bisher 2965 Folgen, Folge 2756–2780

  • Italien/​Großbritannien: Zwei Länder, zwei Wege, ein Virus:
    Die zweite Coronawelle hat Europa fest im Griff. Besonders betroffen England. Dort hatte die Regierung bereits im Frühjahr Maßnahmen gegen die Infektion nur zögerlich angeordnet, mit einem verheerenden Ergebnis. Und auch jetzt, Monate später, geben Experten dem Krisenmanagement der Johnson-Regierung schlechte Noten. Die Zahlen schnellen weiter rapide nach oben, vor allem im Norden des Landes, in Liverpool. Anders Italien. Hier wurden nach dem Ausbruch des Virus schnell strikte Maßnahmen angeordnet. Das Land war traumatisiert, als im Frühjahr Militärtransporter mit Leichensärgen durch Bergamo fuhren. Im Sommer dann hatte sich dann die Lage deutlich entspannt. Doch nun hat die zweite Welle auch Italien wieder erfasst. Und wieder reagieren die Italiener, anders als die Engländer, mit schnellen, harten Regeln gegen Corona.
    Autoren: Ellen Trapp/​Sven Lohmann ARD Studio Rom/​London
    China: Arbeitsboom in Zeiten von Corona:
    China will wachsen, auch in Zeiten von Corona. Doch während die EU mit einem „Green Deal“ die Wirtschaft zum Laufen bringen will, geht das Wachstum in China wohl zu Lasten der Umwelt. Hauptsache Arbeitsplätze, die Umweltverschmutzung ist zweitrangig. So lässt sich die Logik des riesigen wirtschaftlichen Stimulus-Pakets in China zusammenfassen. In vielen Provinzen des Landes entstehen neue Kohlekraftwerke, andere werden erweitert. Auch ist ein Bauboom ausgebrochen, die Baumaschinen-Hersteller arbeiten in Sonderschichten. Während Präsident Xi Jinping bei der UN von CO2 Neutralität bis 2060 spricht, fordern junge Klimaaktivisten mehr und schnelleren Klimaschutz.
    Autorin: Tamara Anthony ARD Studio Peking
    Norwegen: Atempause für Wale:
    In Corona-Zeiten hat auch der Schiffsverkehr weltweit abgenommen. Beispiel Norwegen: Nicht weit von den Lofoten waren weniger Frachtschiffe und Kreuzfahrtriesen unterwegs. Die Folge: Weniger Lärm unter Wasser, ein Segen für Fische und Wale. Denn, sagen Wissenschaftler, Lärm sei für Wale so nervig wie Tinnitus. Deshalb sei weniger Schiffslärm ein Glücksfall für die Meereswelt und auch für die Wissenschaftler, denn die können nun störungsfrei das Leben unter Wasser besser erforschen.
    Autor: Philipp Abresch ARD Studio Stockholm
    USA: Wahl 2020 – Wie tickt Tennessee?:
    Das letzte Duell zwischen US-Präsident Trump und dem demokratischen Herausforderer Biden steigt in wenigen Tagen in Nashville. Der US-Bundesstaat Tennessee gilt als konservativ, ist vor allem ländlich geprägt. Tennessee ist berühmt für den Blues und die Country-Musik sowie für seinen Whiskey. ARD-Korrespondent Jan Philipp Burgard traf unter anderem einen Spirituosen-Produzenten, der auf Trump setzt, weil er von dessen Wirtschaftspolitik profitiert. Und er sprach mit Amerikanern, die hoffen, dass die tiefe Spaltung im Land nach der Wahl überwunden werden kann.
    Autor: Jan Philipp Burgard ARD Studio Washington
    Bolivien: Der Kampf ums weiße Gold:
    Lithium ist der Rohstoff der Zukunft – wichtig für die Elektromobilität. In Bolivien ist das „weiße Gold“ im Überfluss vorhanden, denn im Salzsee von Uyuni auf 3.600 Metern steckt der weltweit größte Lithium-Vorrat – geschätzt 21 Millionen Tonnen. Deutschland hatte 2019 bereits den Zuschlag für die Lithium-Verarbeitung bekommen. Doch danach begann das politische Chaos: Nach den Wahlen 2019 wurde der umstrittene Langzeit-Präsident Morales aus dem Amt gedrängt. Kurz zuvor hatte er notgedrungen den Vertrag mit Deutschland annulliert, weil lokale Gemeinden am Salzsee unzufrieden waren.
    Sie wollen einen größeren Teil vom Gewinn für ihre Dörfer abbekommen. Hinter dem Lithiumkonflikt tobt ein globaler Wirtschaftskrimi um den wertvollen Rohstoff. Der US-Autokonzern Tesla und die USA würden gerne den Salzsee von Uyuni ausbeuten, ebenso die Chinesen. Die Wahl am 18.10.2020 wird wohl auch über die Lithiumfrage entscheiden. Der linke Morales-Kandidat Luis Arce will weiter mit den Deutschen ins Geschäft kommen. Die Rechtskonservativen dagegen scheinen auf die USA zu setzen.
    Autor: Matthias Ebert ARD Studio Rio de Janeiro
    Kenia: Fliegen als Müllvernichter:
    Die kleine Soldatenfliege leistet in Afrika Großes: Sie sorgt dafür, dass die Müllberge Kenias kleiner werden. Ihre Larven landen auf organischem Müll, zersetzen ihn und verwandeln den Abfall in hochwirksame Proteine und Dünger. So werden die Plagegeister zu Nutztieren. Später wird ein Teil der Larven Tierfutter und aus der Verdauung des Abfalls wird Kompost. 40 Tonnen Tierfutter pro Monat sollen bald produziert werden. Ein Erfolgsrezept, auch weil weniger Tierfutter importiert werden muss. Zudem schafft das Projekt neue Arbeitsplätze.
    Autor: Norbert Hahn ARD Studio Nairobi (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere So. 18.10.2020 Das Erste
  • Schweiz: Risiko Jodeln:
    Eigentlich stand die Schweiz nach der ersten Corona-Welle wieder ganz gut da. Aber jetzt nehmen die Neuinfektionen rasant zu. Diese Woche haben sich die Fälle im Vergleich zur Vorwoche sogar verdoppelt. Und dabei geriet auch eine tief verwurzelte Tradition in die Schlagzeilen: das Jodeln. Bei einem Jodel-Konzert im Kanton Schwyz waren 600 Besucher – und es soll zu Ansteckungen gekommen sein. Ein Krankenhaus im Kanton Schwyz veröffentlichte daraufhin ein Video mit dem Aufruf, endlich Masken zu tragen: „Es ist Zeit zu handeln“, sagen die Ärzte. Der Kanton Schwyz gilt auch in Deutschland als Risikogebiet.
    (Autorin: Julia Henninger, ARD Genf)
    Polen: Gesundheitssystem vor Kollaps?:
    Die zweite Corona-Welle hat Polen mit Wucht getroffen: Mehr als 9000 Neuinfektionen gibt es am Tag und das Gesundheitssystem des Landes war schon vorher am Limit. Rettungswagenfahrer mit Patienten werden häufig fortgeschickt, weil es in manchen Krankenhäusern keinen Platz mehr für sie gibt. Das hat Rettungssanitäter Ariel Szczotok schon einige Male so erlebt: Lebensbedrohliche Wartezeiten entstehen. In den Krankenhäusern fehlt es an Ausrüstung, Personal und an geregelten Abläufen, beklagen Ärzte. Um einen zweiten Lockdown zu verhindern, greift die Regierung nun zu drastischen Maßnahmen: Die Maskenpflicht gilt für alle Polen in der Öffentlichkeit. Aus Sorge um ältere Risikogruppen dürfen vormittags nur Senioren in den Geschäften einkaufen. Und um Kapazitäten zu schaffen für Covid-19 Patienten, werden nun landesweit Messen und Hallen umgerüstet.
    (Autor: Olaf Bock, ARD Warschau)
    Russland: Bald Massenimpfungen gegen Corona?:
    Moskaus Bürgermeister Sobjanin stellt schon Massenimpfungen gegen Corona im Dezember oder Januar in Aussicht. Er setzt dabei auf die zügige Produktion des russischen Impfstoffs „Sputnik-V“, der als weltweit erster zugelassen wurde, obwohl die dritte Testphase noch läuft. Viele Russen sind skeptisch, während die Regierung den Impfstoff bereits ins Ausland verkauft.
    (Autor: Demian von Osten, ARD Moskau)
    New York: Covid-19 als Wahlkampfhelfer für Trump?:
    New York City gilt als Hochburg der Demokraten, allerdings nicht in jedem Stadtteil. Wo eine Mehrheit 2016 Trump und die Republikaner gewählt hatte, gab es in den letzten beiden Wochen die meisten positiven Covid-19 Testergebnisse. Zufall? Wegen des folgenden lokalen Shutdowns kam es in einem betroffenen ultraorthodoxen jüdischen Stadtteil, Borough Park, zu Demonstrationen und gewalttätigen Übergriffen. Angeheizt wurde die Stimmung besonders von Aktivist Heshey Tischler.
    (Autorin: Christiane Meier, ARD New York)
    Kuba: Vier „Ehefrauen“ für den Wandel:
    Sie präsentieren Kuba am liebsten elegant: Die „Fourwives“, die vier Ehefrauen, wie sie sich nennen, organisieren auf der sozialistischen Karibikinsel große Partys und Shows. Zum Beispiel für Madonna, die 2016 in Havanna ihren Geburtstag feierte. Die Frauen wollen der Welt ein Kuba abseits der Klischees von Rum, Tabak und Oldtimern zeigen. Sie sind Unternehmerinnen, Macherinnen – damit fallen sie auf im Einparteienstaat. Ihre Hauptkunden sind gut betuchte Touristen, viele aus den USA. Doch seit Präsident Trump Kuba mit Sanktionen überzogen hat, brach der US-Tourismus ein. Dann kam Corona. Hoffnungen auf Amerika wurden enttäuscht.
    (Autorin: Marie-Kristin Boese, ARD Mexico City)
    Griechenland: Mit Windkraft zur „Batterie Europas“:
    Inselbewohner und Naturschützer schlagen Alarm: Die Ägäis steht vor der größten menschengemachten Veränderung ihrer Geschichte. Die einzigartige Landschaft mit ihren zahlreichen Inseln, wie deutsche Touristen sie lieben, wird es womöglich in zehn Jahren so nicht mehr geben. Der Grund sind gigantische Windkraftanlagen, die auf den kleinen Felseninseln, aber auch auf Amorgos oder Kreta errichtet werden sollen. Pro Windkraftanlage wird so viel Beton wie für ein sechsstöckiges Wohnhaus verbaut. Dazu kommen notwendige Straßen und Häfen. Das Ziel: bis 2030 die Energiewende zu erreichen und zur „Batterie Europas“ zu werden. Nach einer Laufzeit der Windräder von etwa 20 Jahren könnte alles brachliegen, aber das Naturparadies wäre für immer zerstört. Ist dieser Preis zu hoch, fragen viele Griechen.
    (Autorinnen: Anja Miller, ARD Rom und Anna Küch, BR)
    Türkei: Kinderarbeit geduldet:
    Blitzschnell pflücken die zarten von dünnen Handschuhen geschützten Finger der zehnjährigen Sevilay bei 32 Grad im Schatten Baumwolle auf einem Feld im Südosten der Türkei. Jeden Herbst gehe das so fast zwei Monate, erzählt Sevilay. Die Schule müsste dann ausfallen. Der einzige Trost: Sie ist nicht alleine. Neben ihren Eltern und erwachsenen Verwandten stehen ihre Cousinen und Cousins, Kinder so wie Sevilay, neben ihr auf dem Feld. Kinderarbeit ist immer noch ein großes Problem in der Türkei. Zwar ist sie verboten, doch mehrere hunderttausend Kinder müssen für ihren Lebensunterhalt arbeiten und die Behörden schauen weg.
    (Autor: Oliver Mayer-Rüth, ARD Istanbul) (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere So. 25.10.2020 Das Erste
  • Deutsche TV-Premiere So. 01.11.2020 Das Erste
  • USA: Wahlnachlese.
    Wie reagieren die rechten Milizen auf das Wahlergebnis? Vor den Wahlen stand die Angst vor einem bewaffneten Bürgerkrieg im Raum. Bei einer Trump-Niederlage könnten rechte Gruppen zu den Waffen greifen. Wie denken sie jetzt über den Ausgang der Wahlen. Jan Philipp Burgard, ARD-Studio Washington Das gespaltene Land wieder vereinen. Wird das überhaupt möglich sein? Dieser Frage geht der „Weltspiegel“ in einem Gespräch nach.
    Lettland: Corona-Test am Automaten.
    Die Infizierten-Zahlen steigen und damit auch der Bedarf an Tests. Schon jetzt kommen die Labore an ihre Kapazitätsgrenzen. Didzis Gavars hat sich da etwas ausgedacht. Pragmatisch, lettisch: Ein Roboterarm reicht dem Probanden eine Schachtel ins Freie mit dem Testzubehör. Den Abstrich macht der Proband selbst und der Automat nimmt ihn dann zurück. So wird keiner der Gefahr einer Ansteckung ausgesetzt. Die Automaten will Gavars im ganzen Land aufstellen. Den Anfang hat in dieser Woche Riga gemacht.
    Christian Stichler, ARD-Studio Stockholm
    Afghanistan: Inside Taliban.
    Fast eine Woche lang fuhr Wolfgang Bauer durch das von den Taliban kontrollierte Gebiet. So lange, wie kein anderer westlicher Journalist. Begleitet von Kämpfern, die bemüht waren, ein befriedetes Land zu zeigen. Aber auch ein leeres und ausgemergeltes Land. Durch Vermittlung der USA verhandeln die Taliban zurzeit mit der international anerkannten Zentralregierung in Kabul über einen Frieden und eine Beteiligung an der Regierung. Eine Reportage von Wolfgang Bauer in Zusammenarbeit mit dem „Zeit Magazin“.
    Afghanistan: Befreit, aber nur ein bisschen.
    „Mit 18 war für mich klar, dass Frauen und Männer die gleichen Rechte haben. Frauen wie Männer haben Ideen und Mut, sie leisten genauso viel.“ Das sagt Zahra Kazimi, Sie ist Unternehmerin, lebt in dem Teil Afghanistans, der von der international anerkannten Zentralregierung kontrolliert wird. Befreit, nur soweit, dass es ihr nicht verboten war, eine eigene kleine Textil-Manufaktur aufzubauen. Vorurteile bleiben, der Kampf gegen traditionelle Widerstände auch. Vor allem aber die Unsicherheit und die Korruption in ihrem Teil des geteilten Landes.
    Sibylle Licht, ARD-Studio Neu Delhi
    „Afghanistan – Zukunft mit den Taliban?“, so heißt auch unser Podcast. „Weltspiegel Thema“ in der ARD Audiothek und überall wo es Podcasts gibt.
    Australien: Nach dem großen Feuer zurück in Wildnis.
    Die geretteten Koala-Bären auf Känguru-Island machten keinen guten Eindruck. Das Fell und die Pfoten angesengt, aber immerhin am Leben. Fast ein Jahr lang wurden sie in Auffangstationen aufgepäppelt. Jetzt haben sich Tiere und Natur soweit erholt, dass die Koalas wieder ausgewildert werden.
    Katharina von Tschurtschenthaler, ARD-Studio Singapur
    Bangladesch: Schwimmende Gärten
    Obaidal Molla hat eine alte Anbaumethode wiederentdeckt. Sein Gemüse wächst auf dem Wasser. Für den Bauern im Süden eine Notwendigkeit, denn seine Felder sind mittlerweile acht Monate im Jahr überschwemmt. Eine direkte Folge des Klimawandels. In Bangladesch bedeutet das immer mehr Regen und ein steigender Meeresspiegel. Schwimmende Felder sind ein Ausweg, der jetzt Schule macht. Peter Gerhardt, ARD-Studio Neu Delhi (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere So. 08.11.2020 Das Erste
  • Russland: Moskau – Vorfahrt für die Umwelt: Neu, modern, digitale Vernetzung und Fortschritt – so sieht Moskaus Bürgermeister seine Stadt der Zukunft und investiert massiv in moderne Technologien. Beispiel Metro: 56 neue Metrostationen wurden in den vergangenen zehn Jahren neu eröffnet, bis Ende des Jahres will die Stadt 600 batteriebetriebene Elektrobusse haben. Schon jetzt hat sie die größte Car-Sharing-Flotte weltweit. In Moskau spricht man von der „klugen Stadt“. Wir zeigen, wie es der Metropole gelingt, sich in derart hohem Tempo zu modernisieren – und was der Preis dafür ist.
