Er zählt zu den beliebtesten TV-Kommissaren Deutschlands, für seine Kino- und Fernsehfilme ist er mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet worden: Schauspieler Axel Prahl, der an der Seite von Jan-Josef Liefers am 10. Oktober im Münsteraner „Tatort“ mit dem Titel „Spargelzeit“ wieder auf Verbrecherjagd gehen wird. Zur Schauspielerei fand Axel Prahl nur über Umwege. Das Lehramtsstudium beendete er nach wenigen Semestern, stattdessen schlug er sich zunächst als Straßenmusiker in Spanien durch und jobbte später in Deutschland als Bierfahrer, Gleisbauer und Kellner. „Da traf ich die Klientel aus meinen späteren Filmen: einfache Leute auf Glückssuche“, erinnert sich Axel Prahl, dem erst eine damalige WG-Mitbewohnerin zum Besuch einer Schauspielschule riet. Von 1986 an spielte er an der Schleswig-Holsteinischen Landesbühne, bevor er im Jahr 1992 nach Berlin ging und dort vorwiegend am Grips-Theater arbeitete. Da waren Film und Fernsehen aber schon längst auf den Schauspieler aufmerksam geworden, seinen endgültigen Durchbruch feierte Axel Prahl dann im Jahr 1998 in Andreas Dresens Kinofilm „Nachtgestalten“. Erfolgreiche Filme wie „Die Polizistin“, „Halbe Treppe“’ und „Willenbrock“ folgten, für seine darstellerischen Leistungen wurde der heute
50-Jährige mit zwei Grimme-Preisen, dem Bayerischen Filmpreis und anderen Auszeichnungen bedacht. Bei seiner Berufung zum „Tatort“-Kommissar im Jahr 2002 wurden auch Kindheitserinnerungen in Axel Prahl geweckt. „Anfänglich war der ‚Tatort‘ deswegen spannend, weil man ihn nicht gucken durfte. Dann, im zarten Alter von 12, 13, konnte man sich in Wolldecken gehüllt und mit einer Knabberschale auf dem Tisch schon beim Vorspann in die Hosen machen“, erzählte er vor kurzem in einem Interview. Dass die Figur des Polizisten Frank Thiel oft ein wenig griesgrämig daherkommt, erklärt Axel Prahl so: „Ich wollte den einfach nicht immer freundlich grinsend oder jugendlich-tough schimanskihaft spielen. Und der Thiel ist beim Publikum durchaus wohlgelitten.“ Am Sonntag stellt sich Axel Prahl bei „Zimmer frei!“ vor, und das, obwohl er Talkshows und rote Teppiche sonst eher meidet: „Weil ich immer tierisches Herzrasen bei diesen Veranstaltungen habe. Schlimmer als bei jeder Theaterpremiere.“ Für Christine Westermann und Götz Alsmann macht er eine Ausnahme und freut sich schon jetzt auf das gemeinsame Musizieren mit Generalmusikdirektor Alsmann. Denn Musik spielte schon immer eine große Rolle in Axel Prahls Leben, und im nächsten Jahr ist sogar mit der Veröffentlichung seiner ersten eigenen CD zu rechnen. (Text: WDR)