In Luxemburg hat man irgendwann aufgehört, sich zwischen dem Germanischen und dem Romanischen zu entscheiden. Und das merkt man nicht nur an der Sprache, man schmeckt es auch: Der Luxemburger Crémant wird aus der urdeutschen Rebsorte Riesling gekeltert und nach französischer Champagnerart zum Crémant veredelt. Die Wainzossis, die Bratwürste, verfeinert man hier mit Wein. In Luxemburg verbindet sich beides, Germanisches und Romanisches, und darauf sind die Letzeburger stolz. Die Dörfer an der Mosel sind eng, Haus steht an Haus, Winzer lebt neben Winzer. In Wormeldingen haben die Schumachers ihr Weingut. Bis vor kurzem haben Erny und sein Sohn Tom noch in der Garage
gekeltert. Jetzt bauen sie unten an der Mosel einen neuen großen Weinkeller. Noch ist er nicht fertig. Zwischen den nagelneuen Kelteranlagen laufen die Maler und Fliesenleger herum. Erny und Tom hoffen, dass zur Weinernte alles funktioniert. In Luxemburg kennt man sich. Und beim gemütlichen Zusammensein nimmt das Essen einen wichtigen Platz ein. Kräftiges Essen ist die Regel, denn die bäuerliche Tradition lässt sich in Luxemburg nicht verleugnen: Judd mat Gaardebounen zum Beispiel, Schweinenacken mit Gartenbohnen, oder Gromperekichelcher mat Bouneschlupp, die Luxemburger Version von Kartoffelpuffern, serviert mit einer speckhaltigen Bohnensuppe. (Text: arte)