2022, Folge 1–18
Dänemark – harte Linie bei Migranten
Folge 1Für die österreichische Regierung galt sie als Vorbild, doch die restriktive dänische Migrationspolitik sorgt europaweit für Schlagzeilen. Eingeführt wurden die harten Maßnahmen gegen Migranten unter der damals konservativen Regierung, die jetzige sozialdemokratische Regierung hat sie noch verschärft. Doch manches stellt sich im Nachhinein als rechtswidrig heraus: Vor kurzem wurde die frühere dänische Migrationsministerin zu 60 Tagen Haft verurteilt, weil sie mit einer besonders harten Maßnahme gegen dänisches und internationales Recht verstoßen hat. Das WELTjournal zeigt die Auswirkungen des sogenannten dänischen ‚Ghetto-Gesetzes‘, das Parallelgesellschaften verhindern soll.
In Problemvierteln mit hoher Arbeitslosigkeit, geringem sozio-ökonomischen Status, hoher Kriminalität, und hohem Zuwanderer-Anteil können bei Delikten etwa doppelt so hohe Strafen verhängt werden. Bessert sich die Situation nicht innerhalb von fünf Jahren, werden Sozialwohnungen abgerissen und „nicht-westliche“ Bewohner, dh Menschen mit Migrationshintergrund, zwangsumgesiedelt. Während die einen im „Ghetto-Plan“ die Lösung im Umgang mit Parallelgesellschaften sehen, stellt er für viele Bewohner und Bewohnerinnen das Leben schlagartig auf den Kopf. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Mi. 12.01.2022 ORF 2 Zwei Jahre Corona, ein Jahr Impfung
Folge 2Seit zwei Jahren hält die Corona-Pandemie die Welt in Atem, obwohl es mit der Impfung seit einem Jahr ein Mittel gäbe, sie unter Kontrolle zu bringen. Doch in vielen Ländern ist die Impfrate gegen die hochinfektiöse und potentiell gefährliche Virus-Erkrankung zu niedrig, eine allgemeine Impfpflicht als Ultima Ratio gilt als unpopulär. Im WELTjournal berichten ORF-Korrespondenten und -Reporter aus den USA und Kanada, Australien, Frankreich, Großbritannien, Italien und der Schweiz über die jeweilige Impfpolitik und die unterschiedlichen Corona-Maßnahmen in ihren Ländern.
Italien hat etwa eine Impfpflicht für über 50jährige eingeführt, am Arbeitsplatz gilt 3G bei kostenpflichtigen Tests. Personen ohne Impfung dürfen in Italien keine öffentlichen Verkehrsmittel benutzen. In Frankreich gilt im Gesundheitssektor und bei der Feuerwehr eine Impfpflicht. Die kanadische Provinz Quebec will eine Steuer speziell für Menschen einführen, die sich nicht impfen lassen wollen. Australien fährt eine besonders strenge Corona-Politik: die Millionenstadt Melbourne war insgesamt 9 Monate im Lockdown, die Einreise ist selbst für australische Staatsbürger schwierig.
