2021, Folge 1–18

  • Folge 1
    Wenn Joe Biden am 20. Jänner um 12 Uhr Ortszeit auf dem Kapitol in Washington seinen Amtseid ablegt, beginnt offiziell die Amtszeit des 46. Präsidenten der Vereinigten Staaten. Corona-bedingt werden die Feierlichkeiten weit kleiner gehalten als üblich. Ob der scheidende Präsident Trump an der Zeremonie teilnimmt, wie es eigentlich Tradition ist, ist unklar. Bis zuletzt verweigerte Trump die Anerkennung von Bidens Wahlsieg. Der neue Leiter des ORF-Büros in Washington Thomas Langpaul zeigt im WELTjournal, vor welch schwierigen Herausforderungen der neue Präsident steht: von der Corona-Pandemie bis zum Klimanotstand, von der Wirtschaftskrise bis zur Spaltung der amerikanischen Gesellschaft, die unter Trump gefährliche Züge angenommen hat.
    Und er zeigt, mit welch außergewöhnlichem Regierungsteam Biden die Arbeit angehen will, ein Team, das in vielerlei Hinsicht ein Novum für die USA werden dürfte, mit starkem Frauenanteil: mit Kamala Harris übernimmt erstmals eine Frau das Amt des Vize-Präsidenten, mit Deb Haaland soll erstmals eine Indigene ein Ministeramt bekleiden, CIA-Direktorin Avril Haines soll als erste Frau Geheimdienstkoordinatorin werden, die ehemalige US-Notenbankchefin Janet Yellen wird voraussichtlich Finanzministerin. Alejandro Mayorkas wird als erster Hispanic das Amt des Heimatschutzministers übernehmen. Der wohl prominenteste Name im neuen Kabinett ist der ehemalige Präsidentschaftskandidat John Kerry, den Joe Biden zum Klima-Sonderbeauftragten machen will. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 20.01.2021ORF 2
  • Folge 2
    Vor ziemlich genau einem Jahr sind die ersten Corona-Fälle in Europa aufgetreten. Wenige Wochen zuvor hatte China die Weltgesundheitsorganisation WHO über die Ausbreitung der neuartigen Lungenentzündung informiert. Mittlerweile hat die Corona-Pandemie die ganze Welt im Griff, zahllose Länder haben das öffentliche Leben heruntergefahren und weitreichende Lockdowns verhängt. Alle Hoffnungen liegen nun in den Impfungen, die in den meisten Ländern bereits angelaufen sind. WELTjournal-ReporterInnen und ORF-KorrespondentInnen aus China, Italien, Großbritannien, Schweden, Israel und Uruguay berichten, wie die Regierungen ihrer Länder versuchen, die Pandemie unter Kontrolle zu bringen, wie die Impfkampagnen angelaufen sind und wie die Impfbereitschaft in der Bevölkerung nach einem Jahr Pandemie stetig zunimmt. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 27.01.2021ORF 2
  • Folge 3
    Vor 30 Jahren läutete Südafrikas damaliger Präsident Frederik Willem de Klerk das Ende der Apartheid ein. In seiner Rede im Februar 1991 vor dem von Weißen dominierten Parlament in Kapstadt versprach de Klerk, die letzten noch geltenden Gesetze der Rassentrennung abzuschaffen. Seither hat sich viel getan, doch das Erbe der Apartheid ist noch lange nicht überwunden. Eine neue schwarze Mittel- und Oberschicht ist entstanden und Schwarze werden bei Jobvergaben durch das Black-Empowerment-Gesetz bevorzugt behandelt, doch der Großteil der Schwarzen lebt nach wie vor in Armut – und mittlerweile auch ein kleiner Teil der weißen Südafrikaner: Sie haben bei Jobvergaben per Gesetz das Nachsehen.
