auf der Erde, der unermüdlich von Menschen gejagt wird.
    Der Autor lädt die Leser*innen zu einer besonderen Erfahrung ein: „die Welt aus der Perspektive eines Gorillas zu sehen“. Dabei vermittelt er sein Wissen über diese Tiere – ihr Verhältnis zu anderen Arten, ihre Trauerkultur und auch ihre nonverbale Kommunikation. Pestizide, Mega-Bassins: Sollten die Auflagen für die Landwirtschaft gelockert werden? Am Montag, dem 26. Mai, demonstrierten französische Landwirte. Sie folgten dem Aufruf des französischen Bauernverbands FNSEA . Mit Traktoren vor der Nationalversammlung machten sie die Abgeordneten erneut auf ihren Einsatz für das sogenannte „Loi Duplomb“ aufmerksam – ein Gesetz, das die Ausübung des landwirtschaftlichen Berufs weniger einschränken soll.
    Das Gesetzesvorhaben enthält Vorschläge, die sowohl unter Abgeordneten als auch in der Landwirtschaft selbst umstritten sind, etwa die Zulassung eines Neonicotinoids oder die Lockerung der Regeln zur Wasserentnahme und -speicherung. Die Confédération paysanne (alternativer französischer Bauernverband) kritisiert den Text als „ein Gesetz zugunsten des agroindustriellen Systems“ – eine Haltung, die von linken und grünen Abgeordneten geteilt wird.
    Wenn das französische Agrarmodell wettbewerbsfähig bleiben will – muss es sich dann weiter in Richtung Agrarindustrie entwickeln? Xavier Mauduit spricht über die Geschichte des iranischen Kinos, nachdem Jafar Panahi beim Festival von Cannes 2025 die Goldene Palme verliehen wurde. Marie Bonnisseau nimmt uns mit nach Griechenland, wo Kindern, die vor 1976 im Land geboren und im Ausland adoptiert wurden, nun endlich die Staatsbürgerschaft erhalten. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 30.05.2025 arte
  • Folge 3513 (46 Min.)
    Syrien, Mali, Afghanistan: Die Tragödie der Bürgerkriege Gilles Dorronsoro ist Politikwissenschaftler an der Universität Paris 1 Panthéon-Sorbonne. Der Experte für zeitgenössische Konflikte veröffentlicht „Das größte Übel – Soziologie der Bürgerkriege“ (CNRS Verlag). Anhand zahlreicher Beispiele – unter anderem aus Syrien, Mali und Afghanistan – erklärt er, was Bürgerkriege auslöst. Für Gilles Dorronsoro handelt es sich bei diesen Konflikten in erster Linie um „Gesellschaften, die sich auf demselben nationalen Territorium bekämpfen und deren wahrscheinlichstes Schicksal eine Wiedervereinigung ist“.
    Auch wenn diese Gesellschaften häufig grundverschieden sind, stellt der Autor fest, dass aus dem Chaos der Bürgerkriege politische und institutionelle Veränderungen entstehen können. Zwei Themen werden heute Abend von unseren Gästen diskutiert : Werden zu häufig parlamentarische Untersuchungsausschüsse gefordert? Am Sonntag, dem 19. Mai, deutete Yaël Braun-Pivet, die Präsidentin der Nationalversammlung, an, es gebe „vielleicht zu viele“ parlamentarische Untersuchungsausschüsse.
    Seit der Verfassungsreform von 2008 kann jede Fraktion einen solchen Ausschuss beantragen, was die zunehmende Zahl erklärt. Die Sitzungen werden live übertragen, stoßen jedoch mitunter auf Kritik und werden als politische Schauprozesse verstanden. Gleichzeitig ermöglichen sie es den Abgeordneten, ihre Kontrollfunktion transparent und fraktionsübergreifend auszuführen. Müssen diese Untersuchungsausschüsse stärker reglementiert werden? Sollte ihre Anzahl begrenzt werden? Defizit der Sozialversicherung, soziale Mehrwertsteuer: Muss das französische Sozialmodell überdacht werden? Der jüngste Bericht des französischen Rechnungshofs lässt keinen Zweifel: Die finanzielle Entwicklung der Sozialversicherung ist „außer Kontrolle geraten“.
    Das Defizit nimmt unaufhörlich zu. Der Präsident des Rechnungshofs prophezeite sogar, dass die Sozialversicherung ab 2027 keine Kredite mehr auf den Finanzmärkten aufnehmen könne. Sparmaßnahmen stehen also auf der Tagesordnung – eine zwangsläufig unpopuläre Entscheidung.
    Doch lässt sich der Sozialetat kürzen, ohne den sozialen Frieden zu gefährden? Xavier Mauduit erinnert an das unschätzbare Werk von Marcel Ophüls, der am 24. Mai verstorben ist . Er hat 1971 den ersten Dokumentarfilm über die Besatzungszeit während des 2. Weltkriegs in Frankreich und deren Zwiespältigkeit gedreht. Marie Bonnisseau nimmt uns mit nach Japan, das in diesem Sommer aller Voraussicht nach nur von wenigen Touristen besucht wird, denn ein Manga aus dem Jahr 1999 sagt einen gewaltiges Tsunami für Juli 2025 vorher. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 31.05.2025 arte
  • Folge 3514 (46 Min.)