Ein Streifzug durch die unterschiedlichen Zugänge, die Pandemie unter Kontrolle zu bringen von US-Korrespondent Christophe Kohl, Frankreich-Korrespondentin Cornelia Primosch, Großbritannien-Korrespondentin Eva Pöcksteiner, Italien-Korrespondentin Cornelia Vospernik, Schweiz-Korrespondentin Marion Flatz-Mäser und WELTjournal-Reporterin Claudia Zohner. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Mi. 26.01.2022 ORF 2 China – die überwachten Spiele
Folge 3Wenn am 4. Februar in Peking die Olympischen Winterspiele beginnen, herrschen in China schon lange strenge Überwachung und Kontrolle – und das nicht nur corona-bedingt. China baut sein rigides digitales Überwachungssystem laufend weiter aus, inklusive Sanktionen seiner Bürger und Bürgerinnen bei Fehlverhalten und Privilegien bei Wohlverhalten. Das WELTjournal zeigt, wie sich die totale Kontrolle der Staatsbürger schleichend und für viele oft unbemerkt vollzieht. Neben den omnipräsenten Überwachungskameras ist es vor allem die digitale ‚Schöne neue Welt‘, die die umfassende Kontrolle vorantreibt: die Clicks am Smartphone ermöglichen Annehmlichkeiten und Konsum, doch der technologische Fortschritt im Alltag wird mit permanenter Datenerfassung für den Staat verknüpft. Aus Bequemlichkeit wird Akzeptanz. Das macht Big Data so attraktiv und so gefährlich – nicht nur in China. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Mi. 02.02.2022 ORF 2 Syrien – das Erbe des IS (2022)
Folge 4In der Rebellenhochburg Idlib ist der syrische Bürgerkrieg zuletzt wieder eskaliert, hunderttausende Menschen sind auf der Flucht. Unter den Rebellen sind Dschihadisten, Islamisten und IS-Kämpfer, die ebenso wie die Türkei gegen den syrischen Machthaber Assad kämpfen, der wiederum von russischen Einheiten unterstützt wird. Der IS ist zwar territorial besiegt, doch die Gefahr, dass die Islamisten wieder erstarken, ist größer denn je. WELTjournal-Chefin Christa Hofmann hat die ehemalige IS-Hochburg Rakka im Norden Syriens besucht. Von dort aus haben die Islamisten ein Gebiet so groß wie Großbritannien mit ihrem Terrorregime überzogen, am Naim-Platz in Rakka öffentliche Enthauptungen durchgeführt.
Sie war im berüchtigten IS-Gefangenlager Al-Hol, in dem auch tausende europäische Dschihadistinnen festgehalten werden, unter ihnen die Salzburgerin Maria G., die mit einem IS-Kämpfer verheiratet war und die Niederländerin Daniela, die dem IS nach wie vor die Treue hält. Und sie hat die berühmten kurdischen Frauenmilizen besucht, die damals maßgeblich am Sieg über den IS beteiligt waren. Zahllose jungen Kurdinnen, oftmals kaum 20 Jahre alt, haben im Kampf gegen den IS ihr Leben verloren. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Mi. 09.02.2022 ORF 2 Wladimir Putin – Rückkehr des russischen Bären
Folge 5Seit Wochen wird auf höchster diplomatischer Ebene vermittelt, doch eine Entspannung im Ukraine-Konflikt ist nicht in Sicht. Ein Telefonat zwischen US-Präsident Biden und Russlands Präsident Putin blieb ergebnislos. Am Dienstag reist der deutsche Kanzler Olaf Scholz nach Moskau. Der Westen versucht mit Nachdruck einen Einmarsch Russlands in die Ukraine zu verhindern und droht im Fall mit harten Sanktionen. Die Ukraine-Krise zeigt einmal mehr, dass Russland auf der großen Bühne der Weltpolitik zurück ist und Wladimir Putin seine geopolitische Strategie konsequent durchsetzt. Was steckt hinter dieser Neuauflage des Kalten Krieges? Das WELTjournal beleuchtet die Entwicklung der russischen Außenpolitik unter Präsident Putin und zeichnet seine strategischen Ziele nach: Russland soll international wieder eine zentrale Rolle spielen, respektiert und militärisch gefürchtet von den Weltmächten.
