vor 2018 (unvollständig), Seite 4

  • Hubert Braun aus Garmisch ist ein besonderer Ochsenhalter. Seine beiden Tiere heißen Lucki und Kare und sind noch ganz jung. Wenn sie im Spätherbst in den Stall kommen, will er sie zum Gespann ziehen abrichten, so wie er es auch schon mit den Vorgängern gemacht hat. Die sind schließlich den Weg allen Fleisches gegangen, mit über siebenhundert Kilo Lebendgewicht. Das gab Rouladen, die so groß waren wie Pfannkuchen, sagt der Hubi in einer Mischung aus Trauer und Bewunderung. Nicht erst seit dem Ende der Milchquote suchen Bauern und Bäuerinnen nach Alternativen zur Milchviehhaltung.
    Georg Mayr aus Riegsee hat sich auf die Ochsenhaltung verlegt. Er hält das Murnau-Werdenfelser Rind, das sich zur extensiven Haltung eignet und auf Almwiesen grast. Ihr Fleisch vermarktet er an Wirte und Wirtinnen aus der Umgebung und bis München. Die Umstellung hat er keinen Tag bereut, im Gegenteil. Im Pschorr am Münchner Viktualienmarkt kann man das Fleisch seiner Murnau-Werdenfelser Ochsen probieren. Der Wirt Jürgen Lochbihler hat sich für den Fortbestand der bedrohten Rasse eingesetzt. Sein Küchenchef Wolfgang Schmidt verwertet von Kopf bis Schwanz das ganze Tier und kocht z.B. Ochsenzunge und ein geschmortes Kronfleisch.
    Otto Weiß in Laibarös bei Bamberg hat auch die Milchviehhaltung aufgegeben. Er hält fränkisches Gelbvieh, ebenfalls eine bedrohte Rasse. Einmal in der Woche kommt der Metzger und richtet das Fleisch zu. Seine Frau Irene Weiß kocht einen Klassiker, Ochsenbrust mit Meerrettichsoße. Den Ochs am Spieß gibt es beim Ochsenbrater Franz Kaulich auf dem Volksfest in Fridolfing. Um halb vier Uhr in der Frühe muss der Gasgrill angezündet werden, damit die hungrigen Gäste den knusprigen Braten zu Mittag verspeisen können, mit Kartoffel- und Krautsalat. (Text: BR Fernsehen)
  • Hans Haas, auf einem Bergbauernhof in der Wildschönau aufgewachsen, wusste schon als Bub, dass er Koch werden wollte. Eine Lehre in einer benachbarten Gastwirtschaft reichten ihm längst nicht. Er wollte mehr wissen und so ging er auf Lehr- und Wanderjahre nach Bayern und dann ins Elsass. Dort unterwies ihn Paul Haeberlin, einer der anerkanntesten Köche seiner Zeit, in der Kochkunst.Seit 1991 ist Hans Haas Küchenchef in einem Münchner Gourmet-Restaurant. Martin Lippl konnte 1993 für „Unter unserem Himmel“ beobachten, mit welcher Leidenschaft und welchem Einfallsreichtum Hans Haas damals schon in seiner Küche wirkte. (Text: ARD-alpha)
  • Zwanzig Tage aus dem Leben eines Superlativs; stille Tage, laute Tage. Zwanzig Tage zwischen landschaftlichem Herrgottswinkel und alpenländischem Wühltisch: der Königssee vom Frühjahr bis zum Herbst. Mehrere Wochen haben die Autoren Hubertus Meckel und Jo Baier den meistbesuchten, den meistbestaunten, den meistgeliebten See der Alpen beobachtet. Wie lebt es sich mit dieser umschwärmten Schönheit, wie verkraftet sie den Ansturm der 800000 Besucher jährlich? Zum 50. Geburtstag der Sendereihe „Unter unserem Himmel“ ist der Film aus dem Jahr 1988 noch einmal zu sehen. (Text: ARD-alpha)
  • Nicht nur daheim, sondern auch in Wirtshäusern und Bäckereien trifft man in und um Bayreuth Menschen, die alte Koch- und Backrezepte kennen und die traditionelle Küche hochhalten. Annette Hopfenmüller hat sie gesucht, gefunden und ihre Schmankerl probiert. Immer wieder trifft man in und um Bayreuth auf Leute, die alte Koch- und Backrezepte kennen. Vor allem zur „Kerwa“, wie hier die Kirchweih heißt, aber auch an anderen kirchlichen Feiertagen werden gern traditionelle Gerichte serviert, wobei man es in der Festspielstadt genauso deftig mag wie überall in Oberfranken.
