2024/2025, Folge 18–33
Folge 18 (2024/2025)
Folge 18 (30 Min.)Künstlerische Ausbildung auf höchstem Niveau: 100 Jahre Hochschule für Tanz und Musik Köln:
Sie ist eine der größten Musikhochschulen Europas mit Standorten in Köln, Aachen und Wuppertal sowie einer Außenstelle in Montepulciano in Italien: Die Hochschule für Tanz und Musik Köln, kurz HTMK. Den Grundstein für die heutige Hochschule in der Kölner Altstadt legte die Staatliche Musikhochschule, gegründet während der Weimarer Republik. Das heutige Hauptgebäude der Hochschule stammt aus den 1970er Jahren und ist ein Paradebeispiel für den Brutalismus. In direkter Nachbarschaft entsteht derzeit ein Erweiterungsbau, den Westart-Moderatorin Mona Ameziane unter die Lupe nimmt. Außerdem schaut sie bei den Proben zur Veranstaltungsreihe „Spitzentöne – Konzerte und Tanzgeschichte“ zu, lauscht den Studierenden beim Üben und sie trifft den Rektor der Hochschule, Tilmann Claus, sowie den Prodekan Tanz Jan Burkhardt.
BRACHA in der Kunstsammlung NRW:
Als erste deutsche Institution gibt die Kunstsammlung NRW einen Überblick über das Werk der 1948 in Tel Aviv geborenen Malerin, Psychoanalytikerin, Philosophin und Friedensaktivistin Bracha Lichtenberg Ettinger (BRACHA). Bekannt wurde die international erfolgreiche Künstlerin in Deutschland erst durch ihren Rücktritt aus der Findungskommission der documenta 16 – auch weil die Tochter von Holocaust-Überlebenden sich vierzig Jahre lang nicht in der Lage sah, in Deutschland auszustellen. Die Kunstsammlung NRW zeigt Werke, in denen BRACHA das Zeitgeschehen mit Zeichnungen kommentiert. Die Künstlerin stellt die Verletzlichkeit und wechselseitige Abhängigkeit allen Lebens ins Zentrum ihrer Arbeit. Zu sehen ist die Ausstellung bis zum 31. August 2025.
Regisseurin Fritzi Wartenberg feiert Premiere mit „Jeeps“ in Köln
Im Schauspiel Köln wird Fritzi Wartenberg am 26.2. eine neue Inszenierung von Nora Abdel-Maksouds Komödie „Jeeps“ aufführen. Ein Stück, das Fragen nach Chancengleichheit und Gerechtigkeit in unserer Gesellschaft aufwirft. Was wäre, wenn man eine „Erbschaftslotterie“ einführen würde? Fritzi Wartenberg hat mit 27 Jahren bereits eine steile Theaterkarriere hingelegt: Sie hat für das Berliner Ensemble gearbeitet; für das Burgtheater in Wien, war Teil des ersten Jahrgangs des Nachwuchsprogramms „Worx“ und bekam 2022/23 den Helene Weigel Theaterpreis. Jetzt kommt die junge Regisseurin zurück in ihre Heimatstadt Köln.
Das mobile Projekt „Grand Snail Tour“ in verschiedenen Städten des Ruhrgebiets:
Die Grand Snail Tour als Projekt von Urbane Künste Ruhr initiiert mit lokalen Akteuren künstlerische Aktionen im öffentlichen Raum. Westart besucht die Auto-Lesung von Tunay Önder auf einem Parkplatz in Marl. Die Autorin hat sich auf Lesungen in PKWs spezialisiert; aufgewachsenen in einer vierköpfigen Familie in einer kleinen Wohnung war das Auto für sie früh ein erweiterter Wohnraum. Teil der Grand Snail Tour ist Lütfiye Güzel, die jeweils eine Seite einer Lokalzeitung so weit einschwärzt, dass nur noch ein paar Worte übrigbleiben, die ein Gedicht bilden. Stationen des Projekts sind u.a. Haltern am See, Oer-Erkenschwick, Datteln und Waltrop.
Filmstart „Heldin“ von Petra Biondina Volpe:
In dem Drama „Heldin“ steht eine junge Pflegefachfrau im Mittelpunkt, deren Dienst in einem Krankenhaus allmählich außer Kontrolle gerät. Floria, gespielt von der unter anderem in Bielefeld aufgewachsenen Leonie Benesch, arbeitet als engagierte Pflegefachfrau in der Chirurgie eines Krankenhauses. Als sie eines Tages zur Spätschicht am Arbeitsplatz erscheint, fällt auf ihrer voll belegten, chronisch unterbesetzten Station eine Pflegekraft aus. Als ihr ein verhängnisvoller Fehler unterläuft, droht der Dienst völlig aus dem Ruder zu laufen. (Text: WDR)Deutsche TV-Premiere Sa. 22.02.2025 WDR Folge 19 (2024/2025)
Folge 19 (30 Min.)Kultur im Turm – Westart bei kitev in Oberhausen Seit fast zwei Jahrzehnten gibt es den Verein „Kultur im Turm“ – kurz kitev – in Oberhausen. Ausgehend von seinem Zentrum, dem Wasserturm am Hauptbahnhof, entwickelt und fördert er urbane und soziale Kunst- und Kulturprojekte über Grenzen hinweg. Das interdisziplinäre Team aus Künstlern, Architekten und Kulturschaffenden entwickelt innovative Projekte in den Bereichen Kunst, Musik, Theater und Stadtentwicklung. Besonders bekannt ist kitev für Projekte, die Bewohner und Besucher in kreative Prozesse einbinden.
Dazu gehören urbane Interventionen, Künstlerresidenzen sowie soziale und integrative Programme, die sich für eine offene und diverse Gesellschaft einsetzen. Ein besonderes Merkmal von kitev ist die Verbindung von Kunst und Architektur mit gesellschaftlichem Engagement. So wurden leerstehende Gebäude in kreative Räume umgewandelt und gemeinschaftliche Initiativen zur Verbesserung des öffentlichen Raums gestartet. Auch die Arbeit mit Geflüchteten spielt eine wichtige Rolle: kitev unterstützt mit künstlerischen und handwerklichen Projekten deren Integration in die Stadtgesellschaft.
Mit seinem offenen und experimentellen Ansatz hat sich kitev zu einem wichtigen kulturellen Impulsgeber in Duisburg entwickelt. Das Projekt zeigt, wie Kunst und Kreativität Städte positiv verändern und Menschen miteinander verbinden können. Westart-Moderatorin Siham El-Maimouni klettert auf den Wasserturm und trifft Agniezka Wnuzcak und Robert, die Mitbegründer von kitev. „Gegen mein Gewissen“ von Hannah Brinkmann – Eine Graphic Novel über Zivilcourage und Verzweiflung Hannah Brinkmanns Graphic Novel „Gegen mein Gewissen“ erzählt die wahre und bewegende Geschichte ihres Onkels Hermann, der sich Anfang der 1970er Jahre das Leben nahm, weil ihm der Kriegsdienst verweigert wurde Hermann, ein junger Mann mit pazifistischer Überzeugung, beantragt den Status als Kriegsdienstverweigerer.
