2008, Folge 3–6

  • Folge 3 (15 Min.)
    Die original Wermsdorfer Fischsuppe ist weit über die Grenzen Sachsens hinaus bekannt. Ihre besondere Zubereitung jedoch nicht. Die kennt nur einer: Udo Seidlitz. Den gebürtigen Schlesier hatte es 1954 ins sächsische Wermsdorf verschlagen. In alter Familientradition stieg er bald in die Wermsdorfer Fischereigenossenschaft ein und wurde schon 1961 deren Direktor. Es ist also ein Fachmann für alles, was den Fisch angeht. Das zweite Oktoberwochenende gehört in Wermsdorf seit alters her den Fischern. Hier findet das traditionelle Abfischen der Seen statt. Aus diesem Brauch entwickelte Udo Seidlitz schon 1969 anlässlich des 20. Jahrestages der Gründung der DDR ein großes Fischfest.
    Bis heute zieht ist jährlich die Massen an. Hierbei wird die Wermsdorfer Fischsuppe traditionell von Zehntausenden Fischfans verkostet. Die Wermsdorfer Fischsuppe hat sich im Laufe der Zeit natürlich weiterentwickelt und viele Nachahmer gefunden. Doch das Originalrezept ist weiterhin ein absoluter Geheimtipp, denn ihr Erfinder Udo Seidlitz bereitet sie nur noch für einen exklusiven Kreis zu. Wir werden auf dem diesjährigen Fest zur Abfischung des Horstsees in die Suppentöpfe schauen und die verschiedenen Kreationen probieren.
    Schließlich lässt sich Udo Seidlitz beim Kochen über die Schulter gucken und weiht uns in die Geheimnisse der Zubereitung seiner Fischsuppe ein. Dass Essen etwas mit Leben, Lebensart und Kultur zu tun hat, ist längst bekannt. Die Küche einer Region ist also weit mehr als eine bloße Rezeptsammlung. In den landestypischen Gerichten spiegeln sich Tradition, Vorlieben und Charakter der Menschen, zu deren Alltag sie gehören. Und sie sind es, die im Mittelpunkt der neuen Sendereihe stehen: Unsere Menschen in unserer „köstlichen“Heimat. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 02.02.2008MDR
  • Folge 4 (15 Min.)
    Viele Menschen haben ethische Skrupel, Teile eines Pferdes zu verspeisen, doch war das unseren Vorfahren nicht fremd. Das Pferd war früher als Nutztier genau wie Kühe und Schweine ganz selbstverständlicher Bestandteil der Speisekarte. Erst im Laufe der zunehmenden Industrialisierung ist es immer mehr zum Haus- und Freizeittier geworden. Trotzdem hat sich in Deutschland bis heute der Beruf des Rossschlächters erhalten. Klaus Felgentreff aus Albersdorf bei Leipzig ist einer von ihnen. Schon zu DDR-Zeiten hatte der gelernte Schlachter und einstige Mark-Millionär neben seinem einträglichen Fuhrwerkunternehmen auf das Fleisch des Pferdes gesetzt. Seit 1985 wird in seiner Pferdemetzgerei fast täglich ein Ross zu Wurst verarbeitet. Bis zur Wende waren diese Produkte günstiger als andere Fleischsorten. Heute ist Pferdefleisch allerdings genauso teuer wie das vom Rind. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 09.02.2008MDR
  • Folge 5 (15 Min.)
    Der Bärlauch ist eine Heilpflanze, die im Frühjahr in ganz Mitteleuropa unkrautartig gedeiht, aber erst in jüngster Zeit ist ihre Bedeutung als Heil- und Verzehrpflanze entdeckt worden. Vor 20 Jahren machte der bayrische Almwirt Anton Kargl seine ersten Erfahrungen mit dem Bärlauch. Nach einem Rezept seiner Großmutter brannte er einen Schnaps, der nach dem Essen sehr bekömmlich war, wenngleich er „garstig“ schmeckte. Der knoblauchähnliche Geruch des Bärlauchs veranlasste ihn dann vor sieben Jahren zu ersten kulinarischen Versuchen, den Bärlauch als Nahrungsmittel zu entdecken. Heute ist seine Wirtschaft weit über die Grenzen Bayerns hinaus für ihre Bärlauchspezialitäten bekannt.
    In der ehemaligen DDR war der Bärlauch schon lange als heilsame und wohlschmeckende Pflanze bekannt. Der gelernte Koch und jetzige Kneipenwirt Ingolf bereitet in alter Tradition köstliche Spezereien aus den von seinen Gästen mitgebrachten Bärlauchpflanzen. Er weiß, dass man das Kraut bei abnehmendem Mond am frühen Morgen mit einer Schere ernten muss, damit die ganze Palette der Heilwirkungen, von Blutreinigung bis Magenberuhigung, zur vollen Entfaltung kommt. Wir erleben den bayrischen Nobelgastronomen beim Servieren der Forelle in Bärlauchpaste und den Leipziger Kneipenwirt beim abendlichen Treffen am Bärlauchstammtisch, wo die wunderbarsten Geschichten über die Heilkraft des Bärlauchs die Runde machen. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 05.04.2008MDR
  • Folge 6 (15 Min.)
    Die Stiftskirche zu Wechselburg wird seit 1991 als katholische Pfarrgemeinde geführt. 1993 übernahm ein Benediktinerkonvent die Nutzung von Stiftskirche und Gemeindehaus und baute 2000 das angrenzende „Kleine Schloss“ als Kloster und Jugend- und Familienbildungsstätte aus. Sieben Mönche leben in den geschichtsträchtigen barocken und spätromanischen Gebäuden unter der Leitung von Pater Angelus. Nur einer von ihnen stammt aus den neuen Bundesländern. Pater Martin kommt aus dem Eichsfeld und ist erst spät dem Benediktinerorden beigetreten. Die christliche Gemeinschaft mit ihren karitativen und sozialen Aufgaben bedeutet dem Thüringer alles.
    Und noch eine weitere Leidenschaft hat Pater Martin: Mit Leib und Seele ist er Koch und Feinbäcker. Damit befindet er sich in einer tausendjährige Klostertradition, die sich nicht nur in wertvollen Handschriften ausdrückt, sondern schon seit jeher die köstlichsten Rezepte hervorgebracht hat. Pater Martin will sogar ein eigenes Kochbuch verfassen. Für die Sendung „Unsere köstliche Heimat“ wird er eine Gans zubereiten, die in seiner Heimat, dem Eichsfeld, gemästet wurde. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 26.12.2008MDR

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