Weltbilder Spezial, Folge 1–6

  • Folge 1
    Am 3. Mai ist der Internationale Tag der Pressefreiheit, der seit 1994 jedes Jahr an diesem Datum stattfindet. In der „Weltbilder spezial“-Ausgabe berichten Auslandskorrespondentinnen und -korrespondenten, wie es weltweit um die Pressefreiheit steht. Im Fokus steht die Situation in Europa. Dabei geht es unter anderem sowohl um den öffentlich-rechtlichen Rundfunk am Beispiel von Dänemark als auch um die Zeitungslandschaft am Beispiel von Tschechien und Ungarn. Darüber hinaus gibt es Berichte aus Myanmar, China und den USA. Die Beiträge: Tschechien/​Slowakei: Neuanfang nach Journalistenmord Autor: Danko Handrick Sie habe keine Angst, doch sie sei vorsichtiger geworden, sagt Pavla Holcová.
    Die 38-Jährige hat eng mit dem ermordeten slowakischen Journalisten Ján Kuciak zusammengearbeitet. Nach Kuciaks Tod stand sie vorübergehend unter Polizeischutz. In Prag hat Pavla Holcová hat das Zentrum für investigativen Journalismus mitgegründet, der tschechische Teil eines unabhängigen internationalen Investigativnetzes. Journalisten beklagen die Medienkonzentration in den Händen von Oligarchen und Politikern.
    Dem tschechischen Premier gehören in Tschechien de facto zwei der größten Tageszeitungen. Viele Redakteure haben deshalb gekündigt. Einige engagieren sich jetzt in neu entstehenden Medien, die unabhängig berichten wollen. China: Wie das Regime versucht, kritische Berichterstattung zu unterbinden Autor: Michael Storfner Die Arbeitsbedingungen der ausländischen Journalisten haben sich seit dem Machtantritt von Staatspräsident Xi vor sechs Jahren stetig verschlechtert. Das zeigt die aktuelle Umfrage des Foreign Correspondents’ Club of China.
    Die Reporter*innen seien under watch (unter Beobachtung), erklärt dessen Präsidentin Hanna Sahlberg. Sie werden oft als „ausländische Agenten“ gesehen und das beeinflusst, wie sie hier behandelt werden: wie eine Bedrohung. Sie seien nicht private Medien oder unabhängige Journalisten, ein solches Konzept gibt es in China nicht. Denn in China sind sämtliche Medien fest in den Händen der Staatspartei. Abweichende Meinung von der vorgegebenen Linie dürfen in den Parteiorganen nicht publiziert werden.
    Wenn Staatspräsident Xi „seine“ Medienunternehmen besucht, ist auf Plakaten der sogenannten „Journalisten“ zu lesen: „Wir hören auf die Anweisungen der Kommunistischen Partei“. Die Führung der Kommunistischen Partei duldet weder Widerspruch noch Kritik an ihrem Kurs. Und auch ausländische Journalisten werden gegängelt. Michael Storfner, NDR China-Korrespondent zeigt, wie schwer es ist, in einer Diktatur an „echte“ Informationen zu kommen. Myanmar: kritische Reporter im Gefängnis Autorin: Sandra Ratzow Sieben Jahre sollen zwei Reporter der Nachrichtenagentur Reuters in Myanmar im Gefängnis bleiben.
    Die Journalisten hatten sich mit dem gewaltsamen Vorgehen gegen die muslimischen Rohingya beschäftigt, als sie 2017 festgenommen wurden. Sie wollten einen Artikel über die Ermordung von zehn Männern und Jugendlichen dieser Volksgruppe verfassen. Sie selbst sagen, dass sie absichtlich bei der Übergabe von Dokumenten in eine Falle gelockt worden seien. Reuters veröffentlichte kurze Zeit später die Recherchen der Journalisten.
    Die Militärs räumen daraufhin sogar ein, dass die Recherchen der Wahrheit entsprechen. Aber das führte nicht zur Freilassung der Reporter: Gerade erst hat ein Gericht das Urteil bestätigt. Europa: Journalisten unter Druck Autorin: Caroline Schmidt Für viele Journalisten in Europa ist die Arbeit gefährlich geworden. Sie werden verbal, aber auch körperlich angegriffen. Vor allem in Ländern, in denen Rechtspopulisten in der Regierung sitzen, werden Mitarbeiter des öffentlich-rechtlichen Rundfunks zu Feinden stilisiert und sollen mundtot gemacht werden.