    Autor: Demian von Osten/​ARD-Studio Moskau Niederlande: Der Kampf ums Wasser : Der Kampf gegen das Wasser hat sie bislang angetrieben, jetzt ist es der Kampf ums Wasser. In den Niederlanden regnet es zu wenig. Besonders die moorigen Böden fallen trocken. Der Effekt: Schon jetzt rechnet man mit rund 400.000 Häusern, auf Holzbalken gebaut, die versinken können. Insgesamt stehen 3 bis 4 Millionen Häuser auf Pfählen. Zudem setzen die trockenen Moorflächen große Mengen CO2 frei. Das wiederum beschleunigt den Klimawandel – ein Teufelskreis.
    Familie Dekker hat ihren Traum vom Landleben erstmal begraben. Ihren Bauernhof müssen sie verlassen. Autorin: Gudrun Engel/​ARD-Studio Brüssel Frankreich: Vom Acker auf den Tisch: Der Gemüse-Landwirt Xavier Cugnière gerät ins Schwärmen, wenn er über „kelbongoo“ spricht, ein Logistik- und Vertriebssystem, das Kleinbauern große Chancen bietet. Der Landwirt konnte durch die Zusammenarbeit mit dem Non-Profit-Unternehmen seinen Kundenstamm vergrößern, investieren und seine Produktion erheblich ausweiten. Und das verspricht das soziale Vertriebssystem: Mehr Menschen sollen regionale Produkte konsumieren können, Transportwege verkürzt und vereinfacht werden, Preise sinken.
    Aber wie genau kommt das Gemüse vom Acker frisch auf den Tisch?, fragt ARD-Korrespondentin Sabine Rau. Autorin: Sabine Rau/​ARD-Studio Paris Türkei: Großmachtfantasien : Der türkische Staatspräsident Erdogan begibt sich zunehmend in militärische und geostrategische Abenteuer. Der Einmarsch in Syrien, die Unterstützung der Truppen des libyschen Regierungschefs Al-Sarradsch mit Söldnern und Kriegsgerät, von Kanonenbooten begleitete Gas-Forschungsschiffe im östlichen Mittelmeer und zuletzt der Schulterschluss mit Aserbaidschan im Krieg um Bergkarabach.
    Das türkische Rüstungsprogramm wurde hochgefahren. Gleichzeitig schrumpft zuhause das Wirtschaftswachstum. Doch Erdogan setzt auf die Formel: Nimmt der Zuspruch im Inneren ab, beschwöre den äußeren Feind. Autor: Oliver Mayer-Rüth/​ARD-Studio Istanbul In Armenien schalten wir zur aktuellen Lage zu unserem ARD-Korrespondenten Demian von Osten. Türkei: Tahas Traum vom Kochen: Das Dorf Güvecci, ein 500-Seelen-Ort, ist der südlichste Punkt der Türkei, einen Steinwurf von Syrien entfernt.
    Die Gegend gilt als konservativ und strukturschwach. Hier wächst Taha auf, als elftes von zwölf Kindern. Die Mutter kocht, was der eigene Garten hergibt – und Taha schaut zu. Später kocht er selbst und erntet dafür Spott aus dem Dorf. Doch Taha lässt sich nicht beirren. Vor drei Monaten postet er sein erstes Kochrezept als Video auf YouTube mit großem Erfolg. Tahas Traum: Er will ein richtiger Koch werden, ein richtig großer. Autorin: Katharina Willinger/​ARD-Studio Istanbul Unser Podcast:: Grüner Nahverkehr – Vorfahrt für die Umwelt (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere So. 15.11.2020 Das Erste
  • USA: New York gegen Trump:
    Die Auseinandersetzung ist politisch, persönlich und vor allem juristisch. Sobald der Präsident das Weiße Haus verlässt und das Amt ihn nicht mehr schützt, geht es wieder um Gewinnen oder Verlieren. Diesmal aber muss er um seine Freiheit, um seinen Wohlstand und sein Ansehen kämpfen. Denn New Yorks Staatsanwälte bereiten sich schon seit Jahren darauf vor, Donald Trump zur Rechenschaft zu ziehen. Ermittelt wird unter anderem wegen verschiedener Steuervergehen und übler Nachrede. Die Abneigung ist wechselseitig, Trump hat seinen Wohnsitz längst nach Florida verlegt – vor den Klagen wird ihn das nicht schützen.
    (Autorin: Christiane Meier, ARD New York)
    Iran: Vor neuer Eskalation?
    Das Säbelrasseln zwischen den USA und dem Iran geht auch nach den Wahlen in Amerika weiter. Die Hardliner in der Islamischen Republik sind auf Konfrontationskurs. Nun wurde publik, dass Trump erwogen hatte, den Iran anzugreifen. Im Iran sind viele Menschen schockiert von der Vorstellung eines Krieges. Ein Krieg der Vergangenheit, der Erste Golfkrieg, der vor 40 Jahren begann, bewegt die Gesellschaft noch immer sehr. Ein Kriegsveteran spricht mit dem Weltspiegel über seine Erlebnisse und warnt vor einer neuen Eskalation.
    (Autorin: Katharina Willinger, ARD Teheran)
    Bergkarabach: Rückkehr nach dem Krieg
    Sechs Wochen dauerte der jüngste Krieg zwischen Aserbaidschan und Armenien um die Konfliktregion Bergkarabach. Er endete mit einem von Russland vermittelten Waffenstillstand, nachdem Armenien eine deutliche Niederlage drohte. Es gab Tausende Tote – das bedeutet auch zerstörte Familien. Demian von Osten zeigt die Schicksale der Menschen, die jetzt nach Ende der Kämpfe in ihre Häuser zurückkehren.
    (Autor: Demian von Osten, ARD Moskau)
    Spanien: Das Leiden der Ärzte
    Die Corona-Krise macht Fehlentwicklungen und Mängel in Gesellschaften unbarmherzig offenbar. In Spanien zählt unbedingt die Situation der Ärzte und des Pflegepersonals dazu. In Zeiten von Corona rächt sich, dass das öffentliche Gesundheitssystem während der Finanzkrise in den letzten Jahren kaputtgespart wurde. Die Arbeitsbedingungen des Gesundheitspersonals können eigentlich nur mit einem Wort beschrieben werden: prekär. Kein Wunder, dass viele Ärzte mittlerweile daran denken, auszuwandern – und mindestens 3000 von ihnen tun es jedes Jahr.
    (Autor: Stefan Schaaf, ARD Madrid)
    Italien: Taranto – Tod oder Arbeit
    Das Stahlwerk von Taranto galt einst als Symbol eines italienischen Wirtschaftswunders, das vielen Arbeit ermöglichte. Heute allerdings zeigt sich das Unternehmen als Giftschleuder, die tödliche Krankheiten auslöst. Lina Ambrogi Melle wollte das nicht hinnehmen und hat den italienischen Staat vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte verklagt und gewonnen! Unterstützung bei Protesten für saubere Luft und eine gesunde Umwelt erhält sie von vielen Menschen – darunter Mitarbeiter des Werks und Ärzte.
    (Autorin: Ellen Trapp, ARD Rom)
    Brasilien: Heilen mit Fischhaut
    Der Ameisenbär jault vor Schmerz, vor allem wegen seiner Pfoten, die durch den glühend heißen Waldboden verbrannt sind. Die Ärzte im Tierkrankenhaus von Uberaba legen ihm die Haut des Flussfisches Tilapia über die hellen, blasigen Stellen der Pfoten und auf den Rücken. In wenigen Wochen, so die Hoffnung, kann der Ameisenbär dank der heilenden Wirkung der Fischhaut wieder ohne Schmerzen gehen. Im Feuchtgebiet Pantanal traf die Feuersbrunst im September den staubtrockenen Urwald mit voller Wucht. Ganze Landstriche wurden an einem einzigen Tag verwüstet. Die Tiere, die überlebt haben, weil sie geflohen waren, finden jetzt immer weniger Nahrung. Deshalb hilft die NGO „Bicho do Pantanal“ nun aus und bringt Essen in das Schutzgebiet.
    (Autor: Matthias Ebert, ARD Rio de Janeiro) (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere So. 22.11.2020 Das Erste
  • USA: Georgia – Der Wahlkampf geht weiter
    Die Nachzählung der Ergebnisse zur Präsidentenwahl könnte sich noch Wochen hinziehen, weil jeder Wahlzettel auf Antrag der Republikanischen Partei per Hand überprüft werden wird. Noch-Präsident Donald Trump verbreitet weiter Vorwürfe der Wahlfälschung, obwohl es bisher keine Belege dafür gibt. In Georgia geht der Wahlkampf derweil weiter. Am 05. Januar sollen in einer Stichwahl die beiden SenatorInnen-Posten vergeben werden, die der Bundesstaat in der zweiten Kammer des Kongresses besetzen wird. Im ersten Wahlgang, der gemeinsam mit der Präsidentenwahl stattfand, konnte niemand aus dem KandidatInnenkreis die notwendige Mehrheit erreichen.
    Erstmals seit 1992 hatten die Demokraten bei der Präsidentenwahl in Georgia die Mehrheit der Stimmen erreicht. Die beiden SenatorInnen-Sitze des Bundesstaates sind wichtig: Wenn die Demokraten diese am Ende für sich gewinnen, herrscht im US-Senat zumindest ein Patt, das die Arbeit des neuen US-Präsidenten einfacher machen würde. Sollten die Republikaner gewinnen, könnten sie viele Projekt von Joe Biden blockieren.
    Autorin: Claudia Buckenmaier, ARD-Studio Washington
    China: Ein Jahr Corona – Warum ist China Pandemie-frei?
    Am 1. Dezember 2019 wurde das Corona-Virus erstmals bei einem Menschen in der chinesischen Stadt Wuhan nachgewiesen. Seitdem hat es sich über die ganze Welt verbreitet, lähmt den Alltag fast überall auf dem Planeten. In vielen Staaten verbreitet sich die Pandemie unkontrolliert. Im Ursprungsland China allerdings gibt es offenbar kaum neue Fälle und damit auch keine dramatischen Folgen für die Menschen dort. Wie gelingt es der chinesischen Führung, Covid-19 so effizient unter Kontrolle zu halten? Der „Weltspiegel“ berichtet über die rigiden Maßnahmen in der Volksrepublik.
    Autor: Daniel Satra, ARD-Studio Peking
    Indonesien: Corona und das Leben im Paradies auf Bali
    Wer in Corona-Zeiten vom Tourismus lebt, hat es schwer. Die Branche ist der große Verlierer in der Pandemie, was gerade auf der Ferieninsel Bali zu beobachten ist. Auf der Insel wohnen über vier Millionen Menschen, die zu 70% vom Tourismus leben. Im August erlaubte Bali, Inlandstouristen zurück auf die Ferieninsel zu kommen, sofort schossen die Infektionszahlen in die Höhe. Die Provinzregierung hatte die Grenzen monatelang selbst für Indonesier geschlossen. Eigentlich sollten im September auch Ausländer wieder nach Bali reisen dürfen, doch dieser Plan wurde schnell auf Eis gelegt.
    Viele Inselbewohner müssen nun umsatteln, wie etwa Gede Darma. Er war vor Corona Tauchlehrer und hatte ein relativ gutes Einkommen. Jetzt ist er Seetang-Farmer. Das Geld reicht gerade mal zum Überleben. Doch auch viele der Ausländer, die auf Bali leben, müssen umdenken. Für manche ist das Traumleben als digitale Nomaden im Paradies plötzlich sehr viel härter geworden – während andere davon profitieren, dass das Arbeiten von Zuhause aus über Nacht normal geworden ist.
    Autorin: Sandra Ratzow, ARD-Studio Singapur
    Großbritannien: Der Brexit-Parkplatz in Kent
    Die große Mehrheit der Wähler in der Grafschaft Kent haben für den Brexit gestimmt. Nationalismus und stolzer Patriotismus gehören in der südenglischen Provinz zum guten Ton. Jetzt aber sind viele der Brexit-Unterstützer ernüchtert. Denn mitten in der schönen Landschaft entsteht ein riesiger Lkw-Parkplatz. Die Behörden wollen lange Schlangen am Euro-Tunnel und an den Fähranlagern verhindern. Dennoch sind auch nach dem endgültigen EU-Austritt der Briten Importe aus Europa nötig, um die Versorgung der Briten zu gewährleisten. Und die müssen zukünftig von britischen Zöllnern abgefertigt werden. Die Abfertigung soll ab Januar auf dem Lkw-Parkplatz durchgeführt werden. Auch wenn die Nachbarn so viel Souveränität im unmittelbaren Umfeld gar nicht so attraktiv finden.
    Autorin: Annette Dittert, ARD-Studio London
    Frankreich/​: Harter Brexit? – Die Angst der Fischer
    Boulogne-sur-Mer ist der größte Fischereihafen Frankreichs. Von hier aus fahren die Trawler in die Nordsee. Einer von ihnen ist Ludvig Margollet, der mit seiner 22 Meter langen „Saint-Jacques II“ seit vielen Jahren in See sticht. Er hat Angst vor einem harten Brexit, dann würde es keine Einigung über die Nutzung der Fischerei-Gewässer in der Nordsee geben. „70 Prozent unseres Umsatzes machen wir mit Fängen in britischen Gewässern, das wäre dann weg“, fürchtet er. Mehr als 5.000 Arbeitsplätze hängen an der französischen Fischindustrie an der Nordseeküste. Seit vielen Jahrzehnten können die Fischer auch in britischen Gewässern ihre Netze auswerfen. Wenn es keine Einigung über einen geordneten Austritt Großbritanniens aus der EU geben sollte und keine Lösung für die Fischer, müssten Ludvig Margollet und viele seiner KollegInnen ihren Beruf wohl aufgeben.
    Autorin: Friederike Hofmann, ARD-Studio Paris
    Vereinigte Arabische Emirate – Die Marsmission der Frauen
    Für die Vereinigten Arabischen Emirate ist es tatsächlich ein Aufbruch in neue Sphären: Die Marssonde „Khalisfasat“ soll allen zeigen, dass es in den erzkonservativen Emiraten um mehr geht als um
    Öl! Seit im Juli eine japanische Trägerrakete die Sonde ins Weltall transportierte, wird die Marsmission mit dem Namen „Hope“ von einem Kontrollzentrum am Persischen Golf gesteuert. Und über 80 Prozent der Beteiligten sind Frauen. Ayesha Al Sharafi hat den Antrieb mit entwickelt. Für sie erfüllt sich mit der Marsmission ein ziemlich aufregender Traum: „Es gibt so viele Momente, in denen einfach alles schiefgeht. Und dann schaffen wir es immer irgendwie, das zu lösen. Es ist eigentlich ständig aufregend“, sagt sie.
    Die Sonde soll im Februar den Mars erreichen, die dortigen Staubstürme erforschen, Gesteinsproben nehmen und eine bemannte Mission vorbereiten. Dass so viele Frauen an diesem High-Tech-Projekt beteiligt sind, hat in den Emiraten anfangs für Irritationen gesorgt. Für die jungen Ingenieurinnen, die mit hervorragenden Ausbildungen ins Raumfahrtzentrum gekommen sind, bietet das Projekt auch die Möglichkeit, sich in der von Männern dominierten Gesellschaft der Emirate einen Platz zu erobern.
    Autor: Daniel Hechler, ARD-Studio Kairo
    Der Podcast „Weltspiegel-Thema“ befasst sich mit der Raumfahrt. Moderator Philipp Abresch spricht mit ARD-Korrespondent Daniel Hechler über die Marsmission der Vereinigten Arabischen Emirate und mit der ARD-Peking-Korrespondentin Tamara Anthony über die Hintergründe der geplanten Mondlandung der chinesischen Regierung.
