Yourope

Europa hat immer weniger Bauern, Dörfer sterben, kleine landwirtschaftliche Familienbetriebe gehören allem Anschein nach bald der Vergangenheit an. Doch interessieren sich die Städter fürs Land – oft mit romantischem Blick, manchmal auch mit der Sehnsucht „anders“ zu leben. In ganz Europa zieht es junge Leute aufs Land, aus den unterschiedlichsten Gründen: um kurzzeitig den Horizont zu erweitern, oder auch um einen etwas anderen Hof zu gründen. „Generation Facebook“ entdeckt das Landleben für sich, findet Nischen und setzt politische und persönliche Akzente in einer Landwirtschaft, die in Europa auf dem Weg zur Agrarindustrie ist. „Yourope“ ist in Italien zu Gast, wo junge Aktivisten der Mafia Land abtrotzen um es zu bewirtschaften, besucht Aussteiger in Tschechien, die vor Jahren ein Experiment wagten und macht in Deutschland den „Dorfcheck“. (Text: arte)

Kanzler oder Kanzlerin, Umwelt- oder Datenschutz, ökonomisch sozial oder doch lieber liberal? Jede Menge verheißungsvoller Wahlplakate künden es schon seit Wochen: Am 22. September sind die deutschen Bürger wieder aufgerufen, bei der Wahl zum 18. Bundestag ihr Kreuz zu machen. 61,8 Millionen Deutsche sind dieses Jahr wahlberechtigt, etwa 3,0 Millionen davon dürfen zum ersten Mal ihre Stimme abgeben. Für viele Deutsche mehr Qual als Wahl – suggeriert die wachsende Politikverdrossenheit im Lande. „Yourope“ möchte wissen, was junge Deutsche und Europäer, die in Deutschland leben, von der Wahlkampfmaschinerie rund um die Bundestagswahl halten: Wie politisiert sind die Erstwähler, wie blicken im Ausland lebende Deutsche auf die politische Arena ihres Heimatlandes, aber auch: Wie führt man eigentlich – aus Sicht der Politik – am besten einen Wahlkampf? (Text: arte)

Was erwartet Europas Generation 2.0 von Deutschland und seinen Politikern? Soll die Bundesrepublik sich in der Euro-Krise stärker zurückhalten oder mehr Führung übernehmen? Was denken die vielen jungen spanischen Arbeitslosen über Deutschlands Credo: „Hilfe nur gegen Auflagen“? Was waren Deutschlands größte Fehler und was seine größten Leistungen? Die Antworten auf diese Fragen sucht die Dokumentation in Polen, Frankreich, Italien, Spanien, Großbritannien und Bulgarien. Die jungen Protagonisten entstammen nicht der akademischen Elite ihrer Länder, sondern haben ganz gewöhnliche Jobs, sind arbeitslos, einige studieren oder versuchen sich an einer Ausbildung. Die einen machen Deutschland für die Krise in ihrer Heimat verantwortlich, die anderen schauen voller Ehrfurcht auf den großen Nachbarn.
Die Protagonisten – und nur sie – haben das Wort. Die Dokumentation kommt ohne einordnenden Kommentar aus. Das Kamerateam stellt allen dieselben Fragen. Doch die Antworten könnten unterschiedlicher kaum sein. Zumal es nicht nur um das persönliche Lebensgefühl Einzelner geht. Der Film arbeitet auch die unterschiedlichen nationalen Interessen und Sichtweisen heraus. Am Ende entsteht ein spontanes aber sehr aufschlussreiches Kaleidoskop von Ansichten, Erwartungen und Ideen. „Let’s Talk Yourope“ ist somit eine vielschichtige Momentaufnahme Europas mit Blick auf die Bundestagswahl 2013. (Text: arte)