    Véronique Sanson denkt noch lange nicht ans Aufhören Die Sängerin Véronique Sanson kehrt mit gleich zwei Tourneen auf die Bühne zurück. Als Star des französischen Chansons hat sie über sechs Millionen Alben verkauft – ihr Leben und ihre Lieder haben Generationen berührt. Zu ihren bekanntesten Titeln zählen Amoureuse, Besoin de personne und Vancouver. In ihren Liedern, die bei ihrem Publikum großen Anklang finden, erzählt sie von ihren Gefühlen, aber auch von ihrem Umgang mit Drogen und Alkohol. Die 76-jährige Sängerin, Songschreiberin, Komponistin und Pianistin sprach offen über ihr Verhältnis zur Bühne: „Das Studio schläfert mich ein, es langweilt mich – ich hasse es: die Kopfhörer, das Aquarium, das Abmischen … Live auf der Bühne zu sein ist sehr viel intensiver, direkter.“ Heute ist sie bei uns zu Gast.
    Den Wolf abschießen oder schützen? Am 8. Mai hat das EU-Parlament mit überwältigender Mehrheit für eine Änderung im europäischen Recht gestimmt. Der Schutzstatus des Wolfs gilt nicht mehr als „streng geschützt“ sondern künftig nur noch als „geschützt“ – eine Herabstufung im europäischen Recht. Damit wird das Abschießen der Tiere in Regionen erleichtert, in denen der Wolf als Bedrohung für das Vieh angesehen wird.
    In Frankreich beklagen Landwirte eine Zunahme von Angriffen auf ihre Herden. Im Dezember 2024 wurden im ganzen Land nur rund 1.000 Wölfe gezählt. Ende des 19. Jahrhunderts war der Wolf in Westeuropa nahezu ausgerottet, doch in den letzten Jahren konnte sich sein Bestand dank gezielter Schutzmaßnahmen wieder erhöhen. Können Mensch und Wolf zusammenleben? Xavier Mauduit erinnert an die lange Geschichte der Beziehungen zwischen Frankreich und Asien, die von einem erstaunlichen Eroberungsprojekt geprägt ist. Marie Bonnisseau erzählt, wie Agatha Christie, die 1976 verstorben ist, von den Toten zurückkehrt, um Literaturseminare zu leiten. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 02.06.2025 arte
  • Folge 3515 (46 Min.)
    Erleben Sie die besten Momente aus „28 Minuten“. Auf dem Programm: die Opernsängerin Sabine Devieilhe (Koloratursopran), die Generalsekretärin von Amnesty International Agnès Callamard, eine verständliche Einführung in die Geheimnisse des Herzens mit dem Kardiologen und Medizinprofessor Jean-Noël Fabiani-Salmon. Der ehemalige politische Berater Giuliano da Empoli befasst sich mit dem hemmungslosen Umgang von Gewalt der neuen Despoten. Die Populationsökologin Dr. Deborah Pardo begleitet einen Flug von Albatrossen- und schließlich spricht der französische TV Moderator und Schauspieler Antoine de Caunes über seine Beziehung zu seinem Vater, Georges de Caunes.
    Anschließend bieten wir einen Rückblick auf die Debatte „Kann man über Politik urteilen, ohne selbst politisch engagiert zu sein?“ Zum Abschluss der Sendung wirft Xavier Mauduit einen Blick zurück auf das Tod des Diktators Franco im Jahr 1975. Marie Bonnisseau erzählt die Geschichte eines Sabotagehandbuchs, das 1944 verfasst wurde und heute in den USA ein echter Erfolg ist. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 03.06.2025 arte
  • Folge 3516 (46 Min.)
    Erleben Sie die besten Momente aus dem Club „28 Minuten“. Gemeinsam mit unseren Gästen und Karikaturisten blicken wir zurück auf die besonderen Momente der letzten Monate: das angespannte Verhältnis zwischen den USA und Europa, der Tod des einstigen Parteichefs der Rechtsextremen Jean-Marie Le Pen, die Debatte um Elektroautos in der Europäischen Union, und der Schlagabtausch in den sozialen Netzwerken über die Rückgabe der New Yorker Freiheitsstatue an Frankreich. Außergewöhnliche Gäste sind dabei: Der Gerichtsmediziner Philippe Charlier enthüllt die Geheimnisse des „Tisches von Robespierre“, die Kuratorin im Musée d’Orsay, Elise Dubreuil, erklärt die Bedeutung von Plakaten an öffentlichen Plätzen, die Historikerin Dominique Veillon zeigt anhand von 50 Objekten das Leben in Frankreich während der Besatzung im zweiten Weltkrieg, und der Ausstellungskommissar Jean-Yves Leloup beleuchtet die Geschichte der Disco.
    Zum Schluss wirft Claude Askolovitch einen Blick auf Grok – die Künstliche Intelligenz von Elon Musk, die sich über ihren Schöpfer lustig macht. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 04.06.2025 arte
  • Folge 3517 (43 Min.)
    Deutsche TV-Premiere Do. 05.06.2025 arte
  • Folge 3518 (46 Min.)