Doch der bürokratische und ideologisch geprägte Prüfprozess stellt ihn vor eine fast unüberwindbare Hürde. Sein Antrag wird abgelehnt, und er wird gezwungen, zur Bundeswehr zu gehen. Der Druck und die Aussicht, gegen sein eigenes Gewissen handeln zu müssen, treiben ihn schließlich in die Verzweiflung.
Brinkmann setzt die Geschichte mit minimalistischen, ausdrucksstarken Zeichnungen um. Ihre klaren Linien und die oft düsteren, zurückhaltenden Farben spiegeln die beklemmende Atmosphäre wider, in der sich Hermann befindet. Die Graphic Novel macht nicht nur die emotionale Belastung sichtbar, sondern beleuchtet auch die gesellschaftlichen und politischen Strukturen der Bundesrepublik in den 1970er Jahren, in denen Kriegsdienstverweigerer oft als Feiglinge oder Verräter abgestempelt wurden.
Mit Gegen mein Gewissen bringt Hannah Brinkmann eine lange verdrängte Geschichte ans Licht und stellt drängende Fragen zu Moral, Freiheit und staatlicher Willkür. Das Buch ist nicht nur ein persönliches Familienporträt, sondern auch ein wichtiges Zeitdokument, das die Bedeutung von Gewissensfreiheit und den oft hohen Preis für Zivilcourage aufzeigt. Das Buch ist im Avant Verlag erschienen. Maurice de Vlaminck Rebell der Moderne, Ausstellung in Wuppertal Maurice de Vlaminck (1876 – 1958) ist einer der bedeutendsten französischen Maler der Moderne und war Mitglied der Gruppe der so genannten „Fauves“ („Wilden“), die sich 1905 um Henri Matisse und André Derain zusammenschloss.
Das Wuppertaler Von der Heydt-Museum realisiert gemeinsam mit dem Museum Barberini in Potsdam die erste postume Retrospektive des Künstlers in Deutschland und rückt damit eine zentrale Figur der französischen Kunst des 20. Jahrhunderts wieder ins Licht der Öffentlichkeit. Anhand von mehr als 50 ausgewählten Gemälden vermittelt die Ausstellung „Maurice de Vlaminck.
Rebell der Moderne“ einen gültigen Überblick über sein gesamtes malerisches Œuvre: von seinen ersten, zu Beginn des 20. Jahrhunderts ausgeführten Kompositionen über seine berühmten fauvistischen Gemälde, die von Cézanne und Picasso inspirierten Experimente mit dem Kubismus bis hin zu seinen letzten Landschaftsbildern, in denen er eine höchst individuelle Spielart des Spätimpressionismus entwickelte. Jacques Tilly. Freigeist. – Ausstellung in Düsseldorf Anlässlich des 200-jährigen Jubiläums des Comitee Düsseldorfer Carneval e. V. präsentiert das Stadtmuseum Düsseldorf die Ausstellung „Jacques Tilly.
Freigeist“. Diese Retrospektive bietet einen umfassenden Einblick in das Schaffen des renommierten Karnevalskünstlers und Satirikers Jacques Tilly, der mit seinen politischen Mottowagen für den Rosenmontagszug weit über die Grenzen Düsseldorfs hinaus bekannt wurde. Die Ausstellung umfasst nahezu 500 Exponate. Neben Fotografien seiner berühmten Mottowagen werden auch bisher unveröffentlichte Werke aus Tillys Kinder- und Jugendzeit gezeigt.
Ein zentrales Highlight ist die Großskulptur „Putin in der Blutbadewanne“ aus dem Jahr 2023, die eindrucksvoll Tillys Fähigkeit demonstriert, aktuelle politische Ereignisse satirisch aufzugreifen. Die Ausstellung wurde in enger Zusammenarbeit zwischen Jacques Tilly und Museumsdirektorin Dr. Susanne Anna konzipiert. Sie ermöglicht den Besuchern einen Blick hinter die Kulissen des Wagenbaus, einschließlich Entwurfszeichnungen und Einblicke in den kreativen Prozess. Tilly selbst äußerte sich überrascht darüber, seine für den Moment geschaffenen Wagen nun in musealem Kontext zu sehen. Westart hat Jacques Tilly getroffen. (Text: WDR)Deutsche TV-Premiere Sa. 01.03.2025 WDR Folge 20 (2024/2025)
Folge 20 (30 Min.)Deutsche TV-Premiere Sa. 08.03.2025 WDR Folge 21 (2024/2025)
Folge 21 (30 Min.)Wunderkind der Moderne: Marc Chagall im K20 in Düsseldorf: Seine fantastisch-poetischen Bildwelten sind von leuchtend intensiver Farbigkeit, seine Motive bis heute rätselhaft: Marc Chagall ist eine der faszinierendsten und bekanntesten Künstler der Moderne. Bis zu seinem Tod im Jahr 1985 befasste er sich mit Traumata der Verfolgung und dem Traum von einem besseren Leben. Anlässlich seines 40. Todesjahrs zeigt die Kunstsammlung NRW im K20 jetzt in einer großen Schau das beeindruckende Werk Chagalls. / Westart-Moderatorin Siham El-Maimouni begibt auf die Spuren des russisch-französischen Malers aus einer jüdisch-orthodoxen Familie.
Als junger Künstler in Paris experimentierte Chagall mit Fauvismus und Kubismus und verband die neuen stilistischen Tendenzen mit jüdischen Motiven und russischer Folklore – diese Frühphase des Künstlers zwischen 1910 und 1923 macht Kuratorin Susanne Meyer-Büser zum Schwerpunkt der Ausstellung. Zu entdecken gibt es neben den malerischen Einflüssen auch die weniger bekannte, dunkle und gesellschaftskritische Seite des Künstlers, die bis heute ihre Relevanz nicht verloren hat.
/ Schauspiel Düsseldorf: Die Märchen des Oscar Wilde erzählt im Zuchthaus zu Reading: Eine Gefängniszelle im Zuchthaus zu Reading im Jahr 1895. Hier sitzt der bekannteste und zugleich skandalumwittertste Dichter des viktorianischen Englands ein: Oscar Wilde, angeklagt wegen Homosexualität und verurteilt zu zwei Jahren Zwangsarbeit. Öffentlich gedemütigt, misshandelt und von seinem Geliebten verlassen, steht Wilde vor den Trümmern seiner Existenz. Diesem Schicksal eines künstlerischen Genies widmet sich jetzt das Schauspiel Düsseldorf.