    Äthiopien – Der Krieg um die Provinz Tigray
    Der Konflikt um die äthiopische Region Tigray eskaliert. Und es soll zu brutalen Massakern gekommen sein. Bis zu 600 Zivilisten sollen durch Übergriffe von Mitgliedern einer lokalen Jugendorganisation getötet worden sein. Überprüfen lässt sich das nicht, weil es keine unabhängigen Beobachter in der Provinz gibt. Das äthiopische Militär kämpft dort gegen Verbände der Volksbefreiungsfront TPLF, die die Bevölkerungsgruppe der Tigray vertritt. Inzwischen sind mehr als 40.000 Menschen in das Nachbarland Sudan geflohen. Der „Weltspiegel“ berichtet über die Situation in Äthiopien, über Folgen für die Zivilbevölkerung und die Angst der Menschen in der Region vor einer weiteren Ausbreitung des Konfliktes in Ost-Afrika.
    Autor: Norbert Hahn, ARD-Studio Nairobi (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere So. 29.11.2020 Das Erste
  • England: Sexismus im Schloss:
    Mitten im England des 21. Jahrhunderts halten es englische Adelsfamilien weiter mit einer uralten Tradition: Töchter gehen bei der Erbfolge leer aus, stattdessen erbt der Sohn; und wenn es keinen gibt, dann eben ein entfernter Cousin – Hauptsache männlich. Dieses Gesetz sorgt nun zunehmend für Proteste bei den Aristokratinnen auf der Insel. Annette Dittert gelang es, mit Betroffenen der Oberschicht zu reden, die sich sonst eigentlich lieber in aristokratischer Zurückhaltung üben.
    Autorin: Annette Dittert, ARD London
    Ungarn und die EU: Die Orban-Story:
    Als Straßenkämpfer sieht er sich selbst: Viktor Orban, der Ministerpräsident von Ungarn. Als junger Student startete er seine politische Karriere im Widerstand gegen die Herrschaft der Sowjetunion. „Er war ein wirklich freiheitsliebender Mensch“, sagt sein Parteifreund Elmar Brok, der ihn schon damals kannte.
    Doch wie ist Orban zu dem Politiker geworden, der er heute ist? Jemand, der die EU beschimpft, Urteile des Europäischen Gerichtshofs nicht anerkennt, gar den ganzen EU-Haushalt blockiert?
    Der „Weltspiegel“-Bericht zeichnet die Geschichte des Viktor Orban nach – und zeigt, welche Schwächen in der EU sie mit ermöglicht hat.
    Autor: Markus Preiß, ARD Brüssel
    Italien: Taranto – Tod oder Arbeit:
    Das Stahlwerk von Taranto galt einst als Symbol eines italienischen Wirtschaftswunders, das vielen Arbeit ermöglichte. Heute allerdings zeigt sich das Unternehmen als Giftschleuder, die tödliche Krankheiten auslöst. Lina Ambrogi Melle wollte das nicht hinnehmen und hat den italienischen Staat vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte verklagt und gewonnen! Unterstützung bei Protesten für saubere Luft und eine gesunde Umwelt erhält sie von vielen Menschen – darunter Mitarbeiter des Werks und Ärzte.
    Autorin: Ellen Trapp, ARD Rom
    Westjordanland: Bethlehem ohne Pilger:
    Seit der Kreuzfahrerzeit pilgern Christen aus aller Welt nach Bethlehem – laut Überlieferung der Geburtsort Jesu. 2019 besuchten mehr als drei Millionen Touristen die Stadt im palästinensischen Westjordanland. Mit den Pilgern kam im März das Corona-Virus. Bethlehem war die erste Stadt, über die die palästinensische Autonomiebehörde einen Lockdown verhängte. Jetzt, im Corona-Advent, sind Kirche und Stadt menschenleer, die meisten Geschäfte auf dem Bazar seit Monaten geschlossen. Mehr als 60 Prozent der Einwohner sind arbeitslos. Aber in die Verzweiflung mischt sich auch vorweihnachtliche Hoffnung. Die Wahl des neuen US-Präsidenten Biden lässt die Menschen aufatmen, denn mit ihm dürfte die Regierung wieder einen Unterstützer haben.
    Autorin: Dr. Susanne Glass, ARD Tel Aviv
    Venezuela: Maduro lässt wählen:
    Wie geht es Dir, Venezuela? Lange Schlangen bilden sich vor den Tankstellen. Das ölreichste Land der Welt hat kein Benzin für seine Bürger. Wer an Covid erkrankt, leiht sich Geld, um bloß nicht in ein öffentliches Krankenhaus eingeliefert zu werden. „Der Teufel hat sich Venezuela geholt“, sagt eine wütende Passantin. Und jetzt stehen am 6. Dezember Parlamentswahlen an.
    Das Parlament ist die letzte demokratisch gewählte Institution in Venezuela. Doch für die Mehrheit der Venezolaner steht fest, es wird keine faire Wahl geben. Präsident Maduro wird dafür sorgen, dass das Parlament in seine Hände fällt. Darum nehmen viele gar nicht erst teil an der Wahl am Sonntag.
    Autorin: Xenia Böttcher, ARD Mexico City (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere So. 06.12.2020 Das Erste
  • Dänemark, Singapur, Ruanda, Argentinien: Impfen – Blick in die Welt:
    Der Wettlauf ist im vollem Gange – die Hoffnungen auf Impfstoffe in der Corona-Krise sind groß. In Dänemark z. B. setzt die Regierung auf bessere Kommunikation, um die nötigen Maßnahmen zu erklären. Mit gezielten Werbespots sollen junge Dänen sensibilisiert werden. In Singapur dagegen herrscht keine Eile beim Impfen. Was wohl auch daran liegen mag, dass die Infektionszahlen dort auf niedrigem Niveau liegen. Wie kann der Impfstoff auf einem großen, meist dünn besiedelten Kontinent wie Afrika verteilt werden? Das Beispiel Ruanda zeige, so Experten, wie fortschrittlich und modern ein afrikanisches Land sich dieser Herausforderung stelle. In Argentinien befürchten viele, dass sie bei der Verteilung des Impfstoffes das Nachsehen haben könnten. Ein Blick in die Welt – vier Korrespondent*innen berichten von vier Kontinenten.
    (Autoren: Sandra Ratzow, Norbert Hahn, Christian Blenker, Matthias Ebert, Philipp Wundersee)
    Russland: Was macht eigentlich Putin?:
    Russland kämpft mit der Corona-Pandemie. Die wirtschaftlichen Aussichten sind eher trübe. Und wenn nach der Wahl Trumps damals in der Duma die Sektkorken knallten, so ist die Reaktion auf den Wahlsieg Joe Bidens mehr als verhalten: Bislang hat Wladimir Putin offiziell noch nicht einmal gratuliert. Die beiden kennen sich seit langem – und, heißt es, mögen sich nicht besonders. Und dennoch bietet der Machtwechsel in den USA die Chance auf einen Neuanfang im russisch-amerikanischen Verhältnis. Was bedeutet der Machtwechsel für den Kreml?
    (Autorin: Ina Ruck/​ARD Studio Moskau)
    USA: New York den New Yorkern:
    New York atmet durch, mit Maske, versteht sich. Die Megacity erlebt ein Weihnachten wie kein anderes. Statt zehn Millionen Touristen kommen jetzt ein paar wenige aus New Jersey oder benachbarten US-Staaten. Restaurants, Shops und die vielen Kleinverdiener leiden enorm. Aber die Museen sind offen, die Eislaufplätze und Parks auch. New York war von der Pandemie in diesem Jahr besonders stark betroffen. Viele Menschen verloren ihren Job, die Arbeitslosigkeit ist rapide gestiegen. In einer Stadt mit acht Millionen Einwohnern brauchen zwei Millionen New Yorker Hilfe. Suppenküchen haben Hochkonjunktur. Aber viele New Yorker sind smart, widerstandsfähig und dennoch optimistisch – auch mitten in der Krise.
    (Autorin: Christian Meier/​ARD Studio New York)
    Niederlande: Vom Modedesigner zum Lebensretter:
    Statt den Laufsteg zu erobern, hilft ein junger Niederländer mit seiner pfiffigen Idee Menschen ohne Dach über dem Kopf. Seine Erfindung: ein sogenannter Shelter-Suit. Ein Overall-Schlafsack, der Obdachlose und Flüchtlinge im Winter warm hält. Seine Näherei versorgt Geflüchtete und benachteiligten Menschen mit Arbeit versorgt und schützt die Umwelt – eine Triple-Win-Situation. Die aus ausrangierten Schlafsäcken, Zelten und Stoffresten hergestellte Kleidung ist sowohl funktionell als auch umweltfreundlich. Mehr als 6000 Wärmeoveralls hat das Team in Europa schon verteilt. Eine Erfolgsgeschichte. Nach einem persönlichen Schicksalsschlag tauschte Timmer fancy Designs gegen ganz praktische Wärmeoveralls. Zurzeit leben in den Niederlanden etwa 40.000 Menschen ohne Obdach auf der Straße, die meisten zwischen 18 und 30 Jahre alt. Die Zahl der Bedürftigen hat sich in den vergangenen 10 Jahren verdoppelt.
    (Autorin: Gudrun Engel/​ARD Studio Brüssel)
    Peru: Jagd auf illegale Goldgräber:
    Der Goldpreis ist in Pandemie-Zeiten enorm gestiegen – da wittern illegale Goldgräber in Peru das große Geschäft. Sie zerstören Teile des Dschungels im Amazonas-Reservat Tambopata. Zurück bleiben Mondlandschaften. Die örtlichen Park-Ranger sind fast chancenlos, deshalb gehen sie auf die Jagd nach illegalen Abbauhalden, unterstützt von Elitesoldaten. Dabei ist auch ein Umwelt-Staatsanwalt, der im Dschungel Kriminelle festnehmen darf. Wenn sie denn die Goldgräber auf frischer Tat ertappen, was nicht immer gelingt. Die Goldgräber-Mafia ist technisch bestens ausgerüstet, mit hochmodernen Funkgeräten. Finden die Ranger ein verlassenes Camp vor, dann vernichten sie alles, was sie vorfinden: Kleidung, Lebensmittel und Werkzeuge. Die Gier nach Gold in der Corona-Krise beschleunigt die Zerstörung des Urwalds.
    (Autor: Matthias Ebert/​ARD Studio Rio de Janeiro)
    Ägypten: Das Blindenorchester spielt wieder:
    Vor drei Jahren berichtete der „Weltspiegel“ erstmals über das wohl einzige Blindenorchester weltweit. 100 Schülerinnen aus Kairo bilden eine eingeschworene Gemeinschaft und das in einer Gesellschaft, die Menschen mit Behinderungen lange weggesperrt hat. Corona riss die jungen Frauen auseinander, monatelang durften sie nicht auftreten, nicht in die Schule gehen. Das hat sich jetzt etwas geändert: Das Blindenorchester spielt wieder – in kleinerer Besetzung vor wenig Publikum. Doch allemal ein Hoffnungsschimmer für die Musikerinnen nach harten Monaten.
    (Autor: Daniel Hechler/​ARD Studio Kairo) (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere So. 13.12.2020 Das Erste
  • Österreich: Ischgl ohne Touristen:
    „Die Grundfrage ist, ob Gäste kommen oder nicht, an der Frage hängt alles!“ Bernhard Zangerl betrieb das „Kitzloch“ und ein Hotel in Ischgl. Erst nach Weihnachten sollen die Lifte in dem Ort wieder laufen, der für die Ausbreitung des Corona-Virus in Europa steht. Superspreader, Après-Ski und Wintersport, die Hoteliers in Ischgl leiden unter dem Image und versuchen trotzdem alles, um zu überleben. Wie geht es weiter, wie hat die Corona-Pandemie den Wintersport in Ischgl verändert?
    Christian Limpert, ARD Wien
    Schweiz: Erfinder des Händedesinfektionsgels:
    Wer hat’s erfunden? In diesem Fall ist es wirklich ein Schweizer. Didier Pittet heißt er. Und seine Erfindung ist noch gar nicht so alt. Der Infektiologe hatte zusammen mit dem Apotheker William Giffith die gute Idee, medizinischen Alkohol mit dem Weichmacher Glycerol zu mischen. Die Hände werden keimfrei, aber trocknen nicht aus. Die Erfindung ist das eine, doch weit wichtiger ist: Didier Pittet hat sein Patent an die WHO (Weltgesundheitsorganisation) verschenkt. Damit kann jeder auf der Welt – auch in den armen Regionen – das Gel herstellen. Ein aktiver Beitrag zur Weltgesundheit.
    Wolfgang Wanner, ARD Genf
    Afghanistan: Befreit, aber nur ein bisschen:
    „Mit 18 war für mich klar, dass Frauen und Männer die gleichen Rechte haben. Frauen wie Männer haben Ideen und Mut, sie leisten genauso viel.“ Das sagt Zahra Kazimi. Sie ist Unternehmerin, lebt in dem Teil Afghanistans, der von der international anerkannten Zentralregierung kontrolliert wird. Befreit ist sie nur soweit, dass es ihr nicht verboten war, eine eigene kleine Textil-Manufaktur aufzubauen. Vorurteile bleiben, der Kampf gegen traditionelle Widerstände auch. Vor allem aber die Unsicherheit und die Korruption in ihrem Teil des geteilten Landes.
    Sibylle Licht, ARD Neu-Delhi
    Schweden: Trend-Geschenk des Jahres: der Campingkocher:
    2020 war ein besonderes Jahr, Corona hat die Lebensgewohnheiten geändert. Und in Schweden zeigt sich das ganz deutlich an den Weihnachtsgeschenken. Unterm Tannenbaum liegt in diesem Jahr ganz besonders oft ein kleiner Gaskocher. Denn die Schweden gehen raus und braten sich Würstchen und kochen Kaffee, draußen in der Natur. Ein Trend in Corona-Zeiten.
    Christian Blenker, ARD Stockholm
    Frankreich: Austernklau zu Weihnachten:
    Austern gehören in Frankreich zu Weihnachten wie bei uns der Gänsebraten. Und so wird rund die Hälfte aller Austern in der Weihnachtszeit verkauft. Ein lohnendes Geschäft – auch für Diebe. Mehrere Tonnen der Meeresfrüchte werden jedes Jahr gestohlen, direkt von den Austernbänken. Deshalb hat die französische Polizei eine eigene Austern-Truppe aufgestellt. Mit Booten und im Kajak patrouillieren sie die Austernbänke, um die Diebe abzuschrecken.
    Sabine Rau, ARD Paris (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere So. 20.12.2020 Das Erste
  • China: Die Lehren aus Wuhan: Vor einem Jahr riegelten chinesische Behörden die Stadt Wuhan von der Außenwelt ab. Seitdem ist das Wort Corona Lockdown weltweit in aller Munde. China wurde zunächst heftig kritisiert. Inzwischen scheinen viele die konsequente Bekämpfung der Pandemie zu beneiden.
    Nach genau einem Jahr ist nahe der chinesischen Hauptstadt eine zweite Infektionswelle ausgebrochen, auch das mutierte Virus wurde nachgewiesen. Was hat sich am Vorgehen der chinesischen Behörden geändert? Wie hoch ist der Preis für einen harten Lockdown? (Autorin: Tamara Anthony, ARD Peking)
    Russland: Putins geheimer Palast?: Alexej Nawalny will es wissen: Am Tag seiner Rückkehr nach Moskau kam der Kreml-Kritiker in Haft, und gleich am nächsten Tag ließ er die wohl brisanteste Recherche veröffentlichen, die er und sein Team bislang gemacht haben: eine Recherche, die Präsident Putin persönlich belasten könnte. Es geht um eine über viele Jahre geheim gehaltene Baustelle am Schwarzen Meer, mitten in geschützter Natur, auf der ein riesiger Palast entsteht und nun fast fertig ist. Nawalny behauptet, dies sei Putins Palast.
