2016, Folge 19–35
Wandersleben
Folge 19Wandersleben liegt mitten in Thüringen, im Landkreis Gotha, nur 20 km von Erfurt entfernt – und mittendrin im Burgenland der Drei Gleichen. Im nächsten Jahr feiert der Ort sein 1200jähriges und hat demnach schon einiges erlebt. Davon erzählt ein mittelalterlicher Wohnturm auf einem ehemaligen Rittergut. Samstags ist hier richtig was los: dann sind die Leute vom Verein „Spinnstube“ zugange und auch die vom Heimat- und Geschichtsverein. Da werden Blumenkränze gewunden, Ritterrüstungen ausprobiert und Führungen übers Gelände veranstaltet. Vielleicht entdecken die Hobbyforscher mit ihrer Kanalkamera auch gleich noch, was es im Wohnturm mit einem geheimnisvollen Schacht auf sich hat.
Michael Meister, der Schäfer, ist schon in Urlaubsstimmung. Im Gegensatz zu Lothar Friedrich: Der Gärtner ist fast 90 und seit seiner Jugendzeit jeden Samstag mit der Bahn nach Erfurt „reingefahren“, um seine Blumensträuße zu verkaufen. Wir treffen auch die Orgelfamilie Päselt-Spittel, die erzählt, wer von ihnen gewöhnlich zur Hochzeit und wer zur Beerdigung spielt. Ansonsten bleibt die Frage: wer ist zu Hause auf den großen alten Höfen, wer läuft hoch zur Burg Gleichen und wer feiert im romantischen Freudenthal? (Text: mdr)Deutsche TV-Premiere So. 24.07.2016 MDR Aus Wandersleben in ThüringenHohnbach
Folge 20Das Dorf Hohnbach mit seinen 350 Einwohnern liegt idyllisch im sächsischen Muldental. Einst wurde es als Straßenangerdorf angelegt und war von Landwirtschaft geprägt. Erst mit der sich entwickelnden Porzellanindustrie im nahegelegenen Colditz kamen viele Industriearbeiter in den Ort. Nicht weit hinter den letzten Häusern liegen zwei Tongruben, die Kaolin für die Porzellanindustrie lieferten. Und dort geht es noch heute richtig ab: Samstags jagen hier die Motocross-Fahrer über die Piste. Sie trainieren für anstehende Rennen, sogar für die sächsische Meisterschaft. Und weil in Hohndorf ganze Familien dem Sport verfallen sind, wird aus einem Trainingsnachmittag nicht selten ein Grillabend.
Genauso ernst nehmen die Modellflieger ihr Hobby. Sie versuchen gleich nebenan mit ihren Fluggeräten, die Aktionen nachzuahmen, die für echte große Flieger praktisch Routine sind. Ein Verein, der sich nicht „Landlust“ nennen konnte, ein Lama, das ab und an herumzickt, eine Kleingartenanlage am Dorfrand und ein Stammtisch, an dem auch Fremde willkommen wären. All das macht eine Dorfgemeinschaft aus, die sich wirklich so nennen kann. In Hohnbach halten sie zusammen. (Text: mdr)Deutsche TV-Premiere So. 31.07.2016 MDR Aus Hohnbach in SachsenNutha
Folge 21Wenn es um Erntekronen geht, sind die Nuthaer richtige Experten. Seit 19 Jahren ernten, putzen und binden sie Getreide. Mit großem Erfolg: Achtmal waren sie schon Landessieger, 2011 hing ihre Erntekrone sogar bei Bundespräsident Wulff im Schloss Bellevue. Zwischen Mitte Juni und Mitte September verbringen die Erntekronenbinderinnen jede freie Minute im Kornmuseum, neben Traditionen geht es dann natürlich auch um den neuesten Dorf-Klatsch. Da tauscht sich der Galloway-Halter mit der Schäferhund-Züchterin aus, wie die jeweiligen Tiere mit der Hitze umgehen und Ortsbürgermeisterin Sylvia Rothe erzählt vom „Subbotnik“ an der Dorfkirche, bei dem die zugemauerten Fenster wieder geöffnet wurden und die Feuerwehrleute nach ihrem Einsatz auch eine Wurst abbekommen haben. (Text: mdr)Deutsche TV-Premiere So. 07.08.2016 MDR Aus Nutha in Sachsen-AnhaltHeiligenthal
