2021, Folge 19–36

  • Folge 19
    Finnland will bis 2035 gänzlich CO2-neutral sein – und zwar ohne dabei Emissions-Zertifikate zu erwerben, so der ambitionierte Plan der Regierung in Helsinki. Umweltschutz, Nachhaltigkeit und alternative Energien dominieren in Finnland schon lange die Politik, umso mehr seit die 35 Jahre junge Sanna Marin Premierministerin ist. Allem voran sollen die fossilen Brennstoffe verbannt werden: der Kohleausstieg soll bis 2029 erreicht werden. Ob und wann das Aus für die Torfverbrennung zur Wärmegewinnung kommen wird, ist noch umstritten, hängen doch Tausende Arbeitsplätze in strukturschwachen Regionen des Landes dran.
    WELTjournal-Reporterin Burgit Bock macht sich auf den Weg in den hohen Norden Europas, um die Umsetzung der ambitionierten Klima-Ziele unter die Lupe zu nehmen. Sie besucht Kalasatama, das neue Stadtviertel von Helsinki, das zum Vorzeigebeispiel für eine klimaneutrale Stadtplanung geworden ist. In Espoo, der zweitgrößten Stadt des Landes, kann sie einen Blick auf die weltweit tiefste geothermische Bohrung werfen und mit Tero Mustonen, Finnlands führendem Kopf der Klimabewegung, über die umstrittene Torfproduktion sprechen und darüber, ob der Ausbau der Atomkraft im Land als Übergangslösung akzeptabel ist. (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereDi 26.10.20213satOriginal-TV-PremiereMi 02.06.2021ORF 2
  • Folge 20
    Im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen im Iran haben die Verhandlungen um einen neuen Atomvertrag mit den USA in den letzten Wochen an Fahrt aufgenommen – das ist sowohl aus Washington als auch aus Teheran zu hören. Geklärt wird, welche Wirtschaftssanktionen die USA aufheben müssen und in welchem Umfang der Iran sein Atomprogramm begrenzen und Rüstungskontrollen zuzulassen hat. Nach dem Ausstieg des damaligen US-Präsidenten Trump aus dem Atomabkommen und der Verhängung verschärfter Sanktionen ist der Lebensstandard der meisten Iraner deutlich gesunken.
    Das autoritär-islamische Regime im Iran ist jedoch nicht – wie von Trump beabsichtigt – ins Wanken geraten und hat sein Atomprogramm intensiviert. Das WELTjournal zeigt die historisch gespannten Beziehungen zwischen den USA und dem Iran und die Geschichte der US-Wirtschaftssanktionen seit den 70er Jahren. In Gesprächen mit Politikern und Wirtschaftsexperten aus Europa, dem Iran und den USA wird die politische Wirksamkeit von Sanktionen ebenso hinterfragt wie die von Diplomatie und Handel. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 16.06.2021ORF 2
  • Folge 21
    Vor 30 Jahren begann mit den Unabhängigkeitserklärungen von Slowenien und Kroatien der blutige Zerfall des sozialistischen Jugoslawien. Der Krieg in Slowenien dauerte nur zehn Tage, die Kriege in Kroatien und Bosnien-Herzegowina jeweils mehr als drei Jahre und auch die Zahl der Opfer, der Vertriebenen und Flüchtlinge war dort weit höher. Die Auflösung Jugoslawiens hatte im Juni 1991 an der Staatsgrenze zu Österreich begonnen, der heutigen slowenisch-österreichischen Grenze. Die jugoslawische Volksarmee versuchte damals, Grenzübergänge wieder in Besitz zu nehmen, die von slowenischen Truppen kontrolliert wurden.
    Dieser Krieg an der Staatsgrenze führte zum größten militärischen Einsatz in der Geschichte des österreichischen Bundesheeres. Etwa 7.700 Soldaten waren von Ende Juni bis Mitte Juli 1991 in der Steiermark und in Kärnten im Einsatz. ORF-Balkan-Korrespondent Christian Wehrschütz hat für das WELTjournal mit ehemaligen Soldaten gesprochen, vom Kommandanten im steirischen Grenzabschnitt bis zu damaligen Grundwehrdienern.