    Die Filmemacherin Annette Hopfenmüller ist selbst Oberfränkin und hat sich hier gleich zu Hause gefühlt. In der Bayreuther Gaststätte Mannbräu serviert die Wirtin noch typische Kerwa-Gerichte wie Kreefleisch oder saure Bratwürscht und dazu gibt es viel hausgemachte Soße zum „Dutschen“. In der 250 Jahre alten Bäckerei Lang werden nicht nur Kretzaweckla gebacken, sondern auch der alte „Beck’n Bräu“-Brauch aufrechterhalten, der ihr erlaubt, einmal im Jahr Bier zu brauen und auf der Straße auszuschenken.
    Eine Jägerfamilie im Fichtelgebirge zeigt, wie man mit viel Sahne ein „Gschling“ aus Innereien kocht und klärt die Frage, warum die dazu gereichten Klöße „baumwollen“ sind. Hausgemachte „Unkrautwurst“ aus verschiedenem Wildfleisch bietet der junge Feinkosthändler Christian Schmauß an, der auch selber Fische räuchert und züchtet. Und die kleine Käsemanufaktur im Dorf Würnsreuth widerlegt mit ihren Käs-Querkla und einem Ziegen-Frischkäse die Behauptung, Oberfranken sei kein Käseland. (Text: BR Fernsehen)
  • Beim Lippenbauer im Rettenbachtal bei Bad Ischl hat sich vor Weihnachten alle Arbeit ins Haus verlegt. In der Küche backen die Frauen Platzerl und „Kleaznbrot“. In der Stube hat der Bauer fast das gesamte Mobiliar ausgeräumt. Jetzt stehen Johann Linortner, sein Sohn Hannes und seine drei Enkel inmitten von Kisten, Latten, Brettern und Figuren. Der Lippenbauer wird eine Krippe in der Stube aufbauen, die die Hälfte des Raums einnehmen wird. Die Krippe hat sein Urgroßvater geschnitzt. Alle Figuren der Krippe haben Namen und beziehen sich auf Geschehnisse aus dem kleinen Ort Perneck, in dem die Gratzer seit jeher leben. (Text: ORF)
  • Auf einmal sind sie wieder attraktiv, die Altstädte. Jahrzehntelang zogen die Menschen aus der engen Innenstadt ins Grüne, jahrzehntelang genehmigten die Stadtväter Großmärkte am Stadtrand. Jetzt hat der Trend sich gedreht. Die Menschen kehren wieder in die Altstadt zurück und mit ihnen der Konsum. Über 250 neue Einkaufszentren entstanden seit 1990 in Deutschland – und fast alle wurden in der Innenstadt gebaut. Meinhard Prill hat sich umgesehen in Passau, in Straubing und in Ansbach. (Text: ARD-alpha)
  • Landgasthaus – unter diesem Titel hat Alois Kolb 1983 in „Unter unserem Himmel“ drei norditalienische Gasthäuser vorgestellt und gleichzeitig Alltagsleben im ländlichen Italien festgehalten. Das erste „Albergo del Sole“, 50 Kilometer von Mailand entfernt in Maleo, einem Dorf von 3.000 Einwohnern, besitzt einen Michelinstern. Die Wirtsleute Franco und Silvana Colombani sind auch die Köche dieser Osteria. Die Küche ist zugleich Gaststube und umgekehrt. Die regionale Küche der Lombardei bestimmt die Gerichte der Colombanis, dazu wird der berühmte rote „Barbara“ serviert. Das zweite Landgasthaus liegt inmitten blühender Bäume auf einem Hügel und heißt „Le Querce“ – die Eichen.
