Folge 6

  • Sendung vom 14.02.2021

    Folge 6
    Schmerz, Kraft, Witz – Bernardine Evaristo kämpft mit Literatur gegen Rassismus: Sie ist ganz oben angekommen, im Literatur-Olymp. Bernardine Evaristo ist die erste Schwarze, die den Booker Prize gewonnen hat. 1959 in London geboren, Vater Nigerianer, Mutter weiße Engländerin. Ihr neuer Roman holt die ins Licht, die zu lange im Schatten standen. Schwarze Menschen, schwarze Frauen – Evaristo gibt ihnen eine Stimme. „Mädchen, Frau, etc.“ erzählt von zwölf Frauen, zwischen 19 bis 93 Jahren, von der Künstlerin, der Lehrerin, der Putzfrau, der Bankerin: alles vertreten.
    Ein großartiges Gesellschafts-Kaleidoskop. Bernardine Evaristos Waffe im Kampf gegen Rassismus: Hartnäckigkeit und Texte voller Witz, Scharfsinn und Menschlichkeit. Wie Kinder Kriege überstehen – Eindrückliche Fotos von Dominic Nahr: Sie sind die ersten Opfer von Kriegen: Kinder. Im Auftrag der Hilfsorganisation „Save the children“ hat der Fotograf Dominic Nahr zehn Menschen getroffen, die als Kinder einen Krieg erleben mussten – oder auch noch erleben: angefangen vom Ersten Weltkrieg, über den Vietnamkrieg, die vielen blutigen Auseinandersetzungen in Afrika, bis hin zum Bürgerkrieg in Syrien, der im März vor zehn Jahren ausbrach.
    (Ich lebe. Wie Kinder Kriege überstehen. Ein Jahrhundertporträt). Es sind eindrückliche Fotos, Blicke, die sich einbrennen, Erzählungen, die sich ähneln. Und doch ist jedes Schicksal einzigartig. „ttt“ besucht Dominic Nahr in seinem Schweizer Atelier und spricht mit ihm über Traumata und Hoffnung – und Ausdruck dessen in der Fotografie. Fulminantes Debüt – „Das Ministerium der Träume“ von Hengameh Yaghoobifarah: In diesem Roman geht es um Ausgrenzung, Alltagsrassismus und Ankommen.
    Familie, starke Frauen, Verlust und Verletzungen. Verunsicherung, Diskriminierung und Gegenwehr. Klingt überfrachtet – stimmt aber nicht. Das Debüt der Publizist*in und Kolumnist*in Hengameh Yaghoobifarah ist fulminant, dicht und entfaltet einen Sog. Bekannt wurde Yaghoobifarah durch Kolumnen in der taz. Im letzten Sommer entfachte Yaghoobifarah mit einem satirischen Text, in dem die Polizei hart angegangen wurde, eine aufgeregte Kontroverse. Der Innenminister wollte klagen, hat er dann nicht – und
    Yaghoobifarah bekommt bis heute Morddrohungen.
    Nun legt Yaghoobifarah einen ersten Roman vor. „Das Ministerium der Träume“ erzählt offen, manchmal rotzig und vor allem einfühlsam von schmerzhaften, systemischen Diskriminierungserfahrungen, mitten in Deutschland, über drei Generationen. Ohne dass man es möchte, ist man beim Lesen selbst mitten drin in einem Denken in Gruppen und Gegengruppen, erlebt man den ständigen Konflikt, statt ihn von außen zu betrachten. „ttt“ bittet Hengameh Yaghoobifarah zum Gespräch über rechten Terror, Heimatlosigkeit und Identität.
    TikTok – Von der Spaß-App zur Polit-Plattform: Am Anfang war „TikTok“ nur eine Spaß-App für unter 24-jährige. Eine Plattform für kurze Handyvideos, in denen Teenies zum Playback die Lippen bewegen oder im Kinderzimmer tanzen. Mittlerweile hat sich TikTok auch zur Polit-Plattform entwickelt. Jeder kann seine Meinung verbreiten und Millionen von Menschen erreichen. Juan Carlos Medina Serrano, Datenwissenschaftler in München, hat die Rolle von TikTok bei den US-Wahlen und den Black-Lives-Matter-Protesten untersucht.
    In Russland vernetzen sich aktuell junge Nawalny-Anhänger über die Plattform. Auch in Deutschland nehmen politische Inhalte auf TikTok zu. „ttt“ spricht mit der jungen Hamburgerin Larima, die gegen Alltags-Rassismus Stellung bezieht. Könnte TikTok auch bei uns im Superwahljahr eine Rolle spielen? Martin Fuchs, der Politiker in digitaler Kommunikation berät, sieht Gefahren, aber auch großes Potenzial für die Zukunft, denn die junge Zielgruppe stellt die Wähler von morgen. Aktivist, Komponist, Sänger – Der Drive des Jon Batiste: Der 34-jährige macht nicht nur groovige Musik.
    Als Aktivist führte Jon Batiste im Zuge der „Black Lives Matter“-Bewegung in New York einen Musical March an. Mit Poetin Amanda Gorman erinnerte er auf dem Empire State Building in einer Performance an die Bauarbeiter des Wolkenkratzers. Für den Pixar-Film „Soul“ schrieb Jon Batiste die Jazz-Stücke und ist damit für den Golden Globe nominiert. Auf seinem neuen Album „We are“ (VÖ am 9.3.) mischt der Bandleader, Pianist und Sänger Funk, Soul, Rap, Jazz, R&B und Klassik zu einem neuen Motown-Sound. Sein aktueller Song „I Need you“ macht gute Laune – genau das, was wir gerade brauchen. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 14.02.2021Das Erste

Cast & Crew

Sendetermine

Mo 15.02.2021
04:05–04:35
04:05–
So 14.02.2021
23:05–23:35
23:05–
NEU
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