Staffel 3, Folge 1–20

Staffel 3 von „Wie das Land, so der Mensch“ startete am 03.11.2014 bei arte.
  • Staffel 3, Folge 1 (26 Min.)
    Eine von Vulkanen geformte Mondlandschaft: Auf den Kanarischen Inseln, einer der 17 autonomen Gemeinschaften Spaniens, liegt die Insel Lanzarote. Sie war Schauplatz einiger der schwersten Vulkanausbrüche der Erdgeschichte, deshalb trägt sie auch den Beinamen „die Verbrannte“. Auf Lanzarote gibt es insgesamt 140 Vulkane. Gemeinsam mit Nino Gonzales Delgado erkundet Raphaël Hitier zunächst im Südwesten der Insel den Timanfaya-Nationalpark, der ein einzigartiges Erbe schützt: 50 Quadratkilometer voller Gestein und chaotischer Schutthaufen, auf denen Flora und Fauna es schwer haben, sich durchzusetzen. Doch die Insulaner haben es geschafft, die Landschaft aus Lava und Asche zu ihrem Vorteil zu nutzen: Im Tal von La Geria beispielsweise haben die Bauern die von schwarzer Asche bedeckten Böden urbar gemacht und bauen dort in Hunderten kleiner Krater Wein an.
    Auf diese Weise betreibt auch Lorenzo Viñoly Weinbau an den Berghängen. Er arbeitet hier seit er neun Jahre alt ist. Auf mehr als zehn Hektar Land hat er 17.000 Rebstöcke gepflanzt und ebenso viele Mauern um sie herum gebaut. Auf der ganzen Insel werden Dörfer, Straßen und Grundstücke sorgfältig gepflegt, um die Harmonie dieser von Lava geformten Landschaft zu erhalten. Seit 1966 kämpfte der Architekt, Bildhauer und Maler César Manrique um den Erhalt der Naturschönheiten der Insel, auf der er zur Welt kam. Er setzte unter anderem den Bau und die Restaurierung der Häuser und Gärten im traditionellen Stil der Insel durch. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 03.11.2014arte
  • Staffel 3, Folge 2 (26 Min.)
    Im Nordosten Italiens thronen über dem Mittelmeer auf einem Küstenabschnitt von rund zehn Kilometer Länge die Cinque Terre, die „fünf Ortschaften“. Der Dichter Eugenio Montale beschreibt sie folgendermaßen: „Monterosso, Vernazza, Corniglia, Nester von Möwen und Falken, Manarola und Riomaggiore, dies sind, von Westen nach Osten, die Namen der wenigen Dörfer und Weiler, die sich zwischen Steilküste und Meer an den Berghängen festkrallen.“ Seit etwa tausend Jahren wird diese zerklüftete Landschaft von Menschen besiedelt. Seit dem 11. Jahrhundert schlägt der Mensch aus diesem Gebiet durch den Anbau von Wein, Oliven sowie Zitrusfrüchten und anderen Kulturen Kapital.
    Zur gleichen Zeit begann man dort auch mit dem Weinbau. Die Terrassenlage am Meer mit der jodhaltigen Luft und die optimale Sonneneinstrahlung verleihen dem Wein seinen Charakter und der Landschaft ihren besonderen Liebreiz. Die Arbeit auf dem Weinberg ist in den Cinque Terre weitgehend unverändert geblieben. An den steilen Hängen ist an den Einsatz von Maschinen nicht zu denken. Daher wird auf den Terrassen der Cinque Terre inzwischen nur noch wenig Wein angebaut.
    Der schwere Zugang zu den Weinbauflächen und die wirtschaftliche Entwicklung der 60er Jahre haben die Abkehr von der Anbauweise in Terrassen beschleunigt. Die Gegend verlor immer mehr Einwohner. Doch heute erfreut sich diese Landschaft, die zum Unesco-Weltkulturerbe gehört, zunehmender Beliebtheit. Einige Winzer lassen sich allerdings nicht davon abhalten, diese großartige Kulturlandschaft auch weiterhin zu pflegen. Sie betreiben, wie es vor Ort heißt, einen „heroischen Weinbau“. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 04.11.2014arte
  • Staffel 3, Folge 3 (26 Min.)