    Das Lokal an der Strecke Mailand-Chiasso ist auch von Como leicht zu erreichen. Der Patron Luraschi und sein Chefkoch Sergio haben für uns unter vielen anderen Köstlichkeiten ein Perlhuhn in Tonerde zubereitet und als Besonderheit am Tisch auf einem Serpentinstein sekundenschnell Fleisch und Gemüse gebraten. Das dritte Landgasthaus liegt in der Nähe der Autobahn nach Florenz. Die Hütte – „Capannine“ ist ein bekanntes Fernfahrer-Lokal und wird vor allem von Italienern besucht. Die Gäste werden mit allem, was die toskanische Küche bietet, vom Fabrizzi-Clan aufs köstlichste bewirtet – sei es in der Bodega oder im Restaurant. (Text: ARD-alpha)
  • Landshut ist eine der ältesten und auch schönsten Städte Bayerns. Rund 600 Baudenkmäler gibt es zu bewundern und seitdem in den beiden Prachtstraßen Fußgängerzonen eingerichtet wurden, wirkt alles noch viel schöner. Eine perfekte Kulisse für die „Landshuter Fürstenhochzeit“: Das historische Festspiel findet alle vier Jahre statt und zieht mittlerweile rund 100.000 Besucher aus aller Welt an. Weil Landshut so schön ist, der Flughafen nur eine halbe Stunde entfernt und die Immobilienpreise nicht so exorbitant wie im 70 Kilometer entfernten München, wollen immer mehr Leute in Landshut leben. Historische Gebäude lassen sich aber nur gut verkaufen und vermieten, wenn sie aufwendig saniert sind und modernen Wohnkomfort bieten.
    Deswegen wurde hinter den Fassaden fleißig renoviert, teilweise ganz entkernt, so manches alte Bauwerk durch einen historisch anmutenden Neubau ersetzt, und große Schaufenster reißen Löcher in die alten Gemäuer. Fremden fällt das oft gar nicht auf, aber geschichtsbewussten Bürgern ist das ein Dorn im Auge. Gabriele Mooser hat sich in Landshut umgeschaut und ihren früheren BR-Kollegen Dieter Wieland befragt, der in Landshut aufgewachsen ist. Mit seinen kritischen „Topografien“ hat sich der Filmautor einen unvergesslichen Namen gemacht und ein Porträt über seine Heimatstadt sorgte in den 1970er-Jahren für eine heftige Diskussion. Denn schon damals war die Welt nicht mehr so heil, wie sie wirkte. (Text: BR Fernsehen)
  • Alle vier Jahre feiert Landshut das größte historische Fest Europas: die Fürstenhochzeit des Landshuter Herzogs Georg mit der polnischen Königstochter Hedwig im Jahr 1475. Über 2.000 Landshuter und Landshuterinnen schlüpfen dann für vier Wochen in ihre historischen Rollen: Pagen am herzoglichen Hof, Edeldamen, Bettler und Gaukler, Fürsten und Ritter. Ihre Kostüme sind sehr nah an die mittelalterlichen Vorbilder angelehnt, mit kostbaren Brokatstoffen und handgeschmiedeten Rüstungen. Schon deshalb dürfen sich die Landshuter rühmen, das schönste Kostümfest zu feiern.
    Die aus gotischer Zeit stammende Altstadt mit der Martinskirche und die Burg Trausnitz als Wahrzeichen tun das Übrige, um das mittelalterliche Bild vollkommen zu machen. Für die Mitwirkenden ist das Spektakel nicht nur die größten Anstrengungen wert, sondern auch der lang ersehnte Ausnahmezustand, wenn das Hochzeitsfieber in der Stadt grassiert. Ein BR-Team begleitet ein paar Landshuter und Landshuterinnen in ihren Rollen als polnische Edeldamen, als Moriskentänzer und Gaukler, als Stadtknechte und Hofköche über ein Wochenende, um zu erleben, was es heißt, Hochzeiter zu sein. (Text: BR Fernsehen)
  • 45 Min.
    Neben moderner Architektur und Designer-Boutiquen gibt es sie hier noch, in der Türkenstraße in der Münchner Maxvorstadt, die kleinen Läden und Handwerksbetriebe. So wie die Werkstatt des Geigenbauers Burkhard Eickhoff, der in einem Hinterhof der Türkenstraße seine Geigen baut. Nur fünf Instrumente sind es, die er pro Jahr anfertigt. Oder die Hutmacherin Nicki Marquardt: In ihrem Laden dampft und näht sie verschiedenste Hutmodelle. Einzelne, ausgefallene Exemplare ihrer Hutkreationen heißen jedoch gar nicht mehr Hüte, die nennt sie dann „Frisuren“.