    In Österreich von der FPÖ, aber auch in Ungarn. Der öffentliche Sender MTVA wurde dort durch Personalum- und -abbau auf Linie des Regierungschefs Orbán gebracht, sodass nur noch regierungstreu berichtet wird. Die Stimmung gegen die Medien hat sich sehr grundsätzlich verändert in den vergangenen Jahren. Sie ist brutaler geworden. Gefährlicher ist es vor allem auch für Investigativjournalisten geworden, die korrupte Strukturen aufdecken: Auf Malta, aber auch in der Slowakei und in Bulgarien wurden Reporter ermordet, weil sie unabhängig recherchiert und berichtet haben. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDi 30.04.2019NDR
  • Folge 2
    Die Wahlen zum Europäischen Parlament finden in politisch stürmischen Zeiten statt: Der Brexit und lautstarke Europakritik beherrschen die Stimmung. Die Europäische Union gilt weltweit immer noch als Vorbild, wie aus ehemals verfeindeten Nachbarländern Partner werden konnten, die in Frieden miteinander leben. Aber was halten die Menschen in Europa heute von dem Bündnis? Wie sehr steckt die EU im Würgegriff von Populisten? Wie funktioniert das Europäische Parlament eigentlich? Die ARD-Auslandskorrespondentinnen und -korrespondenten berichten in dieser Spezialausgabe der „Weltbilder“ aus den unterschiedlichsten Winkeln Europas.
    Dänemark: Letzte Etappe der Europatour dreier Studenten Autorin: Jennifer Lange Drei Hamburger Studenten sind einmal quer durch Europa gefahren, in alle 28 Länder der EU. Über 35.000 Kilometer haben sie zurückgelegt. Sie wollten einfach wissen, was andere, junge und alte Menschen, Ost- und Südeuropäer, Menschen in der Stadt und auf dem Land, über Europa denken. Ausgestattet mit einer Kamera haben sie die Menschen interviewt und ziehen jetzt Bilanz: „Bei den Interviews ist für mich auf jeden Fall die überraschende Erkenntnis gewesen, wie ähnlich doch die Leute ticken und jemand in Bulgarien genau das gleiche über die EU denkt wie jemand in Belgien.
    Dass es zum Beispiel viel zu bürokratisch ist“, erzählt einer der Studenten. Die letzte Etappe der Europatour führte sie nach Dänemark, bevor sie pünktlich zur Europawahl zurück nach Hamburg kehren. Frankreich: Schicksalswahl für den Europäer Macron? Autor: Mathias Werth Emmanuel Macron, angetreten als Europäer.
    Mit einsamem Mut hatte er als einziger Politiker einen Pro-Europa-Wahlkampf geführt. Und gewonnen. Was ist geblieben? Macron hoffte auf Deutschland als Partner. Und blieb allein. Renaissance, Neubeginn, heißt die Liste von Macrons Bewegung. Voller Leidenschaft arbeiten hier junge Aktivisten für Macrons Wahlerfolg. Alix Compin ist Deutsch-Französin. Für Politik habe sie sich vorher nicht sonderlich interessiert. Doch jetzt, wo es um Europa und Macron gehe, da wolle auch sie ihren Beitrag leisten.
    Sie fühle sich als Europäerin, weniger als Französin oder Deutsche, sagt sie: „Man sieht ja, dass Europa nicht mehr so gut funktioniert, dass es einen Neubeginn für Europa geben muss. So hat es auch Macron gesagt. Ich denke auch, dass es wichtig ist, dass Europa sich entwickelt. Und durch eine Entwicklung von Europa kann sich auch Frankreich entwickeln.“ Alle im Team fühlen sich als Europäer und wissen doch: Es heißt zwar Europawahl, aber jetzt geht es erstmal um Emmanuel Macron. Ungarn: Paradies für deutsche Rentner? Autor: Till Rüger Dieter Alfes, gebürtig aus der Nähe von Düsseldorf, lebt schon seit fast zehn Jahren allein, mitten in der Puszta, knapp 100 Kilometer südlich von Budapest.
    Den 68-jährigen Rentner hat es vor allem aus einem Grund ins ungarische Kecskemét gezogen. 1.200 Euro Rente bekommt er. Nachdem sein Arbeitgeber, eine Bank, ihn in Frührente geschickt hatte, war schnell klar, das reicht in Deutschland gerade mal zum Überleben. Dieter Alfes beschloss: Ich gehe nach Ungarn.
