2017, Folge 36–52

  • Folge 36
    Piesau nennt sich „das Glasmacherdorf“. Zu Recht, denn der kleine Ort im Thüringer Wald kann seine Glasmachergeschichte von 1622 an belegen. Allerdings ist das Handwerk mittlerweile hochmodern und industriell geworden. Bei HEINZ-Glas werden feine Flakons für Parfüms aus aller Welt hergestellt. 400 Leute arbeiten hier rund um die Uhr – es gibt weder Feiertag noch Wochenende. Und weil die Glasfabrik auch mitten im Ort liegt, ist sie Herz und Hauptschlagader von Piesau. Das behauptet nicht nur die Bürgermeisterin.
    Viele sind und vieles ist mit der Glasfabrik verbandelt. Am ersten Wochenende des Jahres werden in Piesau traditionsgemäß die abgeputzten Weihnachtsbäume verbrannt. Darum kümmert sich die Feuerwehr – ein kleines Fest gibts dazu. Auch sportlich geht es in Piesau zu – im Moment sind die Schachspieler und die Kegler voll im Training. Das halten sie jeweils in den Wirtshäusern vom Ort ab. Sehr praktisch, denn Sport macht ja hungrig und durstig. Davon kann auch Angela Böhm ein Lied singen, denn sie hat die größten Tiere im Ort: der Doggen-Zwinger „von der Kieselbachquelle“ ist weithin bekannt und hat einen guten Ruf.
    Genauso die kleine Poliklinik vom Ort: mit Allgemein- und Zahnarzt, Optiker. Zudem muss auch Maria Böhm manchmal – sie ist 81 Jahre alt und lebt seit 1945 in Piesau. Da kam sie als Vertrieben aus der Slowakei hierher, fand eine neue Heimat und ihren Siegfried – und blieb bis heute. Und weil der Ort samt Umgebung Anfang Januar wahrscheinlich unter einer Schneedecke liegt, werden samstag früh auch noch frische Loipen gezogen. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSo 22.01.2017MDR
  • Folge 37
    Schneesicher aber Tango in den Dorfadern – das ist Carlsfeld, hoch oben im westlichen Erzgebirge. Denn hier auf 850 Metern liegt Schnee, viel Schnee. Klar, das Dorf gilt als einer der schneesichersten Wintersportorte in deutschen Mittelgebirgen. Deshalb trifft man Carlsfelder natürlich oben auf der Kammloipe genauso wie auf dem Skihang mitten im Dorf – als begeisterte Skifahrer und wuselige Helfer im Winterhintergrund: Sie steuern das Loipengerät durch verschneite Gebirgswälder, sie präparieren als Rutschkommando den Skihang, setzen den Kurs für den Riesenslalom des Sachsen-Masters-Cup. So geht’s mit und auf Schnee natürlich durchs Wochenende: Freitagnachmittag trainiert der Ski-Nachwuchs, samstags wird an Karnevalsschlitten für den berühmten Skifasching gebaut, Sonntag ist Wettkampf.
    Und abseits von Loipe und Piste? Da gibt’s Kirchengeschichten, die direkt zur Dresdner Frauenkirche führen. Filzpantoffel, die die ganze Region zum „Sapperland“ machen. Und: Es gibt das Bandonion. Hier wurde es produziert und verfeinert, von hier zog es in die Welt, eroberte Südamerika. In Argentinien spielen noch heute Carlsfelder Instrumente zum Tango auf. Einer wurde sogar nach dem Erzgebirgsdorf benannt: der Tango Milonga „Carlsfeld“. Die Originalpartitur liegt natürlich im Dorfarchiv. Unser Dorf hat Wochenende – ab Januar 2017 mit Untertiteln. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSo 29.01.2017MDR
  • Folge 38
    Wippra liegt rund 20 Kilometer nördlich von Sangerhausen, eingebettet in das idyllische Wippertal und umgeben von bis zu 400 Meter hohen Bergen. Schon im 15. Jahrhundert herrschten hier die Mansfelder Grafen und ebenso alt ist die Brautradition im Ort. Und das sieht man auch – Die Brauerei in Wippra ist eine der ganz wenigen, die noch über Transmission funktioniert. Das bedeutet es gibt nur einen Hauptmotor und alle Maschinen werden über Lederriemen angetrieben. Abseits von der technischen Seite ist natürlich die geschmackliche interessant: Neben Pils und Schwarzbier entstehen hier Bock-, Kuper- und Kellerbier, aber auch ganz besondere Köstlichkeiten wie Porter und Barley Wine.
