276 Folgen seit 2018/2019, Folge 20⁠–⁠38

  • Folge 20 (30 Min.)
    Auf den riesigen Lachsfarmen in Norwegen sorgt ein Parasit für Massensterben unter den Fischen. Die Lachslaus ist außer Kontrolle geraten. Sie befällt nicht nur den Zuchtlachs, sondern auch den Wildlachs im Meer und in den Flüssen Norwegens. Durch die offenen Netzkäfige vor der Küste, in der Millionen Zuchtlachse schwimmen, gelangt der Parasit ins offene Meer. Angler, Wissenschaftler und Umweltschützer kämpfen für den Erhalt des Wildlachses und eine ganze Kultur, die mit ihm verbunden ist. Im Oktober taucht Wasserbiologe Helge Skoglund im Auftrag der Regierung in den eisigen Flüssen Norwegens, um den Bestand der Wildlachse zu zählen. In dieser Zeit schwimmen die Lachse vom Meer zu ihren Laichgründen in den Flüssen. Für 2024 zeichnet sich ein neuer historischer Tiefstand ab. Von ehemals über eine Million Wildlachsen ist die Zahl auf unter 400.000 zurückgegangen. „Ich mache mir Sorgen, dass es zu wenig Lachs gibt, um den Bestand langfristig zu sichern“, sagt Helge Skoglund. Viele Flüsse werden deshalb inzwischen für Angler gesperrt. Auf den rund 1.000 Lachsfarmen bekommen die Farmer die unkontrollierte Vermehrung der Lachslaus nicht mehr in den Griff. Das Fischsterben liegt laut des Norwegischen Seafood Councils im Durchschnitt bei 16,7 Prozent. Lachszüchter Thomas Myrholt hat mit geschlossenen Becken eine ökologische Alternative für die Lachszucht in seiner Farm entwickelt. Lachsläuse hat er nicht. „Wir hoffen, dass neue Regelungen für eine nachhaltigere Haltung kommen“, so Myrholt. (Text: tagesschau24)
    Deutsche TV-Premiere Di. 10.06.2025 NDR
  • Folge 21 (30 Min.)
    Ecuador: verzweifelter Kampf gegen die Drogenkartelle Autorin: Xenia Böttcher, ARD-Studio Rio de Janeiro Drogenkartelle liefern Koks nach Europa und hinterlassen in Ecuador, im Land der Produzenten, Chaos, Gewalt und Angst. In Durán, einer der gefährlichsten Städte der Welt, kämpft Coronel Santamaria mit seinem Spezialkommando gegen ein übermächtiges System: Entführungen, Waffen, Folter. Die Regierung setzt auf militärische Härte. Doch wohin führt die Politik der „harten Hand“? Es gibt immer wieder unschuldige Opfer. So stirbt ein elfjähriger Junge stirbt nach einem Einsatz – die Armee streitet alles ab. ARD-Korrespondentin Xenia Böttcher durfte das Militär bei gefährlichen Razzien begleiten. Finnland: Volkssport Preppen Autorin: Sofie Donges, ARD-Studio Stockholm Finnland gilt als eines der am besten vorbereiteten Länder Europas, wenn es um Krisen und Notfälle geht. Was steckt hinter dieser beeindruckenden Widerstandskraft? Ein staatliches System – und viele engagierte Bürgerinnen und Bürger. Jeder Haushalt ist angehalten, für mindestens 72 Stunden autark sein zu können mit Wasser, Lebensmitteln und einer Taschenlampe. Doch Finnlands Vorbereitung geht weit über private Vorratskisten hinaus. Im ganzen Land werden Kurse angeboten, in denen Bürgerinnen und Bürger lernen, wie sie sich im Ernstfall selbst helfen können: Welche Lebensmittel sind besonders lange haltbar? Was gehört in die „Krisen-Kiste“? Das Wissen wird im Schneeballsystem weitergegeben, von Nachbarn zu Nachbarn, von Generation zu Generation. Auch die Infrastruktur der Hauptstadt ist einzigartig: ein ausgeklügeltes Netz aus Schutzräumen zieht sich unter Helsinki entlang. Manche dieser Bunker sind im Alltag Schwimmbäder, Sporthallen oder U-Bahnstationen und können im Ernstfall in wenigen Stunden zu sicheren Zufluchtsorten umfunktioniert werden. Großbritannien: Ausbildung in der Butlerschule Autorin: Mareike Aden, ARD-Studio London Kaum ein Beruf verkörpert die typisch englischen Eigenschaften so wie der des Butlers. Er soll vornehm, loyal, zurückhaltend und diszipliniert sein. Um das zu lernen, bieten Butler-Schulen Kurse an. Nach erfolgreichem Bestehen ist man ein echter Alleskönner und kann u.a. Gäste empfangen, Wein servieren und Luxusautos steuern. Ein Filmteam ist zu Besuch beim 90-jährigen Butler Rick Fink, der einst auch für Prinzessin Diana arbeitete, und nun sein Wissen an Interessenten aus aller Welt weitergibt. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Di. 17.06.2025 NDR
  • Folge 22 (30 Min.)
    Im Dukagjin, einer abgeschiedenen Region Nordalbaniens, liegt der Koman See. Hier beherbergt Marjana Koçeku Gäste auf ihrem elterlichen Bauernhof. Die 23-Jährige ist die erste und einzige Frau, die sich hier selbstständig gemacht hat. Einer Trekkinggruppe aus Deutschland gewährt sie Einblicke in ihr Leben. Sie versucht, das Althergebrachte zu bewahren – und dennoch Neues zu wagen. Neomalsore nennt Marjana Koçeku ihren Bauernhof im Norden Albaniens. Malsore ist die albanische Bezeichnung für die Menschen aus den Bergen. Marjana will mit ihrem Gästehaus, das direkt am Koman See liegt, an alte Traditionen anknüpfen und ihnen zugleich eine neue, weibliche Perspektive geben. Denn vor allem die Region des Dukagjin ist noch immer sehr patriarchalisch geprägt. Über viele Jahrhunderte war diese Bergwelt Fluchtort für die, die ihre Eigenständigkeit verteidigen wollten. Der Kanun, das Gesetz der Berge, hat sich hier daher länger gehalten als im Rest Albaniens. Der Gesetzeskodex aus dem Mittelalter war dazu da, das Zusammenleben in der Familie und unter den Stämmen zu regeln. Frauen spielen darin eine untergeordnete Rolle. Ihr Wirken ist vor allem auf das Häusliche beschränkt. Marjana gelingt es, aus diesen engen Rollenerwartungen auszubrechen. Sie studiert Politik und internationale Beziehungen in Tirana und Italien, kehrt aber schließlich zurück. Denn ihren Platz sieht sie genau da, wo sie ihre Wurzeln hat: in den albanischen Bergen. Auch Paola Tasho rüttelt an Geschlechterrollen. Als erster weiblicher Guide für Klettertouren in Albanien möchte sie andere Frauen darin bestärken, selbstbewusst ihren Weg zu gehen. Zusammen mit dem Südtiroler Bergführer Martin Plankensteiner zeigt Paola Touristen die geheimnisvolle Schönheit ihrer Heimat und gibt Einblicke in eine archaische Kultur. Dazu gehört auch ein Besuch bei Marjana Koçeku, die sich weit über ihre Region hinaus mit ihrer Form des Agrotourismus einen Namen gemacht hat. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Di. 24.06.2025 NDR
  • Folge 23 (30 Min.)
