Unsere köstliche Heimat Folge 5: Der Bärlauchpapst
Folge 5
Der Bärlauchpapst
Folge 5 (15 Min.)
Der Bärlauch ist eine Heilpflanze, die im Frühjahr in ganz Mitteleuropa unkrautartig gedeiht, aber erst in jüngster Zeit ist ihre Bedeutung als Heil- und Verzehrpflanze entdeckt worden. Vor 20 Jahren machte der bayrische Almwirt Anton Kargl seine ersten Erfahrungen mit dem Bärlauch. Nach einem Rezept seiner Großmutter brannte er einen Schnaps, der nach dem Essen sehr bekömmlich war, wenngleich er „garstig“ schmeckte. Der knoblauchähnliche Geruch des Bärlauchs veranlasste ihn dann vor sieben Jahren zu ersten kulinarischen Versuchen, den Bärlauch als Nahrungsmittel zu entdecken. Heute ist seine Wirtschaft weit über die Grenzen Bayerns hinaus für ihre Bärlauchspezialitäten bekannt. In der
ehemaligen DDR war der Bärlauch schon lange als heilsame und wohlschmeckende Pflanze bekannt. Der gelernte Koch und jetzige Kneipenwirt Ingolf bereitet in alter Tradition köstliche Spezereien aus den von seinen Gästen mitgebrachten Bärlauchpflanzen. Er weiß, dass man das Kraut bei abnehmendem Mond am frühen Morgen mit einer Schere ernten muss, damit die ganze Palette der Heilwirkungen, von Blutreinigung bis Magenberuhigung, zur vollen Entfaltung kommt. Wir erleben den bayrischen Nobelgastronomen beim Servieren der Forelle in Bärlauchpaste und den Leipziger Kneipenwirt beim abendlichen Treffen am Bärlauchstammtisch, wo die wunderbarsten Geschichten über die Heilkraft des Bärlauchs die Runde machen. (Text: MDR)