    Kulinarisch hat Wippra sowieso einiges zu bieten, ob frische Bachforellen in Wesemanns Fischstübchen oder ausgefallene Tortenvariationen im Mühlencafé. Die angefressenen Pfunde werden aber auch wieder abtrainiert – beim Wandern, Nordic Walking, beim Reiten oder beim Skispringen. Und für die Sportmuffel geht es musikalisch zu, denn der Männerchor Wippra hat sich im Lutherjahr ein ganz besonderes Projekt auf die Fahne geschrieben. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSo 05.02.2017MDR
  • Folge 39
    Deutsche TV-PremiereSo 12.02.2017MDR
  • Folge 40
    „Alles kommt vom Bergwerk her“ – das trifft auf Pobershau (gehört zur Großen Kreisstadt Marienberg) im Erzgebirge ganz besonders zu. Es waren nämlich Bergleute, die die Siedlung im Tal der Roten Pockau gegründet hatten. Vor gut 500 Jahren gingen die ersten Bergleute Untertage und klopften Zinn- und Silbererze aus dem Berg. Hätte es die Erzvorkommen nicht gegeben, wäre wahrscheinlich niemand auf die Idee gekommen, in diesem engen Tal zu siedeln. Noch heute sind die Spuren des Bergbaus im Ort präsent, obwohl die letzte Grube Anfang des 20. Jahrhunderts geschlossen wurde.
    Das Besucherbergwerk „Molchner Stollen“, die Bergbrüderschaft und die Bergkapelle sind noch „in Sachen Bergbau“ aktiv. Ansonsten ist Pobershau ein richtiges Erzgebirgsdorf: Kunsthandwerk, Musik und Sport prägen das Leben der Leute – vor allem am Wochenende. Im Winter spielt sich ein Großteil des Lebens am Skihang ab. Der liegt mitten im Ort und hat Schlepplifte, Flutlicht, Skiverleih und eine urgemütliche Skihütte. Musiziert und gesungen wird auch: die Bergkapelle rückt für Geburtstagsständchen aus, Harry Kellmann baut die feinsten Piccoloflöten und die „Hutzenbossen“ bringen volkstümliche Erzgebirgsmusik unter die Leute.
    Als Urlaubsort ist Pobershau auch sehr beliebt – was nicht nur an der guten Luft im Gebirge liegt, sondern vor allem an der Herzlichkeit der Leute und ihren Ideen. Mit Lamas zum Katzenstein wandern oder durchs romantische Schwarzwassertal kann man eben nicht überall. Und Sonntag früh wird in Pobershau Gottesdienst gefeiert – auch wenn es 8:30 Uhr ist. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSo 19.02.2017MDR
  • Folge 41
    Kapellendorf im Städtedreieck Jena-Weimar-Apolda gehört zu den ältesten Orten Thüringens. Ganz zentral im nur knapp 400 Einwohner großen Ort liegt die Wasserburg Kapellendorf. Sie diente 1806 als Hauptquartier der preußischen Truppen bei der Doppelschlacht von Jena/​Auerstedt. Heute betreibt die Stadt Erfurt eine Außenstelle des Stadtmuseums in der Wasserburg und der rührige Förderverein Wasserburg Kapellendorf kümmert sich darum, die Kapellendorfer durch kulturelle Angebote und traditionelle Feste mehr an die Burg zu binden. Kapellendorf hat ganz besonderes künstlerisches Potential. So haben gleich zwei Kabaretts eine Spielstätte im Dorf.