    In Slowenien trifft er Veteranen ebenso wie den ersten demokratisch gewählten Regierungschef Lojse Peterle. In Kroatien besucht er den Friedhof nahe der Stadt Vukovar, an dem die Opfer des Massakers begraben sind. Mit dem letzten Vorsitzenden des jugoslawischen Staatspräsidiums, später Präsident Kroatiens, Stipe Mesic sowie dem letzten jugoslawischen Außenminister Budimir Loncar reflektiert Wehrschütz die Ereignisse vor 30 Jahren, die Europa erschüttert und nachhaltig geprägt haben. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 23.06.2021ORF 2
  • Folge 22
    Bergsport liegt im Trend. Die Hochalpen gehören zu den beeindruckendsten Landschaften Europas – und gleichzeitig zu den fragilsten, gefährdet durch Klimawandel, Abwanderung und Tourismus. Im Berg- und Tourismusland Südtirol dürfen schon längst keine neuen Berg- und Schutzhütten mehr errichtet werden, dafür werden bestehende Hütten umfassend erneuert. Die spektakulärste Renovierung läuft seit vergangenem Herbst auf 3.200 Metern am Becherhaus im italienischen Teil der Stubaier Alpen. Das höchstgelegene Südtiroler Schutzhaus wird mit einem Budget von 1,2 Millionen Euro zukunftsfit gemacht.nWELTjournal-Reporterin Ines Pedoth hat das ‚Alpine Work Team‘ von Peter Trenkwalder bei den Arbeiten am Berg in Schnee und Eis besucht und erfahren, dass man bei der herausfordernden Renovierung wegen stabilerer Wetterverhältnisse auf die Wintersaison setzt.
    Die neuen Hüttenwirte im Becherhaus, Edeltraud und Lukas Lantschner, verraten, warum sie lieber eine so abgelegene Location bewirtschaften als im Tal zu arbeiten. Die Brixner-Hütte auf 2.280 Metern hat Quereinsteiger mit Studienabschluss als neue Hüttenwirte, unter ihnen Magdalena Jöchler.
    Die Südtirolerin will im Winter weiterhin als TV-Regisseurin in Wien arbeiten und im Sommer auf der Alm. „Wenn es dieses Corona-Jahr nicht gegeben hätte, ich glaube nicht, dass ich die Schneid gehabt hätte, das zu machen“, sagt sie, „doch schon der erste Lockdown hat gezeigt, man muss die Chancen nutzen wie sie kommen, man muss das Leben nehmen wie es kommt. Man muss die Zeit nutzen, und das machen, was einem Spaß macht, weil das Leben hat man nur einmal.“ Profi-Bergsteiger Hanspeter Eisendle und Extrem-Kletterer Simon Messner, Sohn von Bergsteiger-Legende Reinhold Messner, erzählen, was sie auf die höchsten Gipfel treibt, wie sie die Zukunft des Alpinismus sehen und wie sie den Klimawandel in den Bergen erleben.
    Simon Messner: „Die Klimaveränderung fällt durch immer extremere Wetterphänomene auf. Es gibt Winter, die sind so warm wie seit hundert Jahren nicht mehr, und dann wieder extrem schneereiche. In den Dolomiten gibt es mehr Felsstürze. Ganze Feiler brechen zusammen. Generell wird der Fels instabiler – und Bergsport gefährlicher.“ (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereDi 21.09.20213satOriginal-TV-PremiereMi 21.07.2021ORF 2
  • Folge 23
    Afrika ist bisher weit nicht so stark von der Corona-Pandemie betroffen wie andere Kontinente. Sub-Sahara-Afrika hat weltweit aber auch die niedrigste Impfrate. Was also, wenn es schlimmer wird, wie viele prophezeien? Bis auf einige großzügige Spenden haben die reichen Länder schon fast alle Impfdosen für heuer für sich reserviert. In Afrika herrscht Mangel. ORF-Afrika-Expertin Margit Maximilian hat sich für das WELTjournal in Kenia auf die Spur von COVID-19 begeben. Sie trifft Gesundheitsarbeiterinnen im Slum von Nairobi und Ärzte im größten Spital der Stadt und fragt nach – in einem Frauendorf und einem Nationalpark in Samburu-County. Auswirkungen von Corona findet sie überall, auch in den letzten Winkeln der Welt. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 28.07.2021ORF 2
  • Folge 24
    Der wohl folgenschwerste Terrorangriff der Geschichte, der Anschlag auf das World Trade Center in New York, jährt sich heuer zum zwanzigsten Mal. Am 11. September 2001 entführten islamistische Terroristen zwei amerikanische Passagiermaschinen und steuerten sie in die Zwillinggstürme an der Südspitze von Manhattan. Das explodierende Kerosin verursachte ein Flammenmeer auf vielen Stockwerken. Beide Türme mit ihren 110 Stockwerken kollabierten innerhalb von nicht einmal zwei Stunden. 2753 Menschen starben. Das WELTjournal zeigt die bewegende Geschichte von fünf Überlebenden: „Es war einfach eine Reihe von Entscheidungen, die sich als richtig erwiesen haben, weshalb ich überlebt habe“, erzählt der französische Geschäftsmann Bruno Dellinger, der zum Zeitpunkt des Anschlags in seinem Büro im 47. Stock des Nordturms arbeitete.
