2025 (Folge 3530⁠–⁠3553)

  • Folge 3530 (46 Min.)
    Mit ihren Löwenzahnblüten inszeniert sie ein beeindruckendes „pflanzliches Indiana Jones“-Abenteuer. Momoko Seto ist Regisseurin am CNRS (französisches Zentrum für wissenschaftliche Forschung). Seit 2008 arbeitet sie an einem Projekt, das Wissenschaft und Film vereint. 2021 wurde sie mit der Kristallmedaille des CNRS ausgezeichnet. Wir sprechen mit ihr anlässlich ihres neuen Langspielfilms „Planètes“. Der beim Animationsfilmfestival in Annecy preisgekrönte Film wird von Momoko Seto als ein „filmisches UFO an der Grenze zwischen Kunst, Wissenschaft, Experimentalfilm, Dokumentation und Fiktion“ beschrieben.
    In dieser dystopischen Fabel begleiten wir vier Löwenzahnsamen auf ihrer Wanderung und der Suche nach fruchtbarem Boden. Die watteartigen Schirmchen, die vom Wind getragen werden, ermöglichen der Pflanze ihre Vermehrung. Angriffe auf den Iran: Handelt Israel im rechtlichen Rahmen? Am Freitag, den 13. Juni, startete Israel eine beispiellose Offensive gegen den Iran unter dem Namen „Rising Lion“. Zahlreiche Luftangriffe trafen die Befehlskette der iranischen Armee, Militär- und Wissenschaftsstützpunkte, sowie Einrichtungen, die mit dem iranischen Atomprogramm in Verbindung stehen – aber auch Öl- und Gasinfrastrukturen wurden ins Visier genommen.
    Der Iran reagierte mit Raketen- und Drohnenangriffen auf israelisches Gebiet. In beiden Ländern wurden auch von Zivilisten bewohnte Landesteile getroffen. Israel und westliche Staaten verdächtigen den Iran, ein Atomwaffenarsenal aufzubauen. Israel seinerseits besitzt seit Jahren Atomwaffen – und ohne eine international anerkannte Rechtsprechung. Die sogenannten „präventiven“ Angriffe Israels, mit dem Ziel, den Iran am Erwerb von Atomwaffen zu hindern, sind nach internationalem Recht illegal.
    Dennoch betonen mehrere europäische Regierungen, darunter auch die französische Präsidentschaft, dass „die Gefahr eines iranischen Atomwaffenprogramms eine Bedrohung für die Region, Europa und die globale Stabilität“ darstelle. Hat Israel das Recht, den Iran anzugreifen? Xavier Mauduit nutzt den Besuch von Emmanuel Macron in Grönland, um uns die Geschichte eines französischen Entdeckers zu erzählen, der dieses arktische Gebiet betreten hat. Marie Bonnisseau nimmt uns mit nach Venedig, wo die prunkvolle Hochzeit von Jeff Bezos den Unmut der Venezianer über den Übertourismus auf den Punkt bringt. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 20.06.2025 arte
  • Folge 3531 (46 Min.)
    Israel-Iran-Konflikt: Droht ein neuer Ölpreisschock? Am Freitag, den 13. Juni, stieg der Ölpreis sprunghaft um 13 Prozent. Dieser plötzliche Anstieg weckt Erinnerungen an die Ölkrise von 1979, die infolge der islamischen Revolution entstand. Der Iran, dessen Gas- und Ölinfrastrukturen derzeit Ziel von Angriffen sind, liefert 3 Prozent der weltweiten Ölexporte und bezieht mehr als ein Drittel seiner Staatseinnahmen aus dem Ölgeschäft. Zudem könnte das Land die Straße von Hormus blockieren, durch die über 20 Prozent der globalen Ölexporte transportiert werden – was unweigerlich zu einem starken Preisanstieg führen würde.
    Ein solches Szenario scheint dem Rohstoffexperten und Ökonomen Philippe Chalmin jedoch eher unwahrscheinlich. Die Pariser Luftfahrtschau in Le Bourget und das globale Wettrüsten Vom 16. bis 19. Juni findet in Le Bourget bei Paris die Internationale Luft- und Raumfahrtausstellung statt. In diesem Jahr gilt die besondere Aufmerksamkeit der Verteidigungsindustrie und somit richtet sich der Blick auf Airbus und Boeing. Von den 2.400 Ausstellern sind 926 dem Rüstungssektor zuzuordnen. Die weltweiten Militärausgaben sind 2024 um zehn Prozent gestiegen. Für Europas Verteidigungsindustrie ist diese Messe ein strategisches Schaufenster.
    Frankreich, weltweit zweitgrößter Waffenexporteur, will 2025 ein Rekordjahr mit seinen Rüstungsexporten erzielen. Hat das Aufflammen zwischenstaatlicher Konflikte das Thema Abrüstung endgültig verdrängt? Xavier Mauduit wirft einen Blick auf die Ehrenlegion: Während dem ehemaligen Präsidenten Nicolas Sarkozy die Auszeichnung aufgrund seiner Verurteilung wegen Korruption aberkannt wurde, stand François Mitterrand aufgrund seiner dubiosen Vergangenheit kurz davor, sie nie zu erhalten. Marie Bonnisseau nimmt uns mit nach Verona, wo ein Paar „Van-Gogh-Stuhl“ zerstört hat – indem es sich einfach darauf setzte. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 21.06.2025 arte
  • Folge 3532 (46 Min.)
    Von wilden Partys zur ökologischen Krise – die schonungslose Malerei von Thomas Lévy-Lasne Thomas Lévy-Lasne ist ein bildender Künstler. In seinem Buch „La fin du banal“ [Das Ende des Banalen] blickt er auf 20 Jahre Malerei und 188 Werke zurück. Sein Leitmotiv: „Die Welt betrachten und sie zeigen, wie sie ist.“ So hielt er das Feiern und seine modernen Auswüchse fest – zwischen Katerstimmung und mit Tischen vollgestellt mit Flaschen. 2019 vollzieht sich eine Bewusstseinsänderung in seiner Arbeit: Er befasst sich mit der ökologischen Krise. Er malt Meere, deren scheinbare Ruhe von Wellen aus Plastik durchbrochen wird, paradiesische Strände, verziert mit Müll.
    Trump, Israel, die Iraner – wer hat ein Interesse am Sturz des Mullah-Regimes? 1979 stürzte die iranische Revolution das diktatorische Regime von Schah Reza Pahlavi. Aus der islamischen Republik wurde eine Theokratie unter der Führung schiitischer Geistlicher. Ihre Macht wurde seither mehrfach erschüttert, aber nie vollständig gebrochen. Der seit dem 13. Juni andauernde israelische Angriff auf den Iran könnte das Machtgefüge nun neu ordnen. Der jüdische Staat hat gezielt die Sicherheit des iranischen Staatsapparats geschwächt und macht keinen Hehl aus seinem Wunsch, das Regime zu stürzen.