    Im WELTjournal besucht der afro-britische Reporter Reggie Yates das weiße Elendsviertel Coronation Camp am Rand von Johannesburg. Dort leben 400 verarmte weiße Südafrikaner in Wellblechhütten und Wohnwägen. Einer von ihnen ist JD, ein Künstler, der mit seiner schwangeren Frau, zwei Kleinkindern und der Mutter in einem Zelt haust. Sein sehnlichster Wunsch ist eine Sozialwohnung. Doch die sind rar und werden bevorzugt an Schwarze vergeben. Reporter Reggie Yates sucht Antwort auf die unbequeme Frage, ob es die Weißen sind, die seit dem Ende der Apartheid diskriminiert werden, und ob Weiße und Schwarze in Südafrika jemals gleichgestellt leben können. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 03.02.2021ORF 2
  • Folge 4
    Der Himmel über Europa ist so leer wie zuletzt in den Achtzigern. Während 2019 noch 11,1 Millionen Flüge über dem Kontinent gezählt wurden, waren es im Vorjahr nur 5 Millionen. Auf einem der größten Flughäfen Europas, dem Flughafen Frankfurt, starteten und landeten vor der Corona-Krise jeden Tag mehr als 1.400 Maschinen, jetzt ist es ein Bruchteil. Das WELTjournal zeigt, wie sehr die Flugbranche durch die Corona-Krise in Mitleidenschaft gezogen wurde. Auf dem Flughafen Frankfurt, an dem sonst mehr als 80.000 Menschen arbeiten, herrscht nun fast gespenstische Leere.
    Das Passagieraufkommen ist um mehr als 80% zurückgegangen. Aktuell gibt es so gut wie keine Reiseziele, die man ohne Quarantäneauflagen und Einreisebeschränkungen anfliegen könnte. „Hier steht jetzt ein Flieger aufgereiht neben dem anderen. Ich hätte mir nie träumen lassen, dass Flugzeuge auf Landebahnen stehen. Das ist ein Bild für die Ewigkeit“, sagt Flughafenmitarbeiter Josef Krenn, der mehr als 20 Jahre lang Flugzeuge auf der Rollbahn in die richtige Position gelotst hat. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 10.02.2021ORF 2
  • Folge 5
    Seit neun Jahren lebt der Wikileaks-Gründer und Aufdecker Julian Assange von der Außenwelt abgeschnitten unter Arrest. Nach sieben Jahren Asyl in der ecuadorianischen Botschaft in London sitzt er nun seit fast zwei Jahren in britischer Haft. Über ihm schwebt nach wie vor die Gefahr einer Auslieferung an die USA, wo ihm eine Gefängnisstrafe von 175 Jahren droht, wenn nicht sogar die Todesstrafe. Die USA werfen ihm die Gefährdung der Nationalen Sicherheit vor, weil Assange geheime Dokumente aus den Kriegen im Irak und in Afghanistan an die Öffentlichkeit brachte. Bekannt wurde der unbequeme Aufdecker erstmals 2010 mit der Veröffentlichung eines Videos, das ein amerikanisches Kriegsverbrechen in Bagdad dokumentiert.
    Für Menschenrechtsorganisationen wie ‚Amnesty International‘ oder ‚Reporter ohne Grenzen‘ stehen mit der Kriminalisierung des Wikileaks-Gründers Presse- und Informationsfreiheit auf dem Spiel. Das WELTjournal zeigt, wie der unkonventionelle Aufdecker Julian Assange von den USA und anderen westlichen Regierungen zu einem der gefährlichsten Widersacher gestempelt wurde, und welch hohen Preis der mittlerweile 50-Jährige für seine Haltung bezahlt. Über die Methoden von Wikileaks gehen die Meinungen auseinander. Doch auch viele Kritiker räumen ein, dass Assanges Verfolgung und Inhaftierung mit den Maßstäben von Pressefreiheit, Demokratie und Menschenrechten nur schwer vereinbar sind. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 17.02.2021ORF 2
  • Folge 6
    Hunger, Armut, Arbeitslosigkeit und die Verzweiflung über einen extrem harten Lockdown haben die Menschen im Libanon Anfang des Jahres wieder auf die Straße getrieben. Seit Oktober 2019 protestieren die Libanesen über alle konfessionellen Grenzen hinweg gegen ihre Regierung, die sie wegen Korruption und Misswirtschaft für die größte Wirtschaftskrise des Landes seit dem Bürgerkrieg vor 30 Jahren verantwortlich machen. Die verheerende Explosion im Hafen von Beirut im Sommer des Vorjahres, bei der fast 200 Menschen getötet, 6.000 verletzt und 300.000 obdachlos wurden, hat in der ohnehin schon aufgeheizten Stimmung wie ein Brandbeschleuniger gewirkt.