Folge 22Heiligenthal ist ein Ortsteil der Stadt Gerbstedt im östlichen Landkreis Mansfeld-Südharz in Sachsen-Anhalt. Mit seinen 1928 und 1952 eingemeindeten Ortsteilen Helmsdorf und Lochwitz liegt es eingebettet im Schlenzetal. Das 60-Einwohner-Dörfchen Lochwitz ist der Beweis dafür, dass kein Ort zu klein ist, um einen eigenen Zirkus zu haben. Zumal der „Cirkus Lachewitz“ wohl einen der schönsten Plätze der Welt für seine Proben hat. Eine Naturgrundschule, ein Kindergarten mit eigenem Pool und ein Reiterhof mit Fjordpferden machen das Dorf zu einem kleinen Paradies. Für manche ist es allein wegen des ortansässigen Fleischers eher ein Schlaraffenland. Die Heiligenthaler Feuerwehr feierte am Wochenende der Dreharbeiten ihr 120. Jubiläum. Man sieht sich, man trifft sich. Und wer keine Lust auf das Gemeindehaus und das Feuerwehrfest hat, der geht auf dem Sportplatz zum gemeinsamen Fußballtraining. (Text: mdr)Deutsche TV-Premiere So. 04.09.2016 MDR Oberbösa
Folge 23Idyllisch liegt Oberbösa in den welligen Ausläufern der Hainleite im Kyffhäuserkreis. Es hat „nur“ 355 Einwohner. Es ist eine ziemlich alte Siedlung, die schon im 8. Jahrhundert Erwähnung findet. Und es ist eine Gemeinde, die sich ein eigenes Sommerfestival leistet. Seit 9 Jahren gibt es den „Sommerklang“, der eine alte Scheune zur Kunstbühne macht. Die Kultur-Idee trugen damals Erfurter ins Dorf, doch inzwischen hat sich das Mini-Festival im Dorf etabliert. Und es wird umrahmt von vielfältigen Aktivitäten, seien es die Brotplätze aus dem Backhaus im Klostergut Bonnrode, oder das Streuobst aus dem Klostergarten. Und wenn die Traktoren-Fans von Oberbösa ihre berühmte „Wagenburg“ auf der Dorfwiese bauen, kommt Sommerfeeling der lautstarken Art auf. (Text: mdr)Deutsche TV-Premiere So. 11.09.2016 MDR Wiednitz
Folge 24Man kann mit Fug und Recht behaupten, dass die Wiednitzer fahrradverrückt sind. Aber einfach nur so auf der Straße herumfahren – Das kann doch jeder. Die Wiednitzer sind da schon etwas spezieller unterwegs und haben extra den Radfahr-Verein gegründet – schon vor über 100 Jahren. Seit Generationen spielen Wiednitzer Männer Radball – also Fußball auf zwei Rädern und die Frauen üben sich im Kunstrad fahren. Und das sehr erfolgreich. Mehrfach waren Sportler Sachsenmeister, DDR-Meister und 1990 sogar Europameister. Ähnliches gilt für Siefried Costrau – er hat offiziell die schönsten Tauben Deutschlands, zumindest wenn es um die Rassen Schöneberger Streifige und Elsterpurzler geht. Aber die Tiere bedeuten auch viel Arbeit. Genug zu tun, gibt es in Wiednitz am Wochenende sowieso, ob beim Gras mähen für die Tiere, Baum fällen im Wald oder in einem der vielen Vereine. (Text: mdr)Deutsche TV-Premiere So. 18.09.2016 MDR Bedheim