In Deutschland gab es eine Welle des Protestes, als bekannt wurde, dass der FDP-Spitzenpolitiker Rainer Brüderle in einer Hotelbar eine Journalistin mit anzüglichen Bemerkungen traktiert habe. Sexismus lautete der Vorwurf. Im Internet landeten zahlreiche Proteste unter dem Hashtag „Aufschrei“. Das Thema Sexismus im Alltag kochte in allen Medien hoch. Auch wenn sich die große Aufregung darum gelegt hat, das Thema bleibt europaweit in der Diskussion. Die Videospielbranche zum Beispiel konserviert ein Frauenbild aus längst vergangener Zeit von Frauen, die sexy und dumm sind.
Aber immer mehr Frauen wollen diese weiblichen Stereotypen nicht länger hinnehmen. In England, berühmt-berüchtigt für seine Boulevard-Presse mit nackten Frauenbildern, hat sich eine Protestbewegung gegründet: „No more page 3“, nennt sich das Netzwerk von Frauen, die gegen die sexistische Darstellung von Frauen in der Medienöffentlichkeit zu Felde ziehen. Schon über 120.000 Menschen haben eine Petition unterschrieben. Aber Sexismus ist nicht immer offensichtlich, besonders dann wenn er mit Ironie oder kulturell verbrämt daher kommt? Man denke nur an die dänische Talkshow „Blachman“, in der Frauen nackt vor männlichen Intellektuellen auftreten, während sich die Herren über das Aussehen der Frauen und die Frau als solche unterhalten.
Ist das wirklich harmlos? Und warum spielen die Frauen bei dieser erfolgreichen Talkshow überhaupt mit? Schließlich blickt „Yourope“ nach Italien: Ist der typische Strand-Casanova der Touristinnen umgarnt, wirklich sexistisch? Und gibt es diese Spezies des italienischen Machismo überhaupt noch? „Yourope“ ist auf die Suche gegangen. (Text: arte)

Europas Jugend wehrt sich gegen die oft fragwürdige Aneignung von Land durch Großkonzerne. Nicht nur in Lateinamerika, Asien oder Afrika kontrollieren Großinvestoren immer mehr Land: Laut einer Studie des Amsterdamer „Transnational Institute“ ist Landgrabbing heute auch ein europäisches Problem. Seit Jahren wird Europas Ackerland im großen Stil von Agrarholdings aufgekauft – nicht selten öffentlich bezuschusst, nicht selten gegen den erbitterten Widerstand der bisherigen Nutzer und Eigentümer. Die Zwecke sind hierbei oft genauso umstritten wie die Mittel. „Yourope“ besucht junge Europäer, die sich dem Kampf gegen die zweifelhafte Landnahme durch Staat und Konzerne verschrieben haben: Sie organisieren Proteste, besetzen Ländereien und bewirtschaften sie alternativ, weil sie über deren Nutzung selbst bestimmen wollen. (Text: arte)

Wer kauft noch Massenware, wenn er ein Unikat haben kann? Der Trend zum Individuellen hat inzwischen jeden Lebensbereich erfasst. Wer es sich leisten kann, kauft in der gehobenen Preisklasse. Aber auch für den schmalen Geldbeutel gibt es den besonderen Chic. In ganz Europa wird gehäkelt, designt, geschustert – Hauptsache anders. Und wenn schon das Handy Massenware ist, soll wenigstens die Hülle individuell aussehen. Inzwischen gibt es zahlreiche junge Europäer, die aus verschiedenen Motiven heraus dem Markenkonsum den Kampf angesagt haben. „Yourope“ trifft Macher, die jenseits großer Marken eine Nische gefunden haben, und Kunden, die das Besondere schätzen – flexibel, selbstbestimmt und weltweit vernetzt. (Text: arte)