Aus dem Blickwinkel des politischen Gefangenen heraus schaffen Regisseur André Kaczmarczyk und sein Team ein musikalisches Theater, das von der Kraft der Fantasie an der Schwelle des Todes erzählt. Wildes Dramen und Märchen werden darin ebenso lebendig wie die Menschen, die sie inspirierten. / Kinostart: Das Licht von Tom Tykwer: Nach sieben Jahren und vier Staffeln in der Welt von „Babylon Berlin“, hat Autor und Regisseur Tom Tykwer erstmals wieder einen Kinofilm gedreht. Mit „Das Licht“ wendet er sich den großen Themen unserer Gegenwart zu und zeichnet darin das Portrait einer Familie zwischen Zusammenbruch und Neubeginn: Tim (Lars Eidinger), Milena (Nicolette Krebitz), ihre beinahe erwachsenen Zwillinge Frieda (Elke Biesendorfer) und Jon (Julius Gause) sowie der uneheliche Sohn Dio (Elyas Eldridge) – das ist die Familie Engels, die scheinbar nichts mehr zusammenhält, als die Haushälterin Farrah (Tala al Deen) in ihr Leben tritt.
Die geheimnisvolle Frau aus Syrien stellt die Welt der Engels auf eine unerwartete Probe und bringt Gefühle ans Licht, die lange verborgen waren.
Dabei verfolgt sie einen ganz eigenen Plan, der das Leben der Familie Engels für immer verändern wird … / Bildband: Marlene Dietrich an der Front: Dass sie die Nazis verachtete, daraus machte Marlene Dietrich kein Geheimnis. Aus Protest gegen das NS-Regime hatte sie ihre deutsche Staatsbürgerschaft abgelegt, um in Hollywood die amerikanischen Truppen im Kampf gegen die deutsche Tyrannei zu unterstützen – und auch an den europäischen Kriegsschauplätzen zeigte sie ihre Haltung.
Ein Höhepunkt: Am 29. November 1944 stand Dietrich auf der Bühne der Schauburg im gerade befreiten Stolberg und begeistert amerikanische Soldaten. In einem großformatigen Bildband erzählt der Journalist Reiner Burger die wenig bekannte Geschichte von Marlene Dietrichs Engagement gegen die Nazis und für die Freiheit. Zu sehen sind auch zahlreiche, bisher unveröffentlichte Erinnerungsfotos, Schnappschüsse und ikonische Aufnahmen aus dem Marlene-Dietrich-Archiv – eine Schatzkiste für Fans der Schauspielerin und ein eindrucksvolles Plädoyer für persönlichen Einsatz angesichts faschistischer Bedrohungen.
/ Nominiert für den Lit.Cologne-Debütpreis: Literatur-Newcomer Kurt Prödel: Sommer 2011. Klapper ist sechzehn und hat die Sommerferien alleine vor seinem Computer verbracht. Am ersten Schultag kommt plötzlich Bär in seine Klasse – und setzt sich neben ihn. Groß, stark und absolut unbeeindruckt von sozialen Normen, ist sie die Einzige, die Klapper, den blassen Nerd mit langen Haaren und knackenden Gelenken, nicht wie einen Außenseiter behandelt.
Mit „Klapper“ hat der Kölner Künstler und Autor Kurt Prödel sein literarisches Debüt vorgelegt – eine Geschichte zwischen Zitroneneistee, Counter-Strike und Kollegah-Punchlines. Er erzählt darin von Freundschaft, Verlust, toxischer Männlichkeit und davon, wie anstrengend das Erwachsenwerden zwischen Online- und Offline-Realitäten ist. Auf der diesjährigen, 25. Ausgabe der Lit.Cologne ist Kurt Prödel mit „Klapper“ für den Debütpreis nominiert. Wenn er nicht schreibt, ist er Schlagzeuger der Punkband The Screeshots. Zuvor drehte Prödel Rap-Musikvideos, produzierte Hörbücher und trat in der Late-Night-Show Studio Schmitt auf. (Text: WDR)Deutsche TV-Premiere Sa. 15.03.2025 WDR Folge 22 (2024/2025)
Folge 22 (30 Min.)HYPERCREATURES – Mythologien der Zukunft Westart-Moderatorin Siham El-Maimouni geht in der Ausstellung „Hypercreatures“ im Max Ernst Museum Brühl des LVR der Frage nach, was zeichnet Mischgestalten aus, die Elemente von Tier, Maschine, Mensch und Pflanze vereinen. Antworten findet Siham El-Maimouni im Gespräch mit den beiden Kurator*innen Patrick Blümel und Sophia Naumann. Hypercreatures – Mythologien der Zukunft beschäftigt sich mit Weltanschauungen, in denen menschliche und nicht-menschliche Lebewesen gemeinsam und kooperativ zusammenleben können.
Die Ausstellung regt dazu an, die Trennung zwischen „Natur“ und „Kultur“ sowie die Machtbeziehungen, die das Verhältnis zwischen Menschen und Nicht-Menschen prägen, zu hinterfragen, um gerechtere Zukunftsperspektiven zu ermöglichen. Wo Mensch, Tier, Pflanze und Maschine einen gemeinsamen Organismus bilden, werden einseitige Erzählungen aufgedeckt und neue Vorstellungen von Lebewesen jenseits dominierender Narrative möglich. Diese „Hyperkreaturen“ sind Agent*innen einer Welt im Umbruch.
Ihre hybriden Körper erzählen von transkulturellen Verflechtungen, Spannungen und heilender Aufmerksamkeit zwischen Lebensformen. 25 Jahre Litcologne Die lit.COLOGNE ist eines der größten Literaturfestivals Europas und findet jährlich in Köln statt. Seit ihrer Gründung im Jahr 2001 hat sie sich zu einem bedeutenden kulturellen Ereignis entwickelt, das Autoren, Künstler und Literaturbegeisterte aus aller Welt zusammenbringt. Während der lit.COLOGNE werden über fast zwei Wochen hinweg bis zu 200 Veranstaltungen angeboten.
Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem Nachwuchs: Die lit.kid.COLOGNE richtet sich speziell an Kinder und Jugendliche ab dem Vor- und Grundschulalter. Mit Lesungen an außergewöhnlichen Orten und speziellen Programmen für Schulklassen wird jungen Menschen der Zugang zur Literatur erleichtert und ihre Lesebegeisterung gefördert. Neben dem Hauptfestival gibt es weitere Formate wie die lit.COLOGNE Spezial, die zeitgleich mit der Frankfurter Buchmesse im Herbst stattfindet, sowie die phil.COLOGNE, ein Philosophie-Festival, das seit 2013 außeruniversitären Zugang zur Philosophie bietet.