Von Syrien über Osteuropa bis Afrika, immer wieder überrascht Putin den uneinigen Westen durch taktische Schläge. Der Kreml-Chef bezieht außenpolitisch ganz unverhohlen Stellung, ohne dass ihm andere Staaten Einhalt gebieten. Es besteht kein Zweifel: Der russische Bär ist zurück auf dem internationalen Parkett! (Text: ORF)Original-TV-Premiere Mi. 16.02.2022 ORF 2 Ukraine – Krieg in Europa
Folge 6Der Krieg und Russlands Invasion in der Ukraine haben weltweit Entsetzen ausgelöst. Ganz Europa sieht sich betroffen, die europäische und globale Nachkriegsordnung ist damit aufgekündigt. Präsident Putin hat gar die Atomstreitkräfte in Alarmbereitschaft versetzt – eine in der Form noch nie dagewesene Eskalation. WELTjournal-Reporterin Vanessa Böttcher berichtet von der polnisch-ukrainischen Grenze, wo zigtausende Menschen aus der Ukraine ankommen, um sich in Sicherheit zu bringen. ORF-Korrespondent Christian Wehrschütz schildert die Lage in der Hauptstadt Kiew, auf die russische Lastwagen-Kolonnen zusteuern. WELTjournal-Reporter Patrick Hafner zeigt, wie sich die NATO-Osterweiterung auf den russisch-ukrainischen Konflikt ausgewirkt hat und wie sehr mit der aktuellen Eskalation die Gas-Versorgung Europas in Mitleidenschaft gezogen werden könnte. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Mi. 02.03.2022 ORF 2 Ukraine-Krieg – die Welt im Dilemma
Folge 7Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine hat unzählige Länder rund um den Globus in verheerende Zwangslagen und ein schier unlösbares Dilemma gestürzt. In Ost und West könnten jahrzehntelange Bündnisse und wirtschaftliche Verflechtungen ins Wanken geraten. Die USA, China, Europa und die arabische Welt stehen vor unabsehbaren militärischen, politischen und wirtschaftlichen Konsequenzen. Im WELTjournal berichten ORF-Korrespondenten aus Russland, China und den USA, aus Deutschland, Frankreich, der Türkei und Ägypten, wie sich der Ukraine-Konflikt auf ihre Länder auswirkt und vor welch enormen Herausforderungen sie nun stehen. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Mi. 09.03.2022 ORF 2 Russland/Ukraine – Goliath gegen David
Folge 8Auch wenn Russland die Ukraine offenbar nicht so schnell erobern konnte wie geplant, besteht kein Zweifel, dass sich hier zwei höchst ungleiche Kontrahenten gegenüber stehen: die hochgerüstete, zahlenmäßig weit überlegene russische Atom-Macht und die ukrainische Armee, die zwar eine enorme Kampf- und Verteidigungsbereitschaft vorweist, aber in jeder Hinsicht unterlegen ist. Das WELTjournal zeigt ein Porträt der beiden Staatschefs, die als Sinnbild gelten für die Ungleichheit Russlands und der Ukraine und die unterschiedlicher nicht sein könnten: auf der einen Seite Russlands Präsident Putin, der sein Land seit mehr als 20 Jahren zunehmend autoritär und diktatorisch regiert. Auf der anderen Seite der junge ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, der als Schauspieler und Kabarettist eher zufällig zum Präsidenten gewählt wurde und sich jetzt in einem Krieg wiederfindet. Ein Bericht von Alexander Kofler und Isabella Purkart. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Mi. 16.03.2022 ORF 2 Baltikum – in Russlands Schatten
Folge 9Angesichts des russischen Angriffs auf die Ukraine herrscht vor allem in den baltischen Staaten größte Sorge. Die Menschen in Estland, Lettland und Litauen haben Angst, das nächste Ziel einer russischen Invasion zu werden. Das Baltikum war fast 50 Jahre Teil der Sowjetunion. Seit 1991 sind Estland, Lettland und Litauen unabhängig und als einzige ehemalige Sowjetrepubliken Mitglieder der EU und der NATO. Das WELTjournal zeigt, wie sensibel die Lage des Baltikums an der Ostgrenze Russlands ist und wie groß die Beunruhigung vor allem unter den älteren Menschen, die damals unter sowjetischer Herrschaft gelebt haben. Mit zunehmenden Spannungen sehen sich aber auch die russischen Minderheiten konfrontiert, die in Estland und Lettland ein Viertel der Bevölkerung ausmachen. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Mi. 23.03.2022 ORF 2 Ungarn – Orbans illiberale Demokratie
Folge 10Bei den ungarischen Parlamentswahlen am 3. April muss der rechtsnationale Regierungschef Viktor Orban zum ersten Mal seit 2010 ernsthaft um seine Macht fürchten. Die Opposition, von Links bis Rechtsaußen, hat sich auf den Konservativen Peter Marki-Zay als gemeinsamen Spitzenkandidaten geeinigt. Sie hofft auf eine Ablöse Orbans, dem sie Korruption und einen autokratischen Führungsstil vorwirft. Das WELTjournal zeigt, wie Orbans Konzept der sogenannten illiberalen Demokratie Ungarn verändert hat und wie sehr es die EU unter Druck bringt. Diese will die Einschränkung demokratischer Grundrechte, die Aushöhlung des Rechtsstaats und die Knebelung der Medien in einem Mitgliedsland nicht hinnehmen und hat die Vergabe von EU-Mitteln an Bedingungen geknüpft – zur Empörung von Viktor Orban. Der ehemalige EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker nimmt sich kein Blatt vor den Mund und nennt Orban gerne und nur halb-scherzhaft einen Diktator. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Mi. 30.03.2022 ORF 2 Ukraine – 7 Tage Lemberg
Folge 11Die westukrainische Stadt Lemberg ist zu einem der größten Auffanglager für Menschen aus den umkämpften Teilen der Ukraine geworden. Mehr als 400.000 Flüchtlinge, vor allem Frauen und Kinder, sind mittlerweile in Lemberg mit seinen 750.000 Einwohnern. Die einst blühende Touristenmetropole, die in der K&K-Zeit zu Österreich gehörte, ersucht internationale Organisationen dringend um Hilfe. Ost-Europa-Korrespondent Ernst Gelegs hat die ersten Kriegswochen in Lemberg verbracht und sah sich gleich bei der Ankunft am Bahnhof mit Fliegeralarm konfrontiert.
