Als Giorgia Meloni im Oktober 2022 als erste Frau zur italienischen Ministerpräsidentin gewählt wurde, war die Skepsis groß: Eine Neofaschistin an der Spitze der drittgrößten Volkswirtschaft der EU? Nun ist Giorgia Meloni 1000 Tage im Amt. Damit hält ihre Koalition deutlich länger als erwartet. Die zweite Überraschung: Die europäischen Partner haben die italienische Ministerpräsidentin bisher als verlässliche Bündnispartnerin kennengelernt. Anders als der ungarische Ministerpräsident Orban, arbeitet Meloni mit der EU konstruktiv zusammen. Auch wenn es um die Unterstützung der Ukraine geht. Zu Donald Trump pflegt sie eine special
relationship, die von den europäischen Partnern neidlos anerkannt wird. „Sie hat Einfluss“, sagt zum Beispiel Friedrich Merz. Doch wo ist die ultra-rechte Nationalistin Giorgia Meloni geblieben? In Italien! Hier setzt die Ministerpräsidentin langsam, aber unbeirrt ihre Agenda um: Adoptionsverbot für homosexuelle Paare, Abschiebelager in Albanien, knallharte Law-and-Order-Politik. Im Weltspiegel-Extra soll es nicht nur um die Politik von Meloni gehen, sondern auch um ihre Persönlichkeit, ihre Herkunft, ihre Inszenierung. Wer ist sie wirklich? Das wollen Tilmann Kleinjung und Verena Schälter herausfinden. (Text: ARD)