Zudem wird seit 2017 die lit.RUHR im Ruhrgebiet veranstaltet, mit der Zeche Zollverein in Essen als Hauptspielort. Die lit.pop ist ein junges Format innerhalb der lit.COLOGNE und richtet sich vornehmlich an ein jüngeres Publikum. Sie umfasst alle möglichen Formen von Kultur, darunter Diskurse, Literatur, Musik, Theater und Film, die sich um aktuelle Themen drehen und verteilt auf zwei Tage stattfinden.
Die lit.pop schließt mit einer Clubnacht ab. Die 25. lit.COLOGNE findet vom 15. bis 30. März 2025 statt. Die lit.COLOGNE bietet jährlich eine außergewöhnliche Bühne für alle Kultur- und Literatur-Liebhaber, um ihren Lieblingsautoren zu begegnen und neue literarische Horizonte zu entdecken. Portrait der Schriftstellerin Annika Büsing Annika Büsing ist Schriftstellerin und Lehrerin, die mit ihren literarischen Werken Aufmerksamkeit erregt hat. Ihr Debütroman „Nordstadt“ erschien 2022 und wurde mehrfach ausgezeichnet.
Unterzugehen. 2023 veröffentlichte Büsing ihren zweiten Roman „Koller.“ Annika Büsing gelingt es in ihren Werken, schwere Themen mit Leichtigkeit und Humor zu erzählen, wobei sie ihren Figuren trotz rauer Umgebungen eine große innere Stärke verleiht. Mit ihrer klaren und eindrucksvollen Sprache hat sie sich einen festen Platz in der deutschsprachigen Literaturszene erarbeitet. Das Theater Oberhausen spielt ab 27. März eine Bühnenadaption von „Koller.“ „Koller“ ist eine warmherzige Liebesgeschichte, die ihre Protagonisten quer durch die Republik führt.
Während des Roadtrips weicht die Faszination für den anderen allmählich der Realität ihres Vorlebens. Annika Büsing entfernt die rosarote Brille und tauscht sie gegen die Wirklichkeit ein. So lässt sie Chris und Koller die Frage nach einer gemeinsamen Zukunft immer wieder neu ausfechten. Nach State of the Union, seinem erfolgreichen Debüt, wird Regisseur Jonas Weber zum zweiten Mal am Theater Oberhausen inszenieren und Büsings einfühlsame Road-Novel auf die Bühne bringen.
Lunar Cycle im Museum Folkwang Essen Lunar Cycle ist das ambitionierteste Projekt des renommierten US-Choreografen Richard Siegal. Das Publikum kann die einzigartige Tanzperformance einer beeindruckenden Atmosphäre auf 1.300 Quadratmetern erfahren. Die Besucher:innen sind nicht nur Zuschauer:innen, sondern können auch tanzend mitwirken. Lunar Cycle wird als Langzeit-Perfomance bis zum 13. April 2025 in der großen Ausstellungshalle des Museum Folkwang präsentiert.
Über den Zeitraum eines Mondphasenzyklus vereint Siegal die Elemente Tanz, Nebel, Sound und Live-Musik und bietet den Besucher:innen eine multisensorische Erfahrung, um über die unmerklichen, aber konstanten und zyklischen Prozesse zu reflektieren, die auf uns einwirken, vom Abschmelzen des arktischen Eises bis hin zur Anziehungskraft des Mondes. Die Klangwelt von Lunar Cycle entfaltet sich in täglich stattfindenden Live-Konzerten des Ensemble Musikfabrik sowie in einer Vierkanal-Soundinstallation von Kurt „Pyrolator“ Dahlke. (Text: WDR)Deutsche TV-Premiere Sa. 22.03.2025 WDR Folge 23 (2024/2025)
Folge 23 (30 Min.)Saisonstart: Westart zu Besuch auf Zeche Zollverein in Essen „Glück auf, fertig, los“, heißt es bald wieder, wenn das rund 100 Hektar große Gelände der Zeche und Kokerei zum großen Saisonstart am 30. März seine Tore öffnet. Das wird gefeiert, mit einem umfangreichen kostenlosen Programm: von Bastel-Workshops und Outdoor-Spaß bis hin zu Führungen durch Museen und neue Ausstellungen. So zum Beispiel eine Schau des renomierten Fotografen Thomas Stachelhaus, der den Wandel der Zeche eindrücklich festhält: Ob bei Tag oder Nacht, in Schwarz-Weiß oder in Farbe – jedes Bild erzählt die Geschichte dieses lebendigen Industriedenkmals.
Westart-Moderatorin Siham El-Maimouni nimmt uns kurz vor Beginn der neuen Saison mit zu dem Unesco-Welterbe, besucht mit uns eine Töpferei und die Proben eines Tanztheaterstücks, fährt mit einer Vespa, die zum Kunstobjekt wurde und stellt ihre eigene Wunschwelt im Glas her. Sakrileg: Choreografie und Performance in Essen Sich selber oder andere Menschen für Gott opfern – ein Ritual, das in vielen Religionen als Beweis des Glaubens seit der Antike bekannt ist.
Was haben unsere Vorstellungen von Zusammenhalt, Liebe, Schönheit und Sinnlichkeit mit der Idee des Opferns zu tun? Und welche Vorstellung von Gott prägen die drei großen monotheistischen Religionen, zu denen das erste Buch Mose gehört, in dem Gott immer wieder Opfer von den Gläubigen fordert? Die israelische Regisseurin und Choreografin Saar Magal untersucht in ihrer Inszenierung am Schauspiel Essen die Folgen des Verlusts von Werten und des Entstehens neuer Werte. Ihre Produktionen bewegen sich stets zwischen Choreografie, Oper, Schauspiel und Performance.
„Sakrileg“ feiert am 5.4. Premiere am Schauspiel Essen. Das Schwarz an den Händen meines Vaters: Roman über Alkoholsucht in der Familie Motte heißt die Ich-Erzählerin in Lena Schättes Roman. Motte wächst in den sogenannten einfachen Verhältnissen auf, mit einem Vater, der auf der einen Seite die besten Verstecke beim Spielen kennt und sich Antworten auf alle möglichen Fragen ausdenkt, aber auf der anderen Seite eben Trinker ist, wie fast alle Männer der Familie. Lena Schätte debütierte 2014 mit dem Roman „Ruhrpottliebe“.
Sie betreut suchtkranke Menschen in Lüdenscheid und schreibt. „Das Schwarz an den Händen meines Vaters“ ist ein autofiktionaler Roman über das Aufwachsen der Ich-Erzählerin mit einem schwer alkoholkranken Vater, und schließlich vom Versuch des Abschiednehmens, als bei ihm Krebs im Endstadium diagnostiziert wird. Das zweite Attentat – Spionagethriller Wenn man der Wahrheit zu nahe kommt, wird es gefährlich – das stellt der in Athen lebende Alex fest, als er nach dem Krebstod seiner Mutter den Zeugenschutz verlässt, um mehr über den Tod seines Vaters herauszufinden.