Das Internet kann Berge versetzen – wenn tausende anonyme User etwas richtig klasse finden, werden Menschen über Nacht zu Superstars. Schriftsteller, Schauspieler und Musiker, die es früher nicht einmal am Pförtner eines TV – Senders oder Verlages vorbei geschafft hätten, der „Hype“ macht es möglich. Doch das funktioniert auch anders herum: Das Internet kann Menschen kaputt machen. Eine einzige nicht massenkompatible Meinung, ein einziges Foto können reichen – und der „Shitstorm“ bricht los. Wut und Hass tausender anonymer User kennen dann keine Grenzen mehr, es hagelt Beleidigungen bis hin zu Morddrohungen – oft genug mit tragischen Folgen.
In Deutschland machen gerade einige Schauspieler diese Erfahrung: Nachdem sie sich für Werbespots eines großen Burgerbraters verpflichten ließen, brach die kollektive Entrüstung über sie herein. In England rief Premier Cameron höchst persönlich zum Boykott eines social networks auf, nachdem einige Jugendliche, die über die Website monatelang gemobbt worden waren, Selbstmord begangen hatten. Wo liegt die Grenze zwischen berechtigter Kritik und haltloser Beleidigung? Und woher kommt dieser anonyme, grenzenlose Hass? Und warum trifft er die Opfer so hart? „Yourope“ über ein Netz- Phänomen, das seinen Namen wohl zu recht trägt. (Text: arte)

Zwischen 5.000 und 10.000 Menschen fliehen täglich aus Syrien vor dem Krieg. Die Flüchtlingslager im benachbarten Jordanien, in der Türkei, im Libanon und im Irak quellen über. Inzwischen haben mehr als 2 Millionen Iraker ihr Heimatland verlassen, jeder Zehnte, und täglich werden es mehr. Über die Hälfte der Flüchtlinge sind Kinder und Jugendliche bis 17 Jahre. Auch aus Libyen kommen täglich Flüchtlinge, aus Afrika, aus Afghanistan. Während die unmittelbaren Nachbarländer mit diesen Flüchtlingswellen längst überfordert sind, steht Europa im Abseits, die Hürden für die Asylgewährung selbst bei Kriegsflüchtlingen sind zu hoch.
Jetzt will Deutschland zumindest 5.000 Syrienflüchtlingen einen befristeten Aufenthalt gewähren, bei 5.000 Flüchtlingen täglich ein Tropfen auf den heißen Stein. Und Schweden, als bisher einziges europäisches Land, hat sich sogar bereit erklärt, Flüchtlinge aus Syrien unbegrenzt aufzunehmen, samt ihrer Familien. Klingt gut, hat nur einen Haken: Der Asylantrag kann nur in Schweden gestellt werden, und es gilt die europäische Drittstaatenregelung, die die Asylberechtigung in Europa auf das europäische Land reduziert, das zuerst betreten wird.
Wer also zum Beispiel auf dem Weg von Damaskus nach Stockholm über Griechenland reist, der muss seinen Asylantrag in Griechenland stellen, ohne die geringste Aussicht, dass er dort angenommen wird. Die anderen europäischen Länder waschen dann ihre Hände in Unschuld. Die Festung Europa hat die Mauern hochgezogen gegen den Ansturm aus dem Süden, auch wenn’s nicht human ist. (Text: arte)

Die Jungen sorgen für die Alten, weil die sie einst groß gezogen haben. So das schlichte, aber logische Prinzip des Generationenvertrags. Im Süden geschieht das traditionell innerhalb der Familie. In Deutschland bleibt den meisten alten Menschen dank des stabilen Rentensystems zumindest Armut im Alter erspart – noch. In fast allen Ländern Europas gehen die Geburtenraten aber immer weiter zurück. Immer weniger junge Erwachsene werden für immer mehr alte sorgen müssen. Schon heute regt sich dagegen Widerstand. Die „jungen 11“ – eine Gruppe von Polit-Aktivisten, warnen lautstark vor der totalen Überforderung Deutschlands künftiger Generationen durch Schuldenlasten und Rentenzahlungen, die ihnen von den Alten aufgehalst würden.
Ein Projekt in der Schweiz zeigt, wie man den kommenden Problemen effektiv begegnen kann. Junge Designer entwerfen Objekte, die von 70-jährigen gebaut und erfolgreich vermarktet werden. Das sichert Jungen und Alten ein gemeinsames Auskommen. Lässt er sich noch verhindern, der Krieg der Generationen? Yourope berichtet von der Demarkationslinie – zwischen Jung und Alt. (Text: arte)