    Der Bois de Vincennes, seit dem 9. Jahrhundert Jagdrevier der französischen Könige, ist einer der letzten Überreste der Waldkrone, die das antike Lutetia umgab. Heute erstreckt er sich noch über eine Fläche von mehr als 900 Hektar. Das Schloss Vincennes, eine befestigte königliche Residenz, wurde zwischen dem 14. und 17. Jahrhundert als Zuflucht der französischen Könige errichtet. Sie sorgten für die Aufforstung des Bois de Vincennes mit Eichen und die Pflege des allmählich zum Landschaftspark umgestalteten Waldes.
    Wie der mondänere Bois de Boulogne im Westen von Paris wurde auch die Waldlandschaft von Vincennes im 19. Jahrhundert völlig neu entworfen. Wie kam es, dass dieser einst der königlichen Familie vorbehaltene Wald zu einem beliebten Ziel für Ausflügler wurde? Unter Napoleon III. wurde der Wald endgültig zum Naherholungsgebiet: Der Kaiser wollte der „arbeitenden Bevölkerung im Osten von Paris“ eine Flaniermöglichkeit schenken. Zwischen 1856 und 1866 wurde der Landschaftsarchitekt Jean-Charles Alphand mit der Umgestaltung der Promenaden, Park- und Gartenanlagen der Stadt beauftragt, um Paris für seine Bewohner schöner und lebenswerter zu machen.
    Während der Stadtplaner Georges-Eugène Haussmann Paris umgestaltete, lehrte eine im Jahre 1867 von Alphonse Du Breuil gegründete Schule Landschaftsgestaltung und die entsprechenden Techniken. Sie zählt heute mehr als 300 Schüler und Lehrlinge. Ihr Ziel ist es, an neuen, abwechslungsreichen Begrünungskonzepten für den öffentlichen Raum zu arbeiten. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 05.11.2014arte
  • Staffel 3, Folge 4 (26 Min.)
    Im Norden der Bretagne liegt die Côte de Granit Rose. Sie ist aufgrund ihrer spektakulären Felsformationen aus rötlichem Granit berühmt. Vor allem der Küstenabschnitt zwischen Perros-Guirec und Trébeurden beeindruckt durch seine Farben und Formen. Es ist einer der wenigen Orte auf der Welt, wo der Rosengranit in so großer Menge zutage getreten ist und dabei derart eindrucksvolle Landschaften geformt hat. Mit der Geografin und Geologin Odile Guérin begibt sich Raphaël Hitier auf Erkundungstour. Sie ist fasziniert von der Geschichte dessen, was vor 300 Millionen Jahren ein eindrucksvolles Bergmassiv war. Zu jener Zeit war die Bretagne ein Gebirge. Man spricht deshalb auch vom bretonischen Himalaya, mit Bergen von 5.000 und 6.000 Metern Höhe.
    Aufgrund der vulkanischen Aktivitäten in dieser Region und wegen der Zusammensetzung des Magmas, das diesen Granit hervorgebracht hat, erscheint es in dieser Farbe. Das Magma enthielt viel Eisen, das den Feldspat gebunden hat. Eine erstaunliche Ansammlung solcher rosa Felsen findet man an den Stränden von Trégastel. Das Gestein bietet einen außergewöhnlichen Anblick, der vor etwa einhundert Jahren zuerst die Maler und später zusehends auch die Touristen in seinen Bann zog. Heute ist diese besondere Landschaft fester Bestandteil der Identität der bretonischen Küste und ihrer Einwohner. Wegen der drohenden Auswirkungen des Massentourismus steht der alte Zöllnerpfad Sentier des Douaniers in Ploumanac’h mittlerweile unter Naturschutz. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 06.11.2014arte
  • Staffel 3, Folge 5 (26 Min.)