    Die Türkenstraße ist eine kleine Straße, in der man sich untereinander kennt inmitten der Großstadt. Sie lebt durch ihre Anwohner, ein bisschen durch die Cafés, auch durch ihre Schule, aber vor allem durch die bunte Mischung der alteingesessenen Läden und Geschäfte. Man kann Seltenes und Alltägliches erwerben: Standhahnmutternschlüssel im Heimwerkerladen, einen guten Döner beim echten und einzigen Türken bis hin zu silbernem Fischbesteck im Antiquitätenladen (Filmproduktion: 2007). (Text: BR Fernsehen)
  • 57 Jahre lebte Otto von Habsburg, der Sohn des letzten Kaisers von Österreich-Ungarn, in seinem Exil in Pöcking am Starnberger See. Von hier aus setzte er Akzente als einflussreicher Europaabgeordneter, von hier aus bemühte er sich um die Aussöhnung der Dynastie Habsburg mit seinem Heimatland Österreich. Am 4. Juli 2011 starb Otto von Habsburg, der letzte Anwärter auf den österreichischen Kaiserthron, in Pöcking. Nach dem Begräbnisritual der Habsburger musste der Verstorbene am zweiten Samstag nach dem Todestag in der Wiener Kapuzinergruft, der berühmten Begräbnisstätte der Habsburger Kaiser beigesetzt werden. Tausende von Menschen verabschiedeten sich auf der letzten Reise von Otto von Habsburg: in Pöcking, München, Mariazell und Wien. (Text: BR Fernsehen)
  • Elfie Pertramer blättert in ihrem Familienalbum und führt uns zurück in das München der Jahrhundertwende und zum großen Münchner Glaspalastbrand, wo wertvolle Bilder von Großmutter und Großvater verbrannten. Auf dem Oktoberfest weiß sie mit einer Überraschung aufzuwarten, an die sich alte Münchner noch erinnern können werden. Sie erzählt von den Freunden der Familie, zu denen Grützner, der Prinzregent und Wilhelm Busch gehörten. Historisches menschlich gesehen, aus der Perspektive einer bürgerlichen Künstlerfamilie des vergangenen Jahrhunderts, mehr soll es nicht sein, sagte Elfie Pertramer 1975 über ihre Dokumentation für „Unter unserem Himmel“. (Text: ARD-alpha)
  • 45 Min.
    Cordon bleu mit Kürbiskernpanade der Metzgerei Hagenberger.
    Ein Ladengeschäft am Stadt- oder Marktplatz, dazu eine Gastwirtschaft und im Hof dahinter das Schlachthaus. So denkt man sich das Bild eines traditionellen Metzgereibetriebs, den es aber in dieser Form im Rottal nur noch selten gibt. In der Kreisstadt Pfarrkirchen sind heute noch zwei Metzgereien ansässig. In keiner wird geschlachtet. Der große Schlachthof am Ort wurde geschlossen. Längst hat sich der Verkauf von Fleisch und Wurst in die Supermärkte verlagert. Zahlreiche kleine Metzgereien haben gerade in den letzten Jahren in der Region wegen neuer strenger Bau- und Hygienevorschriften aufgegeben.
    Doch mittlerweile fordert ein größer werdender Teil der Kundschaft Qualität und Regionalität gerade auch bei Fleisch- und Wurstwaren. So kommen auch wieder kleinere Betriebe zum Zug: Mit Catering, Mittagsimbiss, Direktvermarktung und Wochenmarktgeschäft, Lohnschlachten und Konzentration auf Qualität in der Produktion ergibt sich die Chance, nicht neben der industriellen Produktion unterzugehen. Der Filmautor zeigt Beispiele, wie das Metzgerhandwerk heute noch als Handwerk im Rottal ausgeübt wird, von traditionell bis innovativ. (Text: BR Fernsehen)
  • Alois Hingerl, Dienstmann Nr. 172 vom Hauptbahnhof München, kommt in den Himmel. Petrus eröffnet ihm die himmlische Hausordnung: „Frohlocken und Hallelujah singen“. Davon ist der „Engel Aloisius“ nicht sonderlich erbaut, zumal er statt des Münchner Biers „himmlisches Manna“ bekommen soll. Ergrimmt setzt er sich auf eine Wolke, um zu frohlocken und hallelujah zu singen. Das klingt jedoch so, dass den Himmlischen die Haare zu Berge stehen. Da hat der liebe Gott ein Einsehen und beauftragt Aloisius, der Bayerischen Regierung die göttlichen Eingebungen zu überbringen.
