2019, Folge 121–140

evtl. unvollständig
  • Folge 121
    „Das Schlimmste ist, dass ich damals wie heute kein selbstbestimmtes Leben habe.“ Das sagt Dörte Thümmler, die vor gut 30 Jahren für die DDR-Weltmeisterin am Stufenbarren wurde. Eigentlich wollte sie damals gar keinen Leistungssport machen, aber sie kam als Ausnahmetalent aus dem System nicht heraus. Heute ist sie schwer geschädigt, physisch wie psychisch. Sie ist ein anerkanntes Dopingopfer und lebt von einer kleinen Rente.Dörte Thümmler ist mit dieser Situation nicht allein. Dieser Dokumentarfilm begleitet vier ehemalige Spitzenturnerinnen und Sportgymnastinnen, denen es ähnlich ergangen ist. Den Rahmen für den Film bildet ein Wiedersehen in einer kleinen Küche. Dort versuchen sie, zunächst zögerlich, Worte für das zu finden, was ihre Kindheit war. Und für das, was der DDR-Leistungssport aus und mit ihnen gemacht hat.Es ist ein Kraftakt.
    Dabei geht es nicht nur um Gewalterfahrungen, sondern auch um den Verlust von Kindheit. ‚Eigentlich wollten wir doch Höhlen bauen‘, sagt Dörte Thümmler und ihr Gesicht spiegelt den Moment, in dem sie selbst die Wucht des Satzes begreift. Es sind die leisen Aussagen, die das System Leistungssport nicht nur in der ehemaligen DDR infrage stellen. An einer anderen Stelle führt eine schlichte Frage etwa zu einem absurd anmutenden Moment der Stille. Sie lautet: Habt ihr eigentlich mal Weihnachtsplätzchen gebacken? André Keil und Benjamin Unger ist ein Kammerspiel von hoher Aktualität und Intensität gelungen. Denn die Gewalt an jungen Sportlerinnen und Sportlern wird erst jetzt durch weltweite Recherchen thematisiert. Viele Betroffene können erst nach Jahrzehnten darüber sprechen, denn sie sind schwer traumatisiert.
    Die Protagonistinnen Susann Scheller, Manuela Renk, Esther Nicklas und Dörte Thümmler stehen stellvertretend für sehr viele Sportgeschädigte in Deutschland.Die Autoren recherchieren schon einige Jahre zu den Spätfolgen des politisch motivierten Leistungssports. Die intensiven Interviews mit den schwer geschädigten ehemaligen Sportlerinnen brachte auch sie an emotionale Grenzen. Die Dreharbeiten dauerten über ein Jahr. Auch weil die Protagonistinnen immer wieder Kraft brauchten, um Worte dafür zu finden, was ihre Kindheit war. (Text: Tagesschau24)
    Deutsche TV-PremiereDi 30.10.2018NDR
  • Folge 127 (45 Min.)
    Johannes Möller-Titel ließ sich vom Schneewinter 1978/​79 nicht unterkriegen und rettete die Kühe von Strahlendorf in Mecklenburg.
    Zum Jahreswechsel 1978/​79 erlebte Norddeutschland ein winterliches Drama von bislang unbekanntem Ausmaß. Menschen starben, weil sie mit ihren Autos im Schnee stecken geblieben sind. Helfer wurden von Panzern überrollt, die zur Schneeräumung eingesetzt wurden. Vieh verendete in den Ställen, weil kein Wasser und kein Futter da waren. Hunderte Dörfer blieben für Tage komplett von der Außenwelt abgeschnitten. Das Leben der Norddeutschen wurde über Nacht lahmgelegt. Kühlschränke, elektrisches Licht, Elektroherde, Heizungen: nichts funktionierte mehr. Die Bundeswehr und die Nationale Volksarmee (in der DDR) mussten ausrücken, um die Notversorgung zu sichern. Bis heute ist dieses Ereignis im kollektiven Gedächtnis der Norddeutschen lebendig geblieben.
    40 Jahre nach dem Wetterchaos rücken der NDR und Radio Bremen die Winterkatastrophe noch einmal in den Mittelpunkt. Was war passiert? Norddeutsches Schmuddelwetter erlebte einen Temperatursturz um bis zu 30 Grad Celsius. Eine Warm-Kalt-Front schob sich vom Norden in den Süden, vom Westen in den Osten, über die innerdeutsche Grenze hinweg mit katastrophalen Auswirkungen. 17 Todesopfer und Schäden in Höhe von 140 Millionen Mark in der Bundesrepublik. In der DDR gab es keine offiziellen Zahlen über entstandene Schäden, aber mindestens fünf Menschen starben auch hier. Die Wirtschaft hat danach Jahrzehnte mit den Folgen des Winters 1978/​79 zu kämpfen. Doch nicht nur die großen und kleinen Katastrophen sind lebhaft in Erinnerung geblieben, sondern auch die unermessliche Hilfsbereitschaft und Solidarität in der Bevölkerung.