    Der Sternekoch Yannick Alléno kämpft für die Anerkennung von fahrlässiger Tötung im Straßenverkehr als Straftat Yannick Alléno ist Chefkoch und wurde mehrfach mit Michelin-Sternen ausgezeichnet. Im Jahr 2022 wird sein Sohn bei einem Verkehrsunfall von einem betrunkenen Autofahrer ohne Führerschein getötet. Wenige Wochen nach dieser Tragödie gründet er die Association Antoine Alléno, die Familien von Unfallopfern unterstützt. Gleichzeitig kämpft er für die Aufnahme von Tötungsdelikten im Straßenverkehr als Straftat ins Strafgesetzbuch.
    Ein entsprechender Gesetzesentwurf wird am Dienstag, den 3. Juni, in zweiter Lesung in der französische Nationalversammlung beraten. Der Entwurf sieht unter anderem härtere Strafen bei erschwerenden Umständen vor – mit Freiheitsstrafen von bis zu zehn Jahren oder Geldbußen in Höhe von bis zu 150.000 Euro. Gazastreifen: Verliert Israel den Rückhalt seiner internationalen Partner? Nach Angaben der Rettungskräfte im Gazastreifen wurden am Sonntag, dem 1. Juni, bei der Verteilung humanitärer Hilfe 31 Palästinenser durch israelischen Beschuss getötet.
    Der Vorfall verschärft den diplomatischen Druck auf Israel, das Land wird zunehmend auf internationaler Ebene isoliert. Bereits am 13. Mai appellierte Tom Fletcher, Nothilfekoordinator der Vereinten Nationen, eindringlich an den UN-Sicherheitsrat, er solle „entschlossen handeln, um einen Völkermord zu verhindern“. Auch auf europäischer Ebene wächst die Kritik: Frankreichs Präsident Emmanuel Macron forderte am 30. Mai eine „härtere Haltung“ der EU gegenüber Israel. Doch nicht nur international mehren sich die warnenden Stimmen – auch in Israel selbst wird der Kurs der Regierung infrage gestellt.
    Der ehemalige Generalmajor und Parteivorsitzender der israelischen Arbeiterpartei, Yair Golan, warnte, Israel werde zum „Paria-Staat“ unter den Nationen. Wie weit wird sich die diplomatische Isolation Israels noch zuspitzen? Xavier Mauduit erzählt, wie die Polen, die gerade ihren neuen Präsidenten gewählt haben, im 16. Jahrhundert ihren Herrscher bestimmten. Marie Bonnisseau nimmt uns mit auf hohe See, wo Künstliche Intelligenz hilft, den Gesang der Wale zu entschlüsseln. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 06.06.2025 arte
  • Folge 3519 (46 Min.)
    Sexismus, Rassismus in literarischen Werken. Sollte man sie umschreiben? „Soll man Klassiker der Literatur umschreiben, um sie der Zeit anzupassen?“ – diese Frage stellt sich die Historikerin und Autorin Laure Murat. Dabei greift sie unter anderem die Debatten über den Sexismus bei James Bond oder den Antisemitismus bei Roald Dahl in Hexen hexen auf. Sie beleuchtet verschiedene Zugänge zu Texten, die aus heutiger Sicht als problematisch gelten – wegen rassistischer, sexistischer oder anderweitig störender Inhalte. Laure Murat ist weder aufgebracht gegen eine „Umschreibung der Geschichte“ unter dem Druck einer Minderheit, noch für die Verherrlichung eines unangetasteten, „heiligen“ Originaltextes.
    Sie unterscheidet zwischen einer sinnvollen Anpassung und dem bloßen Entfernen unbequemer Begriffe, die unser heutiges Empfinden verletzen könnten. A69, Umweltzonen-Abschaffung, Pestizid-Lockerungen – Kippt der Umweltschutz? Der Weiterbau der umstrittenen Autobahn A69, die geplante Abschaffung der Zonen mit niedrigen Emissionen und die Lockerung des Gesetzes gegen Bodenversiegelung: Für den Umwelt- und Klimaschutz häufen sich derzeit die Rückschläge – sowohl auf juristischer Ebene als auch im französischen Parlament.
    „Eine schwarze Woche für die Ökologie“, resümierte die Regionalpolitikerin Marine Tondelier am 2. Juni. Sie spricht von einer „Anti-Ökologie-Allianz“, die sich aus dem Regierungsblock, den Républicains und dem Rassemblement National formiere. Zeichnet sich hier eine Abkehr von einer als zu restriktiv empfundenen Umweltpolitik ab – oder wird der Umweltschutz zunehmend wirtschaftlichen Interessen geopfert? Der Historiker Pierre Nora ist am 2. Juni im Alter von 93 Jahren gestorben.
    Xavier Mauduit blickt zurück auf sein wegweisendes Werk Les Lieux de Mémoire [“Die Gedächtnisorte“], das die Debatte um das kollektive Gedächtnis entscheidend neu belebt hat. Marie Bonnisseau stellt uns die Zeichentrickserie Tuttle Twins vor: Ursprünglich aus den USA, feiert sie in Argentinien große Erfolge – wird jedoch von der Opposition scharf kritisiert und als „Versuch der Gehirnwäsche bei argentinischen Kindern“ bezeichnet. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 07.06.2025 arte
  • Folge 3520 (46 Min.)