    Er schickt ihn auch gleich mit einem entsprechenden Brief nach München. Als der „Engel Aloisius“ wieder Münchner Boden betritt, und als er schließlich – einer alten Gewohnheit gemäß – wieder im Hofbräuhaus landet, vergisst er bei einer „Maß“ und noch einer Maß den göttlichen Auftrag samt der Bayerischen Staatsregierung … „Ein Münchner im Himmel“ gezeichnet und zum Leben erweckt von Traudl und Walter Reiner, nach Ludwig Thoma bearbeitet und vorgetragen von Adolf Gondrell. Ein wahrhaft „himmlischer“ Klassiker unter den Zeichentrickfilmen bayerischer Provenienz. (Text: ARD-alpha)
  • Unter Bergsteigern gilt der Nanga Parbat im Himalaja als einer der schwierigsten und gefährlichsten Berge überhaupt. Kein Achttausender ist so tief verbunden mit der deutsch-österreichischen Geschichte wie der Nanga Parbat, der „Nackte Berg“, wie ihn die Einheimischen nennen. Und an keinem anderen Berg werden die Licht- und Schattenseiten des Wettlaufs um die höchsten Berge so eindringlich sichtbar wie hier. Viele Bergsteiger haben beim Versuch, den 8125 Meter hohen Gipfel zu erklimmen, ihr Leben gelassen.Im Sommer 2004 war der renommierte Bergfilmer Gerhard Baur zusammen mit vier verschiedenen Bergsteigergruppen an der Diamirseite des Nanga Parbat in Pakistan.
    Gerhard Baur hat eine besondere Beziehung zum „Nackten Berg“: 1970 war er bei der berühmten Expedition dabei, die über die 4500 Meter hohe Rupalflanke führte, die höchste Fels- und Eiswand der Erde. Zusammen mit Reinhold Messner und dessen Bruder Günther stand er unter dem Gipfel, wo jeder für sich entscheiden musste: umkehren oder weiter hinauf in die Todeszone? Günther Messner kostete die Entscheidung das Leben.
    Reinhold Messner brachte es den ersten großen, aber auch tragischen Sieg. Gerhard Baur verzichtete auf den Gipfel und nahm für sein weiteres Leben die Erfahrung mit, wie nah Erfolg und Tragödie beim Bergsteigen beieinander liegen.Wer einen hohen Gipfel bezwingt, erlebt diesen Augenblick wie im Rausch. Aber schon der nächste Schritt kann der letzte sein. An den tückischen und unberechenbaren Gefahren des Berges hat sich trotz modernster Technik und Wissen nicht viel geändert. Während im vorangegangenen Sommer eine Bergsteigergruppe erfolgreich den Gipfel bestieg und ohne Verletzungen und Erfrierungen das Basislager erreichte, musste die nachfolgende Gruppe nach einer Schlechtwetterperiode mit sehr viel Neuschnee alle Energie und Willenskraft aufbringen und konnte erst nach Anbruch der Dunkelheit den Gipfel erreichen.
    Für den 64-jährigen Günter Jung erfüllte sich damit sein größter Wunsch. Als 14-jähriger Junge hatte er einen Vortrag des Erstbesteigers Hermann Buhl gesehen und seitdem hatte ihn die Faszination des Nanga Parbat nicht mehr losgelassen.