Waren es wirklich serbische Nationalisten, die vor zwanzig Jahren auf offener Straße das Attentat auf ihn und seine Familie verübten? Und was hatte sein Vater als einfacher Gebirgsjäger bei der Bundeswehr damit zu tun? Mit seinen Nachforschungen wirbelt Alex viel Staub im politischen Berlin auf. Er gerät zwischen die Fronten von Geheimdiensten und Verschwörern, die um jeden Preis verhindern wollen, dass die Wahrheit ans Licht kommt. Zudem wird er mit einer kaum vorstellbaren Überraschung zu seiner eigenen Familiengeschichte konfrontiert … (Text: WDR)Deutsche TV-Premiere Sa. 29.03.2025 WDR Folge 24 (2024/2025)
Folge 24 (30 Min.)Zwischen Mechanik und Menschlichkeit – Westart zu Gast bei Eva Aeppli und Jean Tinguely im Lehmbruck Museum Duisburg: Berühmt geworden ist er durch kinetische Skulpturen – metallene Objekte, fast immer mit einem Elektromotor ausgestattet: der Schweizer Künstler Jean Tinguely (1925–1991). Auch Eva Aeppli (1925–2015), seine erste Frau, war Künstlerin. Sie hat berührende, manchmal auch erschreckende Figuren aus Stoff genäht. Beide haben das Verhältnis zwischen Mensch und Maschine in auf spielerische und zugleich kritische Weise geprägt, wie jetzt in Duisburg zu sehen ist.
Zu ihrem 100. Geburtstag präsentiert das Museum Lehmbruck noch bis zum 24. August eine umfassende Retrospektive der beiden Pioniere des 20. Jahrhunderts. / Westart-Moderatorin Siham El-Maimouni begibt sich in Duisburg auf die Spuren der künstlerischen Entwicklung des Paares: von Tinguelys bewegten Reliefs über Aepplis stille Figurengruppen bis zu ihrem späten Gemeinschaftswerk, das beide Ideenwelten auf poetische Weise verbindet.
/ Der Wald in mir – Psychodrama des Kölner Filmemachers Sebastian Fritzsch: Die Wohnung des schüchternen Biologiestudenten Jan ist vollgestellt mit Aquarien, Terrarien und Käfigen. Seine Liebe zu den Tieren verbindet ihn mit Alice, einer radikalen Umweltaktivistin, in die er sich verliebt. Die neu entdeckte Vielfalt der Natur und die intensiven Gefühle lassen den jungen Mann aufblühen. Aber die fiebrige Amour fou mit ihren animalischen Elementen bringt auch seinen Realitätssinn ins Wanken.
Als Jan in eine schizophrene Krise abrutscht, beginnt ein rauschhafter Strudel aus Liebe und Wahn, an dessen Ende die Entscheidung für ein neues Leben steht. Über zehn Jahre nach seinem vielbeachteten Debüt „Endzeit“ erschafft der Kölner Künstler und Filmemacher Sebastian Fritzsch erneut ein bildgewaltiges und wirkmächtiges Psychodrama, das ab dem 10. April in die Kinos kommt. Neues Buch von Andrey Gurkov: Für Russland ist Europa der Feind: Wie kommt es, dass Putins imperiale Komplexe und aggressive Wunschträume sich in der russischen Gesellschaft als mehrheitsfähig erweisen, warum gab es unter Russen, auch unter Auslandsrussen, so viel Kriegsbegeisterung, warum fällt der offiziell propagierte Hass gegen die Ukrainer, die Amerikaner, die Europäer auf so fruchtbaren Boden? Der gebürtige Moskauer und in Köln lebende russische Journalist Andrey Gurkov geht in seinem neuen Buch den historischen, kulturellen, politischen und massenpsychologischen Phänomen auf den Grund.
Zugleich warnt er vor der Erwartung, es könne nach einem Ende des Ukrainekriegs eine Wiederherstellung früherer Beziehungen Europas zu Russland geben – die russische Gesellschaft sieht sich längst nicht mehr als Teil der europäischen Wertegemeinschaft, Europa ist zum Feindbild geworden. „Für Russland ist Europa der Feind“ erscheint am 10. April bei Kiepenheuer und Witsch. / Ich will alles – Dokumentarfilm über Hildegard Knef: Hildegard Knef: Weltstar, Stilikone, Grand Dame des Chansons, letzte deutsche Diva, Feministin.
Meinungsstark, umstritten, zugleich Spiegel und Gegenfigur ihrer Zeit. Als Schauspielerin, Sängerin und Autorin feierte sie internationale Erfolge, erlebte krachende Niederlagen und war mehr als fünf Jahrzehnte schöpferisch tätig. Bereits mit 20 wurde sie Teil der deutschen Öffentlichkeit und wurde nie wieder aus ihr entlassen. In ihrem mitreißenden Dokumentarfilm „Ich will alles“ (ab 3. April im Kino) zeichnet die Kölner Regisseurin Luzia Schmid das Bild einer hochbegabten, ehrgeizigen, lakonisch-scharfsinnigen Frau, die der Welt vorführte, wie man Ruhm und Niederlagen meistert.
/ Neues Buch von Willi Achten: Die Einmaligkeit des Lebens. Sein Bruder war immer da, wenn Simon ihn brauchte. Das Erlebte schweißte die beiden zusammen. Über Jahrzehnte blieben sie einander eng verbunden. Jetzt, da Vinzenz auf den elterlichen Hof zurückkehrt, merkt Simon, dass mit seinem Bruder etwas nicht stimmt. Er ist fahrig, reagiert gereizt, verliert mehrfach das Bewusstsein.
Schriftsteller Willi Achten lebt in der Nähe von Aachen, nicht weit entfernt vom rheinischen Braunkohlerevier. Dort ist sein neuer Roman (Piper Verlag) angesiedelt. Vor dem Hintergrund der Umsiedlung der Bewohner aus den Dörfern erzählt Achten die Geschichte zweier Brüder in den 1980er Jahren, die ihre Kindheit und Jugend miteinander verbringen – und ihrem Kampf ums Überleben des einen rund drei Jahrzehnte später. Eine kraftvolle Geschichte über die Größe des Lebens im Angesicht des Abschieds. Über Nähe und Ohnmacht. Und die Schönheit all dessen, was war. (Text: WDR)Deutsche TV-Premiere Sa. 05.04.2025 WDR Folge 25 (2024/2025)
Folge 25 (30 Min.)Westart-Moderatorin Siham El-Maimouni besucht den Schloss- und Skulpturenpark im niederrheinischem Neersen. Der Park wurde nach Vorbildern des 18. Jahrhunderts als englischer Landschaftsgarten wiederhergestellt. Er umgibt das historische Schloss Neersen, das heute als Rathaus dient, und bietet eine Mischung aus Natur und Kultur. Ausgedehnte Wiesen, naturbelassene Waldbereiche, Labyrinthe und Lehrpfade eignen sich für ein Erkunden der Natur mit allen Sinnen. Seit 1994 wurden im Park sukzessive 25 Skulpturen von internationalen Bildhauern aufgestellt, die eine reizvolle Verbindung von Kultur und Natur schaffen Eine der neuesten Ergänzungen ist die Skulptur „Myreen“ des Künstlers Gereon Krebber, die im November letzten Jahres im Park installiert wurde.