    Und dann zählt Nawalny auf, was alles dazugehöre: ein unterirdisches Eishockeystadion, eine „Aquadiskothek“, mehrere Weinberge. In einem zweistündigen Video zeigt Nawalny Baupläne und Fotos, Drohnenaufnahmen und sogar einzelne Möbel der prachtvoll ausgestatteten Räume. Das Video „Ein Palast für Putin“ wurde allein in den ersten Tagen 40 Millionen Mal abgerufen. Selbst aus dem Gefängnis fordert Nawalny den Kreml noch heraus – und bleibt Putins wichtigster Gegenspieler (Autorin: Ina Ruck, ARD Moskau)
    Ägypten: Der Arabische Frühling – zehn Jahre später: Yassin Mohamed demonstrierte auf dem Tahir-Platz für Gerechtigkeit, Freiheit und bessere Perspektiven in seiner Heimat zusammen mit hunderttausenden anderen Ägyptern am „Tag des Zorns“. Am 25. Januar ist das nun zehn Jahre her. Sie wollten die verkrusteten Strukturen des Mubarak-Regimes mit Unterdrückung, Gängelei, Misswirtschaft abschütteln und einen Neuanfang wagen, riskierten dafür alles. Damals war Yassin 16 Jahre alt und verfolgte große Ziele. Mubarak trat zwar ab, es gab die ersten freien Wahlen Ägyptens, doch die neue Regierung musste einem Putsch von General Al-Sisi weichen.
    Heute ist Yassin ein schwer traumatisierter Mann, der seine Erfahrungen in Gemälden verarbeitet. Er saß drei Jahre im Gefängnis ein, weil er für seine Überzeugungen friedlich demonstrierte, musste seinen Pass abgeben, kann nicht mehr reisen: „Nie mehr würde ich auf die Straße gehen in diesem Land. Ich habe meinen Eltern schon genug Leid angetan“, sagt er. (Autor: Daniel Hechler, ARD Kairo)
    Ägypten: Sexuelle Übergriffe am Pranger: Die 26-jährige Regisseurin Tara Shehata hat mit ihrem Kurzfilm „The Shadow of Cairo“ eine Kontroverse ausgelöst: Darin greift ein Mädchen mit Farbspraydosen Männer an, die Frauen sexuell belästigen. Sie sieht sich als Superheldin und ist natürlich getarnt, in einem Niqab, also einer Vollverschleierung. Schon allein das hat Kritik ausgelöst, weil sie religiöse Symbole missbrauche.
    Auch die Azhar-Universität in Kairo, die als moralischer Kompass der Muslime gilt, hat mit einem Kurzfilm sexuelle Übergriffe angeprangert, weil diese ein großes Problem der ägyptischen Gesellschaft sind. Die mediale Offensive – aus zwei gegensätzlichen Richtungen – hat dazu geführt, dass immer mehr Frauen, die die vermeintliche Schande nicht mehr als solche sehen, an die Öffentlichkeit gehen und Männer verklagen. Ein Wendepunkt? (Autor: Alexander Stenzel, ARD Kairo)
    Großbritannien: Agenten außer Kontrolle: Als Lisas Vater starb, war Mark an ihrer Seite, ihr Partner, mit dem sie alles teilte, den sie liebte, dem sie sechs Jahre ihr Leben anvertraute – bis sie herausfand, dass Mark ein Undercover-Agent war. Lisa ist Umweltaktivistin. Und Mark war eingesetzt, um die Szene auszuspionieren, wie mehr als 30 weitere Agenten ebenso.
    Eine Untersuchungskommission klärt unter anderem die Frage, ob die Polizei gegen Menschenrechte verstoßen hat. Auf das Ergebnis wartet die britische Regierung nicht. Sie hat ein Gesetz vorgelegt, das Undercover-Agenten erlauben soll, bei ihren Einsätzen unter bestimmten Bedingungen auch Straftaten verüben zu dürfen. (Autor: Sven Lohmann, ARD London) (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere So. 24.01.2021 Das Erste
  • Spanien: Mallorca – Armut auf der Sonneninsel : Die soziale Not auf der Urlaubsinsel steigt rasant. Aufgrund der verschärften Corona-Maßnahmen geht nix mehr: Cafés, Restaurants, Bars, Fitnesscenter, alles geschlossen; Maskenpflicht überall im öffentlichen Raum, dazu ein Schweigegebot in Bus und Bahn. Die Nachfrage nach Hilfsleistungen war nie so groß. Längst sind nicht nur Obdachlose und Rentner vom Lockdown hart getroffen. Auch Familien der Mittelschicht wissen nicht mehr, wie es weitergehen soll. Tausende Gastwirte protestieren, Diebstähle nehmen zu, ebenso wie Haus-und Wohnungsbesetzungen. Die Infektionszahlen steigen seit Mitte Dezember, eine Besserung ist nicht in Sicht. (Autor: Stefan Schaaf/​ARD Studio Madrid)
    Frankreich: Vom Sturm vertrieben : Menschen mussten ihre Häuser und Wohnungen verlassen, Zuflucht suchen bei Verwandten. Andere sind von der Außenwelt quasi abgeschnitten. Viele Dörfer sind teilweise schwer zerstört. Die Schäden, die Herbststurm „Alex“ in Frankreich verursacht hat, sind noch immer nicht beseitigt. Besonders betroffen ist der Ort Tende im Departement „Alpes-Maritimes“ mit 2000 Einwohnern. Die gesamte Infrastruktur ist zerstört, keine Züge, keine intakte Straße, Brücken sind eingestürzt. Unermüdlich organisiert der Bürgermeister, gemeinsam mit seinem Sohn, Hilfe. Wie werden die Menschen versorgt, warum dauert es so lange, die Schäden zu beseitigen? (Autorin: Sabine Rau /​ ARD Studio Paris)
    Unser Podcast in dieser Woche: Das Wetter spielt verrückt: Sturmschäden und die Folgen Panama: Tropenholz gegen Klimawandel: Ganze Wälder sollen neu entstehen: Andreas Eke, Hamburger Unternehmer, der in Panama lebt und arbeitet, investiert in ein Projekt, das dem Klimawandel entgegenwirkt, das Jobs schafft und Nachhaltigkeit verspricht. Zwei Drittel der Wälder Panamas sind bereits abgeholzt. Oft von Landwirten, wider deren besseres Wissen, denn vom Anschauen der Bäume können sie nicht leben, sagen sie. Das sehen auch der Hamburger Unternehmer und seine Partnerin aus Panama so: Wald muss sich finanziell lohnen, um zu entstehen und zu bestehen. Dann kann er sehr wohl die Menschen ernähren. (Autorin: Xenia Böttcher /​ ARD Studio Mexiko)
    USA: Zweite Chance für die Umwelt: Amerikas Umweltschützer atmen auf. US-Präsident Biden hat als eine seiner ersten Amtshandlungen den Wiedereintritt der Vereinigten Staaten ins Pariser Klimaabkommen beschlossen. Doch viele Umweltsünden der vergangenen Jahre lassen sich nicht so schnell rückgängig machen. Das zeigt sich in Florida, wo seltene Meeresschildkröten durch Bauboom, Wasserverschmutzung und Auswirkungen des Klimawandels in ihrer Existenz bedroht sind. Um die Meeresschildkröten zu retten, haben Umweltschützer eine Klage gegen die US-Regierung unter Trump eingereicht. In Florida gibt dagegen auch Bürger, die Trumps Politik schon jetzt hinterher trauern. (Autor: Jan Philipp Burgard /​ ARD Washington)
    Iran: Fischen wie die Männer: Sie liebt ihre kleine Insel Hengam mitten im Persischen Golf. Seit ihrer Kindheit fährt die 35-jährige Azam zum Fischen raus, früher mit dem Großvater, heute mit ihrer Mutter. Eine offizielle Lizenz bekommt sie aber nicht von den Behörden, auch für Sprit muss sie doppelt so viel zahlen wie die Männer, die bekommen Subventionen. Frauen werden generell benachteiligt. Weil die Fischerei auf lange Sicht vermutlich nicht zum Leben reicht, hat Azam ein Restaurant mit Gästehaus eröffnet, wo sie auch ihren frischen Fisch serviert. Als eine der ersten bringt sie den Tourismus voran. Vor allem junge Menschen besuchen die Insel, etwas freier fühle es sich hier an, weit weg vom Festland. (Autorin: Katharina Willinger /​ ARD Studio Istanbul) (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere So. 31.01.2021 Das Erste
  • Mexiko: Inside Narcos: Drogen, Menschen- und Waffenschmuggel -das ist das Geschäft der Narcos, der Kartelle in Mexiko. Organisierte Verbrecher-Banden, die für eine der höchsten Mordraten der Welt verantwortlich sind, und Polizisten, die wegschauen, weil sie Geld von den Narcos bekommen. Die Kartelle operieren im Verborgenen. Eine Gruppe Narcos hat unsere Reporterin an die Grenze zu den USA mitgenommen und ihr gezeigt, wie sie arbeitet. Xenia Böttcher, ARD-Studio Mexiko – Der Podcast „Weltspiegel Thema“ zu den Drogenkartellen in der ARD-Audiothek und allen gängigen Audio-Plattformen Portugal: Gesundheitssystem vor dem Kollaps: Experten machen die Lockerungen über die Weihnachtszeit für die extrem hohe Inzidenz in Portugal verantwortlich.
    Drei Autostunden von Lissabon haben die Behörden ein Feldlazarett nur für Covid-Kranke errichtet. Trotzdem sind die Betten knapp, wie überall im Land. Entspannte Familienfeste und die britische Mutation des Corona-Virus führen dazu, dass die Fallzahlen in Portugal so hoch sind, wie nirgendwo in Europa. Dazu kommt Missmanagement im Gesundheitswesen.
    Portugal droht der Kollaps. In dieser schwierigen Situation versucht seit Mittwoch auch ein Team der Bundeswehr zu helfen. Stefan Schaaf, ARD-Studio Madrid Impfstoff-Poker: Wie die armen Länder leer ausgehen: Der ehemalige Gesundheitsminister Perus wird immer noch wütend, wenn er über die Verhandlungen seines Landes mit Pfizer über den Covid-Impfstoff erzählt. Nach seinen Informationen wollte Pfizer weitreichende Garantien: Zugriff auf peruanisches Staatseigentum, falls das Land nicht rechtzeitig bezahle. Was genau, ist vage, sagt er.
    In Peru sei die Rede von Gebäuden im Ausland und auch Naturreserven. Eigentlich sind die Verhandlungen geheim, aber es kommen immer mehr Details heraus, wie der Hersteller des ersten zugelassenen Impfstoffes dabei auftritt. Selbstbewusst würden es einige nennen, brutal angesichts der Marktmacht andere. Auch auf EU-Ebene fordern Parlamentarier vehement Einsicht in die Verträge, die die Kommission mit den Impfstoffherstellern geschlossen hat. Auch hier gab es Streit mit Pfizer – um Haftungsfragen, letztlich um Risiken und Kosten. Doch vor allem arme Länder können den Pharmariesen wenig entgegensetzen – und gehen häufig leer aus.
    Marie-Kristin Boese China: Verstopfte Häfen : Rund läuft es nicht, dabei sind die Zahlen äußerst vielversprechend: Chinas Wirtschaft boomt. Steigerungsraten, mit denen niemand gerechnet hätte. Aber jetzt hängen viele Waren in den Häfen fest, weil es keine Schiffe mehr gibt, die die Container in die USA und nach Europa bringen könnten. Ausgebucht seit Wochen. Dabei sind alle verfügbaren Schiffe auf den Weltmeeren unterwegs. Aber irgendwie läuft das ausgeklügelte System nicht mehr rund.
    Container sind Mangelware, die Transportkosten steigen. Daniel Satra/​Tamara Anthony, ARD-Studio Peking Thailand: Spitzenköche laden nach Hause ein: Es ist fast ein Jahr her, als der Lockdown die Restaurants in Bangkok mit voller Härte traf: Vor allem die Spitzenköche leiden unter der Pandemie, denn Take-away ist für sie keine lohnende Alternative. Um zu überleben setzten sie auf ein Geschäftsfeld, das jetzt richtig Fahrt aufnimmt: Private Dining. Die Chefköche laden zu sich nach Hause ein. Das dürfen sie nämlich in Thailand.
    Ein intimer Rahmen mit gutem Essen, Trend in Bangkok. Sandra Ratzow, ARD-Studio Singapur USA: Hoffnung für illegale Einwanderer: Hilda verlässt das Gemeindezentrum, in dem die Kirche ihr seit fünf Jahren Kirchenasyl gewährt, so gut wie nie. Und wenn, dann nur, um in den kleinen eingezäunten Garten der Kirche zu gehen. Doch auch das: nur in Begleitung. Noch immer hat sie Angst, dass sie plötzlich Beamte der Einwanderungsbehörde mitnehmen. Aber seit Joe Biden als Präsident vereidigt ist, schöpft sie Hoffnung. Elf Millionen Menschen leben ohne Papiere in den USA.
    Fast alle von ihnen bewegen sich frei – aber in ständiger Angst vor der Abschiebung. Immerhin: Die sogenannten „Dreamer“ können jetzt wieder aufatmen. Junge Menschen, die als Kinder mit ihren Eltern illegal in die USA gekommen sind. In der Trump-Ära waren auch sie wieder permanent von Abschiebung bedroht – unter Biden jetzt nicht mehr. Und auch die anderen „Illegalen“ setzen auf den neuen Präsidenten, der bereits eine umfangreiche Reform des Einwanderungsrechts auf den Weg gebracht hat – aus purer Angst wird Hoffnung. Kerstin Klein, ARD-Studio Washington (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere So. 07.02.2021 Das Erste
  • Myanmar: Der Protest gegen die Militärs geht weiter: Die Menschen in Myanmar gehen weiter auf die Straße und demonstrieren gegen den Putsch der Militärs. Für die Anhänger von Aung San Suu Kyi ist es gefährlich, sich offen gegen die Machthaber zu wenden. Viele junge Leute wollen aber für die politischen Errungenschaften der vergangenen Jahre kämpfen. Aung San Suu Kyi ist ihre Ikone. Der „Weltspiegel“ berichtet über die aktuelle Situation in Myanmar und beleuchtet die Hintergründe und Perspektiven für die Menschen im Land.
    USA: Florida – das neue Trump-Hauptquartier: Jeden Freitag treffen sich die Trump-Fans an einer Kreuzung in West Palm Beach, um für ihr Idol zu demonstrieren. Im eigentlich sehr diskreten Nobel-Wohnort besitzt der ehemalige US-Präsident sein Golf-Ressort „Mar a Lago“. Dort hat er inzwischen seinen Wohnsitz, und von hier aus plant er auch sein politisches Comeback. Die Gegend um West Palm Beach soll das neue Hauptquartier der „Trumpisten“ werden, obwohl die Nachbarn sehr skeptisch sind. Denn viele der reichen Einwohner*innen von West Palm Beach stehen politisch der Demokratischen Partei nahe und wollen mit Trumps Anhängern nichts zu tun haben.
    Der „Weltspiegel“ berichtet über das neue Hauptquartier des Ex-Präsidenten, seine Pläne und die politischen Unterstützer*innen, die auf ein Comeback hoffen. Belarus: Nach der sogenannten „Volksversammlung“ – Die Not der Opposition: Am 11. und 12. Februar tagt die von Präsident Lukashenko einberufene „Volksversammlung“, um einen neuen Fünf-Jahres-Plan für Belarus zu verabschieden. Seit dem offensichtlich gefälschten Wahlergebnis im vergangenen September reißen die Proteste gegen den autoritär herrschenden Lukashenko nicht ab.
    Die „Volksversammlung“ soll seine Macht jetzt nachträglich legitimieren, die Opposition wurde allerdings nicht beteiligt. Viele der Belarussen, die im vergangenen Jahr gegen die Wahlfälschung und Lukashenko protestiert haben, sitzen weiterhin im Gefängnis, ohne das es Anklagen gegen sie gibt oder Verfahren vor Gericht angesetzt sind. Der „Weltspiegel“ berichtet über die Situation der Oppositionellen und ihrer Familien.
    Japan: Boom für die Spukhaus-Verkäufer: Eigentlich gilt es als Tabu, in Japan ein sogenanntes „Spukhaus“ zu kaufen. Als „Spukhäuser“ werden Immobilien bezeichnet, in denen sich die Besitzer*innen das Leben genommen haben oder einsam und ohne Beistand der Familie gestorben sind. „Spukhäuser“ bringen Unglück, heißt es in Japan. Aber in Zeiten der Corona-Pandemie interessieren sich viele Familien plötzlich für ein Objekt, das eigentlich Unglück bringt. Denn viele Japaner*innen können sich angesichts wirtschaftlicher Einbußen auf ihrer Suche nach den eigenen vier Wänden nur noch „Spukhäuser“ leisten.
