2020, Folge 132–147

  • Folge 132
    Nassau – wo wenn nicht hier im Erzgebirge, oben auf fast 700 Höhenmetern muss es im Januar doch Schnee geben. Doch: Es schneit nicht. Den Mitgliedern vom Sport- und Heimatverein tut es fast körperlich weh, denn der von ihnen organisierte Skiwettkampf am Sonntag muss ausfallen. Dabei hieß es doch früher: Wer hierher zieht, muss nicht nur die Gegend, sondern vor allem den Schnee mögen. Denn mit Schnee konnten die Nassauer umgehen: Erfolgreiche WintersportlerInnen kamen von hier. Im Dorf gab es in den 1950ern die ersten internationalen Damen-Skirennen der DDR.
    Und auch jetzt am Wochenende wären die Nassauer lieber auf der Loipe unterwegs. Aber was soll’s. Dann trainiert die Sportjugend vom ESV Nassau eben in der Turnhalle Schubkraft und Balance. Die wintersportbegeisterte Familie Koch muss auf Roller und Jogging ausweichen und am sogar nachtbeleuchteten Loipenareal wird der Pistenbully wenigstens gecheckt. Aber mal ehrlich – so ganz grundsätzlich kommt das Dorfleben in Nassau auch im Januar gut ohne Schnee aus: Die Turnhalle ist gut besucht.
    Im Jugendclub wird diskutiert, gedartet und Monopoly in der selbstgebastelten Nassau-Variante gespielt. Die Junge Gemeinde trifft sich wie immer freitags im Hanghaus und plant ihre nächsten Baueinsätze für den alten Pfarrhof. Und im Oberdorf bei der erst kürzlich zugezogenen Familie Voglsang genießen die Pferde die Morgensonne, Cornelia Voglsang guckt ihnen lächelnd zu. „Für uns ist jeder Tag Sonntag, weil wir in der Dankbarkeit leben, dass wir es hier so schön haben.“ (Text: mdr)
    Deutsche TV-Premiere So. 26.01.2020 MDR
  • Folge 133
    Wenn stressgeplagte Stadtmenschen Ruhe in schönster Natur suchen, dann müssen sie einfach nur in das kleine Dorf am Ende der Welt fahren. So die liebevolle Lagebeschreibung der Einwohner von Vesser. Der Ortsteil von Suhl liegt mitten im Tal, im Vessertal, und es gibt keine Durchfahrtsstraße. So, wie man nach Vesser reinfährt, muss man auch wieder hinaus. Was so schnell aber keiner will. Da ist die ursprüngliche Landschaft des Biosphärenreservats, die zum Wandern, Skifahren oder zum Nordic Walking einlädt. Das Vessertal ist bereits seit den 1930er Jahren ein Naturschutzgebiet.
    Das lockt die Touristen und so gibt es in dem 180-Einwohner-Dörfchen zwei Gasthäuser und mehrere Ferienwohnungen, auch rollstuhlgerechte, wie zum Beispiel die von Regina und Frank Kühn. Wenn die „Sonnenscheune“ für die nächsten Gäste vorbereitet ist, fährt Frank, der seit einem Arbeitsunfall im Rollstuhl sitzt, mit seinem Hand-Bike durchs und rund ums Dorf. Die Kirchturmuhr in Vesser muss jeden Tag aufgezogen werden. 27 Jahre lang hat das Matthias Fabig übernommen, nun übergibt er diese ehrenvolle Aufgabe an seinen Nachfolger. Gudrun Wagner ist eine der Backfeen von Vesser.
