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Der kalte Krieg – Kampf der Welten – Folge 4
März 1953. Stalin ist tot. Seine möglichen Nachfolger sammeln sich um eilig um das so entstandene Machtvakuum zu füllen. In Ostberlin kommt es zu Aufständen. Der Tod des Diktators gibt kurz Grund zur Hoffnung. Diese Hoffnung ist schnell durch sowjetische Panzer zerstört. In Korea kann ein Waffenstillstand ausgehandelt werden. Die Amerikaner verlassen Südkorea, ohne einen Sieg davongerungen zu haben. Die wenigen US-Truppen, die im Land bleiben warten sehnsüchtig auf einen Besuch von Marilyn Monroe. Währenddessen bereiten sich die französischen Truppen in Vietnam auf ein wesentlich weniger aufregendes Unternehmen vor. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Sa. 21.08.2021 ORF III Der kalte Krieg – Kampf der Welten – Folge 5
24. Februar 1956. Auf dem 20. Parteitag der KPdSU leitet Chruschtschow durch eine riskante Geheimrede die Entstalinisierung ein und erstaunt so das ganze Land. Er distanziert sich von seinem Vorgänger und öffnet die Gespräche mit dem Westen. Er überrascht mit einem Auftreten, das für Stalin noch unmöglich gewesen wäre. Er trinkt Pepsi mit Nixon und besucht Disneyland. Aber hinter seinem Clown-haften Auftreten steckt keine Gutmütigkeit. 1956 zögert er nicht einen Aufstand in Budapest blutig niederzuschlagen. Nun bereitet er sich auf den neu gewählten Präsidenten der USA vor, John F. Kennedy. Eine Koexistenz die mehr als schwierig wird. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Sa. 21.08.2021 ORF III Der kalte Krieg – Kampf der Welten – Folge 6
22. November 1963. Die ganze Welt steht unter Schock. Präsident John F. Kennedy wurde auf helllichter Straße ermordet. Sogar Chruschtschow scheint von seinem Tod betroffen. 20 Tage davor war Südvietnams Präsident Diem ebenfalls einem Anschlag zum Opfer gefallen. Der Vietnamkrieg geht trotzdem weiter. Amerikas neuer Präsident Johnson beendet ihn nicht. Fast 3 Millionen junger Amerikaner gehen dort durch die Hölle des Kriegs – der Dschungel, die unerträgliche Hitze und der Vietkong setzen ihnen mehr und mehr zu. Zum ersten Mal spielen das Fernsehen und die Medien eine große Rolle im Verlauf des Krieges. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Sa. 21.08.2021 ORF III Kalter Krieg – Wettrüsten um die größte Bombe
Am 30. Oktober 1961 erschütterte die größte je von Menschen verursachte Explosion die Welt: Die sowjetische ?Zar-Bombe? hatte eine Sprengkraft von etwa 57.000 Millionen Tonnen TNT, 4.000-mal mehr als die Atombombe von Hiroshima. Die UdSSR feierte ihre neue Mega-Wasserstoffbombe als technologischen Triumph und nutzte sie als Drohmittel im Kalten Krieg mit den USA. ?World’s Biggest Bomb? erzählt die Geschichte hinter der Zar-Bombe – bis hin zu den wenig erforschten Auswirkungen auf die Umwelt … (Text: ORF)Original-TV-Premiere Sa. 16.09.2017 ORF III Kamala Harris: Eine amerikanische Karriere
Sie könnte die erste US-Präsidentin der Geschichte werden: Vize-Präsidentin Kamala Harris hat nach Joe Bidens Rückzug eine völlig neue Dynamik in den Wahlkampf gebracht. Große Menschenmengen kommen zu ihren Wahlveranstaltungen, das Spendengeld sprudelt, ein Wahlsieg gegen Donald Trump ist in greifbare Nähe gerückt. Diese Dokumentation zeigt ein Porträt von Kamala Harris, die als Tochter einer indischen Naturwissenschaftlerin und eines jamaikanischen Wirtschafts-Professors in Kalifornien geboren wurde und zu Zeiten der Bürgerrechtsbewegung in den afroamerikanischen Vierteln von Berkeley und Oakland aufwuchs. Ihre außergewöhnliche Karriere zur Generalstaatsanwältin, Senatorin und Präsidentschaftskandidatin steht für den amerikanischen Traum: als Tochter zweier Einwanderer durch Bildung und Fleiß ganz an die Spitze zu kommen. (Text: ORF)Kampf der Frauen – Anfänge der Frauenbewegung in Österreich
„Aufbruch der Frauen“, „Acht Wegbereiterinnen der österreichischen Frauenbewegung.