    Finnland: Wie die Nordeuropäer auf Russlands Aufrüstung reagieren Autor: Christian Blenker Im hohen Norden Europas wächst die Sorge vor neuen Spannungen. Stillgelegte Flughäfen werden reaktiviert, Kasernen modernisiert. Russland rüstet entlang der finnischen Grenze erkennbar auf. Seit Russlands Angriff auf die Ukraine und Finnlands NATO-Beitritt hat sich das sicherheitspolitische Klima in der Region spürbar verändert. Entsteht im hohen Norden ein neuer Krisenherd? Viele Menschen in Finnland fragen sich das inzwischen täglich. Die Grenze zu Russland ist mehr als 1300 Kilometer lang, kaum zu sichern, sollte es tatsächlich zu militärischen Zwischenfällen kommen. Christian Blenker hat sich vor Ort ein Bild gemacht. Er zeigt, wie das Land auf die wachsende Bedrohung reagiert. Und warum die Finnen dennoch an ihrer Wehrhaftigkeit und Unabhängigkeit festhalten. Ukraine: Ein deutscher Arzt fährt an die Front Autor: Philipp Weber Die Welt schaut dieser Tage auf den Iran, auf Gaza, aber auch in der Ukraine kämpfen Menschen täglich ums Überleben. Besonders die ländlichen Regionen sind oft auf sich gestellt. Hilfe kommt bei ihnen praktisch nicht an. Hier setzt Robert Schönberg an. Der Arzt aus Norddeutschland und seine Söhne haben es sich zur Aufgabe gemacht, genau dort zu helfen, wo kaum jemand hinkommt. Hilfsgüter, die hierzulande ausrangiert werden, können dort den Unterschied zwischen Leben und Tod bedeuten, so das Motto des Arztes und Feuerwehrmanns. Ein Filmteam konnte die Hilfsfahrt begleiten: Ein in der Samtgemeinde Tostedt in Niedersachsen ausgemustertes Feuerwehrauto will er mit seinem Sohn und seinem Helfer aus Polen in eine kleine ukrainische Gemeinde bringen, ganz nah an der russischen Grenze. Krieg im Iran: Wer sind die zivilen Opfer? Autorinnen: Nadja Armbrust, Katharina Willinger Als Israel Ziele im Iran bombardiert, ist Narin gerade bei ihrer Familie in Teheran. Nächte voller Explosionen, kein Internet, Angst ums eigene Leben. Sie schafft es über die Grenze in die Türkei, dann zurück nach Kanada. Doch viele ihrer Angehörigen bleiben zurück. Die ARD-Korrespondentinnen Katharina Willinger und Nadja Armbrust sprechen mit Narin über das, was sie erlebt hat, und rekonstruieren einen besonders tragischen Fall: die Lyrikerin Parnia Abbassi, mutmaßlich bei einem israelischen Luftangriff mit ihrer gesamten Familie getötet. Offizielles Ziel: ein Nuklearwissenschaftler, der im selben Wohnkomplex lebte. Doch die vielen Zivilopfer werfen Fragen auf. Die Recherchen der ARD-Korrespondentinnen, ihre Gespräche mit Menschenrechtsorganisationen und Augenzeugen sowie Bildanalysen zeigen, wie sehr das iranische Regime Informationen unterdrückt, wie schwer die Angriffe wirklich sind und warum die Opfer kaum Gehör finden. Auch jetzt noch, da beide Seiten einer Waffenruhe zugestimmt haben. Japan: elegant in die Tiefe Autor: Ulrich Mendgen Sie gelten als die Meerfrauen Japans, Frauen, die mit nur einem Atemzug in die Tiefe gleiten. Sie tauchen im Küstenmeer ohne Sauerstoff nach Muscheln und anderen Seetieren. Seit Jahrhunderten sind die sogenannten Ama-Taucherinnen ein fester Teil der japanischen Kultur. Doch ihr Beruf ist gefährlich, hart – und vom Aussterben bedroht. Immer weniger wollen den Beruf ausüben. Junge Frauen zieht es lieber in die Städte, alte Meisterinnen hören auf, weil die Kräfte schwinden. Ulrich Mendgen hat einige der letzten Ama begleitet. Er zeigt, wie viel Können, Mut und Tradition in diesem einzigartigen Beruf stecken. Und wie die Ama trotzdem kämpfen, damit ihre Kunst nicht für immer verschwindet. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Di. 01.07.2025 NDR
  • Folge 24 (30 Min.)