    Wer durch Eis und Schnee in Not geriet, bekam Hilfe von seinen Mitmenschen: ein Obdach, Lebensmittel, warme Kleidung, Decken. Die dramatischen Bilder aus den 1970er-Jahren werden mit persönlichen Geschichten und Aufnahmen von Hobbyfilmern verstärkt. Die Filmemacher treffen auch die Menschen wieder, die zumindest vielen Älteren vom Bildschirm aus dieser Zeit vertraut sind. Aber auch jene, deren persönliches Drama eine Randnotiz in der Lokalpresse war oder die nur mit Erfindungsreichtum eine Katastrophe abwenden konnten. Und die Autoren gehen auch der Frage nach, wie der Schneewinter ihr Leben geprägt und verändert hat. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 09.01.2019NDR
  • Folge 128 (45 Min.)
    Der Kaffee ist das Lieblingsgetränk einer ganzen Nation. Im Durchschnitt trinken die Deutschen mit 162 Liter pro Jahr mehr Kaffee als Wasser. Der Kaffee ist viel mehr als ein Heißgetränk, er ist Teil der Kultur, Ausdruck von Geselligkeit und der wohlverdienten Auszeit. „Unsere Geschichte“ begibt sich auf eine Reise zum Thema Kaffee quer durch die Länder Norddeutschlands mit spannenden Anekdoten der Protagonisten, beeindruckenden Archivaufnahmen und den trendigsten Kaffeekreationen der Gegenwart. Die Dokumentation begleitet Menschen im Norden, die ihr Leben der aromatischen Bohne gewidmet haben.
    Gemeinsam mit Kaffeeexpertin Bärbel Dahms wird immer auch ein Blick zurück geworfen auf die Ursprünge der jahrhundertelangen Kaffeekultur: wie im 17. Jahrhundert alles in den ersten norddeutschen Kaffeehäusern begonnen hat, im Kaiserreich Hamburger Kaufleute „auf den Geschmack“ gekommen und im 20. Jahrhundert der Kaffee in der Backsteinpackung schließlich zur Massenware geworden ist. Bei Beate Redlich und Johann Hoff im urigen Café in Mecklenburg gibt es den Filterkaffee draußen im Kännchen, natürlich zusammen mit einem Stück Kuchen. In der Metropole Hamburg gibt es den Klassiker Filterkaffee auch, nur neu interpretiert: Thomas Kliefoth vom Café Elbgold verrät, was eine gute Tasse Kaffee ausmacht. Das Geheimnis von Qualität liegt oft im Ursprungsland jenseits des Äquators.
    Das weiß auch Dethlev Cordts, der gemeinsam mit den Kaffeebauern Victor und Roberto aus Guatemala herausfindet, was mit ihren Bohnen in deutschen Röstereien passiert. Bevor die rohen Bohnen in den Röster gelangen, kommt die kostbare Fracht vom Hamburger Hafen zunächst ins Lager der NKG Kala. Hier nimmt Mark Miller die Bohnen in Empfang und prüft, ob sie die Fahrt über den Atlantik gut überstanden haben. Nächste Station: Geschmackskontrolle beim Rohkaffeehändler Bernhard Rothfos. Hier in der Hamburger Hafencity „erschlürft“ Jens-Peter Lichtenberg jeden Tag die Qualität unzähliger Kaffeeangebote. Das Filmteam ist zu Gast beim Kaffeeriesen Jacobs. Die Kaffeerösterei hat in ihrer Heimat Bremen schon früh Kaffeegeschichte geschrieben.
    Produktionsleiter Thorben Haas zeigt, wie die richtige Mischung aus Tradition und Innovation aussieht, um im knallharten Kaffeegeschäft zu überleben. In Hannover betreibt Thomas Brinkmann seine eigene Kaffeeschule und unterrichtet Wissbegierige in Sachen Brühmethoden und Milchschaumkunst. Dass der Kaffee nicht immer eine Selbstverständlichkeit gewesen ist, weiß Georg Jarczewski. Der ehemalige Abteilungsleiter im Kombinat Nahrungsmittel und Kaffee der DDR erinnert sich noch gut an den Schock, als es in der DDR Ende der 1970er-Jahre plötzlich keinen Kaffee mehr gab. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 16.01.2019NDR
  • Folge 129 (45 Min.)
