Wasteland – Verlorenes Land

Hanka Sikorová ist Erzieherin und ehrenamtliche Bürgermeisterin von Pustina, einem Dorf im tschechisch-polnischen Grenzgebiet. Die Zeit scheint in dem Ort stehengeblieben zu sein. Nach der Schließung der letzten Fabrik gibt es kaum Arbeit. Nun soll das Dorf dem Braunkohletagebau weichen. Die Dorfbewohner haben großzügige Angebote für den Verkauf ihrer Häuser erhalten. Als der Esel des Kindergartens zu Tode gequält wird, versteht Hanka dies als Warnsignal. Sie gehört zu den wenigen, die den Ausverkauf ihres Heimatortes kritisch sehen. Bei der Gemeindeversammlung erfährt die Bürgermeisterin eine Niederlage: Die Mehrheit verlangt ein Referendum, das über das Schicksal Pustinas entscheiden soll.
Als Hankas 14-jährige Tochter Míša nicht von der Schule nach Hause kommt, macht sich Hanka gemeinsam mit ihrer älteren Tochter Klára und deren Freund Lukáš auf die Suche. Offenbar hat sie ihren Vater Karel besucht, der aufgrund einer bipolaren Störung nicht mehr bei seiner Familie lebt. Doch Karel hat sie nicht gesehen. Während Hanka die Dorfbewohner zusammentrommelt und gemeinsam mit ihnen die Umgebung absucht, türmt der Jugendliche Filip aus dem örtlichen Erziehungsheim. Sein Fehlen bleibt dem Erzieher Adam nicht lange verborgen. Gibt es einen Zusammenhang zwischen Míšas Verschwinden und Filips Flucht? (Text: MDR)

Die Suche nach der vermissten Míša, Tochter von Bürgermeisterin Hanka Sikorová und Karel Sikora, läuft auf Hochtouren. Hauptmann Rajner von der Kriminalpolizei übernimmt die Ermittlungen. Doch alle Bemühungen verlaufen ergebnislos. Den Umständen zum Trotz nimmt Hanka einen Interviewtermin mit dem Fernsehen wahr. Dabei macht sie ihre Haltung zum Ausverkauf ihrer Heimat klar. Unterdessen ist Ausreißer Filip auf dem Weg zu seinem Vater, der seinem Sohn nur eine kurze Verschnaufpause gewährt, bis die Polizei eintrifft.
Beim Verhör mit Hauptmann Rajner gibt Filip zu, Míša zu kennen, mit ihrem Verschwinden will er aber nichts zu tun haben. Als der Kommissar ihn mit im Wald gefundenen Medikamenten konfrontiert, die offenbar aus Polen geschmuggelt wurden, beteuert der Junge ebenso seine Unschuld. Auch Filips Erzieher Adam versucht, Licht ins Dunkel zu bringen. Er stellt seinen jüngeren Bruder Lukáš zur Rede, der offenbar mit Filip in Kontakt steht. Doch Lukáš weicht ihm aus. Was hat er zu verbergen? (Text: MDR)

Hanka erhält geheimnisvolle Nachrichten auf ihrem Handy, die sie zu immer neuen Orten locken, an denen Míša gewesen sein soll. Unterdessen wird Míšas Schlüsselbund am Rande einer Kohlegrube gefunden. Doch das Mädchen bleibt weiterhin verschwunden. Die Sorge um ihre Tochter lässt Hanka und Karel einander wieder näherkommen. Doch Klára kann ihrem Vater nicht verzeihen, dass er mit seiner Krankheit die Familie zerstört hat. Lukáš’ verzweifelter Versuch, seine Schulden zu begleichen, scheitert: Das in seiner Drogenküche herstellte Speed ist zu gestreckt. Mit einer Lüge erbettelt er von seiner Mutter Jitka Geld, mit dem er in Polen eine große Menge Medikamente kauft, um neue Drogen zu produzieren. Doch auf der Rückfahrt gerät Lukáš in eine Polizeikontrolle. (Text: MDR)