    Hafen-Manager John Pakowski und Bauingenieur Colin Richardson befanden sich im Fahrstuhl des 50sten Stocks. Unternehmer Brian Clarks war zu der Zeit in seinem Büro im 84. Stock des Südturms. Und Feuerwehrmann Jay Jonas versuchte mit seiner Mannschaft, Menschen aus dem brennenden Nordturm zu retten, als dieser einstürzte. Wie durch ein Wunder haben sie das Inferno überlebt – und haben heute noch Tränen in den Augen, wenn sie erzählen, wie sie sich retten konnten. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 08.09.2021ORF 2
  • Folge 25
    Starkregen und Überflutungen auf der einen Seite, Hitze und Dürre auf der anderen Seite – beides sind Phänomene der Klimakrise, die Europa besonders stark treffen. Die Folgen für die Landwirtschaft, die Wälder, unsere Umwelt und unser Leben im Allgemeinen sind dramatisch. Die Klimakrise ist weitgehend menschengemacht. Abholzung, Monokulturen und Wasserentzug für Intensiv-Landwirtschaft fördern die Austrocknung des Bodens, die die weitere Erwärmung befeuert, was wiederum zu noch mehr Dürre führt. Das WELTjournal zeigt Möglichkeiten, wie der Dürre auf politischer und gesellschaftlicher Ebene begegnet werden kann. Welche wissenschaftlichen sowie land- und forstwirtschaftlichen Maßnahmen sind möglich? Verschärft die Agrarlobby, die für EU-Subventionen für Großbetriebe sorgt, die Dürre? Oder ist sie gar Mitverursacher? Anstelle der EU-Flächensubventionierung fordern Wissenschaftler und NGOs eine Agrar-Politik, die vor allem auf Nachhaltigkeit setzt.
    Wir stellen EU-weite Projekte zur Eindämmung der Dürre vor: Grüne Genetik, den „EU Green Deal“ für Biodiversität sowie die Bedeutung und Ausweitung einer nachhaltigen Bewirtschaftung unserer Felder und Wälder. Der Film stellt wissenschaftliche, land- und forstwirtschaftliche Projekte sowie Eigeninitiativen in Deutschland, Frankreich, Spanien und Rumänien im Kampf gegen die Dürre vor. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 15.09.2021ORF 2
  • Folge 26
    Nach 16 Jahren geht die Amtszeit von Angela Merkel mit der Bundestagswahl im September zu Ende. Außer Langzeitkanzler Kohl war kein deutscher Kanzler so lange im Amt wie sie. Eine ganze Generation junger Deutscher ist in der Ära Merkel aufgewachsen und kennt nichts anderes. 16 Jahre, die auch geprägt waren von Krisen: von der Finanzkrise über die Migrations- und Klimakrise bis hin zur Corona-Pandemie. WELTjournal-Reporter Patrick A. Hafner porträtiert junge Menschen, die unter Merkels Kanzlerschaft und mit den großen Herausforderungen der vergangenen 16 Jahre aufgewachsen sind.