    Doch auf dem Abstieg, wenige Stunden nach dem großen Erfolg, stürzt Günter Jung in die dunkle Tiefe. Sein Freund Markus Walter will helfen, steigt ab in unbekanntes Gelände, stürzt selbst und erlebt eine Odyssee, die ihn an die Grenze seiner seelischen und physischen Leistungsfähigkeit bringt.Gerhard Baur hat diese Tragödie mit den dramatischen Dokumenten der Besteigungsgeschichte zu einer zweiteiligen Dokumentation verwoben, die mit faszinierenden Bildern und überraschend ehrlichen und eindrucksvollen Erzählungen den Mythos Nanga Parbat aufzeigt und hinterfragt. (Text: ARD-alpha)
  • Ein Film über tatkräftige Schlossbesitzer in Franken und die Frage, wie man altem Gemäuer eine Zukunft gibt. In Franken lässt sich’s gut träumen von einer herrschaftlichen Residenz in Glanz und Gloria. Denn hier gibt es so viele Schlösser und Burgen wie kaum irgendwo. Früher residierten hier Fürstbischöfe, Reichsritter und Markgrafen, die sich dank der Abgaben, die sie von ihren Untertanen bekamen, keine Sorgen um den Unterhalt der oft riesigen Immobilien machen mussten. Heute sind die Unsummen, die für Sanierung und Instandhaltung der denkmalgeschützten Anwesen draufgehen, oft kaum noch zu stemmen. Und ihre Besitzer müssen sich etwas einfallen lassen, um die hohen Kosten zu decken. Filmautorin Annette Hopfenmüller hat vier moderne fränkische Schlossherren und -damen besucht: Der klassische Tenor Jan Kobow hat im mittelfränkischen Markt Nordheim trotz drückender Finanzlast ein Schloss voller Musik geschaffen.
    Anne Maar leitet ein quirliges Theaterschloss in Maßbach, das eine unterfränkische Landesbühne beherbergt. Graf und Gräfin zu Waldburg-Wolfegg aus dem unterfränkischen Unsleben zeigen, dass sie auch als Besitzer eines märchenhaften Wasserschlosses kein abgehobenes Aristokratenleben führen. Und obwohl Annika und Otto Schardt aus Oberfranken ein idyllisches Landleben im historischen Redwitzer Gutshof führen, gingen sie das Risiko ein und kauften das zugehörige, ziemlich heruntergekommene Schloss, um es neu zu beleben. (Text: BR Fernsehen)
  • Im Sommer wird das Bergheu gemäht und zu einem Heustock, einer Drischte, aufgetürmt. Bis zum ersten Schnee darrt das Heu hoch oben am Berg. Dann wird es kunstvoll verpackt und auf Schlittenkufen ins Tal gezogen. Mit beginnender Dunkelheit schwärmt in den Dörfern die „Wilde Jagd“ aus, gruselige Gestalten, die mit dem heiligen Nikolaus von Haus zu Haus ziehen. Zwei Termine sind in der stillen Zeit vor Weihnachten im Osttiroler Bauernkalender dick unterstrichen: das Einbringen des Bergheus aus 2000 Metern Höhe und das Klaubaufgehen. Ludwig Ott zeigt in seinem Film die Bräuche und ihre Hintergründe. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 04.12.2020 ORF III
  • Deutsche TV-Premiere 1972 Bayerisches Fernsehen
  • Filmautor Paul Enghofer hat sich rund um die niederbayerische Kreisstadt Pfarrkirchen im Rottal auf die Suche nach Leuten gemacht, die sich nie anfreunden konnten mit der modernen Wegwerfmentalität, nach Menschen, für die Nachhaltigkeit kein abstrakter Begriff in einer modernen Agenda, sondern Teil ihres Handelns im Alltag ist und schon immer war. Es haben sich auch etliche gefunden, etwa der Korbflechter Xaver Kiermeier, der mit 80 Jahren immer noch kaputte Kürben und alte Schwingen ausflicht oder die Näherin Thekla Huber, die für Nachbarn und Bekannte Änderungen an der Kleidung vornimmt und löchrige Hosensäcke zunäht.