“ Während der Revolution von 1848 fand in Wien der erste Protest österreichischer Frauen für gleiche Rechte statt. Damals begann eine Bewegung österreichischer Frauen, die sich mit langem Atem für Gleichberechtigung einsetzten. Auf die Schicksale dieser zum Teil kaum bekannten Frauen macht die in Wien lebende Foto- und Performancekünstlerin Irene Andessner in einem Langzeitprojekt aufmerksam. Zu diesen Frauen zählen Marianne Hainisch, Initiatorin des ersten Mädchengymnasiums, Bertha Pappenheim, die gegen den Mädchenhandel kämpfte, die Photographin Alice Schalek, die Weltreisende Ida Pfeiffer und Irene Harand, die eine Widerstandsbewegung gegen Hitler begründete. Eine Dokumentation von Walter Wehmeyer. Eine Produktion von ORF/3sat.Bild: ORFUm 1900 lebten Dienstmädchen und Mägde fast wie Leibeigene. Man durfte sie schlagen und frei über ihre Zeit und Arbeitskraft verfügen. Ihre Töchter, Enkelinnen und Urenkelinnen sollten es besser haben. Doch es war ein langer und mühevoller Weg. Er benötigte das kämpferische Engagement der Pionierinnen der Frauenbewegung, wie zum Beispiel von Adelheid Popp, die Chefredakteurin der Arbeiterzeitung wurde und maßgeblich am Erringen des Frauenwahlrechts beteiligt war. Doch die Geschichte der Frauenbewegung ist eine Geschichte vieler Rückschläge und sie ist noch nicht abgeschlossen. Die Dokumentation „Die Anfänge der Frauenbewegung“ beschreibt das Leben als Frau in Österreich zur Jahrhundertwende und erzählt von den Kämpferinnen für ein vollwertiges Leben und für politische Rechte. (Text: ORF)Kampf um Österreich – Das linke Lager
Wladimir I. Lenin hält am 5. Mai 1920 in Moskau eine Rede. Die Oktoberrevolution löste auch in Österreich Begeisterung aus.Bild: ORF/Pammer Film/Scala ArchivesDer Zerfall der Donaumonarchie mit Ende des 1. Weltkriegs läutete in Österreich eine revolutionäre Phase ein, die ganz im Zeichen des linken Lagers stand. Diesem Lager und seinen Bruchlinien widmet sich diese ORF-III-Neuproduktion. Die russische Oktoberrevolution des Jahres 1917 übt von Anfang an auch auf die österreichische Arbeiterbewegung eine enorme Strahlkraft aus. Zahlreiche Stimmen aus dem linken Spektrum fordern nun, ihrem Beispiel zu folgen. Schon vor der Ausrufung der Republik kommt es zur Gründung einer Kommunistischen Partei – der weltweit Drittältesten.
Die dominante Kraft im linken Lager ist jedoch die Sozialdemokratische Arbeiterpartei, die mit dem Austromarxismus ihrer ganz eigenen politischen Ausrichtung folgt. Auch ihr Ziel ist der Übergang zum Sozialismus, jedoch strikt auf parlamentarisch-demokratischem Wege. Ein Anspruch, dem sie kompromisslos treu bleibt. Kommunistischen Putschversuchen im Jahr 1919 tritt sie mit Waffengewalt entgegen. Auf Bundesebene kann die Sozialdemokratische Arbeiterpartei in den Jahren ihrer Regierungsbeteiligung bis 1920 zahlreiche, bis heute weitgehend unangefochtene soziale Errungenschaften durchsetzen, darunter das Frauenwahlrecht ebenso wie den 8-Stunden-Tag.
Im „Roten Wien“ kann sie mit dem bis heute vielbeachteten Experiment eines kommunalen Sozialismus ein Gegenmodell zum Kommunismus russischer Prägung vorlegen. Die Lage ändert sich nachhaltig, als die Christlichsoziale Partei ab dem Frühjahr 1933 das gesamte Linke Lager in die Illegalität drängt. In Stalins Sowjetunion werden selbst Emigranten aus der österreichischen Arbeiterbewegung zu Opfern des Gulag-Systems. Austrofaschismus und Nationalsozialismus stehen noch bevor. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Sa. 03.02.2024 ORF III Kampf um Österreich – Februar 1934: Ausbruch der Gewalt
Bürgerkrieg 1934, zerstörtes Haus.Bild: ORF/Pammer Film/ÖNBDie ORF-III-Neuproduktion beschreibt die dramatischen Tage des Februarkämpfe 1934. Im Februar 1934 überschlagen sich in Österreich die Ereignisse. Die beiden Großparteien, die nur wenige Jahre zuvor gemeinsam die Erste Republik begründeten, lassen die Waffen sprechen und somit der Gewalt freien Lauf. Der politische Konflikt zwischen den Christlich-Sozialen und den Sozialisten mündet in eine gewaltvolle Konfrontation – in Österreich herrscht Bürgerkrieg, der hunderte Todesopfer fordert. Die Lagerbildung in der jungen österreichischen Demokratie beginnt bereits in den 1920er Jahren.
Während die Bürgerlichen eine „Diktatur des Proletariats“ fürchten, sprechen sich prominente Vertreter der Christlich-Sozialen für einen autoritär geführten Staat aus. Mit den Heimwehren auf der einen und dem Republikanischen Schutzbund auf der anderen Seite unterhalten zudem beide Parteien paramilitärische Einheiten – der Weg zur bewaffneten Auseinandersetzung ist schon früh geebnet. Alternativlos erscheint die Lage nach dem Staatsstreich durch Kanzler Engelbert Dollfuss: die österreichische Demokratie wird Stück für Stück zu Grabe getragen und die Sozialdemokratie gerät zusehends in die Defensive.
Am 12. Februar 1934 nimmt nach einer Waffensuche im Linzer Hotel Schiff, der Parteizentrale der oberösterreichischen Sozialisten, die Eskalationsspirale ihren Lauf: Polizei, Bundesheer und Heimatwehr werden unter Beschuss genommen, diese reagieren mit voller Härte. Nur kurze Zeit später brechen auch in Wien, Graz, Steyr und anderen Orten Kämpfe aus. Doch die Kämpfe dauern nur drei Tage, zu groß ist die Übermacht des Regimes gegenüber den Aufständischen.