    Deutsche TV-PremiereMi 23.01.2019NDR
  • Folge 130 (45 Min.)
    Seit 180 Jahren wird im Norden Zucker aus Rüben hergestellt. Anfangs mit viel Aufwand und harter körperlicher Arbeit, heute mit modernsten Maschinen und immer weniger Mitarbeitern. Eines ist geblieben: Wenn Mitte September eines jeden Jahres der Startschuss für die sogenannte Rübenkampagne fällt, dann ticken die Uhren in Norddeutschland anders, vor allem in Uelzen. 2.500 Landwirte aus Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern liefern dort ihre Zuckerrüben ab. Im Durchschnitt sind das 2,3 Millionen Tonnen Rüben pro Jahr. In Uelzen steht eine der ältesten und größten Zuckerfabriken Europas, erbaut im Jahre 1883. Diese Dokumentation zeigt den Weg der Rübe vom Acker bis in die Zuckertüte. In jedem einzelnen Arbeitsschritt gibt es einen Blick zurück in die wechselvolle Geschichte.
    Wie hat sich der Rübenanbau entwickelt? Welche Rolle spielen Saatgut und Maschinen? Wie arbeiteten die Fabriken damals und wie funktionieren sie heute? Und wie haben die Menschen das alles erlebt? Johannes Grünhagen ist 81 Jahre alt. Der Landwirt hat schon als Kind den Rübenanbau verfolgt. Damals musste das Unkraut noch aus den Furchen gehackt, Rüben und Blätter noch von Hand getrennt werden. Später war diese Arbeit nicht mehr nötig, denn die Saatgutfirmen erfanden die sogenannte ‚Rübenpille‘. ‚Das bedeutet, dass aus jedem Samen nur noch eine Rübe wuchs. Eine Revolution in der Geschichte des Rübenanbaus‘, erklärt Zuckermanager Georg Sander. Peter Besenthal ist Lohnunternehmer und hat fünf Rübenroder. Während der Rübenkampagne hat er kaum Pausen. Eine der ersten dieser Erntemaschinen wurde von Otto Wilke aus Hohenhameln erfunden.
    Cord Büttner, der Urenkel des Erfinders, hat Teile dieser Pioniermaschine noch immer auf seinem Hof stehen. Zum Bestaunen. Er selbst lässt seine Rüben zur Zuckerfabrik nach Clauen bringen. Clauen ist einer von vier verbliebenen Standorten in Niedersachsen. In den 1950er-Jahren gab es weit mehr als 100 Zuckerfabriken im ganzen Norden. Die Dokumentation aus der Reihe „Unsere Geschichte“ zeigt den Wandel auf dem Rübenacker und die Prozesse, die nötig sind, um Zucker herzustellen. (Text: Tagesschau24)
    Deutsche TV-PremiereMi 30.01.2019NDR
  • Folge 131 (45 Min.)
    Norddeutschland nach dem Zweiten Weltkrieg: Über die Hälfte aller Wohnungen in den Städten sind zerstört, Hamburg, Hannover, Kiel, Bremen, Rostock sind Ruinenlandschaften. Doch mitten in den Trümmern muss das Leben weitergehen. Wie haben die Menschen es geschafft, zu überleben? Der Hamburger NDR Filmemacher Manfred Uhlig hat Zeitzeugen gefunden, die in dieser dramatischen Zeit besondere Geschichten erlebt haben. Das Besondere: Die meisten von ihnen wohnen noch immer in der Notbehausung, in der sie vor den Kriegsbomben ihre erste Zuflucht gefunden hatten. Paula Krupp, geboren 1921, war 22 Jahre alt, als im Juli 1943 über Hamburg die „Operation Gomorrha“ losbrach. Mehrere Tage und Nächte lang bombardierten amerikanische und britische Bomberverbände die Stadt.
    Die Bilanz war fürchterlich, über 30.000 Tote, mehr als 100.000 Verletzte, Hunderttausende Menschen mussten aus der Stadt fliehen. Die junge Frau fand eine Zuflucht in einem Gartenhaus vor der Stadt. Und dort lebt die hochbetagte Dame noch heute. Ihre wertvollste Erinnerung: 458 Feldpostbriefe, die sie von ihrem Verlobten erhielt. Er war in Russland Soldat. Als die Bomben fielen, hatte sie nur einen Gedanken: Hoffentlich sehe ich meinen Verlobten wieder. Gerhard Probst lebt zusammen mit seiner Frau Inge in einem ehemaligen „Ley-Haus“ in einem Hamburger Schrebergartengebiet. Ley-Häuser, das sind die nach dem Nazifunktionär Robert Ley benannten Holzhäuser, die in aller Eile von den ausgebombten Menschen zusammengezimmert wurden, mit Fertigteilen, die das Regime bereitgestellt hatte.