    Ein Publikumsmagnet weit über des Weimarer Land hinaus sind die Aufführungen des Burghoftheaters im Sommer. Der Musiker Falk Zenker findet in Kapellendorf seine Inspiration für neue Texte, Arrangements und Melodien. Doch an den Wochenenden verlässt er dieser Tage seine Heimat regelmäßig, denn er ist auf Tournee. Dafür halten die Kapellendorfer Originale die Stellung. So wie der langjährige Bürgermeister Jürgen Elstermann. Ohne ihn würde sich die Uhr in Kapellendorf anders drehen. Das ist nicht nur auf sein Engagement für die Gemeinde bezogen, sondern tatsächlich auf die Kirchturmuhr. Denn das alte Uhrwerk muss jeden Samstag aufgezogen werden. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSo 12.03.2017MDR
  • Folge 42
    Beuster liegt im nördlichsten Zipfel von Sachsen-Anhalt. Die Elbe bildet schon die Grenze zu Brandenburg. Der Fluss ist Lebensader und bringt regelmäßig Hochwasser mit sich. Aber Beuster ist durch einen Deich geschützt. Darauf grasen im Sommer die Schafe von Familie Schuster. Ihre Schäferei war der erste private Landwirtschaftsbetrieb hier nach der Wende. Heute haben sie zusätzlich zu den Schafen, Esel, Rinder und preisgekrönte Welsh-Ponys. Die wiederum sind nicht nur schön anzusehen, sondern richtige Kraftpakete. Schwungvoll ziehen sie die Kutschen und Wagen der Schuster-Kinder.
    Jan, der zweitälteste Sohn, kämpft in diesem Jahr um die WM-Qualifikation. Als wären der Alltag auf dem Hof und das Fahrtraining nicht genug, hat Familie Schuster auch das einzige Café im Dorf – am Wochenende ist es immer rammelvoll. Am anderen Ende des Dorfes liegt ein richtiger Besuchermagnet: Das Blaulichtmuseum. Hier sammelt Ralf von Hagen Rettungsfahrzeuge, Feuerwehren und Polizeiautos aus der DDR-Zeit. Nach der Winterpause muss alles auf Vordermann gebracht werden.
    Der Frühling bringt generell viel Bewegung nach Beuster: Die KITA „Deichbieber“ macht einen Ausflug in die romanische Kirche. Dort beginnt im April wieder die Saison – mit einer Ausstellung von Barbara Schulze, die in ihrem Kunstraum schon die Bilder auswählt und mit Musik der dorfeigenen Band „RiverBrass“, die leider nicht ganz so viel Rock’n’Roll spielen dürfen, wie sie gern würden. Dazwischen immer wieder Dorf-Alltag: Auch hier muss der Bäcker früh raus, die Schmiede ab und an mal angeworfen und der Hund ausgeführt werden. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSo 19.03.2017MDR
  • Folge 43
    Endlich ist der Winterschlaf vorbei. Klosterbuch wird wachgeküsst. Mit einem riesigen Bauernmarkt auf dem Klostergelände geht es in die neue Saison. Dann tummeln sich bis zu 4.000 Besucher rund um das alte Gemäuer. Über 800 Jahre ist das ehemalige Zisterziensterkloster alt. Es zu bewahren und mit Leben zu füllen, dafür setzt sich ein Förderverein mit jeder Menge Herzblut ein. Erst musste das Dach neu gemacht werden und dabei kam zutage, wie es um die Deckenbalken im ehemaligen Abthaus steht. Darum kümmert sich nun ein Restaurator und er entdeckte bei seinen Arbeiten eine Konstruktion, die Bauhistoriker aufhorchen lässt.
    Überhaupt zählt das Kloster von Buch, so der Ortsname früher, zu den wichtigsten mittelalterlichen Bauwerken der sächsischen Geschichte. Es lohnt sich, auf dem Weg von Leipzig nach Dresden einen Schlenker zu fahren. Durch eine verträumte Landschaft geht es über Leisnig nach Klosterbuch. Das 69-Einwohner-Dörfchen liegt im Tal der Freiberger Mulde. Es ist das neue Zuhause für fünf Flüchtlingsjungs aus Afghanistan und Syrien.