    Ukraine: Kriegskinder. Alltag an der Frontlinie Autoren: Tobias Dammers, Rebecca Barth Sirenen, Drohnen, Einschläge – und dazwischen: Kinder, die spielen, lernen, boxen. Im Osten der Ukraine ist der Krieg allgegenwärtig, auch für die Jüngsten. In Druschkiwka, nur rund 15 Kilometer von der Front entfernt, sollten längst keine Kinder mehr leben. Doch viele Familien bleiben. Aus Angst. Aus Hoffnung. Aus Trotz. Wie wächst man auf, wenn Krieg Normalität ist? Tobias Dammers und Rebecca Barth treffen Kinder, die mitten im Kriegsgebiet leben. Im Boxclub von Druschkiwka versuchen sie, Stärke zu finden – körperlich und seelisch. In Kramatorsk, einer weiteren Stadt im Visier russischer Angriffe, begegnen die Autoren Kindergartenkindern im Feriencamp und Mädchen, die in Kunstgruppen ihre Erlebnisse verarbeiten. Was erleben sie? Wovon träumen sie? Und warum entscheiden sich Eltern, ihre Kinder im Kriegsgebiet zu lassen? Ein einfühlsamer und erschütternder Blick auf eine verlorene Kindheit im Schatten des Krieges. Türkei: Istanbul vor dem großen Beben? Autor: Markus Rosch Die Erde bebt – immer wieder. Griechenland, Italien, die Türkei: Eine seismisch hochaktive Region, in der das nächste große Erdbeben nur eine Frage der Zeit ist. Ende April erschütterte ein Beben der Stärke 6,2 Istanbul. Es war ein Warnschuss und längst noch nicht das, was Geologen für die nahe Zukunft erwarten. In der Nähe des Marmarameers prallen zwei gewaltige tektonische Platten aufeinander. Genau dort liegt Istanbul, eine Metropole mit rund 16 Millionen Einwohnern. Verwundbar wie kaum eine andere Stadt. Die Gefahr ist bekannt, doch Istanbul ist schlecht vorbereitet: marode Bausubstanz, dichte Bebauung, kaum sichere Flächen für Evakuierung oder Notunterkünfte. Der nächste große Erdstoß könnte katastrophale Folgen haben. Was tun, wenn der Albtraum wahr wird? ARD-Korrespondent Markus Rosch zeigt eine Stadt zwischen Ignoranz, Angst und dem verzweifelten Versuch, sich auf das Unvermeidliche vorzubereiten. Ein eindringlicher Blick in eine Metropole auf dem seismischen Pulverfass. USA: deutsche Kampfpiloten im NATO-Training über Texas Autorin: Sarah Schmidt Höllenlärm, Hitze, Hochspannung: Über dem texanischen Himmel zählt jede Sekunde, jeder Griff, jedes Kommando. In atemberaubender Geschwindigkeit fliegen Jets im Formationsflug, oft nur wenige Meter voneinander entfernt. Ein Fehler kann tödlich sein. Hier, mitten in der Weite der USA, trainieren angehende Kampfpiloten aus 14 NATO-Staaten Seite an Seite. Sie sollen lernen, sich blind aufeinander zu verlassen über Sprachen, Nationalitäten und kulturelle Grenzen hinweg. Auch junge deutsche Soldaten gehören dazu. Doch während im Cockpit Präzision und Teamgeist gefragt sind, wächst der politische Druck auf die NATO, nicht zuletzt durch die USA selbst. Donald Trumps Kritik am Bündnis stellt dessen Zusammenhalt infrage. Wie wirkt sich das auf die Ausbildung aus? ARD-Korrespondentin Sarah Schmidt begleitet deutsche Piloten durch ein einzigartiges, hochintensives Ausbildungsprogramm zwischen internationaler Solidarität und geopolitischer Spannung. Ein Blick hinter die Kulissen einer der gefährlichsten und prestigeträchtigsten Ausbildungen der Welt. Sansibar: Paradies mit Schattenseiten Autorin: Caroline Imlau Traumstrände, türkisblaues Wasser, tropisches Flair: Sansibar gilt als das neue Sehnsuchtsziel im Indischen Ozean. Immer mehr Reiseanbieter, auch aus Deutschland, investieren in neue Resorts. Besonders im Norden der Insel entstehen im Eiltempo Hotelanlagen für alle Budgets. Hauptsache, schnell und profitabel. Doch abseits der Strandvillen leben viele Einheimische in bitterer Armut. Über die Hälfte der Bevölkerung hat keinen Zugang zu sauberem Wasser oder medizinischer Versorgung. Vom Geld, das die Touristen ins Land bringen, bleibt kaum etwas bei denen hängen, die hier leben – oft im Schatten der glänzenden Hotelkomplexe. ARD-Korrespondentin Caroline Imlau zeigt die zwei Gesichter der Insel: das der Reisekatalog-Idylle und das der Einheimischen, die für ein paar Dollar am Tag schuften, während Investoren aus dem Ausland das Paradies neu vermarkten. Wer profitiert vom Boom? Und wer zahlt den Preis? (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Di. 15.07.2025 NDR
  • Folge 25 (45 Min.)
    Wer an Dänemark denkt, der denkt an Hygge: das gemütliche dänische Lebensgefühl. Das lockt viele Menschen ins Land. Doch die Hygge endet schnell, wenn es um Geflüchtete geht. Seit Jahren ist Dänemark für seine sehr strenge Asyl- und Migrationspolitik, aber auch für fordernde Integration bekannt. Was genau machen die Dänen anders und warum? „Oft wird Dänemark in Deutschland als positives Beispiel genannt“, erklären die ARD-Korrespondenten Julia Wäschenbach und Christian Blenker. „Aber taugt Dänemark wirklich als Vorbild in der Migrationsdebatte? Und ist die Situation überhaupt vergleichbar?“ Die großen Fluchtbewegungen 2015 und der Aufschwung der Rechtspopulisten haben den dänischen Kurs in der Ausländerpolitik radikal verändert. Das gilt auch für die Sozialdemokraten. Seit 2019 steht Ministerpräsidentin Mette Frederiksen für eine besonders harte Migrationspolitik in Europa: befristete Aufenthaltserlaubnisse als Regel, eingeschränkte Familienzusammenführungen, hohe Strafen bei Verstößen gegen Einreiseverbote. Neue Asylbewerber sollen in Drittstaaten wie Ruanda auf die Behandlung ihres Asylantrags warten. Das Signal: kommt nicht nach Dänemark! In dieser „Weltspiegel“-Dokumentation begleiten die ARD-Korrespondenten Menschen sowohl an den Traumstränden der Insel Ærø als auch in Gellerup, einem Stadtviertel im Westen von Aarhus, wo besonders viele Migrantinnen und Migranten wohnen. Sie treffen auf Däninnen und Dänen, die den strikten Kurs des Landes mit Blick auf ihren Wohlfahrtsstaat verteidigen. Und sie treffen den 19-jährigen Omar, dessen Viertel viele Menschen verlassen müssen, weil die Kommune so den Migrantenanteil drücken will. Dürfen Menschen so einfach aus ihrem Umfeld gerissen werden? Julia Wäschenbach und Christian Blenker gelingt es auch, in das sogenannte „Ausreisezentrum“ Kærshovedgård zu kommen, in dem abgelehnte Asylbewerberinnen und Asylbewerber ausharren, ohne zu wissen, wie es für sie weitergeht. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Di. 02.09.2025 NDR
  • Folge 26 (30 Min.)
