Das Internet kann Berge versetzen – wenn tausende anonyme User etwas richtig klasse finden, werden Menschen über Nacht zu Superstars. Schriftsteller, Schauspieler und Musiker, die es früher nicht einmal am Pförtner eines TV – Senders oder Verlages vorbei geschafft hätten, der „Hype“ macht es möglich. Doch das funktioniert auch anders herum: Das Internet kann Menschen kaputt machen. Eine einzige nicht massenkompatible Meinung, ein einziges Foto können reichen – und der „Shitstorm“ bricht los. Wut und Hass tausender anonymer User kennen dann keine Grenzen mehr, es hagelt Beleidigungen bis hin zu Morddrohungen – oft genug mit tragischen
Folgen. In Deutschland machen gerade einige Schauspieler diese Erfahrung: Nachdem sie sich für Werbespots eines großen Burgerbraters verpflichten ließen, brach die kollektive Entrüstung über sie herein. In England rief Premier Cameron höchst persönlich zum Boykott eines social networks auf, nachdem einige Jugendliche, die über die Website monatelang gemobbt worden waren, Selbstmord begangen hatten. Wo liegt die Grenze zwischen berechtigter Kritik und haltloser Beleidigung? Und woher kommt dieser anonyme, grenzenlose Hass? Und warum trifft er die Opfer so hart? „Yourope“ über ein Netz- Phänomen, das seinen Namen wohl zu recht trägt. (Text: arte)