    Im WELTjournal erzählen Menschen, die das – ohnehin kaum noch vorhandene – Vertrauen in die Regierung endgültig verloren haben: so wie Nicole, die nach der Explosion zum ersten Mal ihr unbewohnbar gewordenes Apartment betreten darf, und nicht weiß, wo sie in Zukunft leben soll, da sie keinerlei Hilfe von den Behörden bekommt. Oder Imad Awad, der Familienvater, der seit einem Jahr keine Arbeit findet und nicht mehr genug Geld hat, um Essen und Medizin für seine krebskranke Frau und seinen Sohn zu kaufen. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 24.02.2021ORF 2
  • Folge 7
    Seit Anfang Februar ist Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi wieder von den Militärs in Myanmar in Hausarrest gesperrt, sowie davor schon 15 Jahre lang. Nach einer zaghaften Demokratisierung 2010 war sie freigekommen und gewann im November des Vorjahres zum zweiten Mal in Folge mit ihrer Nationalen Liga für Demokratie die Parlamentswahlen – bis das Militär vor kurzem putschte und die Herrschaft wieder an sich riss. Seither gehen die Menschen in Myanmar zu zigtausenden auf die Straße. Das WELTjournal zeigt, wie beliebt die 75-jährige frühere Freiheitsikone in ihrer Heimat ist und was sie in den Augen der Militärs so gefährlich macht.
    Fast ihr gesamtes politisches Leben hat Aung San Suu Kyi der Militärdiktatur in ihrem Land die Stirn geboten und für den Demokratisierungsprozess gekämpft. Zuletzt war sie unter Gnaden der Militärs de-facto Regierungschefin und hat gelernt, mit den übermächtigen Generälen Kompromisse zu schließen und sich zu arrangieren. International ist sie deshalb umstritten, vor allem wegen ihres Schweigens zur Gewalt gegen die muslimische Minderheit der Rohingya. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 03.03.2021ORF 2
  • Folge 8
    Am 11. März jährt sich zum zehnten Mal eine der schlimmsten Nuklearkatastrophen der Geschichte: der Reaktorunfall von Fukushima. Nach einem Beben der Stärke 9 auf der Richterskala, dem bisher stärksten Beben in der Geschichte Japans, traf damals ein bis zu 20 Meter hoher Tsunami die Küste Nordostjapans, verwüstete ganze Landstriche, riss Dörfer weg und Menschen in den Tod. Im AKW Fukushima führte der Tsunami zu einem Stromausfall, zur dreifachen Kernschmelze und zum Super-GAU. Rund 20.000 Menschen starben durch Erdbeben und Tsunami, 200.000 wurden durch die Nuklearkatastrophe zu Flüchtlingen im eigenen Land.
    Zehn Jahre später ist das havarierte Atom-Kraftwerk alles andere als unter Kontrolle – auch wenn die japanische Regierung das gerne so präsentiert. Es wird weitere 30 Jahre dauern, bis alle sechs Reaktorblöcke sicher abgebaut sind. Bis auf wenige Kilometervor dem havarierten Kraftwerk ist die Gegend mittlerweile für die Rückkehr freigegeben. Nur mehr eine Fläche in etwa von der Größe Wiens gilt als „Zone unter Evakuierungsbefehl“. Doch nur wenige Menschen sind bisher zurückgekehrt. Im WELTjournal hält Japan-Expertin Judith Brandner Nachschau, was aus den Betroffenen von damals geworden ist: Die Kindergärtnerin Sadako Monma mußte ihren Steiner-Kindergarten in Fukushima aufgeben und lebt jetzt in Tokyo.
    Ihr Herz gehört aber nach wie vor den Kindern von Fukushima. Kenichi Abe hat sein Haus in Hirono im Tsunami verloren. Da es knapp außerhalb der 20-Kilometerzone vom Kraftwerk lag, hat er nur geringe Entschädigungszahlungen erhalten, und den japanischen AKW-Betreiber Tepco geklagt. Der aus Fukushima stammende Maler Akira Tsuboi hält an seiner künstlerischen Kritik am Umgang von Regierung und Behörden mit der Katastrophe fest. Trotz internationaler Anerkennung ist er im eigenen Land mittlerweile ein Geächteter. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 10.03.2021ORF 2
  • Folge 9
    Mit Bildern von schweren Krawallen, brennenden Autos und zerstörten Geschäften bei Corona-Protesten sind die Niederlande zuletzt in die Schlagzeilen geraten. Der Mythos vom liberalen Musterland wankt offensichtlich. Konsens und Liberalität, dafür standen die Niederlande lange: Sie sind das Land mit den liberalsten Abtreibungsgesetzen und das erste Land, in dem die Homo-Ehe erlaubt wurde und Marihuana als Kulturgut betrachtet wird. Und jetzt: Ein von Rechtspopulisten angeheizter Mob von Jugendlichen randaliert in den Städten, die Regierung muss wegen eines Kindergeldskandals zurücktreten, weil tausende Familien zu Unrecht des Betrugs bezichtigt wurden und in den Vorstädten tobt ein Bandenkrieg.