Er berichtet von chaotischen Zuständen, Angst und Verzweiflung. Das Kinderspital ist überfüllt mit kleinen Patienten aus den umkämpften Gebieten. In Lembergs Schneidereien werden jetzt Splitterschutzwesten genäht. Die Durchzugsrouten der Stadt sind von Panzersperren und Straßenblockaden durchzogen. Die historischen Gebäude mit ihren prachtvollen Fassaden werden zum Schutz vor Bombensplittern eingerüstet. Eine Reportage aus einer Stadt, die über die Grenzen ihrer Belastbarkeit geht. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Mi. 06.04.2022 ORF 2 Venedig – zurück zum Massentourismus oder Neuanfang?
Folge 12Die Corona-Pandemie hat Venedig eine Atempause verschafft. Lockdowns und weltweite Reisebeschränkungen haben dazu geführt, dass die gewohnten Touristenströme ausgeblieben sind. Aber es wurde auch deutlich, wie wenige Einheimische nur noch in der Lagunenstadt leben. Venedig ist auf dem Weg eine Geisterstadt zu werden. Wie die Zukunft des Tourismus aussehen kann und soll, darüber wird zurzeit viel debattiert. Die meisten BewohnerInnen wollen ihre, in den vergangenen zwei Pandemie-Jahren gewonnene Lebensqualität nicht mehr aufgeben, und wehren sich gegen ein Zurück zum Massentourismus. Doch auf der anderen Seite steht die Tourismusbranche als wichtigster Wirtschaftsfaktor auf dem Spiel.
Im WELTjournal kommen VenezianerInnen zu Wort, wie der Rechtsanwalt Andrea Zorzi, der Flashmobs gegen neue touristische Bauvorhaben in einem der letzten intakten Wohnviertel organisiert, weil er für seine Kinder ein Venedig mit Zukunft schaffen will. Und wie die Künstlerin Sara Tirelli, die überzeugt ist, dass ein „Weiter wie bisher“ der Untergang der Stadt wäre. Sie zeigt ein Venedig, in dem gerade die Weichen gestellt werden, um wieder eine lebenswerte Stadt und kein touristischer Vergnügungspark zu sein. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Mi. 13.04.2022 ORF 2 Österreichische Erstausstrahlung ursprünglich für den 16.02.2022, dann für den 23.02.2022 angekündigtFrankreich – Macron versus Le Pen
Folge 13Spannung und Sorge herrscht in Frankreich vor der Stichwahl zwischen Präsident Emmanuel Macron und seiner Herausforderin Marine Le Pen von der rechtsextremen Partei Rassemblement National. Nach Umfragen liegt Macron nur um wenige Prozentpunkte vor Le Pen. Das Ergebnis könnte knapp werden. ORF-Frankreich-Korrespondentin Cornelia Primosch hat für das WELTjournal die beiden Kandidaten im Wahlkampf begleitet. Der überzeugte Pro-Europäer Macron ist zuletzt wegen der Corona-Maßnahmen, der Lockerung des Kündigungsschutzes und seines Rufs als arroganter Einzelgänger unter Druck geraten. Die Rechtsnationalistin Le Pen setzte hingegen auf Volksnähe und machte die schwindende Kaufkraft und die steigenden Lebenshaltungskosten zum Wahlkampfthema. Sie verpasste sich ein gemäßigteres Image und gilt mittlerweile in Teilen des rechten bürgerlichen Lagers als wählbar. Für Europa und die EU steht viel auf dem Spiel. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Mi. 20.04.2022 ORF 2 Ägypten – Ramadan im Schatten der Krise
Folge 14Die islamische Welt befindet sich gerade im Fastenmonat Ramadan, in dem gläubige Muslime von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang keine Nahrung zu sich nehmen dürfen – ein spiritueller Monat, in dem sie sich ihrem Gott besonders nahefühlen und in dem Solidarität mit den Armen im Zentrum steht. Beim Brechen des Fastens in den Abend- und Nachtstunden ist der Ramadan eine überaus festliche Zeit, ähnlich der Weihnachtszeit bei Christen: die Familie kommt zu einem Festmahl zusammen, Freunde und Kollegen laden sich gegenseitig ein und es wird sichergestellt, dass auch die Armen nicht hungrig ins Bett gehen.