    Einmal im Jahr werden besonders viele Kuchen gebraucht: fürs Schwarzebeerfest. Schwarzebeern heißen hier die Heidelbeeren und die kommen in einer dicken Schicht auf den Kuchen von Gudrun Wagner. Und das ist längst nicht alles an diesem Wochenende in Vesser: man trifft sich am selbstgebauten Backofen, Bürgermeisterin Sylvia Hamatschek und ihr Mann gehen zu einem Maskenball und der Waldzither-Spieler Matthias Rost trifft sich erstmals mit dem Schlagwerker Maximilian Strobel, der erst vor kurzem nach Vesser gezogen ist. Ganz schön viel los, in dem kleinen Dorf am Ende der Welt. (Text: mdr)
    Deutsche TV-Premiere So. 02.02.2020 MDR
  • Folge 134
    Bennungen ist ein Dorf im Landkreis Mansfeld-Südharz in Sachsen-Anhalt. Blicken die 780 Einwohner in Richtung Süden über die Landesgrenze nach Thüringen, sehen sie das Kyffhäuserdenkmal. Im Norden brausen die Autos auf der A38 an Bennungen vorbei. Wenn dort etwas passiert, müssen die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr ran, denn die ist im Rahmen der Kreisfeuerwehrbereitschaft für die Autobahn zuständig. In Sichtweite der Trasse wird Freitagabend trainiert, wie ein verunglückter Autofahrer aus einem Wrack geschnitten wird. Schnell füttern Hartmuth und Henrik Naumann, die Landwirte des Dorfes, noch Schweine, Hühner und Pferde, dann werden Vater und Sohn zu Wehrleitern der Feuerwehr und leiten den Einsatz.
    Das an der Helme gelegene Dorf ist ein Vogelparadies, in dem sich auch Störche wohl fühlen. Deshalb will die Dorfgemeinschaft ein Storchenhorst bauen. Das Fundament ist schon gegossen. An der Helme fühlen sich auch die Kinder der KITA wohl. Am Flussufer treffen sie oft Ranger vom Naturschutzbund. Sie lernen, wie man Vögel richtig füttert, die Futterbeutel haben die Kleinen selbst gebastelt. (Text: MDR)
    Deutsche TV-Premiere So. 09.02.2020 MDR
  • Folge 135
    Starke Vereine prägen Neuwürschnitz. Das ziemlich große Dorf liegt an der Autobahn 72, im Erzgebirgsvorland zwischen Chemnitz und Zwickau. Mittelpunkt des Dorflebens der etwa 3000 Neuwürschnitzer ist ihr Vereinshaus, eine ehemalige Schule, mit vielen Räumen und viel Platz. Die Vorbereitungen beim Karnevalsverein laufen hier auf Hochtouren. Drei Faschingsfeten wollen gut organisiert sein. Am Programm muss nur noch gefeilt werden. Schon ein halbes Jahr lang üben die Karnevalisten ihre Auftritte. Abseits des Kostümtrubels trainiert ein 19jähriger Radsportler.
    Ein Weltmeister, der mit seinem Team kürzlich Weltrekord gefahren ist. Die Schützen hingegen, die üben Salutschießen. Und in der elterlichen Garage fertigt eine Glasgestalterin Hochzeitsschmuck. Die junge Mutter ist zurückgekehrt in ihr Heimatdorf. Ohne Reue, denn in Neuwürschnitz gäbe es alles, was das Dorfleben ausmacht. Das sind vor allem viele Freizeitvereine: Orchester oder Chor, Theater oder Feuerwehr. Trifft man sich im Dorf, dann ist immer eine Menge los. (Text: mdr)
    Deutsche TV-Premiere So. 16.02.2020 MDR
  • Folge 136
    Nur sieben Kilometer sind es vom Erfurter Zentrum aus bis nach Alach. Das eingemeindete Dorf liegt auf einer Anhöhe und ist quasi der Balkon der Landeshauptstadt, denn von hier aus hat man einen tollen Blick auf die Stadt. Die Gegend um Alach ist fruchtbar und wurde früher von den Alachern landwirtschaftlich genutzt. Heute gibt es keine Landwirtschaft mehr im Ort, die Flächen sind verpachtet. Stattdessen haben sich Gewerbe und Handwerker angesiedelt. Das gesellschaftliche Leben wird von acht Vereinen geprägt – die größte Strahlkraft hat der KCA – der Karneval Club Alach. Der hält in der fünften Jahreszeit den Ort auf Trab – fast jeder Bewohner hat irgendwas mit dem Karneval zu tun. Neben Dämmerschoppen und Weiber-, Kinder- und Seniorenfasching ist die Prunksitzung das absolute Highlight. (Text: mdr)
    Deutsche TV-Premiere So. 23.02.2020 MDR
  • Folge 137
    Stiege ist eine Gemeinde im Oberharz, nordwestlich des Selketals zwischen Hasselfelde und Güntersberge. Im Dorfzentrum kann im Sommer auf einem kleinen See gerudert und in manchen Wintern Schlittschuh gelaufen werden. Etwas außerhalb des Ortes liegt eine überregional bekannte Stabkirche. Sie war einst die Kapelle der maroden Lungenheilanstalt Albrechtshaus, Baujahr 1897. Damit der Kirche nicht auch der Verfall droht, soll sie umgesetzt werden. Translozierung heißt das. Eine kleine Variante der Umsetzung gibt es schon an diesem Wochenende. Ein Dampfzug der Selketalbahn fährt vom Albrechtshaus nach Stiege.