Vor 24 Jahren ist in Berlin die Mauer gefallen – ein historischer Umbruch für ganz Europa. Für viele die Chance, Träume wahr werden zu lassen, zu reisen, eine neue berufliche Zukunft aufzubauen. Andererseits bedeutete der Systemwechsel aber auch den Verlust von Sicherheiten, von Vertrautem. „Yourope“ hat sich im Osten Europas umgeschaut: Was wurde aus jenen, die damals Kinder oder Jugendliche waren und plötzlich mit Demokratie und Marktwirtschaft erwachsen wurden. „Yourope“ erinnert an die Zeit des großen Umbruchs, trifft den Enkel eines DDR Funktionärs, einen Sportler, der nach der Wende zum Star wurde, und besucht den ukrainischen Popstar Ruslana, ebenfalls ein Gesicht der Wendegeneration. (Text: arte)

Wenigstens Eines ist nahezu überall in Europa gleich: In fast jedem amtlichen Formular stehen zwei Kästchen ganz weit oben: M oder W – männlich oder weiblich. Für die Meisten eine klare Sache. Doch es gibt Menschen, denen es schwerfällt, das Kreuz zu machen – weil sie sich körperlich oder emotional nicht klar einordnen können – oder wollen. Darum wird in Deutschland am 01.11.2013 das dritte Geschlecht eingeführt – zum ersten Mal in Europa überhaupt. Für Schwule, Lesben, Bisexuelle und Trans-Menschen ist das ein enormer Sieg. Denn sie kämpfen schon lange für eine große vielfältige Welt zwischen den Kategorien Mann und Frau. „Yourope“ stellt sich „queer“ – und damit allem, was aus der Welt der Heteros herausfällt: transsexuell, transgender, intersexuell, schwul, lesbisch, bi, Drag … der Regenbogen in Europa hat viele Farben! (Text: arte)

Kein Thema wird so sehr tabuisiert wie der Tod, denn die Gefahr besteht, dass das Bewusstsein des Todes die Lebensfreude beeinträchtigt. Aber trotzdem leben zum Beispiel zwei Drittel der Deutschen mit der Angst vor dem Sterben. Selbst die Hälfte der Jugendlichen plagt sich schon mit den Sorgen der Vergänglichkeit herum. Spiritualität und ein fester Glaube, welche die Angst der Menschen früher noch mindern konnten, scheint heute selbst religiöse Menschen nicht mehr zu beruhigen. Aus diesem Grund wird der Tod zusehends aus dem Alltag und der Öffentlichkeit verdrängt.
Allenfalls bei Beerdigungen ist er während der traditionellen Trauerrituale gegenwärtig. Aber das scheint sich gerade zu ändern. In vielen europäischen Großstädten sind Death Cafés entstanden, in denen sich Menschen allen Alters, bei Kaffee und Kuchen, mit Tod und Sterben auseinandersetzen. In Norddeutschland haben Jugendliche den Film „Tabu“ gedreht. Junge Pflegekräfte entscheiden sich ganz bewusst für die Arbeit in Sterbehospizen und es entsteht eine ganz neue Erinnerungskultur an Verstorbene, im Internet, mit „lebensfrohen“ Trauerfeiern, Särgen, Tattoos. (Text: arte)

Edward Snowdon und die NSA, Überwachungshacks im Internet – und nun das geknackte Merkelfon! Die Überwachungsskandale, die seit Wochen in die europäische Öffentlichkeit schwappen, reißen nicht ab. Wer eigentlich wen wie oder warum ausspioniert, wird dabei immer unklarer. Nur Eines ist gewiss: Im Visier der Geheimdienste steht nicht nur die Achse des Bösen. Die globalisierte Überwachung betrifft jeden, der ein Smartphone benutzt und jeden, der E-Mails verschickt. Müssen wir alle im Namen der Terrorbekämpfung wirklich eine 24-Stunden-Überwachung hinnehmen? „Yourope“ trifft junge Europäer, die nichts zu verbergen haben – und sich gerade deswegen nicht überwachen lassen wollen. (Text: arte)