    Gerhard Probst musste sich die 24 Quadratmeter große Hütte mit zehn weiteren Personen teilen. Ein Erlebnis, das ihn bis heute geprägt hat. Karin Schultz lebte mit ihrer Familie vier Jahre lang in einer sogenannten „Nissenhütte“, das sind die nach dem kanadischen Ingenieur benannten Wellblechhäuser, die das Bild vieler norddeutscher Städte in der Nachkriegszeit prägten. „Es war so kalt, dass uns unsere Mutter auf dem Ofen angewärmte Ziegelsteine ins Bett legte“, erzählt Karin Schultz. In der Schule wurde sie gemobbt. Wer in der Nissenhütte wohnte, galt als asozial. Zu Unrecht. Schließlich konnten die Menschen, die dort lebten, nichts dafür, dass sie ausgebombt waren. Willi Grützke baute zusammen mit seiner Mutter und einem Onkel in einem Bremer Kleingartengebiet ein Behelfsheim aus Steinen, die der Junge in den Trümmerwüsten fand.
    Seinen Garten hat er zusammen mit seiner Frau Ursel zu einem kleinen Paradies gestaltet. Für ihn und für viele andere Norddeutsche ist das Behelfsheim im Schrebergarten zum neuen Zuhause geworden. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 13.02.2019NDR
  • Folge 132 (45 Min.)
    Der Nachwuchs von Affen, Elefanten oder Eisbären kommt heutzutage vielerorts in den Zoos zur Welt. Das Einfangen und die Einfuhr von wilden Tieren sind zum Glück schon lange verboten. Aber woher und vor allem wie kamen die Tiere in den Gründungsjahren der Zoos nach Europa und auch nach Norddeutschland? Der Film macht sich auf Spurensuche in Alfeld. Eine Kleinstadt 50 Kilometer südlich von Hannover. Kaum einer weiß, dass hier Anfang bis Mitte des 20. Jahrhunderts mit der Firma Ruhe eines der größten Tierhandelsunternehmen der Welt zu Hause war. Die Dokumentation zeigt bislang unveröffentlichtes Material von den Tiertransporten, die damals regelmäßig am Alfelder Bahnhof ankamen. Die älteren Bewohner Alfelds erinnern sich mit Freude und Staunen daran, wie sich die ganze Stadt dann immer in einen riesigen Zoo verwandelte.
    Denn die Elefanten, Giraffen und Kamele wurden vom Bahnhof durch die komplette Innenstadt zur Quarantänestation geführt. Und fast jeder Alfelder hatte damals mit dem Tierhandel zu tun: Die Bauern lieferten das Stroh, die Schlachter das Fleisch, die Zimmerleute bauten die Kisten für den Transport und die jungen Abenteuerlustigen gingen als Tierfänger auf Weltreise. Die Dokumentation erzählt aber auch die erstaunliche Geschichte vom Schimpansen-Opa Maxi. Er wurde vor über 50 Jahren von der Firma Ruhe aus Äquatorialguinea nach Deutschland gebracht und ist heute das älteste Tier im Zoo Hannover. Warum hat es nie geklappt, dass Maxi Vater wurde? Und wie schaffte er es, im Sommer 2012 deutschlandweit in die Nachrichten zu kommen? Auch auf diese Fragen gibt es überraschende Antworten.
    Der Film blickt aber auch nach Hamburg und erzählt eindrucksvoll, wie der junge Carl Hagenbeck zu Beginn des 20. Jahrhunderts mit seinem gitterlosen Konzept die Zoowelt revolutionierte. Und auch der Zoo Hannover entwickelte immer wieder Neuheiten, die später dann von allen anderen Tiergärten kopiert wurden und zum Teil sogar zu einem Eintrag im Deutschen Wörterbuch führten. Wie zum Beispiel die „Streichelwiese“. Am Ende des Films gibt es ein berührendes Wiedersehen zwischen Maxi und seiner Tierpflegerin, die ihn vor mehr als 50 Jahren als Schimpansenbaby wie eine Mutter großgezogen hat. Gefördert mit Mitteln der nordmedia – Film- und Mediengesellschaft Niedersachsen/​Bremen mbH. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 20.02.2019NDR
  • Folge 133 (45 Min.)
