Geronimo – sein indianischer Name lautete Heeh-rooh-nee-mooh – wurde 1829 geboren. Als Kind hieß er Gokliya (der Gähnende) und gehörte ursprünglich zu den Bedonkohe, einem Unterstamm der Mimbrenjo-Apachen. Er war Krieger und Medizinmann, später auch Häuptling der Chiricahua (Berg)-Apachen, die am Rio Grande in Neumexiko lebten. 1872 wurde sein Stamm in ein Reservat nach Arizona zwangsumgesiedelt. Von dort aus unternahm Geronimo mit seinen Kriegern regelmäßig Rachezüge und Plünderungen bei mexikanischen und amerikanischen Siedlern. Wegen seines brutalen, ja barbarischen Vorgehens, aber auch wegen seiner außergewöhnlich klugen Strategien gefürchtet, wurde er zum Hauptfeind der weißen Siedler, die eine Kopfprämie auf ihn aussetzten. Doch auch innerhalb der Apachenstämme war Geronimo umstritten. Für seine Mitstreiter
war er der unbeugsame Kämpfer und Hüter der Tradition. Andere Apachen hingegen, insbesondere die, für die der Weg des „weißen Mannes“ der einzig gangbare schien, verurteilten ihn als sturen Aufrührer, der von unstillbarem Rachedurst verblendet, sinnlos den Zorn des Feindes auf das eigene Volk zog. Denn zu dieser Zeit schien vielen die Aufgabe des Kampfes, die Niederlassung in Reservaten und die Annahme der Lebensweise des weißen Mannes die einzig realistische Perspektive für die Indianer zu sein. Doch Geronimo verteidigte weiterhin die Identität und die Kultur der Chiricahua. Er wurde mehrfach gefangen genommen, konnte jedoch immer wieder fliehen. Schließlich ergab sich der große indianische Krieger mit einer Handvoll Getreuer 1886 als letzter Häuptling, der der Regierung der USA mit Waffengewalt entgegentrat. (Text: arte)