2025, Folge 14⁠–⁠26

  • Folge 14 (30 Min.)
    Deutsche TV-Premiere So. 11.05.2025 Das Erste
  • Folge 15 (30 Min.)
    „Memorial – Erinnern ist Widerstand“ – Die in Russland verbotene Menschenrechtsorganisation will aus dem Exil weiterarbeiten: 1987 – Michael Gorbatschows „Glasnost und Perestroika“ hatten seit kurzem die erstarrte Sowjetunion aufgerüttelt – da wurde in Moskau eine Organisation gegründet, die sich schnell über das ganze Land ausbreitete: Ihr Ziel: Die stalinistische Gewaltherrschaft und die Repressionen der Jahrzehnte nach Stalins Tod aufzuarbeiten, den Millionen namenlosen Opfern eine Stimme zu geben, ihre Schicksale zu erzählen.
    Wichtigste Grundlage ihrer Arbeit war, dass unter Gorbatschow die bis dahin geschlossenen Partei und Geheimdienstarchive geöffnet wurden. Aber schon sehr bald wurde die schmerzhafte Auseinandersetzung mit der Geschichte überlagert und verdrängt von ganz aktuellen und existentiellen Schmerzen: In Russland brach in den 90er Jahren ein unvorstellbares ökonomisches und soziales Chaos aus. Die Menschen mußten um ihr tägliches Überleben kämpfen. 1994 kam der erste Tschetschnienkrieg, 1999 der zweite.
    Russland lebte nur noch im Kampf mit der Gegenwart. Unter Putin geriet die zunehmend unbequeme „Memorial“-Organisation mehr und mehr unter Druck, weil sie begann, das neue Unrecht anzuprangern. Das Ende von „Memorial“ wurde 2016 eingeläutet: Die Organisation mußte sich als „ausländischer Agent“ registrieren lassen, Ende 2021 wurde „Memorial“ endgültig verboten. Im Oktober 2022 bekam „Memorial“ den Friedensnobelpreis, am selben Tag wurde das Büro der Organisation in Moskau beschlagnahmt.
    „ttt“ sprach mit Irina Scherbakowa, Mitgründerin von „Memorial“ und mit der Osteuropahistorikerin Susanne Schattenberg über die Frage, wie „Memorial“ vom Ausland aus ihren einstigen Auftrag noch erfüllen kann und ob Widerstand im Exil möglich ist. (Autor: Tim Evers) „Stresstest“ – Der deutsche Pavilion in Venedig wird zum Versuchslabor für die überhitzten Städte der Zukunft: Stadtplanung ist eine langfristige Sache.
    Die Großstädte, in denen wir leben, wurden geplant, als von Klimaerwärmung noch keine Rede war. Nach dem Krieg wurde in die Höhe gebaut und man dachte in Beton. Aber dass Städte auch atmen müssen, damit die Menschen, die darin leben, noch atmen können, daran dachte man nicht. Der Gedanke, dass Städte ertüchtigt werden müssen, damit sie ihr eigenes Klima erzeugen können, das das Leben für die Menschen darin erträglich macht, kam erst in den letzten Jahren auf, als die Folgen des Klimawandels immer deutlicher und drastischer wurden.
    Der deutsche Pavilion in Venedig nennt sich dieses Jahr „Stresstest“ und simuliert für die Besucher die Folgen des Klimawandels in unseren Städten der Zukunft. Aber auch Auswege werden gezeigt: „Destress“. „ttt“ hat sich dem Pavilion ausgesetzt und mit Künstlerin und Kuratoren gesprochen. (Autor: Andreas Lueg) „Alle lieben Touda“ – Ein marokkanischer Film erzählt die Geschichte einer alleinerziehenden Frau: Touda ist Sängerin in der marokkanischen Provinz.
    Was man von ihr erwartet, sind traditionelle Lieder – aber Touda will in ihrer Musik von Emanzipation und Widerstand singen. Was sie aber erlebt ist der Widerstand gegen sie selbst. Und Touda hat einen heranwachsenden Sohn zu versorgen, der gehörlos ist und dem sie trotzdem eine gute Bildung verschaffen will. Größer könnten die Probleme auf dem Weg zu ihrem Ziel nicht sein. Also beschließt Touda, mit ihrem Sohn in die Großstadt, nach Casablanca, zu gehen und dort ihr Glück zu versuchen.