    Mexiko: Algenplage im Urlaubsparadies Autorin: Marie-Kristin Boese Mexiko leidet im Sommer unter einer Sargassum-Plage – die Braunalge findet sich eigentlich im offenen Atlantik und bildet dort riesige Teppiche, die sogar Lebensraum für Fische, Schildkröten und Krabben sind. Doch inzwischen treiben immer mehr dieser Algen an die Strände. Über 38 Millionen Tonnen allein existieren in diesem Jahr in der Karibik – ein Rekord. Die Ursachen dafür liegen bei uns Menschen, Überdüngung bringt viele Nährstoffe ins Meer – und durch den Klimawandel wird das Wasser wärmer: ideale Bedingungen für das Algenwachstum. Die Küstenorte trifft es besonders hart: Sie leben vor allem vom Tourismus – und der ist stark eingebrochen, seitdem sich die Bilder der Strände von den Fotos in den Reise-Prospekten so deutlich unterscheiden. Japan: Fuji fasziniert Bersteiger aus aller Welt Autor: Thorsten Iffland Der Fuji ist mit 3776 Metern Japans höchster Berg, sein Status als „heiliger Ort und Quelle künstlerischer Inspiration“ bescherte ihm die Ernennung zum UNESCO-Weltkulturerbe. Die Klettersaison am Fuji erstreckt sich über die Sommermonate bis in den September. Als Symbol Japans zieht der Gipfel zahlreiche Bergsteiger an. Um einer Überfüllung vorzubeugen, müssen Besucher seit diesem Jahr Eintritt in Höhe von etwa 23 Euro zahlen. Viele Besucher versuchen den Aufstieg in der Nacht, um den Gipfel bei Sonnenaufgang zu erreichen. Das Gipfelerlebnis wollte sich auch unser Korrespondent Thorsten Iffland nicht entgehen lassen. Thailand: Tourismuskrise – Wo bleiben die Chinesen? Autorin: Christiane Justus Palmen, Kokosnüsse und immer schön warm: Thailand ist für viele Deutsche ein beliebtes Urlaubsziel. Und für viele Thailänder ist der Tourismus die Lebensgrundlage, denn sie arbeiten in Hotels, Restaurants, als Taxifahrer oder Reiseführer. Als nach der Corona-Pandemie das Reisen wieder möglich war, haben vor allem chinesische Touristen zum Aufschwung in Thailand, der zweitgrößten Volkswirtschaft Südostasiens, beigetragen. Aber seit ein paar Monaten bleiben sie weg und das hat die Menschen im Tropenstaat unvorbereitet getroffen. Restaurants und Hotelbetten bleiben leer, Taxifahrer und Reiseführer warten vergeblich auf Kundschaft. Der Grund: Chinesische Urlauber haben Angst, nach Thailand zu reisen. China: Nudelspezialität aus Xi’an Autor: Philipp Abresch „Bian Biang Mian“ sind meterlange Nudeln, breit wie ein Gürtel und ein Streetfood-Klassiker, der gerade weltweit durchstartet. Die kulinarische Wiege der Spezialität liegt in Xi’an – der Ort ist vor allem für seine Terrakotta-Armee weltberühmt, aber eben auch für feinste Teigwaren-Tradition. Warum die dicken Nudeln in aller Munde sind, hat Philipp Abresch herausgefunden. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Di. 09.09.2025 NDR
  • Folge 27 (30 Min.)
    USA: Musk Town. Raketenstart direkt vor der Haustür Autorin: Sarah Schmidt, ARD-Studio Washington D.C. Elon Musk gründet seine eigene Stadt. Direkt neben einem Naturschutzgebiet in Texas. Und in unmittelbarer Nähe seiner Raketenbasis Starbase. SpaceX testet in Südtexas die größten Raketen der Welt für Mond und Mars. Doch das Gelände liegt mitten in sensibler Natur. Kritiker sprechen von Umweltzerstörung und Machtmissbrauch. ARD-Korrespondentin Sarah Schmidt hat im Mai dort gedreht und Fans, Gegner und Menschen getroffen, die durch Musks Stadtgründung ihr Zuhause verlieren könnten. Größenwahn oder mutige Vision? Ein exklusiver Blick auf die Realität hinter dem Traum vom All. Argentinien: Kampf um die Pumas Autorin: Xenia Böttcher, ARD-Studio Rio de Janeiro Im Herzen Patagoniens erobert der Puma die raue Steppe, allerdings mit ordentlich Schützenhilfe der NGO Rewilding Argentina. Die Stiftung kauft Ländereien einstiger Rinder- und Schafzüchter und überlässt das Land dann der Natur. Das Ökosystem soll zurückkommen, so wie es mal war. Und dazu gehört der Puma als Top-Raubtier. Die Biologen sind äußerst zufrieden, die Mission gelingt! Die abgegraste Steppe blüht wieder auf. Die Schafzüchter aber greifen buchstäblich zu den Waffen. Seit Generationen leben sie hier vom Verkauf ihrer Merinowolle, der Puma und Rewilding bedrohten ihre Existenz. Wer komme für die vielen toten Tiere auf? Ein Filmteam ist mit Biologen und Landwirten unterwegs auf der Suche nach Pumas, die einen, um sie zu töten, die anderen, um sie zu retten. Vorab, sie werden werden welche finden: das alles vor atemberaubender Kulisse. China: 80 Jahre nach Kriegsende Autor: Jörg Endriss, ARD-Studio Peking Der Zweite Weltkrieg endete in Asien erst im August 1945 mit der Kapitulation Japans, nachdem die USA Atombomben auf das Land abgeworfen hatten. Die Kommunistische Partei in China erinnert mit zahlreichen Feiern, Filmen, Ausstellungen an das Kriegsende und stellt sich als Bezwinger der Japaner dar. In öffentlichen Rollenspielen vertreiben kommunistische Guerillas die japanischen Invasoren. Der heutige Rivale USA und andere Alliierte haben in dieser Erzählung eine Nebenrolle, ebenso die Republik China, die später von den Kommunisten gestürzt wurde, aber die größten Verluste erlitten hat. Der Zweite Weltkrieg – die Kommunistische Partei sieht ihn als Rechtfertigung für Aufrüstung heute und Chinas Anspruch auf eine größere Rolle in der Weltpolitik. Syrien: Palmyra. Nach der Zerstörung durch den IS Autorin: Anna Osius, ARD-Studio Kairo Vor genau zehn Jahren wütete die Terrororganisation Islamischer Staat in Syrien. Die Islamisten konnten sich in den Wirren des syrischen Bürgerkriegs ausbreiten und von Syrien aus sogar große Teile des Irak überrennen. In Syrien besetzten sie 2015 unter anderem die Stadt, die weltberühmt ist und zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt: Palmyra, die antike Oasen-Metropole. Und die Bilder, die um die Welt gingen, sorgten nicht nur bei Archäologen für Fassungslosigkeit: Die IS-Terroristen sprengten wichtige Tempel und Teile von Palmyra. Vor dem Krieg war Palmyra ein Touristenmagnet. Nachdem der IS die antiken Bauten zerstört hat, besuchte kaum ein Auswärtiger die Stadt. Die „Weltbilder“ berichten über die Situation in der antiken Metropole zehn Jahre nach dem Angriff des IS. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Di. 23.09.2025 NDR
  • Folge 28 (30 Min.)