    Familie Pohl aus Klosterbuch hat sie bei sich aufgenommen. Sie helfen im Alltag der Pohls mit und da gibt es jede Menge zu tun: über 100 Tiere leben auf dem „Archehof“. Die Familie züchtet vom Aussterben bedrohte Haustierrassen, wie das Deutsch-Rheinische Kaltblut, Moorschnucken oder die Allgäuer Braunviehkuh. Für andere da sein, die Dinge einfach in die Hand nehmen und sich kümmern – so sind sie in Klosterbuch. Und das mindestens so viel Zufriedenheit zurück, wie es Energie fordert. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSo 26.03.2017MDR
  • Folge 44
    Es gibt das „Loch im Wald“ und „Wasser, an dem Wisente leben“. Es gibt das „Dorf des Heiligen“, was aber auch „Dorf des Kraushaarigen“ bedeuten kann. So was verraten die Namen hiesiger Siedlungen und Flüsse: Dörflas, Wisenta und Crispendorf. Und das ist diesmal das Dorf im Wochenend-Modus: Crispendorf. Das liegt in Ostthüringen, in der Nähe von Schleiz, im Thüringer Schiefergebirge. Mit nicht mal 400 Einwohnern ist es weder sonderlich groß, noch klein. Aber es hat einen funktionierenden Bahnanschluss – okay, im ehemaligen Wismut-Ferienlager. Hier tuckert immer noch die kleine Ferienlagerbahn durchs Gelände.
    Damit die ehemaligen Grubenloks Crispi und Maja im Frühjahr wieder loslegen können, wird derzeit geputzt, geprüft und repariert – ehrenamtlich im Verein. Aber nicht nur die Eisenbahn ist hier ein zutiefst männliches Hobby – auch das Ballett. Das Crispendorfer Männerballett hat die närrische Saison noch nicht abgeschlossen, gerade stehen Wettkämpfe an und im Juli wird eh Sommerfasching gefeiert. Von Brunnenkronen und Mopedtuning, von der großzügig gebauten Dorfkirche in Crispendorf bis zur kleinsten Kirche Mitteldeutschlands im Ortsteil Dörflas. Von Zeitungsausträgerinnen und Milchholern, von Eselreiten und Fachwerkliebe. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSo 02.04.2017MDR
  • Folge 45
    Das Dörfchen Großjena liegt einfach traumhaft: zu Füßen fließt die Unstrut und im Rücken wärmen Muschelkalk- und Sandsteinfelsen. Und alles in Südlage. Das ist gut fürs Klima, weshalb es hier immer ein paar Tage eher Frühling wird als anderswo. Grund genug, mit dem Frühjahrsputz zeitig anzufangen, hat sich der Heimatverein gesagt und zum Verschönerungssamstag aufgerufen. Wer nicht im Kollektiv hackt, harkt oder handfegt, kümmert sich solo um sein Anwesen. Ines Bergmann zum Beispiel, die einen riesigen wunderschönen Garten hat oder Maria Dietel-Beissl.