    Der preisgekrönte marokkanisch-französische Regisseur Nabil Ayouch – zwei seiner Filme wurden als marokkanischer Beitrag zur Oscar-Verleihung ausgewählt, in Cannes erhielt Ayouch den Preis in der Reihe „Un Certain Regard“ – hat diese Geschichte jetzt verfilmt. „ttt“ traf Ayouch in Marokko und sprach mit ihm über seinen Film. (Autorin: Hilka Sinning) „Wir kommen in Frieden“ – Die Punkband Feine Sahne Fischfilet bezeichnet ihr neues Album als „letzte Warnung“: Man mag es kaum glauben: Feine Sahne Fischfilet gibt es nun schon seit über 20 Jahren.
    Im Geburtstagsjahr haben sie also fleissig an ihrem 7. Studioalbum gearbeitet. Frontmann Jan „Monchi“ Gorkow, 1987 in Neubrandenburg geboren, geht auf die 40 zu. Die Zeit vergeht, aber die Themen, mit denen sich FSF beschäftigen, scheinen leider dieselben zu bleiben: Die Band steht mit ihrer Kunst an vorderster Front im Kampf gegen Rechtsradikalismus und Ausländerfeindlichkeit. Dabei haben Monchi und seine Kollegen so einiges erlebt – der Verfassungsschutz von Mecklenburg-Vorpommern hat sich jahrelang an der Band abgearbeitet, der „Erfolg“ war überschaubar.
    Stattdessen hat sich die Band inzwischen deutschlandweit einen Namen gemacht für ihr politisches Engagement gegen Gewalt und Rechtsradikalismus. Dabei haben die Aktionen der Band natürlich immer ein ziemlich provokatorisches Potential … „ttt“ hat die Band in ihrem mecklenburgischen Heimatdomizil besucht, dem Dorf Jarmen, über dem u. a. die Reichskriegsflagge weht.
    (Autorin: Anne Kohlick) „Between the River and the Sea“ – Yousef Sweid – christlich-palästinensischer Schauspieler und Tänzer aus Israel zu Gast am Berliner Gorki-Theater: In Israel ist er ein Star, gerade hat er den israelischen Best-Actors-Award für seine Rolle als Therapeut in der Serie NIGHT THERAPY gewonnen. Auch international wird er häufig in Filmen und Serien besetzt. Das Leben zwischen der arabischen, christlichen und jüdischen Kultur prägt Sweids künstlerische Karriere.
    Nun tritt er mit einer Solo-Show im Berliner Maxim-Gorki-Theater auf, die dieses „Dazwischen“ mit Witz und sehr privat beleuchtet: „Between The River and The Sea“ nennt er seine Show in Anlehnung an die antisemitische Parole der Palästinenser. Er verwebt dabei persönliche Anekdoten mit politischer Reflexion – von humorvollen Geschichten über das Leben in Berlin bis hin zu Rückblenden in seine Kindheit als arabisches Kind einer christlichen Familie im jüdischen Kindergarten. Die Show: ein furioses und aktuelles Statement gegen den Hass, der seine Heimat spaltet. „ttt“ hat sich mit Yousef Sweid in Berlin, wo er seit Jahren lebt, getroffen. (Autorin: Petra Dorrmann) (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere So. 18.05.2025 Das Erste
  • Folge 16 (30 Min.)
    Die geplanten Themen: Kultur. Eine neue Geschichte der Welt Der deutsch-amerikanische Literaturwissenschaftler Martin Puchner erzählt, wie Kultur durch Begegnungen, Wiederentdeckungen, Nachahmungen und Übernahmen über Jahrhunderte Gesellschaften vorangetrieben und weiterentwickelt hat. Der Vorwurf der „kulturellen Aneignung“ ist demnach ebenso falsch wie das Streben nach Isolationismus. Dem Harvard-Professor Puchner gelingt es dabei spielerisch, Anekdotisches mit Philosophischem zu verbinden. Die 78. Filmfestspiele von Cannes Ein Überblick über die Tops und Flops an der Croisette.
    Der bedeutendste Filmfestival der Welt bietet dabei die über Jahrzehnte verfeinerte Mischung aus Cannes-Lieblingen, großen Stars und erstaunlichen Entdeckungen. So sind neben den zweifachen Cannes-Gewinnern, den Brüdern Dardenne aus Belgien, Wes Anderson oder Richard Linklater am Start. Erstmals seit Jahren werden einem deutschen Film Siegchancen eingeräumt. „In die Sonne schauen“ von der bisher weitgehend unbekannten Mascha Schilinski wird in Cannes als Sensation gefeiert.