Ein „Yourope“-Jahresrückblick, der allerdings nicht nach hinten, sondern nach vorne blickt. Das alte Jahr ist schließlich vorbei, warum sich also noch damit beschäftigen. „Yourope“ will wissen, was Europa 2014 erwartet? Welche Pläne und Wünsche haben die jungen Europäer für das Neue Jahr? Was sind die Hoffnungen, was die Erwartungen? Stehen die Zeichen auf Angst oder doch eher auf Aufbruch? „Yourope“ ist optimistisch und glaubt an den Aufbruch! Zum Jahresende deshalb eine Sendung in der alte Lebenswelten auf den Kopf gestellt, und ein radikaler Neuanfang gewagt wird! (Text: arte)

Der Erste Weltkrieg scheint auf den ersten Blick kein Thema für ein junges Europamagazin zu sein. Aber die Schlacht im Herzen Europas bestimmte die Entwicklung unseres Kontinents im ganzen folgenden Jahrhundert, über den Zweiten Weltkrieg bis hin zur Gründung des modernen Europas. Darum trifft „Yourope“ in dieser Ausgabe junge Europäer, die die schrecklichen Ereignisse der Jahre 1914 bis 1918 vor dem Vergessen bewahren wollen. Und „Yourope“ berichtet über Menschen, denen die Kriege, die heute um unseren friedlichen Kontinent herum toben, nicht gleichgültig sind. Wie die italienische Journalistin Nancy, die in Libyen jungen Kollegen beibringen möchte, wie eine freie Presse funktionieren kann. Oder die deutschen Hacker, die syrischen Freiheitskämpfern dabei helfen, die Überwachung des syrischen Geheimdienstes zu umgehen. (Text: arte)

Die Europäer verbrauchen 198 Plastiktüten im Durchschnitt pro Jahr – mit katastrophalen Folgen für die Umwelt. Plastiktüten, vor allem die ganz dünnen, werden meist nur einmal kurz genutzt und verschmutzen dann auf Jahrzehnte die Städte, verstopfen die Kanalisation, gelangen ins Meer, finden sich in den Mägen von Tieren. Die EU-Kommission hat jetzt den Plastiktüten den Kampf angesagt und will, dass die nationalen Regierungen sie mit hohen Steuern belegen oder gleich ganz verbieten. Eine längst überfällige Maßnahme oder nur neue „Regelungswut“, die von anderen europäischen Versäumnissen ablenkt? Schließlich haben die Verbraucher sich doch längst an die Plastiktüten gewöhnt, wie überhaupt an die vielen bequemen und praktischen Plastikverpackungen. Wer macht sich schon über die Umwelt Gedanken, wenn er die Wurst, Seelachs oder Käse so appetitlich einzeln in Plastikfolie verpackt bekommt? 111 (Text: arte)

Hunger ist 2014 in Europa zum Glück kein vorrangiges Problem mehr. Trotzdem – oder gerade deswegen – machen sich überall auf dem Kontinent Experten darüber Gedanken, was das Essen von morgen noch alles leisten kann: Es soll nicht nur nachhaltig produziert, sondern auch nahrhaft, köstlich und dem Lifestyle entsprechend sein. Dazu muss man es immer schneller konsumieren können und nebenbei sollen unsere Lebensmittel auch noch Krankheiten bekämpfen oder sogar heilen können. „Yourope“ schaut in London jungen Food-Designern in die Töpfe. Sie wollen Europäern Insekten schmackhaft machen, indem sie sie in Keksen oder Hackfleisch „unsichtbar“ verarbeiten. Und zum Lunch trifft „Yourope“ einen Fastfood-Visionär, der Deutschland mit veganen Schnellrestaurants erobern will. Es kommt in naher Zukunft einiges auf die europäischen Gaumen zu. (Text: arte)