Nicht ahnend, dass Lukáš ihn auf eine falsche Spur gelockt hat, befragt Hauptmann Rajner die Prostituierten vom Straßenstrich an der Grenze. Als Lucka dabei zufällig das Foto des zu Tode gequälten Esels sieht, fühlt sie sich an Karels Skulpturen erinnert und erzählt Rajner von ihrer gewaltsamen Begegnung. Seit Filips Gespräch mit Hanka Sikorová, hat sich seine Position in der Hierarchie unter den Jungs im Heim verschlechtert. Er ist auf sich allein gestellt. Doch bei einem Ausflug ins Schwimmbad verschafft er sich Respekt. Da die Suche nach Míša in der Kohlegrube eingestellt wurde, wendet sich der verzweifelte Karel bei einem Lokalsender direkt an Míša und bittet sie, nach Hause zurückzukommen. Noch im Sender wird Karel festgenommen, da er wegen Luckas Aussage als tatverdächtig gilt. Im Zuge dessen lässt Hauptmann Rajner das Wochenendhaus der Sikoras und das umliegende Gelände gründlich untersuchen. (Text: MDR)

Im Brunnen vor dem Wochenendhaus der Sikoras wird die Leiche eines Mädchens gefunden. Karel klammert sich beharrlich an die Hoffnung, dass es sich nicht um seine Tochter Míša handelt, als er von Hauptmann Rajner befragt wird. Wenig später wird er aus der Untersuchungshaft entlassen. Unterdessen ist Hanka, die nach der Entdeckung der Leiche unter Schock steht, vom Tatort verschwunden. Antonín Vašíček findet sie schließlich halb erfroren und bringt sie nach Hause. Inzwischen ist es offiziell: Die Tote aus der Sickergrube ist Míša. (Text: MDR)

Obwohl Karels Schuld an Míšas Tod nicht erwiesen ist und er vorerst auf freiem Fuß bleibt, halten ihn die Bewohner Pustinas für den Mörder seiner eigenen Tochter. Auch Hanka zweifelt an Karel und stellt eigene Nachforschungen an. Dabei muss sie sich unbequemen Wahrheiten stellen. Am Tag von Míšas Beerdigung findet auch das Referendum statt. Die Bewohner Pustinas entscheiden über das künftige Schicksal des Dorfes. Resigniert gibt Hanka ihre Zustimmung für die Umsiedlung. Noch im Wahllokal nimmt Hauptmann Rajner eine unerwartete Verhaftung vor. (Text: MDR)

In Pustina wird ein weiteres Mädchen vermisst. Angst und Misstrauen bei den Bewohnern steigen, auch die Wut auf die Polizei, die Míšas Mörder noch immer nicht überführen konnte. Unterdessen stellt Karel eigenmächtig Nachforschungen an, um den Täter zu finden. Dabei stößt er auf eine Spur, die zum Tagebauunternehmen führt. Erschöpft und gebrochen tritt Hanka von ihrem Amt als Bürgermeisterin zurück. Sie übergibt Markéta Masarová gerade das Büro, als Hauptmann Rajner den Bewohnern Pustinas eine wichtige Mitteilung zu machen hat. (Text: MDR)

Das Vertrauen innerhalb der Dorfgemeinschaft ist zerstört. Lukáš ist dank Kláras Aussage wieder auf freiem Fuß, doch ihre Beziehung ist zerbrochen. Pustina verschwindet langsam. Lukáš verlässt das Dorf, das Erziehungsheim wird aufgelöst und viele der Einwohner warten nur noch auf das Geld für ihre Häuser, um danach anderswo ein neues Leben zu beginnen. Der polizeilich angeordnete DNA-Test führt zu keinem eindeutigen Ergebnis. Die Sikoras müssen sich mit dem Gedanken abfinden, dass der Mörder ihrer Tochter vielleicht nie gefunden wird. (Text: MDR)