    Pulp 24 Jahre nach ihrem letzten Album legt die legendäre Brit-Pop-Band PULP mit „More“ ein neues Album vor. Die großen Ironiker zeigen sich darauf zuweilen erstaunlich melancholisch. „ttt“ durfte die Musiker um Jarvis Cocker exklusiv zu einer Probe begleiten und traf sie anschließend zum Interview. Natürlich geht es dabei geht es dabei auch um Persönliches: Wie etwa erlebt Cocker mit 61, was er mit 33 ironisch dichtete: „Help the aged One time they were just like you.
    Drinking, smoking cigs and sniffing glue“? Und Überhaupt: Sind die ewigen Trendsetter nach knapp einem Vierteljahrhundert Pause immer noch Avantgarde? Unter Grund In ihrem Debutroman erzählt Annegret Liepold über eine Jugend auf dem Land in Mittelfranken, von den blinden Flecken sowie das Schweigen einer Familie und wie die Protagonistin, die 16-jährige Franka, in die rechtsradikale Szene abrutscht. „Unter Grund“ schildert auch eine Begegnung mit der eigenen Vergangenheit. Wie geht man mit Schuld um? (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere So. 25.05.2025 Das Erste
  • Folge 17 (30 Min.)
    Das Ende für Gleichstellung am Arbeitsplatz? Trump verbietet Diversity-Programme: DE&I- das steht für Diversity, Equity, Inclusion, kurz und deutsch: Chancengleichheit. In den USA ist DEI Geschichte, Präsident Trump hat per Dekret das seiner Meinung nach rassistische Förderprogramm verboten. Und das hat Folgen auch für Deutschland. International agierende Unternehmen mit Ablegern in den USA, die Telekom zum Beispiel oder auch ALDI Süd und SAP, beugen sich dem Wunsch des Präsidenten. Denn sonst, so die Befürchtung, gäbe es weniger Aufträge und Umsatzeinbußen.
    Was bedeutet das für die Gleichstellung am Arbeitsplatz? Sind Feminismus und Antirassismus am Ende? Oder sind Trump und sein Dekret einfach nur die überfällige Gegenbewegung zu einer woken Ideologie, die von den meisten Menschen sowieso nicht geteilt wird? Haben Unternehmen einen gesellschaftspolitischen Auftrag oder sind sie allein dem Profit verpflichtet? ttt spricht u.a. mit Wiebke Ankersen von der AllBright Stiftung sowie mit der feministischen Journalistin Alexandra Zykunov und „Wokeness-Kritiker“ Bernd Stegemann. Autorin: Petra Böhm
    Wegweisende Intimitäten? Neue Biografie zum 150. Geburtstag von Thomas Mann Haben wir ihn nun wirklich – den ganzen Thomas Mann? Zum 150. Geburtstag des Dichters, über den so viele Biografien, Studien, Porträts, Filme und Verfilmungen entstanden sind wie über keinen anderen Künstler des letzten Jahrhunderts, werden Festakte erwartet und Ausstellungen, auch ein Playmobilstandbild Manns als „exklusiv limitierte Sonderfigur“. Und es erscheint eine neue Biographie. „Thomas Mann – Ein Leben“ heißt sie, so bescheiden der Titel, so ambitioniert das Vorhaben.
    Tilmann Lahme, ausgewiesener Kenner des Mann-Universums, erzählt auf knapp 600 Seiten dieses Leben, wie es, so der Verlag, „noch nie erzählt worden ist: mit neuen Einblicken und unveröffentlichten Quellen, mit unbekannten Tagebuchpassagen“. Lahme zufolge war die Thomas-Mann-Industrie bisher vor allem darauf bedacht, Thomas Mann vor sich selbst zu schützen. Entgegen seiner ausdrücklichen Verfügung wurden die Tagebücher zwanzig Jahre nach seinem Tod bis heute nicht vollständig veröffentlicht. Auslassungen betreffen, wen wundert’s, vor allem sexuelle Partien, die „autoerotische Handlungen“ notieren, „sinnliche Erregung“, „geschlechtliche Entladung“, aber auch „Hämorrhoidal-Knoten“ und „Unbehagen in der Harnröhre“.