Doch heuer ist der Ramadan für viele Muslime eine Herausforderung, denn die durch die Corona-Pandemie und den Ukraine-Krieg weltweit gestiegenen Nahrungsmittelpreise dämpfen die Festlichkeiten erheblich. ORF-Korrespondent Karim El-Gawhary hat sich für das WELTjournal in der 20 Millionen-Stadt Kairo ins Ramadan-Getümmel geworfen, bricht das Fasten mit einer Familie in einem der ärmeren Viertel der Stadt und spricht mit ihnen über die Schwierigkeiten, ein festliches Essen auf den Tisch zu bringen.
Er begleitet Freiwillige aus einem wohlhabenden Stadtteil, die eine Art Ramadan-Home-Delivery-Mahl zubereiten und in den Armenvierteln verteilen. Vor allem aber nimmt er die Zuschauer mit in die dekorierten Straßen, zu den Ramadan-Laternen und den leuchtenden Kinderaugen – und nimmt schließlich selbst die Trommel in die Hand, um durch die Gassen zu ziehen und die Fastenden daran zu erinnern, dass sie vor Sonnenaufgang, bevor das Fasten wieder beginnt, noch eine letzte Mahlzeit zu sich nehmen. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Mi. 27.04.2022 ORF 2 Südtirol – Zwischen Sprachen zerrissen
Folge 15Wenn heute von Südtirol die Rede ist, meint man eine prosperierende Region, der malerische Landschaften und ein spannender Mix aus deutscher, ladinischer und italienischer Lebensweise ein einzigartiges Flair verleihen. Doch noch in den 1960er Jahren explodierten hier Bomben und es gab Todesopfer. Der Südtirol-Terrorismus richtete sich gegen die Unterdrückung und Bevormundung durch den italienischen Staat. Österreich brachte die Südtirol-Frage vor die UNO. Die zähen diplomatischen Verhandlungen führten schließlich 1972, vor 50 Jahren, zu einem neuen Autonomie-Statut, das dem zerrissenen Landstrich weitgehende Selbstbestimmung, Frieden und Wohlstand brachte. WELTjournal-Reporterin Ines Pedoth ist selbst Südtirolerin und weiß, wieviel die Menschen im Land trennt und verbindet zugleich.
