Dokumentation in 5 Teilen, Folge 1–5

  • Folge 1
    Im März 1621 nimmt im Südosten des heutigen US-Bundesstaates Massachusetts der Obersachem namens Massasoit – ein Friedenshäuptling des Wampanoag-Stammes – Verhandlungen mit einer Gruppe versprengter englischer Siedler auf. Die ausgehungerten, schmutzigen und kranken „Bleichgesichter“ kämpfen verzweifelt ums Überleben und benötigen dringend Hilfe. Massasoit selbst steht vor großen Problemen, denn sein Volk wurde von einer unbekannten Krankheit dezimiert und kann den Angriffen des rivalisierenden Stammes der Narragansett im Westen kaum noch standhalten. Daher erachtet der Wampanoag-Häuptling ein taktisches Bündnis mit den Fremden für nützlich. Die weißen Siedler sollen ihm Waffen zur Bekämpfung seiner Feinde liefern. Als Gegenleistung gibt er den Engländern, was sie zum Überleben brauchen.
    50 Jahre später haben Weisheit und Diplomatie des Wampanoag-Häuptlings ausgedient. Es kommt zu einem blutigen Krieg zwischen den englischen Siedlern und einem Zusammenschluss von Indianern aus Neuengland. Fünf Jahrzehnte englischer Besetzung, schlechte Behandlung, Ansteckung mit tödlichen Krankheiten und Umweltzerstörung haben an den Indianern gezehrt und ihre bisherige Lebensweise fast unmöglich gemacht. Massasoits Sohn Philip wird Obersachem der Wampanoag und verbündeter Stämme. Die Indianer leisten den Engländern erfolgreich Widerstand und treiben sie bis ans Meer. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 06.02.2010arte
  • Folge 2
    Im Frühjahr 1805 fällt Tenskwatawa vom Stamm der Shawnee in Trance. Als er wieder zu sich kommt, verkündet er, ihm sei der „Herr des Lebens“ begegnet. Als Prophet verkündet er fortan die Botschaft, dass die Indianer vom rechten Weg abgekommen seien, indem sie auf Kosten ihrer eigenen Traditionen und spirituellen Riten die Kultur der Weißen angenommen hätten. Jahrelang leitet der junge Indianer eine religiöse Erneuerungsbewegung, die Tausende von Anhängern in verschiedenen Stämmen des Mittleren Westen findet. Sein älterer Bruder Tecumseh bemüht sich seinerseits, einen militärisch-politischen Bund der anfangs oft untereinander verfeindeten Indianerstämme zu gründen, um die Westexpansion der weißen Siedler aufzuhalten.
    Niemand kam dem Traum von einem unabhängigen Indianerstaat auf dem Territorium der Vereinigten Staaten je so nah wie die beiden Brüder. Doch mit Tecumsehs Tod in der Schlacht am Thames River wurde dieser Traum zunichte gemacht. Dort kämpfte er im Britisch-Amerikanischen Krieg 1812 an der Seite seiner anglo-kanadischen Verbündeten. Der kluge und vorausschauende Shawnee-Krieger ging als Symbol eines stolzen und selbstbewussten Indianertums in die Geschichte ein. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 13.02.2010arte
  • Folge 3
    Die Reaktionen auf das Eindringen der Weißen in indianisches Territorium waren vielfältig und endeten doch oft in kriegerischen Auseinandersetzungen. Im Südosten der USA setzte das Volk der Cherokee-Indianer auch ein Kampfmittel ohne Waffen ein, um Widerstand zu leisten: die Assimilation. Um sich einer Vertreibung aus ihren angestammten Gebieten zu widersetzen, versuchten die Cherokee, sich so weit wie möglich an das Leben der Weißen anzupassen. Sie nahmen deren Lebensweise und Gesetze an, traten zum Christentum über und zogen anschließend mit ihren Forderungen vor den Obersten Gerichtshof der USA. Langfristig war aber auch das Mittel der Assimilation nicht geeignet, der Vertreibung der Indianer Einhalt zu gebieten. Als „Pfad der Tränen“ ging eine der größten und grausamsten Umsiedlungsaktionen in die Geschichte ein, von der auch die Cherokee unmittelbar betroffen waren. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 20.02.2010arte
  • Folge 4
    Geronimo – sein indianischer Name lautete Heeh-rooh-nee-mooh – wurde 1829 geboren. Als Kind hieß er Gokliya (der Gähnende) und gehörte ursprünglich zu den Bedonkohe, einem Unterstamm der Mimbrenjo-Apachen. Er war Krieger und Medizinmann, später auch Häuptling der Chiricahua (Berg)-Apachen, die am Rio Grande in Neumexiko lebten. 1872 wurde sein Stamm in ein Reservat nach Arizona zwangsumgesiedelt. Von dort aus unternahm Geronimo mit seinen Kriegern regelmäßig Rachezüge und Plünderungen bei mexikanischen und amerikanischen Siedlern.