Siham El-Maimouni trifft den Künstler und die Kuratorin Jutta Saum. / Ballett mit Gesang in Wuppertal: „Die sieben Todsünden“: In diesem Jahr wird der 125. Geburtstag des deutsch-amerikanischen Komponisten Kurt Weill gefeiert. Grund genug für das Tanztheater Pina Bausch, „Die sieben Todsünden“, den zweiteiligen Brecht/Weill-Abend der Choreografin Pina Bausch, der 1976 uraufgeführt wurden, im April wieder aufzuführen.
Das Sinfonieorchester Wuppertal spielt an den Brecht/Weill-Abenden unter der musikalischen Leitung von Jan Michael Horstmann. Neben dem Ensemble des Tanztheaters werden hochkarätige Gäste aus dem In- und Ausland auf der Bühne zu erleben sein, u.a. die in New York lebende Künstlerin Ute Lemper, die international bekannt ist für ihre Interpretationen der Werke von Kurt Weill und Bertolt Brecht.
/ Ausstellung Museum Ludwig in Köln: „Francis Alÿs – Kids Take Over“: Das Museum Ludwig präsentiert mit Francis Alÿs – Kids Take Over eine außergewöhnliche Ausstellung, in der Kinder im Mittelpunkt stehen. Der international renommierte Künstler Alÿs hatte große Einzelausstellungen im MoMA in New York, in der Tate in London und auf der Biennale in Venedig 2022. 2023 erhielt er den Wolfgang-Hahn-Preis der Gesellschaft für Moderne Kunst am Museum Ludwig.
30 Videoarbeiten und Gemälde seiner Serie Children’s Games mit spielenden Kindern aus der ganzen Welt sind nun im Museum Ludwig zu sehen. Durch ein Projekt mit Kölner Kindern wird diese Präsentation erweitert. Francis Alÿs dokumentiert seit 25 Jahren Kinderspiele aus unterschiedlichsten Regionen der Welt. Seine Arbeit zeigt Kinder unter anderem beim Seilspringen, Reifenjagen oder bei Schneeballschlachten – in unterschiedlichen Klimazonen, in Städten und auf dem Land, in Steppen oder Wäldern.
/ Videonale 20: Handle with care: Die Videonale, eins der weltweit ältesten Festivals für Videokunst weltweit, findet ab dem 11. April in Bonn statt – im Kunstmuseum und in der Stadt. Die 20. Ausgabe will ein Festival der Begegnungen sein, mit der Kunst und den Künstlern. Westart begibt sich auf den Parcour der Videonale und schaut sich Werke an, die in der Altstadt und der Innenstadt von Bonn zu sehen sind, in Parks, historischen Gebäuden und einem Mega-Tower.
/ Theaterproduktion in New York: „Last call“ am Broadway: 1988 treffen sich die Dirigenten Herbert von Karajan und Leonard Bernstein zufällig in einer Bar eines Wiener Hotels. Das Zusammentreffen der beiden alternden Konkurrenten dient dem Autoren Peter Danish als Grundlage für sein Broadway-Stück „Last Call.“ Der Deutsche Gil Mehmert, der in Köln an der Musikhochschule Gitarre studierte, hat das Stück inszeniert, der Kölner Frank Blase hat es inszeniert. Westart geht der Frage nach, wie zwei Deutsche auf die Idee kommen, ein Broadway-Stück zu produzieren. / (Text: WDR)Deutsche TV-Premiere Sa. 12.04.2025 WDR Folge 26 (2024/2025)
Folge 26 (30 Min.)Westart-Moderatorin Siham El-Maimouni geht auf Ostereiersuche in der Villa Hügel in Essen. Und es gibt viel zu entdecken: In der Ausstellung „21 x 21“ tragen die 21 RuhrKunstMuseen ausgewählte Highlights ihrer Sammlungen zu einer gemeinsamen Ausstellung zusammen. Das Konzept der groß angelegten Schau besteht in einem Dialog von Arbeiten aus den unterschiedlichen Sammlungen in zehn spielerisch-assoziativen Themenräumen. Nahezu alle künstlerischen Gattungen von Malerei, Fotografie, Grafik, Skulptur bis hin zu Multimedia-Installationen sind vertreten.
Die Bandbreite reicht von Werken der Klassischen Moderne bis hin zu Positionen der unmittelbaren Gegenwart. International renommierte Künstler*innen treffen auf regionale Positionen und Künstlergruppen, die eng mit dem Ruhrgebiet verbunden sind. Warum diese Ausstellung eine einmalige Chance bietet, sich ein umfassendes Bild von den Museumssammlungen des Ruhrgebiets zu machen, zeigen uns Regina Selter vom Museum Ostwall in Dortmund und Peter Gorschlüter vom Museum Folkwang in Essen. Candlelight-Konzerte als neuer Trend: Stimmungsvolle Musikabende bei LED-Kerzenschein, die aktuell große Hallen füllen und auf Social Media boomen, das sind die Candlelight-Konzerte.
Westart besucht gleich zwei dieser Konzerte – eines mit Musik aus der Serie „Bridgerton“ in Köln und ein weiteres in Essen, wo Rock-Klassiker von Metallica, AC/DC und Red Hot Chili Peppers von einem Streichquartett klassisch interpretiert werden. Was macht diese Konzerte so populär? Und warum fühlen sich Menschen, die sonst kaum klassische Konzerte besuchen, besonders angezogen? Westart spricht mit Musiker*innen über den Reiz dieser Veranstaltungen.
/ Der dritte Bruder – Dokumentarfilm von Kathrin Jahrreis: Die Regisseurin Kathrin Jahrreiss nimmt ihren Vater mit auf eine Reise in seine Vergangenheit, die sich zu einer Art Tiefenbohrung in eine deutsche Familiengeschichte von der Nazizeit, über das geteilte Deutschland bis ins Heute entwickelt: Drei Brüder sind im Dritten Reich zerrissen zwischen den Fronten politischer Ideologien: Während Hermann an der Uni Köln als Juraprofessor Karriere macht, wird Bruder Walther von derselben Uni wegen seiner Mischehe mit einer jüdischen Frau entlassen.