    Mit an Bord viele Gäste und ein Modell der Kirche, das unmittelbar am Bahnhof zum künftigen Grundstück gebracht wird. Stiege ist aber auch bekannt für seinen Karneval. Viele der 1000 Einwohner sind Mitglied im Faschingsverein. Und so stand das 3. Februar-Wochenende ganz im Zeichen der Fastnacht. Gefeiert wurde unweit des Schlosses. Das hat vor etwa zehn Jahren ein holländisches Ehepaar wiederbelebt, es gibt ein Café, einen Geschenkeladen und zwei riesige Ferienwohnungen. Und wem nach Action ist, kann sich mit den Kettenfahrzeugen auf geführte Entdeckungstouren in die Umgebung aufmachen. (Text: mdr)
    Deutsche TV-Premiere So. 01.03.2020 MDR
  • Folge 138
    Es hat nochmal geschneit im Erzgebirge. Die Königswalder können es gebrauchen, denn am Wochenende hat der Skiclub zum Hüttentag an den Skihang geladen. Hier sind die Vereinsmitglieder in der Skisaison normalerweise zugange: Sie präparieren die Piste, organisieren den Liftbetrieb, bewirten in ihrer Skihütte – alles ehrenamtlich. Nur beim diesjährigen Schneemangel hatten sie wenig zu tun, sahen sich nur selten und hatten nur drei Tage, um zuhause gemeinsam Skizufahren. Am Hüttentag soll wenigstens gemeinsam gefeiert werden und feiern das können die Königswalder gut. Jedes Jahr stellen sie ihre Königswalder Wies’n auf die Beine. Das Fest im Oktober – das kulturelle Highlight im Dorf: ins Leben gerufen vom Jugendclub.
    Überhaupt ist Königswalde ein Dorf, das von seinen vielen Vereinen lebt und vom Engagement vieler, das Dorf lebendig zu erhalten. Jenny Spanka übernahm den Schreibwarenladen und sieht ihn als Ort der Kommunikation. Beim Bäcker trifft sich eh das Dorf – an der Hintertür auch schon mal vor den offiziellen Öffnungszeiten. Bildhauer Friedhelm Schelter engagiert sich in der Kirchengemeinde. Fast viereinhalb Kilometer zieht sich Königswalde am Pöhlbach entlang und zu entdecken gibt’s Posamenten-Macher und Pommerngänse, Winterfans und Waldhufen-Strukturen, Baustellengeflüster und Budenzauber. (Text: mdr)
    Deutsche TV-Premiere So. 15.03.2020 MDR
  • Folge 139
    Hausneindorf liegt im nordöstlichen Vorharz in der Nähe von Quedlinburg. Wer dieses Dorf entdeckt, seine mitunter sichtbare Geschichte kennenlernt, der kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus. Das Wahrzeichen ist eine Burg. Dass sie erhalten bleibt, darum kümmert sich der Heimatverein. Ebenso um die Orgelausstellung in den Räumen der Burg. Im 19. Jahrhundert bauten zwei Generationen der Familie Reubke in Hausneindorf ihre Orgeln. Später übernahmen die Rövers die Werkstatt. Die hier entstandenen Instrumente sind weltberühmt. Auch eine Art Berühmtheit: der Zebrastreifen. Erfunden wurde er in England, aber von Hausneindorf aus kam er auf unsere Straße. Und damit nicht genug. Die ersten Dampfpflüge in Deutschland wurden hier gebaut. In dem Haus mit dem riesigen Garten wird der Hausneindorfer Nachwuchs betreut, im Kindergarten mit dem passenden Namen „Pfiffikus“. (Text: mdr)
    Deutsche TV-Premiere So. 22.03.2020 MDR
  • Folge 140
    In Deutschland gibt es viele Orte, die Waltersdorf heißen – einen Ort mit „th“ gibt es nur einmal: im westlichen Erzgebirge. Seit ungefähr 650 Jahren existiert das Dorf, das seit 1999 zur Gemeinde Crottendorf gehört. Leben und arbeiten gehören hier zusammen. Walthersdorf hat mit seinen 700 Einwohnern auch ein Gewerbegebiet, hier wird mit fast allen wichtigen Materialien gearbeitet: Metall, Glas, Stein und Holz. Die größte Firma ist ein Tischlerhandwerk, sie hat 50 Mitarbeiter: Meister, Gesellen und Azubis.