    Wegen seines brutalen, ja barbarischen Vorgehens, aber auch wegen seiner außergewöhnlich klugen Strategien gefürchtet, wurde er zum Hauptfeind der weißen Siedler, die eine Kopfprämie auf ihn aussetzten. Doch auch innerhalb der Apachenstämme war Geronimo umstritten. Für seine Mitstreiter war er der unbeugsame Kämpfer und Hüter der Tradition. Andere Apachen hingegen, insbesondere die, für die der Weg des „weißen Mannes“ der einzig gangbare schien, verurteilten ihn als sturen Aufrührer, der von unstillbarem Rachedurst verblendet, sinnlos den Zorn des Feindes auf das eigene Volk zog.
    Denn zu dieser Zeit schien vielen die Aufgabe des Kampfes, die Niederlassung in Reservaten und die Annahme der Lebensweise des weißen Mannes die einzig realistische Perspektive für die Indianer zu sein. Doch Geronimo verteidigte weiterhin die Identität und die Kultur der Chiricahua. Er wurde mehrfach gefangen genommen, konnte jedoch immer wieder fliehen. Schließlich ergab sich der große indianische Krieger mit einer Handvoll Getreuer 1886 als letzter Häuptling, der der Regierung der USA mit Waffengewalt entgegentrat. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 27.02.2010arte
  • Folge 5
    Unterstützt von Aktivisten der American Indian Movement (AIM), besetzten am 27. Februar 1973 Oglala-Lakota-Indianer des Pine-Ridge-Reservats die Siedlung Wounded Knee und nahmen elf Geiseln. Mit ihrer Aktion protestierten die Besetzer gegen den Verlust ihrer Kultur und Sprache und gegen den Machtmissbrauch des mafiösen Stammesvorsitzenden von Pine-Ridge, Dick Wilson. Der Ort hatte für die Indianer Symbolcharakter. Er war Ende Dezember 1890 symbolträchtiger Schauplatz des letzten Massakers, das amerikanische Truppen an den Ureinwohnern des Landes begangen hatten und dem mehr als 350 indianische Männer, Frauen und Kinder zum Opfer fielen.
    In dem Dokumentarfilm schildern AIM-Aktivisten, Historiker und Mitarbeiter des FBI die Vorgänge um die Geiselnahme von Wounded Knee 1973, unterstützt von zahlreichen Archivfilmen. Außerdem erzählt der Film vom Kampf der Lakota um den Erhalt ihrer Gebiete im 19. Jahrhundert sowie von der Zwangsverschickung indianischer Kinder auf weiße Schulen zu Assimilationszwecken.
    Über die 71 Tage dauernde Besetzung von Wounded Knee, die mitten im Watergateskandal stattfand und mit dem Tod eines 31-jährigen Indianers bei einem Schusswechsel mit amerikanischen Soldaten endete, wurde nicht nur in den amerikanischen Medien ausführlich berichtet. Die Ereignisse um Wounded Knee stellen einen Wendepunkt im Kampf der Indianer um gesellschaftliche Anerkennung dar. Denn sie besiegelten ihren Einzug in das politische Leben der USA und die Wiederbelebung ihrer Kultur. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 27.02.2010arte

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