    Island entwickelt sich zu einem Gemüseparadies. Trotz des rauen Klimas unweit des Polarkreises wächst auf Island heute fast jede Gemüsesorte. Der Grund dafür liegt unter der Erde. Island nutzt seine vulkanische Energie, um damit Gewächshäuser zu beheizen. Manche Gemüsefans gehen sogar noch weiter und verzichten auf diese Erdwärme. Sie versuchen, unter freiem Himmel Gemüse anzubauen. Tómas Ponzi züchtet Tomaten, die sich vor denen aus Italien nicht verstecken müssen. Draußen sind es gerade mal zwölf Grad Celsius, in seinem Gewächshaus angenehme 20 Grad, also ideale Bedingungen für das Nachtschattengewächs. Der Softwareentwickler züchtet inzwischen über 30 verschiedene Tomatensorten und beliefert sogar Spitzenrestaurants in Reykjavik. Der Grund für sein Tomatenparadies liegt unter der Erde Islands. Vulkane und Geysire fördern Hitze aus dem Erdinneren an die Oberfläche. Mit dieser Erdwärme beheizen die Isländer nicht nur ihre Häuser, sondern auch immer mehr Gewächshäuser. So schaffen sie es, immer mehr Gemüse selbst zu produzieren. Fast 70 Prozent der Tomaten, die sie essen, bauen sie selbst an. Bei Gurken sind es fast 100 Prozent. Damit sind sie immer weniger auf Gemüseimporte vom europäischen Festland angewiesen. Mit der Energie aus dem Erdinneren lassen sich sogar exotische Früchte züchten. So liegt die nördlichste Bananenplantage der Welt auf Island. Doch nicht alle Gemüsefans auf Island wollen von der Erdwärme abhängig sein. Hildur Arnardóttir ist überzeugte Selbstversorgerin in den Westfjorden Islands. Sie wagt mit ihrer Familie das Undenkbare und baut unter freiem Himmel Gemüse an. Dabei verlässt sie sich nur auf die Energie der Sonne und ihr eigenes Können. In der 3000-Einwohner-Gemeinde Ísafjörður trotzt sie dem kühlen Sommerklima mit ihren eigenen Anbaumethoden: „Ich spüre, wie in immer mehr Menschen ein Funke aufflammt und sie ein Verständnis dafür bekommen, wie Lebensmittel wachsen und so eine tiefere Verbindung zur Natur entwickeln.“ (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Di. 30.09.2025 NDR
  • Folge 29 (30 Min.)
    Bunker, Prepper, Militär: Wie sich Finnland auf einen Krieg vorbereitet Autorin: Sofie Donges, ARD-Studio Stockholm Finnland bereitet sich intensiv auf den Ernstfall vor. An der mehr als 1300 Kilometer langen Grenze zu Russland trainieren Soldatinnen und Soldaten für einen möglichen Angriff. In der Hauptstadt Helsinki liegen unter der Erde riesige Bunkeranlagen, die im Krisenfall bis zu 6000 Menschen schützen sollen. Was von außen aussieht wie ein Parkhaus, entpuppt sich 20 Meter tief im Fels als eine der sichersten Sporthallen der Welt, ein Nullsternehotel mit Betten, die Explosionen standhalten, und improvisierten Toiletten in Plastikeimern. Das Herzstück der finnischen Strategie heißt „72 Stunden“: Jeder Bürger soll drei Tage lang allein überleben können, bis der Staat Notfalllager, medizinische Versorgung und Infrastruktur aktiviert. Viele Familien lagern Konserven, Wasserkanister und Kurbelradios, um im Ernstfall vorbereitet zu sein. Prepper wie die Rentnerin Maija Aatelo geben ihr Wissen in kostenlosen Kursen weiter: von Hygienetipps bis zur richtigen Vorratshaltung. ARD-Korrespondentin Sofie Donges zeigt, wie ein Land lebt, das sich jeden Tag fragt: Was, wenn der Nachbar plötzlich Ernst macht? Kasachstans nukleares Erbe: verstrahlt für Generationen – und jetzt ein Atomkraftwerk? Autorin: Silke Diettrich, ARD-Studio Moskau Mehr als 450 Atombomben zündete die Sowjetunion zwischen 1949 und 1989 im Nordosten Kasachstans. Das Testgelände, so groß wie Sachsen, ist bis heute verseucht. Krebs, Fehlbildungen, Selbstmorde, die Folgen für die Menschen sind spürbar über Generationen hinweg. Und dennoch will die Regierung nun ausgerechnet hier am Balchaschsee ihr erstes Atomkraftwerk bauen. In Ulken, einer beinahe verlassenen Geisterstadt, hoffen die Menschen auf Arbeit und ein besseres Leben. Doch die Erinnerung an das nukleare Trauma des Landes ist allgegenwärtig: Überlebende erzählen von Explosionen, die sie als Kinder miterlebten, Wissenschaftler warnen vor Strahlung für Jahrtausende. Währenddessen verspricht die Politik eine „strahlende Zukunft“ und setzt auf die Zusammenarbeit mit dem russischen Konzern Rosatom. Kann ein Land, das so eng mit den Schrecken der Atomgeschichte verbunden ist, auf Kernkraft als Zukunftstechnologie setzen? ARD-Korrespondentin Silke Diettrich führt mitten hinein in diese Spannung zwischen Hoffnung und Angst, Fortschritt und Vergessen. Meer frisst Heimat: So hart trifft der Klimawandel das Südseeparadies Tuvalu Autor: Thorsten Iffland, ARD-Studio Tokio Das Paradies im Südpazifik ist in Gefahr, Tuvalu kämpft ums Überleben. Der steigende Meeresspiegel bedroht das Leben von über 11.000 Inselbewohnern. Viele Familien leben zwischen Hoffnung und Verzweiflung: bleiben und kämpfen oder ein Klima-Visum für Australien beantragen? Fischer berichten, dass immer weniger Fische in der warmen Lagune zu finden sind. Gleichzeitig steigen die Lebenshaltungskosten auf Tuvalu dramatisch an. Großprojekte wie Küstendeiche sollen helfen, doch Experten warnen vor Zerstörung des Ökosystems. Während manche Inselbewohner bleiben wollen, sehen andere ihre Zukunft nur in Australien. Tuvalu steht damit exemplarisch für die dramatischen Folgen des Klimawandels im 21. Jahrhundert. So jedenfalls hat es ARD-Korrespondent Thorsten Iffland erlebt. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Di. 07.10.2025 NDR
  • Folge 30 (30 Min.)