    Sie sind junge Umweltaktivisten, denen der Klimaschutz bislang viel zu halbherzig war, und die selbst mitbestimmen wollen. Sie sind Geflüchtete, die während der Flüchtlingskrise 2015 nach Deutschland kamen, in der Hoffnung auf Schutz und ein besseres Leben. Und sie sind Menschen, denen – trotz harter Arbeit und äußerster Flexibilität – in einer neuen Arbeitswelt kaum Geld bleibt, um über die Runden zu kommen. Sie alle eint, dass sie mit genauso viel Hoffnung wie Angst auf das blicken, was nach der Ära Merkel kommen wird. (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereDi 28.09.2021PhoenixOriginal-TV-PremiereMi 22.09.2021ORF 2
  • Folge 27
    Die brasilianische Millionen-Stadt Manaus mitten im Amazonas-Regenwald ist die am stärksten von Corona betroffene Stadt der Welt. Mehr als drei Viertel der Bevölkerung von Manaus waren infiziert, den Spitälern ging immer wieder der Sauerstoff aus. Die Pandemie bedroht insbesondere die indigene Bevölkerung, die hoch anfällig für Viruskrankheiten ist. WELTjournal-Reporterin Julieta Rudich begleitet in Manaus die Krankenschwester Vanda Ortega von der Volksgruppe der Witoto, die zum „Schutzengel“ ihrer indigenen Landsleute wurde. Mit dem ehemaligen Gouverneur des Bundesstaates Amazonas Omar Aziz spricht sie über die verfehlte Corona-Politik des brasilianischen Präsidenten Bolsonaro. Aziz ist Vorsitzender des Parlamentarischen Untersuchungsausschusses, der Fehler, Versäumnisse und Korruption in Bolsonaros Krisen-Management beweisen will. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 29.09.2021ORF 2
  • Folge 28
    China ist die wohl am rasantesten aufstrebende Großmacht des 21. Jahrhunderts. Die meisten Chinesen sind überzeugt, dass China mit dem Westen nicht nur gleichgezogen hat, sondern auf der Überholspur ist. Möglich wurde der beispiellose Aufstieg auch und vor allem, weil das riesige Land seit mehr als 70 Jahren von der Kommunistischen Partei Chinas autoritär und repressiv regiert wird. Die Kommunisten haben ihre Macht über Jahrzehnte intern gefestigt, zuletzt hat Staatschef Xi Jinping die autokratische Machtfülle seines Amtes noch weiter ausgebaut. Xi setzt auf Turbo-Wirtschaftswachstum, steigenden Wohlstand und Nationalismus. China-Korrespondent Josef Dollinger zeichnet im WELTjournal den Weg Chinas seit der Gründung der Kommunistischen Partei vor 100 Jahren nach und spricht mit Partei-Funktionären, chinesischen Historikern und Experten über Chinas Weg zur Supermacht. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 06.10.2021ORF 2
  • Folge 29
    Hunderttausende Tonnen Altkleider aus Europa landen jedes Jahr in Afrika. Allein in Ghana in Westafrika kommen regelmäßig große Containerschiffe mit Bergen von Altkleidern an, die die dortigen Märkte überschwemmen. Der Second-Hand-Kleidungsmarkt hat in Ghanas Hauptstadt Accra tausende Jobs geschaffen, aber auch zu enormen Problemen geführt. Das WELTjournal zeigt, wie der überbordende Altkleidermarkt in Ghana zu riesigen Müllbergen führt, die Strände und Küsten verschmutzt und die lokale Textilproduktion zerstört. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 13.10.2021ORF 2
  • Folge 30
    Mitten in Europa werden Tiger, Löwen und Leoparden gezüchtet. Denn in vielen Ländern dürfen solche Raubkatzen nicht nur in Zoos, sondern auch von Privatpersonen daheim als „Haustiere“ gehalten werden. Der Handel mit exotischen Großkatzen ist äußerst lukrativ und zieht längst auch Kriminelle an: In Asien werden etwa für Tiger und ihre Überreste hohe Summen bezahlt, da sie der traditionellen chinesischen Medizin zufolge Krankheiten lindern sollen. WELTjournal-Reporter Alexander Kofler zeigt, unter welchen zum Teil grauenhaften Umständen Tiger und andere Großkatzen in Tschechien und der Slowakei für Zucht und Verkauf gehalten werden. Und besucht einen Kampfsportler, der bei sich zuhause im Garten eine Löwin hält. Dagegen finden in einer Auffangstation in der Slowakei viele Raubkatzen einen Platz, die als Haus-, Zirkus- oder Zuchttiere ausgedient haben. (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereDo 10.03.20223satOriginal-TV-PremiereMi 20.10.2021ORF 2