    Donald Trump bezeichnete Ali Chamenei, der seit 1989 oberster Revolutionsführer ist, als „leichtes Ziel“, betonte jedoch, er habe nicht vor, ihn „zumindest nicht im Moment“ zu eliminieren. Zugleich lässt er offen, ob die USA direkt in den Konflikt eingreifen werden. Wem also würde der Sturz des iranischen Regimes nützen? Xavier Mauduit erzählt uns die Geschichte eines Pariser Museums: der Palais de la Découverte. Marie Bonnisseau nimmt uns mit nach Japan, wo wir Hiromu Inada kennenlernen. Der Japaner ist der ältester Finisher des Langdistanz-Triathlons Ironman. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 23.06.2025 arte
  • Folge 3533 (46 Min.)
    Renaud Piarroux: Der „Sherlock Holmes“ der Mikroben Welche unsichtbaren und dennoch äußerst mächtigen Organismen haben eine entscheidende Rolle in der Geschichte menschlicher Gesellschaften gespielt? Ob Pest, Cholera oder Tuberkulose – Mikroben haben das Schicksal der Menschheit auf allen Kontinenten maßgeblich beeinflusst. Renaud Piarroux, Arzt, Epidemiologe und Leiter der Abteilung für Parasitologie und Mykologie am Krankenhaus Pitié-Salpêtrière (Paris), verleiht ihnen in seinem jüngsten Werk „Sapiens et les microbes, les épidémies d’autrefois. Des origines à 1918“ (CNRS Éditions) [“Sapiens und die Mikroben.
    Epidemien von einst – Von den Anfängen bis 1918“] neue Bedeutung. Darin beschreibt er, wie sich die Wahrnehmung von Mikroben im Laufe der Zeit gewandelt hat. Iran, Gaza, G7: Ist der Multilateralismus endgültig tot? Am 24. Oktober 1945 wurden die Vereinten Nationen gegründet – eine Organisation mit dem Ziel, durch multilaterale Zusammenarbeit den Frieden in der Welt zu sichern. 80 Jahre später, während mehrere Kriege weltweit toben, stellt sich die Frage: Was ist vom Völkerrecht geblieben, das aus dem Ende des Zweiten Weltkriegs hervorgegangen ist? Der offene Konflikt zwischen Israel und dem Iran, der in der Nacht vom 13. Juni mit israelischen Angriffen auf iranische Militär- und Nuklearanlagen begann, entfacht die Debatte um ein altes Konzept neu: den „Präventivkrieg“.
    Schon 2003 stand diese Frage international im Mittelpunkt. Damals marschierten die USA in den Irak ein. Ist der Unilateralismus zur neuen globalen Norm geworden? Xavier Mauduit erzählt uns die Geschichte des „Titanenpenis“, der in einem Botanischen Garten bei Nancy (Frankreich) erblüht ist. Marie Bonnisseau analysiert eine Kontroverse, in der Fans der Band Oasis kritisiert werden – in internen Dokumenten des Stadtrats von Edinburgh werden sie als „übergewichtige Trinker“ beschrieben. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 24.06.2025 arte
  • Folge 3534 (46 Min.)
    In der Gesprächsrunde über aktuelle Themen der Woche empfängt Renaud Dély heute Abend die Journalistin, Autorin und Regisseurin Rokhaya Diallo, den Europa-Korrespondenten der Tageszeitung Libération Jean Quatremer, den Publizisten und Begründer des Think Tank „Souverains demain“ Paul Melun, und den Karikaturisten Thibaut Soulcié. Abschaffung der Umweltzonen (ZFE): Ökologie im Stillstand, während das Haus brennt? Am Dienstag, den 17. Juni, hat die französische Nationalversammlung in erster Lesung das Gesetz zur Vereinfachung des Wirtschaftslebens verabschiedet.
    Dieses Gesetz, das eigentlich die Unternehmen unterstützen soll, ist ein Rückschritt bezüglich bestimmter umweltpolitischer Maßnahmen der letzten Jahre. Eine Gruppe von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern erklärt inzwischen, dass das Ziel, die Erderwärmung von 1,5 °C im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu begrenzen, „nicht mehr erreichbar“ sei. Befindet sich der Umweltschutz in einer Sackgasse? Gilt das Gesetz des Stärkeren nun als neue Weltordnung? Am 13. Juni führte Israel eine Serie von Angriffen auf strategische Militär- und Nuklearanlagen im Iran im Namen eines „Präventivkrieges“ durch.
    – Dieses Prinzip wird vom Völkerrecht nicht anerkannt. Gleichzeitig setzt der jüdische Staat die täglichen Bombardierungen des Gazastreifens fort. Russland weigert sich, ernsthaft mit der Ukraine zu verhandeln. Auf dem europäischen Kontinent rückt die Frage der Wiederaufrüstung zunehmend in den Fokus. Die UNO wirkt gelähmt und auf folgenlose Erklärungen reduziert. Sind die internationalen Beziehungen dazu verdammt, sich dem Gesetz des Stärkeren zu unterwerfen? Wir begrüßen die belgische Schriftstellerin Daphné Tamage zur Veröffentlichung ihres hybriden Werks „Brüssel“.
    Zwischen Roman und Reiseführer erzählt die Autorin von ihrer Geburtsstadt, durch die sie anlässlich der Beerdigung eines Mentors durchquert. Donald Trump hat seinen Besuch in Kanada anlässlich des G7-Treffens am Montag, dem 16. Juni, verkürzt. Emmanuel Macron erklärte den vorzeitigen Abflug seines amerikanischen Amtskollegen mit möglichen Verhandlungen über einen Waffenstillstand zwischen Israel und dem Iran. Offenbar ist dem nicht so: „Ob absichtlich oder nicht, Emmanuel versteht es immer falsch“, sagte Donald Trump als Antwort.
    Im Duell der Woche lässt Frédéric Says die beiden gegeneinander antreten. Am Sonntag, dem 15. Juni, wurde Nicolas Sarkozy aufgrund seiner Verurteilung wegen Korruption die Ehrenlegion aberkannt. Er kündigte jedoch an, gegen diese Entscheidung vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte Berufung einzulegen. In den sozialen Netzwerken wird Fall des ehemaligen französischen Präsidenten, der in zahlreiche politische Skandale verwickelt ist, heftig diskutiert. Paola Puerari berichtet. Seit 1984 gilt der Fall des kleinen Grégory als ungelöster Kriminalfall in Frankreich.