    Ihr gehören Gutshaus und Orangerie in Großjena – Hingucker im Örtchen. Aber auch Familie Brüning hat in ihrem Weinberg jede Menge zu tun. Die beiden Senioren dürfen aufreben und erwarten 250 neue Weinstöcke. Vom Saubermachtrubel mal abgesehen, gibt’s etliches, womit sich die Großjenaer am Wochenende die Zeit vertreiben: mit Bogenschießen, mit Musizieren im Fanfarenzug oder bei der Freiwilligen Feuerwehr. Und dann muss noch die Uhr umgestellt werden, schließlich gilt ab sofort Sommerzeit! (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSo 09.04.2017MDR
  • Folge 46
    Harsleben ist mit seinen 2.350 Einwohnern das größte Dorf im Landkreis Harz in Sachsen-Anhalt und liegt nahe der Domstädte Halberstadt und Quedlinburg. Es ist ein wirklich waches Dorf, nicht nur weil auf der vielbefahrenen Bundesstraße 79 täglich hunderte Autos durchs Dorf sausen, sondern auch weil die insgesamt 13 Vereine das Dorf auf Trab halten. Der Spielmannszug zum Beispiel ist quasi ein kleines Unternehmen. Als Mike Müller ihn im Jahr 2000 übernahm, waren gerade mal sechs Kinder dabei. Heute zählt der Verein 47 Mitglieder aller Altersklassen, die regelmäßig proben, zupacken und bei Festen auftreten. Viel unterwegs ist auch Monika Kuske. Sie ist die Cheforganisatorin der Senioren im Dorf und ständig auf der Suche nach neuen Zielen. An diesem Wochenende steht ein Ausflug nach Potsdam auf dem Programm. Und Monika Kuske, selbst schon 75 Jahre, sorgt für das Rundum-Sorglos-Paket. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSo 07.05.2017MDR
  • Folge 47
    Drei Schlösser – welches Dorf hat sowas schon zu bieten? Helmershausen! Auf seine 632 Einwohner kommen ein schwarzes Schloss, ein rotes Schloss und ein gelbes. Und das Dorf in der Thüringer Rhön, genau genommen in der Vorderrhön, hat sogar einen Dom. Denn „Rhön-Dom“ heißt die imposante und ungewöhnlich große Dorfkirche. Kurz nach der Wende sah sie traurig aus, hatte nasse Wände, kaputte Leinwände und nachgedunkelte Wandmalereien. Ein Verein gründete sich, engagierte sich für den Erhalt und die Restaurierung der Kirche.
    Ohne ihn wäre Helmershausen mit seinem denkmalgeschützten Dorfkern um ein spätbarockes Juwel ärmer. Und nur wenige Schritte von der Kirche entfernt, poliert derzeit eine Berliner Familie an einem noch verblassten Juwel, am Fachwerkensemble des Hennebergischen Freihofs. Die Sendung zeigt von fränkischem Fachwerk und Aufstiegsträumen mit Offensivtaktik, vom neuen Feuerwehrmuseum und windigen Charakter der Hohen Geba über Milchstöck, Wildschweingatter bis zur Bambini-Feuerwehr liebevolle Einblicke in das dörfliche Leben am Wochenende in Helmershausen. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSo 14.05.2017MDR
  • Folge 48
    Am schönsten ist es in Grüngräbchen im Mai, denn dann blüht im Ort überall der Rhododendron. Am prächtigsten jedoch in der Baumschule T.J. Rudolf Seidel, einem Familien-Traditionsunternehmen, das es seit 250 Jahren gibt. Der aktuelle Inhaber ist Christian Schröder und er hat immerhin 350 Sorten Rhododendron im Angebot. Von der kleinen Topfpflanze bis zum drei Meter hohen Solitär. Auch das gesellschaftliche Leben ist auf der Höhe im Dorf, das im sächsischen Norden liegt, zwischen Ottendorf-Okrilla und Spremberg. Vor allem der Dorfklub und der Jugendklub ziehen die Fäden: gerade ist das Maibaumsetzen erfolgreich über die Bühne gegangen, da werden schon wieder die nächsten Aktionen geplant.
    Dass die Jungs vom Jugendklub auch noch Hühner und manchmal Enten züchten, ist wieder eine andere Sache. Viel zu tun am Wochenende ist auch an den Fischteichen, wo Karpfen und Forellen großgefüttert werden. Und vom berühmten Sahnekuchen muss auch die Rede sein: alle lieben ihn, aber nur Einer kennt das Rezept: der Bäckermeister. Das rückt er auch nicht raus, egal, wer fragt. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSo 21.05.2017MDR
  • Folge 49
    Deutsche TV-PremiereSo 28.05.2017MDR
  • Folge 50
    Vier Kilometer östlich von Arnstadt liegt das Örtchen Dornheim. Hier hat vor über 300 Jahren Johann Sebastian Bach seine erste Frau Maria Barbara geheiratet. Die Traukirche ist eine Augenweide, doch das war nicht immer so. Kurz nach der Wende war sie in einem katastrophalen Zustand. Die Luftfeuchtigkeit war viel zu hoch, der Turm stand schief, die Wände drifteten auseinander. Rettung war nicht in Sicht, man wollte die Traukirche sogar abreißen. Doch nicht mit den Dornheimern! 1996 gründeten sie einen Förderverein und begannen mit viel Engagement die Kirche wieder herzurichten. Heute hat dieser Verein über 180 Mitglieder aus der ganzen Welt. und auch Besucher kommen von überall her, um die Traukirche von Bach zu sehen oder dort sogar zu heiraten.