  • Folge 31
    In EU-Europa herrschen punkto Corona und Zugang zu Impfungen in etwa gleiche Bedingungen, die Ergebnisse sind jedoch völlig unterschiedlich: Portugal, das zu Beginn der Pandemie besonders schwer betroffen war, ist mit 80% Vollimmunisierten, dh Doppelt-Geimpften, nicht nur Europa-Meister, sondern sogar Impf-Vize-Weltmeister. Bereits Anfang Oktober wurden dort die meisten Corona-Beschränkungen aufgehoben. Bulgarien ist mit 20% Doppelt-Geimpften EU-Schlusslicht. Schweden mit 66% und Italien mit 70% Doppelt-Geimpften liegen über dem EU-Schnitt und besser als Österreich mit 62%, verfolgen aber höchst unterschiedliche Wege bei den Corona-Maßnahmen: Italien gilt als das Land mit den strengsten 3-G-Regeln in Europa, Schweden ist von Anfang an einen Sonderweg ganz ohne Lockdowns gegangen – und hat überraschend die niedrigste Übersterblichkeit der vier Länder.
    Eine Bilanz nach 22 Monaten Pandemie von Portugal-Korrespondent Josef Manola, Italien-Korrespondentin Cornelia Vospernik, Korrespondent Ernst Gelegs aus Bulgarien und WELTjournal-Reporterin Burgit Bock aus Schweden. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 27.10.2021ORF 2
  • Folge 32
    Obwohl der Kohleausstieg in Deutschland längst beschlossen ist, werden im Rheinland weiterhin ganze Dörfer abgerissen und die BewohnerInnen zwangsabgesiedelt, um Europas größtem Kohleabbaugebiet, dem Rheinischen Revier mit dem Tagebau Garzweiler II, Platz zu machen. AnwohnerInnen der betroffenen Ortschaften Lützerath, Keyenberg, Kuckum, Berverath, Ober- und Unterwestrich wehren sich. Unterstützung bekommen sie von KlimaaktivistInnen und Umweltschützern. WELTjournal-Reporter Patrick Hafner und Benedict Feichtner besuchen in Lützerath Menschen, die seit Generationen hier leben und nun den Abrissbaggern weichen müssen. Mit den Dörfern werden auch historische, teils denkmalgeschützte Bauwerke zerstört, wie etwa der neo-romanische Immerather Dom. Um den bedrohten Hambacher Forst vor einer Rodung zu schützen, leben dort dutzende Aktivisten seit Jahren in Baumhäusern. Für die nächsten Tage und Wochen sind rund um das riesige Kohleabbaugebiet jede Menge Protestaktionen geplant. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 03.11.2021ORF 2
  • Folge 33
    Es sind vor allem junge Frauen und Mädchen, die den Kampf gegen die Klima-Katastrophe weltweit in die Schlagzeilen gebracht haben und die Politik zum Handeln zwingen. Sie kommen aus allen Teilen der Welt und sind mit Dürren, Überschwemmungen und Bränden aufgewachsen, mit Umweltverschmutzung, Smog und Unmengen von Plastikmüll. Im WELTjournal erzählen die jungen Aktivistinnen, wie existenziell die Klima-Krise und das Versagen der Politik ihre Zukunft bedroht. Sie alle eint ihr großes Ziel: Kampf gegen die Untätigkeit der PolitikerInnen und Förderung eines radikalen gesellschaftlichen Wandels, damit Natur und soziale Gerechtigkeit zur obersten Priorität werden. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 10.11.2021ORF 2
  • Folge 34
    Bereits 25 Frauen wurden heuer in Österreich von ihrem Lebenspartner ermordet, von dem sie sich trennen wollten, mehr als 40 schwer verletzt. Damit liegt Österreich im traurigen Spitzenfeld Europas. Gewalt von Männern ist ein weltweites Problem, in besonders patriarchalen bzw. Machismo-geprägten Ländern tritt sie besonders häufig auf. In Argentinien etwa wird alle 30 Stunden eine Frau getötet, meist von ihrem Lebensgefährten oder Ex-Partner. Argentiniens Frauen haben begonnen, sich in großem Stil zu organisieren, um dieser grassierenden Gewalt ein Ende zu setzen.