    Plötzlich werden die ungeliebten Immobilen zu beliebten Schnäppchen. Makler spezialisieren sich auf die „Spukhäuser“, Spezialfirmen haben es übernommen, die Objekte von den Hinterlassenschaften der Toten zu säubern. Bringen die so lang verschmähten „Spukhäuser“ am Ende vielleicht sogar Glück? Niederlande: Marengo-Prozess in Amsterdam – Drogenhändler unter Mord-Anklage: In einem Hochsicherheits-Gerichtsgebäude findet derzeit der sogenannte „Marengo-Prozess“ gegen 16 Angeklagte statt.
    Es ist das größte Strafverfahren in den Niederlanden. Angeklagt sind Mitglieder aus dem Milieu der organisierten Drogen-Kriminalität wegen Mordes und versuchtem Mord in mehreren Fällen. Die jetzt bekannt gewordenen Ermittlungen und die Vernehmungen ermöglichen erstmals einen Einblick in die Schattenwelt der internationalen Drogen-Mafia, die über den Hafen in Rotterdam jedes Jahr zig Tonnen Kokain nach Europa schmuggelt und viele Milliarden Euro Gewinn aus den illegalen Geschäften zieht.
    Außerdem zeigt das Mammut-Verfahren, wie sehr die niederländische Gesellschaft von der Mafia und dem illegalen Geld unterwandert worden ist. Mexiko – Ökotourismus fördert Meeresforschung: Vor der Baja California an der Pazifik-Küste Mexikos sind Meeres-Forscher*innen dem Marlin auf der Spur. Der Raubfisch gehört zu einer gefährdeten Spezies im Pazifik. Vor allem mit den Fischern konkurriert der Marlin um Sardinen, die vor der Küste in großen Schwärmen unterwegs sind.
    Die Meeresbiologin Kochian Grimaldi erforscht die Fischbestände vor der Baja California. Ausgerechnet Touristen helfen ihr dabei und tragen einen guten Teil der Kosten. Gutbetuchte Öko-Urlauber wie der US-Amerikaner Ben Bade zahlen umgerechnet mehr als 2.000 Euro, um die Meeresbiologin bei ihren Expeditionen zu begleiten. „Es ist toll, hier draußen zu sein und etwas beizutragen“ erzählt er, „Es ist besser als einfach nur Urlaub“. „Citizen Science“, zu Deutsch „Bürger*innen-Wissenschaft“ nennt sich die Zusammenarbeit von Forschern und Touristen. Der „Weltspiegel“ erzählt von der Meeresforschung und den Unterstützer*innen an der Baja California. (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere So. 14.02.2021 Das Erste
  • Brasilien: Chinesischer Impfstoff als Hoffnung?: In Rio wurden jetzt die ersten Mutationsfälle entdeckt, Impfstoff ist knapp. Anders sieht das im Bundesstaat São Paulo aus: Auch dort sind die Mutationen angekommen, zum Beispiel in der Stadt Araraquara, wo nach den ersten Fällen ein strenger Lockdown verhängt wurde, weil die Krankenhäuser an ihre Grenzen geraten. Gleichzeitig hoffen viele Einwohner auf eine Rückkehr zur Normalität dank der Impfungen. Vor allem der chinesische Impfstoff Coronavac wird verabreicht, denn der Gouverneur von São Paulo und Bolsonaro-Gegner João Doria hatte frühzeitig einen Deal mit den Chinesen abgeschlossen.
    Ganz Brasilien hängt jetzt von dem Impfstoff ab, der aus China nach São Paulo importiert oder dort produziert wird. Autor: Matthias Ebert, ARD Rio de Janeiro Costa Rica: Mit Frachtseglern gegen den Klimawandel: Weltweit ist die Schifffahrt für den Ausstoß von etwa einer Milliarde Tonnen Kohlendioxid verantwortlich. Zudem verursacht sie etwa 15 Prozent der globalen Stickoxidemissionen und 13 Prozent der Schwefeldioxidemissionen – Tendenz weiter steigend.
    Das muss geändert werden, findet der französisch-kanadische Segler und Tischler Lynx Guimond und hat deshalb eine Firma gegründet. Dutzende Frauen und Männer aus aller Welt haben sich von der Idee anstecken lassen und helfen vor Ort an der Pazifikküste in Costa Rica mit, ein Frachtsegelschiff zu bauen, das nahezu ohne klimaschädliche Emissionen auskommt, angetrieben nur von Windkraft und wenn nötig mit solargespeisten Elektromotoren.
    Autor: Michael Stocks, SWR Spanien: Haft für Majestätsbeleidigung: Es sind Bilder wie aus einem Actionfilm: Mit Blendgranaten dringt die spanische Polizei in die Universität von Lleida ein, in der sich der Rapper Pablo Hasél verbarrikadiert hatte. Weil er Ex-König Juan Carlos in seinen Songs als „Parasit“ bezeichnet hatte, war der Musiker zu neun Monaten Gefängnis verurteilt worden. Aber er weigerte sich, sich den Behörden zu stellen. Pablo Hasél ist kein Einzelfall – in den letzten Jahren sind mehrere Rapper in Spanien wegen ihrer Songtexte zu Gefängnisstrafen verurteilt worden.
    Mittlerweile haben über 200 Künstler eine Solidaritätsadresse für den Rapper Hasél unterzeichnet, unter ihnen auch Regisseur Almodóvar. Amnesty International hat die Regierung wiederholt aufgefordert, die Gesetzgebung zu ändern. Autor: Stefan Schaaf, ARD Madrid Türkei: Deutsch-türkische Freundschaft in Kars: Das Leben für Vertreter einer Minderheit kann in Deutschland manchmal ziemlich kompliziert sein.
    Davon berichten viele Deutsch-Türken. Aber wie ist eigentlich das Leben für Vertreter einer deutschen Minderheit, die seit mehr als hundert Jahren in der Türkei lebt? August Albuk ist ein türkischer Staatsbürger mit deutschen Wurzeln. In der Region Kars im Nordosten der Türkei gibt es seit mehr als 100 Jahren Vertreter dieser Minderheit. Inzwischen sind es nur noch wenige, August Albuk ist einer der letzten. Autor: Oliver Mayer-Rüth, ARD Istanbul Japan: Neue Strategie in der Verteidigungspolitik?: Die Nachkriegsverfassung erlaubt Japan lediglich Selbstverteidigungskräfte.
    Ansonsten galt das militärische Schutzabkommen mit den Amerikanern. Als US-Präsident Trump daran aus Kostengründen rüttelte, kamen Japans Möchtegern-Militärs aus der Deckung. Doch nur kurz, denn nach den politischen Wachwechseln in Tokio und Washington wird der Ton nun ruhiger. Das liegt nicht nur am neuen US-Präsidenten Biden, sondern auch an den pazifischen Muskelspielen Chinas. Ein Frontbericht über die aktuelle Ausrichtung japanischer Verteidigungspolitik. Autor: Klaus Scherer, NDR (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere So. 21.02.2021 Das Erste
  • Italien/​Estland/​Ägypten: Schule im Corona-Alltag:
    Während hierzulande langsam der Präsenzunterricht in Grundschulen wieder hochgefahren wird, blickt der „Weltspiegel“ in die Welt: Vor welchen Herausforderungen stehen andere Länder rund um den Globus? In Ägypten beispielsweise greift die zwölfjährige Reem im Dorf Etmida im Nildelta zur analogen Tafel und unterrichtet im Hinterhof Grundschüler. Internet gibt es hier auf dem Land nicht. In Italien gelten Tausende Schülerinnen und Schüler als gefährdet, die Schule zu schmeißen. Monatelang gab es keinen Präsenzunterricht, Homeschooling funktioniert bei vielen eher schlecht als recht. Und die Aussichten auf einen Job sind für Jugendliche in Italien im europäischen Vergleich trübe. Wie Homeschooling gut funktionieren kann, zeigt Estland. Digital ist das EU-Land schon seit Jahren Spitze. Innerhalb weniger Stunden können die Schulen vom Digitalunterricht auf den Präsenzunterricht umstellen und umgekehrt.
    Autoren: Alexander Stenzel/​ Anja Miller /​ Christian Blenker /​ Philipp Wundersee
    England: Eine tierische Videokonferenz:
    Wenn im Zoom-Meeting plötzlich eine Ziege unter den Teilnehmern auftaucht, steckt mit ziemlicher Sicherheit Dot McCarthy dahinter. Der Farmerin aus dem englischen Lancashire brachen während der Pandemie die Einkünfte weg. Aus der Not bot sie ihre Ziegen für Video-Konferenzen an. Mittlerweile mischen „Elizabeth“, „Marge“ oder „Sebastian“ aus ihrem kleinen Stall überall auf der Welt virtuelle Konferenzen auf. Oder auch Video-Telefonate von Familien. Die Ziegen treffen einen Nerv. Ein seltener Kontakt zur Außenwelt.
    Autor: Sven Lohmann /​ ARD Studio London
    Sudan: Hoffen auf Hilfe:
    Von Vertreibung, Hinrichtungen und Folter berichten Geflüchtete aus Tigray/​Äthiopien. Dort kämpfen seit November äthiopische Einheiten mit verbündeten Milizen gegen die Regionalregierung. Die Provinz ist seither von der Außenwelt abgeschnitten. Mehr als 60.000 Menschen sind in den benachbarten Sudan geflohen. Tausende haben im Grenzort Hamdayet eine Bleibe gefunden. Gefechte und Scharmützel hielten in ihrer Heimat weiter an, erzählen Augenzeugen, die erst jetzt fliehen konnten. Zivilisten seien ausgeraubt und wahllos ermordet worden. Schwer traumatisiert und erschöpft leben die Flüchtlinge in Hamdayet nun unter erbärmlichen Bedingungen. Es fehlen Trinkwasser, Nahrung, Medikamente. Viele Kinder sind unterernährt. Krankheiten grassieren. Familien müssen in der Hitze stundenlang für Hilfspakete anstehen und die Regensaison steht vor der Tür.
    Autor: Daniel Hechler /​ ARD Studio Kairo
    USA: Black Lives Matter – Proteste und die Folgen:
    Im vergangenen Jahr kam der Afroamerikaner George Floyd während eines Polizeieinsatzes zu Tode. Es folgten weltweit Black Lives Matter-Proteste, die sich gegen Polizeigewalt und Rassismus richteten. Während dieser BLM-Proteste war die New Yorker Südbronx Schauplatz eines Polizeieinsatzes mit mehreren Verletzten. Ein junger schwarzer Anwalt, der als Rechtsbeistand bei der Demo war, wurde verhaftet. Diese Ereignisse aus der Südbronx werden jetzt juristisch aufgearbeitet. Die Polizei hat sich bis heute nicht entschuldigt, sagen Betroffene. Das Verhältnis zwischen der schwarzen Bevölkerung und der NYPD ist bis heute angespannt. Und wie denken die Betroffenen über die Proteste damals und die Bewegung Black Lives Matter heute?
    Autorin: Christiane Meier /​ ARD Studio New York
    Bolivien: Die Quinoa-Könige:
    Es gibt nicht viele Erfolgsgeschichten im kargen Andenhochland Boliviens, aber diese hier ist einzigartig: Jorge Apaza hatte vor zehn Jahren eine kleine Gruppe Kleinbauern um sich versammelt, um gemeinsam das „Superfood“ Quinoa anzubauen und besser zu vermarkten. Mittlerweile sind 5.000 Familien in der Genossenschaft organisiert und gehören zu den größten Exporteuren des Landes – auch nach Europa. Kekse, Kuchen, Müsli und Nudeln – mehr als 40 Quinoa-Produkte bieten die früher bettelarmen Bauern heute an. Jorge und die anderen setzten auf Qualität.
    Ihr „Quinoa Real“ – das „königliche Quinoa“ – wird seit 7.000 Jahren angepflanzt, ist extrem nährstoffreich und besitzt Bio- und Fair-Trade-Zertifikate. So konnten sie höhere Preise verlangen für ihr Superfood. Doch auch der Klimawandel macht den Quinoa-Produzenten zu schaffen. Weniger Niederschläge, öfter Hagel sowie Wind und höhere Sonneneinstrahlung erschweren den Anbau. Eigens dafür hat Jorge ein Forschungszentrum aufgebaut, druch das die Bauern nun mit widerstandsfähigem Saatgut die Klimafolgen verringern können – und das Quinoa so erfolgreich wie noch nie verkaufen.
    Autor: Matthias Ebert /​ ARD Studio Rio de Janeiro
    Türkei: Boxen gegen Parkinson:
    Vor neun Jahren geht die Belgierin Nancy van der Straeten, heute 74 Jahre alt, zum Arzt und muss erfahren, dass sie an Parkinson erkrankt ist. Damals spürt sie die Symptome der Krankheit kaum. Doch mit der Zeit kommt das Muskelzittern und die Steifheit. Das Leben wird für die seit 40 Jahren in der Türkei lebende Frau immer beschwerlicher. Vor vier Jahren sieht sie ein Video im Internet. Boxen sei gut, um der Parkinson-Krankheit entgegenzuwirken, heißt es dort. Nancy, die damals kaum noch aufrecht laufen kann, geht zu einer Box-Schule in Antalya. Sie hat Glück. Der türkische Trainer willigt ein. Inzwischen trainiert sie drei Mal die Woche und rät anderen Parkinson-Erkrankten: Ab in den Ring!
    Autor: Oliver Mayer-Rüth /​ ARD Studio Istanbul
    Unser Podcast in dieser Woche:
    Bildungskrise weltweit? Schule in Corona-Zeiten (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere So. 28.02.2021 Das Erste
  • Österreich: Schnell-Test-Weltmeister:
    Sie kommen auch in Deutschland, aber später. Österreich hat schon Erfahrung mit den massenhaften Schnelltests. Vor dem Friseur-Termin einmal in die kostenlose Teststraße. Eine Viertelstunde dauert das. Das gleiche gilt fürs Skifahren z.B. erst testen, dann das Ticket kaufen. Erfahrungen aus dem Nachbarland. Nikolaus Neumaier, ARD-Studio Wien
    Kanaren: Werben um „remote workers“:
    Die Argumente sind gut: viel Sonne, Meer, relativ kurze Flugzeiten in die Zentren Europas, keine Zeitverschiebung und schnelles Internet. Der Tourismus ist eingebrochen, da ist das neue Geschäftsfeld der „Fernarbeit“ vielversprechend. Simon Riesche, SWR.
    Bulgarien: Illegaler Welpen-Handel:
    Die Corona-Pandemie hat die Nachfrage nach Hunde-Babys massiv verstärkt. Im Lockdown wurden nach Schätzung des Verbandes für das Deutsche Hundewesen (VDH) 20 Prozent mehr Hunde verkauft als in den Jahren zuvor. Eine Nachfrage, auf die sich die illegalen Hundezüchter vor allem auch in Bulgarien eingestellt haben. Hündinnen werden zu „Gebärmaschinen“, Tierrechte spielen keine Rolle. Dazu kommen mafia-ähnliche Strukturen. Die EU versucht, die illegale Zucht per Gesetz zu verhindern. Aber schon jetzt ist klar, das Geschäft läuft weiter – in Serbien, dort gilt EU-Recht nicht. Christian Limpert, ARD-Studio Wien.
    Irak: Wo sind die Christen?:
    Kais Dano lebt 100 Kilometer südlich von Bagdad, in Hilla. Ein Christ mitten im Schiitengebiet. Die chaldäisch-katholische Gemeinde ist in den vergangenen Jahren dramatisch geschrumpft. Christen, so erzählt Kais, hätten weniger Chancen, eine Arbeit zu finden als Nicht-Christen. Aber Arbeit gibt es sowieso nur wenig. Noch immer ist die Infrastruktur in diesem Teil des Irak marode. Geld wird vor allem für die schiitischen Heiligtümer in Nadjaf und Kerbela ausgebeben. Die erstrahlen im neuen Glanz. Und die alten Kirchen verfallen, weil es keine Gemeinde mehr gibt. Aus Hilla sind in der Folge 170 Familien weggegangen. Nur acht christliche Familien sind übriggeblieben. Alexander Stenzel, ARD-Studio Kairo.