    Kappadokien ist so reich an Kulturschätzen wie kaum eine andere Region der Türkei. Gleichzeitig locken die ausgefallenen Felsformationen immer mehr Instagram-User*innen mit Selfiesticks an. Fast vier Millionen Tourist*innen kommen mittlerweile pro Jahr. Dieser Hype hat Geld und Wohlstand gebracht, aber er droht nun, die Landschaft und das historische Erbe zu zerstören. Kappadokien ist bekannt für seine einzigartigen Feenkamine, ausgehöhlte Felsnadeln, die zum Teil noch bewohnt werden. Wichtige Teile der Region sind zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt worden. Über Tälern mit besonders vielen Feenkaminen steigen jeden Tag in aller Frühe Heißluftballons mit Touristen auf. Die Felsen, die Ballons, der Sonnenaufgang – alles hier ist wie gemacht für Instagram & Co. Der Fotograf Mustafa Köse macht die passenden Bilder dazu, drückt im richtigen Moment im sorgfältig arrangierten Setting auf den Auslöser seiner Kamera. „Die Touristen wollen genau solche Aufnahmen für Social Media“, erklärt er. Tausende solcher Motive hat der Fotograf schon geschossen. „Der Kulturtourismus ist tot. Was die Leute jetzt von uns wollen, ist Show.“ Der Fotograf hadert damit, obwohl er von den Wünschen der Touristen gut leben kann. Zehra Demircan hat das Hotel ihres Vaters übernommen. Die Feenkamine der Familie hat ihr Vater so originalgetreu wie möglich belassen, damit sie einen Eindruck vom ursprünglichen Leben in Kappadokien ermöglichen. Das findet Zehra grundsätzlich gut und modernisiert nur sehr behutsam. An ihren Besuchern zweifelt sie manchmal. „Wir hatten eine Reisegruppe hier, die haben eine Woche lang nichts besichtigt. Den ganzen Tag nur Selfies“, erzählt sie. Der Aktivist Mükremin Tokmak kämpft seit Jahren dagegen, dass die einzigartige Landschaft seiner Heimat zerstört wird. Eine Schnellstraße für noch mehr Tourismus, mitten durch ein Tal mit Feenkaminen, ist für ihn ein absoluter Sündenfall. Er dokumentiert die Auswirkungen der Bauarbeiten ebenso wie alte Kirchen, die durch die Straße zerstört werden – immer in der Hoffnung, dass sich der Trend noch aufhalten lässt. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Di. 14.10.2025 NDR
  • Folge 31 (30 Min.)
    Madagaskar: Aufstand der Generation Z Thomas Aders, ARD-Studio Johannesburg Eigentlich wollte das ARD-Team darüber berichten, warum die jungen Menschen in der Hauptstadt Antananarivo seit Wochen gegen den Präsidenten protestierten, Tag für Tag. Auf der einen Seite Protestierende der Gen Z, die gegen Misswirtschaft und für eine bessere Bildung demonstrieren, auf der anderen Seite die Sicherheitskräfte. Steine fliegen, Tränengas ist die Antwort, jeden Tag. Dann plötzlich eskaliert die Lage. Ein Teil der Armee meutert gegen den Präsidenten, andere Sicherheitskräfte zeigen sich loyal und bekämpfen umso brutaler die Demonstrierenden. Einen Tag lang ist nicht klar, wer sich durchsetzt und ob es vielleicht zum Bürgerkrieg kommt. Einen Tag Unruhe und totales Chaos. Am Ende verlässt der Präsident das Land und die Armee übernimmt die Macht. Grönland: Skandal um Spiralen Autorin: Sofie Donges, ARD-Studio Stockholm Es ist ein Skandal, der bis heute nachwirkt und der das Verhältnis zwischen Dänemark und Grönland tief belastet. Vor allem in den 1960er- und 1970er-Jahren ließ die dänische Regierung Tausenden grönländischen Frauen Spiralen einsetzen. Die ehemalige Kolonialmacht wollte die Geburtenrate absenken, denn Dänemark finanzierte schon damals große Teile des Staatshaushaltes Grönlands, inklusive Gesundheitswesen. Und die Gesundheitskosten wollte die Regierung in Kopenhagen dringend reduzieren. Die Grönländerinnen bekamen viele Kinder, nicht selten schon als Jugendliche. Zwangsverhütung schien das Mittel der Wahl zu sein, denn in vielen Fällen wurden den Mädchen und Frauen Spiralen ohne ihre Zustimmung eingesetzt. Manche waren erst 13 Jahre alt. Mehr als 4000 Grönländerinnen leben bis heute mit den Folgen. Viele können keine Kinder bekommen, andere kämpfen mit Scham und Wut über das, was ihnen angetan wurde. Das Vertrauen zwischen Ex-Kolonialmacht und ehemaliger Kolonie hat schweren Schaden genommen, ausgerechnet jetzt, wo Grönland durch seine Bodenschätze und strategische Lage wieder stärker in den Fokus internationaler Interessen gerät. Lissabon: Wie reiche Auswanderer Einheimische verdrängen Autorin: Kristina Böker, ARD-Studio Madrid Die Immobilienpreise in Portugal explodieren. Die Wohnungsnot in den beliebten Städten wie Lissabon und Porto spitzt sich immer weiter zu. Die Preise für Mieten schießen durch die Decke, viele Einheimische können sich ihr Zuhause nicht mehr leisten. Ursache sind nicht nur Touristen, sondern vor allem wohlhabende Ausländer und digitale Nomaden, die das Land als neue Heimat entdecken. Amerikaner suchen hier Sicherheit, günstige Gesundheitsversorgung und Lebensqualität. Doch der Boom hat seinen Preis. Familien wie die von Marta und Luis werden aus der Stadt verdrängt, müssen in weit entfernte Vororte ziehen, weit weg von ihrem geliebten Lissabon. Gleichzeitig wächst die internationale Community, feiern Amerikaner ihren Nationalfeiertag Fourth of July in portugiesischen Cafés. Portugal wirkt fast wie ein Paradies, doch hinter den Hotspots für Reisende verbirgt sich eine Gesellschaft, die zerrissen scheint zwischen Tourismus, Wohlstand und zunehmender Verdrängung. ARD-Korrespondentin Kristina Böker zeigt hautnah, warum Portugal an seiner Beliebtheit fast zerbricht. Kolumbien: Gravity Biker – rasen zum Überleben Autorin: Marie Kristin Boese, ARD-Studio Mexiko-City Die Stadt Medellín galt einst als Hochburg der kolumbianischen Drogenmafia, ein Ort voller Angst und Gewalt. Inzwischen sind die Kartelle im Alltag der Menschen nicht mehr so präsent wie vor 20 Jahren, aber die Angst und vor allem die Armut vieler sind geblieben. Der 18-jährige Nicolas hat seinen Ausweg gefunden, um mit dem Frust eines perspektivlosen Alltags fertig zu werden. Er gehört zu den sogenannten Gravity Bikern, die in Medellín inzwischen unterwegs sind. Gravity Bikes sind Rennräder, die von ihren Besitzern so umgebaut werden, dass sie möglichst schnell im Verkehr die Straßen von den Bergen in die City herunterrasen können. Ein lebensgefährlicher Sport, der vor allem den jungen Männern einen Kick verpasst, durch den sie ihren tristen Alltag vergessen können. Der Rausch der Geschwindigkeit mache süchtig, sagt Nicolas. „Klar habe ich Angst. Das ist ja mein Leben. Aber man vergisst alles, absolut alles. Probleme, alles, was einen belastet“. Die lebensgefährlichen Abfahrten auf den Rädern faszinieren inzwischen auch immer mehr Kids in anderen südamerikanischen Städten, Gravity Biker gibt es nicht mehr nur in Medellín. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Di. 21.10.2025 NDR
  • Folge 32 (30 Min.)
