Folge 17

  • Notlandung – Was wird aus der Luftfahrt?

    Folge 17 (45 Min.)
    Fast ein Jahr schon im Corona-Krisenmodus: Die Luftfahrtbranche liegt am Boden, allein die deutsche Lufthansa schreibt täglich Millionenverluste. Als im vergangenen Sommer die Pleite drohte, startete der Staat eine beispiellose Rettungsaktion: Er stellte neun Milliarden Euro zur Verfügung, schnürte ein riesiges Hilfspaket und stieg bei der Lufthansa als Anteilseigner ein. Doch was hat das gebracht? Kann das Unternehmen damit überleben? Und: Was bekommt die Allgemeinheit für das viele Steuergeld? Die einen erhoffen sich den Erhalt zehntausender Arbeitsplätze, die anderen wünschen sich einen klimafreundlicheren Flugverkehr in der Zukunft.
    Einig sind sich die meisten, dass die Bundesregierung versäumt hat, der Lufthansa klare Auflagen dafür zu machen. Die Lufthansa-Aufsichtsrätin und stellvertretende Verdi-Vorsitzende Christine Behle nennt das Rettungspaket alternativlos; nur dadurch könnten Entlassungen vermieden und Einkommen gesichert werden. Gleichzeitig kritisiert sie, die Bundesregierung hätte dies zur Bedingung machen müssen. Benjamin Stephan, Verkehrsexperte bei „Greenpeace“, vermisst im Zusammenhang der staatlichen Unterstützung vor allem Auflagen für eine deutliche Reduzierung der CO2-Emissionen.
    Schließlich sei der hemmungslose Flugverkehr einer der wichtigsten Treiber des Klimawandels. Er fordert, wie auch die Bundestagsfraktion der Grünen, eine nachhaltige Verkehrswende am Himmel.
    Dass eine staatliche Rettungsaktion in der Luftfahrt auch anders aussehen kann, zeigt der Blick nach Frankreich. Auch bei Air France herrscht Dauerflaute. Hier ist der Staat mit rund 7 Milliarden Euro Hilfsgeldern eingesprungen, doch dafür stellt er harte Bedingungen.
    Die CO2-Emissionen im Binnenluftverkehr sollen in nur vier Jahren um 50 Prozent gesenkt werden, deshalb soll ein großer Teil der Inlandsflüge eingestellt und auf die Schiene verlagert werden. Aber auch das geht einigen nicht weit genug. Die ehemalige Umweltministerin Delphine Batho fordert eine Reduktion des weltweiten Flugverkehrs generell und schlägt drastische Einschränkungen für Air France vor. Viele Vertreter der Luftfahrtbranche halten das für völlig übertrieben, nicht nur in Frankreich. In Deutschland träumt Lufthansa-Chef Carsten Spohr bereits wieder von moderatem Wachstum.
    Doch es geht längst um mehr als um das wirtschaftliche Überleben von Fluggesellschaften. Wie soll der Flugverkehr nach Corona aussehen? Es geht um einen neuen Alltag für die Luftfahrt, aber auch um die Chance, sich jetzt mit noch mehr Nachdruck für Nachhaltigkeit und Innovation einzusetzen. „Die Story“ schaut zurück auf ein Luftfahrt-Jahr voller Turbulenzen, begleitet Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Branche bei ihrer (Kurz-)Arbeit, spricht mit Experten, Analysten, Klimaschützern und Politikern und blickt voraus in die nahe Zukunft des Fliegens. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 24.03.2021WDR

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So 28.03.2021
13:15–14:00
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Mi 24.03.2021
22:15–23:00
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