    Naoki Urasawa – die Manga-Legende mit über 120 Millionen verkauften Exemplaren Naoki Urasawa hat über 120 Millionen Bücher verkauft und Werke geschaffen, die weltweit Aufsehen erregt haben – darunter Monster, eine Menschenjagd nach dem Fall der Berliner Mauer. Beeinflusst von Hitchcocks Filmen, grenzt er sich bewusst vom Shōnen-Genre – initiatorische Mangas für Jugendliche – ab und empfindet eher „Gemeinsamkeiten mit den Coen-Brüdern“. Eine weitere wichtige Inspirationsquelle ist sein Kollege Osamu Tezuka, der unter anderem Astro Boy geschaffen hat.
    Anlässlich des Comicfestivals in Amiens sind ihm ab dem 7. Juni gleich zwei Ausstellungen gewidmet: Naoki Urasawa – ein monströses Talent und Naoki Urasawa – Serienautor. Giorgia Meloni – Trumpfkarte oder Schwachpunkt der Europäischen Union? Am Dienstag, dem 3. Juni, kamen Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni in Rom zu einem Abendessen zusammen. Ziel des Treffens war, ein Signal der Einigkeit zu setzen und gemeinsam ein Europa mit mehr Souveränität anzustreben. Doch hinter den Kulissen offenbaren sich tiefgreifende Differenzen – vor allem in der Außenpolitik.
    Beim Thema Ukraine vertreten beide deutlich unterschiedliche Positionen. Während Macron seine europäischen Partner zu einem stärkeren militärischen Engagement drängt, bleibt Meloni kategorisch: Für sie kommt ein Einsatz westlicher Soldaten in der Ukraine nicht infrage. Auch im Verhältnis zu den USA verfolgen die beiden eine konträre Strategie. Meloni, die als nationalistisch und postfaschistisch gilt, setzt auf ihre ideologische Verbindung zu Donald Trump, um sich als verbindendes Glied zwischen Brüssel und Washington zu profilieren und daraus für sich Vorteile zu ziehen.
    Macron hingegen plädiert für eine klar abgegrenzte, europäisch-autonome Linie gegenüber den Vereinigten Staaten. Trotz einer sichtbaren Annäherung verfolgen beide das Ziel, sich als zentrale Akteure auf europäischer Ebene zu beweisen. Xavier Mauduit erzählt uns die Geschichte der Franzosen, die nach dem Krieg aus Indochina zurückgekehrt sind. Marie Bonnisseau nimmt uns mit ins Rijksmuseum in Amsterdam, wo ein Kondom aus dem 19. Jahrhundert ausgestellt ist – wenig wirksam, aber kunstvoll verziert. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 09.06.2025 arte
  • Folge 3521 (46 Min.)
    UNO-Ozeangipfel: Wird Plankton die Menschheit retten? Die UNOC, die Ozeankonferenz der Vereinten Nationen, die gemeinsam von Frankreich und Costa Rica organisiert wird, findet vom 9. bis 13. Juni in Nizza statt. Unser Gast ist Vincent Doumeizel, Ozeanberater beim UN Global Compact und Experte für Algen. Er ist Autor des Buches „Le manifeste du plancton“ [“Das Plankton-Manifest“] sowie „La révolution des algues“ [“Die Algenrevolution“] als Graphic Novel. Seiner Ansicht nach können Plankton und Algen die Menschheit retten. Vincent Doumeizel weist darauf hin, dass das Plankton der Ursprung allen Lebens ist und 90 % der ozeanischen Biomasse ausmacht.
    Dank dieser unsichtbaren Lebewesen absorbieren die Weltmeere etwa 30 Prozent der globalen Treibhausgase – mehr als sämtliche Wälder zusammen. Und dennoch: Beim Biodiversitätsgipfel der UNO bleibt Plankton weitgehend unbeachtet. Mord in Puget-sur-Argens: Rechtsextremismus als neue terroristische Bedrohung? Das französische Anti-Terror-Staatsanwaltschaft (PNAT) hat am 2. Juni die Ermittlungen im Fall des Mordes an Hichem Miraoui übernommen. Der 45-jährige aus Tunesien stammende Friseur wurde am 31. Mai im südfranzösischen Puget-sur-Argens (Département Var) erschossen.
    Die Behörden ermitteln nun wegen „Mordes und versuchten Mordes aus rassistischen oder religiösen Motiven im Zusammenhang mit einer terroristischen Vereinigung“. Hauptverdächtiger ist ein 53-jähriger französischer Nachbar des Opfers. Er soll auch auf einen 25-jährigen türkischen Staatsangehörigen geschossen haben. Der Verdächtige hatte sich öffentlich zu seiner Tat bekannt und postete insgesamt fünf Videos in die sozialen Netzwerke. Darin präsentiert er ein offen rassistisches Manifest, ruft „die Franzosen“ zum Widerstand gegen „Islamisten“ auf und stellt seine Tat als patriotischen Akt im Namen der französischen Flagge dar.