Drei Tage jedoch, die tiefe Narben hinterlassen. Die Neuproduktion „Februarkämpfe 1934 – Ausbruch der Gewalt“ beleuchtet ein Kapitel der österreichischen Zeitgeschichte, das, trotz der kurzen Dauer der Ereignisse, Politik wie Gesellschaft wie kaum ein anderes geprägt hat. Die Dokumentation thematisiert den Konflikt der beiden Großparteien, der in eine mit Waffen ausgetragene Konfrontation ausartete, und das Verhältnis zwischen ÖVP und SPÖ bis heute beeinflusst. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Sa. 10.02.2024 ORF III Kapitalismus made in USA – Reichtum als Kult: Das Paradies für Millionnäre (1870–1920) (Le paradis des millionnaires (1870–1920))
Die USA waren schon vor 120 Jahren ein Paradies für Millionäre: Unternehmer wie John D. Rockefeller häuften ohne nennenswerte Steuerpflicht enorme Vermögen an. Gegen die Ausbeutung der Arbeiter bildete sich eine progressive Bewegung. Der Einfluss der Superreichen auf die Politik erschwerte jedoch soziale Fortschritte. Der Konflikt spitzte sich immer weiter zu. Kapitalismus basierte auch in den USA von Anfang an auf individuellem Profit und unternehmerischer Freiheit. Ein Großteil des Reichtums ist in einem solchen System häufig nur unter wenigen Nutznießern aufgeteilt.
Um zumindest etwas zu regulieren, wurden auch dort schließlich Aufsichtsgremien geschaffen, Monopole verboten und Reiche besteuert. Seit etwa 40 Jahren läuft der US-amerikanische Kapitalismus jedoch mehr und mehr aus dem Ruder. In sämtlichen Branchen haben sich sehr wohl Monopole herausgebildet, 722 Milliardäre und 22 Millionen Millionäre zahlen ganz legal weniger Steuern als ihre Angestellten. Die USA waren bereits vor 120 Jahren ein Paradies für Millionäre.
Es gab keine gesetzlichen Regelungen, und so konnte John D. Rockefeller, der erste Milliardär der Weltgeschichte, völlig ungehindert ein Ölimperium aufbauen. Der Stahlmagnat Andrew Carnegie rechtfertigte seine massive Anhäufung von Reichtum mit Philanthropie und seinen Spenden für ausgewählte Projekte. Der Banker J. P. Morgan wiederum fungierte in Eigenregie als Zentralbank der Vereinigten Staaten. Die Demokratie wurde von den Millionären beherrscht und ermöglichte so den Fortbestand einer der rücksichtslosesten Formen des Kapitalismus.
Zur gleichen Zeit bemühte sich eine progressive Strömung darum, das Land aus den Fängen der Superreichen zu befreien und Rockefellers Monopol wurde trotz seines erbitterten Widerstands zerschlagen. Kurz vor Beginn des Ersten Weltkriegs wurde die Kinderarbeit verboten und eine Reichensteuer eingeführt. Doch Spendengelder waren davon ausgeschlossen und wurden zum Steuerschlupfloch der Millionäre. Der amerikanische Kapitalismus entwickelte sich weiter: Das Ludlow-Massaker bedeutete das Ende blutiger Streikniederschlagungen.
Henry Ford folgte dem Beispiel eines New Yorker Schuhherstellers und zahlte seinen Arbeitern das Doppelte des damaligen Durchschnittsgehalts. Die Folge war eine gesteigerte Produktivität seines Unternehmens. In Tennessee eröffnete ein Lebensmittelhändler den ersten Selbstbedienungsladen und legte den Grundstein für die heutigen Supermärkte. Mit dem Ende des Ersten Weltkriegs übernahmen die Millionäre jedoch zunächst wieder die Kontrolle über ihr Paradies. (Text: ORF)Kapitalismus made in USA – Reichtum als Kult: Die Reichen zur Kasse bitten (1921–1946) (Faire casquer les riches (1921–1946))
Im Oktober 1929 brach die Wirtschaft in den Vereinigten Staaten zusammen. Die Großindustriellen setzten die Mechanismen der Wirtschaft mit Naturgesetzen gleich und bauten auf deren Selbstheilungskräfte. Roosevelts „New Deal“ sahen sie als Schikane. Der Erfolg dieser Politik ist aus heutiger Sicht umstritten … Das Paradies der Millionäre ging mit dem Börsenkrach von 1929 und der darauffolgenden Depression zugrunde. Der interventionistische „New Deal“ des 1932 gewählten Präsidenten Franklin D. Roosevelt war für die um Lösungen verlegenen Wirtschaftsgrößen zunächst ein willkommenes Programm.
Sie stimmten der Gründung öffentlicher Unternehmen zur Senkung der Arbeitslosigkeit zu und ließen sich auf Gehaltsverhandlungen mit den Gewerkschaften ein. Der Konsens währte jedoch nicht lange, denn die Industriellen verdächtigten Roosevelt, den Kapitalismus dauerhaft regulieren zu wollen. Sie beschuldigten den Präsidenten der Tyrannei. Die „New Dealer“ bezeichneten sich als Antwort darauf fortan als Liberale, ihre Gegner als Konservative.