    „Das Traumschiff“ ist Inzwischen ein Klassiker unter den deutschen Fernsehserien. Die eigentlichen Ursprünge finden sich aber nicht beim ZDF in Mainz, sondern in Rostock. Die Serie des DDR-Fernsehens „Zur See“ lieferte die Vorlage dafür. In den 1970er-Jahren wurde sie auf dem Handelsschiff „J. G. Fichte“ gedreht, zu einer Zeit, als Stückgutfrachter noch die Häfen dominierten. Neben Originalauschnitten aus der Serie „Zur See“ wird privates Filmmaterial des Hauptdarstellers Horst Drinda gezeigt und mit Zeitzeugen gesprochen. Es ist die Geschichte einer Fernsehserie, die immer noch aktuell ist, auch weil einer ihrer Fans, der Westberliner Fernsehproduzent Wolfgang Rademann, sie als Vorlage genutzt hat! (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 27.02.2019NDR
  • Folge 134 (45 Min.)
    Aristoteles Onassis (1906 – 1975) steht wie kein Zweiter für Erfolg, Macht und das Jetset-Leben der 1960er- und 1970er-Jahre. Bekannt wurde der Grieche als Reeder einer der größten Öltankerflotten der Welt. Er war einer der ersten modernen, global agierenden Wirtschaftsstrategen. Und: Er konzentrierte sich nicht nur auf ein Geschäftsfeld, sondern betätigte sich zeitgleich in verschiedenen Bereichen. Auch bei den Frauen war er stets auf der Suche nach Anerkennung. Mit der Opernsängerin Maria Callas verband ihn eine tiefe Liebe, die er aber für den noch größeren Coup aufgab, die Hochzeit mit Jackie Kennedy, der Witwe des US-Präsidenten John Kennedy.
    Was aber hat einer der bekanntesten Männer der Welt mit Norddeutschland zu tun? Aristoteles Onassis war es, der die Werften im Norden in den schwierigen Nachkriegsjahren mit sagenhaften Großaufträgen versorgte. Am Wirtschaftswunder in Hamburg, Bremen und Kiel war er maßgeblich beteiligt. Die NDR Reihe „Unsere Geschichte“ zeichnet die mitunter abenteuerlichen Aktivitäten eines der reichsten Männer der Welt mit seltenem Archivmaterial und Fotos nach. Ehemalige Weggefährten erinnern sich an den charismatischen Griechen und seine Zeit in Norddeutschland, darunter in einem seiner letzten Interviews Peter Tamm, der 2016 verstorben ist. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 06.03.2019NDR
  • Folge 135 (45 Min.)
    Der Film spürt der Countrybewegung an der Waterkant nach und klärt die Frage, warum Countrymusiker, Westernreiter und Squaredancer besonders in der Hafenstadt Hamburg aktiv geworden sind. Michael Kommnick hat aus seinen Kindheitsträumen ein Geschäftsmodell gemacht und in Hamburg einen eigenen Westernladen eröffnet! Anfang der 1970er-Jahre entdeckte Thomas Hoppe das Westernreiten in Norddeutschland. Mittlerweile gilt er als Koryphäe auf dem Gebiet. Und die sogenannte Hamburger Szene traf sich im Onkel Pö, Udo Lindenberg & Co.wurden mit deutscher Rockmusik über die Grenzen Hamburgs hinaus bekannt. Doch, was kaum zu vermuten ist, das maritime Hamburg war damals auch eine zentrale Anlaufstelle für Countrymusik und galt als „Nashville der Bundesrepublik“. Die Squaredancer nehmen die Westernwelle sportlich ernst und tanzen in der Tradition der Cowboys.
    Der Westernboom befeuert die Fantasie vieler Menschen, das vermeintlich freie Leben der Cowboys und Indianer übt eine große Faszination auf die gestressten Großstädter aus. Auch in der ehemaligen DDR hatte die Countrywelle ihre Fans gefunden. So spielte Ingo Koster die Musik schon als Jugendlicher nach. In der BRD lieferte die Countryband Truck Stop den Soundtrack für die Hobbycowboys, obwohl der Schlagzeuger, Teddy Ibing, eigentlich Jazz spielen wollte. Gunter Gabriel, Wahlhamburger, brachte schon 1974 seinen ersten Country-Hit heraus und erweiterte das Bild des Cowboys um die Figur des Fernfahrers, den Asphaltcowboy. Und Jonny Hill kam Anfang der 1970er-Jahre aus Österreich nach Hamburg und stürmte 1979 mit seinem Truckersong „Ruf Teddybär eins-vier“ die deutschen Hitparaden.