    Er bezieht sich dabei auch explizit auf die rechtsextreme Partei Rassemblement National. Zum ersten Mal seit ihrer Gründung im Jahr 2019 leitet die Anti-Terror-Staatsanwaltschaft ein Verfahren wegen eines rassistisch motivierten Mordes mit mutmaßlich rechtsextremem Hintergrund ein. Xavier Mauduit erzählt uns eine Geschichte über Napoleon – basierend auf einem fiktionalen Werk von Louis Geoffroy aus dem 19. Jahrhundert, in dem der Kaiser schließlich über die ganze Welt herrscht. Marie Bonnisseau beschäftigt sich mit Sprachnachrichten, die unsere Handys fluten und sich zu einer eigenständigen Form der Kommunikation entwickelt haben. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 10.06.2025 arte
  • Folge 3522 (46 Min.)
    In der Gesprächsrunde über aktuelle Themen der Woche empfängt Renaud Dély heute Abend den Historiker Pascal Blanchard, die Publizisten Noémie Halioua und Antoine Bueno und die Karikaturistin Louison. Welche Folgen hätte eine Anerkennung Palästinas durch Frankreich? Für Emmanuel Macron beginnt eine diplomatisch sensible Phase, denn am 13. Juni findet in Paris das Peace Forum statt, wenige Tage später, am 18. Juni, eine hochrangige Konferenz im Hauptquartier der Vereinten Nationen in New York. An beiden Terminen böte sich dem französischen Präsidenten die Gelegenheit, einen palästinensischen Staat offiziell anzuerkennen – eine Absicht, die er kürzlich wieder geäußert hatte.
    Doch eine solche Entscheidung könnte ernste Konsequenzen nach sich ziehen, etwa Vergeltungsmaßnahmen Israels wie eine mögliche Annexion von Teilen des Westjordanlands. Bleibt die Frage: Verfügt Frankreich tatsächlich über die politische Macht, um mit einer solchen Erklärung die Realität vor Ort nachhaltig zu beeinflussen? Wie kann verhindert werden, dass jedes öffentliche Fest in Ausschreitungen endet? Nach den urbanen Gewaltausbrüchen, die den Sieg von Paris Saint-Germain im Finale des Europapokals am 31. Mai überschatteten, streiten die französischen Politiker über die angemessenen Maßnahmen zur Beseitigung dieses wiederkehrenden Problems.
    In der Nacht von Samstag auf Sonntag wurden laut Innenminister Bruno Retailleau 559 Personen festgenommen. Ist eine verschärfte Strafverfolgung das richtige Mittel, um der Gewalt Einhalt zu gebieten? Émilie Tronche ist die Regisseurin und Drehbuchautorin der Arte-Serie „Samuel“, die bereits 49 Millionen Aufrufe verzeichnet.
    In der Animationsserie taucht sie in das Leben eines zehnjährigen Jungen ein, der seinen Alltag, seine Gefühle und Träume in einem Tagebuch festhält. Die Serie erscheint auch als Comic unter dem Titel „Samuels Tagebuch“. Die Spannungen zwischen Olivier Faure, der gerade erst als Vorsitzender der Sozialistischen Partei wiedergewählt wurde, und Innenminister Bruno Retailleau nehmen zu. Nach dem Mord an einem 45-jährigen Tunesier durch seinen rassistischen Nachbarn warf Faure dem Minister vor, ein „Klima des Rassismus“ zu schüren.
    Retailleau konterte mit scharfen Worten und bezeichnete den Angriff als „erbärmlich“ und „niederträchtig“. Im Duell der Woche lässt Frédéric Says die beiden gegeneinander antreten. Vor einer Woche empfing Donald Trump Elon Musk mit großem Pomp im Oval Office, um das Ende ihrer politischen Zusammenarbeit zu zelebrieren. Drei Tage später veröffentlichte der Tesla-Chef auf seinem eigenen sozialen Netzwerk X eine scharfe Kritik am Haushaltsentwurf des US-Präsidenten – und rief alle republikanischen Abgeordneten dazu auf, dagegen zu stimmen.
    Marjorie Adelson berichtet. In Tschechien ist eine 88-jährige Frau in ihrem Sarg wieder zum Leben erwacht, obwohl sie bereits für tot erklärt worden war. Claude Askolovitch erzählt von der Urangst, lebendig begraben zu werden. Und schließlich zeigen wir Ihnen die internationale Schlagzeile über Trumps „Travel Ban“, sowie die von unseren Gästen ausgewählten Fotos der Woche und den humorvollen Beitrag „Kontinentaldrift“ von Benoît Forgeard. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 11.06.2025 arte
  • Folge 3523 (43 Min.)
    Deutsche TV-Premiere Do. 12.06.2025 arte
  • Folge 3524 (46 Min.)
    Komiker Thomas Ngijol wechselt das Genre Thomas Ngijol ist ein französischer Schauspieler, Komiker und Regisseur. Mit Indomptables, der am 11. Juni in die Kinos kommt, stellt er einen spannenden, sozial engagierten Kriminalfilm vor, er wurde in Kamerun gedreht, und Ngijol spielt selbst die Hauptrolle. Inspiriert von der Doku Un crime à Abidjan von Mosco Boucault, erzählt der Film die Geschichte eines „sehr traditionellen“ Kommissars in den Straßen von Yaoundé, in Kamerun. Er versucht, sich in einer im Wandel befindenden Gesellschaft zurechtzufinden.