Roosevelt wurde trotz der gegen ihn ausgerichteten Propagandakampagnen der Konservativen 1936 wiedergewählt. Aber der „New Deal“ war teuer. Da nur die Oberschicht einkommensteuerpflichtig war, lautete die Parole der Liberalen nun: Die Reichen schröpfen! Doch Letztere hatten mit Spendengeldern ein Steuerschlupfloch gefunden: Die Staatskasse blieb leer und der „New Deal“ verlief kurz vor Beginn des Zweiten Weltkriegs im Sande. Zu Kriegsbeginn konnte die amerikanische Rüstungsbranche nur 25 Prozent der Aufträge bedienen, woraufhin entschieden wurde, die Einkommenssteuerpflicht auf die gesamte Bevölkerung auszudehnen.
Der Staat erlebte infolgedessen einen gehörigen wirtschaftlichen Aufschwung. Außerdem erkannten die Unternehmer ausgerechnet in der Atombombe die Möglichkeit einer Zusammenarbeit zwischen Privatsektor, Wissenschaft und Staat. 1945 produzierten die USA die Hälfte des weltweiten Reichtums. Trotz eines fortan streng regulierten Kapitalismus war das Wachstum so enorm, dass die Reichen die neuen Spitzensteuersätze hinnahmen. (Text: ORF)Kapitalismus made in USA – Reichtum als Kult: Wer will Milliarden verdienen? (1981 bis heute) (Qui veut gagner des milliards ? (1981 à aujourd’hui))
In den 1980er-Jahren setzten Ronald Reagan und die Konservativen eine Politik der Deregulierung und der Steuersenkung durch. Das Silicon Valley wurde zum neuen Eldorado für junge Unternehmen. Millionäre und Großkonzerne wussten schon bald ihre Rechte genauestens anzuwenden und entkamen so ihrer Steuerpflicht. Als die Konservativen 1980 mit Ronald Reagan wieder an die Macht kamen, setzten sie dem Liberalismus ein jähes Ende. Die Deregulierung wurde vorangetrieben, die Steuersätze gesenkt. Erneut wurden „die Reichen immer reicher“ – genau wie in den Jahren vor dem Börsencrash von 1929. Gleichzeitig beflügelte die Entwicklung der Rechenleistung von Mikroprozessoren das Silicon Valley und ermöglichte die Herstellung kleinerer Computer.
Die Mikroinformatik wurde zum neuen Trend. HP und später auch Apple verbreiteten den Mythos des visionären Computergenies, das in seiner Garage klein anfängt und sich zum millionenschweren Unternehmer hocharbeitet. Gleichzeitig entwickelte sich im Silicon Valley eine neue Kultur: Arbeitnehmerfreundliches Management im Gegenzug für ein grenzenloses Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die dank Aktienoptionen auf ein Vermögen hoffen konnten.
1995 zog das Internet weltweit in die Haushalte ein und beschleunigte die Kapitalanhäufung fünf mächtiger Firmen: Google, Apple, Facebook, Amazon und Microsoft, auch GAFAM genannt. Die Entmonopolisierung gehörte der Vergangenheit an. Bill Gates und eine Handvoll weiterer Milliardäre vermarkteten sich als spendierfreudige Philanthropen, die den übrigen Superreichen als Deckmantel dienten. Sie wussten ihre Rechte genauestens anzuwenden und entkamen so einem Großteil ihrer Steuerpflicht. Amerikanische Großkonzerne setzten außerdem auf ein neues Steuerparadies, den US-Bundesstaat Delaware.
Selbst die Finanzkrise 2008 zog keine Regulierung der Finanzmärkte nach sich und 2010 entschied der Supreme Court, dass es für „unabhängige Wahlkampfausgaben“ keine Grenzen gebe: Die Demokratie wurde so erneut zum Jagdrevier der Millionäre. Die Figur des visionären Genies aus dem Silicon Valley ebnete den Weg für ein neues Kapitel in der Geschichte des Kapitalismus – leider ohne jeden Profit für die Staatskassen. Aber um ihre Position als Supermacht zu bewahren und ihr Investitionsvermögen zu sichern, brauchen die USA Steuereinnahmen. Geschröpft wurden und werden letztendlich vor allem Kleinunternehmen und die Mittelschicht. (Text: ORF)Kaprun – Inferno im Gletschertunnel
Im November jährt sich zum zehnten Mal die Katastrophe von Kaprun. Bei einem Brand im Tunnel der Gletscherbahn Kaprun kamen am 11. November 2000 150 der 162 Passagiere durch Rauchgasvergiftungen zu Tode. Es handelte sich dabei um den größten Unfall, der sich bis dahin in Österreich seit dem Zweiten Weltkrieg ereignet hat. Insgesamt starben dabei 155 Menschen, so auch der Zugführer und ein Tourist im Gegenzug sowie drei Personen auf der Bergstation. War es grobe Fahrlässigkeit, wie es im Verfahren um die Brandkatastrophe von Kaprun den 16 Beschuldigten vorgeworfen wurde, oder eine Verkettung unglücklicher Umstände? Für die Hinterbliebenen waren die Freisprüche jedenfalls ein harter Schlag. Sie sprechen über ihre Trauer, ihren Schmerz und ihren Zorn.
