Folge 283

  • Globuli und guter Glaube – Homöopathie auf dem Prüfstand

    Folge 283
    Rund die Hälfte aller Deutschen hat laut einer Umfrage bereits Homöopathie ausprobiert. Auch Ärzte und Krankenhäuser setzen auf Globuli, ergänzend oder alternativ zur Schulmedizin. Obwohl ihre Wirksamkeit umstritten ist, greifen immer mehr Patienten zu den Globuli. Laut IQVIA ist der Jahresabsatz homöopathischer Arzneien von rund 46 Millionen Packungen im Jahr 2012 auf 53 Millionen Packungen im Jahr 2017 gestiegen. Nach wie vor fehlt der wissenschaftliche Beweis, wie und ob sie überhaupt wirken. „Wer heilt, hat recht“, ist ein häufiges Argument der Befürworter der Homöopathie und anderer alternativer Heilverfahren.
    Und trotz ausstehenden Wirksamkeitsnachweises werden die Globuli oftmals von den Krankenkassen erstattet. „ZDFzoom“ fragt: Warum gelten in Deutschland für die Homöopathie besondere Regeln? Die gesetzlichen Krankenkassen dürfen seit 2011 homöopathische Arzneien als freiwillige Satzungsleistung bezahlen, und die meisten tun dies auch. Der Grund: die hohe Nachfrage und der Wettbewerb der Kassen untereinander. Günther Jonitz, Präsident der Berliner Ärztekammer, ist einer der wenigen Vertreter der Ärzteschaft, die die Sonderbehandlung der Homöopathie offen kritisieren: „Es gibt auf die Homöopathie eine enorme Nachfrage seitens der Patientinnen und Patienten, und das zieht sich durch auch bis in
    allerhöchste politische Kreise, in denen hoher Druck aufgebaut wird, an dieser Pseudomedizin als solcher festzuhalten.“ Josef Hecken, der Präsident des Gemeinsamen Bundesausschusses, geht noch weiter: Er fordert, „dass Krankenkassen verboten wird, als Satzungsleistung Dinge zu bezahlen, deren Evidenz nicht nachgewiesen ist“.
    Kritiker wie Edzard Ernst, der als junger Arzt selbst homöopathisch behandelte, wenden ein, es sei allein der Placebo-Effekt, der Heilungsprozesse mit eigentlich unwirksamen Medikamenten befördere. Dennoch verschreiben rund 5500 Ärzte in Deutschland Globuli, ergänzend, aber auch alternativ zur Schulmedizin. Grundlage dafür ist eine Zusatz-Weiterbildung, die 1937 von den Ärztekammern mit der damaligen Berufsordnung eingeführt wurde. Die Bundesärztekammer begründet diese Weiterbildung heute mit „Gründen der Patientensicherheit“.
    Nur der Arzt – so das Argument – verfüge über die Kompetenzen, auch die Grenzen alternativmedizinischer Verfahren zu erkennen. Dass die Patientensicherheit nicht immer gewährleistet ist, wenn Ärzte bei schweren Erkrankungen ausschließlich auf Globuli vertrauen, zeigen die Recherchen von „ZDFzoom“-Reporter Oliver Matthes. Unterm Strich bleibt jedoch festzuhalten: Viele Patienten wollen Globuli, mit oder ohne Evidenz, weil sie sich von homöopathischen Ärzten ernst genommen fühlen. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMi 16.01.2019ZDF

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Reviews & Kommentare

  • am

    Wenn ein Mensch ernsthaft in Gefahr aus gesundheitlichen Gründen ist, helfen nur bewährte Medikamente die eine sofortige und Lebensrettende Wirkung zeigen und dem Helfenden eine Lebensrettung erst zu ermöglicht! Homöopathie ist in dieser kurzen Zeit nicht wirklich wirksam! Homeopathie wendet man an wenn eine gutmütige und vor allem heilbar auf längere Zeit, erkennbare Erkrankungen in erfolgreicher Sicht des Heilungsprozess ist! Niemals in akuten Momenten wenn Menschenleben in akuter Gefahr sind! Lebensnotwendig gegen Betrügereien der Ärzteschaft! Danke an alle Kollegen die Homeopathie in den Züklen der Naturwissenschaften an Menschen testen denen so geofen
    • (geb. 1961) am