    Indien: Sex-Sklavinnen der Götter:
    Die Tradition ist sehr alt. Im Süden Indiens werden junge Mädchen in einer religiösen Zeremonie an einen Gott verheiratet. Früher war dies mit hohem gesellschaftlichem Ansehen verbunden, heutzutage ist dies der fast sichere Weg in die Prostitution. Autor Oliver Mayer begleitet eine Devadasi in ihrem Alltag und will dabei herausfinden, was hinter dem System steckt und was es mit den Frauen macht. Inmitten der Armut und des Leids, gibt eine ehrenamtlich geführte Schule Hoffnung. Sie soll zumindest den Kindern der Devadasis ein besseres Leben als das ihrer Mütter ermöglichen. Oliver Mayer, ARD-Studio Neu Delhi
    Über Jahrzehnte haben sich Frauen ihre Rechte erkämpfen müssen. Der internationale Frauentag am 8. März erinnert daran. Aber noch immer hängt es davon ab, wo eine Frau geboren und aufgewachsen ist, ob diese Rechte ihnen zugestanden werden.
    Der „Weltspiegel“ Podcast „Sex aus Armut“ in der ARD-Audiothek und allen gängigen Audio-Plattformen.
    Frankreich: Pianistin mit 106 Jahren:
    Colette Maze spielt immer noch jeden Tag vier Stunden Klavier. „Ich mache mit der Hand ein paar Umdrehungen. Und spiele. Danach: Ruhe. Nach der Anstrengung ist es wichtig, die Hand zu entspannen,“ sagt sie. Jetzt nimmt die alte Dame eine neue CD auf – ihre sechste. Eine starke Frau, deren Geschichte Sabine Rau erzählt, ARD-Studio Paris
    Fukushima: Zehn Jahre nach dem GAU:
    Es gibt noch Leben. Dort – wo eigentlich keines mehr sein dürfte. Wenige Kilometer vom Unglücks-AKW Fukushima entfernt, grasen zehn Kühe. Tiere, die überlebt haben, und deren Nachkommen. Nach der Katastrophe mussten viele Bauern Kühe, Schafe und Hühner zurücklassen. Viele verhungerten, manche wurden notgeschlachtet. Satsuki Tani sah die Bilder der Tiere im Fernsehen und kam aus Tokio, um zu helfen. Sie hat den Kühen eine Farm in Okuma gebaut. Sie sollen in Ruhe alt werden – in der Sperrzone.
    Okuma zählte einst mehr als 10.000 Einwohner, teilweise wurde die Stadt wieder geöffnet. Knapp 300 Menschen kamen zurück. Gabor Halasz, ARD-Studio Tokio (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere So. 07.03.2021 Das Erste
  • Dubai: Tourismus ohne Grenzen:
    Seit Juli schon ist Dubai offen. Das Drehkreuz am Golf lockt Touristen aus aller Welt mit maximaler Freiheit und minimalen Einschränkungen. Geschäfte, Restaurants, Museen sind offen. Keine Ausgangssperre. Keine Quarantäne. Die Kehrtwende nach einem harten Lockdown ist aus der Not geboren. Gut jeder zehnte Arbeitsplatz im Glitzerparadies hängt am Tourismus. Der Preis für diese Politik der Offenheit allerdings war hoch: Die Infektionszahlen schnellten in die Höhe. Nun fallen sie wieder, wohl auch dank eines ehrgeizigen Impfprogramms. Seit Dezember wurde schon mehr als jeder zweite Einwohner geimpft. Jetzt lockt Dubai mit Sonne, Safari, Schnäppchenpreisen und einer der höchsten Impfraten weltweit – und auch viele Deutsche kommen für das Gefühl von Freiheit. Autor: Daniel Hechler, ARD Kairo
    New York: Ein Jahr danach:
    Vor genau einem Jahr bestätigt Gouverneur Andrew Cuomo den ersten Covid-19-Todesfall in New York. Schon kurz darauf wurde New York zum amerikanischen Epizentrum der Krise: bis zu 800 Menschen starben täglich. Shelly Kelly, Krankenschwester aus Oklahoma, kam vor einem Jahr nach New York, um zu helfen. Die Stadt hatte das Angebot einer evangelikalen Hilfsorganisation angenommen, im Central Park ein Notkrankenhaus aufzubauen. Die medizinische Behandlung war unausgereift, die Panik groß, aber Shelly verließ sich auf ihren Glauben. Ein Jahr später blickt sie aus Oklahoma zurück auf diesen chaotischen Monat – ein Rückblick voll Trauer und Nachdenklichkeit. Autorin: Christiane Meier, ARD New York
    Amsterdam: Tanz in die Pandemie?:
    Tanzen, als gäbe es kein Morgen. Feiern, als gäbe es keine Corona-Pandemie. Wim und Zola sind mit ihren Freunden im Amsterdamer Ziggo Dome unterwegs – zum ersten Mal seit fast einem Jahr. Sie feiern mit 1300 anderen Partywütigen. „Back to life“ – zurück ins Leben heißt das Event unter wissenschaftlicher Aufsicht. In einer Feldstudie soll mit Hilfe von Sensoren und Tests geprüft werden, was möglich ist. Die Pandemie hat die Niederlande hart getroffen, viele verdrängen das offenbar. Nächste Woche wird gewählt: Mark Rutte ist nach Angela Merkel der dienstälteste europäische Regierungschef. Und alle Prognosen sehen ihn auch dieses Mal vorn. Denn Corona überschattet diese Wahl – und die Mehrheit der Niederländer will den erfahrenen Krisenmanager offenbar nicht austauschen. Autorin: Gudrun Engel, ARD Brüssel
    Frankreich: Vorsicht – Einsturzgefahr!:
    Herunterstürzende Decken, gefährliche Risse, Schimmel überall: „So kann man doch nicht leben“, sagt Maoulida, die ihren Nachnamen nicht nennen will. Seit einem Jahr kann sie nicht mehr schlafen. An einem Abend im Herbst 2019 brach das obere Stockwerk in ihre Wohnung durch. Mit Glück hat sie überlebt. So wie ihr geht es vielen in Marseille. Mehr als 40.000 Wohnungen gelten in Frankreichs zweitgrößter Stadt als unbewohnbar. Jahrzehntelang wurde an der Bausubstanz in der Stadt wenig getan. Misswirtschaft, Armut und Klüngelei taten ihr Übriges. Als vor zwei Jahren mitten in der Innenstadt von Marseille zwei Häuser zusammenstürzten und acht Menschen starben, kam das Problem überhaupt erst ans Licht. Seitdem wurden 5000 Menschen evakuiert. Tausende weitere müssen folgen. Autorin: Friederike Hofmann, ARD Paris (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere So. 14.03.2021 Das Erste
  • Spanien: Wie willkommen sind die Osterurlauber auf Mallorca?:
    Das Unverständnis bei vielen Spaniern ist groß: Sie dürfen über Ostern ihren Wohnort, die Comunidad, nicht verlassen. Die spanische Regierung versucht so, den sonst üblichen Reiseverkehr während der Karwoche zu minimieren und die Infektionszahlen in Schach zu halten. Die Deutschen dagegen dürfen Ostern auf Mallorca verbringen. Nachdem das Auswärtige Amt die Balearen von der Liste der Risikogebiete genommen hat, ist die Aufregung groß. Gastronomen und Hoteliers auf den Inseln freuen sich auf die Gäste, die Saison startet nun doch früher, als sie es erwartet hatten. Skepsis und Unsicherheit aber bleiben: Wie werden sich die Ansteckungszahlen entwickeln? Gefährden die frühen Besucher möglicherweise die Sommersaison? ARD-Korrespondent Stefan Schaaf spricht mit Befürwortern und Kritikern in Madrid und auf der Lieblingsinsel der Deutschen. (Autor: Stefan Schaaf, ARD-Studio Madrid)
    Schweden: Nie mehr Mode-Müll:
    Sie arbeitet an einer Moderevolution: Die schwedische Designerin und Wissenschaftlerin Anna Lindström sagt, die Welt brauche kein einziges, neues Kleidungsstück mehr. Der weltweite Müllberg an nicht genutzter Kleidung sei bereits riesig. An der School of Textiles im südschwedischen Borås entwickelt sie Methoden, wie Unternehmen nicht verkaufte und aussortierte Ware wieder in einen kommerziellen Kreislauf bringen können. Statt Bestände zu vernichten, könne daraus neue Mode entstehen, sagt die 37-Jährige. Mit einer schwedischen Modekette hat sie nun erstmals eine Kollektion aus ehemaliger Second-Hand-Ware in einem größeren Umfang produziert. (Autor: Christian Blenker, ARD Stockholm)
    USA: Jugendliche Migranten an der Grenze:
    US-Präsident Joe Biden will alles anders machen als sein Vorgänger. Vor allem bei der Einwanderungspolitik. Aber jetzt droht die erste politische Zerreißprobe. Die Zahl der Menschen, die über die texanische Grenze von Mexiko aus einwandern, steigt seit Wochen. Vor allem die Betreuung der Kinder und Jugendlichen, die ohne Eltern ins Land kommen, stellt die US-Behörden vor Probleme. Alexis Bay ist Anwältin und zeigt ARD-Korrespondentin Kerstin Klein das Auffanglager Donna in Texas. Die Juristin kümmert sich um die Schutzsuchenden und drängt darauf, dass die Minderjährigen schneller zu Verwandten in den USA gebracht werden.
    Die Situation ist angespannt. Nicht nur für die Kinder und Jugendlichen. An vielen Stellen nimmt die Polizei täglich Menschen fest, die ohne Antrag auf Asyl eingereist sind. Sie werden zurück nach Mexiko gebracht. Auf beiden Seiten der Grenze unterstützen ehrenamtliche Helfer die Migranten aus Mittel- und Südamerika, verteilen Essen und Getränke. Die Gegner von Bidens Einwanderungspolitik sprechen von einer „Grenz-Krise“ und versuchen, politisch Kapital daraus zu schlagen. (Autorin: Kerstin Klein, ARD-Studio Washington)
    Libyen: Hoffnung auf Demokratie und Frieden:
    Sie wollen den Gemeinderat in ihrem Viertel von Tripolis aufmischen. Abdo, Sama und zehn weitere junge Politikerinnen und Politiker, die bei den Kommunalwahlen Anfang April antreten. Sie sind zwischen 26 und 32, gut ausgebildet, unabhängig, unbestechlich, wie sie beteuern. Und sie wollen den Neuanfang in Libyen: Milizen, Clans und korrupte Eliten entmachten. Ihre Chancen stehen nicht schlecht. Wenn die Wahl gut für sie ausgeht, wollen einige sogar bei den nationalen Parlamentswahlen antreten. Nach zehn Jahren Krieg, Chaos und Terror keimt Hoffnung in Libyen. Eine Einheitsregierung ist seit Montag im Amt, soll das gespaltene Land zusammenführen, bereitet die Wahlen im Dezember vor.
    Auch in der Altstadt von Tripolis ist der Neuanfang zu spüren: Die Architektin Hadia Gana und einige andere Mitstreiter sollen im Auftrag der Regierung das Schmuckstück im Herzen der Hauptstadt wieder aufpolieren, die Infrastruktur auf Vordermann bringen, Häuser renovieren. Ihr Budget ist bescheiden. Aber ARD-Korrespondent Daniel Hechler beobachtet große Entschlossenheit und Motivation: „Es tut sich was in Libyen“. (Autor: Daniel Hechler, ARD-Studio Kairo) Dazu auch der „Weltspiegel“-Podcast mit Philipp Abresch. Ein Gespräch über die Situation in Tripolis, über das deutsche Engagement in Libyen und Hintergründe zu Menschenhandel und Fluchtwegen.
    Israel: Netanjahus Erfolg beim Impfen:
    Keiner soll Zweifel haben, dass Israels Impferfolg sein Verdienst ist: Benjamin Netanjahu holte die erste Ladung Impfstoff persönlich am Flughafen in Tel Aviv ab. Israels Premier mit dem Spitznamen „Bibi“ kämpft um seine Wiederwahl am kommenden Dienstag. Er hat die Impfkampagne zum Herzstück seines Wahlkampfes gemacht und verspricht bis Ende März die Rückkehr zur Normalität. Sein erfolgreiches Krisenmanagement soll die Menschen dazu bewegen, für Netanjahus Likud-Partei zu stimmen. Es könnte trotzdem knapp werden für eine Regierungsmehrheit in der Knesset, und deswegen wirbt Netanjahu mittlerweile nicht nur um die Stimmen der Ultraorthodoxen. Er geht sogar auf die arabischen Israelis zu, die er sonst regelmäßig beschimpft. Die Opposition will eine erneute Wiederwahl Netanjahus verhindern und hat für das Wochenende große Demonstrationen angekündigt. Der israelische Ministerpräsident ist seit 2009 im Amt. (Autorin: Susanne Glass, ARD-Studio Tel Aviv)
    Argentinien: Auswilderung von Jaguaren:
    Im Norden Argentiniens werden derzeit Jaguare ausgewildert. Karai und Porã, eine Jaguarmutter mit ihrem drei Monate alten Jungen, beginnen ein neues Leben in Freiheit. Eine kleine Sensation: Im Feuchtgebiet Esteros del Iberá waren Sumpfhirsche, Tapire, Ameisenbären und Jaguare seit den 70er Jahren ausgestorben. Sie wurden systematisch ausgerottet – durch Jäger und Viehzüchter. Jetzt kehrt die Wildnis zurück in diesem besonderen Schutzprojekt, weil der millionenschwere Unternehmer Douglas Tompkins Anfang der 90er Jahre dieses Feuchtgebiet gekauft und renaturiert hatte. Die Vision: die Natur einfach Natur sein lassen, um sie zu erhalten. Und die Entwicklung seit damals zeigt: Es funktioniert. Autor: Matthias Ebert, ARD-Studio Rio de Janeiro (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere So. 21.03.2021 Das Erste
  • Chile – Der Impfchampion:
    Chile impft so schnell und effizient wie kaum ein anderes Land. Selbst Israel wurde längst überholt, während andere, wie z.B. Deutschland, zur Zeit an der Impfkampagne scheitern. Sehr früh hat Chile das Impfen zur Chefsache gemacht. Teil des Erfolgsrezepts: unbürokratische Lösungen. Geimpft wird in Parkanlagen, Schulen, Stadien und Kirchen. Hebammen, Zahnärzt*innen, das gesamte medizinische Personal darf impfen. Noch im Mai vergangenen Jahres war die Not im Land groß, Menschen waren auf Suppenküchen und Essenspenden angewiesen. Doch dann wurden sehr schnell Impfstoffe bestellt und noch vor Eintreffen der Vakzine die Vorbereitungen für das Impfen getroffen. Trotz des Erfolgs steigen aktuell die Infektionen.
    Autor: Matthias Ebert /​ ARD Studio Rio de Janeiro
    Uganda – Coronaschutz für Gorillas:
    Die Tiermedizinerin Gladys Kalema-Zikusoka studiert und kümmert sich seit mehr als 20 Jahren um die Berggorillas im Bwindi-Nationalpark von Uganda. Aktuell sorgt sie sich um ihre Schützlinge: „Covid-19 könnte die ganze Art ausrotten, auch weil Gorillas keine soziale Distanz kennen. Sie sind ernsthaft bedroht. Wir haben eine ethische Verpflichtung, sie zu schützen, denn wir haben ihren Lebensraum zerstört.“ Das Covid.19-Virus soll seinen Anfang im Tierreich genommen haben, kann aber auch wieder vom Menschen zurück zu Tieren wandern, wie den uns genetisch verwandten Gorillas. So infizierten sich die Gorillas im Zoo von San Diego – wohl bei einem Pfleger.
    Autor: Norbert Hahn /​ ARD Studio Nairobi
    Türkei – Dürre in Istanbul:
    Seit Jahren fällt weniger Niederschlag am Bosporus. Auch die vergangene Herbst-/​ Wintersaison hat nicht die erhoffte Wende gebracht. Das Wasser in den Stauseen der Millionenmetropole Istanbul reicht nicht mehr. Zeitweise waren die Stauseen komplett ausgetrocknet. Istanbul drohe womöglich eine Wassernot, meint Umweltingenieur Meryem Kayan von der Kammer der Umweltingenieure. Der Pegel habe den niedrigsten Stand der letzten Jahre erreicht. Hinzu komme das marode Leitungsnetz der Stadt und ein immenser Verbrauch. Was bedeutet Wasserknappheit für eine Millionenmetropole wie Istanbul?, fragt ARD-Korrespondent Oliver Mayer-Rüth.