Wie sie damit leben gelernt haben und was ihnen die Katastrophe genommen hat. Auch die Kapruner Bevölkerung trägt schwer an der Katastrophe, sie hat ebenfalls Opfer zu beklagen. Für Günther Brennsteiner, im Prozess freigesprochener ehemaliger Betriebsleiter der Gletscherbahnen Kaprun, ist nichts mehr wie vorher. Ihn quälen Zweifel und Schuldgefühle, die er psychisch nur mit professioneller Hilfe in den Griff bekommen konnte. Er zog sich für einige Zeit in ein Kloster zurück. Traumatisierte Rettungsmannschaften sind auch 10 Jahre nach der Katastrophe in therapeutischer Behandlung. Karo Wolm schildert die Chronologie der Ereignisse und hat Betroffene interviewt, die das Gespräch über ihre verletzte Seele als Therapieform verstehen. (Text: ORF)Karl Merkatz – Vom Tischler zum echten Wiener
Zum 90. Geburtstag von Karl Merkatz. Der Volksschauspieler wurde durch die Rolle als Edmund Sackbauer in „Ein echter Wiener geht nicht unter“ in den siebziger Jahren schlagartig eine österreichische Berühmtheit. Regisseur Christian Kurt Weisz begleitet Karl Merkatz mit der Kamera zu seinen Wurzeln in Wiener Neustadt, Archivmaterialien aus dem Familienarchiv sowie Filmausschnitte und Anekdoten von Wegbegleitern geben lebendige Einblicke in Leben und Schaffen von Karl Merkatz. Der Schauspieler erzählt von seiner Kindheit, die durch Krieg und russische Besatzungszeit geprägt war. Humorvoll spricht er über seine Jahre als Tischlerlehrling, seine Liebe zu Australien, erste Gehversuche aber auch Erfolge am Theater, seine Studienfreundschaft mit Thomas Bernhard, wie ihn Franz Antel überzeugte, in seinen Filmen mitzuwirken, wie er seine Frau Martha traf und wie er sich für Kafka in einen Affen verwandelte. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Sa. 21.11.2020 ORF III Karl Schranz – Triumph und Sieg
Dreifacher Weltmeister, Zweifacher Gesamtweltcupsieger und einer der erfolgreichsten Skirennläufer Österreichs – das ist die Erfolgsbilanz von Karl Schranz. Seine Karriere war geprägt von Zwischenfällen, Skandalen und der großen Liebe seiner Fans. Aber auch abseits seiner Erfolge sorgte die Schilegende für Aufsehen im Sport. Als einer der ersten nutze er den Windkanal, 1966 zog sein einteiliger Rennanzug die Blicke auf sich und auf der Zielgeraden wurde er mit der sogenannten „Schranz-Hocke“ berühmt.
Nach seinem Ausschluss von den Olympischen Spielen 1972 wurde er in Wien von 100.000 Menschen empfangen und bejubelt. Der damalige IOC-Präsident Avery Brundage hatte ihn von Olympia wegen eines Fotos, das Schranz mit einer Kaffee-Werbung auf seinem Jersey zeigte, aus Sapporo verbannt. Das widersprach laut IOC dem damals noch geltenden, aber schon umstrittenen Amateursgesetz. Die darauf folgende Welle der Entrüstung, nicht nur in seiner Heimat, löste schließlich einen Wandel im Skisport aus.
Aber sie beendete auch seine aktive Skikarriere. Trotzdem zog er sich nicht ganz aus der Skiwelt zurück: Karl Schranz trug maßgeblich dazu bei, dass die Ski-WM 2001 in St. Anton am Arlberg stattfand. Als Freund Putins engagierte er sich außerdem für die Olympischen Spiele in Sotschi 2014. Heute lebt Karl Schranz mit seiner Familie in seinem Heimatort St. Anton am Arlberg. Er besitzt ein Hotel, bezeichnet sich selbst als ausgesprochenen Familienmenschen und fährt privat noch immer leidenschaftlich Ski. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Sa. 13.01.2018 ORF III Die Katastrophe vor Gericht – Der Eichmann-Prozess vor 60 Jahren
Adolf Eichmann gilt als Organisator des Holocaust. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges lebte er lange unbehelligt in Argentinien. Doch im Mai 1960 entführte der israelische Geheimdienst Mossad den ehemaligen SS-Obersturmbannführer und brachte ihn nach Israel. Dort begann am 11. April 1961 der Jahrhundertprozess gegen Adolf Eichmann. Der Eichmann-Prozess erregte internationale Aufmerksamkeit. In allen Teilen der Welt wurde über das Verfahren berichtet. Der Chefankläger Gideon Hausner zeichnete im Prozess das Leben der Juden in Europa unter dem NS-Regime von ihrer schrittweisen Ausgrenzung bis zur gezielten Vernichtung nach, um die Dimension der Verbrechen Adolf Eichmanns deutlich zu machen.
Als Zeugen vor Gericht kamen dabei erstmal Holocaustüberlebende zu Wort und schilderten vor der ganzen Welt die schrecklichen Verbrechen der NS-Zeit. Die meisten Zeugen hatten bis dahin über ihre Vergangenheit geschwiegen, deshalb trafen ihre Berichte über Mord, Folter und Totschlag die Prozessbeobachter völlig unvorbereitet. Welche Auswirkungen hatte der Prozess auf den jungen Staat Israel und die BRD? Und wie veränderte die Offenlegung der NS-Verbrechen das Verhältnis zwischen beiden Staaten? Aus erster Hand können Gabriel Bach und Michael Goldmann-Gilead über den Prozess und den Mensch Adolf Eichmann berichten.