    Eingebettet in die Gebirgskette der Voralpen zieht sich der Lago Maggiore über eine Länge von 65 Kilometern die italienisch-schweizerische Grenze entlang. Der eiszeitliche Gletschersee verfügt über ein gemäßigtes Klima, abwechslungsreiche Landschaften, exotische Gärten und ein weit über die Alpen hinaus bekanntes Flair. Im 16. Jahrhundert war der Lago Maggiore der Urlaubsort einiger italienischer Adelsfamilien. Doch nach und nach wurde er zu einem beliebten Reiseziel für den gesamten europäischen Adel. Das veränderte die Ufer und Inseln des Sees. Heute sind prachtvolle Paläste, Villen und Gärten wesentliche Bestandteile dieser romantischen Landschaft.
    Die beiden bekanntesten Inseln des Lago Maggiore, Isola Bella und Isola Madre, sind seit dem Mittelalter im Besitz der Familie Borromeo, eines wohlhabenden italienischen Adelsgeschlechts. Die luxuriöse und prächtige Architektur der Isola Bella hat ihr den Spitznamen „Perle des Lago Maggiore“ beschert, während die Isola Madre der Familie Borromeo bis heute als Rückzugsort dient. Die Schönheit des Sees und der beiden Inseln lockt bis heute Touristen aus der ganzen Welt an. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 07.11.2014arte
  • Staffel 3, Folge 6 (26 Min.)
    Die Mittelmeerinsel Malta wurde zum Schutz des Christentums vor den Osmanen von den Mitgliedern des Malteserordens in eine wahre Festung verwandelt. Noch heute gehören mehr als 90 Prozent der maltesischen Bevölkerung der römisch-katholischen Kirche an. Sämtliche Bauten der Hauptstadt Valletta mit ihren imposanten Wehranlagen wurden in dem inseltypischen honigfarbenen Globigerinen-Kalkstein errichtet. Ihren Namen verdankt die Stadt Jean Parisot de La Valette, einem Großmeister des Malteserordens, der aus dem Orden vom Hospital des Heiligen Johannes zu Jerusalem hervorging. Karl V. hatte dem Orden die Insel 1530 überlassen.
    1798 eroberte Napoleon Malta, und der Malteserorden verlor seine staatliche Souveränität. Doch 1800 annektierten die Briten die Inselgruppe und gliederten sie in ihr Empire ein. Auf den maltesischen Inseln wurden bislang um die 50 megalithische Stätten gefunden – allesamt in der Nähe einer Quelle oder eines Zugangs zum Meer. Sie beweisen, dass es bereits vor 6.000 Jahren menschliche Siedlungen auf Malta gab. Landwirtschaft, Fischerei und der Tourismus bestimmen die Wirtschaft des Inselstaates. Außerdem werden auf der Insel Gozo natürliche Meeresbecken für die Salzgewinnung genutzt. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 10.11.2014arte
  • Staffel 3, Folge 7 (26 Min.)
    Der Arlberg im Westen Österreichs ist 1.793 Meter hoch und trennt Tirol von Vorarlberg. In der Region befindet sich eines der größten und beliebtesten Skigebiete Europas. Die ersten Skikurse wurden in Österreich während des Ersten Weltkriegs gegeben, zunächst für Soldaten, später dann auch für Zivilisten und Touristen. Das ehemals kleine Dörfchen St. Anton gehört mittlerweile zu den führenden Wintersportorten der Alpen und wird jedes Jahr von zahlreichen internationalen Skisporttouristen besucht. Die österreichische Regierung hat hier sehr viel Geld in die Sicherung der Schneelandschaften investiert, insbesondere in den Lawinenschutz. So stellen zahlreiche Straßen- und Eisenbahntunnel den Zugang zu den Wintersportorten sicher. Während im Arlberg-Tal die Verstädterung immer mehr um sich greift und die dörflichen Traditionen verloren gehen, wird oben am Berg alles zum Schutz der Almen und Gebirgslandschaften unternommen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 12.11.2014arte
  • Staffel 3, Folge 8 (26 Min.)