      Georges Vithoulkas hat Mitte der 90er Jahre den Alternativen Nobelpreis bekommen für seine Bemühungen um die Wiederbelebung der homöopathischen Heilkunst. Von Placebo war da keine Rede. Die Umsätze mit hom. Mitteln dürften lächerlich sein im Vergleich zu chemischen Arzneien. Ich kenne Spritzen für 1300,-Euro das Stück und Tabletten, wo die Packung 40.000,-Euro kostet, die ganze Kur 80.000,- Euro. Bei Zytostatika wird der Preis willkürlich bestimmt, eine Wirksamkeit ist nicht erwiesen, ebenso bei Impfstoffen. Die müssen nicht einmal ein Zulassungsverfahren durchlaufen.Ich verstehe überhaupt nicht, warum immer gesagt wird, dass hom. Mittel nicht wirken können. Ich kann das jedem demonstrieren, der es wissen will. Schulmedizin geht mit Homöopathie nicht zusammen, die Sichtweise von Krankheit ist zu verschieden.Und die Ärzte fürchten die Homöopathie weil sie sie nicht verstehen und die Homöopathie Erfolge bringt, wo die Allopathie nie welche hatte oder schon lange die Waffen gestreckt hat.
      Homöopathie ist schwer zu erlernen und zu verstehen, was nur wenigen gegeben ist. In der Hand des Wissenden sind Heilungen möglich, die an ein Wunder grenzen und mit Antibiose und Kortison nicht zu machen sind. Es ist
      eine geniale Heilmethode, die der Schulmedizin haushoch überlegen ist und günstig dazu. Das will man nicht haben weil man sich im Vergleich gnadenlos blamieren würde. Ich spreche aus Erfahrung, sonst würde ich mich so nicht äußern.
      • (geb. 1954) am

        Hallo mein Name ist Helga zu dem ZDF Beitrag heute Abend nur soviel
        1. ich bin kein Mensch der bei den kleinsten Anzeichen egal was auch immer ist zum Arzt geht.
        2.Anfang 1990/91 habe ich für einem kurzen Zeitraum in Darmstadt gewohnt.
        3.In dieser Zeit hatte ich eine Halsentzündung jeder Hausarzt hätte mir Antibiotika verschrieben und Bettruhe.
        Ich ging zu einem Notfallarzt der mich nach der Untersuchung fragte -wie stehen sie zu Homöopathie  meine Antwort wenn es Hilft ich möchte diese Schmerzen so schnell wie  möglich wieder los werden.
        4.Er gab mir dann auf meine Hand 6 Globuli worauf ich erstaunt ihn anschaute und noch ein Rezept.
        5.Am anderen Morgen waren meine Schmerzen halbiert. Das ausgestellte  Rezept für die Apotheke habe ich nach den angaben des Arztes eingenommen.
        Nach 2Tagen war ich  komplett genesen  keine Schmerze,n Rötungen, Eiter,ich war fittttt
        Resultat mit Antibiotika hätte ich wie bei vergangen eitrigen Halsentzündungen 1 Woche im Bett gelegen.
        Eine wahre Erfahrung die Erfolg zeigte.
        • (geb. 1966) am

          Netter Versuch objetkiv zu recherchieren. Ein gewagtes Terrain!


          Wann ist etwas wissenschaftlich erwiesen? Genau: Wenn eine (welche auch immer) Mehrheit der selben Meinung ist.


          Nur dass diese Mehrheit vielleicht so dumm ist, wie im Vergleich die dazumal zu Zeiten Gallileos, scheint keiner zu bedenken. Sei es drum. Jeder blamiert sich so gut er kann.


          Ich habe aufgrund einer Sehnerventzündung seit 1993 die Diagnose (wissenschaftlich erwiesen ;-) Multiple Sklerose. Bin seit 2005, aufgrund meiner Schäden (MRT-Belege) einer weiteren Entzündung des ZNS, verrentet.


          Keiner sieht mir es an. Nicht meine Schäden noch meine homöopathische Behandlung, die auch KEINER (außer mir) bezahlt. Ich spare dadurch dem Steuerzahler extrem teuere Theraphien, zahle zudem alles allein von meiner EU-Rente UND auch! die GEZ-Gebühren, mit denen solche Beiträge finanziert werden. WOZU bzw. welches Ziel hatte dieser Beitrag???


          Bangt die (wissenschaftlich erwiesene) Mehrheit um ihre "Macht"? Welch Sandkastenszenario!
          • (geb. 1965) am

            Sehr geehrte Damen und Herren
            So wie ich das sehe, leben wir in einer demokratischen und multikulturellen Gesellschaft. Ich frage mich weshalb wir diese Debatte überhaupt führen. Es gibt keine wissenschaftlichen Beweise, dass die Homöopathie den Menschen schadet, wenn sie denn dann denn hilft, wo ist da das Problem?? Jeder Mensch darf selbst entscheiden, welche Therapien und Medikamente er nehmen will und das ist doch ein freiheitliches Grundrecht, oder nicht? Weshalb gehen die beiden medizinischen Richtungen keinen gemeinsamen Weg zum Nutzen der hilfesuchenden Patienten? Die Schulmedizin hat, ebenso wenig wie die Homöopathie, eine Antwort auf alle Fragen. Ein Ineinandergreifen beider Richtungen zum Wohle der Menschen, dass wäre eine freie, demokratische Ordnung in der alle sein dürfen. Es hilft Arbeitsplätze zu sichern, es ist ein Weg der Akzeptanz, der Toleranz und des Respekts. Ich habe auf meinem langen Leidensweg Ärzte, Homöopathen, Naturheilpraktiker und Schamanen kennengelernt, die mir geholfen haben zurück ins Leben zu finden. Dafür bin ich unendlich dankbar. Ich sehe meinen Kindern dabei zu, wie sie ihre Kinder großziehen. Auch bei ihnen finden beide Wege Anerkennung und das ist  es was letztendlich am wichtigsten ist. Mit freundlichen Grüßen Birgit Janssen-L-.

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