Gabriel Bach war der stellvertretende Ankläger gegen Adolf Eichmann und so unmittelbar am Prozessgeschehen beteiligt. Michael Goldmann-Gilead war damals der persönliche Referent des Chefanklägers Gideon Hausner und einer der Polizeioffiziere, die Eichmann ab seiner Gefangennahme bis zur Hinrichtung begleiteten. Eine Analyse über die Folgen des Prozesses und sein Nachwirken bis heute geben die Historiker Mirjam Zadoff, Tom Segev und Michael Wolffsohn. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Sa. 02.10.2021 ORF III Kennedy und die Frauen
John F. Kennedy, einer der charismatischsten Präsidenten der USA, war auch ein berühmt-berüchtigter Frauenheld. Einige seiner außerehelichen Beziehungen waren aber, wie seit kurzem verfügbare Dokumente des FBI beweisen, am Höhepunkt des Kalten Krieges eine Gefahr für die nationale Sicherheit der Vereinigten Staaten und hätten ihn beinahe sein Amt gekostet. Über Frauen, die man ihm zuführte, versuchte die Mafia Einfluss auf den Präsidenten zu nehmen und auch der Tod von Marilyn Monroe wird in Zusammenhang mit ihrer Affäre, die sie mit J.F. Kennedy hatte, gebracht. Das Bild des glanzvoll, strahlenden Helden, das die Öffentlichkeit nach seiner Ermordung in Dallas im Gedächtnis behalten hatte, steht im merkwürdigen Kontrast zum Verhalten des Präsidenten in Bezug auf Frauen. Eine Dokumentation von Harvey Lilley Bearbeitung: Andrea Lehner (Text: ORF)Original-TV-Premiere Sa. 27.05.2017 ORF III Die Kennedys – Eine amerikanische Dynastie
Sie gehören dem mächtigsten Clan Amerikas an. Ihnen wurde viel geschenkt. Aber es ist ihnen auch nichts erspart geblieben. Ein Fluch, sagt man in den USA, laste über der Familie Kennedy. Es war das Ehepaar Rose und Joseph Kennedy , das den Grundstein zu der Dynastie legte, die aus neun Kindern und mehr als 70 Enkeln und Urenkeln bestand. Doch das Schicksal schlug unbarmherzig zu: Zwei Söhne ermordet, zwei Kinder und mehrere Enkel tödlich verunglückt, ein Enkel starb durch Drogen, andere lebten oder leben mit schweren Behinderungen. Das war die Familie JFKs – des wohl legendärsten Präsidenten Amerikas, der dieses Jahr seinen 100. Geburtstag gefeiert hätte.
Ein Kennedy zu sein das bedeutete „zu sein wie jeder andere …nur besser.“ Ein schwieriges Erbe an dem viele zugrunde gingen. Die Aufnahmen der glücklichen Zeiten kennt in Amerika jeder – JFK und seine Frau Jackie inmitten einer Schar blonder, spielender Kinder. Es war ein Bild wie es nicht besser inzeniert hätte sein können. Aber als die Kinder und Angehörigen mit dem Tod ihrer Liebsten wieder und wieder fertig werden mussten war keine Kamera vor Ort. In der Erinnerung der Welt bliebt das Bild der idyllischen Familie eingebrannt doch mit dem tatsächlichen Leben der Kennedys hatte es wenig zu tun. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Fr. 26.05.2017 ORF III Kennedys Europa – Die Reisen des jungen JFK
Vor rund 50 Jahren schockierte die Ermordung des amerikanischen Präsidenten J.F. Kennedy die ganze Welt. Mit seinem Charisma galt der Demokrat nicht nur in den USA als Garant für eine neue Ära, auch in Europa war Kennedy äußerst populär. Legendär sein West-Berlin-Besuch 1963 und sein Ausspruch „Ich bin ein Berliner.“ Was die wenigsten wissen: Der junge Kennedy bereiste Europa mehrmals – auch nach Österreich verschlug es ihn immer wieder. In Tirol hatte er eine Affäre, in Wien ist ihm das Geld ausgegangen und auch am Wörthersee weilte Kennedy.