Folge 25Bedheim liegt in Südthüringen, im Grabfeld, in der Nähe von Hildburghausen, auch Coburg ist nicht weit. Ein besonderer Hingucker ist das Schloss. In Privatbesitz und seit mehr als 20 Jahren mehr oder weniger Baustelle. Die Familie Kirfel-Rühle lebt und arbeitet hier. Alljährlich zum „Tag des offenen Denkmals“ werden die Schlosstüren auch für Führungen geöffnet. Im Dorf ist das Back- und Brauhaus der zentrale Punkt fürs Dorfleben. Hier geht es um Pflaumenkuchen, Pizza und zu große Backbleche. Nur alle 14 Tage Freitag verschiebt sich der Dorfmittelpunkt – da brennt vor dem Dorfladen nämlich der Rost und die Bratwursthungrigen aus Bedheim und Umgebung kommen zum Essen und Schwatzen. Natürlich wissen die Bedheimer Frauen auch, wie man einen ordentlichen Pflaumenkuchen bäckt: mit Pudding und Schmand obendrauf. In der Kirche St. Kilian werden am Samstagnachmittag zwei Orgeln gleichzeitig gespielt: die Hauptorgel und die seltene Schwalbennestorgel. (Text: mdr)Deutsche TV-Premiere So. 25.09.2016 MDR Heute aus BedheimDiera-Zehren
Folge 26Von Meißen flussabwärts bestimmen sie das Landschaftsbild an der Elbe, die Weingärten und Weinberge. Seit rund 800 Jahren wächst in der Gegend schon der Wein. Diera-Zehren ist eine Gemeinde mit insgesamt 21 Dörfern, acht davon rechtselbisch und 13 linkselbisch, wie es hier heißt. Die Weinbauern liegen mitten in der Lese, ob auf größeren Gütern oder in den kleinen privaten Weinbergen, wo die Rebstöcke meist großes Hobby und kleiner Nebenverdienst sind. Trotzdem fordert der Wein das ganze Jahr Aufmerksamkeit. Nichts wird so gefürchtet wie zu starker Frost oder Sommerhagel.
Aber auch sonst ist die Gegend landwirtschaftlich geprägt. Die Agrar GbR Naundörfel bewirtschaftet rund 2000 Hektar mit Getreide, Mais, Raps, Kartoffeln und Rüben. Jetzt muss die neue Saat in den Boden, da sind die riesigen Maschinen ständig auf dem Acker. Die Böden sind ein schwieriges Kapitel, denn sie sind ein Flickenteppich aus Löß, Sand und Lehm, und zwar auf jedem Feld. Das verlangt den Landwirten einiges ab in der Feldbestellung. In Zadel steht die Grundschule der Gemeinde für die rechtselbischen Kinder, und dort ist am Samstag ein großer Tag.
Zum ersten Mal können die Eltern das frisch modernisierte Schulhaus bewundern, und sie werden aus dem Staunen nicht herauskommen. Eine Familiengeschichte der besonderen Art erzählt der uralte Gasthof Jägerheim in Löbsal, die älteste Ausflugsgaststätte der Region. Und gleich nebenan liegt der Golkwald, das Spazierrevier für die Dörfler seit anderthalb Jahrhunderten. Der Wald hat seit wenigen Jahren einen neuen Besitzer, und der hat – man staune – eine eigene Försterin. Beide arbeiten daran, dass der Golkwald ein Wald der Zukunft bleibt. (Text: mdr)Deutsche TV-Premiere So. 02.10.2016 MDR Diera-Zehren in SachsenDankerode
Folge 27Dankerode liegt im Unterharz und ist ein Ortsteil der Stadt Harzgerode. Für heutige Dorfverhältnisse gibt es hier fast alles was man braucht: Bäckerei, Fleischerei, Frisör, Blumenladen, Autowerkstatt, Einkaufsmöglichkeit und einen voll ausgelasteten Kindergarten. Der Dorfspielplatz hat gerade neue Spielgeräte bekommen, dafür haben die Eltern Geld gesammelt. Die ganze Woche über ist die Sporthalle belegt: Basketballer, Gymnastikgruppen, Tischtennisspieler, Volleyballer und Fußballer geben sich den Schlüssel in die Hand. In den Wäldern rund ums Dorf gehen die Jäger auf die Pirsch – zweimal im Jahr auch ohne Flinte: da sammeln sie den Müll ein, den andere gedankenlos im Wald entsorgen.