Es ist wieder so weit: Die Welt taucht ein ins Olympiafieber. Im russischen Sotschi finden die Olympischen Winterspiele statt. Die Sportler werden kämpfen und das Publikum wird mit ihnen mitfiebern. Doch wie kommt man zu körperlichen Höchstleistungen, wie weit kann man diese steigern und warum tut man sich und seinem Körper das eigentlich an? Der Drang nach Rekorden, nach Optimierung, Leistungssteigerung und Trainings-, ja sogar Lebenseffizienz ist längst nicht mehr nur Sache der professionellen Sportelite. Auch Freizeitsportler wollen immer häufiger das Maximum aus sich herausholen und immer neue Grenzen überwinden. „Yourope“ geht der Frage nach, wie und warum Sport diese Faszination ausübt. „Yourope“ begleitet Kinder, die von einer Sportkarriere träumen und dafür durch eine harte Aufnahmeprozedur gehen. „Yourope“ trifft eine ganz besondere Nationalmannschaft, die durch den Sport zurück ins Leben gefunden hat und testet wissenschaftlich die Grenzen sportlicher Leistungsfähigkeit. (Text: arte)

Konservative und Populisten schlagen in mehreren Ländern Europas Alarm: Hunderttausende Rumänen und Bulgaren seien unterwegs in den Norden Europas, viele von ihnen mit nur einem Ziel: die Sozialsysteme auszubeuten, vor allem in England und Deutschland. Aber wer beutet da eigentlich was aus? Oder besser: Wen? Junge Bulgaren lösen in London derzeit viele Polen ab, die wegen der boomenden Wirtschaft Polens in ihre Heimat zurückkehren. Die Neu-Einwanderer arbeiten schwarz oder für britische Baufirmen – 80 Stunden die Woche, für rund 60 Euro am Tag.
Die vermeintlichen Sozialschmarotzer sind heiß begehrt, aber viele können sich nur mit mehreren Jobs über Wasser halten, weil man sie so gut ausbeuten kann. Aber nicht nur Migranten werden in Europa zunehmend ausgebeutet. In Portugal arbeitet eine ganze Generation junger Akademiker für Hungerlöhne, weit unter ihrer Qualifikation. Wer dagegen aufbegehrt, fliegt. Die Ausbeutung ist in Europa auf dem Vormarsch – vor allem dort, wo die Wirtschaft brummt. (Text: arte)

In Schweden ist Prostitution verboten, in Frankreich sollen Freier demnächst mit 1.500 Euro zur Kasse gebeten werden, wenn man sie dabei erwischt, „käufliche Liebe“ in Anspruch zu nehmen, und in Deutschland will die Große Koalition vor allem der Zwangsprostitution einen Riegel vorschieben. Aber auch in anderen Ländern wird über neue und schärfere Regeln nachgedacht, zumal immer jüngere Frauen – aber auch Männer – dieses Gewerbe ausüben, ob als Profis oder als „Amateure“, die Grenzen sind fließend. Die Diskussion um das angeblich „älteste Gewerbe der Welt“ bewegt die Europäer weit über aktuelle gesetzliche Maßnahmen hinaus. Es geht um sich wandelnde moralische und gesellschaftliche Grundüberzeugungen. Sind Prostituierte dienstleistende „Sexarbeiterinnen“, „freiwillige“ Selbstständige, oder sind sie den Freiern und den Zuhältern ausgelieferte „Sexsklavinnen“ – entwürdigt, gedemütigt, misshandelt? 111 (Text: arte)

Paris, London, Mailand, Berlin – wie sich das modebewusste Europa demnächst kleidet, wird im Februar auf den Laufstegen dieser Metropolen wieder zur Schau getragen. Die Haute Couture gibt sich wie immer lässig, frei und natürlich total kreativ. Doch hinter den Kulissen sieht es anders aus – die Strukturen der High Fashion taugen kaum als modernes Beispiel für flache Hierarchien. Nur eine Handvoll etablierter Designer und Labels gibt weltweit den modischen Ton an. Viele von ihnen schon seit Jahrzehnten.
Die Film- und Musikbranche wurde durch das Internet bereits revolutioniert. Braucht auch die Modebranche endlich einen Neustart im Netz? Yourope geht auf die Suche nach jungen Designern, die sich abseits des klassischen Modebusiness neue Möglichkeiten schaffen. Sie lassen sich von Webdiensten wie Twitter und Instagram nicht nur für ihre hippen Kollektionen inspirieren. Sie entwickeln im Netz auch ganz neue Geschäftsmodelle, um ihre Kollektionen zu finanzieren – zum Beispiel per Crowdfunding (Text: arte)