Er rettet die Familie rechtzeitig nach Amerika. Otto, „der dritte Bruder“ und Großvater der Regisseurin, hat auch eine jüdische Frau, die in einem Konzentrationslager umgebracht wird. Als Rechtsanwalt glaubt Otto weiter an den Rechtsstaat und bleibt in Dresden, wo die drei Brüder gemeinsam aufgewachsen sind. Nach dem Krieg ist Hermann Verteidiger in Nürnberg und Rektor der Uni Köln. Walther bleibt in Amerika und Otto in der DDR. „Der dritte Bruder“ richtet einen differenzierten Blick in die deutsche Vergangenheit und stellt dabei die sehr gegenwärtige Frage nach der eigenen Haltung gegenüber einem totalitären Regime./ Die Sammlung Ringier in der Langen Foundation in Neuss: Die Langen Foundation zeigt in Neuss erstmals in Deutschland eine umfassende Auswahl von Werken aus der renommierten Schweizer Sammlung Ringier.
Die Ausstellung umfasst rund 500 Arbeiten und bietet einen eindrucksvollen Überblick über eine der aufregendsten Sammlungen zeitgenössischer Kunst. Mit Werken von den späten 1960er-Jahren bis heute dokumentiert diese nicht nur die 30-jährige Sammleraktivität von Michael Ringier, sondern auch prägende Entwicklungen der Kunstwelt.
Unter dem Titel Zeichnung, Malerei, Skulptur, Fotografie, Film, Video, Sound präsentiert die Ausstellung Arbeiten aus nahezu allen Bereichen künstlerischer Produktion. Die Ausstellung spielt mit den Erwartungshaltungen der Besucher*innen an das, was ein Medium heute ausmacht und lädt dazu ein, die Sammlung nicht nur als Ansammlung von Werken zu sehen, sondern als ein vielschichtiges Narrativ, das ständig neue Perspektiven eröffnet.
/ Zuschaueraufruf Westart-Zuschauerpreis: Auch in diesem Jahr wird der Westart-Zuschauerpreis bei den Internationalen Kurzfilmtagen in Oberhausen verliehen. Erstmals werden nicht nur Zuschauer*innen dazu aufgerufen, sich für die Jury zu bewerben, sondern auch Hörer*innen. Aus knapp 250 Einreichungen wurden in diesem Jahr 11 Produktionen für den NRW-Wettbewerb ausgewählt. Unsere Westart-Jury wird alle 11 Filme anschauen und anschließend darüber abstimmen, welcher Kurzfilm in diesem Jahr den Westart-Zuschauerpreis erhält. (Text: WDR)Deutsche TV-Premiere Sa. 19.04.2025 WDR Folge 27 (2024/2025)
Folge 27 (30 Min.)Westart zu Besuch in der Glashütte Gernheim in Petershagen Nur noch sehr wenige Menschen in Deutschland beherrschen das komplexe Kunsthandwerk der Glasherstellung. In der Glashütte Gernheim in Petershagen im äußersten Nordosten Nordrhein-Westfalens fertigen Glasmacher noch heute mit Pfeife, Holzform und Schere aus der glühend heißen Masse Gefäße. 2023 wurde die manuelle Glasfertigung im heutigen LWL-Museum Gernheim deshalb offiziell in das UNESCO-Welterbe aufgenommen. Im 19. Jahrhundert war die Glashütte ein bedeutender Industriestandort; der imposante Kegelturm ist ihr bis heute erhaltenes Wahrzeichen.
/ Westart-Moderatorin Siham El-Maimouni schaut den Glasmachern bei ihrer Arbeit über die Schultern und besucht die Korbflechterei sowie die Häuser der Arbeiter und der Hüttenbesitzer. Neben dem Museum hat Petershagen ein weiteres Highlight zu bieten: Die Stadt gilt als „Storchen-Hauptstadt“ in NRW – Siham schaut nach, ob die Horste in den wesernahen Bereichen wieder von Störchen genutzt werden.
/ Musiktheater im Revier: Die Dreigroschenoper: In Gelsenkirchen steht Bertolt Brechts und Kurt Weills Klassiker „Die Dreigroschenoper“, uraufgeführt 1928, auf dem Programm. Im Zentrum der Satire auf die kapitalistische Gesellschaft: der Gangster Mackie Messer, der trotz seiner Verbrechen die Herzen der Frauen gewinnt. Seine Hochzeit mit der Tochter des Bettlerkönigs löst eine Reihe von Intrigen aus. Wer wird den Kampf um Recht und Unrecht letztendlich gewinnen? Die Sozialkritik des Stücks scheint angesichts der aktuellen sozialen und politischen Weltlage noch immer aktuell.
Brechts bissige Texte und Weills Musik schaffen eine düstere, fesselnde Atmosphäre. Clou dieser Inszenierung: auch das Puppentheater des Musiktheaters gehört zum Ensemble. / Bundeskunsthalle Bonn: Para-Moderne. Lebensreformen ab 1900: Frei sein, vom Kapitalismus, der industriellen Gesellschaft und den Zwängen des bürgerlichen Lebens, Aussteigen in ein alternatives Leben – ein Traum junger Menschen um 1900. Dazu gehörten die Rückkehr zur Natur, ein friedliches Leben, Spiritualität und Körperkultur.
Die passende Ästhetik der entstandenen Reformbewegungen in Design und Kunst zeigt die Ausstellung in der Bundeskunsthalle. Viele dieser frühen Reformideen finden in heutigen Überlegungen zu Nachhaltigkeit, Gesundheit und Gemeinwohl ihre Fortsetzung. Künstlerkolonien und Reformsiedlungen waren Projekte des Ausstiegs aus dem industrialisierten urbanen System und richteten sich gegen die gesellschaftlichen Zwänge der wilhelminischen Zeit.
Wohin führten die neuen Sichtweisen und welche Ideen erkennen wir heute im Zeitgeist wieder? / Der Ratinger Hof in Düsseldorf : Historischer Ort, neu eröffnet: Fliegende Tierkadaver, picklige Stachelfrisur-Träger und Malerfürsten im Altbier-Rausch: Der Ratinger Hof war die Geburtsstätte von Punk und New Wave in Deutschland. Die Düsseldorfer Künstlerkneipe der 1970 und 1980er Jahre war Szenetreff der Undergroundkultur und nachmittags Probenraum. Regelmäßige Gäste waren Campino ebenso wie Kraftwerk, der Dichter Thomas Kling und Künstler wie Polke, Sieverding und Beuys.
Nach der Schließung 1989 wurde der Ratinger Hof Technodisco, dann wieder Auftrittsort für Musiker und schließlich Soziokulturelles Zentrum. Auch dieses scheiterte. Anfang Mai sollen sich die Türen wieder öffnen – diesmal unter der Federführung von Konzertveranstalter Bernie Lewkovicz, der den kulturhistorisch bedeutenden Ort in die Zukunft führen will. / Neues Buch von Yannic Han Biao Federer: „Für immer seh ich Dich wieder“: Eben noch haben die werdenden Eltern Wickeltische gegoogelt, Stillkissen angeschafft – plötzlich müssen sie einen Kindersarg aussuchen, ein Grab kaufen.