    „Vor 25 Jahren konnte ich auf eine Party gehen und erzählen, dass ich als Prostituierte, arbeite. Das wäre heute nicht mehr möglich“, erzählt eine Sexarbeiterin. Die Niederländer sind offenbar nicht mehr so tolerant, wie sie gesehen werden, und das Land besteht eben nicht nur aus Amsterdam. WELTjournal-Reporter Benedict Feichtner geht anlässlich der Wahlen in den Niederlanden der Frage nach, wie sich das liberale Musterland verändert hat. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 17.03.2021ORF 2
  • Folge 10
    Israels erfolgreiche Impfkampagne prägt den Wahlkampf von Premier Netanjahu für die vierten Knesset-Wahlen in nur 2 Jahren. Mehr als 70 Prozent der erwachsenen Israelis sind zumindest einmal geimpft, so viel wie in keinem anderen Land. Die Infektionsraten und die schweren Krankheitsverläufe sinken signifikant, die Spitäler sperren nach und nach ihre Corona-Stationen zu. Israel-Korrespondent Tim Cupal zeigt, wie die Menschen in Israel langsam aber sicher wieder ins Leben zurückkehren. Im bunten Tel Aviv begegnet er Lisa, einer Tänzerin, die fast ein Jahr lang nicht getanzt hat. Er trifft den bekannten Mentalisten und Magier Uri Geller, der während seiner Impfung – wie könnte es anders sein – einen Löffel verbogen hat.
    Der ultraorthodoxe Sanitäter Benzi kämpft gegen Impfskepsis in den strengreligiösen Gemeinschaften. Ismail, ein Maurer aus dem palästinensischen Westjordanland, erhält nach einem langen Arbeitstag in Israel endlich die ersehnte Corona-Impfung. Willi Ruttensteiner, der österreichische Teamchef des israelischen Nationalteams, hofft auf eine baldige Rückkehr der Fußballfans in die Fußballstadien. Mit dem Journalisten Anshel Pfeffer und der Meinungsforscherin Dahlia Scheindlin diskutieret Tim Cupal über die Auswirkungen der Pandemie auf die vorgezogenen Wahlen und ob Langzeit-Premier Netanjahu politisch von den Impferfolgen Israels profitieren kann. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 24.03.2021ORF 2
  • Folge 11
    Nach der tagelangen Blockade des Suezkanals durch das havarierte Riesen-Containerschiff „Ever Given“ ist der Schiffsverkehr seit Montagnachmittag wieder in Gang. Das 400 Meter lange Containerschiff hatte sich vorigen Dienstag quergestellt und die wichtigste Wasserstraße zwischen Asien und Europa fast eine Woche lang stillgelegt. Der Schaden durch Verzögerungen bei internationalen Lieferketten geht in die Milliarden. Ägypten-Korrespondent Karim El-Gawhary war selbst vor Ort und zeigt, wie schwierig es ist, die immer größer werdenden Schiffe durch den engen Kanal zu schleusen und wie sehr eine Blockade des Suezkanals den gesamten Welthandel beeinträchtigt.
    Außerdem beleuchtet das „WELTjournal“-Spezial das Mega-Business Containerschifffahrt. Mehr als 90 Prozent aller Waren in westlichen Industrieländern kommen mit Containerfrachtschiffen. An die 60.000 Riesenfrachter sind auf den Weltmeeren unterwegs. Viele fahren unter Flaggen von Drittländern, beschäftigen Matrosen zu Hungerlöhnen, machen Milliardengewinne und zahlen so gut wie keine Steuern. Die größten Frachter stoßen so viel an Schwefeloxiden aus wie 50 Millionen Autos. Die Krebsrate in der Nähe großer Häfen ist signifikant erhöht. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 31.03.2021ORF 2
  • Folge 12
    Serbien ist – nach Großbritannien – das Land in Europa, in dem die meisten Menschen bereits gegen Corona geimpft sind. 1,3 Millionen der knapp 7 Millionen Einwohner haben zumindest eine Dosis erhalten, mehr als 800.000 auch die zweite. Das Land am Balkan ist weder in der EU noch kann es wirtschaftlich auch nur annähernd mit den meisten EU-Ländern konkurrieren, doch bei der Impfkampagne ist Serbien deutlich schneller und erfolgreicher als die EU. Belgrad hat dabei auf eine breite Auswahl an Vakzinen gesetzt: zur Verfügung stehen amerikanischer, russischer, britischer oder auch chinesischer Impfstoff, frei wählbar wie auf einer Menükarte.