    Doch an diesem Mittwoch, dem 18. Juni, kündigte das zuständige Schwurgericht an, Jacqueline Jacob, die Großtante des Jungen, zu vernehmen. Die Ermittler verdächtigen sie, der anonyme Absender („der Rabe“) zu sein. Der Schreiber des Briefes an die Familie hatte sich als der Mörder des Jungen bezeichnet. Davon erzählt Claude Askolovitch in seiner Geschichte der Woche. Und schließlich zeigen wir Ihnen die internationale Schlagzeile über den Krieg in der Ukraine, sowie die von unseren Gästen ausgewählten Fotos der Woche und den humorvollen Beitrag „Kontinentaldrift“ von Benoît Forgeard. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 25.06.2025 arte
  • Folge 3535 (43 Min.)
    Deutsche TV-Premiere Do. 26.06.2025 arte
  • Folge 3536 (46 Min.)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 27.06.2025 arte
  • Folge 3537 (46 Min.)
    Mit fast 100 Jahren erzählt Monique Lévi-Strauss aus ihrem bewegten Leben an der Seite von Claude Lévi-Strauss. Monique Lévi-Strauss ist Schriftstellerin, Kultursoziologin und war viele Jahre mit dem berühmten Anthropologen und Ethnologen Claude Lévi-Strauss verheiratet. Mit 99 Jahren veröffentlicht sie nun ihre Autobiografie „J’ai choisi la vie“ [Ich habe das Leben gewählt]. Sie wurde1926 in Paris geboren und zog 1939 mit ihrer Familie nach Deutschland – zu einer Zeit, in der die Nationalsozialisten an der Macht waren und ihre Mutter jüdischer Herkunft war.
    Nach den schwierigen Jahren, in denen ihr Vater sogar ins Gefängnis musste, erlebte die Familie 1945 das Ende des Krieges. Kurz darauf kehrte Monique nach Paris zurück, wo sie 1949 während eines Abendessens bei dem Psychoanalytiker Jacques Lacan Claude Lévi-Strauss kennenlernte. Fünf Jahre später heirateten die beiden. Sie verbrachten die nächsten 60 Jahre gemeinsam, reisten um die Welt und entdeckten die unterschiedlichsten Kulturen.
    Ihre Autobiografie ist auch ein eindrucksvolles Zeugnis des Jahrhunderts, das die Autorin erlebt hat. Verändert Benjamin Netanjahu gerade die Grenzen im Nahen Osten? Benjamin Netanjahu hat nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass er den „neuen Nahen Osten“ seinen Vorstellungen entsprechend verändern will. Damit greift er offen die imperialistische Vision und die Rhetorik der Falken aus der Bush-Regierung auf – jener Architekten des Irakkriegs von 2003. Seit dem 7. Oktober 2023 führt Israel Krieg im Libanon, in Syrien und zuletzt auch im Iran.
    Gleichzeitig wird die Besiedlung des Westjordanlands fortgesetzt und die Bewohner des Gazastreifens sind täglich Angriffen ausgesetzt. Mit der Rückendeckung durch die USA zeigt sich Benjamin Netanjahu auf der regionalen Bühne unerschütterlich. Ist er dabei, die Grenzen im Nahen Osten zu verschieben? Xavier Mauduit erzählt uns die Entstehungsgeschichte des Schulsports. Marie Bonnisseau stellt uns eine Dating-Plattform vor, die zukünftige Liebespaare auf Basis ihres Browserverlaufs zusammenbringt. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 28.06.2025 arte
  • Folge 3538 (46 Min.)
    Morbus Charcot-Marie-Tooth: Olivier Goy und sein unerschütterliches Lächeln Olivier Goy ist ein Unternehmer, bei dem 2020 die Krankheit Morbus Charcot-Marie-Tooth diagnostiziert wurde. Mit 46 Jahren erfuhr er, dass er an dieser neurodegenerativen Erkrankung leidet, die nach und nach die Muskulatur lähmt – während die geistigen Fähigkeiten vollständig erhalten bleiben. Infolge der Symptome ist er heute auf einen Rollstuhl angewiesen und kommuniziert mithilfe künstlicher Intelligenz. Seit seiner Diagnose setzt sich Olivier Goy aktiv dafür ein, Spenden für die Forschung zu sammeln und das öffentliche Bewusstsein für Morbus Charcot-Marie-Tooth zu stärken.
    Er ist unter anderem Botschafter des „Institut du Cerveau“ (Institut zur Hirnforschung), einer als gemeinnützig anerkannten Stiftung für neurologische Forschung. Zugleich steht er im Mittelpunkt der Dokumentation Invincible été (Unbesiegbarer Sommer), die seinen Weg begleitet. Der Titel stammt von der philanthropischen Stiftung, die Olivier Goy selbst gegründet hat, um die Forschung zu Morbus Charcot-Marie-Tooth zu unterstützen.
    NATO: Muss die EU zur Kriegsmaschinerie werden? „Die europäische Verteidigung ist endlich aufgewacht“, erklärte Ursula von der Leyen am 24. Juni zum Auftakt des NATO-Gipfels in den Niederlanden in Den Haag. Auslöser dafür sind der Krieg in der Ukraine sowie Trumps Rückkehr ins Weiße Haus. Der amerikanische Präsident hatte stets betont, Europa militärisch nur dann zu unterstützen, wenn die Länder deutlich mehr für ihre Verteidigung ausgäben.
    Kurz vor dem Gipfel ließ er erneut Zweifel an der Verlässlichkeit der USA im Rahmen des Artikels 5 des NATO-Vertrags aufkommen, der die gegenseitige Beistandsverpflichtung der Mitgliedsstaaten garantiert. Seit dem russischen Überfall auf die Ukraine im Jahr 2022 haben die meisten europäischen Länder beschlossen, ihre Verteidigungsausgaben langfristig auf bis zu 5 % ihres BIP zu erhöhen. Allerdings beziehen die Europäer weiterhin zwischen 60 und 80 % ihrer militärischen Ausrüstung außerhalb Europas, da die europäische Rüstungsindustrie nicht ausreichend produziert.
    Angesichts wachsender geopolitischer Spannungen stellt sich die Frage, ob Europa eine eigenständige militärische Macht werden soll? Xavier Mauduit erzählt uns die Geschichte der Statuen von Notre-Dame de Paris, die wieder auf die Kathedrale zurückkehren. Marie Bonnisseau nimmt uns mit in die faszinierende Welt der Orcas, die dabei beobachtet wurden, wie sie Werkzeuge herstellen, um sich gegenseitig zu pflegen. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 30.06.2025 arte
  • Folge 3539 (46 Min.)