    In Ried wird der „Schuster Adi“ immer noch gebraucht und auch Metzgermeister Werner Linke aus Neuhofen demonstriert, dass er nichts verkommen lässt: Er hält in seiner Küche Saurüssel, Wellfleisch, Kopf- und Kronfleisch als Schmankerl hoch, als die solche Gerichte früher immer galten. In dieser Dokumentation des einfachen Rottaler Landlebens wird erkennbar, dass die darin porträtierten Personen aus einer Einstellung heraus handeln, die seit Generationen üblich ist, dass man achtsam und verantwortungsvoll mit den Dingen, mit Tieren und letztlich auch mit den Menschen umgeht. (Text: BR Fernsehen)
  • Ein Kohlenhändler in Haidhausen: Franz Zwicklbauer, Jahrgang 1899, Witwer, Musikliebhaber und Trabrennsportbegeisterter; ein Kohlenhändler, der seinen Beruf erlernte, als die Kohlenpreise 1926 anzogen. Haidhausen, ein Münchner Stadtteil, der gerade im Begriff ist in die Rolle des Künstlerviertels zu schlüpfen, wie vorher Schwabing, ist sein Revier. Ein Altmünchner ohne Behäbigkeit und Misstrauen, sondern aufgeschlossen gegenüber Fremden. Viele seiner Kunden sind ausländische Händler. Manche kaufen nur wegen dem Zwicklbauern noch Kohlen, weil er einfach ein „seltsames Stück Möbel von Haidhausen ist.“ Filmemacher Ludwig Ott besuchte den Zwicklbauern 1979 und begleitete ihn in seinem Alltag. (Text: ARD-alpha)
  • Läßt sich guter Geschmack verordnen? Die Frage wird immer wieder gestellt, wenn es um die Problematik des Bauens auf dem Land geht. Gesetze und Vorschriften gibt es sicher mehr als genug und die Hürden der Bürokratie sind umständlich und hoch gestellt. Das Ergebnis ist trotzdem dürftig. Die Tragik ist, dass es die meisten Bauherren und Hausbesitzer gut machen wollen. Aber ohne jede Ahnung sind, wie. Was fehlt, ist Beratung und Hilfe, was fehlt, sind gut nachvollziehbare Beispiele für ein landschaftsgerechtes neues Bauen. Was fehlt, ist Liebe und Verständnis für die Qualität des Überlieferten. Die Sendung „Bauen und Bewahren“ hat an mehreren Beiträgen auf die Hauptfehlerquellen des schlechten Bauens aufmerksam gemacht und praktische Hinweise gegeben für bessere Ortsbilder und gute Instandsetzung alter Bauten. (Text: ARD-alpha)
  • Risotto ist nach der Pasta das zweite Nationalgericht Italiens. Und wie bei den Nudeln gibt es auch beim Reis unzählige Zubereitungsmöglichkeiten. Die Reissorten, die man dazu braucht, müssen gleichzeitig das Aroma der Zutaten aufnehmen und sehr kochfest sein. Denn auch bei Reis gilt: bitte al dente. Arborio, Carnaroli und Vialone Nano sind die besten einer Vielzahl von Sorten, die ausschließlich in Italien angebaut werden. Hauptsächlich nördlich des Po, in der Lombardei und im Piemont. Dort in der Provinz Vercelli hat Alexander Samsonow 1998 den Reisanbau beobachtet, von der Bewässerung der Felder über die Aussaat bis zur Ernte im September. (Text: ARD-alpha)
  • 45 Min.
    Von Natur aus ist die Rhön ein Buchenwaldgebiet. Doch im vergangenen Jahrhundert wurden viele Fichtenwälder gepflanzt. „Das wird hier ganz anders aussehen, der ganze Fichtenwald kommt weg“, sagt Michael Geier, Leiter des Biosphärenreservates Bayerische Rhön. In den Schwarzen Bergen im Landkreis Bad Kissingen sollen die Fichten abgeholzt werden, damit die ursprünglichen Buchen wieder wachsen können. Neben Buchenwäldern ist auch der weite Blick typisch für die Rhön. Durch das Roden der Wälder seit dem Mittelalter sind große Wiesenflächen mit seltenen Pflanzen entstanden. Rhönschafe und Ziegen ziehen über die Höhenrücken. Gelbe Franken, eine alte Rinderrasse, leben das ganze Jahr auf Weiden der hügeligen Landschaft. Das heutige Bild dieses Mittelgebirges – Wiesen und Weiden, Äcker, Siedlungen und Waldgebiete – entstand vorwiegend durch Nutzung, die wegen der Kargheit des Bodens und des rauen Klimas in den Hoch- und Mittellagen überwiegend extensiv erfolgte.
    Viele Tiere und Pflanzen konnten hier ihren Lebensraum finden. „Hier war lange Zeit das Ende der Welt“, sagt Andreas Seufert, der in Oberelsbach eine Brauerei aufgebaut hat. Hinter der nahen Grenze zu Thüringen begann bis 1989 der Ostblock. Seitdem hat sich vieles getan. Alte Traditionen werden fortgeführt, aber auch Neues erfunden. Viele fühlen sich als Teil des Biosphärenreservates. Mit ihrer regionalen Arbeitsweise, den alten Haustierrassen und den Wiesen, die noch Ende Mai blühen, weil sie erst später gemäht werden. (Text: BR Fernsehen)

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