Verborgene Welten im Hamburger Hafen Folge 2: Jagd auf eingeschleppte Illegale
Folge 2
2. Jagd auf eingeschleppte Illegale
Folge 2 (30 Min.)
Hamburgs Perle – rund 10.000 Seeschiffe aus aller Welt laufen jährlich in den drittgrößten Hafen Europas ein. Menschen, Orte, Geschichte. Inspektoren zeigen die Gefahren der Containerwelt. Mit geschultem Auge eröffnen sie die Jagd nach gefährlichen Schädlingen. Die Inspektorinnen der Pflanzengesundheitskontrolle Hamburg, Iris Thorberger und Charlotte Siefert suchen in einem Hafenschuppen nach dem sogenannten „Baumkiller“. „Wir kontrollieren hier Verpackungsholz aus Indien und China“, erklärt Siefert. „Oft wird minderwertiges und unbehandeltes Holz für Paletten und Kisten verwendet, wo der asiatische Laubholzbockkäfer oder andere Schädlinge gerne dran sind, die hier an den Park- und Waldbäumen dann massive Schäden anrichten könnten.“ In Bayern und Nordrhein-Westfalen mussten wegen dieser eingeschleppten Illegalen schon ganze Wälder abgeholzt werden. Hamburg zählt zu den wichtigsten Umschlagplätzen Europas: Mehr als neun Millionen Container landen jährlich an. Mit dem Warenstrom gelangen Schädlinge aus aller Welt in die Hansestadt und können sich von hier aus europaweit verbreiten. Charlotte Siefert und Iris Thorberger sind zwei von nur sieben Inspektoren in Hamburg, im Kampf gegen die manchmal nur millimetergroßen Invasoren. Die Dokureportage
führt hinter die Kulissen der Container- und Stückgutwelt und zeigt Gefahren, die in jedem Sack Kakao- und Kaffeebohnen, der Getreidelieferung oder in Früchten lauern können. Die Aufgabe der Inspektorinnen Siefert und Thorberger ist es, eingeschleppte Schädlinge wie Kornbohrer, Kakaomotte oder gefährliche Bakterien unter tausenden Tonnen Lebens- und Futtermitteln in einer Flut von Containern an den Hafenterminals aufzuspüren und notfalls vernichten zu lassen. Ihre Kontrollgänge führen sie in „Verborgene Welten im Hamburger Hafen“, wie den G.T.H.-Getreideterminal in Wilhelmsburg, der auf den ersten Blick wie aus einer vergangenen Zeit wirkt: Hier sind noch Maschinen aus den 1960er Jahren im Einsatz, und die Mitarbeiter wuchten noch per Hand schwere Pumprohre. Zigtausende Tonnen Weizen werden so aus riesigen Türmen in bereitgestellte Frachter, Schuten und spezielle Eisenbahnwaggons befördert. Im Kakaolager am Kamerunweg arbeiten die letzten Sackschmeißer. Sie wuchten 1.500 Säcke à 70 Kilo in nur vier Stunden hin und her. Für Oliver Umlauf ist dieses Pensum Alltag, und der Hafenarbeiter steht zu seinem Knochenjob: „Der Hafen ist Hamburg! Und Hamburg ist Leben! Und das Leben ist hier im Hafen!“ Und genau dafür lieben auch die Inspektorinnen Thorberger und Siefert ihre Arbeit. (Text: 3sat)