Geschossen wird auch im Schützenverein, Höhepunkte im Jahr sind das Bratwurstschießen und dann, wenn Schützenkönig und -königin ernannt werden. Landwirt Matthias Scheffler hat seinen Hof auf BIO umgestellt. Und weil es keine Vermarktung in der Nähe gab, hat Frau Eveline in Harzgerode einen BIO Laden aufgemacht. Dort gibt’s außer einem riesigen BIO-Angebot auch Wurst von den eigenen Limousin – Rindern zu kaufen. Mitten im Dorf führt Familie Oertel die Jägerstube in vierter Generation, besonders die Wochenenden bringen alle Familienmitglieder auf Hochtouren, wenn Motorradgruppen, Geburtstagsrunden und à la carte – Gäste alle Räume füllen. (Text: mdr)Deutsche TV-Premiere So. 09.10.2016 MDR Heuthen
Folge 28Heuthen im Obereichsfeld ist sehr traditionsbewusst. Das Dorf gehört zu den wenigen, die immer katholisch waren. Es hat eine berühmte Krippenausstellung und eines der umfassendsten Gemeindearchive in ganz Thüringen. Darauf hat einer ein Auge, der mit Thüringen und dem Eichsfeld gar nichts am Hut hatte. Während irgendwo in einer Werkstatt ein leidenschaftlicher Bastler Oldtimern neuen Glanz verleiht, engagieren sich fleißige Dorfbewohner in der Pfarrscheune. Wer also meint, die Heuthener hätten keinen Sinn für die Freuden der Gegenwart, der irrt. Die Damensportgruppe beweist das Gegenteil, die Burschen bei der Kirmesvorbereitung auch und selbst der Herbstputz bei der Feuerwehr wird zum fröhlichen Unternehmen. (Text: mdr)Deutsche TV-Premiere So. 16.10.2016 MDR aus Heuthen in ThüringenBlankenhain
Folge 29Blankenhain mit dem Ortsteil Großpillingsdorf liegt in einem der letzten westlichen Zipfel von Sachsen. Die meisten werden es als Museumsdorf kennen: hier gibt’s im und um Schloss und Rittergut das ziemlich bedeutende Deutsche Landwirtschaftsmuseum. Das wird im Wochenendverlauf von Blankenhain auch eine Rolle spielen – aber nicht die Hauptrolle. Die gehört der Dorfgemeinschaft, die hier besonders aktiv ist. Die hat nämlich den alten aufgegebenen Gasthof in zwei Jahren Arbeitseinsatz zu einem schicken Vereinshaus mit Saal und Bar umgebaut.