    Jeanne Cherhal singt feinfühlig über Frauen und ihren Kampf Jeanne Cherhal ist eine französische Singer-Songwriterin, die seit über 20 Jahren auf der Bühne steht. In diesem Jahr veröffentlicht sie ihr siebtes Album mit dem Titel Jeanne. Wie schon in ihrer bisherigen Karriere stehen Themen wie die Freiheit der Frauen, Sexismus und gesellschaftliche Tabus im Mittelpunkt ihrer Musik. In dem Lied Le cri des loups [Der Schrei der Wölfe] thematisiert Jeanne Cherhal sexuelle Übergriffe, die sie selbst erlebt hat. In Sous les toits [Unter den Dächern] beschreibt sie häusliche Gewalt im privaten Umfeld.
    Auch ökologische Fragen und psychische Gesundheit finden in diesem engagierten neuen Album ihren Platz – ein Werk, das ganz im Zeichen seiner Zeit steht. Müssen die Gesundheitsausgaben wegen des Defizits in der Krankenversicherung gekürzt werden? In einem am 24. Juni veröffentlichten Bericht warnt die französische Krankenversicherung vor einem wachsenden Defizit in den kommenden Jahren: Bis 2030 könnte es 41 Milliarden Euro erreichen, während es 16 Milliarden Euro in diesem Jahr sind.
    Unter den verschiedenen Ursachen werden jedoch zwei Entwicklungen besonders deutlich: die alternde Bevölkerung, die zu einer Zunahme chronischer Erkrankungen führen dürfte, sowie die steigende Zahl ärztlich ausgestellter Krankschreibungen. Um dem wachsenden Defizit vorzubeugen, schlägt die Krankenversicherung in ihrem Bericht 60 Maßnahmen vor. Dazu zählen unter anderem: eine bessere medizinische Versorgung in Alten- und Pflegeheimen, um unnötige Notaufnahmen zu vermeiden; das Streichen wenig wirksamer Medikamente aus dem Erstattungskatalog; sowie ein Verbot von Zuzahlungen bei bestimmten Vorsorgeuntersuchungen.
    Doch stellt sich die Frage: Sollten die Gesundheitsausgaben gekürzt werden, um das Defizit der Krankenversicherung zu verringern? Anlässlich der Hongkong-Konvention über das Recycling von Schiffen erzählt uns Xavier Mauduit heute die Geschichte von „L’Implacable“ – eines Schiffs, das 1800 vom Stapel lief und 1949 versenkt wurde. Marie Bonnisseau nimmt uns mit nach China, das sein Image im Internet mit Hilfe von Influencern aufpoliert, die gezielt von der Kommunistischen Partei angeworben werden. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 01.07.2025 arte
  • Folge 3540 (46 Min.)
    In der Gesprächsrunde über aktuelle Themen der Woche empfängt Renaud Dély heute Abend den Geschichtslehrer Iannis Roder, die Schriftstellerin und Journalistin Nesrine Slaoui, die Redaktionsleiterin des Instituts Montaigne Blanche Leridon, und die Karikaturisten Coco. Präsidentschaftswahl 2027: Dominique, Gérald, Raphaël und die anderen … Die Zahl der Kandidaten für die französische Präsidentschaftswahl 2027 steigt unaufhörlich. In den vergangenen Tagen hat der ehemalige Premierminister Dominique de Villepin die Gründung seiner eigenen Partei verkündet, der sozialistische Europaabgeordnete Raphaël Glucksmann hat seine „Vision für Frankreich“ vorgestellt, und Justizminister Gérald Darmanin hat eine Reihe von Vorschlägen präsentiert, die den Sommer hindurch „zu Diskussionen anregen sollen“.
    Warum gibt es schon jetzt so viele Kandidaten, obwohl die nächste Präsidentschaftswahl erst in zwei Jahren stattfindet? Ist Donald Trump kampflustig oder ein künftiger Friedensnobelpreisträger? Im Wahlkampf versprach Donald Trump, den „endlosen Kriegen Amerikas“ ein Ende zu setzen.
    Der US-Präsident kündigte an, den Krieg in der Ukraine „innerhalb von 24 Stunden“ zu beenden – doch bislang scheint sein Einfluss auf diesen Konflikt begrenzt zu sein. Zwar gelang es ihm, einen Waffenstillstand zwischen Israel und dem Iran zu erwirken, indem er sich persönlich einschaltete und iranische Ziele angreifen ließ, doch der weitere Verlauf der Ereignisse bleibt ungewiss. Ist Donald Trump also ein Kriegsführer oder ein Mann des Friedens? Wir begrüßen Alexandre Mare, den Kurator der David-Lynch-Ausstellung in der Galerie Duchamp in Yvetot in der Normandie.
    Rund fünfzig surrealistische Lithografien des Regisseurs – ausgewählt von Alexandre Mare und David Lynch noch vor dessen Tod – sind dort bis zum 21. September zu sehen. „Die französische Sprache ist kein exklusives Eigentum Frankreichs“, sagte der französische Abgeordnete Jean-Luc Mélenchon am 18. Juni bei einem Kolloquium zur Frankophonie. Eine Aussage, auf die Justizminister Gérald Darmanin heftig reagierte indem er konterte: „Die französische Sprache gehört den Französinnen und Franzosen.“ Im Duell der Woche lässt Marion L’Hour die beiden gegeneinander antreten.
    In einem weiteren provokanten Beitrag auf seinem sozialen Netzwerk Truth Social hat Donald Trump dem Iran offen gedroht. Der Beach-Boys-Klassiker „Barbara Ann“ wurde dabei zur Parodie „Bombing Iran“ umgewandelt – gespickt mit Aufrufen, „den Iran in einen Parkplatz zu verwandeln“ oder Ali Chamenei „in eine Kiste zu stecken“. Natacha Triou berichtet. Am Dienstag, dem 24. Juni, sorgte Zohran Mamdani für eine Überraschung, als er die Vorwahl der Demokraten für das Amt des Bürgermeisters von New York gewann.
    Der 33-Jährige, der im Alter von sieben Jahren aus Kapstadt in die USA kam, war noch vor wenigen Monaten den meisten New Yorkerinnen und New Yorkern völlig unbekannt. Doch seine mutige Kommunikationsstrategie – als Vertreter des linken Flügels der Demokraten – hat sich ausgezahlt. Davon erzählt Claude Askolovitch in seiner Geschichte der Woche. Und schließlich zeigen wir Ihnen die internationale Schlagzeile über den letzten Verhandlungen zwischen Trump und Zelensky, sowie die von unseren Gästen ausgewählten Fotos der Woche und den humorvollen Beitrag „Kontinentaldrift“ von Benoît Forgeard. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 02.07.2025 arte
  • Folge 3541 (43 Min.)