Das Dokudrama skizziert seine Reisen und zeichnet ein besonders intimes Bild des jungen Kennedy. Sein Roadtrip wird in spannenden Reenactments und mit bislang unveröffentlichtem Film- und Fotomaterial dokumentiert. Seine Vorliebe für Frankreich, seine anfängliche Sympathie für die massenwirksame Politik Hitlers in jungen Jahren, seine Affären und persönlichen Reisenotizen auf seinen Stippvisiten in Wien, Tirol und am Wörthersee – all das sind völlig neue Seiten des legendären Präsidenten der Vereinigten Staaten. (Text: ORF)KGB – Schild und Schwert: FSB und Putins Russland
Nach dem Ende der Sowjetunion und der Niederlage im Kalten Krieg wird der KGB nach einem Putschversuch 1991 aufgelöst. Seine Aufgaben übernehmen der FSB und der Auslandsnachrichtendienst SWR. Unter Wladimir Putin wird die Rolle des russischen Geheimdienstes neu definiert. Mit der Digitalisierung entsteht ein neuer Wirkungsbereich: das Internet. Der KGB wird als Sprungbrett für Putins Karriere angesehen. Um das jetzige Russland zu verstehen, muss man Putin verstehen. Um wiederum Putin zu verstehen, muss man die Geschichte des KGB kennen – und wie dieser Putins Sicht auf die Welt außerhalb Russlands beeinflusst hat. Mit dem Vorwurf der Hackerattacken auf die amerikanische Präsidentschaftswahl und dem Vorwurf über Einmischungsversuche Russlands auf das Wahlergebnis ist das Thema der Geheimdienste aktueller denn je. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Sa. 16.11.2019 ORF III KGB – Schild und Schwert: KGB und Kalter Krieg
Schon 1949 erlangten die Sowjets eigene Atomwaffen und den Status der Supermacht. Der Geheimdienst KGB spielte eine wichtige Rolle in der Kubakrise und schleuste einen Maulwurf ganz oben in die CIA ein. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Sa. 16.11.2019 ORF III KGB – Schild und Schwert: Tscheka und Roter Terror
Original-TV-Premiere Sa. 16.11.2019 ORF III Kim Novak – Rebellin unter den Stars
Verführerisch, rebellisch – und unvergesslich: Kim Novak, der Star des Hitchcock-Films „Vertigo – Aus dem Reich der Toten“ gehört zu den berühmtesten Schauspielerinnen der 50er Jahre. In über 25 Filmen hat sie gespielt. Am 13. Februar 2023 wurde sie 90. In dieser Doku erzählt sie offen und ehrlich von sich selbst: von ihren persönlichen Kämpfen im System Hollywood. Schüchtern und rebellisch: Kim Novak, die verführerische Hitchcock-Muse aus den 1950er Jahren, wird am 13. Februar 2023 90 Jahre alt. Sie zählt heute zu den letzten Überlebenden des Goldenen Zeitalters von Hollywood.
In dieser Dokumentation erzählt sie offen und ehrlich über ihre damalige Karriere und von Widerständen, gegen die sie zu kämpfen hatte. Als Marilyn Pauline Novak ist sie in einem populären Viertel von Chicago aufgewachsen. Ihre Eltern waren tschechischer Abstammung und in ihrem Umfeld war sie nicht prädestiniert dazu, Schauspielerin zu werden. Filme wie „Der Mann mit dem goldenen Arm“ oder „Vertigo – Aus dem Reich der Toten“ machten sie jedoch zu einer der berühmtesten Schauspielerinnen ihrer Zeit.
In Hitchcocks Psychothriller habe sie in ihrer Rolle genau das gespielt, sagt sie in einem Interview, was sie seit Beginn ihrer Schauspielkarriere erleben musste: ihre von außen gelenkte Metamorphose zum Sexsymbol und den Verlust ihrer eigenen Identität. Harry Cohn, Präsident von Columbia Pictures, wollte sie als Rivalin von Marilyn Monroe aufbauen – so musste sie ihren Taufnamen Marilyn ablegen und sich in die platinblonde Kim verwandeln. Von einigen der größten Regisseure der damaligen Zeit – wie etwa Otto Preminger, Billy Wilder oder Alfred Hitchcock – als Hauptdarstellerin heiß begehrt, drehte sie einen Kassenerfolg nach dem anderen.
Die Rollen, die ihr zugewiesen wurden, waren immer glamouröse und kühle Frauenrollen. Die Hollywood-Regisseure setzten alles auf ihr Äußeres, ihre Aura und ihre Schönheit. Sie hingegen war eine starke Frau, die zunehmend mit den Konventionen ihrer Zeit brach. Zwei ihrer Kämpfe waren für die damalige Zeit besonders riskant: Als ihr die Hauptrolle in Alfred Hitchcocks „Vertigo“ angeboten wurde, verlangte sie vom Studio eine höhere Gage – Schauspielerinnen erhielten damals nur ein Zehntel dessen, was ihre männlichen Partner verdienten.
Einige Monate später weigerte sie sich, ihre Beziehung zu dem afroamerikanischen Schauspieler und Sänger Sammy Davis jr. zu beenden, was in den USA damals noch einen Skandal darstellte. Mit 33 Jahren verließ sie schließlich Los Angeles, um ihrem eigentlichen Traum zu folgen: Malerin zu werden. Eine freie und emanzipierte Frau, die ihrer Zeit weit voraus war. Heute ehrt sie ein Stern auf dem Hollywood Walk of Fame; auf der Berlinale wurde sie 1997 mit dem Goldenen Ehrenbären für ihr Lebenswerk ausgezeichnet. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Sa. 17.06.2023 ORF III Kinder an die Flak – Hitlers junge Soldaten
Die ORF-III-Neuproduktion wirft einen Blick auf das Schicksal der Kinder die während des Zweiten Weltkriegs zu den Waffen gerufen wurden. In den Kriegsjahren 1943 bis 1945 verrichten rund 200.000 Jugendliche ihren Dienst als Luftwaffenhelfer in der Deutschen Wehrmacht. Das nationalsozialistische Regime rekrutiert Schüler und Schülerinnen aus den Reihen der Hitlerjugend und dem Bund Deutscher Mädchen. Möglich machte dies eine Notdienstverordnung des Deutschen Reiches aus dem Jahr 1938, der zufolge der Staat alle Bewohner nach Vollendung des 15. Lebensjahres zu beliebigen Diensten heranziehen darf.