    Im Südosten Italiens, in der Basilikata, ziehen sich in der Kalkhochebene Murgia zwischen dem Ionischen Meer und der Adria steile Felshänge das zerklüftete Gravina-Flusstal entlang. Die Häuser und Kirchen der Altstadt von Matera, die sogenannten Sassi, bestehen zum Großteil aus natürlichen und von Menschenhand über Jahrtausende in den weichen Stein gegrabenen Höhlen. In den etwa 150 Felsenkirchen finden sich unversehrte Fresken – ein außergewöhnliches Kulturerbe, das mittlerweile auch in die Liste der Unesco aufgenommen wurde. In der weltweit einmaligen Höhlensiedlung, die als eine der ältesten Städte der Welt gilt, fristeten bis ins 20. Jahrhundert hinein vor allem arme Landarbeiter unter katastrophalen hygienischen Zuständen ihr Leben. Mittlerweile sind die Sassi als Museumsstadt der ganze Stolz ihrer Bewohner, und auch die Touristen entdecken den Charme einer alt hergebrachten Lebensweise. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 13.11.2014arte
  • Staffel 3, Folge 9 (26 Min.)
    Den schroffen Felsen der Highlands entsprechen die sanften Hügel der fruchtbaren Lowlands – dazwischen bildet der Nationalpark Loch Lomond and the Trossachs die Grenze. Unweit des Parks liegt Stirling. Die von den Engländern lange Zeit umkämpfte Stadt war einst Hauptstadt des Königreichs Schottland und zeugt vielerorts noch von den heftigen Gefechten der Unabhängigkeitskriege während des 13. und 14. Jahrhunderts. Anfang des 18. Jahrhunderts änderten sich durch die Unterzeichnung des Act of Union zwischen Schottland und England die politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen.
    Die Clans der Highlands verloren allmählich an Einfluss, während sich die Lebensart der Engländer auch in Schottland immer mehr durchsetzte. Eine große Hungersnot im 19. Jahrhundert entvölkerte die schottischen Highlands weitgehend. Sir Walter Scott setzte der Region mit seinem Roman „Rob Roy“ ein literarisches Denkmal. Bis heute ist der Geist des Freiheitshelden in den großartigen unberührten Landschaften zu spüren. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 14.11.2014arte
  • Staffel 3, Folge 10 (26 Min.)
    Zu den 24 bewohnten Inseln der Kykladen im Ägäischen Meer gehört auch Syros. Dort befindet sich auch der Verwaltungssitz der Präfektur der Kykladen. Die neoklassizistische Architektur ihrer Hauptstadt Ermoupoli, deren Name auf den griechischen Götterboten Hermes zurückgeht, bildet ein einmaliges städtisches Ensemble. Die Stadt wuchs im 19. Jahrhundert durch den Zustrom von Griechen aus Kleinasien. Die Insel Syros, die heute etwa 25.000 Einwohner zählt, war Schauplatz mehrerer Zuwanderungswellen. Letztmalig brachten sich dort im 19. Jahrhundert Tausende griechischer Flüchtlinge infolge des griechischen Aufstandes gegen die Türkenherrschaft in Sicherheit.
    In nur 40 Jahren entstand die Stadt Ermoupoli, die sich vom Hafen bis zum mittelalterlichen Dorf Ano Syros erstreckt. Schnell wurde Ermoupoli zu einem der wichtigsten Häfen der Ägäis und galt sogar bis zur Eröffnung des Kanals von Korinth als größter Handelshafen Griechenlands. Die Bedeutung der gesamten Insel ist bis heute an ihrem reichen architektonischen Erbe abzulesen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 17.11.2014arte
  • Staffel 3, Folge 11 (26 Min.)
    Seit der Antike siedeln Menschen in dieser fruchtbaren Region, die stets ein wichtiger Handelsknotenpunkt war – die Rede ist vom Isthmus von Korinth zwischen dem Ionischen Meer und der Ägäis. Die schmale Landzunge verbindet die Halbinsel Peloponnes mit dem griechischen Festland. Akrokorinth und seine Zitadelle, von der aus die Landenge jahrhundertelang überwacht und verteidigt wurde, thronen über der Altstadt von Korinth. Zwischen dem 6. und 19. Jahrhundert wurde sie vielfach angegriffen und von verschiedenen Mächten erobert, zunächst von den Römern, später von den Byzantinern, den Franken, den Venezianern und den Osmanen.