    Deutsche TV-Premiere Do. 03.07.2025 arte
  • Folge 3542 (46 Min.)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 04.07.2025 arte
  • Folge 3543 (46 Min.)
    Ein Psychiater versetzt sich in den Kopf von Xavier Dupont de Ligonnès Der schwer fassbare Xavier Dupont de Ligonnès, mutmaßlicher Mörder seiner eigenen Familie in Nantes (Frankreich), dessen Spur sich seit 2011 auf mysteriöse Weise verliert, beschäftigt weiterhin die kollektive Vorstellungskraft. Der Psychiater Daniel Zagury, ein anerkannter Experte für Psychopathologie und forensische Psychiatrie, arbeitet seit Jahrzehnten mit Gerichten zusammen, wo er die geistige Verfassung der sogenannten „gewöhnlichen Monster“ bestimmt.
    In seinem neuesten Werk „Xavier Dupont de Ligonnès. L’énigme publique numéro un“ [Xavier Dupont de Ligonnès. Das Rätsel des öffentlichen Staatsfeindes Nr. 1] versucht er, in den Geist eines Mannes einzudringen, dem er jedoch nie persönlich begegnet ist. Moratorium für Windräder, Duplomb-Gesetz: Formiert sich eine Anti-Klima-Front in Frankreich? Sieben Senatoren und sieben Abgeordnete haben sich auf einen Kompromiss zum sogenannten Duplomb-Gesetz geeinigt, das darauf abzielt, „die Zwänge im Berufsalltag von Landwirten“ zu lockern.
    Das Gesetz ist stark umstritten – Demonstrierende versammelten sich am 30. Juni in der Nähe der Nationalversammlung und kritisierten es als rückschrittlich. Besonders umstritten sind die geplante Wiederzulassung eines bienenschädlichen Neonicotinoid-Insektizids und die Lockerung der Regeln für die industrielle Tierhaltung. Diese Einigung kommt nur wenige Tage nach der hitzigen – und letztlich annullierten – Abstimmung über ein Moratorium für Wind- und Solaranlagen zustande, das von der Rechten und extremen Rechten eingebracht wurde.
    Duplomb-Gesetz, Windkraft-Moratorium, Abschaffung der Umweltzonen (ZFE), Beschluss zur Wiedereröffnung des Atomkraftwerks Fessenheim, das 2020 stillgelegt wurde – steht Frankreich in einer politischen Gegenbewegung zu ökologischen Veränderungen? Théophile Cossa gibt Einblicke hinter die Kulissen des laufenden TikTok-Verkaufs in den USA, und Marjorie Adelson erzählt von norwegischen Lottogewinnern, die vom großen Gewinn träumen durften – ihn aber nie erhalten haben. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 05.07.2025 arte
  • Folge 3544 (46 Min.)
    Entwicklungshilfe: Vergessen die reichen Länder die ärmeren? Vom 30. Juni bis zum 3. Juli veranstalten die Vereinten Nationen die vierte Konferenz zur Entwicklungsfinanzierung, wobei die momentane Lage für die Entwicklungshilfe äußerst schwierig ist. Seit Januar 2025 hat die Trump-Regierung 40 Milliarden US-Dollar aus dem Budget der amerikanischen Behörde USAID gestrichen, obwohl die USA bislang zu den wichtigsten Geldgebern von UN-Agenturen und NGOs gehörten. Auch Frankreich bleibt nicht verschont: Sowohl durch die Sparvorgaben des Haushaltsgesetzes 2025 als auch durch den Wiederaufrüstungswettlauf entsteht Druck, so dass die französische Entwicklungsagentur AFD Kürzungen in Höhe von zwei Milliarden Euro hinnehmen muss.
    Das bedeutet ein Drittel ihres Gesamtbudgets. Um diese Entwicklungen einordnen zu können, begrüßen wir Jean-Michel Severino, ehemaliger Direktor der AFD und heutiger Vorsitzender des Aufsichtsrats von „Investisseurs et Partenaires“, einem Fonds, der sich auf die Förderung kleiner und mittlerer Unternehmen in Afrika spezialisiert hat. Verurteilung von Boualem Sansal: Sollte Frankreich im Umgang mit Algerien den Ton verschärfen? Am Montag, dem 30. Juni, wurde der französische Journalist Christophe Gleizes in Algerien wegen „Verherrlichung des Terrorismus“.
    zu sieben Jahren Haft verurteilt. Ihm wird vorgeworfen, ein Interview mit dem ehemaligen Präsidenten eines Fußballvereins geführt zu haben, der inzwischen als führende Figur der Kabylischen Unabhängigkeitsbewegung gilt. Tags darauf wurde der französisch-algerische Schriftsteller Boualem Sansal in der Berufung zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt, und das wegen „Angriffs auf die Nationale Einheit“. Diese Urteile stehen im Zeichen von diplomatischen Spannungen zwischen Paris und Algier, wie man sie bisher kaum erlebt hat.
    Paris wirft Algerien eine „Eskalationsstrategie“ vor, und schwankt unentschlossen zwischen diplomatischer Zurückhaltung und energischer Haltung. Während der französische Hersteller von Kunstherzen Carmat sein Insolvenzverfahren bekannt gibt, erklärt uns Théophile Cossa die Funktionsweise dieser biomedizinischen Innovation. Marjorie Adelson nimmt uns mit in die Schweiz, wo Wissenschaftler Tausende menschlicher Stuhlproben einfrieren, um die Vielfalt des menschlichen Mikrobioms zu bewahren. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 07.07.2025 arte
  • Folge 3545 (58 Min.)
    „Ein Blick tief in unser Gehirn – ein Organ, das unsere volle Aufmerksamkeit verdient!“ Die Neuropsychologin Sylvie Chokron nimmt uns mit auf eine faszinierende Reise in die Tiefen unseres Gehirns. In ihrem Buch „Plongez dans votre cerveau. L’explorer, c’est l’apprivoiser“ [“Sein Gehirn erforschen, um es zu zähmen „] enthüllt sie die erstaunlichen Fähigkeiten dieses Organs, die oft unterschätzt werden: Wie es auf Hochtouren läuft, wenn wir uns verlieben, wie körperliche Aktivität – oder sogar nur die Beobachtung eines Sportlers in Bewegung – es aktiviert, und wie die Mutterschaft seine neuronalen Verbindungen tiefgreifend verändert.