Während des Zweiten Weltkriegs sind die Geburtsjahrgänge 1925 bis 1929 besonders betroffen. Sie werden zu Luftwaffen- und Marinehelfern ausgebildet. Es sind Kindersoldaten. Im Laufe des Krieges werden immer mehr Soldaten an der Ostfront gebraucht, deshalb möchte das Oberkommando der Wehrmacht möglichst unauffällig die Luftabwehrstellungen in der Heimat mit Kindern nachbesetzen. Reichsjugendführer Baldur von Schirach erhält entsprechend den Auftrag Kindersoldaten auf den Krieg vorzubereiten.
Die endgültige Entscheidung trifft Adolf Hitler am 7. Jänner 1943 selbst. Es sollen Schüler der Höheren Schulen und der Mittelschulen zum Kriegsdienst einberufen werden. In dieser ORF-III-Dokumentation berichten drei Männer und eine Frau aus Österreich in packender Art und Weise über ihre Zeit im Kriegsdienst. Für die damals 15–16-Jährigen beginnt der Einsatz an der sogenannten Heimatfront. Was zunächst noch als waghalsiges Abenteuer empfunden wird, wächst sich zur lebensgefährlichen Mission aus.
Manche Schüler werden in entfernte Gebiete des Deutschen Reichs versetzt und in todbringende Kampfhandlungen verstrickt, wo sie im wahrsten Sinne des Wortes als Kanonenfutter verheizt werden. Die ZeitzeugInnen führen spannend vor Augen, wie aus anfangs spielerischen Kriegsübungen bitterer Ernst wird und aus Schulkindern Soldaten die täglich dem Tod ins Auge blicken und ihr Überleben nicht selten dem puren Zufall verdanken. (Text: ORF)Deutsche TV-Premiere Do. 30.03.2023 3sat Original-TV-Premiere Sa. 19.12.2020 ORF III Kitzbühel – Geschichte einer glamourösen Alpenstadt
45 Min.Schwarzsee.Bild: ZDF/ORF/Degn FilmKitzbühel steht für seine wunderschöne Berglandschaft, erfolgreichen Tourismus und ist bekannt als Veranstalter des spektakulären, jährlichen Hahnenkamm-Rennens. Die Tiroler Stadtgemeinde feiert im Jahr 2021 ihr 750jähriges Bestehen und blickt auf eine lange Geschichte zurück. ORF III zeit.geschichte blickt in der neuen Dokumentation von Regisseur Robert Altenburger auf den Wandel der Region in den letzten 100 Jahre zurück. Kitzbühel steht wie kaum eine andere Stadt für den Neuanfang und das Wirtschaftswunder der 1950er Jahre. Die erste touristische Glanzzeit Kitzbühels fand mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten und dem Beginn des zweiten Weltkriegs ein jähes Ende.
Doch die sportlichen Erfolge des „Kitzbüheler Wunderteams“, rund um den dreifachen Olympiasieger Toni Sailer, verhalfen der Region nicht nur zu internationaler Bekanntheit, sondern auch zum Aufschwung in wirtschaftlicher Hinsicht. Die bereits 1929 eröffnete Bergbahn auf den Hahnenkamm, verhalf der Region nach dem Krieg wieder den Tourismus aufzubauen. Schon bald gewann Kitzbühel wieder seinen Status als Tourismusmetropole.
Die Region steht aber nicht nur für sportliche Großereignisse und Tourismus, sondern auch für bäuerliche Kulturlandschaft und Tradition. Zeitzeugen schildern die Entwicklung Kitzbühels in der Nachkriegszeit, der Besatzungszeit und in den Jahren des Wiederaufbaus des kulturellen, sportlichen und wirtschaftlichen Lebens. Unterstützt durch neue Filmdokumente, Fotografien, Zeitungsausschnitte und die persönlichen Schilderungen der Menschen aus der Region kann sich der Betrachter ein Bild des Wandels Kitzbühels von damals bis in die Gegenwart machen. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Sa. 27.03.2021 ORF III Das Kleinwalsertal – Getrennt vom eigenen Land
Thomas Gayda, Historiker.Bild: ORF/DEGN FILM/Robert AltenburgerDie ORF-III-Neuproduktion wirft einen Blick auf die Geschichte der isoliertesten Region Österreichs – dem Kleinwalsertal. Die Region und die Bewohner des Kleinen Walsertals sind historisch und geografisch in einer besonderen Situation. Aufgrund der außergewöhnlichen Lage ist das Kleinwalsertal über Vorarlberg nicht erreichbar, sondern nur über die Bayerische Nachbargemeinde Oberstdorf in Bayern. Die Bewohner waren im 13. Jahrhundert aus dem Schweizer Kanton Wallis in das abgelegene Tal gezogen und gaben ihm seinen Namen.
Der Dialekt der rund 5000 Bewohner unterscheidet sich bis heute noch von Bewohnern der umliegenden Gemeinden. Diese Abgeschiedenheit des von Bergen umgeben Tals, prägt die als besonders innovativ und fleißig geltenden Bewohner des Kleinwalsertals bis heute. Die ungewöhnliche Lage des Tals führte auch zu Kuriositäten. Beispielsweise war bis zur Einführung des Euro die offizielle Währung im Kleinwalsertal die Deutsche Mark. Noch heute haben die Häuser im Tal zwei verschiedene Postleitzahlen. Eine Österreichische und eine Deutsche. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Sa. 01.04.2023 ORF III
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