    Auch heutzutage findet sich in Hamburg eine lebendige Countryszene: Die Band Fink um Sänger Nils Koppruch, der 2012 verstarb, brachte die Countrymusik Ende der 1990er-Jahre einer neuen Generation von Musikinteressierten nahe. Digger Barnes führt die Tradition heute weiter. Constantin von Twickel organisiert regelmäßig Countrymusikkonzerte, die weit über die Grenzen Hamburgs bekannt sind. Auch wenn die Countrymusik eigentlich nie out war, erlebt sie gerade so etwas wie ein Revival. Der Film taucht ein in die NDR Archive und zeigt die frühen Protagonisten der Hamburger Countryszene: Truck Stop, Gunter Gabriel, Jonny Hill und Freddy Quinn sind bei unvergesslichen Auftritten und Konzerten zu sehen.
    In neu gedrehten Interviews erklären Jonny Hill, Teddy Ilbing (Truck Stop), Thomas Hoppe, Digger Barnes und andere ihre Faszination für Country, eine vergnügliche Reise in eine Zeit, als für Truck Stop in einem ihrer Songs „der wilde Westen gleich hinter Hamburg in einem Studio in Maschen bei der Autobahn begann“. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 13.03.2019NDR
  • Folge 136 (45 Min.)
    Schweißnasse Hände, der starre Blick auf die Füße und Schrittfolgen, die man nie zu begreifen scheint, die Tanzstunde markiert seit Generationen den Eintritt ins Erwachsenenalter. Tanzen lernen ist heute wieder populär, die Anfängerkurse der Tanzschulen sind gut besucht. In dem Film aus der Reihe „Unsere Geschichte“ werden zwei 14-jährige Mädchen von den ersten Schritten in der Tanzschule bis zum Abschlussball begleitet und Geschichte und Geschichten traditionsreicher Tanzschulen in Hamburg, Lübeck und Rostock erzählt. Am Ende des 19. Jahrhunderts war der Tanzlehrer noch mit einer Geige unterwegs und verhalf dem erstarkten Bürgertum zu mehr Sicherheit auf dem gesellschaftlichen Parkett. Tanz ist immer auch ein Spiegel der Zeit gewesen. Bis Anfang der 1940er-Jahre war Hamburg eine Hochburg der Swing-Begeisterten.
    Junge Leute, die mit dem ausgelassenen Tanzstil auch ein freies Lebensgefühl verbunden und so gegen die Nationalsozialisten opponiert haben. Nach dem Krieg bezahlten die Kunden ihre Tanzstunden mit Briketts. Tanzen war eine Flucht aus dem grauen Alltag, und wer kein eigenes Jackett hatte, bekam vom Tanzlehrer eines geliehen. Denn in der Tanzschule lernte man damals nicht nur Schrittfolgen, sondern auch gutes Benehmen. Tanzen ist immer auch Jugendkultur. Als in den 1950er-Jahren der Rock ‚n‘ Roll nach Deutschland kam und Jugendliche ganze Konzerthallen zerlegten, suchte die neu gegründete DDR eine Alternative. Ein Tanzlehrerpaar aus Leipzig bekam den Auftrag, einen Tanz zu kreieren. So entstand der sogenannte Lipsi, doch die Jugendlichen verschmähten den staatlich verordneten Tanz. Häufig sind es aber auch Filme gewesen, die ganze Tanzwellen auslösen.
    Als 1978 der bis dahin in Deutschland weitgehend unbekannte Schauspieler John Travolta im weißen Anzug durch den Film „Saturday Night Fever“ tanzte, verfielen junge Leute im ganzen Land in ein anhaltendes Diskofieber. Ein Jahrzehnt später war der von Harry Belafonte mitproduzierte Film „Beat Street“ Vorbild für Jugendliche aus der DDR. In Rostock und Stralsund fielen im Stadtbild plötzlich Jugendliche auf, die sich roboterhaft zu hämmernden Beats bewegten. Der Breakdance schaffte den Sprung über die Mauer. Da aber die zu dem Tanzstil gehörenden Markenklamotten in der DDR nicht erhältlich waren, mussten die Mütter der jungen Breakdancer ran und nähten aus Putzlappen Fantasielogos auf Jogginghosen. Der Film ist eine spannende Zeitreise, in der Musik und Tanz das Lebensgefühl des jeweiligen Jahrzehnts wieder aufleben lassen. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 20.03.2019NDR
  • Folge 137
    Es war die Nacht vom 20. auf den 21. Juli 1969, der siebte Tag des zunehmenden Mondes. Der Himmel über Norddeutschland war leicht bewölkt, in einigen Gegenden war es etwas regnerisch. Aber die meisten Menschen interessierten sich in dieser Nacht nicht für das Wetter. Sie saßen gebannt vor dem Fernseher oder dem Radio und verfolgten das bis dahin größte technische Abenteuer der Menschheit: Um 3 Uhr, 56 Minuten und 20 Sekunden Mitteleuropäischer Zeit betrat der erste Mensch den Mond. Der US-Astronaut Neil Armstrong setzte seinen Fuß ins „Meer der Ruhe“ und sprach die Worte, die in die Geschichte eingehen sollten: „Das ist ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein großer Sprung für die Menschheit“. Weltweit erlebten geschätzte 500 Millionen Menschen diesen Moment live mit.