    Doch laut Sylvie Chokron gibt es noch einen anderen Verbündeten, der überraschend ist und für das Gehirn eine entscheidende Rolle spielt: die Stille. In einer Zeit, in der wir von Reizen überflutet werden, sind es gerade diese ruhigen Momente, in denen das Gehirn abschweifen, Erinnerungen festigen, neue Ideen hervorbringen, Rätsel lösen und unsere Aufmerksamkeit schärfen kann. Warum das Schweigen gegenüber Wladimir Putin brechen? Am Dienstag, den 1. Juli, haben Emmanuel Macron und Wladimir Putin über zwei Stunden lang miteinander telefoniert.
    Im Mittelpunkt des Gesprächs stand das iranische Atomprogramm – vor dem Hintergrund der jüngsten militärischen Eskalation zwischen Israel und dem Iran sowie Teherans Entscheidung, die Zusammenarbeit mit der Internationalen Atomenergie-Organisation auszusetzen. Die Wiederaufnahme des Dialogs wirft Fragen auf. War es richtig, den russischen Präsidenten anzurufen, auch auf die Gefahr hin, damit einen Staatschef zu legitimieren, dem Kriegsverbrechen vorgeworfen werden? Oder ging es darum, Europas diplomatische Isolation zu durchbrechen, nachdem auch Donald Trump wieder Kontakt zum Kreml aufgenommen hat? Welche Folgen könnte dieses Gespräch für den Krieg in der Ukraine haben, zumal Washington seine Militärhilfe für Kiew gerade reduziert hat? Bedeutet dieser Anruf eine strategische Neuausrichtung Frankreichs – oder ein Nachlassen der europäischen Entschlossenheit? Ab dem 5. Juli können die Pariser in der Seine baden – Théophile Cossa erklärt uns, wie es geht! Marjorie Adelson nimmt uns mit nach Mexiko, wo Präsidentin Claudia Sheinbaum angekündigt hat, wegen „Umweltverschmutzung“ Klage gegen die Raketen von Elon Musk einzureichen. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 08.07.2025 arte
  • Folge 3546 (58 Min.)
    In der Gesprächsrunde über aktuelle Themen der Woche empfängt Renaud Dély heute Abend die Publizistin und Redakteurin Isabelle Saporta, den Publizisten Antoine Bueno, den Geschichtslehrer Iannis Roder, und die Karikaturisten Louison. Rauchverbot an Frankreichs Stränden – was soll geschützt werden, die Luft zum Atmen oder die Freiheit? Seit Sonntag, dem 29. Juni, gilt in Frankreich ein neuer Erlass, der das Rauchen an Stränden sowie in der Nähe von Sportanlagen, Bibliotheken und Schulen verbietet. Diese Maßnahme ergänzt die bereits bestehenden gesetzlichen Regelungen zur Eindämmung des Tabakkonsums.
    Doch das neue Verbot sorgt für Diskussionen – vor allem, weil das Rauchen auf Restaurantterrassen weiterhin erlaubt bleibt. Ist Giorgia Melonis Motto zur Migration: Macht, was ich sage und nicht das, was ich mache? Das Hauptanliegen der italienischen Rechtspopulistin Giorgia Meloni war vor ihrer Wahl die Bekämpfung der Migration. Doch das Regieren scheint die Ministerpräsidentin inzwischen zu pragmatischeren Kurskorrekturen gezwungen zu haben. Zwischen 2023 und 2025 hat Italien 450.000 Arbeitserlaubnisse an ausländische Arbeitskräfte vergeben.
    Ein in dieser Woche unterzeichnetes Dekret sieht weitere 500.000 Zuwanderer in den kommenden drei Jahren vor. Verfolgt Giorgia Meloni eine Doppelstrategie – oder passt sie ihre Politik pragmatisch den wirtschaftlichen und demografischen Erfordernissen Italiens an? Wir begrüßen den französischen Komponisten und Sänger Arthur H, der anlässlich der Veröffentlichung seines neuen Comics „La solidité du rêve“ [Die Festigkeit des Traums] zu Gast ist. Die von Alfred illustrierten Seiten erzählen und das immer im Einklang mit der Musik – von einem träumerischen Streifzug der beiden Künstler, der von Arthur Hs Musik getragen wird.
    Am Donnerstag, dem 3. Juli, veröffentlichte der französische Innenminister Bruno Retailleau gemeinsam mit anderen eine Stellungnahme, in der er ein Ende der staatlichen Subventionen für Wind- und Solarenergie forderte. Er sprach von einer „Zwangsideologie“. Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten: Agnès Pannier-Runacher, Frankreichs Ministerin für den ökologischen Wandel, bezeichnete die Äußerungen als „tragisch, unverantwortlich und reinen Populismus in seiner einfachsten Form“.
    Im Duell der Woche lässt Frédéric Says die beiden gegeneinander antreten. „Erstellen Sie eine Liste von Orten, an denen Sie ein paar Tage verbringen könnten, bevor die Temperaturen steigen“ oder „Falls Sie keinen Ventilator haben, besorgen Sie sich einen, bevor die große Hitze kommt.“ Mit solchen Ratschlägen will eine von der Regierung betriebene offizielle Website helfen, die Hitzewelle in Frankreich besser zu überstehen. Die Reaktionen der Internetnutzer ließen nicht lange auf sich warten. Marjorie Adelson berichtet. Am Freitag, dem 27. Juni, wurde ein 18-jähriger Mann festgenommen und wegen „Bildung einer terroristischen Vereinigung“ unter Anklage gestellt.
    Er soll geplant haben, Frauen mit einem Messer anzugreifen. Erstmals beschäftigt sich die französische Anti-Terror-Justiz mit einem Fall aus dem Umfeld der frauenfeindlich geprägten „Incel“-Bewegung – einem Begriff, der aus dem Englischen „involuntary celibate“ stammt. Das ist die Geschichte der Woche von Claude Askolovitch. Und schließlich zeigen wir Ihnen die internationale Schlagzeile über den Siege von Donald Trump, sowie die von unseren Gästen ausgewählten Fotos der Woche und den humorvollen Beitrag „Kontinentaldrift“ von Benoît Forgeard. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 09.07.2025 arte
  • Folge 3547 (44 Min.)
    Deutsche TV-Premiere Do. 10.07.2025 arte
  • Folge 3548 (58 Min.)
    Vielleicht waren unsere Vorfahren genauso klug wie wir – oder sogar klüger? Antoine Balzeau, Paläoanthropologe am CNRS und am Naturhistorischen Museum in Paris, beschäftigt sich mit der kognitiven Leistungsfähigkeit und der Entwicklung der Gehirne unserer Vorfahren. In seinem faszinierenden Buch „Dans la tête de nos ancêtres“ („In den Köpfen unserer Vorfahren“) zeigt er, dass wir keineswegs intelligenter sind als der Neandertaler. Vier Jahre benötigte die Forschung, um das Projekt „PaléoBRAIN“ zu entwickeln. Mithilfe modernster bildgebender Verfahren, Künstlicher Intelligenz und der Analyse sogenannter Endokrania – also der inneren Abdrücke des Schädels – konnten zahlreiche Vertiefungen, Erhebungen und Abdrücke sichtbar gemacht werden, die den Furchen des Gehirns entsprechen.