Genauso der große Abenteuerspielplatz – zum klettern und toben kommen die Kinder sogar aus der Stadt. Wenn’s ums Gemeinwohl geht, machen fast alle mit, geben Geld, ihre Arbeitskraft oder helfen mit dem Bagger aus. Den brauchten die Blankenhainer diesmal auch, um im Pfarrhof eine neue Linde zu pflanzen, Segnungsfeier inclusive, bei der Mutzbraten eine wichtige Rolle spielte. Ansonsten schauen wir beim Bauernhof Bachmanns vorbei, beim Schmied und in der Restauratorenwerkstatt, wo alte Klostertische und Leichenwagen eine besondere Rolle spielten. (Text: mdr)Deutsche TV-Premiere So. 23.10.2016 MDR Höhnstedt
Folge 30Müller-Thurgau, Weißer Riesling, Silvaner und Traminer sind nur einige der Rebsorten, die in Höhnstedt angebaut werden. Gekeltert werden sie in Freiburg – unter dem Label „Höhnstedter Kelterberg“. Die Bewohner nennen ihre Region auch die „Toskana des Nordens“ – denn Höhnstedt gilt als das nördlichste Weinbaugebiet Deutschlands. 120 Nebenerwerbswinzer bewirtschaften hier über 90ha – vom Schnitt, über die Pflege, bis zur Lese. In sieben Straußwirtschaften können sie und ihre Besucher die guten Tropfen genießen. Über Generationen werden die Weinberge weitergegeben und die Weinprinzessinnen gekürt.
Um die Begeisterungen schon bei den ganz Kleinen zu wecken, organisiert der Weinbauverein Veranstaltungen mit der KITA, der Grundschule und der Sekundarschule. Doch in Höhnstedt gibt es nicht nur Wein, das Dörfchen gehört auch zum größten Aprikosenanbaugebiet Deutschlands – auch wenn es jetzt im Herbst natürlich eher um die Apfelernte geht. Und natürlich um die 5. Jahreszeit – den Karneval. Das Dörfchen hat eine lange Narrentradition. Der Karnevalsverein bereitet sich auf die 63. Session vor. (Text: mdr)Deutsche TV-Premiere So. 30.10.2016 MDR Möhra
Folge 31Das Dorf Möhra liegt in Westthüringen, im Wartburgkreis. Seit 1994 gehört es als Ortsteil zur VG Moorgrund. Möhra ist bekannt als Lutherstammort, denn dort lebten u.a. bis 1483 Luthers Eltern. Überhaupt sind die Luthers eine der ältesten Familien im Dorf und seit mehr als 600 Jahren in Möhra zuhause. Natürlich spielt Möhra deshalb auch bei den Feierlichkeiten zum Reformationsjubiläum eine entsprechende Rolle und plant u.a. einen „Denkerischen Wettstreit“ und ein Fußballturnier der Lutherorte. Gespielt wird um den Pokal „Goldener Luther“. Aber auch abseits des Reformators hat Möhra einiges zu bieten. Wer vermutet im Lutherstammort schon ein buddhistisches Meditationszentrum? Wer kennt den ehrenamtlich betriebenen Geflügelpark Möhra mit seinen 27 Thüringer Geflügelrassen, oder das Lietebäumchen? (Text: mdr)Deutsche TV-Premiere So. 06.11.2016 MDR Reinstädt
Folge 32Gelegen im Süden des Saale-Holzland-Kreises kuschelt sich Reinstädt zwischen den Schönberg und den Hopfberg. Der Reinstädter Grund liegt in einem wunderschönen Seitental der mittleren Saale in der Nähe von Kahla. Insgesamt zählt das Örtchen 485 Einwohner. Elf Mühlen brachte der Reinstädter Bach einst in Bewegung. (Text: mdr)Deutsche TV-Premiere So. 13.11.2016 MDR Pohrsdorf
Folge 33Immer im November ist in Pohrsdorf großes Apfelbaumpflanzen angesagt: nicht irgendeine Sorte, ausschließlich die ortseigene, der „Borsdorfer“. Der Name stammt noch aus der Zeit, als man das kleine Dorf am Rande des Tharandter Waldes bei Dresden mit „babbschn P“ schrieb. Der Heimatverein hatte die Idee zur Erhaltung der vom Aussterben bedrohten Sorte. Seit dem Jahr 2000 wird für jedes Neugeborene ein Apfelbaum gepflanzt. Genreproduktion im doppelten Sinn. Wie viele werden es in diesem Jahr sein? Musikalisch hat Pohrsdorf ein bemerkenswertes Extra: seit rund 10 Jahren gibt’s den „Saxstall“. Eckard Schleiermacher, beruflich Apotheker, hatte die Idee: Saxophonmusik in einem umgebauten Stall.