In ihrer Reportage beleuchtet sie das sogenannte ‚ethnische Proporz-System‘, ein Pfeiler der Autonomie, der die Vergabe von öffentlichen Ämtern und Geldern nach Sprachgruppen aufschlüsselt. Für Südtirols Landeshauptmann Arno Kompatscher ist es ein einzigartiges Befriedungsinstrument „in einer Situation, wo es immer die Sorge gibt, dass die anderen mehr bekommen, und man selbst benachteiligt wird.“ Wer zweisprachig aufgewachsen ist, wie die jungen Aktivisten Zeno Oberkofler und Max Gurschler, empfindet den Zwang, sich für eine Sprachgruppe entscheiden zu müssen, als ‚ethnische Fußfessel‘. Ines Pedoth begleitet die beiden durch Bozen und erfährt, wie sehr das Proporz-System ihr Leben einengt. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Mi. 04.05.2022 ORF 2 Serbien – Russlands enge Freunde
Folge 16Serbien ist eines der wenigen Länder Europas, die sich den Sanktionen gegen Russland nicht angeschlossen haben. Die Mehrheit der Serben unterstützt Russlands Krieg in der Ukraine. Viele haben noch traumatische Erinnerungen an die Zeit, als Serbien während des Kosovo-Krieges von der NATO bombardiert wurde und werfen dem Westen Heuchelei und Doppelmoral vor. Serbien will zwar in die EU, fühlt sich Russland aber durch eine gemeinsame Kultur und die christlich-orthodoxe Kirche stark verbunden. WELTjournal-Reporter Isabella Purkart und Patrick A. Hafner zeigen, wie der Ukraine-Krieg die Liebe der Serben zu Russland und Präsident Putin weiter verstärkt hat.
Auf Demonstrationen wird „Serbien und Russland, Brüder für immer“ und „Putin, Putin“ skandiert. Bauarbeiter Sreten Mijovic bezeichnet die Ukrainer als Anti-Christen, das wichtigste im Leben sind für ihn Russland, Serbien und der serbische Fußballclub Roter Stern Belgrad. Familie Grbovic erinnert sich an die bangen Wochen, die sie damals während der NATO-Bombardements im Keller verbringen musste und einzig Russland zu Serbien stand. Ein russisches Ehepaar hingegen, das wegen des Ukraine-Kriegs Russland verlassen hat und nach Belgrad gezogen ist, kann die Putin-Liebe vieler Serben nicht nachvollziehen. (Text: ORF)Deutsche TV-Premiere Do. 23.06.2022 Phoenix Original-TV-Premiere Mi. 11.05.2022 ORF 2 Palästina – Leben unter Besatzung
Folge 17Der gewaltsame Polizeieinsatz Israels gegen den Trauerzug für die getötete palästinensisch-amerikanische Journalistin Shireen Abu Akleh hat international Entsetzen ausgelöst. Israelische Polizisten hatten die Prozession im arabischen Ost-Jerusalem gestürmt und waren mit Schlagstöcken gegen Trauergäste und die Sargträger vorgegangen. Die Europäische Union, die USA und die UNO zeigten sich schockiert und forderten Respekt für die Trauernden. Das WELTjournal zeigt die aktuellen Ereignisse um den Tod und das Begräbnis der im Nahen Osten allseits bekannten und beliebten Fernsehjournalistin – und beleuchtet das schwierige Leben der Palästinenser im annektierten Ost-Jerusalem, wo auch Shireen Abu Akleh lebte.
Eine Baugenehmigung zu bekommen ist für Palästinenser dort nahezu unmöglich. Der junge Familienvater Nayef etwa lebt in ständiger Angst, dass die israelischen Behörden sein kleines Häuschen abreißen. Die 18jährige Muna wiederum muss mitansehen, wie jüdische Siedler in den Zubau zu ihrem Elternhaus einziehen, der für ihre eigene Familie gedacht war. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Mi. 25.05.2022 ORF 2 Die Queen und ihre Premierminister
Folge 18Regierungen kommen und gehen, die Königin bleibt. Die britische Queen Elizabeth II. feiert im Juni 2022 ihr 70jähriges Thronjubiläum. Sie hat 14 Premierminister miterlebt und diese zu mehr als 3.500 wöchentlichen Privataudienzen empfangen: vom wohl bedeutendsten britischen Staatsmann Winston Churchill, der von seiner jungen Königin begeistert war, über die schwierige Beziehung zur Eisernen Lady Margaret Thatcher, bis hin zum Brexiteer Boris Johnson. Das WELTjournal beleuchtet das Verhältnis zwischen der Queen und den britischen RegierungschefInnen. Der Film lässt zugleich die 70 Jahre ihrer Regentschaft Revue passieren, mit den freudigen und tragischen Ereignissen im Königshaus sowie den gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen, die Großbritannien in den vergangenen Jahrzehnten geprägt haben. (Text: ORF)Original-TV-Premiere Mi. 01.06.2022 ORF 2
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