    Das Dorfleben spielt sich auch in etlichen Vereinen ab. Der Ortsverschönerungsverein kümmert sich um das Erscheinungsbild und hat die Osterkrone in Arbeit, Bergbau-Enthusiasten haben einen alten Silberstollen wieder begehbar gemacht, das Familienzentrum ist eine Begegnungsstätte für alle Altersgruppen. Darüber hinaus gibt es im Dorf viele tüchtige Leute: Da wird ein altes Betriebsferienheim mit viel Energie in ein Bienen-Erlebnis-Hotel umgebaut und wer einen neuen Klöppelbrief braucht, bekommt ihn in Walthersdorf. (Text: mdr)
    Deutsche TV-Premiere So. 29.03.2020 MDR
  • Folge 141
    Deutsche TV-Premiere So. 17.05.2020 MDR
  • Folge 142
    Deutsche TV-Premiere So. 24.05.2020 MDR
  • Folge 143
    Hormersdorf ist ein hübscher Ort im Erzgebirge, idyllisch gelegen mit modernen Häusern und viel Grün. Die 1400 Bewohner gehören zur Großgemeinde Zwönitz, wo das Corona-Virus überdurchschnittlich viele Menschen infizierte. Die Dorfgemeinschaft hat schnell gelernt, mit der Bedrohung umzugehen, mitunter auch schmerzlich. Die Fahrschule ist haarscharf an der Pleite vorbeigerauscht. Und der Landmaschinen-Verleih musste erst einmal beweisen, dass der Betrieb systemrelevant ist. Den Familien-Alltag der Gerbers hat die Pandemie nur ein wenig durcheinandergewirbelt.
    Mutter Manuela muss drei Mahlzeiten auf den Tisch zaubern und Hausaufgaben mit ihren beiden Schulkindern erledigen. Pferde, Hasen und Hühner bekommen wie gewohnt ihre Streicheleinheiten. Trotz erster Lockerungen: für den Theaterverein ist die Saison gelaufen, mit Einbußen für die Vereinskasse. Der schwerkranke Pfarrer singt jeden Abend „Mutmachlieder“. Und die junge Gemeinde wandert nach wochenlangen Online-Treffen endlich wieder hinaus ins Grüne, an das Hormersdorfer Hochmoor, ein ausgesprochen hübsches Fleckchen Natur. (Text: mdr)
    Deutsche TV-Premiere So. 31.05.2020 MDR
  • Folge 144
    Großrudestedt ist der größte Ort im Gemeindeverbund – mit Kleinrudestedt, Schwansee und Kranichborn gehört er zur Verwaltungsgemeinschaft Gramme-Vippach im thüringischen Landkreis Sömmerda. Auch wenn sich das ziemlich umständlich anhört, halten die vier Dörfer seit vielen Jahren zusammen. Die letzten Wochen haben das Dorf- und Vereinsleben schon arg in Mitleidenschaft gezogen und ganz langsam kehrt etwas vom früheren gesellschaftlichen Leben zurück. Normalerweise können die 2000 Einwohner sich auf ein ausgefülltes Vereinsleben verlassen – das hatte erst einmal für ein paar Wochen Pause gemacht. Nun nehmen die Fußballer ihren Trainingsbetrieb wieder auf, der Wirt versucht, seine Gaststätte und den dazugehörigen Biergarten wieder ein bisschen zu beleben und im Standesamt findet eine Trauung im kleinen Kreis statt. (Text: MDR)
    Deutsche TV-Premiere So. 21.06.2020 MDR
  • Folge 145
    Deutsche TV-Premiere So. 28.06.2020 MDR
  • Folge 146
    Deutsche TV-Premiere So. 05.07.2020 MDR
  • Folge 147
    Deutsche TV-Premiere So. 12.07.2020 MDR
    Erstausstrahlung ursprünglich für den 21., dann 27.10.2018 angekündigt

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