Alles fühlt sich falsch an, verrückt und wie ausgedacht, aber es passiert wirklich. Das Schreiben ist ein Versuch zu begreifen, was ihnen widerfahren ist. In seinem neuen Buch „Für immer seh ich Dich wieder“ erzählt Yannic Han Biao Federer von der existentiellen Erfahrung, Vater eines totgeborenen Kindes zu werden. Eine berührende Geschichte von Schmerz und Abschied, Elternschaft und Liebe. (Text: WDR)Deutsche TV-Premiere Sa. 26.04.2025 WDR Folge 28 (2024/2025)
Folge 28 (30 Min.)Westart aus der Wewelsburg in Büren bei Paderborn: Gebaut wurde die Wewelsburg Anfang des 17. Jahrhunderts von Paderborner Fürstbischhöfen, hoch oben über dem Almetal im Stil der Weserrenaissance. Nach einer wechselvollen Geschichte kaufte der Kreis Büren die Burg und machte im Jahr 1925 daraus eine Herberge und das bis heute bestehende Kreismuseum. In der NS-Zeit erlangte die Wewelsburg eine tragische Berühmtheit. Heinrich Himmler sah in der Burg ein Zentrum für die SS und wollte die Burg als „spirituelles Zentrum“ umbauen lassen. Unterhalb der Burg wurde 1939 ein Konzentrationslager errichtet, in dem sich über 1.200 Menschen buchstäblich zu Tode schuften mussten.
Heute beherbergt die Burg ein Museum, das die Geschichte der Wewelsburg und ihre Rolle während des Dritten Reiches dokumentiert. Westart-Moderatorin Mona Ameziane schaut sich die Erinnerungs- und Gedenkstätte an, beschäftigt sich mit der Geschichte des Fürstbistums, besucht das Heimatmuseum und trifft dessen Leiter Reinhard Fromme / Cay Rademachers neuer Roman „Nacht der Ruinen“: Mit „Nacht der Ruinen“ legt Cay Rademacher einen weiteren atmosphärisch dichten Kriminalroman vor, der den Leser in die bewegten Jahre des Zweiten Weltkriegs entführt.
Rademacher, bekannt für seine historisch sorgfältig recherchierten Krimis, blickt tief in die Ruinen Kölns und in die seelischen Narben einer zerstörten Gesellschaft. Erzählt wird die Geschichte des jüdischen US-Soldaten Joe Salmon, der vor den Nazis floh und nun in seine alte Heimat Köln zurückkehrt. Dort soll der 24-Jährige einen Mord aufklären, doch bei der Suche nach dem Mörder holt den jungen Mann immer wieder die eigene Vergangenheit ein.
/ Geschichten aus dem Wiener Wald bei den Ruhrfestspielen: Ödön von Horváths Volksstück ist knapp hundert Jahre alt und beschreibt, wie Menschen in einer Zeit voller Krisen miteinander umgehen. Ein Thema voller Aktualität: Leben wir auch in einer Gesellschaft, die gerade aus ihrer heilen Welt abstürzt? Das inklusive Ensemble des KAWUMM-Projekts erzählt auf seine Weise von Hoffnungen und Sehnsüchten. Dabei setzt die Gruppe – nach einer selbst entwickelten Trilogie endzeitlicher Szenarien – erstmals auf einen literarischen Text.
Regie führt wieder Franz-Joseph Dieken, der auch den Text bearbeitet. So kommen unterschiedliche theatralische Mittel zur Geltung und der Humor trotz allem nicht abhanden. / Atelierbesuch bei Simon Schubert: Simon Schubert zeigt seine raumgreifende Papierinstallation „Untiefen des Raums“ ab 11.5. im Feld-Haus in Neuss. Der Ausstellungsraum wird durch Schubert in einen White Cube aus weißem gefaltetem Papier verwandelt. Aus dem Papier treten dabei illusionäre architektonische Räume hervor.
Das Verschwinden, die Abwesenheit oder die innere Wahrnehmung von Erinnerung sind immer wiederkehrende Themen im Œuvre des Künstlers. Im Zentrum der Rauminstallation steht eine monumentale, begehbare, mit Grafitpulver beschichtete Papierskulptur. Westart besucht den Künstler in seinem Atelier. / „Zwei weibliche Halbakte“ von Rénard Luzier: Luziers Graphic Novel erzählt ein Jahrhundert Geschichte aus Sicht des Gemäldes „Zwei weibliche Halbakte“ von Otto Mueller. Das Bild wird Zeuge des Aufstiegs und der Machtübernahme der Nationalsozialisten, von staatlichem Antisemitismus und der nationalsozialistischen Diffamierung moderner Kunst als „entartet“, von Verfemung, Verzweiflung, Krieg – und vom Überleben.
Der französische Karikaturist, Illustrator und Comiczeichner Rénald Luzier alias Luz, bis 2015 bei Charlie Hebdo, hat für seine Graphic Novel eine außergewöhnliche Perspektive gewählt: man sieht nur, was sich unmittelbar vor Otto Muellers Gemälde abspielt. Luz entfaltet damit ein Zeit- und Gesellschaftspanorama und ruft zur Wachsamkeit gegenüber dem Aufstieg der extremen Rechten und allen Formen der politischen und kulturellen Zensur auf. (Text: WDR)Deutsche TV-Premiere Sa. 03.05.2025 WDR Folge 29 (2024/2025)
Folge 29 (30 Min.)Deutsche TV-Premiere Sa. 10.05.2025 WDR Folge 30 (2024/2025)
Folge 30 (30 Min.)Deutsche TV-Premiere Sa. 17.05.2025 WDR Folge 31 (2024/2025)
Folge 31 (30 Min.)Deutsche TV-Premiere Sa. 24.05.2025 WDR Folge 32 (2024/2025)
Folge 32 (30 Min.)Deutsche TV-Premiere Sa. 31.05.2025 WDR Folge 33 (2024/2025)
Folge 33 (30 Min.)Im Juni schaut Westart über die Landesgrenzen und besucht Kultur-Locations in Belgien, den Niederlanden und Luxemburg. In der ersten Folge nimmt Siham El-Maimouni uns mit nach Antwerpen: Die Hafenstadt ist nicht nur internationales Zentrum des Diamanthandels und Modemetropole, sondern war auch lange Jahre Heimat des Barock-Malers Peter Paul Rubens. Und der ist ein echtes NRW-Kind: Er verbrachte seine ersten zehn Lebensjahre in Siegen und Köln. Rubens Werke bewundert Siham El-Maimouni im Königlichen Museum der Schönen Künste und der Liebfrauenkathedrale. Am 14. Juni berichtet Westart aus dem niederländischen Den Haag, am 21. Juni steht Esch-sur-Alzette in Luxemburg im Kalender. (Text: WDR)Deutsche TV-Premiere Sa. 07.06.2025 WDR
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