    Intimste Privatangelegenheiten also, aber hilfreich und nötig für das weitere Verständnis von Werk und Person? Unbedingt, sagt Tilmann Lahme, und er hat gute Argumente dafür, unter anderem den „literarischen Magier“ und „Zauberer“ selbst, der seiner Nachwelt offenbar mehr zutraute und zumutete, als sie wahrhaben wollte. „Heitere Entdeckungen dann, in Gottes Namen. Es kenne mich die Welt, aber erst, wenn alles tot ist.“ Autor: Rayk Wieland
    Arthur Francks Film über einen Sommer, der die Welt verändern sollte Die Welt, 1975: geteilt in zwei Blöcke, im nur sachte vom Geist der Entspannungspolitik angetauten Kalten Krieg. Und doch versammeln sich in diesem Sommer ’75 in Helsinki die Staats- und Regierungschefs aus Ost und West aus ganz Europa, inklusive der Sowjetunion, den USA und Kanada. Nach zweijährigen Vorgesprächen und über 600 Verhandlungstagen werden sie die Schlussakte der „Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa“ (KSZE) unterzeichnen – und so, ohne es zu ahnen, das Ende des Kalten Krieges einläuten.
    Der finnische Filmemacher Arthur Franck hat einen bemerkenswerten Dokumentarfilm über diesen fast in Vergessenheit geratenen Wendepunkt der Geschichte gemacht. „Der Helsinki Effekt“ (Kinostart: 12. Juni) ist eine radikal subjektive, formal waghalsige, enorm unterhaltsame filmarchäologische Erkundung. Eine Liebeserklärung an die Mühsal der Diplomatie, montiert aus hunderten Stunden Archivmaterial – und ein Film zur rechten Zeit, angesichts einer Gegenwart, in der vermeintliche Dealmaker und Autokraten die Weltpolitik dominieren und das Recht des Stärkeren die Diplomatie und das Bemühen um Ausgleich zu ersetzen droht? Er habe zeigen wollen, wie wir in der Vergangenheit immens komplizierte Probleme lösen konnten – durch Diplomatie, sagt Regisseur Arthur Franck.
    ttt hat ihn am Schauplatz des Geschehens, in Helsinki, getroffen und mit ihm über den „Helsinki Effekt“ und die Lehren der Geschichte gesprochen. Autor: Tim Evers
    100 Jahre Palucca Hochschule für Tanz Dresden Grazie ist harte Arbeit. Und die „Palucca“ eine Schule wie keine andere: die einzige Tanz-Universität Deutschlands. Keine andere Schule bietet neun Jahre Tanz-Komplettausbildung. Wer mit zehn Jahren hier anfängt, hat beste Chancen, mit 19 als Profitänzer abzugehen. Die Schule ist nach ihrer Gründerin benannt: Gret Palucca. In den 1920erJahren gehörte sie zu den Wegbereitern des modernen Tanzes. Mit nur 23 Jahren gründete sie ihre eigene Tanzschule in Dresden. 100 Jahre später ist die Palucca-Schule eine internationale Spitzenadresse für den Traum, das Leben zu tanzen. Ein Ausbildungs-Tempel für künftige Stars auf den größten Tanzbühnen der Welt. Fast 200 Schüler und Studenten aus der ganzen Welt lernen hier. Die Palucca-Schule im 100. Jahr – ein sächsisches Weltkulturerbe des Tanzes. (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere So. 01.06.2025 Das Erste
  • Folge 18 (30 Min.)
    Deutsche TV-Premiere So. 15.06.2025 Das Erste
  • Folge 19 (30 Min.)
    Wie Datenarbeiter im Globalen Süden für KI ausgebeutet werden – Das Buch „Feeding the Machine“ blickt hinter die Kulissen der KI-Imperien. Künstliche Intelligenzen, gerade Chatbots wie ChatGPT, begeistern viele, vor allem, weil sie so praktisch und so menschlich wirken – bei all ihrer Künstlichkeit. Scheinbar mühelos werden in wenigen Sekunden Informationen über alle möglichen Themen aufgerufen, manchmal sogar einfühlsame Antworten auf persönliche Lebensfragen geliefert. „Ironischerweise“, sagt der Internet-Geograph Mark Graham im Interview mit „ttt“, „sind es Menschen, die die Künstliche Intelligenz menschlich wirken lassen, während die Maschine die Menschen wiederum zu Maschinen macht.“ Rechtsextreme Gewalt nimmt drastisch zu – Warum sind gerade junge Männer immer empfänglicher für rechtsradikale Ideologie? Rechtsextreme Straftaten in Deutschland erreichen ein Rekordhoch: um fast 50 Prozent sind sie laut Verfassungsschutzbericht für das Jahr 2024 gestiegen.