    Auf dieser Grundlage bat Balzeau 75 Freiwillige, sich hochauflösenden MRT-Scans zu unterziehen, um die Gehirnstruktur unserer Vorfahren so genau wie möglich zu rekonstruieren. Die Ergebnisse sind beeindruckend. Ein Klick – und eine neue Partei entsteht: Kann Musk Trump ins Wanken bringen? Noch vor Kurzem schien eine produktive Zusammenarbeit zwischen Elon Musk und Donald Trump möglich.
    Doch seit Musks Rückzug aus dem Amt für Regierungseffizienz (DOGE) Ende Mai herrscht in den Medien ein Machtkampf der Egos und Interessen. Am 4. Juli griff Musk eine Tendenz auf, die das US-amerikanische Meinungsforschungsinstitut Gallup bereits 2024 beobachtet hatte: Damals hielten 58 Prozent der Befragten die Gründung einer dritten Partei für „notwendig“, während 37 Prozent dieser Meinung nicht zustimmten. Musk startete daraufhin eine Umfrage auf seiner Plattform X und fragte seine Nutzerinnen und Nutzer, ob sie sich die Gründung seiner „America Party“ wünschen.
    Donald Trump reagierte prompt und nannte die Idee „lächerlich“. Er zeigte sich „betroffen darüber, dass Elon Musk völlig daneben“ sei, und sprach von einer „Katastrophe“. Musk schoss mit einer Kritik an Trumps „BBB“-Gesetz („Big Beautiful Bill“) zurück und bezeichnete es als „widerliche Abscheulichkeit“. Hinzu kommt die drohende Streichung von Subventionen für Elektrofahrzeuge, durch die Tesla bis zu drei Milliarden Dollar verlieren könnte.
    Hat Trump die Macht, seinen Rivalen wirtschaftlich zu ruinieren? Und kann es Elon Musk gelingen, mit der Gründung seiner Partei Trumps Politik ernsthaft herauszufordern? Wo Hitze ist, sind Brände nicht weit. Doch ist die französische Canadair-Flotte wirklich gut genug ausgestattet, um die Flammen zu bezwingen? Théophile Cossa erklärt, wie sich Frankreich mit der Entwicklung neuer, leistungsstärkerer Löschflugzeuge wappnet. Marjorie Adelson nimmt die Zuschauerinnen und Zuschauer mit nach Cardiff in Wales, wo die Band Oasis 16 Jahre nach ihrer explosiven Trennung ihr großes Comeback feiert. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 11.07.2025 arte
  • Folge 3549 (58 Min.)
    Auf dem Weg zu einem Tiefsee-Bergbaugesetz Vom 7. bis 15. Juli 2025 finden Verhandlungen der Internationalen Meeresbodenbehörde (ISA) über den Tiefseebergbau statt. Die 36 Mitglieder des Rates kommen zusammen, um einen Bergbaugesetz für die Erschließung der Ressourcen in der Tiefsee zu erarbeiten. Diese Gespräche folgen auf ein im April unterzeichnetes Dekret, das den großflächigen Abbau am Meeresboden erlaubt. Das kanadische Unternehmen The Metals Company hat bereits einen Antrag bei der US-Regierung zur Förderung seltener Metalle vom Meeresgrund eingereicht.
    Mehrere Studien haben jedoch auf die potenziellen negativen Auswirkungen eines solchen Projekts auf das marine Leben hingewiesen. Um die Herausforderungen besser zu verstehen, sprechen wir heute mit Marina Levy, Forschungsdirektorin am CNRS CNRS [nationale französische Forschungsinstitut] und Ozeanographin, die sich auf die Zusammenhänge zwischen Klima, mariner Biodiversität und Ozeanen spezialisiert hat. Ist Netanyahu zu einem Waffenstillstand im Gazastreifen bereit? Am Montag, den 7. Juli, wurde Benjamin Netanjahu zum dritten Mal seit Januar von Donald Trump im Weißen Haus empfangen.
    Beide Staatschefs versuchen, sich auf ein mögliches Waffenstillstandsabkommen im Gazastreifen zu einigen, wo der Krieg seit 21 Monaten anhält. Donald Trump, der im Februar angekündigt hatte, den Gazastreifen in die „Riviera des Nahen Ostens“ verwandeln zu wollen, und Israel in seinem Krieg gegen den Iran unterstützt hat, würde eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas, über die derzeit in Katar verhandelt wird, begrüßen.
    Doch Netanjahu steht im tiefen Konflikt zwischen dem Willen seines unerlässlichen amerikanischen Verbündeten und den Forderungen seiner ebenso unerlässlichen rechtsextremen Koalitionspartner, die auf eine Fortsetzung des Krieges drängen. Seit dem Angriff der Hamas am 7. Oktober 2023 hat die israelische Offensive im Gazastreifen nach Angaben des Gesundheitsministeriums von Gaza, dessen Zahlen von der UNO als verlässlich eingestuft werden, über 57.000 Palästinenser das Leben gekostet. Angesichts dieser stetig wachsenden Zahl von Opfern stellt sich die Frage: Wird Benjamin Netanjahu nun endlich einen Waffenstillstand im Gazastreifen einleiten? Schließlich erklärt Théophile Cossa, wie die Bewaffnung der kommunalen Polizeikräfte vor sich geht, während das französische Innenministerium für den Herbst eine Reform der Stadtpolizei angekündigt hat.
    Marjorie Adelson nimmt die Zuschauerinnen und Zuschauer mit nach Texas, wo ein flirtender Roboter mit KI-Unterstützung durch die Straßen von Austin zieht – sehr zur Belustigung der Passanten, aber zum Schrecken vieler Internetnutzer. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 12.07.2025 arte
  • Folge 3550 (58 Min.)
    (1): Ballaké Sissoko & Piers Faccini: Folkklänge des Mandingue-Landes Vor 20 Jahren stößt Piers Faccini zufällig auf eine alte Schallplatte des „Ensemble instrumental du Mali“. Zum ersten Mal hört er den Klang der Kora, einer westafrikanischen Stegharfe, ohne zu wissen, dass Ballaké Sissokos Vater das Instrument spielt. Jahre später, als die beiden längst Freunde geworden sind, verrät Ballaké ihm diese Familienbeziehung. Seitdem kreuzen sich ihre Wege immer wieder: Sie arbeiten an gemeinsamen Projekten, kooperieren spontan und träumen von einem gemeinsamen Album. Es hat zwei Jahrzehnte gedauert, bis dieser Traum mit „Our Calling“, das im Februar 2024 erschienen ist, endlich Wirklichkeit wurde.