    Indomptables ist laut Thomas Ngijol ein „zu 100 % afrikanischer Film – ganz ohne eine westliche Perspektive“. Er wollte Kamerun zeigen, „ohne es in manchen Gegenden ärmlicher darzustellen, als es ist – und in anderen schicker, als es wirklich ist“. Rente erst nach 66: Einziger Ausweg zur Finanzierung der französischen Altersvorsorge? Am Donnerstag, dem 5. Juni, haben die Abgeordneten der französischen Nationalversammlung rein symbolisch und nicht zwingend für einen Antrag zur Rücknahme der Rentenreform gestimmt.
    In entgegengesetzter Richtung schlägt der französische Rentenbeirat (Conseil d’orientation des retraites, COR) in seinem Jahresbericht, der am 12. Juni veröffentlicht wird, ein Renteneintrittsalter von 66,5 Jahren bis zum Jahr 2070 vor. Eine Ankündigung, die die Gewerkschaften aufgebracht hat: Sie kritisieren eine „neoliberale Auslegung und eine Fixierung auf das Haushaltsdefizit“. Ist die Anhebung des Rentenalters tatsächlich der einzige Weg, um das Defizit in den Griff zu bekommen und das Rentensystem zu retten? Xavier Mauduit nimmt uns mit in den Iran, wo es neuerdings in rund zwanzig Städten verboten ist, mit seinem Hund spazieren zu gehen.
    Eine Entscheidung, die im starken Kontrast zur antiken Geschichte Persiens steht, in der das Tier einst verehrt wurde. Marjorie Adelson macht sich auf den Weg nach Korsika, wo der französische Staat mit harten Maßnahmen gegen die Mafia vorgeht: Ab der achten Klasse sollen Jugendliche dort spezielle „Anti-Mafia“-Kurse erhalten. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 13.06.2025 arte
  • Folge 3525 (46 Min.)
    Nach 1.200 Kriegstagen zeigt sich die ukrainische Gesellschaft weiterhin innovativ und widerstandsfähig Als der Krieg in der Ukraine begann, hatte die russische Armee die Absicht, das Land zu „entnazifizieren“ und einen erbarmungslosen Krieg zu führen. Entgegen aller Erwartungen leistet die Ukraine drei Jahre später immer noch Widerstand, trotz ihrer Schwierigkeiten auf dem Kampfgebiet. Dieser Widerstand ist sowohl der finanziellen und militärischen Hilfe des Westens als auch der Fähigkeit der Bevölkerung zu verdanken, die mitverantwortlich ihren Beitrag für die Anstrengungen des Krieges leistet, indem sie die Armee unterstützt.
    Zu diesem Schluss kommt die Soziologin und Politikwissenschaftlerin Anna Colin Lebedev in ihrem neuesten Buch „Ukraine: la force des faibles“ [Ukraine: Die Macht der Schwachen], das am 13. Juni im französischen Seuil Verlag erscheinen wird. Ihrer Ansicht nach haben sich die Zivilisten den Konflikt zu eigen gemacht, indem sie darum gebeten haben, sich in den Bereichen zu engagieren, in denen sie sich für besonders nützlich halten, und haben dadurch die Konventionen der Armee durcheinandergebracht.
    Trump entsendet Truppen nach Kalifornien: eine autoritäre Flucht nach vorn? In der Schlussphase des Präsidentschaftswahlkampfs im November 2024 hatte Donald Trump behauptet, dass „zwei Feinde“ die Vereinigten Staaten bedrohten: „Wir haben den äußeren Feind, und dann haben wir den Feind von innen, und der Feind von innen ist meiner Meinung nach gefährlicher als China, Russland und all diese Länder.“ Dieser „Feind“ zeigt sich ihm als illegaler Einwanderer und linker Aktivist. Seit dem 6. Juni versuchen Einwohner in Los Angeles, sich den gewaltsamen Verhaftungen von Einwanderern durch die US-Grenzschutzbehörde (ICE) entgegenzustellen.
    Angesichts der daraus entstehenden Zusammenstöße ordnet Donald Trump die Entsendung von 2.000 Mitgliedern der Nationalgarde an, um die Demonstrationen einzudämmen, und das gegen den Willen des demokratischen Gouverneurs des Bundesstaates, Gavin Newsom. Am 9. Juni verfügt Trump die Entsendung von weiteren 2.000 Reservisten und 700 Marines (amerikanische Eliteeinheit), obwohl die Demonstrationen offenkundig auf die Innenstadt von Los Angeles beschränkt sind.
    Die demokratische Opposition prangert einen Machtmissbrauch des Präsidenten an, der die Bekämpfung der Einwanderung zu einem der Hauptziele seiner Politik gemacht hat. Xavier Mauduit erzählt uns die Geschichte des Reiseschriftstellers Pierre Loti und seines außergewöhnlichen Hauses in Rochefort (Frankreich), das wieder für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Marie Bonnisseau berichtet über den Erfolg von „Reborn“-Babys in Brasilien, hyper-realistische Babypuppen, die Politiker im öffentlichen Raum verbieten wollen. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 14.06.2025 arte
  • Folge 3526 (46 Min.)