    Unter dem Motto „Nicht eine weniger“ ist eine neue feministische Bewegung entstanden. Hunderttausende Argentinierinnen gehen auf die Straße und fordern Anerkennung und Schutz, ein gesamtgesellschaftliches Umdenken, gleichen Lohn für gleiche Arbeit und das Recht auf legale Abtreibung. Die neue Frauen-Bewegung hat mittlerweile weite Teile Lateinamerikas erfasst. WELTjournal-Reporterin Julieta Rudich begleitet die argentinischen Tango-Sängerinnen Claudia Levy und Noelia Moncada bei ihrem sehr persönlichen Engagement gegen die Macho-Gewalt, die viele Frauen das Leben kostet. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 24.11.2021ORF 2
  • Folge 35
    Seit 50 Jahren hat der ORF ein Büro in Moskau und berichtet von dort aus regelmäßig über das Auf und Ab russischer Politik – vom totalitären Sowjetstaat zur Zeit des Kalten Krieges über die Öffnung und Demokratisierung im Zeichen von Perestrojka und Glasnost bis zum autoritären russischen Nationalstaat der Gegenwart. Der ehemalige Moskau-Korrespondent Christian Schüller zeichnet für das WELTjournal nach, wie sich die Berichterstattung aus Moskau in diesem halben Jahrhundert entwickelt hat, und wie sich in dieser Zeit das Russlandbild veränderte. ORF-Korrespondenten waren dabei, als die Sowjetunion vor dreißig Jahren aufgelöst wurde – ein historischer Bruch, den ihre Vorgänger in Moskau für unvorstellbar gehalten hätten.
    Ebenso wenig war 1991 vorauszusehen, wie Russland sich ohne Sowjetunion weiter entwickeln würde. Aus dem zeitlichen Abstand lassen sich manche Wendungen der russischen Politik besser einordnen. Christian Schüller spricht in seinem Rückblick mit den ehemaligen Moskau-Korrespondenten Otto Hörmann, Franz Kössler, Susanne Scholl, Georg Dox und Carola Schneider, mit welchen Einschränkungen und Ungewissheiten sie zu kämpfen hatten, und was sie aus den Jahren in Russland gelernt haben. (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereDo 02.06.2022PhoenixOriginal-TV-PremiereMi 01.12.2021ORF 2
  • Folge 36
    Wie gehen die Söhne und Töchter der Schergen einer Diktatur mit den Verbrechen ihrer Väter um? Während in Deutschland und Österreich die Nazi-Vergangenheit in vielen Familien nach wie vor tabuisiert wird, haben sich in Argentinien die Kinder der Folterer und Mörder zusammengeschlossen, um über die Schuld ihrer Eltern zu sprechen. Während der Militärdiktatur von 1976 bis 1982 wurden in Argentinien mehr als 30.000 Oppositionelle und Kritiker getötet. „Ich will ihn nicht lieben, das schmerzt zu sehr“, sagt Analía Kalinec, die erst als Erwachsene erfahren hat, dass ihr Vater im Auftrag der Militärjunta hunderte Menschen gefoltert und ermordet hat.
    2010 wurde der Polizeikommissar wegen Verbrechens gegen die Menschlichkeit zu lebenslanger Haft verurteilt. Analía Kalinec hat sich mit anderen Söhnen und Töchtern der Vollstrecker der Militärjunta zusammengetan: „Ungehorsame Geschichten“ nennt sich die Gruppe, die zur Aufklärung der Verbrechen ihrer Väter beitragen und jegliche Straferleichterung verhindern will. WELTjournal-Reporterin Julieta Rudich hat Analía Kalinec und ihre Mitstreiter in Buenos Aires getroffen und zeigt ein weltweit einzigartiges Projekt der Vergangenheitsbewältigung. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 22.12.2021ORF 2

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