    Nazi-Sticker, Hakenkreuze an Schulen – und auf der Straße zeigen sich die Rechtsextremen wieder offen bei Attacken auf Christopher Street Day-Paraden oder bei Neonazi-Aufmärschen.
    Dazu kommen Angriffe auf Politiker:innen, Flüchtlingsheime und Brandstiftung. Die Verhaftung von Mitgliedern der „Letzten Verteidigungswelle“ und die Bildung weiterer neuer rechter Gruppen zeigt: Die Täter werden immer jünger. Warum suchen gerade junge Männer und Jugendliche nach einer Zugehörigkeit zu rechtsextremen Gruppen oder Parteien? Die schillernde Kunstmesse Art Basel – Wie läuft das Big Business mit der Kunst? Die Art Basel 2025 eröffnet mit einem pinken Paukenschlag: Kunststar Katharina Grosse verwandelt den Messeplatz in Basel und die angrenzenden Gebäude mithilfe ihrer Spraypistole in ein monumentales Werk.
    Lebensdauer: sieben Tage, nahezu so lang, wie die größte Kunstmesse der Welt dauert. Ihre Auftragsarbeit mit dem Titel „CHOIR“ ist eine begehbare Farblandschaft im öffentlichen Raum: leuchtend, vergänglich, frei. Und damit der perfekte Auftakt für eine Reflexion über Kunst im Spannungsfeld zwischen Bedeutung und Markt. Denn drinnen in den Hallen wird spekuliert, gesammelt, verkauft.
    Preise sinken, neue Namen steigen. Der internationale Kunstmarkt befindet sich in Bewegung. Für manche ist es ein Umbruch, für andere der Anfang vom Ende eines Booms. „ttt“ zeigt die Highlights der Art Basel 2025: Von der monumentalen Sektion „Unlimited“ bis zur jungen Plattform „Statements“. Und fragt, was Kunst heute leisten kann: als Idee, als Investment, als Ort der Reibung. „Agent of Happiness“ – Ein bittersüßes dokumentarisches Roadmovie durch Bhutan, auf der Suche nach dem Glück: „Haben Sie einen Traktor?“, eine einfache Frage, die die „Glücksagenten“ Amber Kumar Gurung und Guna Raj Kuikel den Einwohner:innen von Bhutan stellen, auch der trans* Frau und Performerin Dechen in einem Club, oder der Schülerin Yangka.
    Sie sind im Auftrag der Regierung unterwegs, in der konstitutionellen Monarchie wird das Bruttonationalglück alle drei bis fünf Jahre neu erhoben. Ein stiller wunderbarer Dokumentarfilm, der einen Blick eröffnet in andere Leben und in eine Philosophie, die das menschliche Wohlergehen über den materiellen Wohlstand stellt und einen zurückwirft auf das ganz eigene Glücksempfinden. (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere So. 22.06.2025 Das Erste
  • Folge 20 (30 Min.)
    „Über den Hass hinweg“ – Die Geschichte einer Brieffreundschaft zwischen Tel Aviv und Teheran: Sie lebt in Tel Aviv, er in Teheran. Sie sind zwei Fremde aus verfeindeten Ländern – und doch schreiben sie sich Briefe. Tauschen sich aus, über Liebe und Lieblingsorte, ihre Träume und Ängste, Familien, Freunde und Religion. Und über den Hass zwischen ihren Ländern, mit dem sie nichts zu tun haben wollen. Katharina Höftmann Ciobotaru, eine israelisch-deutsche Autorin aus Tel Aviv, und Sohrab Shahname, ein iranischer Fotograf und Journalist aus Teheran.
    Es begann mit einer Message auf Instagram und ist bis heute ein intensives Gespräch per Mail: Über Heimat, Fremdheit und Glück, aber auch über Alltagssorgen und steigende Preise. „A Different Kind of Power“ – Jacinda Ardern schreibt die Autobiografie zu ihrer außergewöhnlichen Politikerinnen-Karriere: Empathie, Nahbarkeit, Zugewandtheit – solche in der Politik unerhörten Eigenschaften machten die frühere neuseeländische Premierministerin Jacinda Ardern weltweit zu einer Hoffnungsträgerin, einem Rollenmodell für einen anderen Umgang mit der Macht: „A Different Kind of Power“ ist der Titel der deutschen Ausgabe ihrer Erinnerungen.