    Selbst Ausländer, die keinen Wohnsitz in Serbien haben, können sich online für eine Impfung registrieren und bekommen bei freier Kapazität einen Impftermin zugewiesen. Ein paar wenige Österreicher haben es bereits geschafft, einen Termin vor Ort zu bekommen. WELTjournal-Reporter Patrick A. Hafner begleitet eine Frau aus Wien zu ihrer Impfung nach Belgrad. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 07.04.2021ORF 2
  • Folge 13
    Essen ist in unserer Gesellschaft zu einer Art Ersatzreligion geworden. Vegetarier oder Veganer, Keto- oder Steinzeit-Diät, Carnivore oder Frutarier – um die vermeintlich beste Ernährung ist ein Glaubenskrieg entbrannt. Die Medien sind voll von Informationen zu unserem Essen, die sich oft gänzlich widersprechen. Das WELTjournal begleitet Menschen mit außergewöhnlichen Essgewohnheiten und rigidem Ernährungskonzept: der Italiener Giorgio Bogoni etwa ernährt sich einzig und ausschließlich von Früchten. Die Schottin Lisa Bailey wiederum verweigert Obst und Gemüse und alles Pflanzliche und isst nur Fleisch. Beide schwören auf ihre Diät und behaupten jeweils, durch ihre Art der Ernährung gesünder und fitter geworden zu sein. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 14.04.2021ORF 2
  • Folge 14
    Am 26. April vor 35 Jahren ereignete sich die schlimmste Nuklear-Katastrophe der Geschichte. Bei der Simulation eines Stromausfalls im Atomkraftwerk von Tschernobyl in der Ukraine, damals noch Teil der Sowjetunion, kam es zu einem unkontrollierten Leistungsanstieg, der zur Explosion des Reaktors führte. Enorme Mengen radioaktiver Stoffe wurden in die Erdatmosphäre freigesetzt und kontaminierten als radioaktiver Niederschlag weite Teile der Ukraine und viele Länder Europas. Das WELTjournal zeigt, wie sich in der nach wie vor hochverstrahlten Sperrzone um das Katastrophen-AKW eine Art illegaler Tourismus entwickelt hat. Junge Ukrainer, unter ihnen Abenteurer, Künstler und Extremsportler, dringen heimlich in die Sperrzone ein und erforschen die verlassenen Ruinen. Sie wandern durch die verfallende Geisterstadt, springen mit Fallschirmen von leerstehenden Hochhäusern, campieren in einer post-apokalyptischen Landschaft – und schlagen alle gesundheitlichen Risiken in den Wind. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 21.04.2021ORF 2
  • Folge 15
    Bereits sieben Frauen wurden heuer in Österreich von ihrem Lebenspartner ermordet, von dem sie sich trennen wollten. Gewalt gegen Frauen durch den Ehemann, Ex-Mann oder Ex-Freund ist ein globales Problem und tritt umso stärker auf, je patriarchaler und autoritärer eine Gesellschaft geprägt ist. Der Austritt der Türkei aus der „Konvention zum Schutz von Frauen vor Gewalt“ lässt die Alarmglocken schrillen. Jede dritte Frau in der Türkei war schon Angriffen durch ihren Ehemann ausgesetzt, die Zahl der Morde an Frauen ist dort eine der höchsten weltweit.
    Das WELTjournal begleitet die junge Istanbuler Anwältin Ipek Bozkurt, die der frauenfeindlichen Gewalt entschlossen entgegentritt und für Gerechtigkeit kämpft. Der Film zeigt zwei ihrer Fälle: Arzu, die mit 14 Jahren verheiratet wurde, und Kübra, eine erfolgreiche Fernsehmoderatorin. Beide haben die brutalen Angriffe ihrer Partner überlebt, sind aber bis heute schwer gezeichnet. Mit Hilfe der engagierten Anwältin tun sie alles, um sich ein neues Leben aufzubauen und das Sorgerecht für ihre Kinder wiederzuerlangen. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 28.04.2021ORF 2
  • Folge 16
    Fünf Monate nach dem Brexit herrscht in Schottland Hochspannung: die Wahlen Anfang Mai gelten als Stimmungsbarometer, ob die Schotten neuerlich die Unabhängigkeit von Großbritannien und in Folge die Rückkehr in die EU anstreben. Die letzten Jahre war die Mehrheit der Schotten dafür. Offen ist, ob sich das mit der erfolgreichen Impfstrategie Londons geändert hat, die Großbritannien als erstem Land Europas eine Normalisierung des öffentlichen Lebens ermöglicht. Schulen, Pubs, Handel und Friseure sind wieder offen, große Veranstaltungen in Planung. Doch Flötenbauer George Ormiston aus Sterling bleibt dabei: „Niemand, der hier in Schottland geboren ist, glaubt, dass er Brite ist.