    Hier verdienen die Menschen im Schnitt 400 bis 500 Euro und die Immobilienpreise auf dem Land sind vergleichsweise niedrig. Sein Einfamilienhaus am Stadtrand, 140 Quadratmeter Wohnfläche, hat gerade mal 70.000 Euro gekostet. Der politische Rechtsruck in Ungarn unter Viktor Orbán ist für ihn kein Thema: „Für mich ist Politik eine Sache, die ich nicht so intensiv verfolge. Ich weiß es zwar auch, es ist ein Problem der Ungarn, wenn das Volk es zulässt, dann ist es ein Problem der Ungarn und nicht meines. Ich bin Gast in diesem Land. Und deshalb füge ich mich auch dementsprechend.“. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDi 21.05.2019NDR
  • Folge 3
    Am 1. Oktober feiert China das 70-jährige Bestehen der Volksrepublik. Eine gigantische Militärparade ist geplant. Jeder soll sehen, dass das Reich der Mitte längst eine Weltmacht ist, die Millionen Menschen aus der Armut geholt hat. Was jedoch keiner sehen soll: Chinas Einparteienstaat ist auch eine Diktatur, die seine Bürger digital überwacht und gängelt wie kein anderer Staat der Welt. Staats- und Parteiführer Xi Jinping steht vor gewaltigen Herausforderungen: Die Wirtschaft schwächelt, es schwelt der Handelskrieg mit den USA. In Hongkong wehren sich Hunderttausende Menschen seit Monaten gegen den wachsenden Einfluss Pekings. Was hat der Einparteienstaat bisher erreicht und wo liegen seine größten Probleme? Die China-Korrespondent*innen Tamara Anthony und Daniel Satra begeben sich auf Spurensuche in dieser „Weltbilder Spezial“-Ausgabe. (Text: Tagesschau24)
    Deutsche TV-PremiereDi 01.10.2019NDR
  • Folge 4
    Wie meistern Deutschlands Nachbarländer die Coronakrise? Die Grenzen rund um Norddeutschland sind dicht: Es sind keine Stippvisiten nach Dänemark, kein Pendeln nach Polen und kein Trip in die Niederlande möglich. Die „Weltbilder“ schauen hinter diese Grenzen und fragen: Wie geht es den Menschen in den Nachbarländern? Wie meistern die Niederländer, Dänen, Schweden und Polen diese Krise? Und was sind ihre Tipps, um im Corona-Alltag durchzuhalten? Sind sie auch so scharf auf Toilettenpapier? In Dänemark wurden die Schulen bereits schrittweise wieder geöffnet, Schweden und die Niederlande haben deutlich weniger Beschränkungen und Polen schottet sich fast komplett ab. Eine Spezialausgabe der „Weltbilder“ mit Reportagen der Korrespondent*innen und Analysen zum unterschiedlichen Umgang mit der Pandemie. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDi 21.04.2020NDR
  • Folge 5
    Mit der Öffnung von Geschäften hat nach den Beschränkungen in der Coronakrise in Deutschland eine neue Phase begonnen, die von vielen Menschen mit Erleichterung aufgenommen wird. Zugleich gibt es die Sorge, ob sich COVID-19 nun wieder schneller verbreiten wird. Die „Weltbilder“ blicken ins Weltgeschehen: Wie gehen andere Länder mit dem wochenlangen Corona-Lockdown um? Was kann Deutschland für den Umgang mit dem Coronavirus daraus lernen? ARD-Auslandskorrepondenten aus Singapur, China, Italien, Großbritannien und Brasilien berichten. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDi 28.04.2020NDR
  • Folge 6
    Die Coronakrise wirkt ganz unterschiedlich auf die Menschen in Europa. Neben Sorgen und Ängsten hat sich in vielen Ländern eine Welle von Hilfsbereitschaft entwickelt: Nachbarn unterstützen sich gegenseitig, schnell werden Lösungen für Probleme gefunden, die ersten Schülerinnen und Schüler erleben mittlerweile schon wieder so etwas wie eine normale Klassengemeinschaft. In dieser „Weltbilder Spezial“-Ausgabe wird vor allem auf all die positiven Entwicklungen in Europa geschaut. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDi 05.05.2020NDR

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