    Litauen ist jung, dynamisch, digital – und ein Hotspot für ambitionierte Frauen. Seit einem Jahr ist Monika da Silva wieder zurück in Litauen, nach 16 Jahren im Ausland. Ihren alten Arbeitgeber Google hat sie gegen ein kleines Start-up in der Hauptstadt Vilnius getauscht. Der Neustart in der Heimat ist nicht einfach: Monikas Kinder haben oft Heimweh nach Irland, wo sie zuletzt gelebt haben, und die Pendelei ins Büro ist stressig. Bereut hat sie ihre Entscheidung aber nicht: „Es ist dieses Gefühl, dass du zurückkommst an den Ort, an den du gehörst. Und man kann hier etwas aufbauen!“ Ihre boomende Tech-Szene nennen die Litauer Silicon Valley Europa, viel kleiner als das kalifornische Vorbild, aber auch durchlässiger, ständig im Auf- und Umbau. Und das bietet auch Frauen ganz neue Chancen. Der gar nicht mehr so heimliche Star dieses jungen Litauens ist Milda Mitkute, Gründerin des Secondhand-Riesencommunity Vinted. Die Anfänge waren bescheiden: „Alles war voller Fehler. Wir haben sogar den ‚Kaufen‘-Button vergessen! Und das Design sah wirklich nach nichts aus.“ Aber Vinted wuchs und wuchs. und dann zog Milda sich zurück. Sie bekam vier Kinder und hat sich noch einmal neu erfunden: Familienmensch und Teilzeitunternehmerin. Im Moment bastelt sie an einer Lern-App für Kinder. Junge Litauerinnen und Litauer sehen, was Milda geschafft hat – und die unzähligen Möglichkeiten für sich selbst. Jedes Jahr kommen mehr Menschen ins Land zurück als auswandern. Für viele ist es auch ein Akt der Solidarität: die Bedrohung durch den großen Nachbarn Russland wächst – gerade jetzt macht jeder Rückkehrer mehr die Heimat stärker. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Di. 28.10.2025 NDR
  • Folge 33 (30 Min.)
    „Trumps USA – United States of Angst“ Kerstin Klein, ARD-Studio Washington Sie surfen dieselbe Welle, aber sie leben in komplett getrennten Welten. Huntington Beach ist die offizielle Surf City der USA – und extrem konservativ mitten im liberalen Kalifornien. Vanessa, Jerry, Charlie, CJ und ihre Freunde stürzen sich, so oft es geht, mit ihrem Brett in den Pazifik am sensationellen Sandstrand von Huntington Beach. Aber wenn es um Politik geht, stehen sich hier am Strand zwei Surf-Cliquen gegenüber, die sich nichts zu sagen haben. Charlie und CJ haben Trump gewählt, sind tiefgläubig. Ein Jahr nach der Wahl sehen sie Trump mit gemischten Gefühlen – aber mit seiner harten Abschiebepolitik punktet Trump bei ihnen. Für Vanessa und ihre „LatinX-Surf Gang“ hat sich das Klima seit der Wahl spürbar verändert. Seit Trump regiert, wird ihr Alltag dominiert von Angst. Angst, auf der Straße aufgegriffen zu werden, trotz Pass, Angst vor offenem Rassismus. Wie werden sie in Zukunft leben? Kerstin Klein berichtet. Samoa: Big ist Beautiful? Ulrich Mendgen, ARD-Studio Washington Übergewicht im Paradies: In Samoa, mitten im Südpazifik, kämpfen viele Menschen mit einem großen Problem: zu vielen Kilos. Neun von zehn Einwohnern sind übergewichtig. Trotzdem lautet das Motto vieler: Big is beautiful! Doch einige Inselbewohner wollen das ändern. Tevita Tariu, seine Frau Faaolaseu und ihre Tochter stehen früh auf, um beim Zumba die Pfunde purzeln zu lassen. Der Familienvater will für seine Kinder gesund bleiben und kämpft mit Disziplin, Gemüse und Bewegung gegen alte Gewohnheiten und westliches Fast Food. Korrespondent Ulrich Mendgen zeigt, wie Zumba in Samoa zur Lebensrettung werden kann, warum Übergewicht in der Südsee so weitverbreitet ist und wie engagierte Trainerinnen wie Fana Apineru den Menschen beibringen, dass Gesundheit mehr zählt als Größe. China: kranke Hundeliebe Marie von Mallinckrodt, ARD-Studio Peking Inmitten sinkender Geburtenraten, teurer Großstadtwohnungen und dem Druck des Alltags ersetzen Hunde für viele Chinesen Kinder und Partner zugleich. Von luxuriösen Hundekindergärten über Geburtstagsfeste mit Biobuffet bis hin zu opulenten Golden Retriever-Hochzeiten, die Vermenschlichung von Haustieren erreicht hier surreale Dimensionen. China-Korrespondentin Marie von Mallinckrodt begleitet die junge Erwachsene Tess, die in Peking lebt, und ihren Hund Lucky, der mehr Aufmerksamkeit und Fürsorge bekommt als so mancher Mensch. Wie ein Kind wird er gepflegt, gestylt und umsorgt, inklusive exklusivem Fahrservice, Modeaccessoires und täglichem Social-Media-Auftritt. In Hundekindergärten sollen Vierbeiner soziale Kontakte lernen, während ihre Besitzerinnen und Besitzer die Leere ihres Alltags füllen. Diese exklusive Reportage zeigt: In China ist der Hund längst mehr als ein Begleiter. Er ist Familie und Statussymbol. Eine skurrile, faszinierende Welt zwischen Liebe, Konsum und sozialem Druck. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Di. 04.11.2025 NDR
  • Folge 34 (30 Min.)