Jedes Wochenende mindestens ein Konzert. Zum Geburtstag des Instrumenten-Erfinders Adolph Sax gibt’s natürlich eine Überraschung mehr. Zur Novemberbeschäftigung von Wolfgang Schröter gehört das Ausbessern der Schwibbogenfiguren. Er hatte die Idee – und nun jedes Jahr die Arbeit. Mal sehen, wer beim aufwändigen Anstecken der Pyramidenflügel hilft. Im Jugendclub ist meist erst abends was los. Aufgeräumt wird schon mal tagsüber, es könnte ja mal Frauenbesuch kommen. Zur Zeit hat Pohrsdorf in dieser Zielgruppe nur „männliche Jugend“. Bei Torsten Geissler sieht das anders aus, für seine Galloways wird das Grün auf den Weiden langsam knapp. Da muss die Familie öfter umtreiben, um die Herde satt zu kriegen. (Text: mdr)Deutsche TV-Premiere So. 20.11.2016 MDR Aus Pohrsdorf in SachsenWerda
Folge 34Weihnachtszeit ist Zuckermännlezeit im sächsischen Vogtland. Hier darf das handbemalte Gebäck an keinem Weihnachtsbaum fehlen. Seit 1808 ist die Gemeinde Werda Mittelpunkt der Zuckermännlebäckerei. Vor 1900 hielten etwa zehn untereinander verwandte Familien die Tradition am Leben. Da das Backrezept geheim gehalten wurde, fand der schöne Brauch in Werda selbst keine Verbreitung. Aber Bernd Holzmüller, Marita Krmasch und Gitta Frank pflegen ihn bis heute. Die Zuckermännle beschäftigen das ganze Dorf in der Vorweihnachtszeit.
Die Chorkinder der Grundschule studieren das Zuckermännlelied ein, proben sich im Backen und dürfen natürlich auch naschen. Die Zuckermännlebäckerei ist nicht die einzige Tradition, die in Werda gepflegt wird. Auch die vogtländische Mundart wird am Leben gehalten. Im Ortsteil Kottengrün hat das Theaterquartett „Kottengrüner Trämpele“ sein Hauptquartier. 30 Auftritte haben die Laiendarsteller um Textschreiberin Antje Poller im Jahr. Das Team von „Unser Dorf hat Wochenende“ ist dabei, wenn die vier Originale auf Tour gehen. (Text: mdr)Deutsche TV-Premiere So. 27.11.2016 MDR Bischleben
Folge 35„Lang, lang, kurz, kurz“, so tönt es am Freitagmorgen aus der Bischlebener Turnhalle. Die 10. Klasse der Waldorfschule hat Sportunterricht und auf dem Lehrplan stehen Standard- und Lateinamerikanische Tänze. Alle sind mächtig nervös, denn am Samstagabend ist der große Abschlussball. Vorweihnachtszeit – da geht es im Bienenhaus in Bischleben hektisch zu. Die Stände mit den Bienenwachskerzen auf den Weihnachtsmärkten brauchen Nachschub. Das Ausflugslokal „Bachstelze“ bereitet sich auf einen Abend mit vollem Haus und einer Weihnachtsfeier in der Jurte auf der Terrasse vor. Die Weberin Christine Leister führt durch das Haus, in dem einst ihre Lehrerin Margaretha Reichardt webte und lebte. Am Sonntag wird es sportlich: beim Eltern-Kind-Turnen mit anschließender Extrarunde für die Erwachsenen im „Cross-House“. Die Fußballer haben ein Auswärtsspiel in Erfurt. Und die Bischlebener Schützen lassen ihr Training mit Stollen und Lebkuchen ausklingen. (Text: mdr)Deutsche TV-Premiere So. 04.12.2016 MDR
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