    Wir sind Schotten und ich sehe keinen Grund, warum wir nicht unser eigenes Land regieren sollten“. Reporter Benedict Feichtner, selbst Brite, ist für das WELTjournal quer durch das Land der Lochs und Highlands gefahren. In der kleinen Ortschaft Aberfeldy trifft er den Bauer Martin Kennedy, der auf Erntehelfer aus der EU angewiesen ist. Im Nordwesten besucht er Whisky-Destilleure, die sich einst in die unzulänglichsten Regionen zurückzogen, um sich vor den englischen Steuereintreibern zu verstecken. Sie wollen durch die Unabhängigkeit zurück in die EU. Doch sieht das die Mehrheit der Schotten auch so – und wie kann das gelingen? (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 05.05.2021ORF 2
  • Folge 17
    Die Absage der ersten Wahlen seit 15 Jahren hat bei vielen Palästinensern und Palästinenserinnen Zorn ausgelöst. Sie hatten auf neue politische Führungspersönlichkeiten gehofft – und darauf, dass die Wahl ein erster Schritt zur Einigung des palästinensischen Volkes in Gaza und im Westjordanland sein könnte. In Gaza herrscht die islamistische Hamas, im Westjordanland die gemäßigte, aber intern zerstrittene Fatah, der Korruption und Misswirtschaft vorgeworfen wird. Im WELTjournal zeigen Menschen aus Gaza und aus dem Westjordanland, in welch unterschiedlichen Welten sie leben.
    Die junge Medizin-Studentin Yaraa aus Ramallah kennt ihre Cousine Dina aus Gaza nur über Video-Telefonie. Der ehemalige Fatah-Abgeordnete Alaa wurde in Gaza bedroht und musste sich ins Westjordanland retten. Dort wiederum werden Hamas-Anhänger verfolgt. Auf beiden Seiten haben die jeweiligen Bewegungen ihre Macht mit autoritären Mitteln und Repression durchgesetzt. Die Spaltung der Palästinenser schwächt ihre Position nach außen, doch bis jetzt sind sämtliche Versuche einer Einigung gescheitert. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 12.05.2021ORF 2
  • Folge 18
    Nach zehn Jahren Krieg lässt sich Syriens Machthaber Bashar al Assad Ende Mai neuerlich zum Präsidenten wählen. Gegenkandidaten sind zwar zugelassen, dennoch sind freie und faire Wahlen nicht zu erwarten, beklagen internationale Beobachter und sprechen von einer Farce. Der Syrien-Konflikt gilt als der verheerendste und folgenschwerste Krieg seit Jahrzehnten. Hunderttausende Menschen wurden getötet, mehr als 12 Millionen Syrer sind auf der Flucht, das Land ist weitgehend zerstört. Durch die Beteiligung von Drittstaaten, die in Syrien um geopolitische Macht und Einfluss kämpfen, ist eine Lösung in weite Ferne gerückt. Das WELTjournal analysiert die Ursachen des Krieges und zeigt minutiös, wie aus den damaligen Massenprotesten für politische Reformen ein weitreichender internationaler Konflikt wurde, der von ausländischen Akteuren dominiert wird: vom Iran und Russland auf Seiten des syrischen Diktators Baschar al-Assad – und auf der Gegenseite von der Türkei, den USA und den Golfstaaten, die in Syrien ihre eigenen Ziele verfolgen.
    Renommierte Experten und politisch Beteiligte wie der ehemalige US-Botschafter in Damaskus, Robert Ford, der türkische Regierungsberater Ibrahim Kalin, der Kommandeur der bewaffneten syrischen Opposition, Salim Idriss, oder der Assad-Biograf Sam Dagher schildern anschaulich die Stationen des Konflikts und machen die Motive hinter diesem Krieg deutlich. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 26.05.2021ORF 2

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