    Liebevoll kümmern sich die Dornheimer bis heute um ihre Augenweide und jeder fasst mit an, wo er kann. Der Chef der Kleingartensparte übernimmt die Pflege der Grünanlagen, der dorfeigene Maler kümmert sich um alles, was einen neuen Anstrich braucht und die geschichtskundigen Vereinsvorsitzenden geben ihr Wissen in Führungen weiter. Die Kirche ist wieder der Mittelpunkt des Dorfes und auch einen Kirchenchor gibt es. Doch in Dornheim gibt es noch viel mehr zu entdecken, die Spuren von Luther, dicke Karpfen, Mädchen auf Einrädern und Damenklatsch in der alten Dorfkneipe. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSo 11.06.2017MDR
  • Folge 51
    Taubenheim in Sachsen – na, da muss man schon ein bisschen genauer sein, um wirklich in „diesem“ Taubenheim anzukommen. Denn Taubenheim gibt’s zweimal. Das Taubenheim im Film liegt in der Oberlausitz, direkt an der Spree und ist ein Ortsteil von Sohland. Die Ausrede, die Uhrzeit nicht zu kennen, die funktioniert in Taubenheim – zumindest an sonnigen Tagen – nicht. Denn im Dorf gibt es 38 Sonnenuhren. Die Sonnenuhren sind Taubenheims sonniges Pfund, mit dem es wuchern kann. Seit 1986 nennt sich das Dorf offiziell Sonnenuhrendorf. Begründet hat diesen Ruf der Grafiker Martin Hölzel. 1984 montierte er seine erste selbstgebaute Sonnenuhr.
    Die einzige blieb es nicht. In seinem Leben baute er über 20 Sonnenuhren und sorgte dafür, dass Sonnenuhren in der Oberlausitz wieder zum Begriff wurden. Die Taubenheimer nennen Martin Hölzel liebevoll den Sonnenuhrenvater. Und märchenhaft geht es in Taubenheim auch noch zu: Seit sechs Jahren spielen Taubenheimer für Taubenheim Theater und bringen immer im Juni ein Märchenspiel auf die Bühne: In diesem Jahr Dornröschen. Von Pferdeflüsterin und Besenbinder, von blühenden Flüsschen und vulkanischen Kraterseen, von Märchengestalten und Metallgeländern erzählt der Film. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSo 18.06.2017MDR
  • Folge 52
    Keinen Steinwurf vom Zentrum Riesas entfernt, eingebettet in den Wiesen und Wäldern der Döllnitzaue, liegt das Dorf Canitz. Die meisten der gut 600 Einwohner halten zusammen wie Pech und Schwefel. Sie mögen Mannschaftssport. Und das Fliegen! Canitz hat einen Flugplatz, einen großen Segelflugplatz. Dort wird am Wochenende ein Segelflieger-Wettbewerb ausgetragen. Ein Canitzer Pilot fliegt vorn mit. An der Kirchruine wird kräftig zugepackt. Der Ortsvorsteher hat zum Arbeitseinsatz gerufen. Die aus dem 13. Jahrhundert stammenden Grundmauern sollen demnächst wieder ein Dach bekommen.
    Die Freiwilligen der Feuerwehr brausen mit Blaulicht und Sirene durch das Dorf: die Einsatzübungsfahrt soll auf den Ernstfall vorbereiten. Ihr geländegängiges Dienstfahrzeug aus DDR-Zeiten schlägt sich bestens. An anderen Stellen geht es ruhiger zu. Beim Schäfermeister zum Beispiel. Der hütet seine seltenen Merinofleischschafe schon bald im 50. Meisterjahr. Ach, und die Modellflieger, die düsen mit einem Kampfjet am Himmel über Canitz. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSo 25.06.2017MDR

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