    Spinnen sind bei uns unbeliebte Tierchen, aber eigentlich unsere Freundinnen! In Europa fürchtet sich rund ein Viertel der Erwachsenen vor Spinnen, und zwischen 5 und 10 Prozent bezeichnen das sogar als Spinnenphobie. Raphaël Jeanson, Ethologe und Forschungsdirektor am CNRS, gibt offen zu, dass er es liebt, „mit Tierchen zu arbeiten, die niemand mag“. Deshalb hat er das Buch „Im Kopf einer Spinne“ (erschienen bei HumenSciences) geschrieben, um die Vorurteilen rund um diese achtbeinigen Insekten abzubauen. Darin erklärt der Autor unter anderem, warum vor allem in westlichen Kulturen eine starke Abneigung gegenüber Spinnen besteht, denn es handelt sich um ein Erbe aus der griechischen Mythologie.
    Dabei spielen Spinnen eine unschätzbare Rolle bei der Regulierung der Ökosysteme: Jährlich fressen sie zwischen 400 und 800 Millionen Tonnen Beutetiere – das entspricht ein- bis zweimal der Biomasse der gesamten Menschheit. Raphaël Jeanson beleuchtet außerdem das Sozialverhalten der Spinnen und ihre erstaunlichen Kommunikationsformen. Tödliche Messerattacke auf Aufsichtsperson: Ist die Schule noch ein sicherer Ort? Am Dienstag, dem 10. Juni, wurde in der ostfranzösischen Kleinstadt Nogent eine Aufsichtsperson von einem Schüler bei einer Taschenkontrolle erstochen.
    Angesichts des Schocks, den diese Tragödie ausgelöst hat, kündigte Bildungsministerin Élisabeth Borne für den 12. Juni eine Schweigeminute an allen Schulen an. Präsident Emmanuel Macron verurteilte eine „sinnlose Welle der Gewalt“, die er unter anderem auf den „Zerfall der Familien“ zurückführte.
    Außerdem machte er den Einfluss sozialer Medien für Gewalt unter jungen Menschen mitverantwortlich und sprach sich in einem TV-Interview für ein EU-weites Social-Media-Verbot für Kinder unter 15 Jahren aus. Er hoffe auf Ergebnisse für eine solche Altersgrenze in den kommenden Monaten. „Wenn das nicht funktioniert, werden wir damit in Frankreich beginnen. Wir können nicht warten“, sagte Emmanuel Macron. Der Mord reiht sich in eine erschreckende Serie ähnlicher Vorfälle ein: Im April hatte ein Schüler in Nantes eine Mitschülerin mit 57 Messerstichen getötet.
    Im März wurde ein 17-Jähriger vor einem Gymnasium während einer Auseinandersetzung unter Banden erstochen. Angesichts dieser Eskalation stellt sich die Frage: Wie kann dieser Gewalt Einhalt geboten werden? Angesichts eines Wiederaufflammens von Diphtherie-Fällen in Europa erzählt uns Xavier Mauduit die Geschichte dieser Krankheit, die lange als ausgerottet galt. Marie Bonnisseau nimmt uns mit nach China, wo ein Mann sich der Abrissverfügung für sein Haus widersetzt – und aus Protest immer weitere Stockwerke draufsetzt. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 16.06.2025 arte
  • Folge 3527 (46 Min.)
    Ali Abu Awwad, der „palästinensische Gandhi“ – ein Weg zum Frieden Ali Abu Awwad ist ein palästinensischer Friedensaktivist. Sein Lebensweg ist geprägt von Gewalt und Trauer. Während der Ersten Intifada wurde er gemeinsam mit seiner Mutter, einer führenden Persönlichkeit der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO), verhaftet und verbrachte drei Jahre im Gefängnis – ohne, sie sehen zu dürfen. Später verliert er seinen Bruder Youssef, der zu Beginn der Zweiten Intifada von israelischen Soldaten erschossen wird.
    Im Jahr 2001 ereignet sich ein weiteres trauriges Ereignis in seinem Leben: Seine Mutter lädt israelische Familien, die selbst Trauer erfahren hatten, zu sich nach Hause ein. „Es war das erste Mal, dass ich jemanden jüdischen Glaubens weinen sah. Ich war unter der Besatzung aufgewachsen, hatte all die Demütigungen erlebt – aber ich hatte nie die Menschlichkeit des anderen gesehen“, erzählt er. Im Jahr 2016 gründet Ali Abu Awwad die Bewegung „Taghyeer“ im Westjordanland – eine gewaltfreie palästinensische Initiative, die für Veränderung und Versöhnung steht.
    Pestizide, PFAS, Schwermetalle – Ist die Gesundheit der Franzosen in Gefahr? Am Dienstag, dem 10. Juni, haben Santé publique France und die französische Lebensmittelsicherheitsbehörde Anses eine umfassende Studie zu Ernährung und Gesundheit in Frankreich gestartet. Insgesamt 3.150 zufällig ausgewählte Personen im Alter von 0 bis 79 Jahren werden an der Untersuchung mit dem Namen „Albane“ teilnehmen. Die Ergebnisse werden erst in drei Jahren erwartet.
    Ziel der Studie ist es, genau zu erfassen, was die Menschen in Frankreich tatsächlich essen, wie viel sie sich bewegen – und welchen gesundheitlichen Folgen sie durch die Belastung mit Pestiziden, Schwermetallen, bestimmten Kohlenwasserstoffen oder Weichmachern ausgesetzt sind. Erst vergangene Woche warnten Gesundheitsfachleute vor einer „explosionsartigen Zunahme der Cadmium-Belastung bei Kleinkindern“. Das giftige Schwermetall ist vor allem in Getreideprodukten, Brot und Nudeln zu finden.