    Nach der Unabhängigkeit und Einigung Griechenlands im Jahr 1822 blieb der Handel für die Region um Korinth von überlebenswichtiger Bedeutung. Im 19. Jahrhundert wurde der 400 Kilometer lange Umweg um die Halbinsel durch den Bau des Kanals von Korinth überflüssig. Heute wird der fast sechseinhalb Kilometer lange schnurgerade Kanal in erster Linie von Fähren und Touristenschiffen genutzt. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 18.11.2014arte
  • Staffel 3, Folge 12 (26 Min.)
    Während der Regierungszeit Ludwigs XIV. wurde der Canal du Midi gebaut, um über die Garonne bei Toulouse den Atlantik mit dem Mittelmeer zu verbinden. Damit wurde der lange und beschwerliche Weg rund um die Iberische Halbinsel und die Passage durch die von Spanien kontrollierte Straße von Gibraltar überflüssig. Der französische Finanzminister Jean-Baptiste Colbert gab das gigantische von Pierre-Paul Riquet akribisch geplante Bauvorhaben 1651 in Auftrag, an dem 12.000 Männer und Frauen 14 Jahre lang arbeiteten. Colbert erlebte die Fertigstellung des Kanals nicht mehr. Das 240 Kilometer lange technische Wunderwerk ist an die Landschaften angepasst, die es durchzieht.
    Die neunstufige Schleusentreppe von Fonsérannes bei Béziers ist eine technische Meisterleistung. Nach seiner Inbetriebnahme wurde der Kanal für die Personen- und Postbeförderung genutzt. Später machte der Bau einer parallel verlaufenen Eisenbahnstrecke den Canal du Midi überflüssig. Einhundert Jahre lang wurde er kaum noch benutzt, bis er dank des Bootstourismus eine Renaissance erlebte. Heute wird er von zahlreichen Sport- und Hausbooten befahren und gehört mit seinen alten Brückenbögen zum Weltkulturerbe der UNESCO. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 19.11.2014arte
  • Staffel 3, Folge 13 (26 Min.)
    Die Insel Seeland ist nicht nur die größte und bevölkerungsreichste Insel Dänemarks, sondern gleichzeitig die größte Insel in der Ostsee. Seit dem 10. Jahrhundert ist sie Kronland des dänischen Königshauses und beherbergt Schlösser, Jagdanwesen und Barockgärten, die sich in die wilden Insellandschaften einfügen. Ihre Pracht hat das Goldene Zeitalter der dänischen Malerei im 19. Jahrhundert maßgeblich beeinflusst, die von einem ganz speziellen Licht geprägt ist. Schloss Kronborg in Helsingør liegt auf einer Landzunge am nordöstlichen Rand von Seeland direkt gegenüber der schwedischen Küste.
    Die ehemalige Festung spielt eine bedeutende Rolle für die Geschichte aber auch für die Landschaften Dänemarks. William Shakespeare siedelte dort die Handlung seines berühmten Dramas „Hamlet“ an und machte Schloss Kronborg dadurch weltberühmt. Im Herzen von Seeland liegen das Schloss und der Park Fredensborg. Der dänische König Friedrich IV. ließ die Anlage 1720/​21 errichten. Sie dient nach einer ebenfalls von Friedrich IV. begründeten Tradition bis heute dem dänischen Königspaar als Sommersitz. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 20.11.2014arte
  • Staffel 3, Folge 14 (26 Min.)