    50 Jahre später zeigt der NDR mit dieser Dokumentation aus der Reihe „Unsere Geschichte“, wie diese Pioniertat der Ingenieure wochenlang auch die Menschen in Norddeutschland fesselte. Der Film dokumentiert auch, dass ohne Wissenschaftler und Techniker aus Norddeutschland diese Reise zum Mond gar nicht möglich gewesen wäre. Zwischen Flensburger Förde und Weserbergland, zwischen Ostfriesland und Vorpommern erzählen Menschen ihre Erinnerungen an jene Sommernacht, die auch eine Sternstunde des Fernsehens war. Der Flug von Apollo 11 bescherte dem Ersten Deutschen Fernsehen (heute: Das Erste) Einschaltquoten wie sonst nur beim Endspiel einer Fußballweltmeisterschaft. Günter Siefarth, dem Publikum durch die „Sportschau“ bekannt, kommentierte als Experte neben Ernst von Khuon 25 Stunden lang das Geschehen im Universum.
    Der Deutsche Fernsehfunk der DDR berichtete am Abend vor der Landung ebenfalls live von den Ereignissen, beendete sein Programm aber vor dem Betreten des Trabanten und strahlte nachts nur noch ein Testbild aus. Die Gesprächspartnerinnen und -partner holen für diesen Film ihre persönlichen und fotografischen Erinnerungen hervor. Sie wissen noch genau, wer oder was sie damals waren, wo sie sich aufgehalten und was sie gedacht oder gehofft haben. Zu Wort kommen unter anderem Astronauten, Lehrerinnen und Lehrer, Landwirte, Hausfrauen, passionierte „Sternekieker“. Sie erzählen aus dieser Nacht, als Salzstangen auf den höhenverstellbaren Couchtischen gegessen wurde, während Armstrong und Aldrin in schemenhaften Schwarz-Weiß-Fernsehbildern über den Mond sprangen. Einige berichten, wie sie Eltern geworden sind in jener Nacht.
    Und: Es gibt die Geschichte, wie ein Lebenstraum für eine Vierjährige, die heute Luft- und Raumfahrtingenieurin ist, begann, zu einer Zeit, wo die Welt vielerorts doch noch sehr begrenzt war. Die Reise in das Norddeutschland vor 50 Jahren führt sowohl im Osten als auch im Westen in ein Land „hinterm Mond“, das noch keine Kopierer, Faxgeräte und Homecomputer, geschweige denn Smartphones kannte. Für Norddeutschland liegt der Start der Reise zum Mond aber noch weiter zurück: Bereits zwischen 1920 und 1945 schafften Raketenforscher in der Lüneburger Heide, im Osnabrücker Land und auf Usedom mit ihren zum Teil tödlich ausgegangenen Experimenten die Voraussetzungen für das große wissenschaftliche Abenteuer im Sommer 1969. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 27.03.2019NDR
  • Folge 138 (45 Min.)
    In Köln verliebt sich Maria in einen deutlich älteren Mann und nichts ist mehr für sie wie es war. Sie beschließt ihren Job zu kündigen und kehrt mit ihrem Freund zu ihren Eltern nach Grimmen zurück. Die beiden Aussteiger versuchen sich nun auf einem YouTube-Kanal als esoterische Lebensberater zu etablieren.
    Sie sind am 9. November 1989 geboren. Am Tag, als die Mauer fällt. Als in Berlin alles drunter und drüber geht, liegen ihre Mütter im Kreißsaal und bekommen erstmal nichts mit von Schabowski und der Grenzöffnung. Als die Massen von DDR-Bürgern ohne Kontrolle hinüber in den Westen drängen und dort wie Helden empfangen werden, ahnen die Eltern der gerade geborenen Kinder noch nicht, wie sehr sich ihr ganzes Leben bald verändern wird. Die Kinder wachsen auf in einer Zeit, als für ihre Eltern alles auf dem Kopf steht.