    Autor: Oliver Mayer-Rüth /​ ARD Studio Istanbul
    Spanien – Europas größter Slum:
    Erst als das Licht ausging, bemerkten viele Spanier, dass es sie gibt: die Cañada Real, eine 16 Kilometer lange Elendssiedlung im Südosten von Madrid. Offiziell leben hier rund 8.000 Menschen in illegal improvisierten Hütten und Häusern und wurden bislang geduldet. Nun aber müssen sie seit Monaten ohne Strom leben. Genau das habe System: „Die Politiker wollen uns hier nicht haben“, sagt ein Bewohner. Mit Frau und Kindern lebt er im ärmsten Teil der Siedlung. Auch die UNO rügt die Zustände in Europas größtem Slum: Die spanische Regierung könne die Schuld nicht auf die lokalen Behörden schieben, sie verhalte sich unverantwortlich und verstoße gegen Internationales Recht.
    Autorin: Natalia Bachmayer /​ ARD Studio Madrid
    Bolivien – Streit auf der Sonneninsel:
    Die Isla del Sol (Sonneninsel) auf dem Titicaca-See war einer der heiligsten Orte der Inka. Die „Sonneninsel“ wäre der Ursprung der Zivilisation, glaubten sie. Doch jetzt ist dieser Ort auf 4.000 Metern Höhe Schauplatz eines Streits zwischen zwei indigenen Dörfern: Wer profitiert am meisten vom Tourismus? Auf der Isla del Sol herrscht Krieg. Fäuste fliegen, Menschen werden verletzt. Die Folge: Wirtschaftlich verschlechtern sich beide Dörfer, Touristen bleiben aus. Laufende Kredite für Hostels und Boote können nicht mehr bedient werden.
    Autor: Matthias Ebert /​ ARD Studio Rio De Janeiro
    Frankreich – Der letzte Leuchtturm:
    Ganz allein, mitten im Meer. Benoît Jenouvrier und Thomas Dalisson haben einen ungewöhnlichen Job: Sie sind die letzten Leuchtturmwärter Frankreichs. Wenn die Flut kommt, sind sie im Phare de Cordouan in der Mündung der Gironde gefangen. Die Tür ist dann unter Wasser – und für die beiden geht die Arbeit los: Malern, die Wetterstation warten, die Befeuerung reinigen. Das Bauwerk aus dem 17. Jahrhundert muss top in Schuss sein. Der Leuchtturm soll Weltkulturerbe werden. Der 68 Meter hohe Leuchtturm wird trotz moderner Technik noch immer für die Navigation gebraucht.
    Autorin: Friederike Hofmann /​ ARD Studio Paris (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere So. 28.03.2021 Das Erste
  • Serbien: Impftourismus:
    Vor dem Impfzentrum im Belgrad ist die Schlange lang. Viele Menschen, die sich hier impfen lassen, haben keinen serbischen Pass. Die Impfwilligen sind häufig aus den Nachbarstaaten angereist, aber auch aus Deutschland und anderen EU-Staaten. Die Serben selbst sind „impfmüde“, 30 Prozent haben sich bereits impfen lassen, seitdem läuft es schleppend.
    Jetzt hat das Land Impfstoff übrig und verteilt ihn kostenlos. Wir machen den Selbstversuch, fahren zum Impfen nach Serbien und wollen herausfinden: Handelt Serbien aus reiner Menschenfreundlichkeit oder will es sein politisches Image aufpolieren?
    Christian Limpert, ARD-Studio Wien
    Indien/​Bangladesch: Impfstoff für die ganze Welt:
    „Wenn die Konzerne damals im April oder Mai 2020 ihr Wissen geteilt hätten, wären wir jetzt Monate weiter – stattdessen haben wir zu wenig Impfstoff“, das sagt Brook Baker, Berater der WHO. Und tatsächlich kommen schon jetzt die meisten Arzneimittel, z. B. Antibiotika, aus Fabriken auf dem Subkontinent. Und selbstbewusst sind die Hersteller dort, sie haben das Know-how, auch die neuen mRNA-Impfstoffe herzustellen. Was es braucht, sind Lizenzierung und Wissenstransfer – der läuft aber nur langsam an. Und damit eine vertane Chance, die Welt schneller mit den Corona-Vakzinen zu versorgen.
    Sibylle Licht, ARD-Studio Neu Delhi
    Singapur: Wo die Mittelschicht im Sozialbau wohnt:
    1960 wurde das „Housing and Development Board“ ins Leben gerufen, um einer Wohnungskrise entgegenzuwirken. Heute gibt es mehr als eine Million Sozialwohnungen auf der Insel. 80 % der Menschen wohnen in solchen geförderten Wohnungen. Slums oder Obdachlosigkeit gibt es hier nicht.
    Das Wohnungsprogramm ist teuer, aber der Staat hält daran fest. Nur so kann er qualifizierte Menschen an den Stadtstaat binden. Und er nimmt Einfluss auf das Zusammenleben. Arm und Reich leben nebeneinander. Die Ethnien werden nach einem staatlich festgelegten Schlüssel gemischt, so kommt es nicht zur Ghetto-Bildung in der Vielvölkermetropole.
    Sandra Ratzow, ARD-Studio Singapur.
    - Der Weltspiegel Podcast „Wohnen ohne Wucherpreise“ in der ARD Audiothek und allen gängigen Audio-Plattformen.
    Brasilien: Milizen übernehmen die Vorstädte:
    Sie eint ihre Vergangenheit. Ex-Militärs und Ex-Polizisten, militärisch ausgebildet und gut organisiert, übernehmen immer größere Teile von Rio de Janeiro. Die Drogen-Banden, die bisher das Sagen in den Favelas hatten, werden vertrieben. Ihr Geschäftsfeld übernehmen die Milizen. Neben Drogenhandel erpressen sie Schutzgeld – auch von den Ärmsten. Bauspekulation gehört auch zu ihren Geschäften. Zu stoppen sind die mafiaähnlichen Milizen kaum, denn ihre Verbindungen gehen bis in die Politik. Die Staatsanwaltschaft ermittelt.
    Matthias Ebert, ARD-Studio Rio de Janeiro.
    Frankreich: Zweites Leben für E-Auto-Batterien:
    Das ist die andere Seite des E-Auto-Booms. Die Batterien von Millionen von Autos der ersten Generation müssen auf den Schrott. Sondermüll, wenn da nicht die gute Idee eines Start-Up-Unternehmens gewesen wäre: Second Life heißt die Idee. Für ein ganzes Auto taugen die Altbatterien nicht mehr, dafür sind sie zu schwach. Aber kleinere Gefährte können nach der Aufarbeitung damit angetrieben werden, z. B. Tuk-Tuks, die Motorrikschas. Aber auch Ausflugsboote auf der Seine. Lautlos und umweltfreundlich, weil die alten E-Auto-Batterien sie antreiben.
    Sabine Rau, ARD-Studio Paris
    Kolumbien: Der Kaffee wir knapp:
    Schon lange bemerken die Kaffee-Bauern in Kolumbien, wie sich ihre Kaffee-Gärten verändern. Die Ernte wird immer geringer. Der Ertrag pro Pflanze sinkt seit Jahren. Und nicht selten sterben die Pflanzen an den Hängen der Anden ganz ab. Grund ist der Klimawandel, denn Kaffeepflanzen sind sensibel. Temperatur, Feuchtigkeit und Sonnenscheindauer, alles muss exakt zusammenpassen, damit sie die roten Kaffeekirschen hervorbringt. Es sind die Auswirkungen des Klimawandels, die hier in den Anden zu ausbleibendem Regen oder zu starkem Regen führen, beides setzt dem Kaffee zu. 2050 – so schätzen Experten – wird die Kaffeeproduktion weltweit um 50 % zurückgegangen sein.
    Xenia Böttcher, ARD-Studio Mexiko. (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere So. 11.04.2021 Das Erste
  • Albanien: Die Helfer gegen die Armut:
    Für viele in Albanien ist Arber Hajdari ein Held. Mit seiner eigenen privaten Hilfsorganisation baut er Häuser, um den Armen in seiner Heimat zu helfen. Albanien ist eines der ärmsten Länder in Europa, Korruption ist Bestandteil der Politik im Land. Albanien belegt weltweit den 104. Platz, wenn es um Korruption geht. Deutschland liegt auf Platz 9. Im November 2019 hat ein schweres Erdbeben das Land erschüttert, Zehntausende verloren ihre Wohnungen. Jetzt wird ein neues Parlament gewählt. Präsident Edi Rama und seine sozialistische Partei gelten als Favoriten, obwohl auch Rama immer wieder mit undurchsichtigen Machenschaften in Verbindung gebracht wird. „Wir müssen uns selbst helfen“, sagt Arber Hajdari etwas resigniert, der Staat unterstütze viel zu wenig. Drei Tage vor der Parlamentswahl berichtet der „Weltspiegel“ über die Situation und die Erwartungen in Albanien. (Autor: Christian Limpert, ARD-Studio Wien)
    USA: Öl oder Wind? Wie geht’s weiter mit Bidens Klimapolitik?:
    Im Örtchen Sweetwater in Texas züchten die Rancher Rinder und die Öl-Firmen fördern Rohöl. So ist es seit Jahrzehnten. Doch jetzt bauen die ersten Rancher Windräder auf ihren Weiden, um zusätzliche Einnahmen zu erzielen. Für die Öl-Lobby ist das Verrat! US-Präsident Biden will in ein paar Tagen die Rahmen seiner Energiepolitik vorstellen, er setzt auf erneuerbare Energien, nicht mehr nur auf fossile Brennstoffe. In Sweetwater hat dieser Paradigmen-Wechsel zu hitzigen Debatten geführt. Der „Weltspiegel“ berichtet über den Kulturkampf um die Zukunft der Energiepolitik der USA. (Autorin: Verena Bünten, ARD-Studio Washington)
    Singapur: Kindermangel im reichen Stadtstaat:
    Im Nebenjob ist der 25-jährige Hue Schwimmlehrer, daneben Marketing-Student … und er ist Single. Für die Partnersuche bleibt ihm im geschäftigen Singapur nicht viel Zeit, deshalb hat er eine Dating-Agentur beauftragt: „So viele Menschen, so viel Auswahl. Da zögert man eben, bevor man die falsche Wahl trifft“, sagt er. Selbst wenn der Schwimmlehrer irgendwann einmal eine Partnerin finden sollte, werden sie es mutmaßlich beim Nachwuchs langsam angehen lassen. 1960 brachte eine Frau in Singapur im Durchschnitt fast fünf Kinder zur Welt, heute sind es statistisch 1,1 Kinder.
    Und deshalb geht dem Stadtstaat der dringend benötigte Nachwuchs aus. Die Regierung versucht es mit finanzieller Geburten-Förderung: 6.000 Euro und ein Sparbuch erhält jedes Neugeborene. Aber wenn schon die Kleinkinder-Spielgruppe 1.200 Euro kostet, bleibt von staatlicher Unterstützung nicht viel übrig. Der „Weltspiegel“ berichtet über die schwierige Partnersuche und den fehlenden Nachwuchs im Stadtstaat Singapur. (Autorin: Sandra Ratzow, ARD-Studio Singapur)
    Haiti: Private Gesundheits-HelferInnen auf dem Lande:
    Die Situation für die Menschen in Haiti ist schwierig und für viele hoffnungslos. Die Regierung ist korrupt und nicht handlungsfähig, bewaffnete Banden regieren große Teile des Landes. Die Gesundheitsversorgung ist zusammengebrochen. Private Hilfsorganisationen wie „Childcare Haiti“ versuchen, vor allem Frauen auf dem Lande eine Basis-Gesundheitsversorgung zu ermöglichen. Die Hebamme Ismani fährt mit einem Arzt in die Dörfer, um besonders werdende Mütter zu versorgen, denn die Mütter-Sterblichkeit nach Geburten ist groß in Haiti. „Childcare Haiti“ wird durch Spenden und andere Hilfsorganisationen finanziert. Der „Weltspiegel“ begleitet die Helferinnen und Helfer in die Dschungel-Dörfer. (Autorin: Xenia Böttcher, ARD-Studio Mexiko)
    Polen: Austritt aus der Istanbul-Konvention:
    Am 30. März hat die nationalkonservative Regierung im polnischen Parlament eine Gesetzesinitiative auf den Weg gebracht, um aus der „Istanbul-Konvention“ auszutreten. Vor zehn Jahren hatten 45 Staaten den völkerrechtlich verbindlichen Vertrag unterschrieben, der Frauen vor allem vor häuslicher Gewalt schützen soll. 34 Staaten haben die Istanbul-Konvention ratifiziert. Vor einigen Wochen hat die Türkei diesem Vertrag verlassen. Sollte Polen austreten, wäre es das erste EU-Land, in dem sich Frauen nicht mehr auf die „Istanbul-Konvention“ beziehen könnten. Vor allem rechte und nationalistische Organisationen treiben den Austritt voran. Frauenverbände dagegen wehren sich und schlagen Alarm: Mit einem Austritt aus der „Istanbul-Konvention“ würde sich Polen endgültig von den Werten der EU verabschieden. (Autoren: Olaf Bock/​Dirk Lipski, ARD-Studio Warschau)
    Brasilien: Erfolgreich gegen die Pandemie – Dank lokaler Währung:
    Die Stadt Marica liegt zwei Stunden entfernt von Rio de Janeiro, direkt an der Küste. Im Gegensatz zu vielen anderen Kommunen kommt Marica vergleichsweise gut durch die Pandemie. So konnte der Bürgermeister kurzerhand 130 zusätzliche Intensivbetten beschaffen, als der Platz in den Krankenhäusern knapp wurde. Und auch eine Testkampagne konnte organisiert werden, um Erkrankte schnell zu erkennen. Möglich sind diese kostspieligen Hilfen durch die lokale Währung „Mumbuca“. Vor einigen Jahren wurde der virtuelle „Mumbuca“ in Marica eingeführt, um die lokale Wirtschaft zu stärken und um das Versickern von Steuergeldern zu verhindern.
    Da vor der Küste Lizenz-Einnahmen aus einem Öl-Feld in die Stadtkassen fließen, mit der lokalen Währung die Unternehmer vor Ort bezahlt werden und die Erträge für soziale Projekte in der Stadt eingesetzt werden, kann der Bürgermeister mit seinem Team den Einwohnern in der schwierigen Pandemie-Zeit sehr viel mehr helfen als die Kommunen im Rest von Brasilien. (Autor: Matthias Ebert, ARD-Studio Rio de Janeiro)
    Großbritannien: Nach dem Tod von Prinz Philip – wie geht es weiter im Königshaus?:
    Der Tod des Herzogs von Edinburgh markiert einen Generationswechsel im britischen Königshaus. Prinz Philip stand als eine der letzten Persönlichkeiten für das späte britische Empire, das nach dem Zweiten Weltkrieg langsam seinen geopolitischen Einfluss verlor. In Großbritannien diskutieren die Menschen jetzt über die zukünftige Rolle der Royals in der britischen Gesellschaft. Kann diese Institution z. B. strukturellen Rassismus im britischen Alltag eindämmen, oder steht das Königshaus gerade für ein Gesellschaftsbild, in dem auch Rassismus verbreitet ist? Der „Weltspiegel“ wagt eine Prognose über die zukünftige Funktion der Royals. (Autor: Vassili Golod, ARD-Studio London) (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere So. 18.04.2021 Das Erste
  • Italien: Impfen auf den Urlaubsinseln:
    Capri, Sardinien und weitere Inseln in Italien machen Tempo beim Impfen: Vor der Tourismussaison soll die gesamte Bevölkerung geimpft werden – bevorzugt. Sie seien Aushängeschilder für den Tourismus, argumentiert die Regional-Regierung. Auf den Inseln wittert man das Sommergeschäft nach Ausfällen in den vergangenen Monaten. Urlaubsorte auf dem Festland sehen sich benachteiligt. Von einer Sonderbehandlung der Inselbevölkerung will man dort nichts wissen.