    Im Süden der Iberischen Halbinsel, in der Provinz Alicante, erstreckt sich inmitten einer dürren Ebene eine erstaunliche städtische Oase: der Palmenhain im Herzen der Stadt Elche, der einst bis zu 200.000 Palmen zählte. Noch heute ist er die größte Palmenpflanzung auf dem europäischen Kontinent. Vermutlich waren es die Karthager, die dort erstmals Palmen, vor allem Dattelpalmen, anpflanzten. Im 8. Jahrhundert eroberten die Mauren Spanien und hinterließen auch in Elche ihre Spuren. Denn unter den Mauren erlebte der Palmenhain dank der arabischen Bewässerungstechnik, die noch heute in Betrieb ist, eine neue Blütezeit. Wie die Alhambra in Granada oder die Moschee von Córdoba steht auch der Palmenhain von Elche für die Prachtentfaltung von Al Andalus, dem muslimischen Staatswesen auf iberischem Boden. Elche wurde 1265 von den christlichen Königen zurückerobert. Im Jahr 2000 nahm die UNESCO den Palmenhain von Elche in die Liste des Weltkulturerbes auf. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 21.11.2014arte
  • Staffel 3, Folge 15 (26 Min.)
    Auf den ehemaligen Ländereien der Herzöge von Burgund, im Département Côte-d’Or, erstrecken sich die Weinberge auf einer Länge von mehr als 65 Kilometern. Im Laufe der Jahrhunderte hat diese Landschaft zahlreiche Veränderungen erlebt, die aus dem Zusammenspiel von Mensch und Natur hervorgegangen sind. Im 12. Jahrhundert bekamen die Zisterziensermönche des Klosters Cîteaux einige Weinberge geschenkt, die sie über die Jahrhunderte immer weiter ausbauten. Diese Weinberge waren lange in kirchlich-herzoglichem Besitz, bevor sie Anfang des 17. Jahrhunderts von Kaufleuten übernommen wurden. Mittlerweile sind die mehr als 1.200 Weinberge Burgunds aufgrund ihrer hochwertigen Produkte von unschätzbarem Wert. Die jährliche Preisverleihung des Hospices de Beaune gilt als Hinweis für die Qualität des jeweiligen Weinjahrgangs. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 24.11.2014arte
  • Staffel 3, Folge 16 (26 Min.)
    Das Gartenreich Dessau-Wörlitz ist eines der herausragenden Beispiele der Landschaftsarchitektur des 18. Jahrhunderts und geht auf das Heilige Römische Reich Deutscher Nation zurück. Mit weit über 400 Sichtachsen steht die Anlage für die Suche nach Freiheit und Lossagung von den Zwängen der barocken Symmetrie. Ganz im Sinne der Aufklärung werden dabei das Nützliche und das Schöne in perfekter Harmonie vereint. Englische Parkanlagen, Schlösser, Seen, Flussläufe und antiken Tempeln nachempfundene Gebäude spiegeln die philosophischen Ideen des 18. Jahrhunderts. Einige Kilometer entfernt wurden 1683 Schloss und Park Oranienbaum angelegt. Neben einer der größten Orangerien Europas wurden im Schlosspark auch einige erstaunliche, fernöstlich anmutende Gebäude errichtet. Seit dem Jahr 2000 gehört die europaweit bedeutende Kulturlandschaft des Dessau-Wörlitzer Gartenreichs in Sachsen-Anhalt zum Unesco-Weltkulturerbe. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 25.11.2014arte
  • Staffel 3, Folge 17 (26 Min.)
    Die Landschaften auf der Insel Rügen locken seit mehr als 200 Jahren Reisende und Touristen an die Ostsee. Die größte Insel Deutschlands besteht aus mehreren kleinen Inseln, die im Laufe der Jahrhunderte über Sandbänke zusammenwuchsen. Auf diese Weise entstand auch eine Reihe kleiner Binnenmeere. Dünen und Sandstrände wechseln sich mit weißen, steil abfallenden, bizarren Kreidefelsen im Nationalpark Jasmund ab, dessen Buchenwald Teil des Unesco-Weltnaturerbes ist. Der Maler Caspar David Friedrich, einer der bedeutenden Meister der deutschen Frühromantik, machte diese grellweißen Kreidefelsen in seinem 1818 entstandenen berühmten Gemälde „Kreidefelsen auf Rügen“ unvergänglich. Ein großer Teil des Inselgebiets steht unter Naturschutz. Dies wurde vor allem durch die Einrichtung eines Biosphärenreservats im Jahr 1990 noch im Rahmen des Nationalparkprogramms der DDR erreicht. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 25.11.2014arte
  • Staffel 3, Folge 18 (26 Min.)