    Für Mike Lagrisola erfüllt sich ein Traum, als er vor dem Steg in Iseltwald in der Schweiz Schlange steht. Er ist Fan der Streaming-Serie „Crash Landing On You“ (2019⁠–⁠2020), die im Berner Oberland gedreht wurde und für einen Ansturm meist asiatischstämmiger Touristen sorgt. Eine romantische Klavierszene am Steg in der Serie des Streaminganbieters war der Auslöser, weswegen seit Ende der Pandemie das Dörfchen Iseltwald von Touristen aus aller Welt überrannt wird. Anwohner sind wütend, weil die Kurzzeitbesucher „für ein Foto auf Instagram herkommen und nichts als Müll hinterlassen“. Daher hat die Gemeinde ein Drehkreuz vorm Steg angebracht, wo Touristen fünf Franken Eintritt zahlen müssen. Die Wut auf den „globalen Kurzzeittourismus“ wächst in der Schweiz, auch im idyllischen Lauterbrunnen. Die Dorfstraße ist oft überfüllt, weil Tausende Menschen pro Tag für nur wenige Minuten ein Foto vor dem malerischen Wasserfall machen wollen. Nicht selten dringen Touristen in Privathäuser ein – auf der Suche nach einer Toilette. Außerdem machen manche Leute Fotos auf und von den Gräbern des Friedhofs. Der Kulturunterschied zwischen den Alpenbewohnern und den Besuchern sorgt für Reibung. Die Reportage begleitet Mike Lagrisola mit seiner Familie auf einer geführten Tour auf den Spuren der Streaming-Serie und zeigt die zunehmenden Spannungen in der Schweiz, wo die Rekord-Besucherzahlen die Gemüter spalten. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Di. 11.11.2025 NDR
  • Folge 35 (30 Min.)
    Deutsche TV-Premiere Di. 18.11.2025 NDR
  • Folge 36 (30 Min.)
    In Irland fehlen Hunderttausende Wohnungen, vor allem in der Hauptstadt Dublin. Infolge der Finanz- und Immobilienkrise sind zahllose Familien obdachlos. Jordyn und Jonathan und ihre kleine Tochter Delilah haben keine feste Bleibe und suchen jeden Abend aufs Neue nach einem Schlafplatz. Die Wohnungsnot treibt vor allem die junge Generation in die Obdachlosigkeit. Schon seit mehr als zehn Monaten sind Jordyn und Jonathan auf der Suche nach einer festen Unterkunft in Dublin für sich und ihre damals einjährige Tochter Delilah. Ihr Alltag besteht aus Behördengängen, die keine Lösung bringen, und aus endlosen Telefonwarteschleifen. Die hohen Mieten in Dublin sind für sie unbezahlbar und eine Sozialwohnung scheint unerreichbar. Jeden Tag versuchen sie, bei Freunden oder Verwandten Unterschlupf zu finden. Justin ist Sozialarbeiter und hat in einer privaten Notunterkunft selbst Obdachlose betreut. Doch die Einrichtung wurde verkauft, er hat seinen Job verloren und auch die Wohnung. Jetzt durchkämmt er jeden Tag den überteuerten Wohnungsmarkt. Aber die wenigen Angebote sind meist unerschwinglich oder unzumutbar. Selbst einzelne Zimmer oder sogar nur einzelne Schlafstellen werden zu Fantasiepreisen vermietet. Conor schreibt gerade seine Doktorarbeit und wohnt mit seiner Freundin in einem Apartment klein wie eine „Schuhschachtel“. Die Wohnungsnot hat ihn zum politischen Aktivisten gemacht, er setzt sich für Veränderungen ein: Conor kandidiert für den Stadtrat und macht auf die Missstände aufmerksam. Vor allem gegen den Leerstand und für mehr bezahlbaren Wohnraum sammelt er Unterschriften. Irland befindet sich auch Jahre nach der Finanz- und Immobilienkrise 2007/​2008 immer noch in einer nicht enden wollenden Wohnungskrise, in der auch Familien in die Obdachlosigkeit gedrängt werden. Trotz immer neuer Versprechen der Regierung bleibt die Situation für viele hoffnungslos. Immerhin: Für Jordyn, Jonathan und Delilah gibt es Licht am Ende des Tunnels … (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Di. 25.11.2025 NDR
  • Folge 37 (30 Min.)
    Deutsche TV-Premiere Di. 02.12.2025 NDR
  • Folge 38 (30 Min.)
    Unverwechselbar und very british: Der Klang der Kirchenglocken ist für viele Briten schlicht der Sound Englands. Hier läuft nichts automatisch, über 40.000 aktive Bell Ringer läuten die Glocken im ganzen Land von Hand. Sie bleiben ihrem besonderen Hobby oft jahrzehntelang verbunden. Aber zunehmend wird es schwieriger, den Nachwuchs zu motivieren. Von London bis in die Cotswolds: eine Reportage über die Faszination des Bell Ringings und die Bemühungen, junge Leute für die jahrhundertealte Tradition zu begeistern. Wenn sonntags die Glocken in der malerischen Kirche von Bisley in Englands Cotswolds läuten, dann stecken meistens Ian Bucknell und sein Team dahinter. Schon sein Vater und sein Großvater teilten diese Leidenschaft, eine uralte britische Tradition. Church Bell Ringing, sagt er, gehöre einfach zu England wie die Königsfamilie oder die Tea Time. Zweimal in der Woche treffen sich die Bell Ringer von Bisley zum anspruchsvollenTraining. Die richtige Technik, ein gutes Gehör und höchste Konzentration sind gefragt. Doch zunehmend fehlt es an Bell Ringern. Ian Bucknell möchte das ändern und setzt sich seit Jahren für den Nachwuchs ein. Zu seinen größten Talenten gehört die 17-jährige Daisy. Seit neun Jahren trainiert sie mehrere Stunden lang in der Woche. Sie schätzt die Gemeinschaft und Herausforderung und will auch im Studium weitermachen. Ob Krönung des Königs oder Tod der Königin, Susan Apter läutet bei den großen royalen Feiern in London die Glocken. Auch sie hat als Kind angefangen. Heute ist Bell Ringing ihr Leben. Sie liebt es, weil es physisch und psychisch anspruchsvoll ist und es ihr Kraft gibt, über den Verlust ihres Mannes und eine schwere Erkrankung hinwegzukommen. Die „Weltbilder“ begleiten Ian, Daisy und Susan beim Glockenläuten und in ihrem Alltag, ob beim Kochen, beim Hochsprung oder bei der Gartenarbeit. Was begeistert sie am Bell Ringing? Wo liegt die Herausforderung? Und warum ist es so beliebt in Großbritannien? Eine Reportage über eine uralte britische Tradition, die Menschen bis heute zusammenbringt. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Di. 09.12.2025 NDR

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