    Dass Stärke und Mitgefühl einander nicht ausschließen, und gerade nicht in der Politik: Das ist die brandaktuelle Botschaft von Jacinda Ardern, die 2017 mit 37 Jahren Regierungschefin wurde und – kaum im Amt – eine Tochter gebar. Ardern reagierte auf die Herausforderungen durch Terrorakte und Pandemie entschlossen und trat dennoch 2023 mit dem Eingeständnis „Ich habe keine Kraft mehr“ zurück. „Deutschland wird ‚kriegstüchtig‘“ – Was die „Zeitenwende“ für unsere Gesellschaft bedeutet: 1955 wurde die Bundeswehr gegründet.
    In den 70 Jahren ihrer Existenz galt es als aus-geschlossen, dass deutsche Soldaten dauerhaft im Ausland stationiert werden. Dieses Tabu wird jetzt gebrochen. Deutschland verlegt in den nächsten zwei Jahren fast 5000 Soldaten nach Litauen. 70 Jahre lang war die Bundeswehr außerhalb der Kasernen kaum sichtbar. Jetzt finden Bundeswehr-„Schnupperkurse“ statt – 15-Jährige können ein paar Tage in Kasernen übernachten und den Soldaten-Alltag kennenlernen.
    „ttt“ fragt, was es bedeutet, wenn eine Gesellschaft „kriegstüchtig“ werden soll und hat mit einem Soldaten gesprochen, der 1999 beim ersten Kampfeinsatz der Bundeswehr schwer verwundet wurde. Und trifft Hartmut Rosa, Direktor des Max-Weber-Kollegs an der Universität Erfurt und international renommierter Soziologe. Er beschreibt die Dynamik, die von der deutschen Politik in die Gesellschaft getragen wird „als rasenden Stillstand“ – die Öffentlichkeit lernt, dass für internationale Konflikte nur noch militärische Stärke und in der Konsequenz militärische Lösungen zur Verfügung stünden.
    Die „fragilen Idyllen“ des Michael Sowa – Der ungewöhnlichste Maler Deutschlands wird 80: Gewaltig türmt sich das Meer auf. Riesige dunkle Wellenberge drohen die Arche zu verschlucken, auf der die Tiere der Schöpfung neugierig und unbekümmert dem Weltuntergang entgegensehen. Hinter ihnen, in einem aberwitzig kleinen Schlauchboot, zwei Saurier, die noch versuchen, die Arche zu erreichen. So geht Klimakatastrophe bei Michael Sowa, der wie sein vertrackter Vorgänger Caspar David Friedrich deutsche Seelenlandschaften malt – allerdings ins Komische gewendet.
    Sowas Bilder sind berühmt für ihren akribischen, altmeisterlichen Stil, ihre opulenten Landschaften, ihre Wolkengebirge und ihre oft nahezu leeren Städte. Im Zentrum meist Tiere, die da eigentlich nicht hingehören und das Geschehen plötzlich ins Merkwürdige, Skurrile, Fantastische kippen lassen. Zum 80. Geburtstag des Malers erscheint jetzt der Bildband „Fragile Idyllen“ mit einer Auswahl seiner wichtigsten Werke und es eröffnet eine gleichnamige Einzelausstellung im Frankfurter Museum für Komische Kunst. „ttt – titel thesen temperamente“ ist am Sendetag ab 20:00 Uhr in der ARD Mediathek verfügbar. (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere So. 29.06.2025 Das Erste
  • Folge 21 (30 Min.)
    Deutsche TV-Premiere So. 10.08.2025 Das Erste
  • Folge 22 (30 Min.)
    Deutsche TV-Premiere So. 17.08.2025 Das Erste
  • Folge 23 (30 Min.)
    Deutsche TV-Premiere So. 24.08.2025 Das Erste
  • Folge 24 (30 Min.)
    Deutsche TV-Premiere So. 31.08.2025 Das Erste
  • Folge 25 (30 Min.)
    Deutsche TV-Premiere So. 07.09.2025 Das Erste
  • Folge 26 (30 Min.)
    Deutsche TV-Premiere So. 14.09.2025 Das Erste

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