    An der Côte d’Émeraude, der Smaragdküste, zwischen Cancale und Cap Fréhel gehen Saint-Malo und die Rance-Mündung eine harmonische Verbindung mit der sie umgebenden Landschaft ein, die wie kaum eine andere in Europa von den Gezeiten geprägt wird. Saint-Malo ist eine Stadt der Seefahrer, die auf das offene Meer blickt. Aufgrund ihrer Lage an der Rance-Mündung diente sie jahrhundertelang aber auch als Wachposten. Da die Engländer immer wieder ihre Fänge nach ihr ausstreckten, wurde sie nach und nach befestigt. Die Region ist eine geschichtsträchtige Landschaft, die seit vielen Jahrhunderten im Rhythmus der Gezeiten lebt.
    Im 17. Jahrhundert entsandte Ludwig XIV. den Spezialisten für Festungsbauten, Marquis de Vauban, nach Saint-Malo, um die Wehrfähigkeit der Stadt gegenüber den englischen Begehrlichkeiten zu erhöhen. Im Schutz der mächtigen Befestigungsanlagen gelangten die Reeder schnell zu Reichtum und errichteten rund um die Stadt ihre Anwesen. Die Gezeiten verändern nicht nur das Aussehen der Landschaft, sie begünstigen auch die Austernzucht. So verdankt Cancale diesen Muscheln seinen internationalen Ruf, der bis nach Japan reicht. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 26.11.2014arte
  • Staffel 3, Folge 19 (26 Min.)
    Verschlungene Waldpfade, ausgedehnte Gärten und weitläufige Rasenflächen umgeben die fürstliche Residenz Schloss Chantilly. Das Anwesen befindet sich etwa 40 Kilometer vor Paris und war ursprünglich eine befestigte Wohnanlage aus dem 14. Jahrhundert, die zum Schutz der Straße von Paris nach Creil erbaut worden war, wo sich das Schloss Karls V. befand. Im 17. Jahrhundert ließ Ludwig II. von Bourbon, Prinz von Condé, ein Cousin Ludwigs XIV., von dem berühmten Gartenarchitekten André Le Nôtre die Gartenanlagen erweitern, die den Vergleich mit den Anlagen von Versailles, Fontainebleau, Saint-Germain und Vaux-Le-Vicomte nicht scheuen müssen.
    Der Grand Condé, wie der Prinz auch genannt wurde, war ein großer Förderer der Literatur an seinem Hof. Die Literaten La Fontaine, Molière, La Bruyère und Madame de Sévigné gingen dort ein und aus. Le Nôtre legte zu ihren Ehren eine „Allee der Philosophen“ an. Außerdem war die Anlage bereits damals für den Reitsport ausgelegt; davon zeugen insbesondere die berühmten großen Stallungen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 27.11.2014arte
  • Staffel 3, Folge 20 (26 Min.)
    Es ist kaum zu glauben, dass die idyllischen Landschaften Cornwalls noch im 19. Jahrhundert in einer bedeutenden Industrie- und Bergbauregion lagen. Damals war diese Region im Süden Großbritanniens eine der reichsten des ganzen Landes. Zu Beginn der Industriellen Revolution diente das hier abgebaute Zinn zur Herstellung von Weißblech, bevor die Ausbeutung der Kupfervorkommen in den Vordergrund rückte. Die King Edward Mine, die zum Unesco-Weltkulturerbe zählt, ist eine der besterhaltenen Minen in Cornwall. Die Überreste der Industrievergangenheit sind in der Region noch immer sichtbar, vor allem in Form von Fabrikschornsteinen. Auch heute ist die Industrie nicht völlig aus Cornwall verbannt. So gestattet der hier betriebene Kaolinabbau die Herstellung des berühmten „China Clay“-Porzellans, das zu den schönsten und feinsten der Welt zählt. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 28.11.2014arte

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