    Autorin: Anja Miller /​ ARD Studio Rom
    USA: 100 Tage Joe Biden – eine Bilanz:
    Knapp 100 Tage ist Joe Biden nun Präsident der USA. Sein Fokus in den ersten Wochen: die Bekämpfung der Corona-Pandemie durch ein massives Hochfahren des Impftempos und ein großangelegtes Corona-Hilfspaket in Höhe von 1,9 Billionen Dollar. Wie blicken die Menschen im Land auf Bidens erste 100 Tage im Amt? Sind die, die ihn gewählt haben, zufrieden? Und was denken diejenigen, die Donald Trump wollten? Konnte Biden sie mit irgendetwas überzeugen? Denn auch dafür war Joe Biden angetreten: die politischen Lager zu versöhnen und das Land zu einen. Kerstin Klein hat sich in Palm Springs auf die Suche nach Antworten begeben.
    Autorin: Kerstin Klein /​ ARD Studio Washington
    Russland: Von der Polizei zur Opposition:
    Sergej, 27, war bis vor kurzem Polizist in einer Provinzstadt. Mit seinem Jurastudium hatte er gute Karrierechancen. Doch an dem Tag, als Kreml-Kritiker Nawalny zurückkam und am Flughafen festgenommen wurde, hat er seinen Job hingeschmissen. Er wollte Polizist sein, um gegen Verbrechen und Ungerechtigkeit zu kämpfen, und weil er den Staat immer als gut und auf Seiten der Leute gesehen hat, sagt er. Aber der Umgang mit Nawalny sei das Gegenteil, und deswegen könne er nicht mehr Polizist sein. Jetzt geht er auf die Straße, demonstriert in seiner Heimatstadt und steht zum ersten Mal seinen ehemaligen Polizei-Kollegen gegenüber.
    Autorin: Ina Ruck /​ ARD Studio Moskau
    China: Auslieferer am Limit:
    Wang springt von seinem Roller und rennt ins Bürogebäude. Er muss so schnell wie möglich sein Essenspaket ausliefern – sonst bekommt er Abzüge beim Lohn, im schlimmsten Fall darf er drei Tage nicht arbeiten. Ein Algorithmus weist ihm Routen und Stationen zu. Alles im Laufschritt. Wang ist auf das Geld angewiesen. 50 Lieferungen am Tag bringen ihm gerade mal umgerechnet 50 Euro. Der Familienvater muss sich ein 10- -Quadratmeter-Zimmer mit einem anderen Wanderarbeiter teilen. Alles Geld schickt er zu seiner Frau und den drei Kindern. Wang ist einer von sieben Millionen Essensauslieferern in China. Mit Corona ist ihre Zahl gewachsen, der Börsenkurs gestiegen. Doch die Arbeitsbedingungen haben sich verschlechtert. Wer aber aufbegehrt, sich organisiert, die wenigen, die es versucht haben, landeten im Knast.
    Autorin: Tamara Anthony /​ ARD Studio Peking
    Japan: Mit 70 fängt das Leben neu an:
    Toyoki Yamada steht im dritten Frühling. Früher hat er Fisch filetiert, jetzt schneidet er Bäume. Ein rüstiger Vertreter der Generation Silber. „Die Arbeit ist gut für mich. Sie gefällt mir und hält mich fit. Außerdem kann ich mir was dazuverdienen“, erzählt der Gärtner. In der Präfektur Kochi ist jeder Dritte älter als 65. Doch zur Ruhe setzen, für viele Japanerinnen und Japaner ein Greuel. Für Toyoki Yamada geht es mit 70 wieder aufwärts: Als Alleinunternehmer schneidet er Bäume, für 20 Euro die Stunde. Und er bringt seinen Praktikanten, die schon mal 80 Jahre oder älter sind, den richtigen, sauberen Schnitt in luftiger Höhe bei.
    Autor: Uwe Schwering /​ ARD Studio Tokio
    Ukraine: Tschernobyl – strahlendes Erbe:
    Vor 35 Jahren erschütterte die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl die Welt. Strahlenwolken trieben über Europa. Milch, Pilze und andere Lebensmittel waren radioaktiv verseucht. Plötzlich wurde klar, wie gefährlich Atomkraft sein kann. Heute ist Tschernobyl fast vergessen – und nach wie vor eine Gefahr. Ein Team des „Weltspiegels“ war mit Sondergenehmigung unterwegs in der Sperrzone rund um die Atomruine und befragte Wissenschaftler, die die Belastung von Boden, Blättern und Baumrinden untersuchen und auch heute noch hohe Strahlenwerte feststellen. Viele Menschen in den Dörfern am Rande der Sperrzone machen sich Sorgen. Vor allem nach den häufigen Waldbränden kommt es immer wieder zu erhöhter Strahlenbelastung.
    Autor: Jo Angerer /​ ARD Studio Moskau
    Tschernobyl: Der Super-Gau – eine Chronologie: Die Reaktorkatastrophe im Atomkraftwerk von Tschernobyl am 26. April 1986 gilt bis heute als folgenschwerster Unfall der Technikgeschichte. Nach der Explosion verteilte der Wind radioaktive Emissionen über ganz Europa. Eine Chronologie.
    Autor: Philipp Wundersee (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere So. 25.04.2021 Das Erste
  • Indien: Land im Corona-Schock:
    Die erneute Corona-Welle trifft Indien schwer: Neu-Delhis Ärzte sprechen von einem Tsunami, der seinen Höhepunkt noch nicht erreicht habe. Seit einer Woche werden täglich über 300.000 neue positive Covid-19-Fälle registriert. Wissenschaftler gehen von einer weit höheren Dunkelziffer aus. Viele Familien suchen für ihre Angehörigen verzweifelt Hilfe in den Krankenhäusern. Dort fehlen die notwendigen Beatmungsgeräte, Sauerstoffflaschen, Medikamente, Betten. Das Land steht unter Schock. Neu-Delhi muss neue Verbrennungsstätten für die vielen Covid-Toten errichten. Die Krematorien arbeiten Tag und Nacht. Das alles aber sei nur ein Vorgeschmack darauf, was noch kommt mit Folgen für die ganze Welt, sagen indische Gesundheitsexperten. (Autorin: Sybille Licht, ARD Neu Delhi)
    An der Grenze zwischen Kanada und USA: Mangel und Überfluss bei Impfstoffen:
    Die einen haben es, die anderen nicht. Beim amerikanischen Nachbarn Kanada herrscht Impfstoffknappheit, während wenige Kilometer weiter der Überfluss kaum noch an die Frau und den Mann zu bringen ist. Die Grenzen zu Kanada sind seit einem Jahr geschlossen, nur wenige Grenzübergänge lassen die „essential workers“ durch, meist Trucker, die die Wirtschaft aufrechterhalten. In North Dakota läuft jetzt eine Nachbarschaftshilfe besonderer Art an: 8000 Lastwagenfahrer aus der kanadischen Provinz Manitoba sollen auf der US-Seite geimpft werden – zum gegenseitigen Nutzen und vielleicht als Anreiz, den Impfstoffgeiz zu beenden.
    Wir treffen Adam aus Kanada, der sich auf die Impfung freut, die er zuhause so schnell nicht bekommen würde. So klappt es auch mit dem Nachbarn … (Autorin: Christiane Meier, ARD New York)
    Türkei: Impfen für den Tourismus:
    In der Türkei herrscht bis zum 17. Mai ein verschärfter Lockdown: Lebensmittel dürfen die Menschen nur noch zwischen 10 und 17 Uhr und nur in unmittelbarer Nähe der eigenen Wohnung einkaufen. Ansonsten sind die meisten Geschäfte geschlossen. Inlandsreisen sind verboten. Die Infektionszahlen waren so hoch, dass der bisherige Lockdown-light nicht mehr half. Doch von all den Maßnahmen sind ausländische Touristen weiterhin nicht betroffen. Sie dürfen in die Hotels an die türkische Riviera reisen. Um den Urlaub dort attraktiv zu machen, erhalten Beschäftigte in Hotels Impfungen. Allerdings gibt es bisher kaum Buchungen. Schon das Ostergeschäft war mies. Jetzt hoffen die vom Tourismus abhängigen Menschen in der Region Antalya auf Gäste – ab Juni. (Autor: Oliver Mayer-Rüth, ARD Istanbul)
    Italien: EU-Gelder für das Land des Feuers?:
    Illegaler Giftmüll und verseuchte Erde plagen die Region um Neapel schon seit langem. Etliche Menschen sind in den vergangenen Jahren im sogenannten „Land des Feuers“ an Krebserkrankungen gestorben. Nun wurde erstmals in einer offiziellen Studie des italienischen Gesundheitsministeriums ein Zusammenhang zwischen den Giftmüllfeuern und gesundheitlichen Schäden hergestellt. Damit steigt der Druck auf die Regierung, auch mit einem Teil der Milliardengelder des „Next Generation EU-Programms“ die Böden zu sanieren. Nicht nur Umweltaktivisten und Angehörige von Verstorbenen fordern Konsequenzen, auch Lokalpolitiker schließen sich jetzt zusammen. (Autorin: Marie von Mallinckrodt, ARD Rom)
    Frankreich: Helfer im Einsatz gegen Naturgewalten:
    Als das verheerende Sturmtief „Alex“ am 2. Oktober Straßen und Dörfer in den südfranzösischen Alpen zerstörte und Menschen in den Tod riss, machte sich Alexandre Durand spontan auf den Weg dorthin, um zu helfen. Er meldete sich bei der Feuerwehr und legte sofort los. Die Einwohner schlossen ihn schnell ins Herz: einer, der zupacken kann, aber auch einer mit einer sehr besonderen Geschichte, als ehemaliger Obdachloser. Heute, sechs Monate nach der Unwetterkatastrophe, ist Alexandre noch immer in der kleinen Stadt Breil-sur-Roya in den französischen Alpen. (Autorin: Sabine Rau, ARD Paris)
    Brasilien: Bolsonaro bläst zum Angriff auf Indigene:
    Kazike Juarez Munduruku sitzt mit Sorgenfalten über einer Karte seines Stammesgebietes am Rio Tapajós: Das Stammesoberhaupt sieht, wie die Goldgräber im brasilianischen Bundesstaat Pará immer näher an sein Schutzgebiet heranrücken. Deshalb kontrolliert Juarez jeden Monat die Gebietsgrenzen am Fluss Tapajós mit dem Boot. Immer öfter dringen illegale Goldgräber und Holzfäller mit schweren Maschinen in das riesige Gebiet der Munduruku ein. Sie hinterlassen zerstörte Schneisen. Brasiliens Regierung hat die Umweltschutzkontrollen drastisch reduziert. Und Präsident Bolsonaro will zahlreiche Schürforte der Goldgräber legalisieren, am liebsten auch in indigenen Schutzgebieten. (Autor: Matthias Ebert, ARD Rio de Janeiro) (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere So. 02.05.2021 Das Erste
  • Italien: König der Einsamkeit:
    Gestrandet auf einer einsamen Insel: Seit 30 Jahren lebt Mauro Morandi als Einsiedler auf der kleinen italienischen Insel Budelli, und will dort, auch jetzt mit 81 Jahren, bleiben. Ein Leben wie Robinson Crusoe? „Nein“, sagt Mauro Morandi, „Robinson wollte die Insel ja verlassen, ich aber will bleiben“. In seiner selbstgewählten Einsamkeit stellt er sich Fragen: Wie schnell vergeht die Zeit, wenn man selbst das Tempo bestimmt? Was braucht man um glücklich zu sein. Darüber spricht der ehemalige Lehrer im Netz mit einer großen Fangemeinde. Nachdem ihn die Stadtverwaltung von La Maddalena von der Insel vertreiben wollte, weil im Naturparadies niemand wohnen dürfe, kann Mauro Morandi jetzt wieder hoffen, Einsiedler bleiben zu dürfen. (Autorin: Anja Miller/​ARD Studio Rom)
    Syrien: Rakka – Vom Terror befreit, und jetzt?:
    Die gute Nachricht: Im Jahr 2017 wurde die Herrschaft der Terrororganisation IS in Rakka beendet. Im Fußballstadion der Stadt, dem so genannten „schwarzen Sportplatz“, der unter dem IS als grausames Foltergefängnis missbraucht wurde, finden inzwischen wieder die ersten Spiele statt. Die schlechte Nachricht: Fast ganz Rakka wurde von Bomben zerstört, Zivilisten verloren ihr Leben. Wie, fragt ARD-Korrespondent Daniel Hechler, gelingt hier ein Neuaufbau? Wie blicken die Menschen in die Zukunft? (Autor: Daniel Hechler/​ARD Studio Kairo)
    Jamaika: Musik und Gewalt:
    One Love, one live – Jamaika pflegt das Image einer entspannten Touristeninsel mit Reggae-Beats. Weniger bekannt ist die kriminelle Seite der Insel. Morde, Schießereien, Überfälle haben sich in der Pandemie weiter verschärft. Heiß diskutiert wird der Einfluss der so genannten Dancehall-Musik, aggressive Beats und Liedtexte. Sie sei ein Brandbeschleuniger, sagt Damian von der Peace Management Initiative, und zementiere eine Kultur der Gewalt. Rapper Skillit Bang hält dagegen: Dancehall zeige die Realität der Slums von Kingston, die Musik sei Kunst, ein Ventil für Jamaikaner am Rande der Gesellschaft. (Autorin: Xenia Böttcher/​ARD Studio Mexiko)
    Japan: Hochzeit auf Probe:
    Momo und Nana heiraten. Sie machen sich schön, ziehen den weißen Kimono an. Es scheint, als ginge ihr Traum in Erfüllung. Doch die ganze Zeremonie: lediglich eine Probehochzeit. Homosexuelle Paare dürfen in Japan nicht heiraten. Der buddhistische Mönch Myoka Senda will das nicht hinnehmen. Er probt in seinem Tempel nördlich von Tokio die Hochzeit von Lesben und Schwulen. Sie machen Fotos, um im Internet für die Ehe zu werben. Der Mönch setzt sich schon lange für die LGBT-Gemeinde ein. Denn im Buddhismus sind alle Menschen gleich, sagt er. Schwule und Lesben sind schon lange Gast in seinem Tempel. (Autor: Gabor Halasz/​ARD Studio Tokio)
    USA: Hass auf asiatisch-stämmige US-Bürger:
    Verbrechen aus Hass gegen asiatisch-stämmige US-Bürger nehmen vor allem in den großen Städten der USA zu. Es bleibt nicht bei verbalen Beleidigungen; Aggressionen werden zunehmend handgreiflich, auch im Schmelztiegel New York, wo asiatisch-stämmige Mitbürger 16 Prozent der Bevölkerung ausmachen. Zwar schickt die New Yorker Polizei verstärkt Streifen nach Chinatown, doch trotz aller Bekenntnisse vom Bürgermeister und einem speziell benannten Polizei-Beauftragten – die Betroffenen klagen, dass die meisten Übergriffe nicht verfolgt werden oder ohne Verurteilung bleiben. Inzwischen setzen die US-Asiaten auf Selbstschutz und Selbstverteidigung. (Autorin: Christiane Meier/​ARD Studio New York)
    Iran: Mit Rad und Brot für eine bessere Umwelt:
    In Teheran ist dieses Bild eher ungewöhnlich: Fahrradkuriere – Männer und Frauen – flitzen durch die dicht befahrenen Straßen der iranischen Hauptstadt unter einer dichten Glocke aus Abgasen. Ihre Ware: Sauerteigbrot. Ihr Ziel: ein Zeichen setzen für gesündere Ernährung und Umweltschutz. Ausgangspunkt ist das Cafe „D Project“. Die Besitzerin, Elnaz Naseri, eine Marathonläuferin hat vor zwei Monaten mit der Brot- und Fahrrad-Aktion begonnen. Ein Team aus 50 Freiwilligen unterstützt sie bei der Auslieferung. Gemeinsam wollen sie Akzeptanz schaffen – Radfahren, vor allem für Frauen – ist im Iran zwar nicht offiziell verboten, wird aber von Klerikern immer wieder kritisiert. (Autorin: Katharina Willinger/​ARD Studio Teheran) (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere So. 09.05.2021 Das Erste

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