Jeder Deutsche geht im Schnitt einmal im Jahr zum Zahnarzt. Mittlerweile zahlen Kassenpatienten Milliarden aus eigener Tasche, und immer mehr kommen dabei finanziell ans Limit. Seit der Gesundheitsreform vor zehn Jahren, mit der die Privatisierung der Zahnmedizin begann, ist der Verbraucherschutz offenbar auf der Strecke geblieben. „ZDFzoom“ fragt: Warum werden Millionen Menschen beim Zahnarzt so massiv zur Kasse gebeten? Patienten können nicht wissen, welche Preise angemessen sind und welche Behandlung sie wirklich brauchen. Viele vertrauen ihrem Zahnarzt blind. „ZDFzoom“-Autor Hannes Vogel spricht mit Zahnärzten, die kritisieren, dass manche in ihrer Branche ungeniert zugreifen oder Patienten zu teuren, unnötigen Behandlungen raten. Die Analyse des Autors
zeigt: Die Krankenkassen haben kein Interesse, an diesem System etwas zu ändern. Denn sie sparen, indem sie die Kosten auf die Versicherten verschieben: Mindestens 3,2 Milliarden Euro zahlen Patienten inzwischen jedes Jahr allein beim Zahnersatz aus eigener Tasche, das haben Berechnungen von „ZDFzoom“ ergeben. Die weitaus höheren Summen, die der Zahnarzt direkt mit dem Patienten abrechnet, werden dagegen von keiner Stelle erfasst oder gar kontrolliert. Um den Verbraucherschutz ist es seit der Gesetzesänderung 2005 schlecht bestellt. Und die Politik hat all dies bislang kaum als Problem gesehen. Die „ZDFzoom“-Dokumentation deckt auf, wie die Zahnärzteschaft im Bundestag ihre Freiheiten politisch abgesichert hat. Mehr unter www.zoom.zdf.de (Text: ZDF)