    Wie hat sie diese Umbruchzeit geprägt? Warum kündigt Maria aus Grimmen zum Beispiel ihren Job in Köln, kehrt zurück ins Elternhaus, um sich als YouTuberin zu profilieren? Warum gibt Anika ihre gut bezahlte Arbeit in Hamburg auf, sucht sich in ihrer Heimat Rostock einen neuen Job, nur um mit ihrer geliebten Zwillingsschwester wieder zusammenzukommen? Oder Marvin aus Ludwigslust, der sich für zwölf Jahre bei der Bundeswehr verpflichtet hat. Warum bricht er nach acht Jahren ab und sucht sein Glück als Barkeeper in Hamburg? Vier „Novemberkinder“ erzählen von einem Lebensweg voller Brüche, Kehrtwenden und unbegrenzter Möglichkeiten, die der oder die eine mehr, der oder die andere weniger nutzt. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 06.11.2019NDR
  • Folge 139 (45 Min.)
    Ferien waren für Anna Frieda Schreiber immer Ferien in Kinderferienlagern der Staatssicherheit, wie hier in Klausheide.
    1966 erlaubte Stasichef Erich Mielke per Erlass, dass Kinder und Jugendliche „für den Frieden“ spitzeln dürfen. Ab diesem Zeitpunkt durfte die Stasi also minderjährige inoffizielle Mitarbeiter anwerben. Zugleich bildete das Ministerium für Staatssicherheit an der Juristischen Fachhochschule Golm bei Potsdam Offiziersbewerber für die Arbeit beim Geheimdienst der DDR aus. Und: Es sicherte jungen Leuten Plätze für ein ziviles Studium, wenn sie sich für die Arbeit bei der Staatssicherheit verpflichten würden. Dieser Film erzählt vier verschiedene Schicksale über die „Stasi im Kinderzimmer“: Darunter ist Christian Ahnsehl, der als 15-Jähriger eine Verpflichtungserklärung als IM unterschrieben hat, weil er von der Stasi erpresst wurde.
    Anna Frieda Schreiber ist als Andreas Schreiber in einer sogenannten Stasifamilie aufgewachsen und hat 1986 eine Laufbahn an der Juristischen Fachhochschule in Golm begonnen. Und Andrej Holm, der als parteiloser Berliner Staatssekretär für Bauen und Wohnen 2016 über seine Stasivergangenheit gestolpert ist. Es ist aber auch eine Geschichte über Elternhäuser in der DDR. Inwieweit haben sie die Rekrutierung ihrer Kinder zugelassen? Gabriele und Klaus Kriese haben mit einer Eingabe beim Staatsrat der DDR für großen Wirbel gesorgt. Ihre Waffe, als ihr Sohn Sascha Kriese als 16-Jähriger vom MfS angeworben werden sollte. Warum berichten so wenige Betroffene darüber? Wo beginnt Verrat und welche Auswirkungen hat er bis heute? (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 06.11.2019NDR
  • Folge 140
    Lebkuchenvarianten, Pudding, Schokolade: Starke Marken für diese Süßwaren haben ihren Sitz in Nordrhein-Westfalen. Dahinter stehen Dynastien, die zum Teil auf eine jahrhundertealte Familiengeschichte zurückblicken. Alle haben sich mit Disziplin, Handwerkskunst und Improvisationstalent aus kleinen Anfängen hochgearbeitet. Lambertz war ein alteingesessenes Aachener Familienunternehmen, als Hermann Bühlbecker 1978 die Geschäftsführung von seinem Onkel übernahm. Er wollte und musste das mittlerweile angestaubte Image der Lebkuchenprinten modernisieren. Dabei setzte er auf eine ganz besondere Form des Marketings: wenig Werbung, dafür Glamour-Events mit Printen im Mittelpunkt! August Oetker hatte als junger Apotheker zunächst Fußcreme und Heiltinkturen hergestellt, bevor er mit Backpulver experimentierte.
    Heute ist das Unternehmen mit über 11.500 Mitarbeitenden ein Global Player. Doch alle Fäden laufen nach wie vor in der Zentrale im ostwestfälischen Bielefeld zusammen. Über 100 Jahre lang prägte die Schokoladenfabrik Stollwerck das Kölner Stadtbild. Das Familienunternehmen erlebte Höhen und Tiefen. Anfang der 1970er-Jahre kaufte der Schokoladenfabrikant Hans Imhoff die in die Krise geratene Firma und erfüllte sich damit einen Kindheitstraum. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 07.12.2019NDR

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