    Ein Album, das zwei Kontinente, zwei Kulturen und zwei Seelen vereint. Die drei Gäste Rokhaya Diallo, Jean-Loup Bonnamy und Arancha González sprechen über zwei aktuelle Themen. (2): Marseile, Narbonne – und danach? Frankreich im Kampf gegen die extrem starken Brände Am 8. Juli brach in der Region um Marseille ein schwerer Brand aus, der zu Ausgangssperren, der Schließung des Flughafens und zur Einstellung des Zugverkehrs führte. Nach 24 Stunden war das Feuer unter Kontrolle, aber noch nicht vollständig gelöscht.
    Mehr als 700 Hektar Land rund um die Metropole fielen den Flammen zum Opfer. Seit den verheerenden Bränden in der Gironde vor drei Jahren verfolgen die Behörden eine Strategie des schnellen Eingreifens, die bei kleineren Brandherden auch wirksam ist. Doch diese Methode erweist sich bei größeren Bränden als ungenügend und das besonders wegen der veralteten französischen Löschflugzeuge und der zunehmenden Urbanisierung waldnaher Gebiete. (3): Macron in London: Wird Frankreich seine Migrationspolitik verschärfen? Während der französische Präsident Emmanuel Macron zu einem dreitägigen Staatsbesuch nach Großbritannien reist – dem ersten seit 17 Jahren – steht ein sensibles Thema ganz oben auf der Agenda: die Migrationskrise.
    Der britische Premierminister Keir Starmer verspricht unter dem Druck der rechten Hardliner, die Kontrollen an den Grenzen wieder zu verschärfen. Sogar ein Austausch von Migranten zwischen Paris und London steht zur Diskussion – ein Vorhaben, das in mehreren europäischen Ländern Besorgnis erregt. Zum Schluss berichtet Théophile Cossa über eine Bekämpfungsaktion von Mücken in Frankreich, und Marjorie Adelson beschäftigt sich mit den sogenannten „Alpha“-Weibchen bei Primaten. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 14.07.2025 arte
  • Folge 3551 (46 Min.)
    (1): Die Choreographin Blanca Li entführt zum „Bal de Paris“ Blanca Li ist Choreographin, Tänzerin, Regisseurin und ständig bemüht, ihr Betätigungsfeld zwischen den Künsten zu erweitern. Geboren ist sie in Granada, ihre Ausbildung hat sie in New York gemacht. In einem sprühenden Feuerwerk vermischt sie mitreißend und grenzenlos Flamenco, Hip-Hop, Barocktanz, klassisches Ballett, Robotertechnik und virtuelle Realität. 1992 gründete sie ihre eigene Kompanie. Als populäre und zugleich wegweisende Künstlerin inszenierte sie unter anderem Musikvideos für Daft Punk und Beyoncé, Modenschauen für Jean-Paul Gaultier und Musicals für das Pariser Kabarett Folies Bergère.
    Als erste Frau, die als Choreographin in die Académie des Beaux-Arts aufgenommen wurde, hat sie mit ihrem gewollten Eklektizismus zwar manchmal irritiert, doch stets neue Wege aufgezeigt. (2): Fliegen billiger als mit der Bahn fahren: Sollten Flugtickets teurer werden? Mit über zwölf Millionen verkauften Tickets für Juli und August erwartet die SNCF in Frankreich einen Rekordsommer. Doch obwohl das Reisen mit dem Zug innerhalb Europas weiterhin beliebt ist, ist es oft teurer als ein Flug.
    Eine gemeinsame Studie von Greenpeace, der Verbraucherzentrale UFC-Que Choisir und Réseau Action Climat zeigt: Im Schnitt kostet ein Zugticket auf europäischen Strecken 2,6-mal so viel wie ein Flugticket. Dabei weisen gerade jetzt die Hitzewellen zu Beginn des Sommers auf die Dringlichkeit hin, die Klimakrise zu bekämpfen. Sollte Fliegen also teurer werden, um umweltfreundlichere Entscheidungen zu fördern? Zum Schluss berichtet Théophile Cossa über den Drogenschmuggel unter Wasser, und Marjorie Adelson beschäftigt sich mit dem Aufschwung rein weiblicher Räume in China. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 15.07.2025 arte
  • Folge 3552 (46 Min.)
    Ein Best-of von „28 Minuten“ entdeckt nochmals die spannendsten Debatten zwischen Clubmitgliedern, den Gästen der Woche und unseren Kolumnisten. Zuerst bietet „28 Minuten“ einen Rückblick auf zwei wichtige gesellschaftliche Debatten zum aktuellen Geschehen: die Einführung einer Mindeststeuer auf das Vermögen der Superreichen sowie die Abstimmung der Abgeordneten über die Abschaffung der Umweltzonen (ZFE). Außerdem: die Museographin und Kuratorin Samia Lorrain-Djidar, der Journalist und Filmhistoriker Olivier Rajchman, die Direktorin des Nationalmuseums für die Geschichte der Einwanderung Constance Rivière, sowie die Regisseurin und Drehbuchautorin Émilie Tronche („Samuel“) im Gespräch. Zum Abschluss: die Highlights der Kolumnisten und der Beitrag „Kontinentaldrift“ von Benoît Forgeard. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 16.07.2025 arte
  • Folge 3553 (44 Min.)
    Das Best-of von „28 Minuten“ entdeckt nochmals die spannendsten Debatten mit internationalen Experten, den Gästen der Woche und Kolumnisten. Zuerst bietet „28 Minuten“ einen Rückblick auf zwei wichtige gesellschaftliche Debatten zu aktuellen Themen: Ein Jahr nach der Auflösung des französischen Parlaments stellt sich weiterhin die Frage, wie es mit der Klärung steht, die Emmanuel Macron versprochen hatte. Und: London unterzeichnet ein Sicherheits- und Verteidigungsabkommen mit der EU – endet damit der Brexit in Großbritannien? Anschließend gibt es Beiträge über eine neapolitanische Influencerin mit politischen Ambitionen, über Warren Buffett – den illiardär, der gerne mehr Steuern zahlen würde -, über Wladimir Putin, der zu seinem 25-jährigen Machtjubiläum im Kreml in Szene gesetzt wurde, über frivole Volkslieder und schließlich über eine „interessante“ Frage von David Castello-Lopes. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Do. 17.07.2025 arte

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