    Angesichts der zunehmenden Zahl von Gesundheitsskandalen stellt sich die Frage: Ist die Gesundheit der französischen Bevölkerung ernsthaft in Gefahr? Zum Schluss geht es nach Griechenland, wo ein Wanderer ums Leben kam, nachdem er von einem Bären gestoßen wurde. Ein Anlass für Xavier Mauduit, sich mit der Rolle dieses Tieres in der griechischen Mythologie zu beschäftigen. Marie Bonnisseau nimmt uns mit auf den „Internet Roadtrip“ – ein gemeinschaftliches und kontemplatives Erlebnis, bei dem Internetnutzer gemeinsam in einem virtuellen Auto unterwegs sind. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 17.06.2025 arte
  • Folge 3528 (46 Min.)
    In der Gesprächsrunde über aktuelle Themen der Woche empfängt Renaud Dély heute Abend die Publizistin und Essayistin Isabelle Saporta, den Publizisten, Doktor der Philosophie und Experte für Geopolitik Jean-Loup Bonnamy, den Chefredakteur der Wochenzeitung „Politis“ Pierre Jacquemain, und den Karikaturisten Kak. Die sogenannte Zucman-Steuer: Eine Vermögensabgabe, die den Reichen schlaflose Nächte bereitet? Am Donnerstag, dem 12. Juni, hat der französische Senat den Gesetzesentwurf zur sogenannten „Zucman-Steuer“ abgelehnt. Diese Initiative sieht die Einführung einer Mindeststeuer von 2 % auf Vermögen über 100 Millionen Euro vor.
    Befürworter dieser Steuer argumentieren, dass sie bis zu 25 Milliarden Euro einbringen könnte – in einer Zeit, in der die Regierung händeringend nach 40 Milliarden Euro sucht, um das Haushaltsdefizit zu senken. Welche Folgen hat der Angriff Israels auf den Iran? In der Nacht vom 12. auf den 13. Juni führte Israel mehrere Luftangriffe auf iranisches Territorium durch. Das Ziel ist, das iranische Atomprogramm zu beenden und die militärische Befehlskette des Landes zu zerschlagen. Während Israels Premierminister Benjamin Netanjahu die Operation als „Erfolg“ bezeichnete, sprach Irans Außenminister Abbas Araghchi von einer „Kriegserklärung“.
    Der israelische Angriff ermöglicht auch Donald Trump den Druck auf Teheran bezüglich der Verhandlungen über das iranische Atomprogramm weiter zu erhöhen.
    Hat die Eskalation zwischen Israel und dem Iran nun einen Punkt erreicht, an dem es kein Zurück mehr gibt? Samia Lorrain-Djidar ist Kuratorin der Ausstellungsreihe „Machine arrière“ [Der Titel bezieht sich sowohl auf industrielle Maschinen als auch auf die Redewendung, die sinngemäß „einen Schritt zurück machen“ bedeutet – passend zur Rückschau auf vergangene Kommunikationstechnologien.], die noch bis zum 2. November in der Cité des sciences et de l’industrie in Paris zu sehen ist. Die Reihe lädt dazu ein, eine Zeitreise durch drei symbolische Kommunikationsobjekte und -technologien zu unternehmen.
    Die „Madleen“, ein Schiff, das gechartert wurde, um humanitäre Hilfe zu leisten und gegen die von Israel verhängte Blockade des Gazastreifens zu protestieren, wurde am Montag, dem 9. Juni, von der israelischen Marine in internationalen Gewässern angehalten. Die Passagiere wurden in Gewahrsam genommen und sollen abgeschoben werden. Unter ihnen befindet sich die schwedische Aktivistin Greta Thunberg, die das Projekt international unterstützt hat.
    US-Präsident Donald Trump nutzte den Vorfall für einen Seitenhieb und erklärte, Thunberg solle an „einem Kurs zur Wutbewältigung“ teilnehmen. Im Duell der Woche lässt Frédéric Says die beiden gegeneinander antreten. Nach der Tötung einer Aufsichtsperson an einem Collège in Nogent (im Großraum Paris), die am Dienstag, dem 10. Juni, von einem Schüler erstochen wurde, geraten soziale Netzwerke zunehmend in die Kritik von Politikern. Emmanuel Macron kündigte an, soziale Netzwerke für unter 15-Jährige verbieten zu wollen.
    Paola Puerari berichtet. Brian Wilson, Leader der kalifornischen Rockband The Beach Boys, ist am Mittwoch, dem 11. Juni, verstorben. In den 1960er-Jahren galt der Sänger und Bassist als zentrale Figur der amerikanischen Antwort auf die Beatlemania aus Liverpool. Davon erzählt Claude Askolovitch in seiner Geschichte der Woche. Und schließlich zeigen wir Ihnen die internationale Schlagzeile über die Proteste in L.A. gegen die Migrationspolitik, sowie die von unseren Gästen ausgewählten Fotos der Woche und den humorvollen Beitrag „Kontinentaldrift“ von Benoît Forgeard. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 18.06.2025 arte
  • Folge 3529 (43 Min.)
    Deutsche TV-Premiere Do. 19.06.2025 arte

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